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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 18

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 18 — zuerst die Spitzen sichtbar; wäre die Erde eine Scheibe, so müßten wir diese Gegenstände, wenn sie uns überhaupt sichtbar würden, sofort ganz erblicken. c) Aus den Mondfinsternissen. Bei der Mondfinsternis fällt der Schatten der Erde auf den Mond, und dieser Schatten ist immer ein runder, die Lage der Erde sei, wie sie wolle. Einen beständig runden Schatten kann aber nur eine Kugel Wersen. Eine Scheibe gibt nur dann einen kreisförmigen Schatten, wenn ihre Deck- oder Grundfläche dem Lichte zugekehrt ist; ist aber die Seitenfläche dem Lichte zugewandt, so ist der Schatten nur ein Streifen. d) Aus den von Cook, Kotzebue und anderen Männern ausgeführten Reisen um die Erde.1) Aus diesen geht allerdings nur eine Krümmung der Erde von O. nach W. hervor, da diese Reisen — der Hauptrichtung nach — von O. nach W. ausgeführt sind, nie auch von N. nach S. Daß die Erde aber auch von N. nach S. gekrümmt ist, läßt sich daraus schließen, daß bei einer Reise von N. nach S. beständig neue Sternbilder auftauchen, andere dagegen verschwinden. An der Kugelgestalt der Erde braucht man sich nicht irre machen zu lassen durch den Gedanken an ein Oben und Unten, denn diese Begriffe können bei einem frei im Weltenraume schwebenden Körper gar nicht in Frage kommen; alles, was aus der Oberfläche ist, ist oben und wird hier durch die Anziehungskraft der Erde festgehalten. Ebenso verändern die hohen Berge nichts an der Kugelgestalt der Erde, da sie aus derselben nicht mehr ausmachen als Sandkörnchen auf einer Kegelkugel. Die Erde liegt so im Weltenraume, daß der eine Punkt derselben beständig nach dem Nordpole, ein anderer stets nach dem Südpole des Himmels gerichtet ist; jener heißt der Nordpol, dieser der Südpol der Erde. Der Kreis, der gleichweit entfernt von den beiden Polen um die Erde herumgelegt gedacht wird, heißt der Äquator (Gleicher) der Erde. (Figur 15). Derselbe zerlegt die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel oder Hemisphäre. Er durchschneidet Südamerika (Ekuador), den atlantischen Ozean, i) Jetzt sann man den Erdball in einigen Monaten auf dem Wege Bremen — Newyork — St. Franzisko — Indischer Ozean — Suez - Brindisi — St. Gotthardstnnnel umreisen, indem man Eisenbahn und Dampfschiff benutzt.

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 77

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (= Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt- handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb. nach Kairo und Sues. § 44. Die Hochländer Barka und die Berberei. Barka im O., die Berberei im W. * In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner, in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde der Christen. * 1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür- kischeu Pascha. 2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst. des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am Meere die Trümmer von Karthago. 3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa). * Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. * 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko. § 45. Die Wüste Sahara, ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste). * Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c). Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt, welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen- jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme Mittel-Afrika. *

