Berichte von Lntdeckungs- und Lorschungsreisen. 7. Erich v. Drygalski.
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gegen Sw. Nur wenige Berge umgaben uns, und es schien, als hätten
wir nun einen guten Weg nach Süden voraus. Im Laufe des Nachmittags
am 18. Februar wurde das Eis allerdings dichter, dazu kam Schnee und
Regen bei östlichem Wind auf, der an Stärke zunahm. Die See war
gering; wohl aber machte sich eine westliche Dünung 1 bemerkbar.
Um 3 Uhr nachmittags wurde eine Zunge durchschnitten, deren Ende
gegen Nw. nicht mehr abzusehen war. Danach hatten wir Eis nun auch
an Steuerbord ^ und fuhren zwischen Schollen, die alle aber noch den Ein-
druck starker Zersetzung machten. Sie ragten wenig über das Wasser
hinaus und hatten jene bekannten Tischformcn über Hohlkehlen, die durch
das Schwanken der Wasseroberfläche eingefressen werden, nur stark zer-
setzt und mit durchlöcherten Oberflächen. Beim Anprall fielen sie aus-
einander. Die Ausfaserung der kompakteren Massen in nw. streichende
Zungen rührte von dem ö. Winde her, welcher die am meisten zerfressenen
und dadurch am leichtesten beweglichen Teile aus dem Zusammenhang mit den
großen Komplexen gelöst hatte. Wir diskutierten in jenen Tagen mehrfach
darüber, wie diese Eisformen zu bezeichnen wären, ob als Pack-
eis oder als Treibeis, nachdem wir an der äußersten Kante in den ge-
rundeten Schollen mit aufgewulsteten Rändern das „Pancakeeis" kennen
gelernt hatten. Die Engländer würden Packeis in allen jenen Fällen
sagen, wo es sich um dichte, schwer zu durchfahrende Eiskomplexe handelt,
die aus Schollen verschiedener Größe und verschiedener Stärke bestehen,
während Treibeis jene Eisformen genannt werden, die geöffneter
sind und leichter durchfahren werden können. Bei dieser Unterscheidung
zwischen Treibeis und Packeis seitens der Engländer haben praktische Ge-
sichtspunkte die bestimmende Rolle gespielt: Treibeis ist für Schiffe passier-
bar, Packeis weniger. Im Südpolargebiete liegen die Verhältnisse etwas
anders als im Norden. Mit wirklichem Packeis im wahren Sinne des
Wortes, also mit aufeinander geschobenen und gepackten Schollen hat man
es, wenn überhaupt, nur in nächster Nähe des Landes oder der Eisberg-
stauungen zu tun, während ungepackte Schollen bis in die Nähe der fest-
liegenden Eisfelder vorkommen und bis dorthin auch Zeichen von Treiben
und Drehen, also die Formen des Pancakeeises haben. Ich würde es .
hiernach für richtig halten, im Südpolargebiet den Unterschied zwischen
Treibeis und Packeis fallen zu lassen und nur vou Scholleneis zu sprechen
im Gegensatz zu den Eisfeldern an den Eisbergbänken und am Inland-
eisrand. Denn wenn die Schollen auch noch so dicht sind, kann der nächste
* Seegang, der auch nach Abflauen des erregenden Windes noch anhält. —
* Die ganze rechte Schiffsseite, Backbord die linke, beim Blick nach vorn.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Berichte von Lntdeckungs- und Sorschungsreisen. 2. Jacob Cook.
97
dreißig Kokosbäume, auf denen wir aber nur wenige Nüsse fanden. An
einigen Orten fanden wir einige niedrige Bäume. Herr Anderson
hatte außerdem ein paar Gesträuche und zwei oder drei kleine Pflanzen
angetroffen, die er indes alle schon auf Palmerftons Eiland^ und Ota-
lutea gesehen hatte. Unter den niedrigen Bäumen saßen eine Menge
Meerschwalben (Sterna), von einer noch nicht beschriebenen Art. Sie sind
oben schwarz, unten weiß, mit einem weißen Bogen an der Stirne, und
etwas größer als die gewöhnliche Meerschwalbe oder der Pinsel (Noddy;
Sterna stolida Linn.) Die meisten hatten ihre Jungen schon ausgebrütet,
und diese lagen unter den Alten auf der bloßen Erde; einige hatten aber
noch Eier, die etwas größer als Taubeneier, bläulich und schwarz gefleckt
sind, und von denen sie nicht mehr als eines legen. Außerdem fanden
wir auch eine Menge Tölpel von der gewöhnlichen Gattung (Pelecanu&
piscator Linn). Diesem Verzeichnis müssen wir noch Fregatten- und
Tropikvögel, Brachhühner, Sandpfeifer, einen kleinen der Grasmücke ähn-
lichen Landvogel, Landkrabben, kleine Eidechsen und Ratten hinzufügen.
