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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 28

1894 - Dresden : Ehlermann
28 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. fallen, werden gezüchtigt (Jütland wird genommen; Übergang über die gefrorenen Belte; Bedrohung Kopenhagens) und müssen im Frieden zu Roeskild (alter Bischofssitz auf der Insel Seeland, westlich von Kopenhagen) drei Provinzen (Schoren, Blekinge, Halland) im Süden der skandinavischen Halbinsel abtreten. Der zweiteteil des Krieges (1658 ff.)j*egen die zu einem Bunde zusammengetretenen Mächte Dänemark, Polen, England, Österreich und Brandenburg im ganzen für Karl Gustav unglücklich. 1660 Friedensschluss zu Oliva bei Karls plötzlichem Tode. Schweden bleibt im Besitz des grössten Teiles seiner Erwerbungen. 3) Karl Xi. treibt mit starker Hand den Adel wieder in seine Schranken (Zurückforderung der Krongiiter). Dreibund mit Holland und England (§ 8, Ii.) gegen Ludwigs Ländergier. Sinken des Kriegsruhms nach Übertritt auf Ludwigs Seite. 1675 Niederlage bei Fehrbellin (§ 8, Iii C. 3, c). 4) Karl Xii, bei seines Vaters Tode 16jährig, nimmt unter Beseitigung der ihm gesetzten Vormundschaft (der Staatsrat Piper sein Beistand 1 die Regierung selbst in die Hand. [Karl von feurigem Temperament und trefflichen Soldateneigenschaften, aber mangelhaft erzogen und unreif, ein unruhiger und starrsinniger Kopf. Massig und nüchtern, ein rauher Soldat. — Gegensatz zu den meisten ausschweifenden und prachtliebenden Fürsten seiner Zeit.] B. Dänemark unter Christian V. (Nachfolger Friedrichs Iii.) will das an Schweden in den Friedensschlüssen Abgetretene wieder gewinnen und Schleswig (Friedrich von Holstein -Gottorp, Karls Schwager, Herzog) dazu erobern. C. Polen (weit ausgedehnt, im O. an den Dniepr, im N. an die Düna reichend und grosse Teile des heutigen westlichen Russland — Wolynien, Podolien, Teile der Ukraine - , Teile des heutigen Österreich — Galizien —, Preussen — Prov. Posen und Westpreussen — umfassend) ,seit 1697 unter der Herrschaft Augusts des Starken, des Kurfürsten von Sachsen, der die Krone (trotz seiner Stellung als Führer der protestantischen Stände) sich durch Übertritt zur katholischen Kirche erkauft (bekannt seine Prachtliebe und Verschwendung ). Absichten auf Livland, denen der mit der Schwedenherrschaft unzufriedene Edelmann Patkul entgegen kommt. D. Russland. [Im 8. Jhrh. ist Russland nur in der Mitte von Slaven bewohnt (im N. Lappen und Finnen, im S. nomadische Türkenstämme). Älteste Ansiedlungen Nowgorod am Ilmensee, Smolensk, Kiew; Bund slavischer und finnischer Völkerschaften mit dem Mittelpunkt Nowgorod. Bei inneren Lnruhen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 29

