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1. Lesebuch der Erdkunde - S. 303

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Statistisches. 303 britaimien (nicht aber England) voran. Auffallend ist die Konzentriernng der Be- völkernng in den Städten, wenn man unter diesen die Orte mit mehr als 2900 E. versteht, denn dieselben enthalten «/5 aller Einwohner des Königreichs. Dem Glanbensbekenntnisse nach ist Holland ein vorherrschend pro- testantischer Staat. Es gehören 2 400000 E. der Reformierten Kirche an, und bilden eine eigene Abteilung derselben: die holländisch-reformierte Kirche, von welcher sich aber in alter wie in neuer Zeit strengere und lauere Parteien ausgeschieden haben; ein ehrbarer Unglaube ist weit verbreitet, die Schule von der Kirche ganz losgetrennt. Lutheraner zählt man 65 000. Es herrscht völlige Glaubens- und Gewissensfreiheit, daher viele Wiedertäufer, Mennoniten u. s. f. Zur katholischen Kirche bekennen sich 1439000, hauptsächlich in den südlichen Provinzen; auch die Überreste der Janfenisten, 5000 Seelen in 19 Gemeinden, bestehen in Utrecht fort. Juden gibt es 82 000. § 287. Die Niederländer waren ehemals das gewerb fleißigste Volk Europas, und noch jetzt sind Brabanter Spitzen (es gibt bis zu 900 Mk. die Elle) und holländische Leinwand weltberühmt; holländisches Papier, Niederländer Sohlen- leder und holländischer Tabak (nebst ihren Thonpfeifen) sind weit bekannt. Bedeutend sind auch die Branntweinbrennereien, die Znckersiedereien, und die Fabrikation in Segeltuch, Tauwerk, Wollentuch, Baumwolle, Seide, Maschinen, chemischen Stoffen, Thonwaren, dann Stückgießereien, Diamantschleifereien jc. Ein großer Teil der hol- ländischen Betriebsamkeit besteht darin, die vom Ausland bezogenen Rohstoffe bester zu verarbeiten, zu vermählen, zu reinigen und zu verfeinern, und so in veredeltem Zustande wieder auszuführen. Doch war von jeher die Fabrikation stärker im belgi- schen Teil der Niederlande, dagegen der Handel in Holland. Durch den großartigen Seehandel sind, seit etwa 5 Jahrhunderten, in das von Natur so arme Holland unermeßliche Reichtümer geflossen, und die vielen Groß- Händler und Schiffsherren von Amsterdam, Rotterdam u. s. w. sind im Besitze ge- waltiger Schätze, wahre Könige. Die Niederlande sind für den Handel vortrefflich gelegen, den kultiviertesten und bevölkertsten Ländern vorgelagert. Seit ihrer Be- freiung vom spanischen Joche hat sich die Nation mächtig aufgeschwungen: die Hol- länder wurden bald treffliche Seehelden, und kühne, uuermüdet thätige Kanfleute, vor denen Portugiesen und Spanier das Feld räumen mußten, bis Amsterdam zur ersten Seehandelsstadt Europas emporblühte und ausgedehnte Kolonieen ihre Schätze in das Mutterland einströmten, wo sie zu Ausführung schiffbarer Wasserbahnen und zur Emporbringung des Landhandels benützt wurden. So war um 1650 Holland der erste Staat Europas geworden, und brachte überall das Merkantilsystem in Aufnahme. Später gewannen ihm jedoch die Engländer den ersten Rang ab, und Holland mußte sich auf vorsichtiges Erhalten des Gewonnenen beschränken. Die in der Napoleonischen Zeit untergegangene Ostindische Kompagnie wurde 1824 durch die königlich niederländische „Maatschappij" (Handelsgesellschaft) ersetzt, welche dem hol- ländischen Welthandel zu neuem Aufschwung verholfen hat. Im Jahr 1881 hatte Holland eine Handelsflotte von 880 Schiffen mit 863000 Tonnen, ohne die kleinen Küstenfahrer. Es liefen 8000 Schiffe ein und eben so viele aus. Die Einsuhr belief sich auf 847 Mill. fl.,*) in Getreide, Holz, Steinkohlen. Metallen, Salz, Metall-, Seide- und Wollewaren, Glas, Porzellan, Weine, Kolonial- produkten aller Art, welche letztere wieder ausgeführt werden, besonders nach Deutsch- *) i Holland. Gulden ä 100 Cent. = 1 Mark 70 Pf.

