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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 66

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
66 das Land; zu dem Zwecke grub man eine bis ans Meer reichende tiefe Furche, zog das Schiff in diese hinein und hielt es durch Sttz-bhten (r eg/iara) aufrecht. Bei der Abfahrt schob man das Vor-derteil ins Wasser, befrachtete das Schiff und machte es dann erst flott, d. h. schob es ganz ins Wasser. Realien zu den Tragikern. Das vhnenwesen in Kthen. 60. Die tragischen Wettkmpfe an den Dionysosfesten. Der Ursprung der Tragdie ist ein religiser, denn sie ist ent-standen aus den Chorgesngen zu Ehren des Dionysos. Daher war es natrlich, da, wie jene Gesnge, so auch die daraus hervorgegangene Tragdie an den Festen jenes Gottes aufgefhrt wurde. Diese Feste waren folgende: 1. Die lndlichen Dionysien, im Monat Iio<fideoov (Dezember-Januar), ein Fest der Landbewohner, das von diesen ursprnglich bei frischem Most teils durch fromme Opfer, teils durch possenhafte Um-zge zu Ehren des Weingottes in jeder einzelnen Landgemeinde sde-mos) gefeiert wurde. 2. Die Lenaien (Kelterfest von fj Ayvg die Kelter) gefeiert im Monat rafirifoobv (^Januar-Februar), in dem nrdlich von der Akro-polis gelegenen heiligen Bezirke Arivalov als athenisches Fest auf Kosten der Stadt unter Leitung des Q%m> aaixetig. 3. Die stdtischen oder groen Dionysien, im Monat 'Exagrrj-oximv ( Mrz-April), zu Ehren des in Gestalt eines alten Kultbildes aus dem ursprnglich boiotischen Orte Eleutherai nach Athen gekommenen Jiwcfog 'Exev&eqevg unter Teilnahme der gesamten Bundesgenossen-schaft und vieler Fremden mit groem Glnze auf Kosten des Staates unter Leitung des gxcov Eticowfiog gefeiert. An den groen Dionysien wurden zuerst und von jeher Tragdien gegeben; bei diesem Feste hat nachweislich schon Thespis (534) eine solche aufgefhrt, und schon in der 70. Olympiade (also zwischen 500 und 497) fand hier ein Wettstreit zwischen den Tragikern Pratinas, Choirilos und Aischylos statt. Dieser staatlich beaufsichtigte tragische Wettkampf (ywv) blieb von da an bis in die spteste Zeit im Gebrauch und wurde zur Zeit der drei groen Tragiker, also im 5. Jahrhundert v. (Chr., in der Weise abgehalten, da drei tragische Dichter mit je einer Tetralogie (s. S. 22) gegen einander um den Preis kmpften. Fr die Lenaien ist der erste tragische Wettkampf fr das Jahr 420/19 nachgewiesen; im brigen wurden an den Lenaien seit alter Zeit hauptschlich Komdien aufgefhrt. An den lndlichen Dionysien hat ein staatlicher Wettkampf wohl nicht stattgefunden; es wurden dort vielmehr alte, d. h. in Athen schon aufgefhrte Stcke gegeben. i