Weil wir hier das Weihnachtsfest feierten, nannte ich das Eiland
Weihnachtsinsel.^ Sie scheint nur ungefähr fünfzehn bis zwanzig See-
meilen im Umfange zu haben. Ihre Gestalt gleicht einem halben Zirkel
oder dem Monde im letzten Viertel. Die Nord- und die Südspitze,
welche gleichsam die beiden Hörner vorstellen, sind zwischen vier und fünf
Seemeilen voneinander entfernt. Die Weihnachtsinsel ist in geringer
Entfernung vom Rande mit einem Riff von Korallenfelsen umgeben.
Während unseres hiesigen Aufenthaltes hatten wir, ein paar Tage aus-
genommen, beständig frischen Wind aus Ost oder auch Ost bei Süden.
Die Wogen kamen von Norden und brachen sich am Riff in erstaunlichen
Brandungen. Wir hatten diese hohle See bereits vor Entdeckung der Insel
empfunden und empfanden sie auch noch etliche Tage nach unserer Abreise.
Am 2. Januar 1778 lichteten wir mit Tagesanbruch die Anker
und fuhren bei schönem Wetter und frischem Ostsüdostwinde nordwärts.
Täglich zeigten sich Vögel von den oben angeführten Gattungen und
zwischen 10° und 11° Breite sahen wir mehrere Schildkröten. Dies alles
hält man für Zeichen eines nahen Landes; gleichwohl entdeckten wir
keines, bis am Morgen des 18. mit Tagesanbruch eine Insel zum Vor-.
schein kam, die in Nordost zu Osten lag. Bald darauf sahen wir noch
mehr Land im Norden, das vom vorigen gänzlich abgesondert war, und
1 Zwischen Tonga- und Gesellschaftsinseln n. der Cook-Jnseln. — * Christmas -
Island, halbwegs zwischen Gesellschafts- und Sandwich-Inseln.
Lampe, Eidkunde. Heft 4. n
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Merlag der Wuchhandtung des Waisenhauses in Kalke a. d. S.
Schutgeographie
von
Alfred Kirchhoff, Professor der Erdkunde.
21. verbesserte Auflage. (101.bis 105.Tausend^ Herausgegeben von Prof. Dr. Felix Lampe.
Mit 40 Textabbildungen und einer Anhangstafel. In Kalikoband Ji 3,—.
Krdkunde
für hökere Wäöchenschuten. '
Auf Grund von A. Kirchhoffs Schulgeographie
unter Berücksichtigung der Lehrpläne vom 12. Dezember 1908
bearbeitet von
Dr. Jetix Lampe,
Professor.
Heft 1 für die 7. und 6. Klasse: Anfangsgründe. Länder von Mittel- und
Westeuropa. Mit 33 Abbildungen im Text. gebunden Ji 1,50.
Heft 2 für die Klassen 5 und 4: Länderkunde. Anfangsgründe der Allgemeinen Erd-
künde. Mit Abbildungen im Text. gebunden Ji 1,80.
|>eft 3 für die Klassen 3 und 2. Mit Abbildungen im Text. gebunden Ji 2,80.
£)Cft 4 für die Klasse 1. Mit Abbildungen im Text. gebunden Ji 2,—.
Aie Schuhgebiete des Deutschen Aeichs
zum Gebrauch beim Schulunterricht
und zur Selbstbelehrung
dargestellt von
Alfred Kirch h off,
Professor der Erdkunde.
Fünfte, verbesserte und erweiterte Auflage
herausgegeben von Prof. l)r. Aeti? Lampe.
Mit zwei Karten. 8°. kart. Ji 1,—.