2. Lesebuch der Erdkunde - S. 534

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
534 Xviii. Das Kaisertum Rußland. 590 Mill., besonders über die Landgrenze (298 Mill.) und aus Deutschland (274 Mill.), während über das Schwarze und Kaspische Meer für 135 Mill. ausgeführt, für 62 Mill. eingeführt wurde. Endlich über die asiatische Grenze betrug die Einfuhr 33 Mill., die Ausfuhr 13 Mill. Was Rußland dem Auslande zu bieten hat, sind vor allem mächtige Massen, Getreide (fast die Hälfte der Gesamtausfuhr), dann Rohstoffe, wie Holz, Hanf und Flachs, Lein- und Hanfsamen, kurz die Erzeugnisse seines unermeßlichen Ackerlandes und Waldes, wie auch der Herdeu (Häute, Talg?c.), ferner Eisen und Kupfer, Pelzwerk, Thran, Hauseublase zc. — Sodann von Erzeugnissen der I n d n st rie hauptsächlich grobe sehr gute Leinwand, Segeltuch und starke Tane (wofür England sein bester Kunde ist), gutes Leder (Juchten, Saffian ?c.), — dies nach Europa. Nach Asien Wollzeuge, Tuche, Baumwollsammt und Seidewaren. Noch großartiger ist aber der Handel Rußlands im eigenenlande, teils zu Wasser vermittelst seiner vortrefflichen Flüsse (13000 M.), welche durch ein sehr gutes Kanalsystem (von 1000 M.) nach allen Richtungen mit einander (und dadurch auch mit den Meeren) verbunden sind; teils zu Lande, vermittelst großer Karawanen (Obose) von Karren (in Asien auch Kamele), und jetzt vermittelst eines großen E i s e n b a h n s y st e m s (22 653 km), das in Rußland die Anlage von Landstraßen überflügelt hat; deun diese waren bis jetzt meist nur Knüppeldämme, ja durch die südlichen Steppen fuhr man ohne Weg, wie in Ungarn, und Winters per Schlitten. — Die Einheit von Geld, Maß und Gewicht durch ein so großes Reich, große Messen, ein gutes Postwesen, auch Banken n. dgl. kommen nebst der Einheit der Sprache dem Handel sehr zu gute. Die größte Messe der Welt ist (seit 1317) in N i s ch n i Nowgorod (d. h. Nieder-Nenstadt), fast in der Mitte Rußlands zwischen den beiden Landhöhen an der Oka-Wolga sehr hübsch gelegen, mit 17000 E. Hier finden sich im Juli aus Flüssen und Landstraßen an 300000 Menschen zum Handel ein: Armenier und Buchareu, Ta- tareu und Kirgisen, Tibetaner, Hindu und Chinesen, die für 164 Mill. Rubel Waren umsetzen, darunter allein für etliche Mill. Thee (der überall in Masse getruuken wird). Ein mächtiger Kaufhos, einer ^Stadt gleich, mit über 2500 steinernen Gewölben von präch- tiger Einrichtung, nebst wohl ebensovielen hölzernen Buden, und eine besondere chinesische Handelsabteilung geben einen Begriff von Rußlands Handel. Kasan au der Wolga ist der Stapelplatz für den Handel mit Sibirien, Oren- bürg im S.-O. (zugleich Grenzfestung gegen die Kirgisen) für den mit Mittelasien, Astrachan vermittelt die Verbindung mit Persien; von allen diesen Stapelplätzeu des russisch-asiatischeu Handels strömt dann die Fülle der Waren in Moskau und Peters- bürg zusammen. — Als Knotenpunkt der großen Fluß- und Kanalstraßen des ganzen mittleren Rußland ist Rybinsk an der oberen Wolga ausgezeichnet, mit prächtigen, großartigen Einrichtungen; es hat zwar nur 15000 E., aber über 600 Großhändler, worunter Millionäre; im Sommer sind da bis zu 150000 Menschen, namentlich Schiffzieher, denn flußaufwärts kommen 17—1800 große Schiffe an und werden hier auf 6000 Barken umgeladen; sie bringen besonders Korn im Wert von 40—50 Mill. Silber- Rubel und nehmen thalwärts Kolonialwaren und Fabrikate ans Petersburg. § 471. Wir haben S. 524 den altrussischen Industrie-Bezirk (im mittleren Rußland) erwähnt. Der Landmann hat ja in Rußland 8 Monate im Jahr keinen Landbau; daher hier bei dem betriebsamen Geist und praktischen Geschick der Großrussen, und den günstigen Wasserverbindungen, seit alten Zeiten Industrie und Handel herrschend geworden sind. Außer den bereits oben genannten Artikeln dieses ländlichen Gewerbfleißes verfertigen die Bauern namentlich Matten und Mattensäcke aus Lindenbast, Holzarbeiten aller Art, Filz, Talgkerzen, Stahl- und Eisen-, selbst Gold- und Silberwaren, denn die Vermöglichen tragen ungemein gerne Schmuck, oft von sehr hohem Werte. — Seit Peter d. Gr., dem Schöpfer der neu-