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 83

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 83 - bewohner. Sie sind sich aber unähnlich: 1 in Hinsicht ihrer Gliederung; N.-Amerika hat 3 H.i. im 0. und 2 im W., S.- Amerika ist fast gar nicht gegliedert (welchem Erdteile ähnlich?) und 2. in Hinsicht ihrer eingewanderten Bewohner. Daher und wegen der günstigeren Wasser- und Luftströmungen (Golfstrom und Passatwinde) steht besonders N.-Amerika mit Europa in Verbindung und hat S.-Amerika in Bezug auf Gewerbthätigkeit, Bildung und Macht weit überflügelt. * A. Hlord-Amerika. § 51. Der Norden von Nord-Amerika liegt am n. Eismeere, welches an Thrantieren, besonders an See- Hunden und Walfischen, reich ist (der Eisbär). Die meisten Inseln sind unbewohnt und werden nur während des kurzen Sommers von Fischern aufgesucht. 1. Das dänische N.-Amerika; die Insel Grönland, der Größe nach 1/5 von Europa, ist im Inneren Schneewüste, an der O.-Küste lagern hohe Gletscher, von denen Eisberge ins Meer stürzen (Treibeis). Nur die W.-Küste ist bewohnbar * (Welche Strömung ist die Ursache? vergl. S. 12) *: die infolge des rauhen Klimas ver- kümmerten Eskimos, jetzt christlich, leben von der Seehundsjagd. 2. Der N.w., Alaska, gehört den Vereinigten Staaten, nur wichtig wegen des Fischfangs an den Küsten. 3. Das britische N.-Amerika, an Größe, Klima, Boden- Erzeugnissen und Einwohnerzahl Sibirien ähnlich. Im N. wohnen ärmliche Eskimos und Indianer, welche meist von Fischfang oder Pelzhandel leben (Biber, Ottern, Füchse, Marder u. a.). Nur der s.o. Teil, Kanada, ist gut bevölkert (Engländer und Franzosen). Am Lorenz: Quebec und Montreal Montriül), Ausfuhr von Korn und Holz. * Von Quebec führt eine Eisenb., die kanadische Pacific- bahn, quer durch das Land bis zum großen Ocean (von hier Dampfschiffahrt nach Japan). An der Küste von Neufund- land (Telegraph nach Europa) reicher Fischfang (Kabeljau). * § 52. Die Vereinigten Staaten, fast so groß wie Europa, halb soviel Einw. wie ganz Amerika, eine rasch aufblühende und besonders zur See mächtige Republik mit der Bnndeshptst. Washington (Noschingtn). * Der Staat, von den Engländern gegründet (daher ist jetzt noch die englische Sprache Verkehrssprache), seit vorigem Jahr- 6*

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 87

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 87 — Die übrigen Republiken sind: 8. Paraguay und 9. Uru- guay, Ausfuhr von Fellen und von Fleischextrakt (in Fray- B e n t o s grofsartige Schlachthäuser für das Rindvieh aus den Pampas). * 10. Die vereinigten Staaten von Brasilien, so groß wie die Vereinigten Staaten von N.-Amerika, aber schwach bevölkert, mit herrlichem Klima, reich an Kaffee, Zucker, Baumwolle u. s. w., in den Gebirgsflüssen viel Gold und Diamanten. Das Innere meist undurchdringlicher Urwald, welcher von der Mündung des Amazonen- stromes bis fast zu den Anden reicht (Kautschuk). * Bewohner (fast 15 Mill.): Indianer, zur Hälfte noch wild, in den Wäldern von Jagd und Fischfang lebend (Botokuden u. a.); Kreolen, Nachkommen von Portugiesen (denen das Land fr. ge- hörte); viele Neger (Plantagen, doch ist die Sklaverei jetzt ab- geschafft) und Mischlinge. — Im s. Teile des Landes, welcher gemäfsigteres Klima hat (wie Italien), viele Ackerbau-Kolonien von Deutschen, der Hafen Porto Alegre. Nördl. vom Wende- kreise sind die Plantagen vorherrschend. An der Küste: Per- nambüco, Ausfuhr des Färbe- und Mahagoniholzes, und Bahia. Unter dem Wendekreise liegt * Rio de Janeiro (Riu de Jaueiru, d. h. Januar-Fluß) mit dem schönsten und größten Hasen der Welt, Hptst., Haupthandelsplatz für S.-Amerika (Kaffee), Dampfschiffahrt von Bremen und Hamburg. § 57. Guyana (Giäua). * Das Innere (Gebirgsl.) unbekannt; an der heifsen, un- gesunden Küste Niederlassungen der Engländer, Holländer und Franzosen, besonders Cayenne (Pfeffer, Kaffee, u. s. w.) mit Verbrecher-Kolonien. *

