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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 177

1905 - Berlin : Vahlen
Der nieerrheinisch-westflische kreis. Das fjaus Oldenburg. 254. 177 deutsche Tiefebene, nur von dem weitreichenden Arm des Teutoburger Waldes durchzogen, an den sich das Bistum Paderborn, die Grafschaften Lippe, Ravensberg und Tecklenburg lehnten. Die Ebene selbst gewhrt im Sden reiches Ackerland; gegen Norden wird sie der; weite Heiden, sumpfige Moore, oft von Wldern durchsetzt, beginnen. Diesen Charakter trgt das Mnsterland, in dem das alte Bistum Mnster (72) mit seiner ehrwrdigen Bischofsstadt lag. Das Bistum umschlo mit seinem Ober-und Unterstift beinahe ganz das kleinere Bistum Osnabrck, dem wieder stlich Minden an der Porta Westphalica folgte. Alle diese westflischen Gegenden hatten, wenn auch viel Wald gerodet und viel Land urbar gemacht worden war, doch noch sehr viel aus alter Zeit be-wahrt. Noch wie zur Zeit des Tacitus ( 14) lebte hier der Bauer in-mitten seines Hofes, seines Eichenkamps, seiner Feldgemarkung; Städte gab es nicht viel, wohl aber weit sich hinstreckende Drfer. Das Lehns-wesen hatte hier nie rechten Boden gewonnen. Vom Reiche wuten diese Gegenden wenig oder gar nichts. Doch durchtobte auch sie mancher Kampf, so vor allem die erbitterte Soester Fehde (14441449). Erz-bischos Dietrich von Kln (und Paderborn) wollte die ihm damals noch untertnige Stadt Soest zur Erlegung einer Steuer, des zehnten Pfennigs, zwingen. Diese verband sich mit dem Herzog von Kleve und mehreren west-Mischen Stdten, jener mit den Bischfen von Mnster und Hildesheim, mit dem Grafen von Nassau und anderen Herren. Die Fehde verwstete Westfalen; doch hielten sich die Soester tapfer und schlugen jeden Sturm ab, bis endlich der Erzbischos die Stadt an Kleve und Mark berlie ( 253). Nrdlich vom Mnsterlande, wo die Ems ihren langsamen Lauf nimmt, wird das Land immer der, oft einer Wste gleich; Sandsteppen und meilen-weite Moore beginnen, bis man an der unteren Ems, wo die Leda mndet und der Flu sich zum Dollart erweitert, in das ppige, herdenreiche Marschland von Ostfriesland (316 ff.) eintritt. Am linken Ufer der Weser sind dann noch zu nennen die Grafschaften Hoya und Diep-holz, ja der Kreis erstreckt sich in der Grafschaft Schaum brg und im Bistum Verden noch auf das stliche Weserufer. Zu den Frstenge-schlechtem des Kreises zhlten endlich auch noch die Grafen von Olden-brg, deren Dynastie gleich den Husern Nassau und Lothringen zu den ersten Frstenthronen Europas emporgestiegen ist"). *) Die Grafen von Oldenburg und Delmenhorst traten, nachdem Heinrichs des Lwen Herzogtum Sachsen aufgelst worden war ( 162), als selbstndige Landesherren hervor. Ihr kleines Gebiet lag westwrts der unteren Weser; spter gewannen sie den grten Teil des Stedinger Landes. Vielfach zerteilt und in kleinen Fehden be-schstigt, wuchs das Haus heran. Endlich kam unter Dietrich dem Glcklichen (f 1440) alles oldenburgische Gebiet zusammen. Sein Sohn Christian ward von seinem Oheim mtterlicherseits, Herzog Adolf Viii. von Schleswig-Holstein, den Dnen als König empfohlen, nachdem er selbst die Krone ausgeschlagen hatte. Die