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1. Geschichte des Altertums - S. 60

1901 - Leipzig : Teubner
60 Rmische Geschichte, eilte er, von den Tarentinern flehentlich gebeten, wieder nach Italien. Bei Jgililejljit.trctf er auf den Consnl Cur ins Dentatus. Er griff ihn an, wurde aber geschlagen und ging'nun nach "Epirus zurck. Von dort aus eroberte er fast ganz Macedonien und Griechenland, kam aber bei der Einnahme von Argos elendiglich um. Nach seinem Tode ber-gab die epirotische Besatzung die Burg von Tarent den Rmern (272) und erhielt freien Abzug. 5. Roms Machtstellung in Italien. Im Jahre 265 war die ganze Halbinsel unter Roms Oberhoheit. Die unterworfenen Völker hatten aber keineswegs die gleiche Stellung der Vormacht gegenber. (Teile und herrsche!" war der Grundsatz des rmischen Senats.) Die Latiner lebten meist in Freistdten" als rmische Brger, aber ohne Stimm-recht und ohne das Recht, die hheren mter in Rom zu bekleiden. In den Pflanzstdten" waren teils rmische Vollbrger als die Herr-schenden Patricier angesiedelt, teils nur solche mit den Rechten der Latiner. Die Etrusker, Umbrer, Sabeller und Griechen standen in dem Verhltnis von mehr oder weniger abhngigen Bundesgenossen. Die Griechen muten in Kriegszeiten Schiffe, die anderen Futruppen und Retter stellen. Endlich gab es noch unterworfene" Ge-meinden, die von rmischen Beamten verwaltet wurden. Durch die Einigung Italiens war Rom eine Gromacht geworden. Die latei-nische Sprache verbreitete sich jetzt der ganz Italien. 6. Kulturzustnde. Die Lebensweise der Jtaliker war anfangs durchaus verschieden von der Pracht und ppigkeit liebenden der Etrusker wie von der schwelgerischen der sditalischen Griechen. Die Latiner waren einfache, ernste, fleiige Leute, ausgezeichnet durch Sittenreinheit und Gottes-furcht, ein tchtiges, sparsames Bauernvolk. Die Hauptnahrung bildete ein dicker Brei von Spelt oder Gerste, seltener von Weizen. Gern wurden Hlsen-frchte gegessen. Brot kam erst spter auf; eine Bckerznnst gab es erst seit 174 v. Chr. Als Wrze dienten Salz, Zwiebeln und Knoblauch. Ferner liebte man Kohl, Salat, Obst und Fenchel. Schlachttiere waren Hunde, Schweine, Ziegen, dann auch Lmmer und Wild, seltener Rinder. Fleisch-genu war berhaupt eine Ausnahme und meist auf Festtage beschrnkt. Als Getrnk dienten frher nur Wasser und Milch, erst nach der Eroberung des Sdens Wein, aber stets mit Wasser gemischt und den Frauen ohnehin verboten. Die Hauptmahlzeit nahm man gegen Mittag ein. Die Kleidung war fr Männer und Frauen im Hause ein wollenes Untergewand (Tunica), mit rmeln bis zum Ellenbogen, unter der Brust gegrtet. In der ffentlichkeit trug man noch ein wollenes Obergewand (Toga), mit reichem Faltenwurf. Es war wei, bei den hchsten Beamten und Knaben mit einem Purpurstreifen verbrmt (wie ihn auch die Tunica der Senatoren zeigte), glnzend wei bei Amtsbewerbern (Kandidaten"). Soldaten trugen bei Bedarf lange wollene Mntel, einziehende Feldherren einen