Dieses kleine Heft war von Haus aus ein bloßer Sonderdruck des betreffenden
Abschnittes aus der „Schulgeographie". Es wurde nachmals auf mehrseitig geäußerten
Wunsch mehr für den Lehrergebrauch umgewandelt. >
Geographische Mepetitionen
insonderheit im Anschluß an
A. K. Daniels und A. Kirchhofis geographische Lehrbücher.
Tviederholungs < und Übungsbuch in Sragen und Antworten
von
Kermann Schultze.
Dritte neu bearbeitete Auflage- gr. 8. gebunden Ji 2,—.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
82
I. Abriß der Allgemeinen Erdkunde.
mit dem Dampfer nach Tsuruga an der W.-Küste von Hondo und mit
der Eisenbahn nach Jokohama 23/4 Tage, dann weiter mit Dampfer nach
Vancouver 12 Tage, mit der Bahn durch Kanada 31/i Tage und nach
Europa mit dem Dampfer sowie mit der Bahn nach Berlin 8y2 Tage.
Iv. Telegraphen.
Die Stangenreihen der elektrischen Telegraphenleitungen ziehen sich
durch alle Erdteile, die unterseeischen Kabel durch alle Meere, abgesehen
von den beiden Polarmeeren. Seit 1876 besitzt Deutschland und nach
seinem Vorbild Frankreich auch im Binnenland ein Netz unterirdischer
Kabel, die vom Wetter keinen Schaden erleiden und im Kriegsfall nicht
so leicht wie oberirdische Leitungen zu zerreißen sind.
Der Telegraph dient ohne Unterlaß in Friedenszeiten dem Handel,
um Preishöhe und Nachfrage nach Waren augenblicklich in weiteste Ferne
mitzuteilen, Neuigkeiten aller Art den Zeitungen der ganzen Erde srisch
zu übermitteln, amtliche Anordnungen rasch auszubreiten, diplomatische
Verhandlungen zwischen entfernten Staaten zu beschleunigen. Unersetzliche
Dienste leistet er natürlich auch im Krieg. Die Länge der deutschen Tele-
graphenlinien, einschließlich der bayrischen und württembergischen, beträgt
210 T. km, zu denen noch 107 T. km Fernsprecherlinien kommen. Die
Leistungsfähigkeit der in Nauen bei Berlin eingerichteten Station für
Funkentelegraphie ist so gesteigert, daß gelegentlich Verständigungen bis
Kamerun (Luftlinie etwa 5400 km) ohne Zwischenstation gelungen sind.
Wichtig sind die drahtlosen Fernsprecheinrichtungen besonders für die Ver-
ständigung von Schiffen untereinander und mit dem Lande.
Die Telegraphenlinien gehen nicht allein den Eisenbahnen entlang,
sondern sie durchziehen auch weite Erdräume ohne Eisenbahnen, so Austra-
lien von Port Darwin im Nw. bis Adelaide im So., desgleichen Nord-
asien, schon ehe es die südsibirische Eisenbahn gab, von Jekaterinburg
über Jrkutsk nach der Amurmündung und Afrika von S. nach N. Ohne
Telegraphen in noch sehr großen Gebieten ihres tieferen Inneren sind nur
die beiden wirtschaftlich zurückgebliebensten Erdräume Afrika und Süd-
amerika; doch zwischen Buenos Aires und Santiago überschreitet der
Telegraph die Anden. Mit den gegenwärtig bestehenden oberirdischen Tele-
graphenlinien könnte man die Aquatorlinie 58 fach, mit ihren Drähten
190 mal umziehen.
Die unterseeischen Kabel verlaufen naturgemäß gleich den
Hauptschiffahrtslinien von Europa aus überwiegend nach So. durch
Mittelmeer, Rotes Meer nach Bombay, von Madras über Singapore nach
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Port_Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Tsuruga Vancouver Kanada Europa Berlin Deutschland Frankreich Nauen Berlin Kamerun Adelaide Jekaterinburg Afrika Afrika amerika Buenos_Aires Europa Bombay Madras
Der Staat der Athener.
15
war beim Volke wegen seiner gerechten, maßvollen Gesinnung allgemein beliebt. Er hatte als Kaufmann weite Reisen gemacht und reiche Erfahrungen gesammelt; er hatte über die Ziele des Lebens ernstlich nachgedacht und wegen seiner sinnvollen Gedanken rechnete man ihn nachher zu den sieben Weisen. Von seinen Gedichten sind uns noch einige erhalten. In einem schwungvollen Gedicht forderte er seine Mitbürger auf, die nahe Insel Salamis, die zur Schmach Athens in den Händen der Nachbarn war, zu erobern. Auch damit lenkte er die Augen der Vaterlandsfreunde auf sich.
