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auch solche, die nur unmittelbar den Kaiser als Lehnsherrn anerkannten. Diese hatten, besonders vom 15. Jahrhundert an, einen schweren Stand gegen die Fürsten, welche darauf ausgingen, diese kleinen Gebiete ihren eignen größern noch einzuverleiben. Noch eine andere Art des Adels ist in den Städten zu finden, die sogenannten Patricier, ansässige Edle in der Stadt, — welche sich mit den Rittern aus dem Lande auf eine Stufe stellten. Dann die Vögte, welche die Rechte ans den Gütern der Fürsten wahrnahmen, sowohl auf dem Lande wie in einer Stadt 2c. (Landvogt, z. B. Burggraf von Nürnberg).
V. Die Kirche Von bedeutendem Einfluss im Staate war die Kirche; sie hielt den Zusammenhang mit der römischen Cultur, welche die alte Welt ab-schloss, aufrecht, besonders mit der lateinischen Sprache, auch suchte sie die wilden Sitten der noch rohen Franken durch den Glauben, damals nur eben vielfach noch Wunder- und Aberglauben, zu mildern. Sie wirkte auch schützend und schirmend für das Leben des Einzelnen, denn wer an die heiligen Stätten der Märtyrer flüchtete, fand dort ein Asyl vor Verfokgnng. Der Verfolger, in Angst vor der Macht des Heiligen, die ihm Schaden zufügen könnte, wagte nicht, in das Heiligthum zu dringen (so wurde besonders verehrt der heilige Mar-tinus in Tours). Wie im Alterthum der Altar, oder das heilige Götterbild im Tempel, so auch waren nun die geweihten, christlichen Stätten Schirm und Schutz für schuldig oder unschuldig Verfolgte.
Besonders dadurch, dass sie die Gewissen mit ihren Gnadenmitteln beruhigte und Bußen für begangene Sünden feststellte (Almosen, Wallfahrten, Fasten, Geißelungen — Könige und Fürsten mussten zur Strafe für ihre Sünden neue Kirchen, Klöster u. s. w. gründen), erzog die Kirche im Mittelalter die wilden Gemüter (oft auf anschauliche Weise) zu einer sanftem Sitte.
Aber noch mehr vermochte sie, wenn sie diese Gnadenmittel verweigerte, wenn die Gewalt des Bannes.den Sünder betraf. Der Bann, der den Einzelnen friede- und ruhelos machte, war aber noch schlimmer, wenn er sich auf ganze Länder erstreckte (Interdikt). —
Auch äußerlich prägte die Kirche den Gebräuchen, Sitten und äußeren Zeichen dieser Zeit einen eigenthümlichen Charakter auf: wo man hinsah, in dem Verkehr der Städte, im einsamen Gebirge, überall, selbst in der Wildnis, erhob sich über Kirchen und Kapellen das Kreuz, lud die Glocke zur Andacht, zum Gebet — die Sitte das Zeichen des Kreuzes zu machen, das Abbeten des Rosenkranzes, der Genuss des Sakramentes, die vielen Feiertage im Jahre, Wunder, die sich an heiligen Stätten ereigneten, das alles hielt die Gemüter mit überwältigender Macht an die Kirche gebunden — zumal ein selbstständiger Unterricht getrennt von der Kirche für das Volk noch gar nicht bestand. Daher die Befangenheit der Menge in Aberglauben, die Wundersucht, die oft wohl geflissentlich von der Kirche genährt wurde. Und wenn irgendwo Geister eine tiefere Bildung erstrebten, so waren es eben auch nur wieder Geistliche, welche diese Schätze der Intelligenz und nicht minder auch die Künste bewahrten und letztere Übten.
Geistliche sind Lehrer, Geschichtsschreiber, Gelehrte aller Art, sie sind Architekten, Glockengießer, betreiben rationell die Landwirthschaft, sie bilden in
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mtng zu bestätigen; dagegen nahmen die Kaiser das Recht in Anspruch, dass ohne ibre
Zustimmung kem Papst gewählt werden dürfte.) ^ ' 9 9
.. Ulj Einheit im Reiche zu begründen, schaffte Karl die Macht der Her-zöge ab theilte das Reich in Gaue und setzte Grafen als die obersten Borsteher derselben ein.
