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gelangt dieselbe zu üppiger Entfaltung. Zu nennen sind der Affenbrot-
bäum (mit einem Stamm, der öfters 20 — 25 m im Durchmesser hat
und einer Krone von 35 bis 40 in Durchmesser), alle Arten von
Palmen, Reis, Mais, Durra, Zuckerrohr, Kaffee und Gewürze. Im
Osten nehmen die Savannen (Grasfluren mit 3 m hohen Gräsern)
große Strecken ein. Die Tierwelt zeichnet sich durch Größe und
Wildheit aus. Vertreter derselben sind Löwen, Hyäne, Kamele, Ele-
santen, Nashörner, Nilpferde, Giraffen, Antilopen, Affen, Krodile
und Strauße.
6. Die Bevölkerung. Die Bewohner Afrikas sind teils Ein-
geborene, teils Eingewanderte. Zu erstern gehören vorzugsweise
die wollhaarigen, schwarzbraunen Neger, die teils im Sudan (Sudan-
neger), teils in Südafrika (Bantuneger, Kaffern) wohnen. In Süd-
afrika haben auch die Hottentotten und die Buschmänner ihre
Wohnsitze. Die eingewanderten Völker bewohnen vorzugsweise den
Norden und die Küste des Erdteils. Alle Lebensweisen und Kultur-
stufen sind in Afrika vertreten. Die Buschmänner und andere Völker
fristen ihr kümmerliches Dasein meist von dem Ertrag der Jagd.
Die Hirtenvölker (wie die Hottentotten und Kaffern) leben von Vieh-
zucht und Jagd, teilweise auch von Krieg und Raub. Zahlreich sind
die Halbnomaden, die in der trockenen Jahreszeit mit ihren Herden
umherziehen, in der Regenzeit aber das Feld bebauen. Ein großer
Teil der Bevölkerung, namentlich im Kongogebiet, treibt vorwiegend
Ackerbau. Die Industrie ist wenig entwickelt; auch Handel und Ver-
kehr stehen noch auf einer sehr niedrigen Stufe. Die Afrikaner leben
größtenteils in zahllosen Stämmen unter Stammeshäuptlingen; größere
Staatenbildungen kommen nur vereinzelt vor. 3/4 des ganzen Erdteils
steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, der Portugiesen,
Spanier, Engländer, Franzosen, Belgier, Deutschen, Türken und
Italiener. In religiöser Beziehung bekennen sich die Bewohner Nord-
asrikas meist zum Islam, die Südafrikas leben größtenteils in der
Nacht des Heidentums; das Christentum hat bis jetzt nur wenig Ein-
gang gefunden.
Iii. Die Grenzen Afrikas. Seine Größe. Was ist über seine Gliederung
zu sagen? Von welchem Nachteil ist die unbedeutende Gliederung? Welches ist die
größte Insel Afrikas? Welche Eigentümlichkeit weist die Bodengestaltuug auf? (Ein-
förmig, Hochland.) Unterschiede zwischen Nord- und Südafrika. Wie heißt der
höchste Berg Afrikas? Wie sieht es in der Sahara aus? Warum ist es da so
heiß? Welche Pflanzeu und Tiere kommen in der Wüste vor? Wie wird es mög-
lich, daß man sie durchreist? Welche Bedeutung haben die Oasen? Unterschied
zwischen den Oasen und dem übrigen Teil der Wüste. Wodurch kann eine Reise
durch die Wüste gefährlich werden? Die größten Flüsse Afrikas. Warum fiud sie
für den Verkehr von nur geringer Bedeutung? Warum ist es in Afrika wärmer
wie bei uns? Warum ist das Meer auf das Klima fast ohne Einfluß? (Geringe
Gliederung, hohe Ränder.) Die wichtigsten Pflanzen und Tiere Afrikas. Vergleicht
Europa (Asien) und Afrika nach Lage, Größe, Bodengestalt, Bewässerung usw.