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 29 werden im 9. Jhrh die normannischen Waräger oder Russ aus Skandinavien (in Reval und in der Gegend von Petersburg bereits ansässig) gerufen, deren Fürst Rurik sich (862) in Nowgorod niederlässt. Niederlassungen anderer Waräger in Kiew. Name „Russen". Übertritt zum griechisch-katholischen Christentum im 10. Jhrh. durch Ruriks Nachkommen Wladimir den Grossen in Kiew, der sich mit der Schwester der Theophano, Gemahlin Kaiser Ottos Ii., vermählt. Weiterhin Zerfall in viele Teilfürsten-tiimer; zwischen ihnen Zwietracht. Nowgorod freie Hansastadt. Im 12 Jhrh. Gründung von Moskau. Grosse Verluste der Russen an Polen und Litauen. Im 13. Jhrh. Begründung der Mongolenherrrschaft durch Dsc hing is Chan und seine Nachfolger (1241 Vordringen nach Schlesien, Schlacht auf der Wahl statt). Mongolenreich von China bis zum Schwarzen Meere! Bald Zerfall des ungeheuren Reichs; einer der Teile: das Kanat der „Goldenen Horde“ von Kaptschak. Die russischen Teilfürsten werden unterworfen, ihr Hader genährt, das Volk wird ausgesogen und entsittlicht. Verschwägerung russischer und mongolischer Geschlechter. Einwirkung dieser Zeit auf den russischen Volkscharakter (Bestechlichkeit). Im 14. Jhrh. neue Erhebung der Mongolenmacht unter Timurlenk (Tamerlan), dann dauernder Verfall. Durch Iwan Iii. den Grossen von Moskau (f 1505) Abschüttelung der Reste der Mongolenherrschaft. Einigung Russlands unter Moskau, dessen Herrscher die unbeschränkten Erben der mongolischen Zare.] 1) Erste Versuche, europäische Kultur einzuführen durch Iwan Iv. den Schrecklichen (16. Jhrh.). „Selbstherrscher aller Reussen“. Einrichtung des Strelitzenkorps. Entdeckung und Unterwerfung Sibiriens durch den Kosakenführer Jermak. 2) Unter seinem Sohne Aussterben des Rurik sehen Mannesstammes (1598). Unruhen im Innern infolge von Thronstreitigkeiten (der falsche Demetrius) und Bedrohung von aussen. 3) 1613 ist dem Hause Romanow, einem Zweige der Ruriks, der Thron gesichert. Aus diesem Hause nach der Regierung Feodors Iii. 1676—82 dessen Bruder: 4) Peter (der Grosse), Sohn des Zaren Alexei aus zweiter Ehe, der bei der Schwachsinnigkeit seines älteren Bruders Iwan zum Thronfolger bestimmt, aber durch seine ehrgeizige Halbschwester Sophie mit Hilfe der Strelitzen 1682 seiner Rechte beraubt wird. Teilung der Herrschaft mit Iwan unter der Regentschaft Sophies. [teter, eine kraftvolle Natur, voll Schaffensdrang, zeigt schon früh militärische Neigungen (Errichtung einer Leibgarde aus seinen Spielgefährten. „Preobraschenskoische Garde“) und Bildungstrieb (Erlernung fremder Sprachen), bleibt aber trotz äusserer Bildung und civilisatorischen Strebens innerlich roh (Trunksucht). Seine militärischen Lehrer: Hauptmann Lefort aus Genf, der Schotte Cordon, der Artillerieoffizier Timmermann aus Strassburg. Die Bilder, die ihm seine Erzieher von der Gesittung des Auslandes aufrollen, xvecken in ihm den Gedanken, Russland nach europäischem Muster umzugestalten. Durch seine Vermählung (mit Eudoxia Lapuchin) verschafft er sich Anhang unter den Vornehmen des Reichs.]