2. Geschichte des Altertums - S. 124

1898 - Leipzig : Teubner
124 Rmische Geschichte. a. aber mit Anrecht auf die eigenen Gemeindemter, b. auch ohne Anrecht auf solche. 2. Pflanzstdte. a. Angesiedelter rmischer Vollbrger. Wo diese in alten Stdten angesiedelt sind, bilden sie den ersten Stand, die bisherige Be-vlkerung die neue Plebs". b. Brger latinischen Rechts ohne Recht auf Abstimmung und Amt in Rom. 3. Bundesgenossen. a. Mit vllig selbstndiger Verwaltung und Rechtsprechung, b. ohne diese. Beide stellen Schiffe (die Griechenstdte) und Hilfstruppen. 4. Unterworfene; sie werden (wie die Karthagos von Vgten) von rmischen Beamten regiert. 27. Knlturzustnde. Italische. 1. Lebensfhrung. Die Lebensweise der Rmer, Latiner und Sabeller, ^riechische unter sich im ganzen sehr hnlich, bis Rom die Apenninhalbinsel unter Lebensweise, sich gezwungen, war weit verschieden von der der Etrnsker, bei denen ein der zahlreiche Knechte gebietender Herren- und ein zu Reichtum gelangter Kaufmannstand Pracht und ppigkeit liebten, und von der der italischen Griechen, die im allgemeinen mit der des Mutterlandes bereinstimmte, nur Umsichgreifen da sie bei dem greren Ertrage des Landes verschwenderischer war. Die ^ Sditalien" Lukaner und die kapuanischen Samniten nahmen die uere Kultur des u t a teil. Griechentums an- Durch den uur mig fruchtbaren Boden zur Arbeit und Migkeit Einfachheit, erzogen, waren die Latin er einfache, ernste, fleiige Leute, die, ausgezeichnet durch Sittenreinheit und Gottesfurcht, in all ihrem Thun und Gebaren das Wesen eines nchternen, tchtigen, sparsamen Bauernvolkes zeigten. Dem Nahrung, entsprach die Nahrung, die lediglich als Mittel zur Erhaltung des Lebens galt. Esucht und Schlemmerei lagen ihnen fern. Der Hauptsache nach Speise. bestand sie aus einem etwas dicken Brei (puls) aus Speltkrnern (far), die in der ersten Zeit im Mrser, spter zwischen zwei Steinen, schlielich in einer mit der Hand oder durch einen Esel getriebenen Mhle zermalmt wurden. An Stelle des Spelts trat nach und nach der Weizen, fr die Knechte und Fechter verwandte man Gerste. Gern wurden auch Hlsen-frchte gegessen. Brot kam erst spter auf. Als Wrze diente Salz (aus den Salzgruben zu Ostia), Zwiebel und Knoblauch; die Zukost bildete be-Selten Fleisch, sonders Kohl, ferner Salate, im Sommer noch Baumobst. Selten war der Fleischgenu; Schlachttiere waren vornehmlich Hunde, Schweine und Ziegen diese hatte der Jtaliker mit ins Land gebracht , dann auch Trank. Lmmer und Wildbret. Zur Lschung des Durstes dienten Wasser und Milch, vor der Eroberung des Sdens nur selten (noch dazu mit Wasser

