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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 22

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
22 Alte Geschichte. bst. Nabupstlusnr überließ das Reich seinem Sohne dt e b u -fubntfur (Nebukabnezar), dem größten Felbherrn seiner Zeit, beffen sich Gott zu einer Zuchtruthe für ganz Vor-berasien bebiente. Wohl lag der Aegypter Pharstonech o mit einem starken Heere bei Kar chemisch. Er würde aber 604 von Nebukabnezar völlig auf's Haupt geschlagen; und dieser staub schon vor den Pforten Aegyptens, als die Nachricht vom Tode feines Vaters ihn schnell nach Babylon rief. Mit wenigen Begleitern eilte er quer durch die Wüste und ergriff die Zügel der Herrschaft, die er 43 Jahre lstug mit gewaltiger Hand führte. Er setzte die Eroberuugeu fort, zerstörte Jerusalem, züchtigte Phöuizieu, durchzog Aegypten und ruhte bstntt selbstgefällig auf feinen Lorbeeren zu Babylon aus, das er erst zu seiner bewunberten Größe erhob. Gott strafte ihn eine Zeitlang mit Wahnsinn, worauf er beimithiger die Hand des Allerhöchsten anerkannte. Nach feinem Tode (562) sank das Reich, ba die frie-, gerischen Chalbaer durch Lüste entnervt würden. Der letzte König hießnabouib, unter welchem (538) Cyrns kam und das Reich in ein persisches verwanbelte. 3. Die Phönicier. § 10. Ein Meltvolk anberer Art waren die Phönicier (Kanaan) welche am mittellänbischen Meere nörblich vom Berge Karmel eine Uferstrecfe von 50 Stunben inne hatten, längs des Libanon, bis zu beffen Fuß das Land nur 7—10 Stunben breit ist. Ihr Lanbgebiet war also mtbebeittenb, besto größer ihre Herrschaft auf dem Meere. Handel und Schifffahrt waren die Thätigkeiten, woran ihre Kräfte sich übten und worin sie sich Befriedigung suchten. Sie verfertigten Glas und Purpur und holten an der Ostsee Bernstein, in England Zimt, in Spanien Silber und Blei. Sie sanbten viele Kolouieen ins Mittelmeer aus und verbreiteten die Buchstabenschrift, welche

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 244

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
244 Neue Geschichte. niederließen. Endlich der Quäker W. Penn, der 1681 von Karl Ii. Pen n sylvan ien zum Eigenthum erhielt, die Stadt Philadelphia erbaute und es auf ein brüderliches Beisammenwohnen der Kolonisten aller Glanbens-richtungen, auch auf (Schonung der Rothhäute anlegte. Von 1607—1732 bildeten sich 13 solcher Provinzen. Der Gewinn, den der Pelzhandel den Engländern eintrug, lockte auch Holländer, Schweden und Franzosen herbei; die letzteren siedelten sich zahlreich in Neuscho11land und Canada, jenseits des Lorenz, an. Bald aber gab es Reibungen und zuletzt ernsthafte Kriege. Der Friede vou 1763 sicherte den Engländern alle diese Länder bis Florida zu. Bereits hatten jetzt die Kolouieeu in allen Zweigen der Kultur rasche Fortschritte gemacht: und der Handel mit Fischen, Leder, Pelzen, Holz- und Eisenwaaren war sehr lebhaft und einträglich geworden. Bis daher hatte England große Summen aus diese Kolouieeu verwendet; und durch den letzten Krieg war seine Nationalschuld um viele Millionen gewachsen. Zu ihrer Tilgung wollte nun das englische Parlament die Kolonieen mit Steuern belegen, indem es das Recht der Besteurung gegen sie behauptete. Die Amerikaner wollten aber dieses Recht nicht anerkennen, weil sie im Parlamente nicht vertreten waren; und alles gerieth in Bewegung, als 1765 die Stempelakte erschien, nach welcher zu allen Urkunden Stempelpapiere gebraucht werden sollte. Später legte man statt der Stempelakte auf gewisse Artikel, wie Thee, Glas, Papier rc. eine Auflage; und als es nicht gehen wollte, ließ England nur deu Theezoll stehen. Aber der Widerwille der Amerikaner gegen jede Art von Besteurung war so groß, daß sie lieber ohne Thee sich behalfen, und so der englische Thee bis auf 17 Mill. Pfund sich aufspeicherte. Zugleich gab es täglich Reibungen zwischen den Amerikanern und englischen Soldaten. Endlich (1773) wnrde zu Boston von verkappten Leuten ein englisches Theeschiff erstiegen, 342 Kisten aufgebrochen und unter dem Zujauchzen des Volkes