Als Gesetzgeber hielt es Solon für seine erste Pflicht, der Verschuldung und Not der armen Baucrn zu steuern. Er verbot nicht nur die Schuldkuechtschaft und kaufte mit Mitteln des Staates solche Schuldgefangenen frei, die in andere Länder als Sklaven verkauft waren, sondern erklärte auch alle Schulden, welche auf Grundstücken lasteten, für ungültig.
Ferner gab Solon Gesetze, die milder waren als die des Drakon, diese wurden auf hölzerne Tafeln aufgeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß sie jeder Bürger lesen konnte. Unter ihnen waren auch mancherlei allgemeine sittliche Gebote, z. B.: zeige dem Irrenden den Weg, sprich von den Toten nichts Übles, rede die Wahrheit ans dem Markte.
Besonders wichtig war es, daß Solon eine neue Verfassung gab. Er wollte allen Bürgern politische Rechte geben, aber nicht allen die gleichen; er stufte die politischen Rechte nach dem Vermögen ab und teilte das Volk in vier Vermögensklassen. Auch die ärmsten Bürger, die zur vierten Klasse gehörten, durften, wenn sie mindestens 20 Jahre alt waren, in der Volksversammlung erscheinen und hatten dort dasselbe
Stimmrecht wie die reicheren. Den ersten drei Klassen, d.h. den Be-
sitzenden, die Grund und Boden besaßen und damit dem Staate dienten und steuerten, wurde der Zutritt zum Rate vorbehalten. Den Angehörigen der ersten Klasse endlich verblieb allein das Recht, zu Archonten gewühlt werden zu können. Nach demselben Grundsatz wie die Rechte wurden auch die Pflichten, die Steuerpflicht und die Heerespflicht,
verteilt. Die Mitglieder der ersten Klasse zahlten bei weitem mehr
Steuern als die der zweiten und diese wieder mehr als die der dritten; die vierte Klasse blieb steuerfrei. Die Heerespflicht oder Wehrpflicht lag, wie heute bei uns, allen Bürgern ob; aber auch die Ausrüstung mußte sich sich jeder selbst besorgen; es war eine Art Wehrsteuer. Die Mitglieder der ersten und zweiten Klasse zogen zu Pferde, die der dritten alv schwerbewaffnetes Fußvolk zu Felde, während man die Angehörigen der vierten Klasse als Leichtbewaffnete und später als Ruderer verwandte.
Schulden-
erlaß.
Ge>etz-
gebung.
Verfassung.
Politische
Rechte.
Steuer-
pflicht.
Heeres-
pslicht.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Der ionische Aufstand.
23
schreibet Herodot erzählt, die Perser ihre Söhne außer Reiten und Bogenschießen vor allem die Wahrheit reden. _ _ _ 3biebet=
Dareios hatte zuerst in mehreren Provinzen des Reiches Ausstände eroverung
^ ^ c r * q _ ' Babhlons.
niederzuwerfen. Darauf widmete sich Dareios der Ordnung seines weiten £)tbn]_mg Reiches, das Iran, Mesopotamien, Syrien nebst Palästina und dem durch desreiches seinen Handel berühmten Phömften, Kleinasien und Ägypten umfaßte. Er teilte es in Provinzen, an deren Spitze er Satrapen, d. H. Statthalter, stellte.
Den unterworfenen Völkern legte er Tribute auf und bestimmte, wieviel Truppen sie für Kriegszüge stellen sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Er umgab sich mit einer Leibgarde, den 10000 „Unsterblichen", die ihren Namen daher Hatten, daß sie immer wieder sofort bis zu dieser Zahl ergänzt wurden. Seine Residenzen waren S|usa, Perse-polis, Babylon und das in Medien liegende Ekbätana. Dareios sicherte den Frieden und schützte das Recht. Damit königliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches möglichst schnell uberbracht werden könnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen übermittelt.
Wie seine Vorgänger ging auch Dareios darauf aus, fein Reich durch sf^eernäug. Eroberungen auszudehnen. Er wollte die Skythen unterwerfen, ein Nomadenvolk, das in dem südlichen Rußland wohnte. So überschritt er denn den Bosporus und ging über die Donau; zum Schutz der Donaubrücke ließ er die Truppen der griechischen Tyrannen in Kleinasien zurück.