3. Die Gracchische Bewegung - S. 5

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. politisch-soziale Verhältnisse 5 m. Zulvius Nobilior und L.flaminius 1 000000 (Scheffel) Weizen für 2 Hs an das Volk? - [i. Z. 167; Polybius 28,2.] (Der Senat gestattete den Rhodiern,) 100000 Scheffel Getreide aus Sizilien auszuführen? -[ebd. 2, i5.] Zu unsern Zeiten (zwischen 167 und 120) kostete oft der fizilische Scheffel Weizen 4 Obolen, Gerste 2.3 - [Vilnius Nat. liist. 18, s.] Huf die s Frage, was den sichersten Gewinn bringe, antwortete Lato (Zensor 184, 1149): „Wenn du gut Viehzucht treibst", was den zweitsichersten: „wenn du es einigermaßen tust."4 6. Sklavenaufstände. [3. 3-134—132; Orosius Adv. paganos 5, 9.] Der . . . böse Einfluß 10 des in Sizilien entstandenen Sklavenkrieges wirkte weithin auf viele Provinzen. Denn in Ittinturnä wurden 450 Sklaven ans Kreuz geschlagen und in Sinuessa gegen 4000 Sklaven von (Q. luetellus und Ln. Servilius Läpio niedergemacht; auch in den Bergwerken der Hthener wurde ein gleicher Sklavenaufstand vom Prätor Fjeraclit vereitelt. Ebenso wurden 15 auf Delus die durch die neue Erhebung übermütigen Sklaven von den Städtern, die ihnen zuvorkamen, unterdrückt; aus dem Zunder jenes ersten sizilischen Urtheils sprang es wie Funken heraus und entzündete diese so verschiedenen Brände. 3n Sizilien nämlich eroberte nach dem Konsul Ful-vius Konsul piso die Stadt Ittamertium, wo er 8000 entlaufene Sklaven 20 niedermachen, wen er aber fangen konnte, ans Kreuz schlagen ließ. His ihm Konsul Kupilius gefolgt war, nahm dieser auch Hauromenium und Henna, die sichersten Zufluchtsorte der (Entlaufenen, im Kriege wieder: mehr als 20 000 Sklaven sollen damals getötet worden sein. Ii. politisch-soziale Verhältnisse? 25 1. Der Klassenkampf. [Dionys v. Hcdicarnaß 6, 56.] wir haben uns ... in zwei Staaten zerspalten, von denen der eine von Hrmut und Elend beherrscht wird, der an-dere von Überfluß und Übermut. Ehrfurcht, Ordnung und Hecht, auf denen das heil jeder staatlichen Gemeinschaft beruht, finden sich bei keinem 30 1 Über 87 000 Hektoliter für etwa je 0,90 Itt. " Also durfte sonst (Betreibe von Sizilien nur nach Italien ausgeführt werden. 3 D. i. der Hektoliter etwa 0,94 Itt. bzw. 0,47 Tit. hier ist von (Dberitalien die Rebe; entsprechend müssen die preise im übrigen Lande gewesen sein. 4 Dieses Zeugnis und die angegebenen preise beweisen, daß der (Betreibe* bau in Italien nicht mehr lohnte. 5 Die Zeugnisse, die Schilberungen des Stänbefampfes des 5. und 4. 3^hr-hunberts entstammen, haben nur typischen Wert; aber sie spiegeln in Wahrheit die Verhältnisse des 2. und 1. 3ahrhunderts toieber: so vgl. 3. 27 mit S. 7, 23ff.; S. 6, 3 und 23 mit S. 25, 4; S. 6, 24f. mit S. 25, 7f. und S. 6, 30—32 mit S. 25, 9f.

4. Belehrungen über wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen - S. 75

1896 - Leipzig : Teubner
Rom. 75 unter dem Marktpreis durch die Regierung oder einzelne Beamte sind der Keim der späteren Getreidegesetze geworden. Aber auch wenn das überseeische Korn nicht auf diesem aufserordentlichen Wege an die Konsumenten gelangte, drückte es auf den italischen Ackerbau. Nicht blofs wurden die Getreidemassen, die der Staat an die Zehntpächter losschlug, ohne Zweifel in der Regel von diesen so billig erworben, dafs sie beim Wiederverkauf unter dem Produktionspreis weggegeben werden konnten; sondern wahrscheinlich war auch in den Provinzen, namentlich in Sizilien, teils infolge der günstigen Bodenverhältnisse, teils der ausgedehnten Grofs- und Sklavenwirtschaft nach karthagischem System (S. 490), der Produktionspreis überhaupt beträchtlich niedriger als in Italien, der Transport aber des sizilischen und sardinischen Getreides nach Latium wenigstens ebenso billig, wenn nicht billiger wie der Transport dahin aus Etrurien, Campanien oder gar Norditalien. Es mufste also schon im natürlichen Laufe der Dinge das überseeische Korn nach der Halbinsel strömen und das dort erzeugte im Preise herabdrücken. Unter diesen durch die leidige Sklavenwirtschaft unnatürlich verschobenen Verhältnissen wäre es vielleicht gerechtfertigt gewesen zu Gunsten des italischen Getreides auf das überseeische einen Schutzzoll zu legen; aber es scheint vielmehr das umgekehrte geschehen und zu Gunsten der Einfuhr des überseeischen Korns nach Italien in den Provinzen ein Prohibitivsystem in Anwendung gebracht zu sein — denn wenn die Ausfuhr einer Quantität Getreide aus Sizilien den Rhodiern als besondere Vergünstigung gestattet ward, so mufs wohl der Regel nach die Kornausfuhr aus den Provinzen nur nach Italien hin frei gewesen, und also das überseeische Korn für das Mutterland monopolisiert worden sein. Die Wirkungen dieser Wirt- italische schaft liegen deutlich vor. Ein Jahr aufserordentlicher Fruchtbar- Korup e keit wie 504, wo man in der Hauptstadt für 6 römische Modii 250 (= l preufs. Scheffel) Spelt nicht mehr als 3/5 Denar (4 Gr.) zahlte und zu demselben Preise 180 römische Piund (zu 22 Lot preufsisch) trockene Feigen, 60 Pfund Öl, 72 Pfund Fleisch und 6 Congii (= 17 preufs. Quart) Wein verkauft wurden, kommt freilich eben seiner Aufserordentlichkeit wegen wenig in Betracht; aber bestimmter sprechen andere Thatsachen. Schon zu Catos Zeit heifst Sizilien die Kornkammer Roms. In fruchtbaren Jahren wurde in. den italischen Häfen das sizilische und sardinische Korn um die Fracht losgeschlagen. In den reichsten Kornlandschaften der Halbinsel, in der heutigen Romagna und Lombardei, zahlte man zu Polybios Zeit für Kost und Nachtquartier im Wirtshaus durchschnittlich den Tag einen halben As (% Gr.); der preufsische Scheffel Weizen galt hier einen halben Denar (3y2 Gr.). Der