3. Bd. 4 - S. 166

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
166 Ii- Die Zeit neuer Staatenbildungen. formen und die Herrschaft des Kastenbanns unter den 200 Mill. Hinbn's, welche den Briten zur Erziehung anvertraut finb. Die Verhältnisse der 154 Vasallenstaaten (mit 55 Mill. E.) finb so georbnet, daß biefe Dynastien auch durch Ab option ihren Fortbestanb sichern können. Nachbem der Prinz von Wales das große Reich burchreist hatte, würde am Neujahr 1877 Viktoria allerwärt s als Kaiserin von Hinb ausgerufen. §11. Ostasien geöffnet. Die Nenzeit hat es auf sich, ein innigeres Banb um alle ©lieber der großen Menschenfamilie zu schlingen; auch Ostasien, von 2/s unseres Geschlechts bewohnt, konnte sich auf die Länge dem Verkehr mit der christlichen Welt nicht verschließen. Das wirkte der englische Handel. Das gewaltige Tsin (Tschina) ist eine Welt für sich, in welcher lange die Morallehre des Kongs utfe (f 479 v. Chr.) neben dem mystischen Monotheismus seines Zeitgenossen Laotse die Geister beschäftigte, bis auch die Bnbbhalehre (s. 65 n. Chr.) bebeutenben Anhang gewann. Es fehlte von Alters her nicht am Einwaubern frember Volks- und Religionsgenossen; Juben, Nestoria-uer, Muhammebaner, s. 1560 Portugiesen setzten sich ba und bort fest. Erst die Manbfchu Dynastie, welche 1644 das Land eroberte und durch tartarische Garnisonen im Zaume hielt, auch das Unterwürfigkeitszeichen des Zopfes einführte, versuchte es gegen die Außenwelt abzuschließen, und verfolgte s. 1723 das mächtig eingebrungene Christenthum der Jesuiten. Blos in einem Hafen, Kanton, bürste unter allen erfinnlichen Beschränkungen auswärtiger ©eehaubel getrieben werben. Dieser beschäftigte sich be^ fonbers mit der Ausfuhr von Thee, Seibe :c. und bereicherte China, das sonst in allen Stücken sich selbst genügte, mit eblen Metallen; nur eine Einfuhr von frember Waare nahm allmählich bebeufliche Dimensionen an, der Opium hanbel. Diesen Mohnsaft zu rauchen, war leiber einer Masse von Chinesen ein Lebensbebürsniß geworben;

