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treffliche Einrichtungen zu einem wohlgeordneten Ganzen verbunden; er ist endlich eifrig bemht gewesen, die Bildung und Gesittung seiner Unterthanen zu frdern. Weithin in ferne Lnder ist fem Ruf gedrungen; Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker erzhlt von dem groen Karl, und seinen Ruhm in Sagen und Liedern gefeiert.
2. Karls Kriege. Karl hat eine Reihe siegreicher Kriege gefhrt: gegen die Langobarden, die Sachsen, die Araber in Spanien, die Avaren, die Slaven und die Dnen.
a. Der Krieg gegen die Langobarden (773 und 774).
Der Langobardenknig Desiderius bedrngte den Papst. Dieser bat Karl, der, wie sein Vater Pippin seit der Schenkung des Kirchenstaates an den Papst, Schutzherr von Rom war, um Hilfe. Karl zog der die Alpen, eroberte Pavm, schickte Desiderius ins Kloster und vereinigte das langobar-dische Reich mit dem frnkischen.
b. Die Kriege gegen die Sachsen (772804).
Auf dem Reichstage zu Worms (772) wurde der Krieg gegen die noch heidnischen Sachsen beschlossen, die seit alter Zeit Feinde der Franken waren. Karl eroberte auf dem ersten Zuge in das Sachsenland die Feste Eres brg, zerstrte ihr Hauptheiligtum, die Jrminsul, und begann durch Missionare das C h r i st e n t u m einzufhren. Aber während seiner Kmpfe in Italien erhoben sich die Sachsen wieder; während des Krieges in Spanien drangen sie verheerend bis zum Rheine vor. Sie wurden jedoch zurckgeschlagen, und indem Karl bis an die Weser und Elbe vorrckte, zwang er sie zur Unter-werfung und Annahme der Taufe. Nach kurzer Ruhe erneuerte sich der Krieg, indem die Sachsen, erbittert durch die Einfhrung des Heerbannes, ein frn-kisches Heer bei dem Sntelgebirge niedermachten. Karl lie zur Strafe dafr 4500 Sachsen zuverdenanderaller enthaupten. Nun erhoben sich die Sachsen unter dem Herzog Widukind in allgemeinem Auf-stand; aber durch Karls Sieg an derhase berwunden, muten sie sich endlich das Christentum und die Einfhrung frnkischer Einrichtungen gefallen lassen, und selbst Widukind nahm die Taufe an. Zur Befestigung des Christentums wurden in ihrem Lande 8 Bistmer errichtet. So wurden Sachsen und Franken Brder und gleichsam ein Volk durch den christlichen Glauben".
c. Derkrieg inspanien.
Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statthalter gegen den maurischen Herrscher zu Hilfe gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro, die sptere s p a -
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Frontera 711 wurde das Westgotenreich zerstrt und Spanien der arabischen Herrschaft unterworfen.
Der berrest des Westgoten-Volkes zog sich in die nrdlichen Gebirge Spaniens zurck und grndete dort das kleine christliche Knigreich Asturien.
Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich.
48.
Das Frankenreich unter den letzten Merowingern; die Pippiniden.
1. Die letzten Merowinger und die Hausmeier. Die merowingischen Könige entarteten immer tiefer und sanken in Schwche und Verachtung. Da kam die Regierungsgewalt in die Hnde der Haus meier.
Die Hausmeier (Majores domus) waren die Vorsteher des kniglichen Haus- und Hofwesens und die Anfhrer des Lehnsheeres. Pippin von Heristall wurde (um 700) Majordomus des gesamten Reiches (Austrasien, Neustrien und Burgund) und nannte sich H e r z o g u n d F r st der Franken". Ihm folgte in der Hausmeierwrde sein Sohn Karl Martell (der Hammer). Dieser rettete ganz Europa aus einer groen Gefahr: er besiegte die Araber, die aus Spanien nach Frankreich vorgedrungen waren, in der Schlacht bei Tours und Poitiers, 732.
2. Pippin der Kleine. Karls Sohn Pippin der Kleine entsetzte mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger Childerich Iii., der nur noch dem Namen nach König war, seiner Wrde, schickte ihn in ein Kloster und lie sich selbst zum König der Franken salben, 751. So folgte dem Hanse der Merowinger das Hans der Pippiniden oder Karolinger.