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 224

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
224 dem griech. Pan) gleichgesetzt wurde. Feste: die lndlichen Faunalia im Dez., die stdtischen Lupercalia im Febr., an denen seine Priester, die Luperci, nur mit einem Schurz von den Fellen der geopferten Bcke bekleidet, mit Riemen (aus denselben Fellen geschnitten) die Begegnenden zum Zeichen der Reinigung schlugen; 3. (Juppiter) Terminus, ein des. Grenzgott, dessen Symbol, der hl. Grenzstein, im kapitolinischen Iuppitertempel stand; sein Fest, die Terminalia, am 23. Febr., mit gemeinsamem Mahle der Grenznachbarn; 4. Pales, des. Schtzerin der (alten) Hirtenbevlkerung (oder der alten Fluchtburg" Palatium selbst), der das Hirtenfest Parilia mit uralten Shngebrauchen (Springen durch Strohfeuer) am 21. April, dem vermeintlichen Grndungstage Roms, begangen wurde; 5. Acca (Atta) Larentia (Larenmutter), identisch oder doch nahe verwandt mit Dea Dia oder Bona Dea, Gttin der segenspendenden Erde, nach der Sage (Battin des Hirten Faustulus (= Pannus) und Erzieherin des Romulus und Remus; der Zutritt zu dem Tempel der streng jungfrulichen Gttin und zu ihrem in der Nacht vom 3. zum 4. Dez. im Hause des Kon-suis oder Stadtprtors mit Opfer und Tanz begangenen Feste war nur den Matronen gestattet (bekanntlich schlich sich Clodius in Frauen-Kleidung ein); 6. Wachstum im Pflanzenreich begnstigten: Maia, die Gttin des Maimonats, nach Gleichstellung mit der griechischen Pleiade Maia Mutter des Ittercurius und Gemahlin des Volcanus, der wie die Jahreszeiten vernderliche Gartengott Vertumnus und seine schne Gattin, die Obstspenderin" Pomona, die Bltengttin Flora - Fest Ende April-Anfang Mai: die Floralia-, die Spen-denn des Erntesegens Feronia, in deren Tempel hufig die Freilassung der Sklaven erfolgte; 7. Consus (von condere), ein besonderer Gott des Einerntens, mit Neptunus equester identifiziert, weil an seinem Feste, den Consualia, Wettrennen zu Pferde stattfanden. 8. D. Gottheiten der Unterwelt und des Todes. {tinoxsvlol, inferi). Hades, bei den Rmern Orcus, ist in der alten Mondmythologie nicht nur der unsichtbare" Mond während seiner 3-tgigen Verborgenheit und (weil die Abwesenheit als sein Tod galt) der Tod selbst, sondern auch der unsichtbare" Aufenthaltsort desselben während dieser Zeit, die Behausung des Hades, die Unterwelt. 1. Die Unterwelt enthlt 1. das Reich des Dunkelmondes, den Hades, den turmartigen" Tartaros1), den Wohnort der schwarzen, bsen Seelen, 2. das Reich des jungen Lichtmondes, das Elysion, den Wohnort der lichten, guten Seelen. Die abgeschiedenen Seelen find in dem Wasser des feuchten Schwarzmondes schwimmende Inseln x) Tartaros, von der Wz. tag (auch in der germ. Tarnkappe = Hades-Kappe), wozu mit Ablaut tvp in tvqois Turm" gebildet ist, mit dem im Danae-rnythos deutlich genug der dunkle Mond verglichen ist. 3m weiteren Sinne ist Tartaros der Brennofen der Sonne, die Verbrennungssttte des alten dunklen, aber auch die Lichtquelle des neuen lichten Mondes.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 230

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
230 Tempel) bei den Alten. Was fr die Rmer vor dem dies festus lag und kein dies festus war, das war dies pro festus Werktag. Von den 355 Tagen des vorcsarischen Jahres gehrten 109 als dies nefasti, deren profane Verwendung also ein nefas sein wrde, den Gttern, darunter 61 als feriae publicae im engeren Sinne; 11 weitere waren Gttern und Menschen gemeinsam (dies intercisi= halbe Feiertage). Von den 235 den Menschen verbliebenen Tagen, den dies fasti, an denen es Rechtens (fas) war, den brgerlichen und staatlichen Geschften obzuliegen, sind jedoch noch in Abzug zu bringen die beweglichen Feste (feriae conceptivae) und die von Fall zu Fall angeordneten auerordentlichen Feste (feriae imperativae). Die altrmischen Staatsfeste fielen smtlich auf ungerade Monatstage. Das Wesen der feriae publicae war vollstndige Arbeitsruhe (otium) im ffentlichen Leben, selbst in der Kriegfhrung, soweit es sich wenigstens um Offensive handelte, und mglichste Einschrnkung der Werktagsarbeit (des opus facere) im Privatleben. Neben der Arbeitsruhe und den herkmmlichen Festbruchen waren die gewhn-liehen Bestandteile der Festfeier: das Festopfer (sacriflcium ^ ^vaia), der Festschmaus (epulae aweandaelg) und die Festspiele (ludi ywveg). 1. Die $cfte. \5. a) Der athenische Festkalender. Der athenische Festkalender bot auer den (in der Mt)th. unter den betr. Gottheiten) bereits gen. Festen der Athene, des Jeus, Apoll, Dionysos (der die Dionysosfeste siehe Seite 66), der Artemis, Demeter noch die Theseusfeste, die Zwolxia und Ghrjeia, zum Andenken an den Synoikismos und an die Heimholung der Gebeine des Heros von der Insel Skyros. W. b) Rmische Seste. Der Rmer schied streng zwischen feriae privatae, die nur fr den abgeschlossenen Kreis der Beteiligten unter strenger Verbindlichkeit Geltung hatten, und den pro populo gefeierten feriae publicae. Diese zerfielen wieder in die alten Volksfeste (sacra popularia), an denen sich die groe Menge mit allerlei alten Bruchen und oft in ausgelassener Frhlichkeit beteiligte, und Staatsfeste im engeren Sinne, bei denen die Beteiligung des Publikums etwas Nebenschliches war und die eigentliche Erfllung der an diesen Tagen flligen religisen Verpflichtungen allein den Organen des Staates oblag. t5. Feriae privatae. 1. Familienfeste: Geburtstags- und Todesfeiern der Angehrigen und sonstige Gedenktage; 2. kollegiale Festlichkeiten bestimmter Stnde, Kreise und Verbnde, die sich um gewisse Tempel