4. Bd. 4 - S. 167

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 11. Ostasien geöffnet. 167 weil aber der Kaiser seine schädliche Wirkung erkannte, hatte er 1860 seine Einfuhr streng verboten, wie auch der Anbau des Mohns nicht gestattet war. Dadurch entwickelte sich ein ausgedehnter Schmuggelhaudel; denn die ostindische Kompagnie Pflanzte den Mohn als ein Monopol und verkaufte das erzeugte Opium um das Doppelte des Kostpreises iu ganzen Schiffsladungen an Kaufleute, welche danu unternahmen, es an der chinesischen Küste mit Hilfe der bestechlichen Mandarinen abzusetzen. Kaiser Taokwang (f 1850) befahl diesem Handel ein für allemal ein Ende zu machen, und 20,000 Opiumkisten englischer Kaufleute wurden vor ihren Augen 1839 ins Meer versenkt, jede Entschädigung dafür abgeschlagen und eine unannehmbare Forderung um die audere gestellt. Damit war der Krieg erklärt. Schmählich in seiner nächsten Ursache, war er doch unvermeidlich, sofern China die Europäer vom gemeinen Recht ausschloß. Jetzt sahen die Chinesen zum erstenmal, was Dampfer und europäische Geschütze gegen Bogen und Luntenbüchsen vermochten. Tschnsan, Kanton, Amoy, Ningpo wurden 1841 von den Briten erobert, dann fuhr ihre Flotte 1842 den prächtigen Jangtse hinauf und bedrohte Naukiug, die frühere Hauptstadt; noch vor dem Sturm beugten sich die kaiserlichen Abgeordneten und unterzeichneten 29. Aug. den Frieden von Nanking, der fünf Häfen den Engländern öffnete und das geschickt gelegene Eiland Hongkong an ihre Königin abtrat. Alle Mächte drangen sofort durch das einmal geöffnete Thor nach; bald gelangten namentlich Schanghai und Hongkong zu einer außerordentlichen Blute, und die protestantischen Missionen entfalteten nun erst eine bemerkenswerthe Thätigkeit. — Ein halbbekehrter Chinese aber, Hung siu tsuen, bekam eine neue Offenbarung, der zu Folge er 1843 sich selbst und seine Schüler taufte, den Götzendienst bekämpfte, und als er mit den Behörden in Collision kam, 1850 das Panier der Empörung aufwarf. Die Mandschu Dynastie sollte vertrieben werden und Taipi ng (allgemeiner Friede) auf

5. Teil 2 = Mittelstufe, 1. Stück - S. 35

1900 - Glogau : Flemming
— 35 — geführt, während Dampfer aus aller Herren Ländern die verschiedensten Waren einführen. Spaniens dritte Stadt, Valencia, in ertragreicher Gartenlandschaft ^ (’s. o. S. 31) sucht seinen alten Ruhm als Seidenstadt wieder zu befestigen, treibt aber auch andere Gewerbe und Seehandel (Südfrüchte). Für den schmalen Küstenstrich am Südfuße der Andalusischen Ketten, in dem feuriger Wein und Südfrüchte, Palmen und Zuckerrohr gedeihen, hat Malaga [mdlägci] den besten Hafen; der Weinhandel liegt dort großenteils in deutschen Händen. Im Berglande liegt vor dem Nw-Fuße der Sierra Nevada 700 m hoch in reizender, fruchtbarer Landschaft die von den Arabern gegründete Stadt Granada [gmndbci],2 überragt von der Alhambra [af=tim6m],3 der Burg voll herrlicher maurischer Bauwerke. Im andalusischen Tieflande reicht die Flußschiffahrt auf dem Guadalquivir hinauf bis nach Cordoba [lorböva], dem einstigen arabischen Herrschersitz, der jedoch in der Neuzeit sehr zurückgegangen ist. Dagegen bleibt Sevilla [fjeitnüja], bis wohin dank neuerer Stromregelung die Seeschiffe wieder fahren können, der Mittelpunkt für den Handel Andalusiens, obwohl ihm mehrere Hafenstädte der ^Südküfte im Seeverkehr geschadet haben. Zu diesen gehört das aus einer felsigen Landzunge im 8 der Guadalquivir-Mündung liegende Cadiz [fäbify, dessen Hafenbucht allerdings unter Versandung leidet. Vor 3 Jahrtausende^ von Phöniziern gegründet,4 ist Cadiz jedenfalls eine der ältesten Städte Europas; im Anfange der römischen Kaiserzeit und nach der Entdeckung Amerikas war ihre Bedeutung als Seehandelsplatz unübertroffen. Ein Teil der Bucht gilt als Kriegshafen der kleinen spanischen Flotte. Landeinwärts liegt Jerez de la Frontera lcheres be la fronterl,5 ebenso volkreich wie Cadiz und sehr wohlhabend durch den Anbau des Weines, den wir unter der englischen Benennung „Sherry" [fdjerri] kennen. In dem 4'/2 km langen Felsen von Gibraltar, der nur durch eine sandige Landzunge mit dem Festlande zusammenhängt/ selbst aber zu einer äußerst starken Festung umgeschaffen ist, besitzt England den Schlüssel zum Mittelmeer; die Stadt Gibraltar an der Westseite ist auch als Handelshafen wichtig. — Das Königreich Portugal hat nur zwei Großstädte und sonst bloß Orte von weniger als 25000 Einwohnern. Der Duero, hier * Im Spanischen Huerta genannt (vgl. lat. hortus). Wappenbm Gmnatbänmen benannt, führt sie auch einen Granatapfel im Langl's ^Vcmbbilber ®omva) heißt arabisch „die rote" (nämlich Burg); vgl. ®er Pfjöni^ifche Name Gabbir bebentete Mauer. Die Römer nannten es Gabes. « tierl-Jäu9*%axil ls' S. 33) im Jahre 711 die Westgoten. ^sgl Nebenkarte Diercke-Gaebler S. 81, Sybow-Wagner Nr. 28, Debes 42, 43.