2. Die wichtigsten Länder und Landschaften Afrikas.
I. Wir lernen die wichtigsten Länder und Gegenden Afrikas genauer kennen.
1. Die Nilländer. (Die an geschichtlichen Erinnerungen reichen
Länder Afrikas.) a. Der Nil. Unter den Flüssen der Erde hat der
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Extrahierte Ortsnamen: Durra Afrikas Südafrika Süd- Afrika Afrikas Afrikas Hochland Südafrika Afrikas Afrikas Afrika Afrikas Europa Asien Afrika Afrikas Afrikas Afrikas
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folgt ein Urwaldgürtel, der 150—300 km breit ist und im Kamerun-
gebirge bis an die Küste reicht. Der Urwald wird durch gewaltige
Regenmengen und die vielen Blätter und Pflanzenteile, die auf dem
Boden vermodern, genährt. Undurchdringlich ist das Gewirr der
Bäume, Sträucher und Schlingpflanzen, die kreuz und quer durch-
einander wachsen und sich mit ihren Asten und Zweigen fo dicht ver-
schlingen, daß die Sonne das Dickicht nicht zu erhellen vermag. Die
Hochebene ist mit mannshohem Grase bewachsen. Von Nutzpflanzen
kommen Aams, Erdnüsse, Mangopflaumen, Bohnen, Mais u. a. vor;
in den europäischen Plantagen wird Kaffee, Tabak, Kakao und Kaut-
schuk mit Erfolg gebaut. In den Urwäldern hausen verschiedene Affen-
arten (Schimpanse, Gorilla), Hyänen, Leoparden und allerlei Schlangen.
Die weiten Grasslächen durchziehen Herden von Elefanten, Büffeln und
Antilopen. Die Flüsse beherbergen Fische und Krokodile. An Haus-
tieren kommen Schafe, Ziegen, Schweine, Rinder, Pferde, Hühner und
Enten vor.
4. Bewohner und Orte. Die einheimischen Bewohner der Kolonie
sind Neger. Im Norden wohnen die Sudan-, im Süden die Bantu-
neger. Erstere treiben Ackerbau und Viehzucht und sind leicht an
Arbeit und Ordnung zu gewöhnen. Sie halten Pferde und Rinder,
die den Bantunegern fehlen. Ihrer Religion nach sind sie Mohamme-
daner; sie haben bienenkorbähnliche Wohnungen und bilden größere
Staaten. Unter ihnen nehmen die Fulde (oder Fellate, d. i. Hell-
braune oder Gelbe) eine herrschende Stellung ein. Die Bantuneger
sind Heiden und zerfallen in zahlreiche Stämme. Diese stehen unter
Häuptlingen. Der wichtigste Stamm der Bantu sind die Duala, die
am Kamerunbecken wohnen. Ihrer ganzen Erscheinung nach sind es
echte Neger. Die Kleidung besteht vielfach aus Lendentüchern; oft
wird auch ein Hut getragen. Viele Küstenbewohner aber erscheinen
bereits in europäischer Tracht. Ihre Hütten sind langgestreckt, vier-
eckig und niedrig. Häuptlinge und Reiche besitzen bisweilen Häuser
von Stein. Der Ackerbau ist unbedeutend; kaum die für den eigenen
Bedarf nötigen Früchte werden gezogen. Die Feldarbeit bleibt den
Sklaven und Weibern überlassen. Die Duala sind ein ausgeprägtes
Handelsvolk. Die Begierde, ohne mühsame Arbeit reich zu werden,
läßt sie den Handelsbetrieb jeder andern Erwerbstätigkeit vorziehen.
Sie vermitteln den Zwischenhandel ins Binnenland. Auch dem Fisch-
fang und der Jagd liegen sie ob. Aus Zeitvertreib beschäftigen sich
die Männer mit Holzschnitzerei. Sehr gern fahren sie in einfachen,
selbst hergestellten Booten auf dem Meere umher. Von früher Jugend
auf üben sie sich darum. Oft veranstalten sie Wettfahrten, wobei der
Sieger unter lautem Beifall der am Strande zuschauenden Menge
ausgezeichnet wird. Sie stehen unter Häuptlingen, die sich stolz
King, d. i. König, nennen. Fast jede Ortschaft hat ihren König.