Zur Beaufsichtigung dieser ordnete er sogenannte Send grafen an.
cm ^Grenzen oder Marken setzte er Markgrafen mit erweiterter
Alcacht.
to?r,^er Mittelpunkt der Regierungsgewalt, f ’it; ^rief er bei Abhaltung der Maifelder (Heermusterungen,
früher Marzfelder) einen Reichstag, zu dem alle weltlichen und geistlichen Vasallen erschienen. Man berieth bei diesen Versammlungen über Gesetze und Staatsangelegenheiten. Da erschienen auch die Gesandten der unter-
worfenen Völker mit ihren Tributen.
Die Bildung des Volkes förderte Karl durch Berufung von tüchtigen Gelehrten (Alkum, Emhard oder Eginhard, Paulus Diakonus). —Von dem letzteren ließ er sich selbst noch in der griechischen Sprache unterrichten; auch lernte er noch als Kaiser das Schreiben) — und durch Gründung neuer Schulen und Verbesserung der bestehenden.
Der Gottesdienst wurde gehoben, die Geistlichen erhielten bessere Vorbildun g, der Kirchengesang wurde gepflegt (die erste Orgel).
ferner befördert Karl die Baukunst. Der Dom zu Aachen und mehrere Königshöfe oder Pfalzen entstanden durch ihn. Auch der Dichtkunst war er hold, indem er die Heldengesänge aufschreiben ließ. Den Handel beförderte er durch Anlegung von Handelsplätzen und durch Erbauung von Brücken und Kanälen. Durch Musterwirtschaften hob er den Ackerbau.
Karls Häuslichkeit und Fam ili en le den war einfach, aber königlich
Der Kaiser stand als Regent, Feldherr, Mensch und Christ über seinen Zeitgenossen. '
Sein Sohn Ludwig bekam von ihm das große Reich (die beiden älteren
süchtigeren Söhne Karl und Pipin starben früh) und trat die Regierung nach des Vaters Tode (am 28. Januar 814) an.
§. 17. Ludwig der Fromme (814—840).
ßufcttug, ein schwacher, gutmütiger, von den Geistlichen beeinflusster Fürst, nicht kräftig genug die Großen des Reiches in den Schranken zu halten wurde schon 4 Jahre nach seinem Regierungsantritte gedrängt, das Reich unter seine 3 Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig zu theilen.
Eine spätere Theilung zu Gunsten seines 4. Sohnes (aus 2. Ehe), Karls des Kahlen, verursachte einen Krieg mit den ältesten Söhnen.
Auf dem Lügenfelde bei Colmar (833) musste der verrathene und verlassene Vater sich seinen Söhnen ergeben und die frühere Reichstheiluna bestätigen. Auf Betrieb Lothars wurde er sogar zur Kirchenbuße und Thronentsagung genöthigt und in Gefangenschaft gehalten. Die anderen -örwer (besonders Ludwig) befreieten den Vater jedoch wieder, und Lothar
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Seit dieser Zeit blieb die römische Kaiserkrone stets bei dem deutschen Reiche, das fortan heiliges römisches Reich deutscher Nation genannt wurde.
Mehrere Male mußte Otto noch nach Italien ziehen, wozu theils Berengar, theils der Papst, theils auch die Griechen in Unteritalien ihm Anlass gaben, zuletzt vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophäno.
Unter Otto I. stand das deutsche Reich in seiner schönsten Blüte, und der Kaiser galt als eifriger Beschützer des Christenthums (er beförderte die Interessen der Bischöfe, um sich auf ihre Macht gegen die Herzöge zu stützen), als strenger Beschützer und Wahrer des Rechts.
Er starb zu Memleben und wurde im Dome zu Magdeburg, welches er als Erzbisthum begründet hatte, bestattet. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.)
§. 22. Otto Ii. (973-983).
Der gelehrte und kühne junge Kaiser Otto Ii. wurde schon als Knabe gekrönt.
Er bekämpfte seinen Vetter, den Herzog von Baiern (Heinrich den Zänker), welcher sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, schlug die Dänen bis zum Ottensund zurück und trieb Lothar von Frankreich, welcher Ansprüche auf Lothringen machte und in Aachen eingedrungen war, bis Paris und zwang ihn, seine Ansprüche auf Lothringen aufzugeben.