5. Geschichte des Altertums - S. 107

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
34. Kulturzustnde. 107 von ihm in der Burg von Tarent zurckgelassene epirotlsche Besatzung bergab nach seinem Tode (bei der Einnahme von Argos) den Rmern die Stadt. 272. Damit war die ganze Halbinsel unter Roms Oberhoheit gekommen.^) Die Latiner wurden meist mit zur rmischen Brgerschaft gerechnet, hatten jedoch nicht das Recht, die hheren mter zu bekleiden. Die Etrusker, Umbrer, Sabeller und Griechen wurden als Bundesgenossen behandelt. Diese muten in Kriegszeiten die Schiffe, die anderen Fu-truppeu und Reiter stellen. Durch die Einigung Italiens war Rom eine Gromacht geworden. 34. ulturmnde. 1. Lebensfhrung. Die Lebensweise der Rmer, Latiner und Sa--beller war weit verschieden von der der Etrusker und der italischen Griechen. Bei den Etruskern lebte ein der zahlreiche Knechte gebietender Herren- und ein zu Reichtum gelangter Kaufmannstand in Pracht und ppig-keit, und auch bei den Griechen, die sich im allgemeinen an die Sitte des Mutterlandes hielten, war schon reicherer Lebensgenu verbreitet. Durch den nur mig fruchtbaren Boden zur Arbeit und Migkeit erzogen, waren die Latiner einfache, ernste, fleiige Leute, die, ausgezeichnet durch Sittenreinheit und Gottesfurcht, in all ihrem Tun und Gebaren das Wesen eines krftigen und sparsamen Bauernvolkes zeigten. Ihre Nahrung bestand in der ersten Zeit der Hauptsache nach aus einem etwas dicken Brei aus Speltkrnern, die zermalmt wurden. An Stelle des Spelts trat nach und nach der Weizen, fr die Knechte und Fechter verwandte man Gerste. Gern wurden auch Hlsenfrchte gegessen. Brot kam erst spter auf; eine Bckerzunft gab es in Rom erst seit dem Jahre 174 v. Chr. Als Wrze dienten Salz (aus den Salzgruben zu Ostia), Zwiebel und Knoblauch; die Zukost bildeten besonders Kohl und Obst. Selten war der Fleischgenu. Zur Lschung des Durstes dienten Wasser und Milch, vor der Eroberung des Sdens nur selten (noch dazu mit Wasser verdnnter) Wein, dessen Genu den Frauen bei strenger Strafe verboten war. Die Kleidung war im Hause und bei der Arbeit fr alle, Männer und Frauen, Herren und Knechte, gleichartig. Alle trugen eine wollene (spter auch leinene) hemdartige Tunika, die bei dem weiblichen Geschlecht lnger, bei Soldaten und solchen, die der Land gingen, krzer, unter der Brust gegrtet wurde und bis zum Ellenbogen reichende rmel erhielt. Manche zogen es vor, im Sommer und bei krperlichen bungen statt der Tunika einen Schurz zu nehmen. Das fr die ffentlichkeit bestimmte, ebenfalls wollene Obergewand, das anfnglich einfach, dann in reichen Falten umgeworfen wurde, war die Toga. Gewhnlich gleichmig wei, war sie bei den hchsten Beamten mit Purpurstreifen verbrmt. Die Frauen hatten der der Tunika ein zweites, hnliches Kleidungsstck, die Stola, die bis x) Militrkolonien und Heerstraen sicherten diese. Von besonderer Bedeutung war die via Appia, die bis Brundisium und Tarent verlngert wurde.

