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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 191

1840 - Münster : Theissing
Die Christenverfolgungen. Die Manichäer. 191 über Kohlen langsam braten. Der Heilige fühlte die Schmerzen gar nicht, betete für die Bekehrung und Erhaltung Roms, und gab end- lich, die Augen gen Himmel gewendet, den Geist auf. In derselben Verfolgung wurde auch der h. Cyprianus erst verbannet, dann ein Jahr spater enthauptet. Ehe er den Todesstreich empfing, breiteten die Christen Tücher um ihn aus, fern Blut als Re- liquie aufzubewahren. Bald nachher wurden mehrere seiner Schüler, unter andern der h. Montanus mit 8 Genossen, nachdem man sie lange im Kerker hatte hungern und dursten lassen, enthauptet. §. 142. Die Manichäer. Kaiser Valerian, der dw 8te Christenverfolgung ausschrieb, wurde vom neupersischen Könige Sapor, wie schon erzählt ist, zum Stall- knecht gemacht, nachher geschunden, und seine Haut in einem persischen Tempel aufgehängt. Unter eben diesem Sapor stand in Persien ein Mann aus, Namens Manes, und stiftete eine neue Religion, um sich einen Namen zu machen. Er verwarf das alte Testament, und nannte Moses einen Betrüger; vom neuen Testamente ließ er nicht viel, den Sohn und h. Geist erklärte er für Ausflüsse der Gottheit. Er sagte, der Sohn habe die Welt erschaffen, der Teufel aber das Böse beige- mischt, und den Menschen ihre sündhafte Natur eingepflanzt — da sei der Sohn zum Schein Mensch geworden und gestorben, der h. Geist auch über die Apostel gekommen, aber für den von Christus verspro- chenen Tröster gab Manes sich selbst aus, der die christliche Religion zur Vollkommenheit bringen solle. Er lehrte, gute Seelen würden in der Sonne erst durch Feuer, im Monde durch Wasser gereinigt, und kämen dann in das Lichtreich, böse müßten erst durch Pflanzen und Thiere wandern, und wenn sie sich dann besserten, würden sie auch ins Lichtreich ausgenommen, sonst zu ewigen Qualen verdammt. Da- her verbot Manes, Thiere zu tödten, und Pflanzen abzureißen. Er theilte seine Anhänger in Auserwählte und Zuhörer. Nur die Zuhörer durften heirathen, Thiere schlachten und Pflanzen abschneiden, und arbeiteten für die Auserwählten, welche ihr Leben in stiller Be- trachtung zubringen sollten. Die Vorsteher der Secte waren Manes als der Tröster, unter ihm 12 Apostel, 72 Jünger als Bischöfe, dann Priester und Diaconen. Sie hatten die Taufe und das Abendmahl, feierten nur den Sonntag und den Sterbetag Christi, und wollten überhaupt für Christen gehalten werden. Sie rühmten sich einer groß- ßen Sittenreinheit, waren aber nur Scheinheilige. Ihre Secte machte anfangs viel Aussehen, und verbreitete sich durch Asien, Aegypten, Africa, Italien und Gallien, bestand aber etwa nur 300 Jahre. Der Stifter Manes selbst hatte ein besonderes Schicksal. Er versprach dem Könige Sapor, ihm seinen kranken Prinzen gesund zu machen, als das Kind aber unter seinen Proceduren starb, ließ jener dem Betrüger die Haut abziehen, und dieselbe ausstopfen.

2. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 392

1840 - Münster : Theissing
392 Erster Zeitraum. ketzerung getrieben wurden; selbst Melanchton, der zu den Gemäßigten gehörte, entging nicht dem Vorwurfe eines Ketzers. Nach Ferdinand I. regierte sein Sohn Maximilian Ii. von 1564 bis 1576. In Wien duldete er nur katholischen Gottesdienst, aber den Großen in seinen Erbstaaten erlaubte er, lutherische Kirchen zu bauen, wenn sie wollten. Um diese Zeit (1577) ließ Kurfürst August von Sachsen im Klo- ster Bergen bei Magdeburg von 12 lutherischen Theologen die be- rühmte Concordienformel zur Vereinigung aller lutherischen Par- teien aufsetzcn, und schrieb sie in seinem Lande als Glaubensregel und symbolisches Buch vor, in vielen andern Landern verwarf man sie. Die Reformirten bekamen ein symbolisches Buch 1563 in dem Hei- delberger Katechismus, den Friedrich Iii. von der Pfalz auf- setzen ließ. Nach Maximilian Ii. regierte dessen Sohn Rudolph Ii, von 1576 bis 1612, also 35 Jahre. Er war ein gelehrter, aber schwacher, gemächlicher Mann, dem die Türken und Spanier ins Land sielen.^ Auch die Protestanten regten sich wieder, verjagten katholische Bischöfe und Pfarrer, hoben Abteien und Klöster auf, besetzten katho- lische Kanzeln und Schulen mit ihren Anhängern, wo sie nur konn- ten, dem Religionsfrieden zuwider. Die Bisthümer Magdeburg, Bre- men, Riga, Merseburg, Naumburg, Brandenburg, Minden wurden un- ter Rudolphs Regierung zu weltlichen Fürstenthümern gemacht, d. h. von protestantischen Fürsten in Besitz genommen. Mit Cöln gelang es aber nicht: als der dortige Erzbischof Gebhard Truchseß refor- mirt wurde, und eine schöne Nonne, Agnes von Mannsfeld, hei- rathete, wurde er mit Waffengewalt vertrieben, und Cöln blieb katho- lisch. In Aachen wollten einige aus Mitleiden aufgenommene Nefor- mirte eine besondere Kirche erzwingen, und bemächtigten sich deshalb durch Aufruhr der Herrschaft in der Stadt, aber drei Reichsfürsten wurden mit der Execution gegen Aachen beauftragt, und so die katho- lische Religion dort wieder hergestellt. Dergleichen ärgerliche Auftritte gab es allenthalben in Deutschland. Als Kaiser Rudolph sich so schwach zum Negieren bewies, traten die übrigen Glieder des Hauses Oestreich zusammen, und beschlossen, der älteste von ihnen, Mathias, solle sofort Oestreich und Ungarn übernehmen, Rudolph behielt Böhmen und den Kaisertitel. Als Mathias Oestreich antrat, forderten die Protestanten des Landes größere Religionsfreiheiten von ihm mit gewaffneter Hand, und Mathias mußte sie ihnen wohl zustehen, um zur Regierung zu gelangen. Dieses Beispiel ermunterte auch die Protestanten in Böhmen: sie stellten Truppen auf, und forderten von Rudolph freie Religions- Übung und alle bürgerlichen Rechte. Der geängstigte Rudolph gab ihnen 1609 den berühmten Majestätsbrief, dessen Inhalt kurz dieser ist: sie sollten alle Kirchen und Schulen behalten, die sie jetzt hätten, auch solle es den Standesherren Böhmens erlaubt seyn, in ihrem Gebiete noch neue Kirchen und Schulen ihres Glaubens zu er-

3. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 54

1840 - Münster : Theissing
54 Fünfter Zeitraum. Von Cyrus bis Alexander. (Vor Ehr. Geb. 555— 333.) (222 Jahre.) I. D i e Perser. §. 61. Die Herrscher in Medien. Ende des vorigen Zeitraumes waren die meisten bekannten Rei- che Asiens in der großen chaldäisch-babylonischen Monarchie unterge- gangen, nur das rauhe Medien nicht, obscbon auch in diesem Lande alles unter und über ging. Als einmal der König im Kriege um- kam, wollten die Leute ohne alle Obrigkeit leben, jeder wollte thun, was ihm beliebte. Nun sah es aber in Medien so graulich aus, daß man gern wie- der einen König wählte, und dazu nahm man den edlen Dejoces, der oft Schiedsrichter und Anführer gewesen war. Dejoces stellte die Ruhe bald wieder her und bauete eine neue Hauptstadt, die er Ec- batana nannte und welche 4 Meilen Umfang hatte. Sie war um einen Berg herum und denselben hinauf gebauet, wie sechs Ringe, die sich einander einschließen. Mauern trennten die sechs Bezirke, und die Zinnen der Mauern waren von verschiedener Farbe, nämlich die Zinne der äußersten Mauer weiß, der zweiten schwarz, der dritten hellroth, der vierten blau, der fünften dunkelroth, der sechsten versilbert, der sie- benten vergoldet. Oben auf dem Berge lag die Burg und das Schloß, welches mit Silberplatten gedeckt war. Dem Dejoces folgte in der Regierung sein Sohn Phraortes, der die Perser und andere Nachbarn unterjochte, aber im Kriege ge- gen Assyrien siel. Dessen Sohn, der kriegerische Eyaxares, eroberte auch Assynen, und machte die Meder zum herrschenden Volke in Asien; das chaldäisch- babylonische Reich sank. Als er den Lydiern in Kleinasien eine Schlacht lieferte, trat eine totale Sonnensinsterniß ein, die beide Heere aus ein- ander jagte; Thales von Milet hatte dieselbe vorhergesabt. Cyarares regierte 40 Jahre und hinterließ das mächtige Meder- reich seinem Sohne Astyages. §. 62. Cyrus der Perser. Astyages träumte einmal, seine Tochter Mandane gösse so viel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien überschwemmt würde. Als V