Nach einem verunglückten Zuge nach Italien (Schlacht bei Cotrone 982 gegen die Araber) starb er schon im 28. Jahre zu Rom. Ihm folgte sein Sohn
§. 23. Otto Iii. (983-1002).
Schon als dreijähriger Knabe wurde Otto zum Kaiser gewählt und (wegen seiner gelehrten Bildung) das „Wunderkind" genannt.
^eine geistreiche Mutter Theophäno und der edle Bischof Willegis von Mainz übernahmen für ihn die Regierung.
Als Otto mündig geworden war, zog er nach Italien, wurde zum Kaiser gekrönt und machte seinen Lehrer Gerbert zum Papste. Unter Otto Iii. starb sein Freund, der Missionar Adalbert, in Preußen den Märttyrerleb. Otto's Sinn, das bentfche Wesen als zu roh verachtenb, wanbte sich ganz dem römischen Wesen zu.
Sein phantastischer Plan, das römische Reich zu erneuern und Rom zum Kaisersitze zu machen, würde bnrch einen Ausstanb der Römer und bnrch seinen frühen Tod vereitelt.
§. 24. Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024).
Mit Otto Iii. starben die männlichen Erben der sächsischen Kaiser (Otto* nett) aus, und, unterstützt von der Geistlichkeit, kam Heinrich von Baiern (ein Sohn Heinrichs des Zänkers (§. 21) und Urenkel Heinrichs I.) auf den Kaiserthron. Er war ein besonnener, thätiger, strenger Mattn, der seine Gedanken nur auf das richtete, was zu erreichen war.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Unteritalien Memleben Magdeburg Baiern Lothringen Aachen Paris Lothringen Italien Rom Mainz Italien Rom
Himmel und die Voreltern verehren lehrte, die alten Sprüche sammelte und Tugend und Recht predigte.
Die Geschichte des Volkes der Chinesen war Jahrtausende lang sagenhaft. Ein Fürstengeschlecht stürzte das andere, bis Schi-Hoang-ti sich (247) zum Alleinherrscher machte und die große Mauer zum Schutz gegen die nördlichen Feinde bauete. Auch die fernere Geschichte bis in die neuere Zeit berichtet von ewigen Unruhen und Thronwechseln, welche das Land zerrütteten und die Nachbarvölker zu Einfällen verlockten. Um die Mitte des 17. Jahrh, drangen die Mandschu in China ein, eroberten Peking, machten sich zu Herren des Landes und sind es noch heute.
Kein Volk ist im Lause der Jahrtausende so unverändert geblieben, als die Chinesen.
§. 3. Die Inder.
Indien, eins der reichsten Länder der Erde, wurde schon in uralter Zeit von einem leiblich und geistig wohlgebildeten Volke kaukasischer Race, den ändern (Hindus), bewohnt, welche vom asiatischen Hochlande (am Bolortagh) zunächst in die Gegenden des Indus auswanderten. Ihre ältesten Schriften sind die vier Vedas, welche lehren, dass Brahma das höchste nnerschaffne, unbestimmte All ist,^aus dem alles hervorging. (Priester: Brahmanen.) Zwei Hauptgötter (Siva der Erzeuger und Zerstörer und Vischnu der Erhalter und Regierer) gingen aus Brahma hervor. In Tempeln wurden Steinbilder dieser Gottheiten ausgestellt. Außerdem gab es noch unzählige Untergottheiten.
Das indische Volk wurde früh in fünf Schichten oder Kasten eingetheilt: 1) Priester (Brahmanen), 2) Krieger, 3) Ackerbauer, Handwerker, Kaufleute, 4) die Dienenden (Tagelöhner), 5) die Parias (waren keine eigentliche Kaste, sondern Ausgestoßene, Unreine, Verachtete, wahrscheinlich die unterjochte Urbevölkerung). Die Brahmanen waren die Rathgeber der Könige. Einen Aufschwung gewann die indische Religion durch Buddha (550 v. Chr.). Seine Lehre, Buddhaismus, verbreitete sich auch in den
Nachbarländern. Er lehrte, dass man durch ein Leben in Mäßigkeit, Friedfertigkeit, Geduld, Barmherzigkeit und Standhaftigkeit, aber auch durch Kasteiungen in den Himmel aufsteigen könne. Der Geist der Lasterhaften geht über in einen Thierleib. Alle Gebete werden von den Göttern gnädig aufgenommen. Als verdienstlich gilt das ehelose Kastenleben. Die Priester dursten nicht heiraten, um ungestört den heiligen Dienst verrichten zu können.