dnischen Stnde whlten ihn 1448; 1460 folgte er seinem Oheim auch in Schleswig-Holstein, frei gewhlt durch die Stnde des Landes (+ 1481). Seine Enkel, König Christian Iii. (+ 1-559) und Herzog Adolf (f 1586), sind die Stammvter, jener der kniglichen oder glck-stdtischen, dieser der herzoglichen oder gottorpschen Linie. Der Mannesstamm der kniglichen ist 1863 mit König Friedrich Vii. ausgestorben. Von der sonderburgischen dagegen, einer herzoglichen Nebenlinie der glckstdtischen Linie, grnen noch zwei Zweige, der ltere, augustenburgische, und der jngere, becksche oder glcksburgische. Dnemark war ein Wahlreich bis 1660, wo König Friedrich Iii. es in eine unumschrnkte Erbmonarchie verwandelte. Er gab 1665 ein Thronfolgegesetz, nach dem seine mnnlichen Nachkommen und nach deren Aussterben (das 1863 mit dem Tode Friedrich Vii. erfolgte) der Weiberstamm in dem Knigreiche zum Throne kommen sollte. Fr die Herzogtmer David Mller, Geschichte des deutschen Volkes. 19. Aufl. 12

2. Geschichte des deutschen Volkes - S. 152

1871 - Berlin : Vahlen
152 D. burgund. u. d. niederrh.-westfl. Kr. D. Hus. Burg., Cleve, Oldenburg. 254. i 254 ?f? und Mark, sowie das zum Stift Kln gehrende sog. Her--6 srvf, Sauerlande, um Arnsberg) lagen noch im deutschen -Unttelgebirg. Nrdlich von ihnen beginnt die niederdeutsche Tiefebene, nur von dem_ wettrachenden Arm des Teutoburger Waldes durchzogen, an den sich das Stift Paderborn, die Grafschaften Lippe, Ravensberg und Teklenburg lehnten. Die Ebene selbst gewhrt im Sden reiches Ackerland: gegen Norden wird sie oder, wette Haiden, sumpfige Moore, oft von Wldern durchsetzt, be-L^uen. ^Diesen Charakter trgt das Mnsterland, in welchem das alte Bis-thum Munster G 72) lag und die alte Bischofsstadt mit stolzen Thrmen und Mauern aus der Ebne stieg. Das Bisthum umschlo mit seinem Ober--und Unterstlft beinahe ganz das kleinere Bisthum Osnabrck, dem wieder ostlich Minden an der Porta Westphalica folgte. Alle diese westflischen Gegenden sind, auer da viel Wald gerodet und Land urbar gemacht ist, sich fast seit Jahrtausenden gleich geblieben. Noch, wie zu Tacitus' Zeit ( 14), lebt vter_ber Bauer inmitten seines Hofes, seines Eichenkamps, seiner Feldgemarkung; wenig Städte, und dagegen weitausgestreute Drfer finden sich. Das ^ehnswesen hatte hier nie rechten Boden gewonnen. Vom Reiche wuten diese Gegenden wenig oder gar nichts. Doch durchtobte auch sie manche kleine Fehde, am wthendsten und ausgedehntesten die Soester Fehde 14441449 Erz-Bischof Dietrich von Kln (und Paderborn) wollte die damals ihm noch * Sohn war Wilhelm Ii., der eine einzige Tochter hinterlie, jene oben-zahnte Maria, welche chre Lnder, Jlich, Berg und Ravensberg, jenem Cleve Mark und Ravenstein zubrachte. - Auf die elfteren Lnder ab/r hatte Kufer Friedrich Iii. dem Kurfrsten Albrecht von Sachsen Anwartschaft ertheilt gehabt; Kaiser Maximilian hatte die erst besttigt, dann das Erbe auf Maria Aertragm. Um das schsische Kurhaus zu vershnen, vermhlte Johann Iii. seine ""t dem Kurprinzen Johann Friedrich unter dem Versprechen, da, wenn Krfpn ??rrtp? ^ r6en strbe, die gesammten Lnder an Sachsen. Wilhelm aber 1539-1592 (vgl. 252, Anm.) vermhlte