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 55

1840 - Münster : Theissing
55 Perser. die Traumdeuter dieses dahin auslegten, daß ihr künftiger Sohn ganz Asien erobern werde, verheirathete er seine Tochter Mandana an Cambyses, einen ziemlich geringen Mann in der unterjochten Pro- vinz Persien, damit ihrem einstigen Sohne nicht so hohe Gedanken einfallen möchten. Er befürchtete nämlich, selbst von ihm entthront zu werden. Und noch ruhete seine Furcht nicht. Als Mandana ein Söhnchen gebar, befahl er seinem Diener Harpagus, das Kind auf der Stelle zu tödten. Harpagus, mitleidiger, befahl dem Hirten des Königs, das Kind im Walde den Raubthieren auszusetzen; der Hirt aber zog es auf, und trug sein eigenes Kind, das eben todt geboren war, in den Wald. Jenes aber wuchs unter den Hirtenknaben kräftig auf und war bei ihren Spielen immer König. Einmal spielte ein Knabe aus der Stadt mit den Hirtenknaben, und als er dem kleinen Könige nicht gehorchen wollte, ließ dieser ihm eine Tracht Prügel aufladen. Der Vater des Edelknaben klagte die Verwegenheit des Hirtenbuben dem Könige, und dieser wurde gleich vor ihn gefordert. Astyages erkannte in dem muthigen Knaben leicht die Züge seiner Tochter Mandane, und durch Nachforschen ward seine Herkunft gewiß. Er ließ ihn leben, weil er einmal König gewesen war, im Spiel, und stellte ein Freudenmahl an, seinen Enkel wieder erhalten zu haben: bei dem Mahle bekam aber Harpagus das Fleisch seines eigenen Sohnes zu essen, welchen Astyages für ihn hatte schlach- ten lassen. Cyrus — so ward der Wiedergefundene genannt — blieb nun erst am Hofe seines Großvaters und wurde dann seinen Eltern in Per- sien zugeschickt. Hier wiegelte dieser die Perser gegen die medische Herrschaft auf, stellte sich an ihre Spitze und zog gegen seinen unnatürlichen Groß- vater zu Felde. Der gegen ihn ausgesandte Harpagus ging zu ihm über, und als Astyages selbst gegen ihn zog, ward er geschlagen und gefangen, jedoch anständig behandelt bis an seinen Tod, aber seine Herr- schaft behielt er nicht. Cyrus ließ sich zum Könige von Per- sien und Medien ausrufen. Gleich darauf richtete er seine Augen auf das mächtige Reich des Lydierköniges Crösus in Kleinasien. Dieser pochte auf seine Eroberungen und zusammengeplünderten Schätze, und hielt sich für den Glücklichsten aller Menschen auf Erden, obschon Solon ihm ein- mal gesagt hatte: Niemand könne glücklich genannt werden vor seinem Tode. Nun drohete Cyrus seinen Staaten, und das delphische Orakel sagte: wenn Crösus die Perser bekriegte, so würde er ein großes Reich zerstören, nur sollte er fliehen, wenn die Meder ein Maulthier zum Kö- nige hätten. Darauf wagte er den Krieg, verlor die erste Schlacht und ließ seine Soldaten aus einander gehen, mit dem Vorsatze, den Krieg über ein Jahr fortzusetzen. Da siel ihm Cyrus rasch ins Land, schlug ihn abermals, belagerte ihn in Sardes und eroberte endlich die Stadt. Crösus wurde lebendig gefangen und sollte nach dama- ligem Brauch verbrannt werden. Er war in eine dumpfe Gleichgül- tigkeit gesunken, aber als er schon auf dem Scheiterhaufen lag, rief er

5. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 56

1840 - Münster : Theissing
56 Fünfter Zeitraum. aus: Solon! Solon! Solon! Cyrus ließ ibn wieder vor sich bringen und fragte, was dieser Ausruf bedeute. Crösus erzählte, was Solon ihm einst gefaxt habe; Cyrus nahm das zu Herzen und schenkte dem entthronten Könige das Leben. Crösus schickte seine Ketten nach Del- phi und ließ das Orakel fragen, ob es etwa Apollo's Gewohnheit sei, die Leute Hu betrügen. Das Orakel antwortete, ein großes Reich habe er ja zerstört, nämlich sein eigenes, und das Maulthier, welches die Meder beherrsche, sey Cyrus, der einen Perser zum Vater und eine Mederinn zur Mutter habe, t Durch Harpagus ließ Cyrus nun die Küsten der Ionier und Phönizier erobern, er selbst zog gegen Babylon. Die Stadt erstür- men oder aushungern lassen war unmöglich, Cyrus ließ aber den Eu- phrat durch Kanäle in einen großen See ableiten, und seine Perser nun in dem Bette des Flußes unter der Stadtmauer her in die Stadt dringen, Nachts, als man in Babylon noch ein Freudenfest feierte. König Rabonidus — in der h. Schrift Baltassar — wurde im Rausche erschlagen und Cyrus zum Könige von Babylon ausgerufen. In Babylon fand er das Volk der Juden, und staunte, daß ihr Prophet Jsaias schon vor 200 Jahren seinen Namen und seine Er- oberungen geweissagt hatte, Cyrus entließ die Juden aus der baby- lonischen Gefangenschaft. Cyrus warf nun seine Eroberungen, nämlich Persien, Medien, As- syrien, Babylonien, Kleinasien, in ein einziges großes Reich zusammen, und nannte es das persische Reich. Ueber die Provinzen setzte er Satrapen. Der Satrap von Babylon ließ sich täglich 1 Scheffel Silber als Abgabe bringen, hielt 24,000 Pferde in seinen Ställen, und vier Dörfer waren von allen Abgaben frei, weil sie seine großen indischen Hunde füttern mußten. Seinen letzten Zug machte Cyrus gegen die Massageten zwi- schen dem kaspischen und schwarzen Meere. Er wurde geschlagen und getödtet, die feindliche Königinn Tomyris ließ seinen Kopf in einen Schlauch stecken, der mit Menschenblut gefüllt war. Indessen blieb das persischereich bestehen, wurde sogar noch ver- rößert, und nach Cyrus beherrschte es dessen Sohn Cambyses: nur atte Cyrus verordnet,^ eine Landschaft unabhängig seinem jüngeren Bruder Smerdis zu überlassen. §. 63. Cambyses. Er regierte 8 Jahre und ist als Wütherich verrufen. Persien ver- größerte er durch Aegypten. Als er in Aegypten einfiel, trat ihm Köni^ Psammenit bei Pelusium an den Nilmündungen entgegen. Wahrend der Schlacht trugen die Perser der vorderen Reihe Katzen im Arm, und die Aegyp- ter, besorgt, eins dieser heiligen Thiere zu treffen, nahmen die Flucht. In Memphis wurde Psammenit belagert, und unbesonnen ließ er 200 Gesandten des Cambyses, welche ihm Frieden und Herrschaft antru-

6. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 58

1840 - Münster : Theissing
58 Fünfter Zeitraum. und als sich dieses nicht fand, drangen sie unter der Anführung des Darius, Sohnes des Hystaspes, eines der sieben Fürsten, in den Palast. Der falsche Smerdis wurde getödtet, sein Kopf dem Volke aus dem Fenster zugeworfen, und alle Magier wurden vom wüthenden Volke in Susa gemordet an demselben Tage. §- 65. Darius Hystaspis. Nun war das große Perserreich ohne Haupt. Die sieben Reichs- fürsten waren aber einig, es müsse eine Monarchie bleiben, keine Repu- blik könne das^Reich fördern, und die Königswürde solle dem zufallen, dessen Pferd nächstens am Morgen bei einem gemeinschaftlichen Ritte zuerst wiehere. Bei diesem Ritte erhielt Darius Hystaspis den Preis; sein Pferd wieherte zuerst, welches er seinem schlauen Stallknechte ver- dankte. Darius Hystaspis, einer der größten Monarchen Persiens, re- gierte 34 Jahre und hinterließ den Ruhm eines sanften und gerechten Fürsten. Als einer der 7 Reichsfürsten, Jntaphernes, gegen ihn eine Verschwörung anzettelte, ließ er dessen Gemahlinn einen der Ver- urteilten ihres Hauses los bitten und als sie ihren Bruder wählte, fügte er noch ihren ältesten Sohn hinzu. Die Babylonier benutzten den Thronwechsel und kündigten dem neuen Könige den Gehorsam auf. Darius zog vor Babylon, aber 19 Monate lang belagerte er die Stadt vergeblich. Da schnitt sich Zo- pyrus, der Sohn eines der 7 Reichsfürsten, selbst Nase und Ohren ab, ging zu den Bobyloniern über und gab vor, Darius habe ihn so verstümmeln lassen. Die Babylonier glaubten ihm, und als er bei ei- nigen Ausfallen gegen die Perser glüsslich war, nach Verabredung, wie sich versteht, so wählten die Babylonier ihn zu ihrem Oberfeldherrn, und nun eröffnete er den Persern die Thore. Darius ließ 3000 vor- nehme Bürger kreuzigen und setzte Zopyrus zum Satrapen von Ba- bylon ein. Auch Darius glaubte, fremde Völker zu unterjochen, gezieme einem Perserkönige. Er setzte also über den thrazischen Bosphorus nach Eu- ropa über, schlug eine Schiffbrücke über die Donau und bekriegte die Scythen im jetzigen Südrußland. Diese zogen sich aber, eine Schlacht vermeidend, immer weiter in ihre Wälder zurück — Städte und Dör- fer hatten sie nicht — bis Hunger und Kummer die Perser zum Rück- züge zwang. Glücklich erreichte Darius seine Schiffbrücke auf der Do- nau und kehrte unmuthig nach Susa zurück. Noch begann Darius Hystaspis einen Krieg gegen die Griechen, der ewig denkwürdig in der Geschichte ist. Hierüber im folgenden Absätze!