Die alten Inder waren in der Himmelskunde, Heilkunde und Mathematik (Decimalziffern) bewandert. Alte Bauwerke (Tempel und Paläste) und Dichtungen (Heldengedichte) geben Zeugnis von ihrem Kunstsinn.
§. 4. Die alten Aeggpter.
1. Land. Das alte Aegypten oder Mizraim, ein langes schmales Land, halb so groß wie Deutschland, ist ein im Westen von der lybischen, im Osten von der arabischen Bergkette eingeschlossenes Thal, welches vom Nil durchflossen wird. Durch das regelmäßige Steigen des Nilwassers (vom Juni
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Extrahierte Ortsnamen: Schi-Hoang-ti China Peking Indien Bolortagh Deutschland
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Die staatlichen Einrichtungen. Von der Gründung der Republik (510) bis zur Zeit der Gracchen entwickelte sich in dem noch kleinen Rom echter Sinn für Gesetzlichkeit und Hingabe an das Gemeinwohl. Alle Parteikämpfe, welche in diese Zeit fallen, bewegen sich auf dem Boden des Gesetzmäßigen. Vorzüglich in den Zeiten der punifchen Kriege zeigte die römische Bürgerschaft ihren guten Tugendsinn, durch den sie die Welt bezwang. Die Volksversammlung war die souveräne Macht, welche die Beamten wählte, gewöhnlich für die Zeit eines Jahres. Dann traten dieselben in den Senat ein, welcher alle wichtigen Angelegenheiten berieth, um sie dann dem Volke zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Volk war in Tribus (Stämme) eingetheilt, wählte seine Vertreter (Tribunen), die das Recht des Volkes wahren sollten. In besonders gefährlichen Zeiten wählte der Senat einen Diktator, der auf 6 Monate die unumschränkteste Gewalt befaß.
Die Bürgerschaft gliederte sich in folgende Klaffen: Senatoren, Ritter-stand, gewöhnliche Bürger. Die Klienten (Nicht-Römer) und Sklaven waren in politischer Beziehung gleich Null. Diese politische Eintheilung gab später der Republik den Todesstoß.
Mit diesem Sinn für strenge Gesetzlichkeit hing auch eine strenge Religiosität zusammen. Ohne den Ausspruch der Götter geschah keine Versammlung, keine Gesetzgebung. Zu alle dem kam eine strenge Familienzucht. Der Aelteste des männlichen Geschlechts war das allvermögende Oberhaupt; Erziehung zum Gehorsam, zu allem Nützlichen, dem Staat Ersprießlichen war der leitende Grundsatz. So erklärt sich auch die Erscheinung, dass, mit Ausnahme Coriolans, kein Römer in den Reihen der Feinde Roms stritt. Dem Vaterland gehorsam zu sein, wenn auch gegen eignen Willen, sich im Kriege des Vaterlandes durch Tapferkeit und Tüchtigkeit würdig zu beweisen: war jedes Römers hohes Ziel.
Als leitender Grundsatz zur Beherrschung der unterworfenen Völker galt, denselben so viel als möglich ihre ursprünglichen Rechte zu lassen, sie milde zu behandeln und — Zwietracht unter ihnen zu unterhalten. Divise et impera (theile und gebiete!) war ihr politischer Wahlsprnch.
Der wachsende Reichthum führte auch den Verfall der Sitten herbei, und von der Zeit der Gracchen an wütete der Streit zwischen den besitzenden und besitzlosen Klaffen.
Vom Jahre 200 ab kamen die Römer mehr und mehr mit den Griechen in Berührung, und griechisches Wesen und griechische Kunst und Wissenschaft siedelten nach Rom über. Es gehörte zum guten Ton, in Athen oder Rho-dns sich mit der griechischen Literatur vertraut zu machen. Von den Wissenschaften waren es besonders Geschichte, Philosophie und Rhetorik, die in Rom zur Blüte gelangten. Berühmte Geschichtsschreiber waren: Sallustius, Cäsar (seine Kriege in Gallien), Tacitus (Geschichte Germaniens), Livius (römische Geschichte). Im Zeitalter des Angustus gelangten auch die Künste zur Herrschaft; lyrische Dichter waren Ovid, Horaz, von den epischen Dichtern ist besonders Virgil zu merken.
