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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 85

1877 - Braunschweig : Vieweg
Kmpfe der Rmer im Osten und Westen. 85 S. Morena) zurprovinz gemacht, 195mutecato das diesseitige 195 Spanien" entwaffnen; das jenseitige" erweiterte er. Als die ruberischen L u s i t a n e r (in Portugal, j e n s e i t des Guadiana) unter dem Ver-sprechen von Landberweisung treulos berfallen waren, warf sich Viriathns, ein Hirt, zum tchtigen Heerfhrer auf. Nach zehnjhrigem Kampfe wurde er als Bundesgenosse der Rmer anerkannt, aber der folgende Consul stiftete die eigenen Leute desselben zu seiner Ermordung an (140). Im diesseitigen 140 Spanien erlag Numantia (Soria in Alt-Castilien) erst nach hartnckigem Kampfe der Treulosigkeit der Rmer. Diese celtiberische Stadt hatte einem umzingelten consularischen Heere freien Abzug gewhrt. Der Senat verwarf den Frieden und gab nur den Consul Preis, deu aber die Numantiner zu-rcksandten. Der jngere Afrikaner brachte dann Numantia nach 15 monatiger Einschlieung auf's Aeuerste: die Einwohner aber verbrannten sich mit ihrer Stadt. So wurde Spanien von Neuem unterworfen (133). 133 Derselbe Scipio hatte schon vorher das Gebet, Roms Macht zu vermehren, in die Bitte um Bewahrung des Erworbenen" (Parta tueri") verwandelt. Der erste Sklavenanfftand in teilten. Seit dem zweiten punischen Kriege wurde durch die aueritalischen Erobe-rungen die Zahl der rmischen Sklaven ungeheuer vermehrt und die nun fters wiederkehrenden Sklavenaufstnde wurden um so furchtbarer, je mehr gebildete Menschen zur Sklaverei verurtheilt wurden. 134 rief Eunos, 134 ein Syrer, der sich durch Priestergaukeleien Ansehen erwarb, in Sicilien Hun-derttausende von Sklaven (aus ihren stallhnlichen Wohnungen, ergastula) in die Waffen. Erst ein confularisches Heer konnte dieser furchtbaren Emprer Meister werden. Verfassung, Sitten und Bildung der Rmer. Von 280 bis 133. Durch die zunehmende Ungleichheit des Vermgens und der Bil-d u n g war allmhlich ein Wendepunkt im rmischen Staatsleben erreicht, der j; seit den graccchischen Unruhen (133) ein ganz neues, das letzte Sta-dium der Republik herbeifhrt. Die Bekleidung der hohen Staatsmter war, auch als sie den Plebejern zugnglich wurden, nur auf verhltnimig wenige durch R e i ch t h u m und (griechische) Bildung ausgezeichnete Geschlechter beschrnkt geblieben. Diese bildeten einen neuen A d e l (N o b i l e s, O p t i m a t e n), der sich durch Aus-saugung der P r o v i n z e n in's Ungeheure bereicherte und sich eben dadurch den fast ausschlielichen Besitz der hohen Aemter sicherte. (Die Gesetze gegen Bedrckung der Provinzen [de repetundis, zuerst 149] wurden von den Optimaten gegen ihres Gleichen nur selten zur Anwendung gebracht.) Auf der nderen Seite vermehrten die Eroberungen die B e r a r m u n g der groen Masse (Plebs), indem diese unter den Kriegszgen in entfernten reichen Ln-

2. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 97

1877 - Braunschweig : Vieweg
1 Das zweite Triumvirat. 97 hatte, zweideutig, und nachdem der letztere bei M e s s a n a von Octavian besiegt ist, zieht sich Lepidus nach Rom zurck, um sich mit der Verwaltung des Oberpriesterthums zu begngen. Octavian wurde in Rom als Wiederhersteller des Friedens zu Land und See geehrt und zeigte Festigkeit und Migung. Antonius dagegen vergit feine W.rde immer mehr; als derselbe die Octavia schmhlich zurck-weist und endlich der Kleopatra und ihren Kindern (auch dem C s a r i o n, den er als Casars Sohn anerkennt) Lnder des rmischen Reiches zutheilt, wird das Volk nicht minder als Octavian gegen ihn emprt. Der Senat erklrt Krieg gegen Kleopatra (32), und Octavian zieht als Consnl gegen ihren Vorfechter Antonius. Bei A c t i u m am ambrakischen Meerbusen (Sd-Epirus), wo die Landtruppen und Flotten beider Theile auf einander treffen, kommt es (31) zu einer Seeschlacht nach dem Rath der Kleopatra, 31 die alsbald nach Aegypten entweicht, wohin Antonius ihr noch vor Entschei-dung des Kampfes folgt. Kleopatra sucht jetzt den Octavian, der als Sieger nach Alexandrien kommt, in ihr Netz zu ziehen; Antonius, dem sie ihren Tod melden lt, tdtet sich selbst, auch sie aber giebt sich, als sie merkt, da Octavian sie fr seinen Triumph aufsparen will, auf unbekannte Weise den Tod. Aegypten wurde rmische Provinz als letztes der Lnder am Mittelmeer (vergl. S. 79. 80. 84). Octavian vermochte jetzt an die Stelle der aristokratischen Republik die M i l i t r m o n a r ch i e mit Beibehaltung demokratischer Formen zu setzen. Sitten, Bildung und Literatur in den letzten Zeiten der rmischen Republik. In Folge der groen Eroberungen vermehrte sich der Reichthum der Rmer ungeheuer, Erpressungen und Wucher huften den Geldreichthum in den Hnden der Optimalen und Ritter, die bald auch den grten Theil des Grundeigenthums in Italien an sich brachten (Latifundien), das nun fast nur durch Sklaven bebaut wurde. Der reiche Craffus hatte besonders durch Ankauf von Aeckern, Husern:c. in den unsicheren Zeiten von Snlla's Aechtnngen sein Vermgen (bis zu fast 10 Mill. Thaler) vermehrt. Mit ; dem Reichthum erreichte auch der Luxus eine schwindelnde Hhe, vorzglich bei den Tafelfreuben; der durch solche berfeinerte Schwelgereien berchtigte Lucullus wrzte dieselben jedoch durch geistreiche Gesellschaft. Die Verarmung der Massen hielt mit der Bereicherung der wenigen Optimatenfamilien gleichen Schritt; in Italien war der Stand der kleinen Ackerbauer fast verschwunden, vor Allem gab es in Rom eine Menge armen und seilen Gesindels, das durch Brot und Spiele" von den Groen bestochen wurde. Doch erhielt sich seit dem Buudesgenofsenkriege in den Municipien (Stdten mit Selbstverwaltung) ein zahlreicher Mittelstand. Am Meisten litten die Provinzen unter dem Regiment der Aristokratie, Assmann-Meyer, Abri it. I. f. R. 7

3. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 7

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Wasser. 7 Wie das Land in fünf Erdteile, fo zerfällt das Meer in fünf Hauptmeere oder Ozeane, nämlich: 180000 000 qkm der Große Ozean oder das Stille Weltmeer 3 300 000 Q.-Meilen Flächeninhalt 90 000 000 qkm der Atlantische Ozean............................. 1 640000 Q.-Meilen „ 73 000 010 qkm der Indische Ozean................................ 1 320000 Q.-Meilen 20 000 000 qkm das Südliche Eismeer............................ 360000 Q.-Meilen „ 11 000 000 qkm das Nördliche Eismeer........................... 200 000 Q.-Meilen „ §• 5. Pas Wasser. Das Wasser der Erdoberfläche ist entweder stehendes oder fließendes. Ersteres zeigt vorzugsweise das Meer, obgleich auch hier mehr oder weniger Bewegung durch Wind, Wellen u. s. w. stattfindet; letzteres findet sich vorwiegend auf dem Festlande in Gestalt von Quellen, Bächen, Flüssen n. s. w. 1. Das Meer (Weltmeer, Ozean) umgibt als große zusammenhängende Wassermasse das Land von allen Seiten. Seine User, Küsten (Gestade) genannt, schneiden häufig bogenförmig in das Land ein und bilden dann Meer* bnfen oder Golfe, bei geringerer Ausdehnung Buchten (Baien), deren äußere, zum Ankergrund der Schiffe geeignete Teile, Reeden heißen. Die fchmale Wasserverbindung zweier Meereheißt Meerenge, Straße oder Kanal, bisweilen Sund. Tiefe, steile, nicht selten sich gabelnde, meist senkrecht ins Land eindringende Schluchten an gebirgigen Küsten heißen Fjorde. Diese Bildung ist auf gewisse Gegenden beschränkt. In Europa findet sie sich vom nördlichsten Punkte bis zu 51° n. B. ant südwestlichen Ende Irlands. In Nordamerika tritt sie an -der Ostküfte bis 44° n. 33., an der Westküste bis 47° n. B. aus; an der Ostküste Südamerikas findet sie sich bis 42° f. 33. Die Insel Neu-Seeland zeigt ebensalls einige fjordähnliche Bildungen bis zu 45° s. B. Nach Peschel ist das Auftreten sjordartiger Küstenzertrümmerung bedingt durch steile Ausrichtung der Küste, hohe geographische Breite und reichliche atmosphärische Niederschläge. Das Wasser des Meeres unterscheidet sich von dem fließenden Wasser des Festlandes durch seiueu Salzgehalt. Derselbe ist jedoch keineswegs in allen Gegenden des Meeres gleich groß. Am geringsten ist er da, wo große Flüsse sich in den Ozean ergießen, am größten in den Meeresteilen der heißen Zone. Das Salz des Meeres ist überwiegend (zu %) reines Kochsalz (Chlornatrium); außerdem enthält das Meerwasser noch eine große Anzahl von einfachen Stössen (chemischen Elementen), wie Kalium, Magnesium, Aluminium, Brom, Jod, Schwefel, Kupfer, Blei, Silber. Beim Gefrieren scheidet das Seewasser die fremden Bestandteile, besonders das Salz, aus, so daß aufgetautes See-Eis trinkbares Wasser liefert. Wo das Meerwasser Bodenvertiefungen ausfüllt und nachher verdunstet, läßt es feine Salze als eine den

4. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 9

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Wasser. 9 Über Klippen und Untiefen ist die Meerestemperatur niedriger (wahrscheinlich weil die kälteren Wasser aus den Abgründen der See längs den Klippen aufsteigen), so daß das Thermometer für den Schiffer ein Mittel zum Erkennen von seichten Meeresstillen bildet. Fig. 5. Schwimmender Eisberg. Die Oberflache des Meeres (der Seespiegel) ist nahezu allenthalben gleich, doch können örtliche Ursachen, Winde, Strömungen, eigentümliche Küsteu-bildnngen, eine zeitweise Verschiedenheit des Niveaus benachbarter Meeresteile hervorrufen. Neuere Untersuchungen haben übrigens wahrscheinlich gemacht, daß die Meeresoberfläche gegen die Kontinente hin ansteigt, also dort höher liegt, wie auf den offenen Ozeanen fern vom Festlande. Die Bewegungen des Meeres erfolgen: a) Durch die Wellen, welche entweder brandend an steilen, felsigen Küsten zurückprallen, oder auf hoher See lang, mächtig, gemessen, auftreten und mehr durch horizontale Ausdehnung als durch Höhe imponieren. Die Ursache dieser Wellen ist der Wind, der die Wasseroberfläche schräg trifft und aus der horizontalen Lage drückt. Durch den Sturm wird die See zu fehr bedeutender Wellenbewegung aufgeregt, aber türm- oder berghohe Wellen gibt es nicht. Im Mittelländischen Meere erreichen die Wellen niemals eine größere Höhe als 3 m über dem ebenen Seespiegel. Im Großen Ozean hat man beim Sturme häufig Wogen von 8 bis 10 m Höhe beobachtet. Dagegen findet ein höheres Anschwellen der Wafsermasfen statt, wo sich an steilen Felsküsten die Kraft der vorangehenden und nachfolgenden Wellen bricht. Diese Brandungen find in dem Maße stärker, als das Meer an der betreffenden Stelle eine größere Tiefe besitzt. Der Gewalt solcher Wogen vermag auf die Dauer nichts zu widerstehen. b) Durch die Gezeiten (Ebbe und Flut), welche infolge der Anziehung des Mondes und der Sonne entstehen, in mächtigen aber flachen Anschwellungen sich durch den Ozean fortpflanzen und an den Küsten ein regelmäßiges Steigen

5. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 10

1885 - Braunschweig : Vieweg
10 Das Wasser. und Sinken des Seespiegels erzeugen. Jenes wird Flut, dieses Ebbe genannt. Der Wechsel von Flut und Ebbe kehrt täglich zweimal zurück, doch erfolgt das Hochwasser an jedem folgenden Tage nahe 50 Minuten später als am vorhergehenden. Die höheren Flnten und die tieferen Ebben fallen mit den Tagen des Neu- und Vollmondes zusammen (Springfluten), die geringsten Fluten und höchsten Ebben finden statt zur Zeit der Mondviertel (Nippfluten). Die Regelmäßigkeit von Ebbe und Flut wird durch die Größe und Lage der Festländer bedeutend gestört. An steil ins Wasser vorspringenden Felsenküsten tritt die Flut ungleich mächtiger auf als an flachen Ufern. Bei St. Malo steigt das Meer zur Zeit der Springfluten bis 20 m. Auch an den Mündungen großer Ströme findet ein bedeutendes Anschwellen infolge der Stauung des Wassers statt. In der Nordsee steigt das Meer zur Flutzeit 2 m, wenn aber anhaltende Nordwestwinde wehen, so erreicht das Wasser an gewissen Küstenpunkten bis zu 10 m Höhe über dem mittlern Stande; es treten dann bisweilen verheerende Sturmfluten ein, welche bei den Bewohnern jener Gegenden in schreckensvoller Erinnerung bleiben. c) Durch die Meeresströ m u u g e u. Sie sind gewissermaßen Flüsse im Ozeane, deren User von ruhenden Wassermassen gebildet werden. Die Ursachen dieser Strömungen sind verschieden, und als solche zu uennen: die Umdrehung der Erde um ihre Achse, die Flutwelle, die ungleiche Erwärmung des Wassers in den verschiedenen geographischen Breiten, vor allem aber der Wind. Man unterscheidet kalte und warme Meeresströmungen. Erstere fließen aus den polaren Gegenden gegen den Äquator hin, letztere aus wärmeren in kältere Teile des Meeres. Die warmen Meeresströmungen spielen eine sehr wichtige Rolle im Naturleben der Erde, teils indem sie wärmeausgleichend wirken und erhöhtes organisches Leben an Orten ermöglichen, wo es ohne sie nicht gedeihen könnte, teils auch indem sie die Seeverbindung verschiedener Erdregionen erleichtern. Europa verdankt die milde Temperatur seiner westlichen Teile dem Einflüsse einer warmen Meeresströmung im Atlantischen Ozean. Ohne diese würde unser Erdteil ein ebenso rauhes und der Kultur seindliches Klima besitzen, wie die unter derselben geographischen Breite liegenden östlichen Teile von Nordamerika (Labrador, Kanada). d) Durch Verdunstung. Sie befördert nur indirekt die Bewegung des Meeres, indem sie ihm an der einen Stelle Wasser entzieht, was ihm in Form von Tan, Schnee und Regen an anderen Orten entweder direkt oder dnrch die Flüsse wieder zugeführt wird. Durch die Verdunstung wird der Kreislauf des Waffers auf der Erde unterhalten, ohne sie würde das Wasser keine Bedentnng für das Festland besitzen und dieses eine tote Wüste sein. 2. Das Wasser des Festlandes entstammt ursprünglich dem Meere, dem es durch Verdunstung entzogen wurde. Auf dem Lande tritt es meist fließend als Quelle, Bach, Fluß, Strom, nur seltener in kleineren, stehenden Ansammlungen (Landseen) auf. a) Quellen. Sie verdanken ihr Wasser nur den atmosphärischen Niederschlägen (Regen, Schnee, Hagel). Diese Thatsache ist früher vielfach bezweiselt-worden. Man säbelte von unterirdischen Meeren, die sich unter der Oberfläche des Festlandes befinden sollten. Gegenwärtig weiß man aus Messungen der Regenhöhe, daß die Menge des von jedem

6. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 11

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Wasser. 11 'Strome ins Meer geführten Wassers bei weitem nicht so groß ist, als die Menge des Regenwassers, welches in der gleichen Zeit innerhalb des ganzen Flußgebietes niederfällt. Ö§ Man unterscheidet zu Tage gehende und unterirdische Quellen; letztere liefern das erwünschte Wasser beim Graben von Brunnen und das unerwünschte in den Tiefen der Bergwerke. Bei den artesischen Brunnen erhebt sich das Wasser sprudelnd bis über den Erdboden. Es sind dies Wasseradern, welche ihren Ursprung in höheren Gegenden der Nachbarschaft haben, deren tieferliegenden Teile also unter dem Drucke der darüber ruhenden Wassermasse stehen und von wasserdichten (Thon-) Schichten umgeben sind. Werden diese Schichten angebohrt, so muß infolge des Drucks der eingeschlossene Wasserstrahl hoch emporspringen. Den Namen haben diese Brunnen von der Fig. 6. französischen Grafschaft Artois, wo sie in großer Zahl angelegt sind. Fig. 6 zeigt im Durchfchnitt die Schichtenlagen eines artesischen Brunnens. Aa und Bb sind wasserdichte Thonlager, welche eine wasserführende Sandschicht Mm umschließen. Wird diese angebohrt, so entsteht über D der artesische Brunnen. Da die Quellen dem Zusammenlaufe des atmosphärischen Wassers ihren Ursprung verdanken, so kann niemals eine Quelle auf dem höchsten Punkte des Gebirges angetroffen werden. ^ede Duelle, welche auf den Zufluß der allernächsten Umgebung angewiesen ist, hängt bezüglich ihres Wasserreichtums eng vom Wetter ab; in regnerischen Jahren fließt sie reichlich, in trocknen versiegt sie. Hungerquellen oder Maibrunnen sind diejenigen, welche im Flachlande zur Frühlingszeit auftreten und nach einigen Monaten wieder versiegen; ihre Existenz ist durch^die Schneefälle des Winters und die Regen des Frühlings bedingt. intermittierende Quellen sind solche, die nur in gewissen Zeiten stießen, entweder weil der Wasserabfluß verstopft ist oder aus anderen Ursachen. Kein Quellwasser ist vollkommen rein; aber den Namen Mineralquelle legt man demselben nur dann bei, wenn es gewisse Substanzen in größerer Menge enthält. Säuerlinge find stark mit Kohlensäure versetzte Wasser; Stahlquellen (Eisensäuerlinge) enthalten Eisen; ebenso gibt es kupfer-, falpeter-, fchwefel-, alaun- und natronhaltige Quellen. Die Zahl der Salzquellen ist fehr groß; sie erhalten ihr Salz von mächtigen unterirdischen Salzlagern und vermögen in bezug auf die An-tocjenhett der letzteren wichtige Winke zu geben. Quellen, welche kieselhaltigen Kalk-sinter m großer Menge absetzen, werden inkrustierende genannt. Eine verwandte Art von Quellen sind die fogenannten versteinernden Wasser, welche vegetabilische Körper mit Kieselerde füllen. Auf Sumatra und in Chile gibt es solche Quellen.

7. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 12

1885 - Braunschweig : Vieweg
12 Das Wasser. man sie falte Duellen, Naphta- und Erdölquellen kommen ziemlich häufig vor, die bekanntesten befinden sich auf der Halbinsel Apscheron im Kaspischen Meere. In Nordamerika werden Erdölquellen künstlich erbohrt, versiegen aber ost nach kurzem Bestände wieder. Quellen, welche eine höhere Temperatur besitzen als die mittlere der umgebenden Lust, werden warme Quellen (Thermen) genannt, bei geringerer Temperatur nennt Der grosse Geysir auf Island. Warme Quellen finden sich in allen Teilen der Erde, vorzugsweise aber in ^vulkanischen Gegenden. Zu den heißesten Quellen gehören die von Trmcheras tn Südamerika i960 C.) und die Katharinenquellen im Kaukasus (89 C.). , Heiße Quellen, welche von Zeit zu Zeit ihr Wasser sontanenartig m die yo)e schleudern, werden Geysir genannt. Es ist dies die Verallgemeinerung des Namens einer solchen Quelle aus der Insel Island. Diese Insel besitzt mehrere heiße Springquellen. Die bedeutendste der g oß Geysir, befindet sich auf der Spitze eines flachen, aus Kieseltuff bestehenden Kegels, ^m Zustande der Ruhe zeigt'sich hier ein 18 m im Durchmeyer haltendes, 2 m tiefes