6. Geschichte des Altertums - S. 101

1909 - Leipzig : Teubner
24. Marius und Sulla, 101 Tatkraft und Leidenschaftlichkeit des Redens und Handelns. Dem Senat nahm er die Geschworenenstellen (vgl. S. 86) und gab sie den Rittern, die er damit fr sich gewann. Da das Getreide, in dem die Provinzen ihren Zehnt bezahlten, oft zu Schleuderpreisen verkauft wurde, so brachte er ein Getreidegesetz zur Annahme, wonach jenes an rmere Brger gegen geringe Entschdigung verteilt werden mute. Auch begann er da-mit, Pflanzstdte auerhalb Italiens anzulegen und so der Not abzuhelfen. Als er aber den italischen Bundesgenossen das Brgerrecht verschaffen wollte, fiel ein groer Teil des Volkes von ihm ab, und er wurde nicht wieder zum Tribunen gewhlt. Nun beschlo der rachgierige Senat, ihn vollends zu verderben. Die Anhnger des Gracchus wurden angefallen und zerstreut; Gracchus selbst lie sich auf der Flucht von einem Knechte tten (121). Uber 3000 seiner Parteigenossen wurden vor Gericht gestellt und dem Henker berantwortet. 24. Marius und Sulla. 1. Der Jugurthinische Krieg (1111(16). Wie in den Kreisen Die Adelspartei der Adelspartei die alten Rmertugenden rasch dahinschwanden, das trat im Jugurthinischen Kriege erschreckend zutage. In Numidien lie der ehrgeizige und verschlagene Jugurtha seine Vettern und Mitregenten ermorden und bahnte sich so den Weg zur Alleinherrschaft. Durch Be-stechungen gewann er sich die Gunst vornehmer Rmer, so da der rmische Senat seinen Verbrechen nicht ernstlich wehrte. Schon hhnte Jugurtha, in Rom sei fr Geld alles feil; selbst der Freistaat werde untergehen, wenn sich ein Kufer finde. Da setzte es die erbitterte Volkspartei durch, da man ihm den Krieg erklrte. Aber zwei rmische Feldherren erlagen den verfhrerischen Antrgen des schlauen Numidiers und befleckten den rmischen Namen durch schimpfliche Friedensschlsse. Ein dritter fhrte den Krieg mit Ernst und Kraft, brachte ihn aber nicht rasch genug zu Ende. Da ward der Plebejer Gajus Marius, der als Unterfeldherr in Marius. Numidien mit hchster Auszeichnung kmpfte, zum Konsul erhoben. Er besiegte Jugurtha und fhrte ihn, den der junge Sulla in rmische Ge-fangenschaft gelockt hatte, nach Rom. Hier lie man den blutbefleckten König im Staatskerker Hungers sterben. Marius aber ward der gefeierte Held der Volkspartei. Er stammte aus einem Dorfe im Volskerlande. Von seinem Vater, einem armen Tagelhner, erbte er weder Hab und Gut, noch konnte er von ihm eine hhere Bildung erhalten. Frhzeitig nahm er Kriegsdienste. In einfacher, strenger Zucht aufgewachsen, brachte er einen kraftvollen Krper mit, der ihn befhigte, Hunger und Durst, Hitze und Klte leicht zu ertragen. Durch seine eiserne Willenskraft, seine Tapferkeit und Khnheit erwarb er sich berall das Lob des Feld-