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Extrahierte Personennamen: Coriolans Cäsar Livius
Extrahierte Ortsnamen: Roms Rom Athen Rom Gallien Germaniens
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Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien.
(Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u
1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach-
ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648.
Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor.
Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s.
Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte.
§. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500).
Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden.
1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel.
2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.)
Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt.
(Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.)
3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz.
(Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.)
4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°
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Extrahierte Ortsnamen: Trier Ungarn Oesterreich Deutschland Spanien Europas Mittelasien Kleinasien Donau Deutschland Mainz
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Millionen Thaler) Kriegskosten innerhalb dreier Jahre, während welcher Zeit Theile Frankreichs besetzt bleiben sollten.
Der Kaiser Wilhelm aber sandte am 2. März an seine Gemahlin Au-gusta eine Depesche folgenden Inhalts:
„So eben habe ich den Friedensschluss ratificiert, nachdem er schon gestern von der National-Versammlnng angenommen ist. So weit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche schwere Kämpfe errungen wurde; Dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Theilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerschaaren hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre!"
So steht Deutschland wieder in alter Herrlichkeit da im Völkerrathe. Deutsche Grenzgebiete, Elsass und Lothringen, die vor Jahrhunderten durch List und Gewalt dem Reiche entrissen wurden, sind wieder zurückgewonnen worden und alle deutschen Stamme bilden ein einziges einiges mächtiges B olt
Kulturgeschichtliches.
Künste Das Christenthum hatte die Menschen zur Freiheit aufgerufen. Aber bald hatte die Uebermacht der Hierarchie (Priesterherrschaft) diese Freiheit wieder zurückgedrängt. Für die Zeiten der Barbarei war diese Priesterherrschaft nothwendig gewesen: unter ihrem Schutze erstarkte das germanische Kulturleben. So brach dasselbe mächtig hervor, und die hierarchische Macht begann zu schwinden; ein ritterliches und ein städtisches Leben entfaltete sich und brachte besonbers auch die Blüte der bilbenben Künste hervor. Zuerst arbeiteten alle Künstler im Dienste der Kirche, alle gingen barauf aus, die Kirche zu verherrlichen, die christlichen Jbeen zur Anschauung zu bringen. Aber der Trieb nach Freiheit und Selbstbestimmung erwachte mit dem Sinken der Hierarchie und unter dem Einflüsse neuer Jbeen immer mehr und mehr. Das erkennt man an der Baukunst, Skulptur und Malerei. Die Strenge der alten Gothik lockerte sich, nach Willkür und Laune der Meister, die zwar überwiegenb noch für kirchliche Zwecke baueten, aber nicht blos ans der Tra-bition, sondern auch aus dem Stubium der Natur und der alten Kunstwerke schöpften. Neue Kunstwerke würden nicht mehr geschaffen, um blos der Kirche zu bienen, sondern um der eignen Lust am Schönen und Ber beut enben zu genüg en.
Aber bis Kunst hob sich auch baburch, bass, in Folge der Eroberung Constantinopels durch bte Türken (1453), die Schätze der altgriechischen Literatur, durch die auswanbernben Griechen im Abenbtanbe bekannt und verbreitet würden, wie benn überhaupt durch die griechischen Gelehrten der Sinn für Wissenschaften im Abendlande neu angeregt wurde.
Die Künste gelangten zuerst in Italien, wohin sich die meisten griechischen Gelehrten gewandt hatten, zur höchsten Blüte.