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 88

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 88 - V. Australien, (Größe und Eiwohnerzahl siehe Seite 90 und 91.) der kleinste Erdteil, mitten in der Wasserhalbkugel gelegen, ist daher erst spät entdeckt und noch wenig bekannt und bebaut. Australien besteht aus dem Festlande Neu-Hollaud und vielen Inseln. § 58. Nen-Holland ist sehr einförmig gebildet. Von den Küstengebirgen heißen die ö. die blauen Berge und die s.o. Austral-Alpen, beide gold- reich. Die innere, noch wenig bekannte Ebene ist dürr, daher ohne Baum- und Graswuchs, an der Küste und den Bergabhängen etwas Buschwerk (einzelne, fast schattenlose Bäume, wie Akazien) und Gras- inseln. Einheimisch sind nur wenige nützliche Tiere: Beuteltiere (Känguruh), Kasuar. Die Bewohner, die schwarzbraunen Austrat- neger, sind fast tierisch, dem Aussterben nahe. Die Einwanderer (Engländer, Deutsche u. a.) treiben Bergbau, Viehzucht und Ackerbau. * Die Abhänge der s.o. Randgeb. sind regenreich und daher von Europäern zuerst aufgesucht und bebaut, um so regen- ärmer und dürrer aber die hinter ihnen liegenden Ebenen (Ur- sache?). Die n. vom Wendekreise des Steinbocks gelegenen Länder haben eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der Regenzeit schwellen die Flüsse stark an und verheeren die Gegend, um später fast ganz zu versiegen. — Erst seit der Entdeckung seines Goldreichtums (in diesem Jahrh.) wird Australien von Europäern stärker aufgesucht. Die Kolonien stehen unter englischer Oberhoheit. * Am gesegnetsten ist die O.-Küste, Nen-S.-Wales (Uels), daher hier die Hptst. Sydney (Ssidne), durch ihren herrlichen Hasen Mittelpunkt des Handels von Australien. Im S.o. die Kolonie Viktoria; die Abhänge der Berge (welcher?) und die Flüsse sind reich an Gold. Hptst. Melbourne (Melbörn). * An der besonders von Deutschen bewohnten S.-Küste Adelaide (Edeled), Ausfuhr von Weizen und Wolle. * Im S. die Insel Tasmania, jetzt nur noch von Einge- wanderten (meist Engländern) bewohnt; an den Küsten Walfischfang. § 59. Die Inseln bilden zwei, sich um die Ostseite des Festlandes krümmende Gruppen, fruchtbarer als das Festl. (Palmen, Brotbaum), meist von kräftigen,

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 79

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 79 — (Pekena), welches wegen seines guten Hafens wichtig ist; hinter der regenarmen und daher wüstenähnlichen Küste erheben sich steppenartige Hochländer, reich an Viehherden. Vom Oktober bis April ist die heifse Regenzeit, dann folgt die kühlere Trocken- zeit. Bei der Trockenheit der Luft ist das Klima gesund; das Innere zum Ackerbau geeignet. Wenn erst statt der schwer- fälligen Ochsenwagen eine Eisenb. den Verkehr ins Innere ver- mittelt, wird dieses Land eine gute Ackerbaukolonie für Deutsch- land werden. Die Einw., im N. Neger, im S. (gelbe) Hotten- totten, führen als träge Hirten ein Nomadenleben, die Missionare suchen sie ansässig zu machen und zum Ackerbau zu gewöhnen. Woher kommt die Regenarmut (Wendekreise)? * 2. Der S.-Rand oder das den Engländern gehörige Kapland mit der Kapstadt, einer bedeutenden Handelsst. * Die Urbewohner des Innern, welches stufenartig nach S. abfällt, die stumpfsinnigen und trägen Hottentotten, sind von den eingewanderten Holländern (Boers) und Engländern in die öden n. Gegenden zurückgedrängt. Der S. ist gesund und fruchtbar (Straufsenfedern, Wolle und Wein). — Nachdem die Engländer das Kapland den Holländern abgenommen hatten, wanderten viele Buren nach N.o. aus, besiegten die Kaffern und gründeten den Oränje-Freistaat und den Südafri- kanischen oder Transvaal-Freistaat mit der Hptst. Pretoria (viele Deutsche), durch eine Eisenb. mit der (portu- giesischen) Delagoabai verbunden. Die Buren treiben meist Ackerbau und Viehzucht. Reiche Gold- und Diamantfelder. * 3. Der O.-Rand. Der s. Teil ist gesund (Ansiedelungen von Engländern), je näher dem Äquator, desto heißer und un- gesunder werden namentlich die Küstenländer; hier Dentsch-Ost- asrika mit langsam aufblühenden Plantagen (Kaffee, Kakao, Tabak u. a.), Ausfuhr von Elfenbein. * a) Englische Niederlassungen bei den Ivaffern mit der Hafenstadt Port Natal (gesundes Klima). b) Portugiesische Niederlassungen an der Küste von Moza m- bique, für Europäer wegen des feuchtheifsen Klimas sehr un- gesund (Fieber). c) Deutsch-Ostafrika s. von portugiesischen und englischen Niederlassungen, w. vom Kongostaat und n. von englischen Niederlassungen begrenzt, etwa doppelt so groß wie Deutschland. Auf die flache, sandige Küste folgt ein breites Bergl., das Randgebirge des Hochl. mit dem schneebedeckten Kilima- Ndschäro, und dann das weite Hochl. von Inner-Afrika bis zu den großen Seen (der Victoria gehört in seiner s. Hälfte zu Deutschland, in seiner n. zu England). Die ö. Abhänge der Randgeb. nebst den Flufsthälern sind regenreich (woher kommt das?); daher fruchtbar und zur Anlage von Plantagen geeignet,