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 231

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
231 der di novensides als sakral- Ver-inigungspunkt- gruppiert hatten zur festlichen Begehung des Stiftungstages ihres Heiligtums (3. Quinquatrus). \b. Volksfeste. Volksfeste (sacra popularia) waren namentlich die Feste, die von deu Angehrigen bestimmter sakraler, Verbnde und Ortlichkelten gefeiert wurden (Terminalia, Saturnalia). \J. Feriae publicae. Staatsfeste waren, abgesehen von den alten jhrlichen Wandel-festen und den auerordentlichen Festen die 45 sandigen Jahre ^ feste der ltesten Iahresordnung, rote jte von dem sagenhafiten < bis auf Csar unverndert bestanden hat. Auf den Tag der alten feriae der di indigetes rourde auch der Stiftungstag ihrer Tempel verlegt, die am Ende der Knigszeit und in den ersten ^rhunderten der Republik an die Stelle der alten, unscheinbaren kultstatten traten. (S u. den Gottheiten i. d. Mythologie). Der 1. Januar roar seit dem Iahre l53 v. Chr. der Mtrtstag der Beamten, an dem die Konsuln die feierliche Aussprechung von Gelbden" fr den Staat, die solemms votorum nuncupatio voll-aoaen. In privaten Kreisen aber roar er em hoher Feiertag, an dem man sich gegenseitig beglckwnschte und sich Geschenke von guter Vor= bedeutung (namentlich Sigkeiten - stremae ober ^renae franz. etrennes) machte. - Eine Reihe von Frauenfesten galten den Frauengottheiten Mater Matuta, Juno Lucina, Mater magna Idaea, Leres, Bona Dea, Carmentis, Diana, Venus. Die Totenfeste roaren fr alle staatlichen und sakralen Hand-lungen untauglich: die Obrigkeiten legten die Prtexta ab, die Tempel blieben geschlossen, Hochzeiten durften nickt gehalten werden. 2. Spiele. Auf die Beteiligung eines greren Publikums wurde gerechnet bei den Spielen, insbes. bei den ffentlichen Spielen. a) Die griechischen Spiele waren Wettkmpfe iyves) des Leibes und Geistes. Die Gymnastik stellte sich in den Dienst der Religion. \s. Gqmnische. hippische und musische Agone (vwveg yviivlxol, itctilxol, fiovixoi) wurden nach der Art der Darbietungen und der dafr geschaffenen Rumlichkeit unterschieden. 1. Die Hymnischen (d. h. halbnackt veranstalteten): die Wettspiele des Stadions zur Schaustellung krperlicher Tchtigkeit.