Besonders war es die Malerei, welche dort am Ende des 1-5. und im Anfange des 16. Jahrhunderts ihr goldenes Zeitalter hatte.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Elsass Lothringen Italien
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zu kämpfen. Im Jahre 1789 wurde er Professor in Jena und trat bald
Tnhti u ^ rm ^6e Verbindung. Vom Jahre 1795 bis an seinen Tod lebte er mit diesem großen Manne in einem innigen Freundschaftsbündnisse das beiden Dichtern von großem Vortheil war, denn beide regten sich 3
krum Z fl ü 5en J?^affen aitl die großen Dramen und schönen Ä-ss beide Meister geschrieben haben, verdanken wir dieser Reit Schiller starb leider schon im Jahre 1805. 1 ^
»unfte W- die klatsche Dichtung auf ihrem Höhen-
punkte. Die Nachfolger haben sie bis jetzt noch nicht erreicht
h«! ei"e, ®^'«8rapl)e,auf, welche ihr- Dichtungen hinsichtlich
Richtung (romantisches Zeitalter) entnahmen oder wenig-
w. T.1 v V b4tele"' b,e ^ das Mittelalter erinnerte, man nannte
?1 mfthf rmc ,rns° ’S a n 1' ■!' Ihnen zählt- man besonder« die Brüder
i i 1 8, ®['c >ru) 0e" Schlegel, Ludwig Tieck (f 1853),
tofef bl ßi/ V ' ßnttxils> «°nhardenberg genannt Novalis, ^o^ef von Michendorf u. v. a.
selbständige Bahnen verfolgten dagegen die sogenannten „Vater-^1 ch1 er welche wahrend der Befreiungskriege ihre patriotischen Lieder
erklingen ließen. Die bekanntesten derselben sind Ern st M. Arndt (1769—1860) Theodor Korner (1792—1813) und Max Schenkendors. Auch der ^er >Fnebn^ mdext C1789—1866) und der berühmte Heber r mi0 Ui?(anb (1787-1862) sangen feurigevaterlanbs-
. .. ^ ^ Menge derjenigen Dichter, welche in neuerer Zeit in den verschie-
« t” vorzügliches geleistet haben, ist ungemein groß und giebt
^wlsshett, ba s das poetische Vermögen im bentschen Volke noch nicht
erschöpft ist. Wir wollen nur noch die wichtigsten und bekanntesten berselben nennen. 1 1
Ferdin and Freiligrath (geb. 1810), der Dichter des „Löwenritt" und des „Hurrah Germania", lebt jetzt in Stut.-gard. Heinrich August ö' v H erste den (geb. 1798)schrieb unter anderen das schöne
„Deutschland, Deutschland» über alles". Er wohnte die letzten Jahre in Corvey an der Weser und starb baselbst im Jahre 1874. Emanuelgei-fccl (geb. 1815), einer der größesten Liederdichter, war früher Professor in München und lebt jetzt m seiner Vaterstabt Lübeck.
, »^E^enschafteu Die schon vor der Reformation wieber anfleben-ben Wissenschaften nahmen im 16. Jahrh, hauptsächlich durch die Reformation emen erhöhten ^Aufschwung. Luther’« Bibelübersetzung würde das Muster in der deutschen Schriftsprache. Melanchthon widmete seine Aufmerksamkeit besonders dem höheren Schulwesen und beide Männer gaben vielfache Anregung zur Gründung von Volksschulen.
Besondren Aufschwung nahmen die Naturwissenschaften- durch die Entdeckungen der beiben Astronomen Köpern ikus (f 1543) in Thorn und Aepler (f 1631). Der erstere fanb die Gesetze, nach denen sich die Erbe
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Extrahierte Ortsnamen: Jena Michendorf Deutschland Corvey Thorn
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und andere Gestirne bewegen und der letztere vervollkommnete die Entdeckungen seines großen Vorgängers.
Im 17. und 18. Jahrhundert aber zeigte sich, durch den unheilvollen 30-jährigen Krieg verursacht, ein Rückschritt in den Wissenschaften besonders in Deutschland, und erst im Zeitalter des großen Friedrich begann wieder ein erneuerter Aufschwung, der so großartig war, dass Deutschland auf geistigem Gebiete sich mit allen Völkern messen konnte.