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 80

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 80 - aber die Hochebene selbst ist namentlich in der regenlosen Jahres- zeit eine dürre, kaum anbaufähige Steppe; wegen der Hitze sind nur die hoch gelegenen Orte, wie die am Kilima-Ndschäro für deutsche Arbeiter bewohnbar, namentlich die feuchtheifse und gewitterreiche Regenzeit, welche an den Küsten vom Oktober bis Mai dauert, ist für die Europäer gefährlich. Der Verkehr von der Küste zum Innern ist sehr mühsam (weshalb sind die Flüsse dazu nicht geeignet?); auf schmalen Fufspfaden müssen Neger durch das hohe Gras oder durch dichtes Buschwerk die Waren tragen (Lasttiere erliegen dem Klima und den Fliegen; Eisenb. beabsichtigt). Die Neger sind aber auch hier zu jeder andauernden Thätigkeit (Ackerbau) zu faul, und so schreitet die Anlage von Plantagen für Kaffee, Tabak, Baumwolle, Kautschuk u. a. m. durch die Deutschen nur langsam fort. An der Küste Bagamöyo, inmitten von Palmenhainen lieblich gelegen, Ausgangspunkt der Karawanenstraßen nach dem Inneren; weiter s. Dar-es-Saläm, der Sitz des Gouver- neurs von Deutsch-Ostafrika, mit gutem Hafen (Aus- und Ein- fuhrort für die Kolonie). d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansibar, welche Bagamöyo gegenüberliegt. Die Stadt San- sibar, fr. Mittelpunkt der arabischen Sklavenhändler, welche die im Inneren Afrikas erhandelten oder gefangenen Neger hierher brachten und verkauften, sie ist jetzt wegen ihres guten Hafens der Mittelpunkt des Handelsverkehrs für Ostafrika (100000 Einw.). Die Gebiete auf dem Festlande sind noch sehr wenig be- kannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich n. bis nach Habesch. * § 49. Die Inseln. Im atlantischen Oceane liegen: Die Azoren, w. von Portugal; ebenfalls portugiesisch; Madeira, w. von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten, ähnlich: die kanarischen Inseln (spanisch), besonders Teneriffa mit dem hohen vulkanischen Pik; St. Helena, w. von Nieder-Gninea, eine dürre Felsenfest, der Engländer (Napoleon). Im indischen Ocean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein sehr wenig bekanntes Hochl. mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis u. s. w.), jetzt von den Franzosen erobert; die Bewohner sind größtenteils Christen.