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 257

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 257 >4> mute, und das nun durch eine Rechtsfiktion ein fr allemal als Feindes-land erklrt worden war. 2. Die Salii, Springer", die 12 salii Palatini, die dem Mars, und die 12 salii Collini, die urspr. dem Quirinus dienten, blieben auch nach der Bereinigung der alten Palatins- und der Hgelgemeinde vom Quirinal, beide Teile unter je einem magister, mit getrennten Dienstgebuden fr sich bestehen, bildeten aber im Dienst eine vereinigte, unter dem Schutze der alten (Bttertrias Iuppiter, Mars, Quirinus stehende Genossenschaft von 24 patrizischen Mitgliedern. Als Priester des Mars Gradivus holten sie im kriegerischen Auf-zuge am 1. Mrz und an den folgenden Tagen die dem Kriegsgott heiligen Waffen, kurze Lanzen und 12 ovale Schilde (1 der Sage nach vom Himmel gefallen und 11 ihm tuschend hnlich nachgearbeitet), aus dem sacrarium Martis in der Negia hervor (ancilia movere, Gegensatz condere) und hielten in Begleitung der gesamten Staats-priesterschaft unter dem Schalle der Kriegshorner durch die Stadt ihre Umzge, um an bestimmten Stationen ihre Waffentnze im Dreitakt (tripudium) zu Ehren des Mars aufzufhren. Dabei schlugen sie die Waffen zusammen und sangen das uralte, ihnen selbst nicht mehr ver-stnbliche Salierlieb, eine Art Litanei. Das Ganze war ein Abbild des Kriegszuges. Der Vortnzer hie praesul, der Vorsnger vates. 3. Die Luperci, die dem Dienst des deus agrestis, des Pannus Lupercus geweihte Wolfsgilde", waren ein uraltes gentilizisches Doppelpriestertum der Fabier und Quinctier, das spter zu einer einheitlichen Gesamtsodalitt verschmolz. Ihr ganzer Dienst beschrnkte sich auf das eine, untrennbar mit dem Palatin verbundene Fest der Luperkalien am 15. Februar. Unter Beteiligung der ganzen im Pontifikalkollegium vereinigten Priesterschaft vollzogen sie das vorgeschriebene Opfer eines Ziegenbocks und eines Hundes, berhrten 2 Jnglinge mit dem Opfermesser an der Stirn und wischten die Blutflecken sofort mit etwas Wolle, die in Milch getaucht war, wieber ab, worauf beibe auflachen muten. Auer biefen Shngebruchen unternahmen sie vor allem, uotbrftig mit einem Iiegen-fell umgrtet, vom Luperkal (= Wolfsgrotte am Palatin) aus den Shnumlauf um die Altstabt (antiquum oppidum Palatinum). -Zu (Ehren Csars wrben 14 v. Chr. die luperci Julii als 3. Luper-kergenossenschaft eingesetzt. Das Shnfest der Luperkalien hat sich am lngsten von allen heibnifchen Festen erhalten und ist erst durch Papst (Belasius 494 n. Chr. aufgehoben rvorben. 4. Die fratres arvales, Flurbrber", waren gleich den Luperkern eine gentilizische Priestergenossenschaft. Ursprnglich zur Feier des Flurumganges im Mai, der alten Ambaroalia, eingesetzt, begingen sie spter an 3 bestimmten Tagen des Ittaimonats zu (Ehren der Dea T> i a (= Tellus ober altital. Ceres) ein Wanbelfest als ein Fest der Frbitte fr das (Bebeihen der Felber und Fluren. Sie brachten in ihrem Heiligtume, das seit Augustus an der Via Campana auf dem rechten Tiberufer in einem Haine lag, ein