Die Philosophen Leibnitz am Ende des 17. Jahrh, in Hannover und Berlin und Kaut, am Ende des 18. Jahrh, in Königsberg, die Geschichtsforscher Joh. Müller und Justus Möser, der Geograph C. Ritter in Berlin und viele andere große Männer der Neuzeit erwarben sich unsterblichen Ruhm als Gelehrte. Das Erziehungs- und Unterrichtswesen, welchem schon Luther und Melanchthon ihre Aufmerksamkeit im hohen Grade gewidmet hatten, kam in neue Bahnen durch Amos Commeuius (f 1671), Aug. Hermann Franke (1700), den Stifter des berühmten Waisenhauses zu Halle an der Saale, und vor allen durch den Schweizer Heinrich Pestalozzi (t 1827), auf dessen Grundsätzen das Unterrichtswesen der Volksschule der Gegenwart basiert.
Aber auch im Auslande machte in der neueren Zeit die Wissenschaft nicht unbedeutende Fortschritte. Als Astronom zeichnete sich im 17. Jahrh, der Italiener Galiläi aus, in England erwarben sich die Astronomen Newton (f 1727) und dessen Nachfolger Herfchel großen Ruhm, und in Schweden lebte Linus, der größeste Botaniker des 18. Jahrh.
Gewerbe. Der Gewerbefleiß wurde im 16. Jahrh, gehoben und bereichert durch die Erfindung der Taschenuhren durch Peter He le in Nürnberg, des Spinnrades von Jürgens in Braunschweig und des Strumpfwirkerstuhls von dem Engländer Lee.
Noch wichtiger für die Unterstützung der Gewerbe aber war die Erfindung der Dampfmaschinen von dem Engländer James Watt (1769).
Handel. Durch die Erfindung des Kompasses, die Entdeckung neuer Erdtheile und Handelswege begann am Anfange des 16. Jahrh, für den Handel eine ganz neue Zeit. Die Blüte ganzer Städte und Völker, die am alten Mittelmeerhandel und seinen Nebenstraßen sich betheiligten, schwand (Venedig, Genna rc.), andere traten an ihre Stelle und gaben dem Handel einen Aufschwung, so dass man ihn nun mit Fug und Recht „Welthandel" nennen kann.
Seit Eolumbus wagte man sich, dem Kompass und später auch den verbesserten Seekarten vertrauend, über den Ocean und verließ die Binnenmeere und Küsten. Aus Portugiesen und Spanier folgten in kühnen Handelsunternehmungen zuerst die Niederländer. Die Holländer errichteten Kolonien im fernen Indien, wodurch der niederländische Handel ungemeine Fortschritte machte. Amsterdam wetteiferte mit Lissabon und trat bald an die erste Stelle. Wie die Macht Venedigs, so schwand auch in dieser Zeit die der Hansa.
Aber der niederländische Handel wurde bald überflügelt durch England, und Londo n wurde die erste Welthandelsstadt. Seit Elisabeth von England und D r a k e s Fahrten und Entdeckungen errang der englische Handel die erste
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Verlag von Harald Brühn in Braunschweig.
Deutsche Aaisergeschichte
in Biographien.
In chronologischer Reihenfolge
dargestellt von
6r. Böse.
A. Ausgabe mit 5 Original-Illustrationen von Ludwig Burger. Gebunden. Preis T Thlr. B. Ausgabe ohne Illustrationen. Geheftet. Preis 1 Thlr.
, Dieses höchst zeitgemäße, vortreffliche Buch, welches warm empfunden die ruhmwürdigste Periode vaterländischer Geschichte: unsere jetzt wiedererstandene Kaiserzeit in schwungvoller und begeisterter Weise schildert, kann unbedingt Jedermann empfohlen werden.
Verlag von Friedrich Wreden in Braunschweig.
Bilder ans der Weltgeschichte.
Ein Hilssbuch beim biographischen Geschichtsunterrichte für Lehrer
und ein
Lesebuch für Schüler.
Von
W. Dietlein.
Preis 1 Thlr. 10 Sgr.
Der aus dem Gebiete der Unterrichts-Literatur rühmlichst bekannte Herr Verfasser hat in diesem Werke den anregenden, Geist und Gemüth der Jugend bildenden Stoff ans der Weltgeschichte mit Glück ausgewählt und der neueren vaterländischen Geschichte besondere Ansmerksqmkeit gewidmet. Auch der deutsche Volkskrieg von 1870/71 fehlt ■ in der Reihe der „Bilder" nicht.
Das Werk sei Lehrern und Eltern bestens empfohlen.
Druck von Su. Brühn in ’-Praunfäroeiß.
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