Ansehen, Würde und Macht haben die Könige selten. Sie sind nichts
als schlaue Händler, träge, verlogen und feige wie die meisten Unter-
tanen. Eigentümlich ist die Trommelsprache der Duala. Durch
Anschlagen von zwei Handschlegeln auf eine etwa 50 cm lange, gehöhlte
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dort vorkommt. Er ist oft so dicht, daß er selbst mittags nicht von
der Sonne durchbrochen wird. In der Hochebene ist der Unterschied
zwischen der Tages- und Nachttemperatur sehr groß. In der
heißesten Zeit, d. i. im November und Dezember, steigt die Wärme
bis aus 40°, während sie nachts bis auf 15° sinkt. In der kältesten
Zeit, d. i. im Juni und Juli, sind die entsprechenden Zahlen 28° und
— 9°. Im Norden kann man zwei Jahreszeiten deutlich unterscheiden,
eine heißere Regenzeit (Oktober bis April) und eine kühlere Trocken-
zeit. Nach Süden schwindet der Unterschied immer mehr.
ä) Erzeugnisse. An der Küste ist die Pflanzenwelt sehr
dürftig, weil es an Wasser fehlt. Das Innere ist namentlich im
Süden eine Gras- und Buschsteppe. Nachdem der Boden vom Regen
durchfeuchtet worden ist, wächst das Gras üppig empor, wodurch die
Viehzucht begünstigt wird. Weiter nach Norden gibt es große Bäume
(so Palmen, Affenbrotbäume u. a.) und anbaufähiges Land, in dem
Weizen, Mais, Kürbisse, Tabak u. a. Pflanzen gezogen werden.
Früher gab es in den Wäldern viel Wild, das aber durch unsinniges
Abschießen fast ganz ausgerottet worden ist. Von größern Tieren
kommen Elefant, Löwe, Giraffe, Hyäne und Strauß vor; an giftigen
Schlangen ist kein Mangel. Von Nutztieren züchten die Eingeborenen
besonders das Rind; außerdem halten sie Pferde, Ziegen und Schafe.
5. Bewohner und Orte. Deutsch-Südwestasrika hat insgesamt
nur 200 000 Einwohner (darunter etwa 3000 Deutsche) und ist des-
halb von allen afrikanischen Kolonien des Deutschen Reiches am
dünnsten bevölkert; in diesem ist die Bevölkerung 450mal so dicht. Die
Eingeborenen gehören verschiedenen Volksstämmen an. Die wichtigsten
find die Nama, die Herero und die Ovambo.
Die Nama wohnen im Süden (in Groß - Namaland). Sie
gehören zu den Hottentotten, sind schlank gewachsen und haben eine
schmutzig-gelbliche Hautfarbe. Die Backenknochen treten weit hervor, das
Kinn ist spitz, das Gesicht daher fast dreieckig. Die Nase ist flach, oft
gestülpt, so daß die Nasenlöcher von vorn sichtbar werden. Ihre
Wohnung hat die Form eines Bienenkorbes. Eine Anzahl solcher
Hütten, in denen die größte Unreinlichkeit herrscht, bildet ein Dorf
(einen Kral), in dem die Wohnungen kreisförmig angeordnet und
mit dem Eingang nach innen gerichtet sind. Auf den freien Platz in
der Mitte wird nachts das Vieh getrieben. Die Nama zerfallen in
viele Stämme, die von Häuptlingen regiert werden. Der Beschäftigung
nach sind sie Viehzüchter und Jäger.
In der Mitte des Landes (Damaraland) wohnen die Herero,
die durch den 1904 ausgebrochenen Aufstand den deutschen Truppen
viel zu schaffen machten.
a) Körperliches Aussehen. Die Herero sind durchweg
große, krästige Leute von dunkel- oder hellbrauner Hautsarbe. Sie
werden durchschnittlich 1,80 m hoch und sind also meist größer als
die Europäer. Kleine Leute sieht man selten unter ihnen. Ihre Stirn
ist hoch und gewölbt, die Nase hervorspringend und zuweilen gebogen.