sich, nachdem er sich vor Kaiser Karl V. gebeugt, mit einer streichischen Erzherzogin, Maria, Tochter Kaiser Ferdinands I. Dabei ward ihm das Recht verliehen, welches spter Maximilian Ii und Rudolf Ii. besttigten, da seine Lnder nie getheilt werden sollten auz auf die weibliche Lime erben knnten. Sein Sohn Johann Wilhelm 1592: Il r ffi i1"^ K' Jter vorgreifend behandelten, Familienverhltnisse gaben Anla zum ^ulich-Clevifchen Erbfolgestreit (f. unten). Eine Uebersicht versucht nachfolgende Tabelle: Grafsch. Cleve, Grafsch. Mark. Grafsch. Berg. Grafsch. Ravensberg. Gram Jlich. Sttioitlv-1368. Adolf Iv.' f 1348. . Margarethe.__Otto Iv. Adolf seit 1357 Herzog. Adolf Vi. Herzog von Cleve, Margarethe. Gerhard Wilhelm Ii. Wilhelm, seit 1380 Herzog von Berg. Avolf I. f 1487. Reinhold Iv. | 1423. Jlich, Berg, Ravensberg vereinigt. Gerhard Ii. Wilhelm Ii. Johann Iii._____Maria. Wilhelm 1539-159.', _ Gem. Maria von Ostreich. m Johann Wilhelm f 1609. Ann^ brecht Friedrich von Preußen. Gem. Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg. - >6- l Stanbenturg.

3. Geschichte des deutschen Volkes - S. 154

1871 - Berlin : Vahlen
154 Der niederschstsche Kreis. Die Welsen. 255. der Grafschaft Hh enstein, den Frstenthmern Grubenhagen und Gt-tingen und der, am sdlichsten von allen gelegenen Reichsstadt Mhlhausen noch der den Harz hinaus. Im Allgemeinen aber bildete dies Gebirge die Grenze. Nrdlich von seinen massigen, rundgewlbten Bergen beginnt reiches Tiefland, nur von den Vorlufern des Harzes, wellenfrmigen Hhenzgen, die meist herrlichen Buchenwald tragen, noch hie und da durchschnitten. Ueberaus fruchtbar ist besonders die gegen Magdeburg hin verbreitete Ebene, ebenso das Calenbergische, im Winkel zwischen Weser und Leine. Ein krftiger wohlha-Bender Bauernstand bewohnt dieses Land. Nrdlich von Braunschweig wird das Land ganz flach; Moore, Eichenwlder, zerstreute Drfer leiten in die Lnebur-ger Haide der, die, nur sprlich Bebaut, sich gegen die Elbe hin erstreckt. Ber da, wo Elbe und Weser fast meerbuseuartig sich erweitern und Ebbe und Fluth schon merkbar wird, sind Beide Flsse von einem umdeichten, Beraus fetten Rand Marschlands eingefat. Den Gegensatz von Marsch und Geest zeigt auch das gegenber liegende Holstein. Whrend an der See die stolzen freien Dithmarsen (f. unten) ihre reichen Marschlnder (das angeschwemmte Tief-land) mannhaft gegen Fluthen und Feinde schtzten, war die rmere Geest (der haidige mittlere Landrcken) seit lngst den einheimischen Grafen von Holstein dienstbar. Der Osten des Landes trgt den allgemeinen Charakter der Ostsee-lnber, den auch Mecklenburg zeigt: die Hgel des sog. baltisch-uralischen Land-Hhenzuges, die meist von Buchenwald umkrnzten Lanbseen, die tief einschneidenden Buchten der Ostsee gewhren eine reiche Abwechslung. In dem Kreise erhoben sich einzelne mchtige Reichsstdte, mit reich bethrmten Mauern und hochragenden Kirchen. An dem freundlichen Sdabhange des Harzes blickte Nordhausen in die goldne Au" hinaus: an dem wilben, von Tannenwald umbunkelten Norbranbe desselben Gebirges lag das ehrwrdige Goslar fast noch in die Hhen eingeklemmt, am Fu der alten Bergwerke des Rammels-berges; fern