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 33

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 33 gesamte deutsch-schwedische Gebiet (mit Ausnahme von Stralsund und Wismar) wird von den Feinden besetzt. 3) Karls Rückkehr. Karl wirft sich, zurückgekehrt (sein Eilritt als Kurier Karl Frisch), in die Festung Stralsund, kann sie aber nicht halten und setzt, um das Stammland zu retten, nach Schweden über. Pommern und Rügen werden 1715 durch die Preussen (Leopold v. Dessau) erobert, auch Wismar geht verloren. 4) Versuch auf Norwegen. Weitaussehende Pläne des schwedischen Ministers Barons von Görz, der mit Russland in Friedensunterhandlung tritt und die Rückführung der Stuarts nach England betreibt, um ungehindert (das dänische) Norwegen für Schweden erobern zu können. 1718 Einfall 1718 Karls in Norwegen. Sein Tod durch eine Kugel (ungewiss, wer der Schütze) bei der Belagerung von Friedrichshall. Iii. Friedensschlüsse. Nach Karls Tode seine Schwester Ulrike Eleonore Königin. Ihr Gemahl Friedrich von Hessen-Kassel übernimmt die Regierung. Wiedererstarkung des Adels. Durch diesen Görz’ Anklage und Hinrichtung und Einleitung von Friedensverhandlungen. a) Friede zu Stockholm. Es erhalten: 1) Hannover: Bremen und Verden gegen Geldzahlung; 2) Preussen: Stettin, Vorpommern bis an die Peene, die Inseln Usedom und W o 11 i n gegen Zahlung von 3 Millionen Thalern. b) 1720 zu Friedrichsburg (bei Kopenhagen). Däne- i720 mark giebt seine Eroberungen heraus und erhält von Schweden, das zugleich auf Befreiung vom Sundzoll verzichtet, Geldzahlungen. Schweden zieht seine Hand von dem herzog von Holstein -Gottorp ab, dem Dänemark Schleswig abnimmt. c) 1721 zu Ny stadt (in Finnland, am Eingang des bott-nischen Mb.). Russland erhält Livland,Esthland, Ingermanland und Karelien, giebt aber Finnland heraus. d) Polen beharrt ohne Friedensschluss in dem 1719 abgeschlossenen Waffenstillstände. D. Ergebnis. Schweden, auf das Stammland beschränkt, wieder eine Macht zweiten Ranges Niedergang Schwedens und Polens — Aufgang Russlands und Preussens. Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 3

4. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 77

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xv. Die Machthöhe Deutschlands im Norden. 77 die Auflehnung des preußischen Landadels und der üppigen Handelsstädte gegen die landfremden Ritter, Empörungen der Söldnerheere vollendeten das Werk des Niedergangs, und im Frieden von Thorn (1466) mußte der Hochmeister nicht nur den größten und wichtigsten Teil des Ordenslandes mit der Weichselmündung (Westpreußen) an Polen abtreten, sondern auch für den Rest des Landes (Ostpreußen) die Lehnsherrlichkeit des polnischen Königs anerkennen. Deutschland hatte dem verderblichen Ringen ohne Hilfeleistung, ja ohne rechte Teilnahme zugeschaut. , B. Der fiansabund. ,« ’ Die Gründe für das Entstehen und Heranwachsen dieses größten aller Stäotebündnisse lagen in den wirtschaftlichen Vorteilen, die er seinen Mitgliedern brachte. Die Kaufleute aus den niederdeutschen Städten, die sich in fremden Hafenstädten, z. B. in %8i|bt), einem damals bedeutenden Handelsort der schwedischen Insel Gotland, niedergelassen hatten, schloffen untereinander eine Hansa '(St Bruderbund, Gilde), um sich gegenseitige Hilfe und Vorteile zu gewähren, Streitigkeiten zu schlichten, gemeinsame Handelsgeschäfte zu machen und den ausländischen Behörden gegenüber einheitlich aufzutreten. Die günstigen Ergebnisse dieser Annäherung wirkten auf die Heimatstädte zurück; sie traten einander näher und verbanden sich schließlich zu gemeinsamer Vertretung ihrer Handelsinteressen. Den Anfang machten Verträge zwischen Lübeck und Hamburg; mehr und mehr Städte schlossen sich an, unit'tn feiner' Blütezeit umfaßte der ^ Bund, der später den Namen Hansa annahm, gegen hundert Städte, nicht nur die Küstenstädte der Nord- und Ostsee, sondern auch landesherrliche Städte, denen die Fürsten den Anschluß meist gern gestatteten, um auch ihren Ländern einen Teil des reichen Gewinns zuzuführen. Denn der Hansabund brachte allen seinen Mitgliedern ungemeine Vorteile. Das Handelsgebiet, dessen Ausbeutung er in Angriff nahm, bildeten die drei nordischen Königreiche Däne--Mark, Norwegen, Schweden, aber im äußersten Westen "würde noch England, im äußersten Osten Rußland in dies Gebiet einbezogen. Den einheimischen Gewalten'traten die verbünbeten deutschen Kaufleute als eine Einheit gegenüber, schloffen mit ihnen günstige Hanbelsverträge und übernahmen gewinnbringende Pachtungen und Anleihen. In ihren festen, stabtähnlichen Kontoren zu Wi§h. Berctefff,^onbon, Nowgorob sammelten sie die Produkte"der Länder für 'btt'au^utj'r1na<$) Deutschland

5. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 78

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
78 Xv. Die Machthöhe Deutschlands im Norden. und eröffneten zugleich Märkte für deutsche Waren. Handel und-Gewerbe der fremden Länder wurden völlig von den deutschen Hansastädten beherrscht, in denen sich eine vielseitige, lebhafte Industrie entwickelte, und wenn die Fürsten sich gegen die Bevormundung und die Ausbeutung ihrer Länder auflehnten, zwang eine gewaltige Hansaflotte sie gar bald zur Nachgiebigkeit./ An der Spitze dieses mächtigen Bundes stand die freie Reichsstadt Lübeck, deren Bürgermeister in Frieden und Krieg die Leitung hatte. Er war aber an die Beschlüsse der Hansatage gebunden, die von Abgeordneten aller verbündeten Städte beschickt wurden. Die hier gefaßten Beschlüsse, welche der Sicherheit der Handelsstraßen aalten, aber anck allerlei Fragen des^Münz-und des Handelsrechts betrafen, wurden auf beiden deutschen Meeren,"^er Ostsee und der Nordsee, und an ihren Küsten zur Durchführung gebracht. Widerspenstige Bundesglieder traf die Verhansuna, d. h. sie wurden für längere Zeit vom Bunde und seinen Vorteilen ausgeschlossen. Mit dem großen südeuropäischen Handelsgebiet der'italienischen Städte stand die Hansa nicht nur in ununterbrochener Verbindung über die Alpenpässe, sondern es fand auch zu diesem Zwecke alljährlich eine große ^Mejje an der Scheldemündung statt, wo die Hansa in Brügge ein ständiges Kontor eröffnet hatte. Ihren Höhepunkt erreichte die Hansa im Jahre 1370. Der König Wal D ein n r von Dänemark hatte durch übermütige Handlungen, vor allem durch die Zerstörung der Stadt Wisby, den Zorn der Hansa herausgefordert. Eine große Flotte nahm und zerstörte Kopenhagen und eroberte die dänischen Festungen an den wichtigen Seestraßen, die Ost- und Nordsee verbinden, vor allem am Sunde. Im Frieden von Stralsund mußte Dänemark nicht nur die Handelsherrschaft der Hanseaten an--erkennen, sondern auch versprechen, keinen König zu wählen, der dem Hansabunde. nicht genehm wäre. So hatte der Bund der niederdeutschen Städte die Oberherrschaft über die skandinavischen Länder erworben und eine Machthöhe erreicht, die um so mehr Zu bewundern ist, als sie nur der Kraft und Tätigkeit deutscher Bürger, nicht der Reichsregierung oder der deutschen Fürsten, zu verdanken war. Aber auch dieser stolze Bund blieb naturgemäß nicht von Spaltungen verschont. Allmählich häuften sich tue Fälle, in denen die Interessen der einen Städtegruppe nicht mit denen der anderen zu vereinigen waren, so daß Trennungen eintraten; mehr und mehr entzogen sich die nordischen Reiche, geführt von kräftigen, einheimischen Königen, der Ausbeutung und stellten sich

6. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 79

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xvi. Kaiser Siegmund. 79 wirtschaftlich auf eigene Füße; den Anfang dieser erfolgreichen f Bewegung bezeichnet die Union von Kalmar.(1397), in der sich Schweden, Dänemark und Norwegen vereinigten. Die Hansa-ftäöfe aber büßten durch innere Unruhen, in denen die Zünfte die Herrschaft der Patrizier, der Schöpfer des großen Bundes, zu beseitigen strebten, ein gut Teil ihrer Tatkraft und Entschlossenheit ein. So kam allmählich über den Hansabund ein Verfall, aus dem nur die drei Städte Lübeck, Hamburg und Bremen eine gewisse Selbständigkeit und Bedeutung retteten./ Xvi. Kaiser Stegmund, A. Die Kömgsxvabl. Karls Iv. zweiter Sohn, Siegmund, hatte nach dem Willen seines sterbenden Vaters die Mark Brandenburg übernommen, aber die zähe, ausdauernde Verwaltung, welche dies heruntergewirtschaftete Land forderte, entsprach nicht dem lebens-lustigeu Sinne des jungen Fürsten. Er verpfändete die Mark seinem Vetter Jost von Mähren und begab sich in prunkvoller Ausrüstung an den Hof des Ungarnkönigs, mit dessen ältester, noch sehr jugendlicher Tochter er verlobt war. Nach dem .Lode des Königs ward die Hochzeit vollzogen und Siegmund als-König von Ungarn anerkannt. Dem ungebärdigen magyarischen Adel gegenüber, der gelegentlich den König selbst gefangen setzte, besaß Siegmund nur wenig Macht und Ansehn; auch der großen Rolle, die ihm als Verteidiger des christlichen Abendlandes zufiel, als die Türken von ihrer Hauptstadt Adrianopel aus die Balkanhalbinsel unterwarfen, war er nicht gewachsen. Wohl erschien es ihm verlockend, als ein zweiter Karl Martell dem Siegeszuge des Islam gegen das christliche Europa Schranken zu setzen, und es schmeichelte seinem Stolze, als er zahlreiche deutsche und französische Ritter gegen den Erbfeind der Christenheit ins Feld führen konnte, gber der geträumte Erfolg blieb aus; seiner Niederlage bei Nieopolis an der Donau (1396) folgte nur darum kein weiterer Vorstoß der Türken, weil diese sich gegen euren gewaltigeren Feind, den Mongolenkhan Timur Lenk (Tamerlan) wenden mußten, dem sie bei Angora (1402) unterlagen. Auch in den böhmischen Händeln zwischen König Wenzel und seinem empörten Adel spielte Siegmund keine glückliche Rolle. Dennoch wandten sich ihm die Augen zu, als nach dem Tode König Ruprechts dem deutschen Reiche ein neues Haupt gegeben

7. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 106

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
106 Xxi. Kaiser Maximilian I. (1532), begann er mit ganz geringen Streitmächten den Aufstieg in die Gebirge und bemächtigte sich durch Hinterlist und unter greuelvollem Blutvergießen der Person des Kaisers Atahu-alpa, der vertrauensvoll zum Besuche der Fremdlinge gekommen war. Trotz des ungeheuren Lösegelds, das er ihm abpreßte, ließ ihn Pizarro in empörender Weise zum Tode verurteilen und hinrichten. Dann bemächtigte er sich der Hauptstadt Cuzco und unterwarf von hier aus unter furchtbaren Grausamkeiten das ganze Land, dessen Hauptstadt das neugegründete Lima wurde. Pizarro ward (1541) von seinen eigenen Landsleuten ermordet. Die Herrscher Spaniens beschränkten sich daraus, aus dem ungeheuren Besitze in Amerika, der in mehrere Vizekönigreiche geteilt wurde, regelmäßige reiche Einkünfte zu ziehen, die durch die alljährlich eintreffenden großen Gold- und' Silberflotten nach Europa geführt wurden. Die Regierung der großen Ländermasse wurde durch den „Rat von Indien" und die von Spanien hinausgefendeten Beamten in kurzsichtigster Weise geführt, so-daß ein Aufblühen der reichen Länder für Jahrhunderte unmöglich gemacht wurde. An Stelle der vernichteten einheimischen Kulturen trat ein äußerliches, abergläubisches Christentum. / Xxl Kaiser Maximilian I. A. Kaiser frtedneb Iii. D>ie zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts war überreich an gewaltigen politischen Ereignissen, durch welche die Machtstellung Deutschlands ernstlich gefährdet wurde. Im Osten 1453 fiel das uralte oströmische Reich; die Türken eroberten 1453 Konstantinopel und machten es zur Hauptstadt ihres Reiches, das über die ganze Balkanhalbinsel sich erstreckte und die Alpenländer der Habsburger bedrohte. Nördlich davon erstand aus langer Mongolenherrschaft das russische Reich mit der Hauptstadt Moskau, das durch Eroberung Nowgorods das Handelsgebiet der Hansa (s. Xv B) einschränkte. Der deutsche Orden erlag dem übermächtigen Ansturm Polens (s. Xv A), und die drei skandinavischen Reiche, die in der kalmarischen Union vereinigt waren (f. Xv B), zogen auch Schleswig und Holstein an sich, indem die Grasen von Oldenburg den Königsthron der Union bestiegen. Im Westen aber erstand das mächtige Reich Burgund, dessen kühner Herrscher das ganze überrheinische Deutschland an sich zu reißen hoffte (f. Xvii C).