6. Teil 2 = Mittelstufe, 1. Stück - S. 32

1900 - Glogau : Flemming
32 lande noch mehr Verwendung finden als bei uns».1 Die Landeserzeugnisse der Randlandschaften liefern überhaupt zwei Drittel der ganzen Ausfuhr. — Auf dem Tafellande wird Weizen gebaut; die salzfreien, trockenen Steppen dort tragen das zähe Esparto-Gras,2 andere, die Salzsteppen,^ eignen sich für-Schafzucht. Diese aber ist von der früheren Höhe herabgesunken, und wenn es auch immerhin noch etwa 16 Millionen Schafe < darunter aber nur noch 1 Million der feinwolligen Wanderschafe oder Merinos [merinos]) giebt, so ist Spanien doch in der Wollgewinnung von Australien, Argentinien it. ci. (vgl. 11. 81, 89) längst überflügelt. Von Bedeutung ist aber die spanische Esel- und Maultierzucht. — An der Nordküste wird viel Fischfang getrieben. Wie schon Phönizier und Karthager den großen Erzreichtum der Halbinsel auszubeuten suchten, so sind auch jetzt die Bergwerke großenteils in den Händen fremder Unternehmer (z. B. der Firma Krupp in Essen; vgl. U. S. 65). Abgesehen von der Quecksilbergewinnung bei Almaden [ctlmabcn]4 in Neu-Kastilien, finden sich die großen Erzlagerstätten alle in den Randgebieten: Blei und Silber in Katalonien und dem So, Kupfer im Sw Spaniens," Eisen, Zink und Kohle im Kantabrischen Gebirge. Wenn auch die meisten Erze erst im Auslande „verhüttet" werden, so hat ihre „Förderung" doch zur Entwickelung von Industrie und Handel in den Randlandschaften beigetragen. 25. Bevölkerung; Geschichtliches. Die ältesten Bewohner der Halbinsel (und der N-Seite der Pyrenäen) waren die Iberer [Iberer], von denen sich ein Stamm, die Basken (am Scheitel des Golss von Viscaya), in Sprache6 und Eigenart bis in die Neuzeit erhalten hat. An den übrigen Küsten traten nacheinander Phönizier, Griechen, Kelten, Karthager und Römer auf; die Herrschaft der letzteren war von dauernder Wirkung: das Volk wurde romanisiert. Die Völkerwanderung brachte im 5. Jahrhundert 1 Aus den bis zu 20 cm dicken Korkschichten, die in bestimmten Zeiträumen abgeschält und vom Banme durch Neubildungen ersetzt werden, verfertigt man dort nicht bloß Flaschenkorke, Schwimmgürtel, Einlegesohlen u. bergt., sonbern auch Dachflächen, Fußböden u. a. m. 2 In Algerien Halsa-Gras genannt; es wirb seit alters zu Matteu und artberem Flechtwerk verwandt, neuerbings aber massenweise nach England geschickt, wo Papier baraus Bereitet wirb. 3 Das Salz scheibet sich durch Verbunstung aus beut Boben ab, rührt auch manchmal noch von früheren Seeen her (vgl. 11. 18). 4 „Das Bergwerk" heisst im Arabischen: „Al Maben". 5 Dort (u. a. am Rio Tinto) wirb mehr als der fünfte Teil alles Rohkupfers der Erde gewonnen. r 6 Viscaya «vgl. S. 29, Anmerk. 1) ist eine der drei „Baskychen Provinzen Spaniens. Durch den spanischen Schulunterricht ist aber die baskische Sprache im Rückgänge begriffen.

7. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 120

1901 - Glogau : Flemming
120 kreise der No-Passat unterbrochen und die Seeluft in das Innere des Erdteils hineingesaugt; dadurch entsteht im Indus-Gebiete der Sw-9}<>oniini, weiterhin der S- und der 80-Monsun (s. S. 7). So bekommt die 8-Seite des Himalaya^ eine derartige Nieder- schlagsfülle, daß an ihr alle Pflanzengürtel erscheinen, vom tropischen Sumpfdickicht bis zu den spärlichen Flechten vor dem ewigen Schnee. Die größte Regenhöhe der ganzen Erde (12 m!) haben aber die Khasi fchassi-Berge (vom Golf von Bengalen her), und das Ganges- Delta ist eine Brutstätte von Seuchen.1 2 * 4 Das Gebiet des Indi- schen Ozeans und des Austral-Asiatischen Mittelmeeres umsaßt die tropischen, heißfeuchten Monsunländer mit einer äußerst üppigen Pflanzenwelt von Palmen, Vanianen (Rieus reliz-iosa) mit Luft- wurzeln von Stammdicke und anderen wertvollen Waldbäumenz Lianen und hohem Bambus; dort sind Reis/ Zuckerrohr, Gewürze, Orangen, Bananen, Indigopflanzen 5 6 und einige Baumwollenarten heimisch," während Kaffee, Kakao, Tabak, Fieberrindenbaum und Mohn mit Vorteil angepflanzt worden sind.7 8 Die Hochfläche von Dekan, der die Ränder Feuchtigkeit rauben, ist viel weniger ergiebig. Der indische Elefant, wild und gezähmt — das indische Nashorn - Affen, darunter der Orang-Utan^ in den Urwäldern von Sumatra und Borneo — Schlangen, z. B. die Brillenschlange — das sind eigen- artige Vertreter der Tierwelt des tropischen Monsungebiets, zu dem noch der 8-Rand Chinas und Formosa 9 gehören. Das außertropische Ost-Asien ist bis zum Kwen-lun und nach dem 8 Japans hinüber subtropisch, im übrigen gemäßigt; hier zeigt sich an der 0-Küste das Klima ähnlich dem der 0-Küste Nord- 1 Das Wüstengebiet (vgl. S. 117) zwischen diesem und der Küste ist zu warm, als das; die Seewinde dort schon Feuchtigkeit abgeben könnten (vgl. Asi, 9). Das Indus-Gebiet ist auch in Pflanzen und Tieren vorwiegend iranisch. - Aus den niedrigsten Teilen Bengalens hat sich seit 1817 wiederholt die entsetzliche Cholera asiatica über die Erde verbreitet. ^ Kokos- und Sago-Palmen, letztere auf den Inseln, Tikbäume mit den für den Schiffbau so wichtigen hohen Stämmen (f. S. 109, Anmerk. 6), Ebenholzbäume und Brotfruchtbäume (j. S. 24, Anmerk. 6). Den tropischen Urwald bezeichnet man als Dschangel (engl. Jungle); vgl. Lehmann-Petzold, S. 63 n. 4 Da er nur im Sumpfland oder auf künstlich überschwemmten Feldern gedeiht, so sind Gebiete wie das Gangesthal (vgl. Po) und das Jrawadi-Delta die besten Reisländer; in China und Japan hat man besonders brauchbare, künstliche Be- wässerungsanlagen geschaffen. 6 Vgl. Schmetterlingsblütler in der Botanik. ° Auch die Jute, vgl. M,, S. 69, Anmerk. 3. Diese tvird hauptsächlich von Kalkutta ausgeführt. 7 Vgl. Lehmann-Petzold, S. 17. Der in Indien gezogene hochwachsende Schlummer-Mohn liefert in dein bitteren Milchsaft der unreifen Kapseln das Opium. 8 Dieser malaiische Name bedeutet Waldmensch. 9 Vgl. S. 7, Anmerk. 3.

8. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 127

1901 - Glogau : Flemming
127 Kampherbaum durch seine Höhe (40 m) und den Wert des aus Holz und Blättern gewonnenen Kamphers1 hervor; Sumatra- er- zeugt den besten Pfeffer; die äußerst üppigen Palmenwaldungen auf' Java und Borneo enthalten mehr als anderswo die Rotang- Lianen (Oaluinus Rotang), deren Stengel als „spanisches Rohr" zu Stöcken verarbeitet werden. Gute Kaffee-Ernten liefert Celebes im N und im S. Auf den Molukken sind Gewürznelken (s. S. 86) und Muskatnüsse die wertvollsten Gewürze. Die Ro-Hälfte der den Kleinen Sunda-Jnseln im 8 vor- gelagerten Insel Timor (-—9°r 125°) ist der letzte Rest der portu- giesischen Besitzungen im Malaien-Archipel. e) Die Philippinen bilden für die Vereinigten Staaten von Amerika, die sie Spanien abgefordert haben, nicht nur einen wichtigen Stützpunkt in den ostasiatischen Gewässern, sondern auch eine Ko- lonie, in der der Anbau von Kaffee, Kakao, Tabak, Zuckerrohr u. s. w. einer viel höheren Blüte als bisher entgegengeführt werden kann. Von den einheimischen Erzeugnissen ist am bemerkenswertesten der Manilahanf;^ er ist genannt nach seinem Hauptausfuhrhafen, der Hauptstadt Manila [manila] auf Luzon. Diese größte Stadt der hinterindischen Inselwelt ist durch ihre Cigarrenfabriken weltbekannt. Von der jahrhundertelangen Herrschaft der Spanier her ist die Römisch-Katholische Kirche maßgebend. ^ Ist China 5 hat — namentlich in den ebenen Landesteilen •— eine so dichte Bevölkerung,o daß ohne Zentral-Asien und die Mandschurei die Volkszahl auf 320 Mill. «mit diesen auf 330 Mill.) geschätzt werden muß. Die Chinesen haben eine uralte, aber einseitig in sich abgeschlossene Kultur; ihre Wissenschaft haftet an den alten Büchern,' 1 * * 4 * 6 1 Von den Ostasiaten besonders geschätzt; unser Kampher stammt von einer anderen Art ans Japan. * Auf Bangka im O von Sumatra wird wie in Malaka st. S. 121) dnrch die Arbeit von Chinesen viel Zinn gewonnen. ^ Es sind getrocknete Blattfasern einer Bananenart, die zu Flechtwerk, Tan- werk u. s. w. verarbeitet werden. 4 Auf den südlichsten Inseln herrscht wie ans den anderen Malaien-Jnselir die Mohammedanische Religion; im Innern sind die meisten Negritos (den Papua ähnliche Ureinwohner) noch Heiden (vgl. S- 122, Anmerk. 4). ° Nach Erbauung der Großen Mauer (s. S. 113) hatte der kräftige Kaiser Tsin-Schi-Hwaug-Ti (vgl. S. 118, Anmerk. 7) Süd - China erobert; unter dem Namen seiner Dynastie lernten die Römer im Anfang unserer Zeitrechnung das Land kennen (vgl. S. 89, Anmerk. 3), und aus dieser Benennung Tsiit (Oír, 2ivai) ober Tschin ist unser Wort China abzuleiten. 6 Vgl. Lehmann-Petzold, S. 65, Diercke-Gaebler (1901), S. 33. 1 Schon ums Jahr 2222 v. Chr. ist der „Dü-Kung" verfaßt, der n. a. eine Staats fünfte des damaligen chinesischen Reiches sowie Angaben über die Hauptsitze der Seidenkultnr enthält. — Prüfungen verschiedener Grade, nicht Gebnrtsvorrechte, führen in die höheren Staatsämter ein. — Die Chinesen haben keine Buchstaben, sondern eine Wortschrift; man könnte diese lernen, ohne zu wissen, wie die Wörter lauten.

9. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 154

1901 - Glogau : Flemming
154 feinern gehören,^ von den westlichen, jetzt deutschen Inseln. Hier ist Sawai lßawäif mit 1700 qkm am größten, Upolu supöluf, dem sich am 4v- und am O-Ende kleine Eilande anschließen, mit 865 qkm am wichtigsten. Die Lage dieser Inseln zwischen 131/2° und 14° s. Br. wird bezeichnet durch die Angabe, daß Apia [apia] auf Upotu Mittag hat, wenn Mainz Mitternacht hat. Sawai, dessen höchste Erhebung mehr als 1600 m beträgt, ist arm an Häsen; Upoln, das zu säst 1000 m aufragt, besitzt leidliche Häfen, ist aber von Korallen- riffen umgeben, die bei den Orkanen der Regenzeit gefahrvoll werden könnend Wie alle Hochinseln haben auch diese reichliche Bewässerung, namentlich an der 0-Seite, wo der 80-Passat Steigungsregen abgiebt und die Abhänge deshalb mit herrlichem Wald bedeckt sind. Die Durchschnittswärme schwankt zwischen 251/2 0 und 28° C.;1 2 3 4 doch aber ist das Klima mäßig lebenden Europäern durchaus zuträglich. Außer den auch aus den anderen Inselgruppen verbreiteten Ver- tretern der Pflanzenwelt sind zu erwähnen der Papiermaulbeerbaum, aus dessen Rinde sich die Eingeborenen ihren Bekleidungsstoss, die Tapa, verfertigen, und eine Pfeffer-Art, aus deren gekauten Wurzeln die jungen Mädchen einen erregenden Trank, die Kawa, brauen. Vor dem Eintreffen der Europäer gab es an Säugetieren außer Fledermäusen nur die polynesischeu Hunde und Schweine. ^ 79. Bevölkerung; Staatliches. Die Eingeborenen sind prächtig gebaute Vertreter des polynesischeu Zweiges der Malaien-Rasse (s. S. 26/27). Ihre sanfte, vokalreiche Sprache paßt zu ihrem sang- und tanzlustigen Wesen; sie sind geschickte Schwimmer und See- fahrer, aufgeweckte, heitere Kinder der Natur, natürlich auch mit den Schwächen solcher. Manche Sitten der alten Zeit haben sich bei ihnen besser erhalten, als im übrigen Polynesien, obwohl sie fast alle Christen sind. Auch ihre Volkszahl scheint nicht abzunehmen; die Bevölkerung von Deutsch-Samoa beläuft sich aus 33000, dar- unter sind nur etwa 350 Weiße und doppelt so viel melanesische Arbeiter. Der Hamburger Großkaufmann Johann Caesar Godesfroy begann schon 1845 Südseehandel zu treiben und ver- besserte diesen später (s. S. 27!);° seine Nachfolgerin, die „Deutsche 1 Tutuila mit dein guten Hafen Pago-Pago [pdngo=pango] hat 140 qkm Fläche, eine andere Insel 50 qkm, die übrigen weniger als 6 qkm. 2 Am 16. März 1889 wurden die deutschen Kriegsschiffe Eber und Adler bei Apia an dem Riff zerschellt. 3 Die höchste, bisher beobachtete Temperatur war 34°, die tiefste nur -st 150z 0 0. (in Köln entsprechend 35° bezw. —221/.,0 C.!). 4 Deshalb nannten die Eingeborenen das Pferd anfangs „Reitschwein", die Ziege das „Schwein mit den Zähnen auf der Stirn". ° Hätte der Deutsche Reichstag 1880 des Fürsten Bismarck Samoa-Vorlage angenommen, so wäre viel Streit, Vermögensverlust — und auch deutsches Blut erspart worden.

10. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 27

1901 - Glogau : Flemming
27 (Malaka, s. U., S. 39) aus allmählich ostwärts verbreitet ^ und sind dann — wie es scheint von den Samoa-Inseln — bis nach Hawai, Neu-Seeland und der Oster-Insel- ausgeschwärmt; es sind kräftige Gestalten mit schlichtem, bisweilen auch lockigem Haar; ihrem Wesen nach oft unberechenbar, zeigen sie Sinn für Schmuck und Tanz. Frühere Gebräuche und Anschauungen^ sind vor dem jetzt säst überall verbreiteten Christentum geschwunden. Die Weißen haben früh er- kannt, daß in der Pflanzenwelt die Bedeutung und die Zukunft Polynesiens liegt; statt der einfachen Gewinnung von Kokosöl durch Tauschhandel hat der Deutsche I. C. Godessroy das Kopra-Ge- schäfte eingeführt und sich durch Anlage von Kokos-Pflanzungen von der Willkür der Insulaner unabhängig gemacht. Mit Erfolg ist auch Baumwolle angepflanzt, daneben Zuckerrohr, Kaffee u. a. m. Nicht bloß für diesen Südseehandel, sondern auch für den Verkehr zwischen Australien und Amerika sind die aus vulkanischem Gestein ausgebauten, von Korallenriffen umsäumten Samoa-Inseln (s. S. 17) der natürliche Mittelpunkt und Halteplatz,° die „Perle der Südsee". Unter den polynesischen Inseln sind bemerkenswert: im 080 der Fidschi-Inseln die (im W vulkanischen, im 0 korallinischen) Tonga-Inseln, jetzt in britischen Händen; nordöstlich davon die Samoa-Gruppe, deren Hauptinseln seit 1899 dem Deutschen Reiche gehören, 6 während eine kleinere Insel (jenseit des 189. Meri- dians) in amerikanischen Besitz übergegangen ist; weit östlich (210 °) die (vulkanische) Tahiti stahlig -Gruppe (oder Gesellschasts-Jnselnft, die zusammen mit dem Schwarm der Paumotu- oder Niedrigen Inseln, flachen Korallenbauten, und den nordöstlich liegenden 1 * 3 4 1 Wie zuerst Adalb. v. Chamisso ausgesprochen hat. - Diese vulkanische Nachbar-Insel von Sala y Gomez wurde von dem Ent- decker Roggeveen (s. S. 17) nach dem Ostersonntage, 5. 4. 1722, Paaschen-Eyland genannt. Vgl. Spdow-Wagner, Nr. 9. 3 Wie das Tätowieren (f. S. 25, Anmerk. 8) und das Tabu; letzterem Aber- glauben , wonach gewisse Personen und Gegenstände für unverletzlich galten, Zuwider- handlungen aber mit dem Tode bestraft wurden, ist I. Cook 1779 zum Opfer ge- fallen (s. S. 17). 4 Unter Kopra versteht man die in Stücke zerbrochenen Kerne der Kokosnuß; diese Stücke werden auf den Südsee-Jnselu unter freiem Himmel (ohne Regen!) ge- trocknet und daun in den Schiffsraum geladen. In Europa erweicht mau sie in heißen Dämpfen und Preßt mit Maschinen das Kokosöl heraus. Der letzte faserige Rückstand der Kopra ergiebt die „Kokoskuchen" (Viehfutter). Die Basthülle der Nüsse, Co Ir genannt, wird zu Stricken, Matten u. f. w. verarbeitet. Den Insulanern liefert die Kokospalme auch Nahrung, Kleidung a. a. m. ° Vgl. Karten des Weltverkehrs (z. B. Sydow-Wagner, Nr. 10, 40), für den Samoa nach der Durchstechung Mittel-Amerikas noch wichtiger werden wird. o Näheres unten, F. Ii. ' So von I. Cook 1769 zu Ehren der Londoner Royal Society benannt (nach anderen „wegen ihrer nachbarlichen Lage"); Tahiti selbst ist schon 1767 von Wallis suallisj entdeckt worden.
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