im Ofteu wieberholte Magdeburg au der Abendseite der breit-strmenden Elbe mit seinem Dom und seinen vielen Kirchen gleichsam noch einmal das Stdtebild von Kln. Das Erzbisthum Magdeburg lag theils um die Stadt her, weit die Elbe hiuabreichenb, theils lag es in einzelnen Stcken (Quer-furth, Halle, Jterbog! mit Kloster Zinna) im oberschsischen Kreise verstreut. Oft mit Magbeburg verbunben war das nicht minber alte und ehrwrbige Bisthum Halberstabt. Die Innerste entlang zog sich das Bisthum Hilbesheim. Die Bischfe in biesen Stiften waren meist, kriegerische Herren, benen, wie jenem Hilbesheimer, die Rstkammer als Beste Bibliothek galt. Im Norben nahm das Erzstist Bremen den ganzen Winkel zwischen Weser und Elbe ein: die Stadt Bremen stand in einem fast vllig uuab-hngigen Verhltnisse zu ihrem Erzbischose, ward aber Reichsstadt erst seit dem westflischen Frieden (1648). Auch Hamburg, so reich und mchtig es war, Anna, Tochter Peters des Groen. Der zweite ist der schwedische, nur noch Her-treten durch den Prinzen von Wasa, Sohn des 1809 entthronten schwedischen Knigs Gustav Iv. Der dritte und jngste ist der groherzoglich oldenburgische. Als nemlich Christian I. dnischer König ward, berlie er Oldenburg seinem Bruder, Gerhard dem Muthigen, t 1499. Die Nachkommen desselben erwarben noch das Butjadinger Land und Jeverland, starben aber 1667 mit dem klugen Anton Gnther aus. Bis 1772 blieb Oldenburg unmittelbar unter den dnischen Knigen. Dann tauschte es Christian Vii. au den russischen Grofrsten Paul, der es wieder seinem Vetter, dem Frstbischof Friedrich August von Lbeck, gleichfalls einem Got-toper, berlie, von dessen Nochfolger, Peter Friedrich Ludwig, t_1829, das gegenwrtige Groherzogshaus stammt. Paul Friedrich August f 1835. Seitdem Nicolaus Friedrich Peter.

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. 156

1867 - Berlin : Vahlen
156 D.burgnnd.u.d.niederrh.-Westfäl. Kr. D. Haus. Burg., Cleve, Oldenburg. §254. § 254. Berg und Mark, sowie das zum Stift Köln gehörende sog. Her- zogthum Westfalen (im Sauerlande, um Arnsberg) lagen noch im deutschen Mittelgebirg. Nördlich von ihnen beginnt die niederdeutsche Tiefebne, nur von dem weitreichenden Arm des Teutoburger Waldes durchzogen, an den sich das Stift Paderborn, die Grafschaften Lippe, Ravensberg und Teklen- burg lehnten. Die Ebne selbst gewährt im Süden reiches Ackerland; gegen Norden wird sie öder, weite Haiden, sumpfige Moore, oft von Wäldern durch- setzt, beginnen. Diesen Charakter trägt das Münsterland, in welchem das alte Bisthum Münster (§ 72.) lag und die alte Bischofsstadt mit stolzen Thür- men und Mauern aus der Ebne stieg. Das Bisthum umschloß mit seinem Ober- und Unterstift beinahe ganz das kleinere Bisthum Osnabrück, dem wieder östlich Minden an der Porta Westphalica folgte. — Alle diese west- fälischen Gegenden sind, außer daß viel Wald gerodet und Land urbar gemacht ist, sich fast seit Jahrtausenden gleich geblieben. Noch, wie zu Tacitus Zeit (§ 14.) lebt hier der Bauer inmitten seines Hofes, seines Eichenkamps, seiner Feldgemarkung; wenig Städte, und dagegen weit ausgestreute Dörfer finden sich. Das Lehnswesen hatte hier nie rechten Boden