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 13

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Wasser. 13 Becken, das mit klarem, 85° 6. warmem Wasser angefüllt ist. In der Mitte des Beckens befindet sich am Boden eine röhrenförmige Vertiefung, die 25 m senkrecht hinabführt und durch welche das heiße Wasser aus der Tiefe aufsteigt. Von Zert zu Zert schwillt nach unterirdischem Donnern das Wasser im Becken an, Dampfblasen steigen in ihm auf und endlich wird es, kochend heiß, mehrere Fuß emporgeschleudert (Flg. 7), worauf Ruhe eintritt. In Zwischenräumen von iy4 bis iy2 Stunden wiederholt sich die Erscheinung, bis endlich, meist nach je 24 bis 30 Stunden, ein großartiger Ausbruch erfolgt, wobei das Wasser, in feinen, blendend weißen Staub aufgelöst, sich ms zu 30 m Höhe erhebt. Solcher Wassersäulen folgen mehrere nacheinander und das Ganze ist von ungeheuren Dampswolken umhüllt. Ähnliche und zum Teil noch großartigere heiße Spring quellen kennt man auf der Insel Neu-Seelaud und in Nordamerika. b) Flüsse. Der Lauf des Quellwassers über der Erde erzeugt Bäche, deren Vereinigung Flüsse liefert, die bei großem Wasserreichtum Ströme genannt werden. Sämtliche zu einem Flusse (Strome) gehörigen Gewässer bezeichnet man als Flußsystem (Stromsystem). Verbindet man die Quellpunkte aller Gewässer (Nebenflüsse, Beiflüsse) eines Flusses durch gerade Linien miteinander und mit der Mündung desselben, so erhält man das Flußgebiet. Bei größeren Flüssen unterscheidet man Ober-, Mittel- und Unterlauf. Die Geschwindigkeit der Flußströmung richtet sich unter sonst gleichen Verhältnissen nach der Abdachung des Flußbettes oder dem Gefälle. Das größte Gefälle und damit die rascheste Strömung findet sich meist im Oberlaufe der Flüsse, das geringste in der Nähe der Mündung. Benachbarte Flußsysteme sind oft durch Bergketten voneinander getrennt, häufig aber nur durch geringere Bodenanschwellungen. Diese trennenden Erhebungen werden Wasserscheiden genannt. Wenn das Gefälle eines Flnßbettes auf kurzen Entfernungen sehr stark und unregelmäßig ist, so entstehen Stromschnellen, bei mehr senkrechtem, plötzlichem Absturze des Flußbettes dagegen Wasserfälle (Katarakte). Durch den Druck und die Geschwindigkeit des Wassers werden die von ihm berührten feften Teile der Erdoberfläche aus ihrer Verbindung gebracht und mehr oder weniger weggeschwemmt. Besonders im Oberlaufe führen die Flüfse Geschiebe und Gerölle (Felsblöcke, Rollsteine) mit sich fort, ebenso Schlamm, der im Unterlaufe oder rings um die Mündung wieder abgelagert wird. Die Menge der Suspensionen im Flußwasser ist bei den einzelnen Strömen sehr verschieden. Beim Mississippi beträgt die Schlammmasse y3000 der Wassermenge, bei dem Tiber y200, beim Ganges y98. Die durch Druck und Stoß bewirkte Wegführung fester Teile des Flußbettes hat ein Einschneiden (Erosion) des Stromes in den Boden zur Folge. Bisweilen bilden sich hierdurch auch Terrassen längs des Flußlauses, welche das ehemalige User bezeichnen. Die Erosion des strömenden Wassers bewirkt bei Wasserfällen ein Zurückfchreiten derselben, indem der unterliegende Fels nach und nach weggespült und damit die Wand, über welche das Wasser herabstürzt, gegen die Quelle des Flusses hin zurückverlegt wird. Am deutlichsten zeigt sich diese Wirkung beim Niagarafalle (Fig. 8, a. f. S.) in Nordamerika. Derselbe hat sich offenbar im Lause vieler Jahrtausende auf einer Strecke von faft drei Meilen Länge durch die weiche Felsmasse gewissermaßen hindurchgesägt und schreitet noch jährlich in merklichem Maße rückwärts.

9. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 22

1885 - Braunschweig : Vieweg
22 Das Land. stets an denselben Stellen des Gletfcherbettes. Die Gletscherbewegung erfolgt (gleitend und fließend) durch den Druck der gesamten Masse und die Biegsamkeit des Eises, sie ist im Sommer und bei Tage größer als im Winter und bei Nacht; in der Mitte, an der Oberfläche und auf stark geneigter Fläche beträchtlicher als an den Rändern und Fig. 15. Der Aletschgletscher in der Schweiz. in der Tiefe auf nahe ebenem Boden. Durchfchnittlich beträgt sie höchstens l/2 m täglich; die fchnellste Bewegung (12 m) wurde am 1. Juni 1845 beim Vernagtgletscher in der Schweiz beobachtet. Schutt und Steintrümmer, welche auf die Gletscheroberfläche gelangen, ordnen sich infolge der Bewegung derselben in lange Reihen, Seitenmoränen (Gandeken), längs

10. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 23

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Land. 23 der Gletscherränder. Vereinigen sich zwei Gletscher zu einem einzigen, so bilden die Seitenmoränen der sich aneinander schließenden Ränder eine Mittelmoräne (Gnsser), während der am unteren Endpunkte des Gletschers zusammengetragene Schutt zur Endmoräne wird. Gesteinsmassen, welche durch Spalten unter den Gletscher geraten, werden durch das ungeheure Gewicht und die Fortbewegung der Eismasse zu Geröll oder Sand zertrümmert (Grundmoränen) und veranlassen Trübung der Glelscherbäche. Die Aussurchuug, Schleisung und Polierung der felsigen Gletscherbetten sowie die Ansammlung von Moränenschutt .liefern sichere Beweise für das einstige Vorhandensein von Gletschern an Orten der Erdoberfläche, wo dieselben heute nicht mehr gesunden werden. Die Bedeutung der Gebirgserhebungen für die klimatischen Verhältnisse und allgemein für die Weltstellung der Länder ist außerordentlich, aber im einzelnen sehr verschieden. Dagegen haben selbst die mächtigsten Gebirge nur eine geringe Bedeutung für die horizontale Gestaltung der Festländer. Nicht nach dem Gebirge richtet sich die Konfiguration des Landes, wie man früher glaubte, sondern der Gebirgszug hängt im großen und ganzen von der Ausdehnung des Festlandes ab. „Die Beharrlichkeit der Höhenverhältnisse auf den Abhängen der Gebirge bezeugt uns unwiderleglich, daß sie an den Rändern der Festlande ausgestiegen sind, und daß schon vor ihrer Erhebung die Umrisse der letzteren gegeben waren. Wären die Ändert nämlich nicht am Rande eines schon trocknen Südamerika, sondern aus den Tiefen des Ozeans aufgestiegen und trügen sie als Gebälk ein neues Festland, so müßte sich an ihrem pazifischen Abhange ein ebenso breiter Küstensaum finden wie aus der Binnenseite, was doch bekanntlich nicht der Fall ist. Immer sollte uns gegenwärtig bleiben, daß jedes Festland, und wenn es völlig eben wäre, als mächtiges Hochland aus der See aufsteigt und daß neben der Erhebung von Festlandmassen, wenn man den Körperinhalt berechnet, auch die höchsten Gebirge nur untergeordnete Erscheinungen sind. Auch wissen wir bereits aus anderem Wege, daß an Stelle, wo jetzt die Gebirge stehen, also aus dem Raume ihres Sockels, schon vor der Erhebung trocknes Land war." (Peschel.) Eine besondere Art von meist kegelförmigen Bergen sind die Vulkane, bei welchen ein Kanal in das Erdinnere führt, durch den von Zeit zu Zeit (bei Eruptionen) gasförmige, feste und glühendslüssige Massen (Lava) ausgeworfen werden. Vulkane treten selten einzeln, sondern meist in Gruppen oder Reihen ans. Reihenvnlkane finden sich entweder zu bogenförmigen Inseln gruppiert oder als Gipfel langgestreckter Gebirge und Plateaus in der Nähe des Meeres. Sie stehen gewissermaßen als Essen über langen Spalten der innern Erdkruste und bilden eine charakteristische Eigentümlichkeit einzelner Gegenden unseres Planeten. Isolierte Vulkane treten ausnahmsweise auch fern vom Meere auf, aber stets in Gegenden, die früher Seebedeckung besaßen. Die Ursache der vulkanischen Thätigkeit ist das glutflüssige Erdinnere, aus welches auch die überall zu beobachtende Zunahme der Bodenwärme mit wachsender Tiefe hinweist. Bei den meist von Erdbeben eingeleiteten Eruptionen werden geschmolzene und staubförmig zertrümmerte Gesteinsmassen (Lava und vulkanische Asche) durch die Öffnung der zentralen Röhre, den Krater, ausgeworfen, sowie ungeheure Dampfmassen und Gase ausgeströmt. Im Zustande der Ruhe, oder beiden sogenannten erloschenen Vulkanen, ist der vom Krater in das Erdinnere führende Kanal durch erstarrte Lavamassen geschlossen; vor
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