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 81

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Iv. Amerika (©röfje-unb Einwohnerzahl siehe Seite 30 und 91); § 50. Übersicht. Amerika oder die neue Welt, der längste Erdteil, besteht aus 2 durch die Landenge von Panama zusammenhängenden Teilen: N.- und S.-Amerika, zwischen beiden der Busen von Mexiko und das karibische M. mit den westindischen Inseln, den An- tillen (Antiljen). * Zwischen welchen beiden Meeren liegt Amerika? Die Gliederung ist gering. Der S. hat nur wenige Inseln: im S. die des öden Feuerland, durch die stürmische Magellanstr. vom Festlande getrennt. Die Halbinseln N.-Amerikas sind : im 0. Yukatan, Florida, Labrador; im W. Alaska (welchem Erdteile nahe? welche Str.?) und Kalifornien. * 1. Oberfläche. Nahe der W.-Küste zieht durch ganz Amerika von S. nach N. ein gewaltiges Kettengeb., durch die Einsenkung von Panama in ein nord- und südamerikanisches geteilt. a) In S.-Amerika ziehen die Kordilleren (Cordiljeren) oder Anden von Patagonien an bis Panama in ununterbrochener Reihenfolge. * Die Berge der Anden von Quito (Kito) wie der Chimbo- razzo (Tschimborasso), erheben sich weit über die höchsten Alpengipfel; viele Berge sind vulkanisch. Die Geb. bestehen in der Kegel aus mehreren Ketten, welche Hochebenen ein- schliefsen, so die von Ouito, Peru und Bolivia. * b) Von Panama ab nördl. erheben sich die Kordilleren von Central-Amerika, von Mexiko und vom eigentlichen N- Amerika. * Weiter nach N. treten die Parallelketten mehr aus ein- ander und schliefsen weite Hochl. ein; das Felsenget>., die ö. Kette, reicht bis zum Eismeer. * Im O. sind nur einzelne niedrigere Geb.: in S.-Amerika die Gebirgsländer von Brasilien, Guyana (Giana) und Vene- zuela (Weneßnela), in N.-Amerika das Alleahanies-Geb. (Älligenis). Ostl. von den Anden und Kordilleren dehnen sich große Tiefebenen aus und zwar in S.-Amerika die steppenartigen Pampas des fa Plata * (der la Plata ist eine Vereinigung des Parana, Paraguay [Paragwäi] und Uruguay [Urugwäi]) *, Sommer, Erdkunde. 16 Aufl. 6

9. Leitfaden der Erdkunde - S. 84

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 84 — hundert aber unabhängig, hat eine Verfassung wie die Schweiz: Bundesstaat, an der Spitze der (jetzt über 40) Staaten steht der Bundes präsident mit dem Kongreß. — Geb. und Flüsse? Reich ist das Land im N. an Korn (Farmwirtschaft, Klima wie in Deutschland), im S. an Baumwolle, Tabak, Reis und Zucker (Plantagen), ferner an Eisen und Steinkohlen (besonders an den Alleghanies). Der Yankee (Jenki) ist schlau, unternehmend und gewinnsüchtig; die vielen eingewanderten Deutschen er- werben sich durch ihren ausdauernden Fleifs und durch ihre grössere Bildung allmählich eine geachtetere Stellung (sehr viele von ihnen gehen allerdings unter oder kehren enttäuscht Dach Deutschland zurück); im S. viele Neger, jetzt frei, und Mu- latten. Indianer nur noch w. vom Mississippi. Das Geschlecht der „Kornsäer" hat das Geschlecht der vfleischesser" schon fast ganz vertilgt. * Die Staaten ö. von den Kordilleren: Am atlantischen Ocean die Handelsst. Boston mit großartigen Bildungsanstalten („das amerikanische Athen"); weiter s. auf einer Insel New-Aork, nach London die größte Welthandelsst., — Berlin, Haupthafen für Einwanderer (Dampffchiff-Verbinduug mit England, Hamburg, Bremen u. s. w.); w. das reiche Philadelphia und unweit des Golfs von Mexiko New-Orleans (Nju-Orliäns) in den heißen und fruchtbaren, aber ungesunden Niederungen des Mississippi, Hauptausfuhr von Baumwolle (also welcher Stadt iu Indien ähnlich?). * Mittelpunkt der Dampfschiffahrt auf dem Mississippi ist St. Louis (Szent Luis). Die meisten deutschen Niederlassungen sind in den Staaten Illionis mit Chicago am Michigan- (Mitschigan) See (Ausfuhr von Getreide nach Europa), Ohio (Oheio) mit Cincinnati (am?), der „Königin des Westens" (Schweine-Schlächtereien), und Pennsylvanieii, reich an Eisen, Steinkohlen und Petroleum (Philadelphia). Südl. Balti- more, Ausfuhrhafen für Tabak, und der Staat Virginien (Elisabeth). Westl. vom Mississippi das Prärieland Texas, so groß wie Deutschland, aber nur soviel Einw. wie Berlin. * 2. Von den w. Staaten ist das wichtigste das Goldland Kalifornien mit San Francisco an einer weiten Bucht des großen Oceans, in welche der goldreiche Sacramento mündet. * Dampfschiffahrt nach Yokohama und Sidney. San Fran- cisco wird durch 3 Pacific-Bahnen mit dem atlantischen Oceane verbunden; für die beiden n. ist New-York der Ausgangspunkt (Chicago und St. Louis). Zwischen den ö. und w. Kordilleren das öde, steinige Hochl. von Utah (Jutä) mit den rasch auf- geblühten Niederlassungen der Mormonen am großen Salz- see (Neu-Jerusalem). *