gewonnen. Vom Reiche wußten diese Gegenden wenig oder gar nichts. Doch durchtobte auch sie manche kleine Fehde, am wüthendsten und ausgedehntesten die Soester Fehde 1444—1449. Erzbischof Dietrich von Cöln (und Paderborn) wollte die damals ihm noch unterthänige Stadt Soest, zur Erlegung einer Steuer, des 10. Pfennigs, dringen. Diese verband sich mit dem Herzog von Cleve und mehreren west- fälischen Städten; jener mit den Bischöfen von Münster und Hildesheim, mit dem Grafen von Nassau und anderen Herren. Die Fehde verwüstete West- falen, doch hielten sich die Soester tapfer, schlugen jeden Sturm ab, und endlich überließ der Erzbischof die Stadt an Cleve und Mark (§ 253.). — Nördlich vom Münsterlande, wo die Ems ihren langsamen Lauf nimmt, wird das Land immer öder, oft einer Wüste gleich; Sandsteppen und mcilenweite Moore be- ginnen, bis man an der unteren Eins, wo die Leda mündet und der Fluß zum Dollart sich erweitert, eintritt in das meerentrungene Land voll Gärten, Wiesen, den reichen Wohnsitz tapferer Frisen, in das üppige, heerdenreiche Marschland von Ostfrisland (siehe unten).— Wäh- rend der Niedersächsische Kreis in den Grafschaften Hoya und Diepholz westlich über die Weser griff, erstreckte sich der Westfälische Kreis in der Grafschaft Schaum bürg und im Bisthum Verden noch auf das östliche Weserufer. Zu den Fürstengeschlechtern des Kreises zählten endlich auch noch die Grasen von Oldenburg, eine Dynastie, die gleich den Häusern Nassau und Lotha- ringen zu den ersten Fürstenthronen Eurvpa's cmporgestiegcn ist.*) *) Die Grafen von Oldenburg und Delmenhorst treten, nachdem Heinrich des Löwen Herzogthmn Sachsen aufgelöst worden (§ 162.), als selbstständige Landes- herren hervor. Ihr kleines Gebiet lag westwärts der unteren Weser; später gewannen sie den größten Theil des Stedinger Landes. Vielfach zertheilt und in kleinen Fehden beschäftigt, wuchs das Haus heran. Endlich kam unter Dietrich dem Glück- seligen alles Oldenburgische Gebiet zusammen. Sein Sohn Christian ward von fer- nem Oheim mütterlicher Seits, Herzog Adolf Viii. von Schleswig-Holstein, zur Dänischen Krone empfohlen, die er selber ansgeschlagen. Die Dänischen Stände wähl- ten ihn 1448 zu ihrem Könige; 1460 folgte dieser seinem Oheim in Schleswig-Holstern, frei gewählt durch die Stände dieses Landes (4 1481). Seine Enkel, Körrig Christianlll. (4 1559) und Herzog Adolf (4 1586) sind die Stammväter, jener der Königlichen oder Glückstädstischen, dieser der Herzoglichen oder Gottorpschen Linie. Die Glück-

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 158

1867 - Berlin : Vahlen
158 Der Niedersächsische Kreis. Die Welfen. Z 255—256. iänber, den auch Mecklenburg zeigt: die Hügel des sog. baltisch-uralischen Land- höhenzuges, die meist von Buchenwald umkränzten Landseen, die tief einschnei- denden Buchten der Ostsee gewähren eine reiche Abwechslung. — In dem Kreise erhoben sich einzelne mächtige Reichsstädte, mit reich bethürmten Mauern und hochragenden Kirchen. An dem freundlichen Südabhange des Harzes blickte Nord hausen in die „goldne Au" hinaus: an dem wilden, von Tannenwald umdunkelten Nordrande desselben Gebirges lag das ehrwürdige Goslar