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 90

1840 - Münster : Theissing
yo Fünfter Zeitraum. gesagt hatte, wer ihn löse, der werde Asien erobern. Alexander fand an dem Knoten weder Anfang noch Ende und nachdem er lange ver- gebens an demselben gezerrt hatte, zerhieb er ihn mit dem Schwerte und sagte, das Orakel habe ja nicht vorgeschrieben, auf welche Weise er gelöset werden solle. Alexander drang bis Cilicien vor und badete sich bei schwüler Ta- geszeit in dem kalten Flusse Cydnus. Dies zog ihm eine tödtliche Krankheit zu, und nur sein Arzt Philippus wagte ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel. Eben als Alexander auf den Heiltrank harrte, sandte sein General Par men io ihm aus Sardes einen Eil- brief, er möge ja diesem Arzte nicht trauen, denn der Pcrserkönig habe ihn bestochen, seinen Herrn zu vergiften. Als nun Philippus ihm den Heiltrank brachte, setzte er mit der Linken die Schale an den Mund und trank, während er mit der Rechten dem Arzte de-n Brief reichte. Dieses ist vielleicht Alexanders größte That. Nach wenig Tagen war er gesund und der Arzt gerechtfertigt. Und sieh, bald war der Perserkönig Darius Codomannus mit seiner Hauptarmee da; er hatte sich in den Paß bei der cilicischen Stadt Jssus gewagt, zwischen das Meer und das Gebirge, wo seine Schaaren sich nicht ausbreiten konnten. Alexander schlug ihn hier furchtbar, bekam seine Mutter und eine seiner Gemahlinnen und zwei seiner Töchter gefangen und erbeutete ungeheure Schätze. Darius ent- floh auf einem schnellen Rosse, Alexander verfolgte ihn nicht, die ge- fangenen Frauen behandelte er mit Ehrfurcht, nur mußten sie seinem Lager folgen. Jetzt wandte er sich nach Phönizien und 7 Monate widerstand Tyrus aller Anstrengung der Macedonier und Griechen. Endlich ward es mit Sturm genommen, wobei 8000 Bürger umkamen, 30,000 wurden als Sclaven verhandelt und die schöne Stadt ward gänzlich zerstört. Darnach zog Alexander in Jerusalem ein. Aegyp- ten nahm ihn mit offenen Armen ans als den Befreier vom Joche der Perser und an der westlichen Mündung des Nils erbaute er eine neue Hauptstadt, die er nach sich Alexandria benannte; sie wurde eine der ersten Städte der alten Welt und war Jahrhunderte lang die erste Handelsstadt des Erdbodens. In Aegypten brachte Alexander einen Winter zu und stellte die alte Verfassung und die alten Religionsgebräuche des Landes wieder her. Dann brach er im nächsten Frechlinge gegen Persien selbst auf. Darius bat um Frieden, dann wollte er ihm alles Land bis an den Euphrat abtreten, ihm auch 10,000 Talente und eine Tochter zur Gemahlinn geben; Alexander aber forderte, er solle sich selbst anslie- fern. So wurde der Krieg fortgesetzt und bei Ganga me la. unweit Ardela in Mesopotamien kam es zur entscheidenden Schlacht. Die Macht der Perser wird ganz verschieden angegeben, von 100,000 Mann bis über 1 Million, aber Alexander siegte und machte so der Pñser- monarchie ein Ende. Darius entkam durch schnelle Flucht. Jetzt zog Alexander in Babylon ein, auch Susa in Persien er- gab sich, Persepolis wurde mit Sturm genommen und Alexander zum Könige Asiens ausgerufen.

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 57

1840 - Münster : Theissing
57 Perser. gen, wenn er dem Großherrn der Perser huldigen wolle, in Stücke hauen, Memphis ward erobert, Psammenir als Gefangener ins per- sische Lager gebracht. Hier sah er seine Tochter als Sclavinn Was- ser tragen, 2000 edle ägyptische Jünglinge, unter diesen seinen Sohn, zur Rache der ermordeten Gesandten in den Tod gehen, und sein Auge blieb trocken. Aber als auch ein alter Freund, sein vieljähriger Tisch- genosse, als Bettler sich Gaben sammelte, da jammerte er laut und ge- rührt schenkte Cambyses ihm das Leben. Doch später noch über einer Meuterei ertappt, gegen das Leben des Perserkönigs, mußte er sich in Ochsenblut todt trinken. Als Cambyses Aegypten sein nennen durfte, wollte er auch Ae- thiopien erobern und den Tempel Jupiter Ammon's in Brand ste- cken, Aber in den Sandwüsten hatten seine Heere bald mit Hunger, mit Durst, mit giftigen Winden und wüthendcn Feinden zu kämpfen. Endlich loteten immer zehn Mann und wen das Loos traf, der wurde von den übrigen Neun geschlachtet und verzehrt. Da kehrte Cambyses denn zurück. Zu Memphis fand er das Volk in freudiger Bewegung, denn ein neuer Apis war eben gefunden. In seinem Unglücke konnte er kei- nen Menschen froh sehen, er ließ unter die feiernden Aegypter ein- hauen, und den neuen Apis erstach er mit eigener Hand. Xxebeíe Launen und Trunkenheit machten Cambyses jetzt einem Tiger gleich. Einer seiner Frauen, Atossa, gab er einmal einen Stoß vor den Leib, daß sie starb. Ein anderes mal ließ er 12 vor- nehme Perser lebendig in die Erde graben, die Köpfe nach unten. Als sein Günstling Pr exaspes ihm auf seine Aufforderung einmal frei- müthig sagte, die Perser hätten an ihm auszusetzen, daß er zu viel Wein tränke, schoß er auf der Stelle dessen Söhnchen im Hofe nie- der, zu beweisen, daß er auch nach dem Trinken noch treffen könne. Auch seinen Bruder Smerdis ließ er durch ausgesandte Meuchel- mörder tödten; auf ihn hatten die Perser ihre besseren Hoffnungen ge- bauet. Noch war Cambyses in Aegypten, als plötzlich die Kunde verlau- tete, Smerdis sey nicht todt, sondern habe sich in Susa auf den Thron Persiens gesetzt und allen Unterthanen auf 3 Jahre die Abga- den erlassen. Cambyses eilte, die Rebellion zu dämpfen, aber Persien sah er nicht wieder. Als er in Ec bat a na zu Pferde stieg, fuhr sein eigenes Schwert ihm in den Schenkel, und an der Wunde starb ev nach einigen Tagen. §. 64. Der falsche Smerdis. Der vorgebliche Smerdis war ein Betrüger, nicht des Cyrus, sondern eines Magiers Sohn, dem Cyrus schon wegen eines Verbre- chens beide Ohren hatte abschneiden lassen, nur war er dem ermordeten wahren Smerdis sehr ähnlich. Die sieben persischen Reichsfürsten be- stachen eine seiner Frauen, zu untersuchen, ob er auch Ohren hätte.