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 85

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 85 — § 53. Die Republik Mexiko an beiden Oceanen, reich an Silber. An der Küste die ungesunde Hafenst. B e r a - C r u z; auf dem Hochl. das prächtige Mexiko, Hptst. * Auf den schmalen, heifsen und sumpfigen Küstensaum (gelbes Fieber) folgen die Gebirgsränder, wo Zuckerrohr, Kakao, Cochenille, Kaffee, Baumwolle u. s. w. gedeihen; auf der inneren kühleren Hochfläche selbst werden die Nährpflanzen Südeuropas gebaut. — Bevölkerung? * § 54. Mittel-Amerika besteht aus 5 selbständigen Freistaaten. * Trotz des üppig-heifsen Klimas ist das Land wegen der Trägheit der Bewohner (Indianer, Kreolen u. s. w.) wenig an- gebaut (Kautschuk, Kaffee u. s. w.). * § 55. Die westindischen Inseln vor dem Golf von Mexiko, mit heiß-feuchtem Klima, daher äußerst fruchtbar (Tabak, Zucker, Kaffee, Mahagoni), aber für Europäer sehr ungesund (gelbes Fieber). * Sie bilden die Brücke zwischen N.-Amerika (Florida) und S.-Amerika. Bewohner: Kreolen, Neger (jetzt freie Arbeiter auf den Plantagen) und Mulatten; die Indianer sind infolge der ihnen von den Spaniern auferlegten harten Sklavenarbeit ganz ausgestorben. * 1. Die 4 großen Antillen (Antiljen): Kuba, „die Perle der Antillen", doch durch Aufstände sehr zerrüttet, mit Habana (Awäna) (Cigarren-Fabriken); Jamaika, englisch (Zucker, Rum): Porto Rico und Haiti. * Haiti besteht aus der Negerrepublik Haiti (im W.) und -der Mulattenrepublik Domingo. Die schöne Insel ist durch die vielen Aufstände der Neger sehr heruntergekommen. * 2. Die kleineren Antillen, viele kleine, meist vulkanische und fruchtbare Inseln ö. vom Antillen-M. 3. Die Bahamä-Jnseln, n. von den Antillen, meist öde, wasserarme, den Engländern gehörige Koralleninseln (Schildkröten- fang); darunter Guauahaui (Kolumbus 1492). B. Süd Amerika. § 56. Die Republiken. * Bewohner und Zustände fast ganz wie in Mexiko; auch hier Parteikämpfe und Rassenhafs (am gefährlichsten für die
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