Pippin der Kleine, 751768, brachte dem Papste Hilfe gegen die Langobarden. Er entri ihnen Ravenna und die Umgegend von Rom und schenkte diese Eroberung dem heiligen Petrus", d.h. dem Papste. Das war der Anfang des Kirchenstaates. Auf Pippin folgte sein Sohn Karl der Groe.
49.
Karl der Groe.
(S. Karte Vii.)
1. Karl der Groe, 768814; seine Bedeutung in der Geschichte.
König Pippin der Kleine hinterlie das frnkische Reich seinen beiden Shnen Karl und Karlmann, 768. Karlmann starb schon nach drei Jahren, und der ltere Bruder Karl wurde Alleinherrscher. Mit Recht wird er der Groe" genannt. Nicht allein als Kriegsheld hat er sich hervor-gethan und durch Eroberungen ein ausgedehntes Reich, das mchtigste in Europa, geschaffen; er hat auch die verschiedenen Völker seines Reiches durch
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So entstanden in Thringen und Sachsen die Städte Boslar, Merseburg, Quedlinburg. Ferner schuf Heinrich eine Reiterei. Zu diesem Zwecke muten die Lehenstrger je nach der Gre ihres Lehens eine kleinere oder grere Zahl berittener Kriegsknechte stellen, und so entwickelte sich allmhlich der bald so bedeutsam hervortretende Ritt er stand.
Nach diesen Vorbereitungen wandte sich Heinrich zunchst gegen die S laven (oder Wend en) an der Elbe, die zum Teil mit den Ungarn ver-bndet waren. Mitten im Winter eroberte erbrennabor (Brandenburg), die Hauptstadt des Stammes der Heveller. Zum dauernden Schutz der stlichen Grenze errichtete er die Nordmark. Dann besiegte er die D n e n, und grndete jenseit der Eider die Mctrf Schleswig.
Nach Ablauf des Waffenstillstandes besiegte er die Ungarn in einer groen Schlacht bei Riad e oder Rietheburg an derunstrut, 933. Heinrich starb zu Memleben an der Unstrut, und wurde zu Quedlinburg begraben.
2. Otto I der Groe (936973), Heinrichs Sohn, wurde zu Aachen gekrnt. Dabei versahen damals zuerst die Herzge die seitdem blich gewordenen Erzmter des Reichs (Erzkmmerer, Erztruchse, Erz-schenk, Erzmarschall). Als spter mehrere der Herzge sich gegen die knigliche Gewalt auflehnten, unterwarf Otto die Widerspenstigen, schrnkte die herzogliche Gewalt ein und verlieh mehrere Herzogtmer an seine Verwandten. Seinem Bruder Heinrich, der sich den Emprern ange-schlssen hatte, aber dann reumtig zu ihm zurckkehrte, verzieh er, und gab ihm das Herzogtum Bayern.
Die Grenzen des Reiches schtzte Und erweiterte Otto durch glckliche Kriege gegen auswrtige Feinde. Die Slaven unterwarf er bis zur Oder und grndete zur Befestigung des Christentums unter ihnen das Erzbistum Magdeburg und die Bistmer Havelberg und Brandenburg. Bhmen wurde lehenspslichtig. Besonders folgenschwer war dann Ottos Ein-Mischung in die Verhltnisse Italiens. Dort war der burgundische König Lothar als König anerkannt worden, aber dann rasch gestorben, und der Mark-gras Berengar von Jvrea hatte sich des Thrones bemchtigt. Da dieser Lothars junge Witwe Adelheid verfolgte, wandte sie sich an den deutschen König Otto um Hilfe. Otto zog mit einem Heere nach Italien, besiegte Be-rengar und vermhlte sich mit Adelheid. Darauf lie er sich in Mailand als König von Italien die eiserne lombardische Krone aussetzen. Als dann die Ungarn wieder in Deutschland einfielen, besiegte er sie in der groen Schlacht auf dem L e ch f e l d e, 955.