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 95

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
95 - oder einer Sule, auch mit groartigen Monumenten mit wertvollen Skulpturen geschmckt. Nachdem dem Toten noch eine Klage oder ein Abschiedsgru zu-gerufen war, wurde im Trauerhause oder im Hause eines Verwandten ein Leichenmahl gehalten, bei welchem dem Dahingeschiedenen nur Gutes nachgesprochen werden durfte. Zum Schlsse erfolgte eine Rei-nigung des Trauerhauses. Am dritten, neunten und dreiigsten Tage wurden dem Toten Spenden (xoaz) und ein Tieropfer dargebracht, dessen Blut durch ein Loch in die aufgeschttete Erde hinablief und dessen Fleisch smtlich verbrannt wurde. Mit dem dreiigsten Tage war die Trauerzeit beendet; jedoch gedachte man der Toten wieder-holt in liebevoller Weise, wie an den Geburts- und Todestagen und an dem jhrlichen Totenfeste, am 13. Februar (ra Nexifaia). Zu Vegrbnispltzen dienten vielfach die vor den Stadttoren ge-legenen belebten Straen, z. B. die Grberstrae vor dem Dipylon zu Athen (s. Topographie von Athen Ii a). Hatte eine Leiche (wie die der im Meere ertrunkenen Personen) nicht aufgefunden werden knnen, so errichtete man ein xevotyioy (leeres Grabmal), dem man volle Grabesehren erwies. Fr die in der Schlacht gefallenen Krieger fand am Schlsse des Jahres eine ffentliche Feier statt, indem die gesammelten Gebeine in dem afjfia im Kerameikos (s. Topographie von Athen Ii b) beigesetzt wurden und ein vom Volke erwhlter angesehener Mann die Leichenrede (Xo'yog imtayiog) hielt (Thucyd. Ii, 34 ff.). Topographie von 5lchen. 94. a) Lage der Stadt. Athen liegt an der Westkste der Landschaft (Halbinsel) Attika, in der hgeligen sog. kekropischen Ebene. Diese (Ebene (22 km lang und 12 km breit), die als die grte der drei attischen (Ebenen xarj sgoxijv die (Ebene (t nediov) genannt wurde, erstreckt sich von Nord-osten nach Sdwesten bis ans Meer (Saronischer Golf) und war im Altertum zum grten Teil mit Olwald bedeckt. Durch die Hhen des Parnes (im Norden), des marmorreichen Pentelikon oder Bri-lessos (im Nordosten), des honigreichen Hymettos (im Osten und Sdosten) und des Aigaleos (im Westen und Nordwesten) ist sie von drei Seiten malerisch eingefat und geschtzt. Bewssert ist diese (Ebene von dem Kephisos mit seinen zahlreichen Kanlen. Dieser hat seine Quellen auf dem Parnes, bezw. Pentelikon, fliet westlich nahe an der Stadt vorbei und mndet im Phalerischen Meerbusen. Im Sden und Sd-osten der Stadt fliet der vom Hymettos kommende wasserarme Jlisos, der eigentliche Stadtflu. (Er ergo sich frher vielleicht westlich der Stadt in den Kephisos, ist aber jetzt schon eine Strecke vorher ver-

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 174

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
174 Die gesammelte Asche wurde mit dem Reste der Gebeine in einer Urne in einer unter- oder berirdischen Grabkammer beigesetzt. Nachdem das Sterbehaus durch ein den Laren dargebrachtes Opfer von der durch den Tod herbeigefhrten Befleckung gereinigt und 9 Tage spter ein Leichenmahl gefeiert mar, wurde die Trauer mit einem den Manen des Toten gewidmeten Opfer geschlossen und die toga pulla abgelegt, während eine Witwe zehn Monate zu trauern hatte. Nicht selten wurden zugleich auch Leichenspiele veranstaltet und Geld- und Fleisch-spenden an das Volk verteilt. Am Feste der Feralia oder Parentalia am 21. Februar gedachte man in Liebe der im verflossenen Jahr Ge-storbenen durch Bekrnzung der Grber und durch ffentliche Totenopfer, so da man diesen Tag einen rmischen Allerseelentag oder den Tag des Totenfestes nennen knnte. Nh. der die Grabsttten und ihre Ausschmckung, der die sog. Columbarien, nach ihrer Form (Taubenschlge) also benannt, und Mausoleen s. unten! Topographie von Horn. A. Lage und Entwicklung der Stadt. 58. Lage. Rom ist am Tiber gelegen, der hier, ungefhr 20 km vor seiner Mndung, einen S-frmigen Bogen beschreibt. Am Ostufer des Flusses erhob sich die alte Siebenhgelstadt" auf den 3 einzeln stehenden Bergkuppen des Aventinus, Palatinus und Capitolinus und auf den 4 Bergvorsprngen (Hgeln) des Clius und Esquilinus, des Viminalis und Quirinalis, die mit dem vor-geschobenen Plateau des Sabinergebirges zusammenhangen. Im Norden schliefet sich an der collis hortorum, auch mons Pincius genannt. Von Westen her treten die letzten Auslufer der etruskischen Berge, der Ianiculus und Vati-canus, bis nahe an den Flu heran. Jeder der genannten Berge ist etwa 50 Meter, nur der Ianiculus der 80 m hoch. Westlich vom Strom dehnt sich der ager Vaticanus, stlich der campus Martius aus; im Sden vorn Capitolinus zieht sich lngs des Tibers eine schmale Ebene (Selabrum) hin, die wiederum mit den Niederungen im Sden und Norden vom Palatin, dem Platze des Circus Maximus und dem alten Forumplatze, in Verbindung steht. Die centrale Lage in dem von Natur bevorzugten Westen der Apenninhalbinsel an dem einst vor Ausrodung der Wlder des Apennin viel wasserreicheren Tiber, der nicht blo Fluschiffe stromab, sondern auch Seeschiffe landeinwrts trug, machte Rom gleich geeignet zum politischen Mittelpunkt eines ausgedehnten Reiches wie zum Handelsemporium,' so hatte es auch feinen Namen Stromstadt" (Rumo ein alter Name des Tiber) mit Recht (vgl. Liv. 5,54). 59. Das uere Wachstum der Stadt. Alte Sagen wie neue Funde führen den Ursprung Roms vor das traditionelle Grndungsjahr 753 v. (Ehr. hinauf. Die Keimzelle der Stadt ist der