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 98

1881 - Oldenburg : Stalling
fanden sie noch tapferen Widerstand; aber unter seinem schwa-chen Sohne Ethelwols machten sie hufige Angriffe, plnderten die Ksten und kehrten mit Beute beladen heim. Nach Ethel-Wolfs Tode folgten in der Regierung seine drei lteren Shne der Reihe nach, welche fortwhrend mit den ruberischen Dnen zu kmpfen hatten. Als der dritte der Brder in einem Kampfe gegen die Feinde des Landes gefallen war, bestieg endlich Ethelwolfs jngster Sohn, der zweiundzwanzigjhrige Alfred, den englischen Thron (871). Schon als Knabe von sechs Jahren hatte Alfred seinen Vater auf einer Pilgerfahrt nach Rom begleitet und war dort vom Papst Leo Iv. im voraus zum König gesalbt worden. Schnheit und Gewandtheit des Krpers zeichneten ihn aus, dabei war er gebt in allen ritterlichen Knsten; seinen krftigen Geist und festen Willen hatten die Sagen und Lieder seines Volkes fr Grothaten empfnglich gemacht, und schon frhe hatte er im Kampfe gegen die Dnen Proben seiner Tapferkeit abgelegt. Durch geschickte Lehrer war dafr gesorgt worden, da Alfred auch der hheren Bildung nicht fremd blieb. Zu der Zeit, als Alfred den Thron bestieg, ber-schwemmten die Dnen mehr als jemals den greren Teil des Landes. Der junge König beschlo seine ganze Kraft daran zu setzen, sein Reich von diesen gefhrlichen Feinden zu befreien, und Ruhe, Sicherheit und Ordnung zurckzufhren. Obschon Alfred die Dnen in Einem Jahre in acht groen Treffen und vielen kleineren Gefechten schlug, so wurden doch die gefallenen Feinde von neuen Scharen ersetzt, und in doppelter Menge kehrten sie zurck. Alfred ntigte sie zu einem Vertrag, worin sie wenigstens Wessex zu schonen ver-sprachen. Dennoch fielen sie treulos sogar in diesen Landes-teil ein. Viele Einwohner flohen der das Meer nach Frank-reich, andere unterwarfen sich. Schon war Alfred, von den Seinen verlassen und von den Dnen bedrngt, im Begriff, sich unter die Feinde zu strzen und den Tod zu suchen: als ihn einige Freunde ermahnten, sich fr bessere Zeiten aufzu-bewahren So siegte in ihm die Hoffnung zum Leben: er floh und verbarg sich den Winter hindurch unerkannt in der Htte eines Hirten. Eine alte Sage erzhlt, da die Frau des Hirten, die ihn nicht kannte, einst, als er am Herde