Auf einem spteren Zuge nach Italien empfing Otto vom Papste die Kaiserkrone, 962. Seit dieser Zeit blieb die Kaiserwrde bei dem
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deutschen Reiche, das von nun an heiliges rmisches Reich deutscher Nation" genannt wurde. Von da begannen die fr Deutschland so ver-hngnisvollen Rmerzge", indem jeder neugewhlte deutsche König zu-nchst einen Zug nach Italien unternahm, um sich in Rom mit der rmischen Kaiserkrone krnen zu lassen. Auf seinem letzten Zuge nach Italien ver-mhlte der Kaiser seinen Sohn Otto mit der griechischen Prinzessin Theo-ph an o, um auch Unteritalien, das noch zu dem griechischen Kaiserreiche gehrte, an sein Haus zu bringen. Nach Deutschland heimgekehrt, starb er,
wie sein Vater, in Memleben, und wurde in Magdeburg bestattet.^
3. Otto Ii. (973983) hatte zunchst gegen den König von Frank-reich zu kmpfen, der Lothringen dem deutschen Reiche entreien wollte und schon die Kaiserstadt Aachen unvermutet mit einem Heere berfallen hatte. Der Kaiser trieb den franzsischen König bis nach Paris zurck und zwang ihn, auf Lothringen Verzicht zu leisten. Auf einem Zuge nach Unter-4l yv Italien, dessen Besitz er im Namen seiner Gemahlin beanspruchte, erlitt er/
eine Niederlage und entging nur mit Mhe der Gefangenschaft. Er starb iir Rotn irrt 28. Jahre seines Alters, das Reich seinem unmndigen Sohne ber-lassend, der eben in Aachen als König gekrnt war.
4. Otto Iii. (9831002), bei seines Vaters Tode erst drei Jahre alt,
stand zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Theophno, die, untersttzt von dem gelehrten franzsischen Abt Gerb ert (spter Papst Sylvester Ii.), den Sinn des Wunderkindes" von der schsischen Roheit"
auf die griechisch-rmische Bildung hinlenkte. Kaum zum Jnglinge heran-gewachsen, zog Otto der die Alpen nach Italien, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und begeisterte sich an dem Gedanken, die ewige Stadt zur Hauptstadt des Reiches und zum Kaisersitze zu erheben. Doch die Rmer vergalten des jungen Kaisers Vorliebe fr ihre Stadt mit wiederholten Emprungen. Er starb, ein Jngling von 22 Jahren, in Italien.
5. Heinrich Ii. der Heilige (10021024), Herzog von Bayern, ein Urenkel König Heinrichs I., hatte namentlich in Italien viele Kmpfe zu bestehen. Er empfing in Rom die Kaiserkrnung, bei der ihm der Papst den goldenen, mit einem Kreuze gezierten Reichsapfel, das Sinnbild der Weltherrschaft, berreichte. Ein Freund der Geistlichkeit, machte er mit seiner frommen Gemahlin Kunigunde viele kirchliche Stiftungen; namentlich grndete er das Bistum Bamberg, in dessen Dome er mit seiner Gattin bestattet ist. Mit ihm erlosch das schsischekaiserhaus.
Whrend der Regierung Heinrichs Ii. setzten sich die Normannen in Unteritalien fest, wo sie das Herzogtum Apulien grndeten.
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Langobarden und weiter stlich (in Ungarn): das Reich der Ge-piden.
6. In Italien, den Donauprovinzen (sdlich von der Donau) und Jllyrien: das Reich der Ostgoten.
7. In Nordasrika: das Reich der Bandalen.
8. Im stlichen Britannien: die Reiche der Angelsachsen. (Daneben im westlichen Britannien die Britten noch unabhngig.) /
44.
Ausbreitung des Frankenreichs unter den Merowingern; das Lehenswesen.
1. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwig selbst hatte noch wenige Jahre vor seinem Tode einen siegreichen Kriegszug gegen die Westgoten ausgefhrt und ihnen das Land zwischen der Loire und Garonne abgenommen. Seine Shne, unter die nach seinem Tode das Reich geteilt wurde, vergrerten es noch mehr, indem sie auch Buchung und'thringen unterwarfen. Nun reichte das Frankenreich von dem englischen Kanal bis zu den Alpen und von der Garonne bis zur Elbe (s. auf Karte Vi die r o t e Grenzlinie). Durch immer wiederholte Teilungen und durch greuelvolle Bruderkriege wurde aber spter die Macht der Merowinger geschwcht. Whrend dieser Zeit bildete sich eine neue, eigentmliche Staatsordnung aus: das Lehenswesen.