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 88

1840 - Münster : Theissing
88 Fünfter Zeitraum. nun zahlreiche Truppen werben; kühn begannen sie einen 10jährigen Krieg gegen Theben, in welchem ihnen die Spartaner und Athener aus Bosheit gegen Theben beistanden (356 — 346 v. Chr.).. Die Thebaner riefen Philipp von Macedonien zu Hülfe, und o wie gern kam er! Ihm ward der Ruhm, den heiligen Krieg zu beendigen, die Phocier und ihre Anhänger zu schlagen. Dafür wurde er Mit- glied der Amphiktyonen, Schirmer von Delphi, Vorsitzer bei den py- thischen Spielen; nun durfte in Griechenland schon nichts mehr ohne ihn geschehen. Und als die Thebaner meinten, wenigstens die Hälfte der Beute aus dem heiligen Kriege zu bekommen, lachte er sie aus. Aber nur zu bald wurde seine Größe auch den Thebanern furcht- bar, und der Redner Demosthenes wiegelte Athen zum Kriege ge- gen ihn auf, an welchem auch die Thebaner Theil nahmen. Philipp rückte in Griechenland ein und siegte in der fürchterlichen Schlacht bei Chärvnea in Böotien durch seinen Phalanx*), Demosthenes war unter den ersten, die den Schild wegwarfen und davon liefen. Die Schlacht bei Charonea war das Grab der griechischen Freiheit. Sofort beschied Philipp von Macedonien alle Staaten Griechen- lands zu einem Congresse nach Corinth und forderte sie dort auf, die Perser zu bekriegen und die bei Maralhon, Thermopyla, Salamis und Plataa gefallenen Griechen zu rächen, und ließ sich für diesen Zug zum Oberfeldherrn aller Griechen ernennen. Die Griechen waren froh, daß der neue Herr so gelinde war. Aber was war der Oberfeldherr aller Truppen Griechenlands anderes, als völliger Herrscher? Wahrend man sich aber zum Zuge gegen die Perser rüstete, wurde Philipp zu Hause ermordet, und sein großer Sohn Alexander erbte die Unternehmung. §. 84. Alexander der Große. Philipp erhielt die Nachricht, daß seine Gemahlinn Olympias ihm einen Sohn geboren habe, an einem glücklichen Tage, als er Potidäa eroberte, als sein Feldherr Parmenio die Illyrier schlug und sein Rennpferd zu Olympia den Sieg gewann. Das Kindlein, Alexander der Große, stammte durch seine Mutter noch von Achilles ab. In der Nacht seiner Geburt (356 v. Chr.) zündete Herostratus den Dianentempel zu Ephesus an. Alexander der Große blieb immer klein von Körper. Seinen schnellen Lauf konnte Niemand erreichen. Fast noch Knabe bändigte er den Bucepbalus, ein thessalisches Pferd mit einem Ochsenkopfe, welches seinem Vater für 13 Talente angeboten wurde und Niemand *) Der Phalanx war von Philipp erfunden: ein Heerhaufen von 8000 Mann, zu 500 Mann Breite und 16 Mann Tiefe, so dicht aufgestellt, daß die Lanzen des 5ten Gliedes zwischen der vordersten Reihe noch 3 Fuß hcrvor- ragten.

10. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 91

1840 - Münster : Theissing
Griechen. 91 Von so vielem Glücke berauscht, änderte nun Alexander seine ganze Lebensweise, wurde ein üppiger Schwelger und sein Heer schwelgte mit ihm. In der Trunkenheit zündete er einmal des Nachts das schöne Schloß der persischen Könige an. Beschämt durch diese niedrige That, brach er am folgenden Tage mit seiner Reiterei auf, den Darius auf- zusuchen, der von seinem Satrapen Bessus als Gefangener umherge- schleppt wurde. Alexander eilte ihn zu befreien, und auf der Gränze von Baktriana fand er ihn auf einem Wagen in Ketten todt liegen; der fliehende Bessus hatte ihn ermordert. Älexander ließ ihn mit al- lem Pompe nach Persersitte bestatten, und setzte dann dem Bessus nach bis zum caspischen Meere, ja bis in's Land der Scythen hinein, un- terjochte alle dortigen Völker und sing endlich den Bessus und ließ ihn hinrichten. Dann ging er nach Bactra, und die Gelage hatten wieder kein Ziel und Maß. Er vermahlte sich mit einer asiatischen Fürstentochter Roxane, nahm persische Sitten an, ließ Jedermann vor sich knien, der mit ihm sprach, und empörte dadurch alle seine Krieger. Mehrere Verschwörungen wurden gegen ihn eingeleitet, in eine war Phil otas verwickelt, der Sohn seines alten treuen P arm en io. Alexander ließ nicht nur den Philotas hinrichten, sondern auch dessen abwesenden Va- ter durch einen abgesandten Meuchelmörder erstechen, bloß wegen der Besorgniß, daß dieser ihm über die Hinrichtung seines Sohnes Vor- würfe machen möchte. Den treuen Cu tus, der am Granikus ihm das Leben gerettet hatte, erstach er im Rausche bei einem Abendschmause, weil er ihm seinen Länderdurst vorwarf. Callisthenes, einen andern Verschwornen, ließ er grausam verstümmeln und in einem eisernen Käsig dem Heere nachführen, bis derselbe durch Gift seine Qualen en- digte. Dann unternahm er einen Zug nach Indien und durchzog das Land als Herrscher, nicht als Krieger, aber doch unter vielen großen Gefahren. Unterweges bauete er 70 Städte — wenn man den prah- lenden Geschichtschreibern glauben darf — unter andern eine am Hy- daspes, seinem Pferde Bucephalus zu Ehren, welches hier starb, Bu- cephalia genannt. Bis zum Ganges wollte er Vordringen, aber am Hy ph a sis er- klärten ihm alle seine Krieger, daß sie nicht weiter gingen. Was wollte er machen? Er schob die Priester vor, daß sie öffentlich erklär- ten, die Götter wollten seinen fernern Zug nicht, und kehrte um mit den Worten: den Göttern müsse man gehorchen. Nun segelte er den Indus hinab bis zu dessen Mündung und sah den indischen Océan, dessen Anblick die Maccdonier neu be- geisterte. Dann ließ er einen Theil des Heeres längs der Küste auf der Flotte bis zur Mündung des Euphrats hinsegeln, um nach Babylon zu kommen, er selbst wählte mit der andern Abtheilung den Weg dahin zu Lande durch die schreckliche gedrofische Wüste, in welcher mehr als die Hälfte seines Heeres in dem glühenden Sande umkam.
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