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 226

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 le/nvac (Ehrwrdige), in Argos und Sikyon Cumeniden (Wohlgesinnte), in Rom Furien oder Dirae genannt Dirae sunt Alecto, Tisiphone atque Megaera , schwarze geflgelte Weiber mit Schlangenhaaren, mit Schlangen gegrtet, mit Fackeln, Geieln oder Schlangen in den Hnden,' 3. die (Ehimaira, ein feuerhauchendes Ungeheuer Qad-e Xeoav, nid-ev de dgaxcov, [ie<f<Jri de %ifxaiqa (Horn. 31. 6, 181 ff) - und in diesen Gestalten an die 3 Hauptmondphasen erinnernd, Tochter des hundertkpfigen Typhon. 4. Der Seelen- und Ahnenkult spielte in Rom eine groe Rolle. In der republik. Zeit waren die Di manes d. h. die guten Götter" (euphemistisch!) nichts anderes als die Di inferi, die im Totenreich waltenden Gottheiten schlechthin. Daher hie die Aufschrift auf den Grabsteinen: D. M. = Dis Manibus. Den Genii der Lebenden standen als Seelen der Verstorbenen die Lemures gegenber. Sie zerfielen, doch erst seit der Kaiserzeit, in a) die Laren, die guten, (berhaupt erst spt in den Seelenkult hineingekommen), b) die Manen, die in-differenten, c) die Larvae, die bsen Seelen, gespenstische Erscheinungen, die nicht der Religion, sondern dem Volksaberglauben ange-hrten. Doch wurden Laren und Manen auch in dem Sinne der griech. r^weg (z. V. des Theseus, Herakles) als die zu Gttern erhobenen Seelen verstanden. Totenfeste: a) die private Feier der 3-tgigen Lemuria am 9., 11. und 13. Mai und der Parentalia an den dies parentales am 13. 21. Febr., dem Monat der Unterirdischen- b) die ffentliche Feier der Feralia am 21. Febr. und der Larentalia am 23. Dez. zu Ehren der Todesgttin Larenta-La-runda. Die geeignete Opfersttte fr die Di inferi war ein sog. mundus, d. h. eine nur am Tage des Festes geffnete Grube, die gewissermaen die Verbindung zwischen Ober- und Unterwelt herstellte. Der alte mundus auf dem Palatin, der sich dort noch spter vor dem Apollotempel befand, wurde alljhrlich an 3 Tagen (24. Aug., 5. Okt., 8. Nov.) geffnet (mundus patet). Bei jedem Todesfall mute an den Tempel der (Venus) Libitina auf dem Esquilin, wo alle Ve-stattungsgerte aufbewahrt wurden, ein Geldstck entrichtet werden. -Athenische Totenfeste: a) die jhrlichen Nexvaua oder Ne/ueaia am 5. Boedromion (Sept.); b) die privaten reveaia. 8. E. Gottheiten des Schicksals und des Lebens. Neben den nach Art menschlicher Machthaber mit Leidenschaften und Willkr behafteten Gttern gewannen mit der Zeit die Begriffe von Ordnung und Recht selbstndige Bedeutung: 1. Themis (Justitia), (Battin des Zeus, (Bttin des gttlichen Rechts und der ewigen Weltordnung; 2. Nemesis, die Vergeiterin des bermutes (Hybris). Von ganz einzigartiger Bedeutung ist die Schicksalsidee bei den Griechen. Diese fhrten den gesetzmigen Zwang, dem sie die Gottheiten des Himmels unterworfen sahen, auf eine gttliche Macht zurck; man kannte sie jedoch nicht, und so hat sie im Kult nie Bedeutung gewonnen.1) 1) Wollte diese oberste Macht von der Menschheit auch direkt verehrt werden, so mute sie sich ihr eben offenbaren, was in der Person Christi geschehen ist.