2. Das Lehenswesen. Durch die Ausbreitung der germanischen Völker der fremde Lnder vernderte sich auch ihre ursprngliche Verfassung. Die in ihren Sitzen gebliebenen Stmme, wie die Sachsen, Friesen, Thringer, hielten zwar an ihren alten Einrichtungen noch fest; in den durch Eroberung gegrndeten germanischen Reichert dagegen entwickelte sich ein neues Staats-leben, dessen Grundlage das Lehens- oder Feudalwesen war. Das er-oberte Land wurde nmlich so geteilt, da der König einen Teil als Eigentum fr sich behielt, einen zweiten den Besiegten gegen Zinsabgabe lie und den dritten unter seine Krieger verteilte. Von diesen bekam jeder einzelne sein Los als freies erbliches Eigentum Allod. Von seinem Gute verlieh dann der König wieder einzelne grere^Stcke zur Nutznieung an einzelne seines nheren Gefolges, seiner Getreuen". Ein solches Stck hie Lehens-gut oder Feod; der es gab, Lehensherr; der es empfing, Lehensmann oder Vasall. Dervasall mute dem Lehensherrn, dem er durch den Lehenseid gelobte, allzeit treu, hold und gewrtig" zu sein, im Kriege und bei Hose dienen. Hierdurch erhhte sich einerseits des Knigs Macht, anderer-seits gelangten die Vasallen zu grerem Besitz und Ansehen, als die andern Freien. Viele Freien bertrugen daher ihre Allodien an mchtige Lehens-Herren, um sie von diesen als Lehen zurckzuerhalten. Die groen Lehens-
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nur 13jahre; dann drangen dielangobarden, die das Gepidenreich erobert hatten, unter Albin in Italien ein, und unterwarfen zunchst Ober-italien, wo sie das Langobardenreich (Lombardei) mit der Hauptstadt Pavm grndeten, 568/Darauf eroberten sie auch noch einen groen Teil von Mittel-italien. Aber durch das frhzeitige, gewaltsame Ende Alboins, der auf An-stiften seiner Gemahlin (Rosamunde) ermordet wurde, geriet der langobar-dische Siegeslauf ins Stocken. Die Langobarden brachten es nie dahin, das ganze Italien zu unterwerfen. Namentlich die wichtigen Hauptstdte Rom und Ravenna mit ihrem Gebiet, sowie die Ksten Unteritaliens verblieben unter der Herrschaft des ostrmischen Reiches und bildeten das Exarchat Ravenna"./
Infolge dieser Verhltnisse wurde der rmische Bischof oder Papstwie er etwa von dieser Zeit an genannt wurde, thatschlich fast ganz unabhngig von jeder weltlichen Macht. Mit dem groen Gregor I., der zu dieser Zeit (ca. 600) Papst war, beginnt die von da an immer mehr wachsende Macht des Papsttums.
46.
Das Christentum unter den germanischen Vlkern.
1. Vor Bonifatius. Schon während der Vlkerwanderung waren viele deutsche^Völker zum Christentum bekehrt worden. Zuerst von ihnen waren die Goten Christen geworden. Seit Chlodwigs Sieg beimpich hatten sich die Franken dem Christentum zugewendet. In das innere Deutsch-land kam das Evangelium teils aus Irland, das schon im fnften Jahrhundert sich bekehrt hatte, teils aus England, wo Papst Gregor der Groe am Ende des 6. Jahrhunderts das Christentum hatte verkndigen lassen.
2. Bonifatius. Der eigentliche Apostel der Deutschen aber wurde der angelschsische Mnch Winfried, mit kirchlichem Namen Bonifatius genannt. Zuerst wirkteer unter den wilden Friesen, dann in Hessen
und Thringen. Der Papst erhob ihn zum Erzbischos der gesamten , deutschen Kirche. Seine Lieblingstiftung war das Kloster Fulda. Er hatte spter seinen erzbischflichen Sitz in Mainz. Doch entsagte er als vier-uudsiebzigjhriger Greis dieser Stellung, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und das Werk ihrer Bekehrung zu vollenden. Hier fand er den Mrtyrertod (754).