7. Realienbuch - S. 11

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 11 aber abgehärtet und an Anstrengungen gewöhnt, halb rohes Fleisch, wurzeln und Kräuter bildeten ihre Nahrung. Ihre Kleidung bestand aus Leinen oder aus zu- sammengenähten Fellen kleiner Tiere. Da sie nur Viehzucht trieben, zogen sie mit ihren Zelten und Herden ohne feste Heimat von Grt zu Grt („Nomaden"!). Sie waren vortreffliche Neiter und auf ihren flinken, struppigen Pferden gefährliche Feinde, als Waffen führten sie Schwerter und Wurfspieße, Bogen und Pfeile, sowie eine wurf- schlinge. Unersättlich war ihre Geldgier. Zuerst stießen die Hunnen auf die Gstgoten, die am Schwarzen Meere wohnten. Diese wurden besiegt und gezwungen, sich ihrem Zuge anzuschließen. Die Westgoten warteten den Hugriff gar nicht ab, sondern gingen zum großen Teil über die Donau in das römische Reich. Die Hunnen nahmen ihr Land in Besitz und blieben zunächst in der Ungarischen Tiefebene. Durch ihren Einbruch entstand unter den deutschen Völkerschaften eine gewaltige Bewegung von Gsten nach Westen, die über 200 Jahre dauerte. Sie hatte die Vernichtung ganzer Völker, die Verwüstung vieler Länder und den Untergang großer Reiche zur Folge. Man nennt sie die Völkerwanderung. 4. Alanch. Die Römer versprachen den Westgoten Land zur Unsiedlung, wenn sie die Donaugrenze gegen die Hunnen und andre Völker bewachen wollten. Die Ver- sprechungen wurden ihnen aber nicht gehalten, und die römischen Beamten verübten Erpressungen gegen sie. Da empörten sich die Westgoten, besiegten ein römisches Heer und verwüsteten die Balkanhalbinsel. Später erwählten sie den jugendlichen Klar ich zu ihrem Könige. Dieser beschloß, seinem Volke neue Wohnsitze zu suchen, und drang in Italien ein. weströmische Heere versuchten mehrmals vergeblich, ihn aufzuhalten. Er durchzog Italien und belagerte die Stadt Rom, in der bald eine Hungersnot ausbrach. In ihrer Bedrängnis schickten die Römer zu Ularich Gesandte. Diese wiesen darauf hin, daß die sehr zahlreiche Bevölkerung der Stadt sich verzweifelt wehren würde, wenn die Westgoten in Rom eindrängen. Uber Ularich erwiderte lächelnd: „Je dichter das Gras, um so besser das Mähen." Er verlangte eine ungeheure Menge von Gold und Silber für seinen Ubzug. Erschrocken über die Forderung, fragten die Gesandten: „was willst du uns denn lassen?" „Das Leben", antwortete Ularich hart. Die Römer mußten ihm ihre kostbarsten Schätze ausliefern. Uls man sein verlangen, den Westgoten Land abzutreten, nicht erfüllte, erschien er im folgenden Jahre wieder vor der Stadt, eroberte und plünderte sie. Kurze Zeit danach starb Ularich in Losenza in Unteritalien. Er soll im Flußbette des Busento begraben worden sein (Gedicht: Grab im Busento). Sein Nachfolger führte das Volk, dem sich viele römische Sklaven deutscher Herkunft ange- schlossen hatten, nach Südfrankreich. Dort, auf römischem Boden, gründeten die West- goten ein Reich, das sich später über die Pyrenäen bis weit nach Spanien hinein ausdehnte. 5. Attila. Bei den Hunnen hatte sich inzwischen Uttila zum Könige gemacht. Zwischen Theiß und Donau stand seine Königsburg, die von holz erbaut und mit pfahlwerk umgeben war. Dort hielt er prächtig Hof und empfing die Gesandten fremder Völker. Seine eigne Lebensweise jedoch war einfach und bescheiden. Er übte strenge Gerechtigkeit und verstand seine Pläne klug auszuführen. Seine Herrschaft reichte von der Wolga bis nach Deutschland. Uuch deutsche Stämme, besonders die Gstgoten, mußten ihm gehorchen und heeresfolge leisten. — Um das Jahr 450 brach Uttila mit einem mächtigen Heere auf, um das weströmische Reich zu erobern, und zwar wendete er sich zunächst gegen die weströmische Provinz Gallien. Verwüstete Felder und zerstörte Häuser bezeichneten seinen weg,- die Städte Worms, Metz und Trier wurden niedergebrannt.