Aber die Skythen wichen in ihre Steppen zurück, wo das Perserheer bald von Mangel und Not befallen wurde. Daher sah sich Dareios zum Rückzug genötigt. Wie berichtet wird, wäre sein Heer sogar vernichtet worden, wenn die Griechen dem Rat des Miltiades gefolgt wären, der als Fürst des thrakischen Chersones, d. H. der am Hellespont sich hinziehenden Halbinsel, mit bei dem Heere war; dieser schlug vor, die Brücke abzubrechen. Dagegen wandte Histiaos, der Tyrann von Milet, ein, daß, wenn die Perser vernichtet würden, auch ihre eigene Herrschaft, die sie ja den Persern verdankten, ein Ende nehmen würde. Seine Meinung drang durch, und so wurde Dareios gerettet. Miltiades aber wurde nunmehr von den Persern aus seinem Fürstentum vertrieben' und begab sich nach Athen.
Der ionische Ausstand.
§ 20. Auch Histiäos wurde den Persern bald verdächtig und von Dareios unter einem Vorwand nach Susa berufen. Sein Nachfolger in Milet wurde sein Schwiegersohn Ar ist ägoras. Aber dieser blieb den Persern nicht treu; er wurde der Führer der Jonicr, als sie sich erhoben, Aufstands
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Mersag der Muchhandlung des Waisenhauses in Kasse a. d. S.
Geschichts-Atlas
insbesondere zu den Lehrbüchern der Geschichte
von
Dr. Friedrich Neubauer.
Für den Geschichtsunterricht in Quarta bis Untersekunda.
12 Haupt- und 8 Nebenkarten. Dreizehnte Auflage (73. bis 85. Tausend). Steif brosch. Ji 0,60.
Abriß der Kunstgeschichte
für fyöfyeve ^e^rartstatten von Dr. Agnes Gosche.
gr. 8geh. Ji 1,80; geb. Ji 2,20.
Lehrbuch der Geschichte
für
sächsische Wecrtsctzuten und r>ern>anöfe Lehr7crnstcrllen
von
Dr. Ariedrich Weuöauer, und Dr. Mernhard Seyfert,
Direktor des Le!sing-Gymnasiums zu Frankfurt a. M. Professor an der 1. Realschule zu Leipzig.
I. Teil. Griechische und römische Geschichte. Deutsche Geschichte bis zum Ende des
Mittelalters. Mit 64 Abbildungen und 8 Karten. geb. Ji 2,40.
Ii. Teil. Deutsche Geschichte der Neuzeit. Mit 57 Abbildungen u. 6 Karten. geb. „ 3,40.
Vorstufe. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen. geb. „ 2,20.
Lehrbuch der Geschichte
für Höhere Lehranstalten in Südwestdentschkand
von
Dr. Ariedrich Weuöauer, und Dr. Aerdinand Ji öliger,
Direktor des Lessing-Gymnasiums zu Frankfurt ct. M. Grotzh. Bad. Gymnasiums-Direktor D. I L. Teil. Geschichte des Altertums für Quarta. (Ausgabe für Realschulen.)
Ib. Teil. Geschichte des Altertums für Quarta. (Ausgabe für Gymnasien.)
Ii. Teil. Deutsche Geschichte für die mittleren Klaffen.
Iii s.. Teil. Geschichte des Altertums für Obersekunda. (Ausgabe für Realschulen.)
Iii b. Teil. Geschichte des Altertums für Obersekunda. (Ausgabe für Gymnasien.)
Iv. Teil. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden. (Unterprima.)
V. Teil. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. (Oberprima.)
geb. Ji 1,60.
geb. „ 1,60
geb. „ 2,80.
geb. „ 2,-.
geb. „ 2,40.
geb. „ 2,40.
geb. „ 2,70.
Deutsche Staatsbürgerkunde
auf geschichtlicher Grundlage.
Verfassung, Verwaltung, Uecht. - Wirtschaftliches Keden, Geistiges Keben.
