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1. Schul-Lesebuch - S. 221

1856 - Berlin : Stubenrauch
221 — Damals sah es in dem Lande ganr anders aus, wie in unsern Tagen. Die schönen Wiesenauen, welche sich jetzt an den Ufern der Flüsse ausbreiten, waren meist versumpft. Große Wälder be- deckten daö Land, und weit mußte der Wandersmann reisen, ehe er eine menschliche Wohnung und bestelltes Feld antraf. Denn die Kriege rafften fortwährend Menschen weg; und wen der Krieg übrig ließ, den forderten wohl die häufig wiederkehrenden Seuchen ab. Kam nun gar noch Hungersnoth in's Land, wie es bei groß- ßer Dürre oder bei Ueberschwemmungen oft geschah, dann wur- den die weiten Ebenen immer wüster und öder. Da rief Albrecht der Bär aus Friesland, Sachsen und den Rheingegeuden Ein- wanderer herbei. Diese erhielten die wüsten Ländereien und ho- den allmählig Ackerbau und Viehzucht. Besonders halfen dazu die Geistlichen. — Die Kriegshauptleute Albrechts bekamen auch Land- besitz in den neuen Ortschaften. Sie waren frei von Abgaben, mußten sich aber verpflichten, mit ihren Mannen und Pferden dem Landeöherrn Kriegsdienste zu leisten. Von diesen Rittern stam- men die altadeligen Familien der jetzigen Kurmark Brandenburg. — Ein freier Mann erhielt gewöhnlich den Auftrag zur Anle- gung eines Dorfes oder einer Stadt. Der einzelne Ansiedler in einem solchen neuen Orte bekam gewisse Hufen und ward Acker- bauer. Der Unternehmer des Ganzen behielt mehrere Hufen für sich als ein Lehen vom Landesfürsten; er war auch Vorsteher der neuen Gemeine und hieß als solcher Schultheiß. Da er ein Le- hen inne hatte, so nannte man ihn auch Lehnschultheiß. Daneben gab es Leute, die nur kleine Besitzungen hatten. Da sie in Lehm- hütten wohnten, so hießen sie Kothsassen, später Koffäthen. — Steinerne Wohnhäuser mit Schornsteinen und sauberen Stuben kannte man in den Dörfern damals noch nicht. In der Mitte des Hauses war eine Feuergrube und im Dach darüber ein ver- schließbares Rauchloch. Abends wurde an einigen Orten mit der Glocke ein Zeichen zum Auslöschen des Feuers gegeben. 2. Das nördliche -ftachtand der Provinz 5achfen in jetziger Zeit. In dem nördlichen Theile der Provinz Sachsen wechseln nicht Berg und Thal lieblich in der Landschaft ab, wie im südlichen und besonders im südwestlichen Theile. Die Sandstrecken werden zwar oft von bruchartigen Niederungen unterbrochen; aber diese erfreuen das Auge weniger, als eine frische Bergaue. Hie und da breitet sich ein Birken-, Buchen- oder Eichenwald oder ein Erlen- gebüsch aus; aber klare Bergwaffer und Rebenhügel findest du nicht. Und doch kann es den Leuten da eben so wohl sein, wie denen in der Berglandschaft. Auch in flachen Ebenen und in Kie- ferwäldern kann sich frisches und fröhliches Leben in Blumen- Thieren und Menschen regen.

2. Schul-Lesebuch - S. 221

1873 - Berlin : Stubenrauch
221 70. Das nördliche Flachland der Provinz Sachsen. 1. Die Altmark und ihre Bewohner in ehemaliger Zeit. Der nördliche Theil der Provinz Sachsen ist die Altmark. Sie ist eigentlich das Stammland des ganzen preußischen Staates. Mitten in derselben erhebt sich im Salzwedler Kreise beim Dorfe Dolchau ein Hügel. Wer heut auf demselben steht, der überschaut 7 Städte und 80 Dörfer und hat einen Umblick über einen großen Theil der weiten Ebene, die das nördliche Sachsenland ausmacht. In alten Zeiten kamen auf diesem Hügel die freien Männer des Landes zusammen, um Gericht zu halten und Recht zu sprechen. Damals sah es in dem Lande ganz anders aus wie in unsern Tagen. Die schönen Wiesenauen, welche sich jetzt an den Ufern der Flüsse ausbreiten, waren meist versumpft. Große Wälder be- deckten das Land, und weit mußte der Wandersmann reisen, ehe er eine menschliche Wohnung und bestelltes Feld antraf. Denn die Kriege rafften fortwährend Menschen weg; und wen der Krieg übrig ließ, den forderten wohl die häufig wiederkehrenden Seuchen ab. Kam nun gar noch Hungersnoth ins Land, wie es bei groß- ßer Dürre oder bei Ueberschwemmungen oft geschah, dann wur- den die weiten Ebenen immer wüster und öder. Da ries Albrecht der Bär aus Friesland, Sachsen und den Rheingegenden Ein- wanderer herbei. Diese erhielten die wüsten Ländereien und ho- den allmählich Ackerbau und Viehzucht. Besonders halfen dazu die' Geistlichen. Die Kriegshauptleute Albrechts bekamen auch Land- besitz in den neuen Ortschaften. Sie waren frei von Abgaben, mußten sich aber verpflichten, mit ihren Mannen und Pferden dem Landesherrn Kriegsdienste zu leisten. Von diesen Rittern stam- men die altadlichen Familien der jetzigen Kurmark Brandenburg. ■— Ein freier Mann erhielt gewöhnlich den Auftrag zur Anle- gung eines Dorfes oder einer Stadt. Der einzelne Ansiedler in einem solchen neuen Orte bekam gewisse Hufen und ward Acket- bauer. Der Unternehmer des Ganzen behielt mehrere Hufen für sich als ein Lehen vom Landesfürsten; er war auch Vorsteherder neuen Gemeinde und hieß als solcher Schultheiß. Da er ein Le- hen inne hatte, so nannte man ihn auch Lehnschultheiß. Daneben gab es Leute, die nur kleine Besitzungen hatten. Da sie in Lehm- hütten wohnten, so hießen sie Kothsassen, später Koffäthen. — Steinerne Wohnhäuser mit Schornsteinen und sauberen Stuben kannte man in den Dörfern damals noch nicht. In der Mitte des Hauses war eine Feuergrube und im Dach darüber ein ver- schließbares Rauchloch. Abends wurde an einigen Orten mit der Glocke ein Zeichen zum Auslöschen des Feuers gegeben.
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