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 330

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
330 diese Weise war wohl der Einklang mit dem Sonnenlauf annhernd herbeigefhrt, nicht aber mit dem Mondlauf, der doch als die Grund-lge fr diese Zeitrechnung vorschwebte. In den letzten Zeiten des Perikies wurde daher ein (verbesserter) 19=jhriger Zyklus mit sieben Schaltjahren eingefhrt. f v _ , Jahresanfang war der erste Neumond nach der Sommersonnen-wende zur Zeit der Ernte, gleichsam zwischen der auf- und absteigen-den Jahreshlfte, was nur aus dem altgriechischen Mondkult heraus zu verstehen ist, insofern die Identifizierung der Monats- mit den Jahreshlften bei den Griechen nach vollendeter Sehaftigkeit sich allerwrts vollzogen hat. Die Monate hieen: 1. 'Exarofiaiw (Juli), 2. Meiayenvtdiv (August), 3. Bo^ofiiav (Sept.), 4. nuavewiay (Okt.), 5. Mcufiaxisqkov (Nov.), 6. Iloaeiewv (Dez. im Schaltjahr hier ein 2. Poseideon eingeschoben), 7. ra^Xicov (Jan.), 8. Avseaxriqkv (Febr.), 9. 1 Ela(frioxi(bv (Mrz), 10. Movvtxccov (April), 11. Qaqynh-ilv (Mai), 12. Ixiotfoqiwv (Juni). Der Monat zerfiel in 3 Dekaden. Der erste Tag war der Oteu> mondstag: rov^via. Die folgenden Tage der Dekaden hieen: deinepa Inowir)) excri finvg \aia^vov (^Xo^ov), neaovvrog oder eni dexa und wmvovvos {navo^evov)] in dieser letzten Dekade wurden jedoch die Tage rckwrts gezhlt. Der letzte Monatstag hie der alte und der neue (Mond)": evi] xal via {aexrjvrj). 2 Das rmische )ahr (annus-3ahresring") soll ursprnglich 10 Monate (ober 304 Tage) das sog. romultsche Jahr - gezah t haben - Martius, Aprilis, Maius, Junius, Quinctilis (Julius nach Casar), Sextiiis (Augustus nach Oktavian gen.), September, October November December; burcb Numa sollen der Januarius und der Shnemonat" Februarius hinzugefgt fein Wenigstens wrbe das 10-monatiae Jahr spterhin noch fr politische Vertrage, geschftliche Vereinbarungen und die Trauerzeit festgehalten. Das ^monatige Jahr zhlte, ba Mrz, Mai, Juli und Oktober (Merkwort: tmimo!) von altersher 31 Tage, der Februar 28, bte brigen sieben Monate 29 Tage hatten, im ganzen 355 Tage. Zwar suchten die mit der Drbnung des alenbers betrauten Pontifices durch (Einlegung eines 22-tgigen Schaltmonates m jebem 2. Jahre, eines 23-tgigen in jebem 4. Jahre den Einklang des von Numa bis auf Csar geltenben Monbjahres mit dem fr die Lanb-wirtschaft allein magebenben Sonnenjahre herzustellen; rnbes verfuhren sie babei teilweise mit einer solchen Willkr, ba (E aj a r' als Maximus sich veranlat sah, mit Hilfe des alexanbrmischen Mathe-matikers und Astronomen Sofigenes hier enblich Orbnung An schaffen. Das Jahr 46 v. (Ehr. mute er um 3 Monate zu insgesamt 90 Tagen verlngern; biefer annus confusionis ultimus erreichte also die Lange von 445 Tagen. Der 3ulianifche Kalender mit einer Iahresbauer von 365 ober - nach je 4 Iahren - 366 Tagen trat am 1. Januar 45 v. (Ehr. in Kraft. i