In geschichtlicher Entwicklung dargestellt von
Dr. friedrtch Meyer,
Prorektor am Königl. Lehrerseminar zu Delitzsch, gr. 8°. geb. Ji 2,40.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich Agnes_Gosche Ariedrich_Weuöauer Mernhard_Seyfert Ariedrich_Weuöauer Grotzh Meyer
246
Iii. Deutschland.
schönen Schlösser, das alte Hohenschwangau und das junge Neuschwan-
stein, liegen. Zu den ostfränkischen Gauen gehörte der Regnitzgau zu
beiden Seiten der unteren Regnitz. Westfranken begann mit dem Main-
gau in der Aschaffenburger Maingegend und umfaßte die ganze Pfalz,
d. h. das ganze Land der Pfälzer, also auch die heutige Bayrische Pfalz,
■ deren So. den Speyergau bildete.
Geschichte. Nach der Ächtung Heinrichs des Löwen, der zugleich Herzog von
1180-1329 ®°chfen und Bayern war, oerlieh Kaiser Friedrich I., der Hohenstaufe,
das Herzogtum Bayern 1180 an das altbayrische Adelsgeschlecht der
Wittelsbacher, deren Stammburg im Westergau lag. Ihre Stätte au
der Eisenbahn zwischen Augsburg und Ingolstadt ist jetzt nur durch einen
Obelisk bezeichnet. Dies Geschlecht herrscht bis heut über Bayern.
Kaiser Friedrich Ii. fügte 1214 noch die Pfalz hinzu. Sie umfaßte nicht
bloß die gegenwärtige Bayrische Pfalz, sondern auch große Teile der Pro-
vinz Rheinhessen sowie Nordbadens zu beiden Seiten des Neckars und wurde
nach ihrer Lage an beiden Rheinufern die Pfalz bei Rhein genannt.
Nach mittelalterlicher Sitte teilte der Fürst sein Staatsgebiet beim Tode
meist unter die Söhne; so wurde auch der Wittelsbacher Hausbesitz mehr-
fach zerlegt; z. B. waren Oberbayern und Niederbayern infolgedessen zeit-
weise selbständige Teilherzogtümer, jenes mit München, dieses mit Lands-
Hut als Hst. Die folgenreichste Teilung geschah 1329: Der Wittelsbacher
2. Ludwig, der als Ludwig Iv., „der Bayer", Kaiser von Deutschland war,
1329-1 <77. trennte Ober- und Niederbayern für die Daner von dem übrigen Haus-
besitz und überließ die Rheinische Pfalz samt der „Mark auf dem
Nord gau" den Söhnen seines verstorbenen Bruders. Sie wurden somit
die Begründer der pfälzischen Linie; diese, mit der Kurwürde versehen,
nannte ihr Fürstentum Kurpfalz und schied es in die Unterpfalz am
Rhein und in den alten Nordgau, der nunmehr Oberpfalz genannt wurde.
Die tatkräftige Parteinahme Herzog Maximilians von Bayern für das
Kaiserhaus der Habsburger beim Ausbruch des 30 jährigeu Krieges und
sein Verharren beim katholischen Glauben sührte zur Rangerhöhung und
Gebietserweiterung des bayrischen Herzogtums. Er erhielt die Kur-
würde und die Oberpsalz. Beim Aussterben der kurbayrischen Linie
1777 trat die kurpfälzische Vetternlinie in deren Landbesitz ein, verknüpfte
also nun wieder den seit 1329 getrennt gewesenen Wittelsbacher Hausbesitz
zum einheitlichen Kurfürstentum Pfalz-Bayern. Der Anschluß au
3. Napoleon I. verschaffte Bayern 1806 die Rangerhöhung zum König-
19. Jhdt. und den Erwerb Mainfrankens und des Schwäbischen Kreises.
Das bestätigte dann der Wiener Kongreß; der pfälzische Besitz freilich war
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Rheinufern Ludwig Ludwig Ludwig_Iv. Ludwig_Iv. Maximilians_von_Bayern Maximilians Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hohenschwangau Aschaffenburger_Maingegend Bayern Westergau Ingolstadt Bayern Rheinhessen Rhein Wittelsbacher_Hausbesitz Oberbayern Niederbayern Deutschland Niederbayern Rheinische_Pfalz Nord Rhein
§ 4. Gesamtbeschaffenheit der <lrde.
379
Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus
bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 500 qkm,
d. h. nahezu die Größe von Bayern.