3. Lesebuch der Erdkunde - S. 249

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Das Deutsche Reich als ganzes. 249 Steinkohlen reichlich vorhanden sind und die Bewohner sonst wenig Erwerb haben, weshalb aber jede größere Gewerbestockung furchtbare Nöten nach sich zieht. Zentral- punkte deutscher Gewerbsthätigkeit sind Sachsen, dann Schlesien, Rheinpreußen, das bayrische Franken, der Schwarzwald. — Eine nicht geringe Menge deutscher Fabrikate kommt durch den Handel in das Ausland. Deutschland, früher fast nur durch das Militär und die Höfe der vielen Residenzen belebt, auf wenigen Landstraßen von schwerfälligen Frachtwagen mühfam durchzogen, ist nun, infolge des Aufschwungs der Zeit beinahe in allen seinen Gauen, mittelst Eisenbahnen (S. 241) und Flußdampfern, von einem ungemein be- wegten Handelsleben erfüllt. Und besonders die Zentralpunkte des Verkehrs sind gegen vormals wie eine andere Welt geworden. Die Haupthandelsstädte im Binnen- lande sind von Alters her: Frankfurt, Leipzig, Augsburg, jetzt steht Berlin in erster Reihe, und Köln, Magdeburg, Frankfurt a. d. Oder, Breslau, Nürnberg, Stuttgart, Mannheim, Mainz, Kassel k. sind bedeutende Handelsplätze geworden. Für den S e e h a n d e l ist Hamburg die erste Welthandelsstadt des ganzen Festlandes. Neben ihm und Bremen ist Stettin, gleichsam der Seehafen Berlins, von Bedeutung; dann Kiel, Lübeck, Danzig, Königsberg, Altona, Wismar, Rostock, Stralsund. Die deutsche Handelsflotte zählte 1882 etwa 4500segel- und Dampfschiffe (wovon 1820 auf die Ostsee, 2680 auf die Nordsee kommen) mit mehr als 1 Mill. Tonnen Gehalt (ä 20 Ztr.), und ungefähr 40000 Seeleuten Bemannung;^) und in sämtlichen Seehäfen Deutschlands liefen im Jahr 1880 etwa 55000 Schiffe mit mehr als 1\ Mill. Tonnen Gehalt ein, und ebensoviele aus. *** fv //{■*% Zur Ausfuhr bringt der deutsche Handel: Getreide, Holz und Holzwaren, Vieh, besonders Mastvieh und Pferde, Häute, Horn und Knochen (!), Borsten; Linnen-, Wollen- und Baumwoll-Waren, Glas- und Thonwaren, Leder, Maschinen, Eisen- und Stahlwaren; Steinkohlen, Blei, Zink und andere Metalle, auch Steiue, Gyps, Kalk, Lithographiesteine, Vitriol, Salz; Drognen, Wachs und Honig, Spiritus, Bier und Wein, Zucker, Getreide, Tabak, Lumpen (!). — Dagegen läßt sich Deutschland einführen: Kaffee, Thee und Kakao, Reis, Vanille und andere Kolonialwaren (aus den warmen Ländern), Spezereien und Droguen, Südfrüchte und Olivenöl, Tabak, fremde Weine und Liqueure, feine Hölzer und Färbestoffe; rohe Baumwolle und Seide, aber auch noch Baumwollgarn und bäum- wollene und seidene Zeuge; Fische, Käse, Häute und Pelzwerk, Theer und Thran, Leder, Mode- und Luxuswaren, Maschinen. Überaus belebt ist der B i n n e n h a n d e l, wenn auch durch die lange Zer- splitterung noch immer eine gewisse Schwerfälligkeit auf ihm lastet. Der Zollverein verbindet Preußen feit 1828 mit Hessen, seit 1834 mit Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen. Baden trat ihm 1836, Braunschweig und andere 1842 bei; endlich auch (1854) der Steuerverein, den Hannover mit seinen Nachbarn ge- schlössen hatte. Seit der Stiftung des Norddeutschen Bundes (1866) hat der Zollverein nach und nach sämtliche deutsche Staaten umfaßt, mit wenigen Ausnahmen, wie Bremen und H a m- bürg, welches letztere aber eben im Begriff ist, mit Ausnahme eines kleinen Freihafen- bezirks in den Zollverein einzutreten. Ähnliche Einigungen sind in Beziehung auf das Münz Wesen (1871, 1873), die Maßeund Gewichte (1868), das Po st - und Telegraphen Wesen (1867) erfolgt. .....*) Au Zahl der Schiffe steht die deutsche Handelsflotte nur der englischen, nordamerikanischen und französischen, an Tragfähigkeit (1 Mill. Tonnen) nur der englischen, nordamerikanischen und der norwegischen nach.
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