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 331

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
331 Er ist noch in Kraft bei den Russen, die seit 1900 bereits 13 Tage gegenber den Westeuropern im Rckstnde sind- denn diese haben den verbesserten Kalender Gregors Xiii. angenommen, der im Jahre 1582 zum Ausgleich 10 Tage berschlug (indem er auf den 4. sofort den 15. Oktbr. folgen liefe) und festsetzte, da in Zukunft je 3 Skularjahre gemeine bleiben, jedes 4. Skularjahr ein Schaltjahr sein sollte.') Der Jahresbeginn wurde von Csar auf den seit lngerer Zeit (153 v. (Ehr.) blichen Tag des Amtsantrittes der Konsuln, den 1. Jan., verlegt. Die Monate erhielten ihre noch heute gltige Dauer. Der Schalttag wurde als gedoppelter 24. Februar gezhlt: dies bis sextus ante Kai. Mart. Daher hie das Schaltjahr annus bisex-tilis ober bisextus. In jedem Monate gab es 3 feste Punkte: 1) Kalendae (Kai.) ---- 1. Tag, 2) Nonae (Non.) -- 5.; der 7. ) in den alten 31-tgigen Monaten 3) Idus (Id.) 13.; der 15. ) Mrz, Mai, Juli, Oktober. Urspr. bezeichnete der Plural Kalend smtliche 9 nach dem letzten Monduntergange folgende (von den Pontifices auszurufende") Tage (genauer Rchte) des 1. Monatsdrittels, Ron die des 2., Idus die des letzten, unter dem Zeichen des dunklen Mondes, des Idas, stehen-den, also unheilvollen Monatsdrittels. In diesem zhlte man deshalb auch in Griechenland rckwrts, ein Brauch, der in Rom auf alle 3 Teile des Monats bertragen worden ist. Da spter aber der 1. Mo-natstag - Kalend - mit dem Erscheinen der bald den 2., bald den 4. Abend nach dem letzten Untergang sich zeigenden neuen Mondsichel einsetzte, so fiel folgerichtig der Ronenanfang auf den 7. bezw. 5., der Idusbeginn auf den 15. bezw. 13. Tag des Monats, und die Plurale erhielten den Singularbegriff des betr. einen Tages. Von diesen festen Punkten aus wurde also durch Rckwrts-zhlen das Datum gewonnen. Der Tag vor jenen Abschnitten wurde durch pridie c. acc. bezeichnet; die andern Tage durch ante diem c. acc. und zwar so, da man beim Abziehen die beiden Grenztage einrechnete. Unsere 7-tgige Woche (hebdomas) kam erst gegen Ende der Republik durch orientalischen Einflu in bung, wie auch die Ve-nennung der Wochentage nach den Planeten: dies Saturni, Solis, Lunae, Martis, Mercurii, Jovis, Veneris. Vorher galt die 8-tgige Woche, d. h. die Zeit zwischen zwei Markttagen, die Reuntagzeit" (internundinum tempus) nach rmischer Ihlweise unter Ginrechnung beider Markttage, die selbst nundinae (aus novem und dies, sc. feriae) hieen und, ohne gerade Festtage zu sein, doch als Ruhe- und (Erholungstage betrachtet und zwar zu Gerichtssitzungen, nicht jedoch *) Das von Csar auf 3651/* Tage angesetzte Jahr ist nmlich um 11 Min. und 12i/2 Sek. zu lang gegenber dem astronomischen Jahre, bleibt also um eben-soviel hmter diesem zurck.
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