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 100

1881 - Oldenburg : Stalling
100 den Geschwadern der Dnen schwer ward, fidx dem Gestade ungestraft zu nhern, oder es mit Beute beladen zu verlassen. An den geeignetsten Pltzen der Kste wurden Festungen auf-gefhrt, um die Landungen der Dnen zu verhindern, und gegen das Ende von Alfreds Regierung belief sich die Zahl solcher festen Schlsser auf fnfzig. Um durch den Kriegs-dienst dem Ackerbau nicht so viele Hnde zu entziehen, wurde die waffenfhige Bevlkerung in zwei Klassen geteilt, welche sich im Kriegsdienst ablsten. Aber noch eine schwere Gefahr hatte Alfreds Reich zu bestehen. Ein gewaltiges Heer von Normannen, die bisher Frankreich verwstet hatten, setzte unter seinem Anfhrer H a-stings auf 330 Schiffen nach Britannien der und landete an der Kste von Kertt (893). Da emprten sich auch die schon beruhigten Dnen in Ostangeln und Northumberland von neuem. Aber nach einem dreijhrigen blutigen Kampfe waren auch diese Feinde berwunden, und Alfred wies den Normannen, welche nicht nach Frankreich zurckkehrten, Wohn-sitze bei ihren Landsleuten in Ostangeln und Northumber-land an. Endlich, nachdem Alfred in sechsundfnfzig Treffen persnlich mitgefochten, erfreute sich das Reich unter seiner Regierung eines dauernden Friedens, und der König konnte sich der Sorge fr die inneren Angelegenheiten seines Reiches widmen. Ordnung und Gerechtigkeit waren unter den ver-heerenden Strmen der Dnenkriege untergegangen. Alfreds Anordnungen zur Wiederherstellung der Rechtspflege waren eben so zweckmig als wirksam. Er erneuerte die alte Angel-schsische Verfassung, whlte aus den Gesetzen frherer Könige das beste aus, und verband es zu einem Ganzen. Wichtige Rechtsflle untersuchte er selbst, und bald lernte man seine Gerechtigkeitsliebe kennen und frchten. Der bestochene oder bswillige Richter mute dieselbe Strafe leiden, die er ungerechter Weise ausgesprochen hatte; weder Geburt noch Ansehen, noch Freunde vermochten ihn zu retten. Diese Strenge hatte die wohlthtigsten Folgen fr die Sicherheit der Person wie des Eigentums. Man pflegte zu sagen, da, wer einen vollen Geldbeutel aus dem Wege verloren htte, ihn nach einem Monat unberhrt auf derselben Stelle

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 21

1881 - Oldenburg : Stalling
21 Zwanzig Jahre nach dem Verluste von Afrika sollte Rom auch die nrdlichste seiner Provinzen, Britannien, einben. Seitdem Stilico, um Italien zu decken, die rmischen Legio-nen aus diesem Lande gezogen hatte, waren die verweichlich-ten Briten von allem Schutze entblt und den bestndigen Einfllen der ruberischen Picten und Scoten (im heutigen Schottland) ausgesetzt. Damals wohnten an der deutschen Nordseekste die Sachsen, die schon oft mit ihren Raubge-schwadern die britischen Ksten heimgesucht hatten. Ein bri-tischer König rief, um sich gegen Picten und Scoten besser helfen zu knnen, einen Huptling der Sachsen zu Hlfe. Dieser sandte seine beiden Shne, Heng ist (Hengst) und Horsa, welche (449?) auf drei langen Schiffen mit 1000 Angeln, Sachsen und Jten in Britannien landeten und die Picten und Scoten schlugen. Immer neue Haufen angel-schsischer Abenteurer gingen nach Britannien hinber und setzten sich im Lande fest. Hier grndeten sie im Laufe von 130 Jahren sieben angelschsische Reiche (die sogenannte Heptarchie). Zuerst ward Kent gegrndet, dann folgten Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Northumberland und Mercia. Diese Reiche wurden 827 durch den König Egbert zu einem Reiche vereinigt und dadurch der Grund zum heutigen England gelegt. Vii. Attila, König der Hunnen. (433 453). Nachdem die Hunnen den ersten Ansto zur groen Vlkerwanderung gegeben hatten, lieen sie sich im Sden des heutigen Rulands, zwischen der Wolga und der Donau, nieder, wo sie mit ihren Herden ein unsttes Wanderleben fhrten. Durch ihre Raubzge bedrohten sie besonders das griechische (byzantinische Kaisertum, das sich nur durch einen jhrlichen Tribut Ruhe vor ihnen erkaufen konnte. Am ge-fhrlichsten und furchtbarsten wurden ihre Angriffe, als die
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