* *
*
Die Punkte der einzelnen Parallelkreise haben zufolge der Erd-
drehung naturgemäß eine sehr verschiedene Geschwindigkeit. Die den
Polen nahen Oberflächenpunkte der Erde durchwandeln ihre Tageskreise
in derselben Zeit eines Sterntages, in der die Punkte des Gleichers
40 070 Km zurücklegen, also mit 465 m Geschwindigkeit bahtnsauseru1
Je größer aber die Schnelligkeit zufolge der Drehung, desto größer auch die
Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes,
sich von der Drehungsachse zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge-
schwnngenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu er-
höhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittelpunkt
ziehende Kraft der Schwere zeigt sich diese äquatorwärts verringert;
etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Mittelpunkt der Erde,
wegen der nur sphäroidalen, nicht genau kugelgleichen Erdgestalt, den
niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Zwar wirkt jedes kleinste
Massenteilchen der Erde anziehend, nicht nur der Erdmittelpunkt; aber die
Resultante der Anziehungskräfte sämtlicher Massenteilchen äußert sich in
der Richtung des Anziehens fast genau nach dem Mittelpunkt hin. Ein
Sekundenpendel, d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es an
einem bestimmten Ort genau in je einer Sekunde eine Schwingung macht,
schlägt also, wenn es für eine höhere Breite bemessen ist, in niederen
Breiten bei geringerer Schwerkraft zu langsam, bis man es etwas verkürzt.
Ein richtig gehendes Sekundenpendel muß an beiden Polen 996, in
Deutschland 994, am Äquator 991 mm lang sein. Ebenfalls schlägt das
in geringer Seehöhe richtig gehende Sekundenpendel zu langsam, wenn
man es auf höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne
die Breite des Ortes zu verändern.
Die Erde besteht aus dichterem Stoff als die anderen uns bekannten
Weltkörper, abgesehen von Merkur und von den Eisenmeteoriten. Durch
Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großen Abständen
vom Erdmittelpunkt bei unverändertem Abstände der Gewichtsstücke hat
man gefunden, um wie viel er in höherer Lage weniger wiegt als in
1 Diese Sekundeugeschwmdigkeit von 465 m erhält man, indem man die
Aquatorlänge durch 84164, d. h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S. 371 f.)
dividiert.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Wiederhohmgs - Tabellen.
Die Fürsten wenden sich der Reformation zu: Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen, Albrecht v. Preussen. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Die Reformation wird halb gestattet.. Beginn der Einrichtung von Landeskirchen.
1521 —1526 Erster Krieg Karls Y. mit Franz I. Franz bei Pavia besiegt und gefangen. Friede zu Madrid.
1526 1529 Zweiter Krieg Karls mit Franz. „Damenfriede“ zu
Cambrai.
Dritter und vierter Krieg. Friede zu Crepv 1544. 1526 Ludwig Ii. von Böhmen und Ungarn fällt bei Mohäcs, Suleimann Ii. siegt. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns kommt an Habsburg.
1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Die Reformation wird
verboten. Protestanten.
1530 Reichstag zu Augsburg. Überreichung der von Philipp
Melanchthon verfassten Augsburgischen Konfession. Neues Verbot der Reformation, seit 1523 Einführung der Reformation in der deutschen Schweiz durch Huldreich Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Geistlicher in Glarus, Einsiedeln, Zürich).
1529 Ergebnisloses Religionsgespräch zu Marburg zwischen Luther und Zwingli.
1531 Zwingli fällt bei Kappel.
1531 Stiftung des Schmalkaldischen Bundes; seine Haupt-
leute Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen.
1532 Nürnberger Religionsfriede.
Einführung der Reformation in Württemberg.
1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen und in Brandenburg (Joachim Ii.).
1534 —1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden).
1546—1555 Iv. Karl V. im Kampfe mit der Reformation.
1546 —1547 Der schmalkaldische Krieg. Karls Y. geheimer Bund mit Herzog Moritz von Sachsen.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_v Philipp Johann_v Johann Albrecht_v Albrecht Karls Franz_I. Franz Karls Franz Franz Ludwig_Ii Ludwig Suleimann Philipp
Melanchthon Philipp Zwingli Kappel Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Joachim_Ii Johann Karl_V. Karl_V. Karls Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Sachsen Preussen Karls Pavia Madrid Cambrai Ungarn Habsburg Glarus Einsiedeln Marburg Württemberg Herzogtum_Sachsen Brandenburg Karls