8. Realienbuch - S. 10

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Geschichte. 1 einen abschreckenden Eindruck. Sie waren von kleiner, gedrungener Gestalt, aber abgehärtet und an Anstrengungen gewöhnt, halb rohes Fleisch, wurzeln und Kräuter bildeten ihre Nahrung. Ihre Kleidung bestand aus Leinen oder aus zusammengenähten Fellen kleiner Tiere. Da sie nur Viehzucht trieben, zogen sie mit ihren Zelten und Herden ohne feste Heimat von Grt zu Ort („Nomaden"!). Sie waren vortreffliche Reiter und auf ihren flinken, struppigen Pferden gefährliche Feinde. Uls Waffen führten sie Schwerter und Wurf- spieße, Vogen und Pfeile, sowie eine wurfschlinge. Unersättlich war ihre Geldgier. Zuerst stießen die Hunnen auf die Ostgoten, die am Schwarzen Nleere wohnten. Diese wurden besiegt und gezwungen, sich ihrem Zuge anzuschließen. Die Westgoten warteten den Ungriff gar nicht ab, sondern gingen zum großen Teil über die Donau in das römische Reich. Die Hunnen nahmen ihr Land in Besitz und blieben zunächst in der Ungarischen Tiefebene. Durch ihren Einbruch entstand unter den deutschen Völkerschaften eine gewaltige Bewegung von Osten nach Westen, die über 200 Jahre dauerte. Sie hatte die Vernichtung ganzer Völker, die Verwüstung vieler Länder und den Untergang großer Reiche zur Folge. Man nennt sie die Völkerwanderung. 3. Alarich. Die Römer versprachen den Westgoten Land zur Unsiedlung, wenn sie die Donaugrenze gegen die Hunnen und andre Völker bewachen wollten. Die Ver- sprechungen wurden ihnen aber nicht gehalten. Uuch behielten die römischen Beamten die Geldsummen, für die sie den Westgoten Brotgetreide kaufen sollten, und ließen die Westgoten Hunger leiden. Da empörten sich diese, besiegten ein römisches Heer und ver- wüsteten die Balkanhalbinsel. Später erwählten sie den jugendlichen Ularich zu ihrem Könige. Dieser beschloß, seinem Volke neue Wohnsitze zu suchen, und drang in Italien ein. weströmische Heere versuchten mehrmals vergeblich, ihn aufzuhalten. Er durchzog Italien und belagerte die Stadt Rom, in der bald eine Hungersnot ausbrach. In ihrer Bedrängnis schickten die Römer zu Ularich Gesandte. Diese baten ihn, die Belagerung aufzuheben und abzuziehen. Ularich jedoch wies sie kurz ab. Da drohten sie: „In unsrer Stadt lebt mehr als eine Million Menschen,- sie werden verzweifelt kämpfen, wenn Du eindringst!" Uber Ularich erwiderte lächelnd: „Ie dichter das Gras, um so besser das Mähen!" Er verlangte eine un- geheure Menge von Gold und Silber für seinen Ubzug. Erschrocken über die Forderung, fragten die Gesandten: „was willst du uns denn lassen?" „Das Leben", antwortete Ularich hart. Die Römer mußten ihm ihre kostbarsten Schätze ausliefern. Uls man sein verlangen, den Westgoten Land abzutreten, nicht erfüllte, erschien er im folgenden Iahre wieder vor der Stadt, eroberte und plünderte sie. Kurze Zeit danach starb Ularich in Eosenza in Unter- italien. Er soll im Flußbette des Busento begraben worden sein (Gedicht: Grab im Busento). Sein Nachfolger führte das Volk, dem sich viele römische Sklaven deutscher Herkunft ange- schlossen hatten, nach Südfrankreich. Dort, auf römischem Boden, gründeten die West- goten ein Reich, das sich später über die Pyrenäen bis weit nach Spanien hinein ausdehnte. 4. Attila. Bei denhunnen hatte sich inzwischen Uttila zum Könige gemacht. Zwischen Theiß und Donau stand seine Königsburg, die von holz erbaut und mit pfahlwerk um- geben war. Dort hielt er prächtig Hof und empfing die Gesandten fremder Völker. Seine eigne Lebensweise jedoch war einfach und bescheiden. Er übte strenge Gerechtigkeit und verstand seine Pläne klug auszuführen. Seine Herrschaft reichte von der Wolga bis nach Deutschland. Uuch deutsche Stämme, besonders die Ostgoten, mußten ihm gehorchen und Heeresfolge leisten. — Um das Iahr 450 brach Uttila mit einem mächtigen Heere auf, um das weströmische Reich zu erobern. Zunächst wendete er sich gegen die weströmische Provinz Gallien. Verwüstete Felder und zerstörte Häuser bezeichneten seinen weg; die
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