Schiffels, Geographie Ii. 2. Auflage. 14
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und Gebüsch unterbrochen. Das mannshohe Gras steht in Büscheln
zerstreut. Die Tierwelt ist reich vertreten. Sümpfe und Flüsse wimmeln
von Fischen und Krokodilen; am Ufer stampft das Flußpferd seinen
Weg; in den Bergen schleichen Hyänen und Schakale umher, während
sich auf den Bäumen allerlei Affen tummeln. Die Savannen wimmeln
von allerhand Jagdtieren, Antilopen, Zebras und Büffeln. Straußen-
Herden ziehen durch die Ebene. Flüchtige Gemsen eilen zum Wasser-
tümpel, wo Löwen und Panther schon auf ihre Beute lauern. Auch
von den Mineralschätzen der Kolonie verspricht man sich viel. Man
hat Kohlen, Gold und Kopal gefunden; letzterer ist ein dem Bernstein
ähnliches Harz, das zu Dreh- und Schnitzarbeiten, aber auch zur Her-
stellung von Lacken und Firnissen gebraucht wird.
4. Bewohner und Orte. Deutsch-Ostafrika ist ziemlich dicht be-
wohnt; denn es zählt gegen 7 010000 Einw., darunter 1300 Deutsche.
Sie sind der Mehrzahl nach Bantuneger und teilen sich in viele Stämme.
Jeder derselben, oft sogar das einzelne Dorf, hat seinen besondern
Häuptling. An der Küste wohnen die Suaheli (d. i. Küstenleute),
ein aus eingewanderten Perfern,' Indern, Arabern und Negern ent-
standenes Mischvolk. In seiner Sprache, die viele arabische Elemente
in sich aufgenommen hat, bezeichnet die Vorsilbe Ii das Land,Wa das
Volk und Ki die Sprache. Die Suaheli bekennen sich meist zur moham-
medanischen Religion; die übrigen Bewohner sind vorwiegend Heiden.
Von ersteren bekleiden sich die Männer mit einem Lendentuch und dar-
über mit einem bis zu den Füßen reichenden weißen Hemd. Als
Kopfbedeckung dient der Fes oder Turban. Das Hauptkleidungsstück
der Frauen ist ein großes quadratisches Tuch. An Schmuck lassen
sie es nicht fehlen. Die Hütten der Suaheli sind viereckig. Die
Wände bilden ein Geflecht von Zweigen, das mit Lehm verklebt ist.
Das Bett besteht aus einem auf vier Füßen liegenden Rahmen, über
den Kokosstricke gespannt sind. Der Suaheli ist kein Freund des Ar-
beitens; wenn nur möglich, ernährt er sich durch den Handel. Die
Feldarbeit bleibt den Frauen und Sklaven überlassen.
In unserer Kolonie herrschte einst ein ausgedehnter Sklaven-
Handel, der namentlich von den Arabern getrieben wurde. In großer
Zahl wurden sie jährlich im Innern des Landes erbeutet, nach der
Ostküste gebracht und auf Schiffen ausgeführt. Oft haben die Sklaven-
Händler nachts ein Dorf umzingelt und alles, was Widerstand leistete
oder zu fliehen versuchte, niedergemacht. Die unglücklichen Opfer
wurden aneinander geknebelt und fortgeführt. Unter den größten Ent-
behrungen mußten sie, den Hals in die Sklavengabel gesteckt, weite
und beschwerliche Wege zurücklegen, auf denen die Kinder nicht felten
vor Hunger starben. Keine Feder ist imstande, die Grausamkeit und
Unmenschlichkeit des Sklavenhandels, der ganze Gegenden entvölkerte,
zu schildern. Die deutsche Herrschaft hat diese Greuel gänzlich unter-
drückt, wenn auch die Sklaverei noch großenteils fortbesteht.
Wichtige Orte der Kolonie sind folgende: 1. Tanga mit fehr
guteni Hafen, in den auch die größten Kriegsschiffe einlaufen können.
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