fast noch in die Höhen eingeklemmt, am Fuß der alten Bergwerke des Rammels- berges; fern im Osten wiederholte Magdeburg an der Abendseite der breit- strömenden Elbe mit seinem Dom und seinen vielen Kirchen gleichsam noch einmal das Städtebild von Eöln. Das Erzbisthum Magdeburg lag theils um die Stadt her, weit die Elbe hinabreichend, theils lag es in einzelnen Stücken (Querfurth, Halle, Jüterbogk mit Kloster Zinna) im Obersächsischen Kreise ver- streut. Oft mit Magdeburg verbunden war das nicht minder alte und ehr- würdige Bisthum Halb er st ad t. Die Innerste entlang zog sich das Bis th um Hildesheim. Die Bischöfe in diesen Stiften waren meist kriegerische Herren, denen, wie jenem Hildesheimer, die Rüstkammer als beste Bibliothek galt. Im Norden nahm das Erzstift Bremen den ganzen Winkel zwischen Weser und Elbe ein: die Stadt Bremen stand in einem fast völlig unabhängigen Ver- hältnisse zu ihrem Erzbischöfe, ward aber Reichsstadt erst seit dem westfälischen Frieden (1648). Auch Hamburg, so reich und mächtig es war, hatte ein lockeres Abhängigkeitsverhältniß zu Holstein. Weit überflügelte diese beiden jedoch Lübeck, als Reichsstadt und Haupt des Hansebundes. Unbedeutender dagegen waren die bischöflichen Gebiete von Lübeck, Ratzeburg und Schwerin. Vor anderen kleineren Dynasten ragten in diesem Kreise die Herzogshäuser der Welsen, Mecklenburger, Lauenburger und Holsteiner hervor. § 256. Die Grafen von Holstein, dem Schauenburgischen Hause entsprossen, hatten seit Kaiser Lothar (ß 150.) Wagrien, den östlichen, ur- sprünglich slavischen Theil des Landes, deutsch colonisirt. Hiezu kam Stor- marn, das mittlere Land. In tapferem Kampfe erwehrten sie sich lange der stets verhaßten Dänenherrschast, die endlich durch die Schlacht von Bornhö- vede 1227 (§ 257.) gebrochen wurde. Auch die Holsteiner Grafen spalteten sich in mehrere Linien; aus einer derselben erhielt Graf Gerhard von der Königin Margaretha von Dänemark, der Gründerin der sog. Calmarischen Union (1397* **)) das Herzogthum Schleswig zu Lehen. Dieses behaupteten seine Nachkommen trotz den Dänen. Zuletzt fielen alle Holsteinischen Linien wieder zusammen, und starben dann in Adolf Viii. 1459 aus. Nun wählten die Stände Schleswig-Holsteins den Neffen Adolfs Viii., Christian I. von Oldenburg, der bereits durch Adolfs Empfehlung Dänenkönig war, 1460 zu ihrem Herzoge, doch mit der Bedingung, daß die Lande Schleswig-Holstein ewig zusammen und ungetheilt bleiben sollten. — In Lauenburg, einem von Heinrich dem Löwen und vom Bisthum Ratzeburg aus durch holländische und westfälische Colonisien urbar und deutsch gemachten Lande, herrschten Askanier (§ 95.), die sich von einem Enkel Albrechts des Bären, dem Sohne des zum Herzog von Sachsen erhobenen Bernhard (§ 162.), Albrecht ableiteten, und sich deshalb Herzöge von Sachsen-Lauenburg nannten; sie beanspruchten neben Sachsen-Wittenberg eine Kur (§ 224.), die ihnen jedoch durch die goldene Bulle nicht zuerkannt wurdet*)- *) Sie vereinigte die drei nordischen Reiche Schweden, Norwegen und Dänemark. **) Das sehr verarmte Haus erlosch 1639, und unter der vielen Verwandtschaft
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