3. Das Klosterwesen, Wichtig fr die Anpflanzung und Ansbreming des Christentums wurde besonders das Klosterwesen. Bald nach seiner Entstehung in gypten auch im Abendlande verbreitet, erhielt es durch Benedikt von Nursia (529) eine neue Gestaltung, indem dieser auer Religionsbungen auch Handarbeit, Landbau und Unterweisung der Jugend zur Aufgabe der Mnche machte; bald trat auch wissenschaftliche Beschftigung hinzu. Seine
Andr-Sevin. Kurzer Lehrgang der Geschichte. fi
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th.
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Die Hausmeier (Majores domus) waren die Vorsteher des kniglichen Haus- und Hofwesens und die Anfhrer des Lehnsheeres. Unter ihnen wurde vorzglich Pippin von Heristall (um 700) mchtig, der sich Herzog und Fürst der Franken nannte. Ihm folgte in der Hausmeierwrde sein Sohn Karl Martell (der Hammer). Dieser rettete ganz Europa aus einer groen (Befahr: er besiegte die Araber, welche aus Spanien nach Frankreich vor-gedrungen waren, in der gewaltigen Schlacht bei Tours und Poitiers 782. 732
2. Pippin der Kleine. Karls Sohn Pippin der Kleine entsetzte mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger Childerich Iii., der nur dem Namen nach König war, seiner Wrde, schickte ihn in ein Kloster und lie sich selbst zum König der Franken salben 751. So folgte dem Hause 751 der Merowinger das Haus der Pippiniden oder Karolinger.
Pippin der Kleine, 751768, brachte dem Papste Hilfe gegen die Langobarden. Er entri ihnen Ravenna und die Umgegend von Rom und schenkte diese Eroberung dem heiligen Petrus" d. h. dem Papste. Das war der Anfang des Kirchenstaates. Auf Pippin folgte fein Sohn Karl der Groe.
21. (82.)
Barl der Groe 768314. Seine Kriege.
(S. Karte Vii.)
1. Karls Bedeutung in der Geschichte. König Pippin der Kleine hinterlie das frnkische Reich seinen beiden Shnen Karl und Karlmann, 768. Karlmann starb schon nach drei Jahren, und der ltere 768 Bruder Karl wurde Alleinherrscher. Mit Recht wird er der Groe" genannt. Nicht allein als Kriegsheld hat er sich hervorgethan und durch Eroberungen ein ausgedehntes Reich, das mchtigste in Europa, geschaffen;
er hat auch die verschiedenen Völker, welche er seiner Herrschaft unterwarf, durch treffliche Einrichtungen zu einem wohlgeordneten Ganzen verbunden und mit Kraft und Weisheit gelenkt; er ist endlich fr die Frderung der Bildung und Gesittung feiner Unterthanen mit unablssigem Eifer bemht gewesen. Weithin in ferne Lnder ist sein Ruf gedrungen, der Europas Grenzen hinaus der Glanz seines Namens erstrahlt. Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker erzhlt von dem groen Karl, und seinen Ruhm in Sagen und Liedern gefeiert.
2. Karls Kriege. Der Sachsenkrieg (772803). Karl hat eine Reihe siegreicher Kriege gefhrt: gegen die Sachsen, die Langobarden, die Araber in Spanien, die Avaren, die Slaven und die Dnen. Der schwerste dieser Kriege war der gegen die Sachsen. der dreiig Jahre hat er sich hingezogen Denn die Sachsen waren ein tapferes, freiheitliebendes
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ihn, auf Lothringen Verzicht zu leisten. Auf einem Zuge nach Unter-italien, dessen Besitz er im Namen seiner Gemahlin beanspruchte, erlitt er eine Niederlage und entging nur mit Mhe (durch einen Sprung ins Meer) der Gefangenschaft. Er starb in Rom im 28. Jahre seines Alters, das Reich seinem unmndigen Sohne berlassend, der eben in Aachen als König ge-krnt war.
2. Otto Iii. (9831002), bei seines Vaters Tode erst drei Jahre alt, stand zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Theophno, die, untersttzt von dem gelehrten franzsischen Abt Gerb ert (spter Papst Sylvester Il), den Sinn des Wunderkindes" von der schsischen Roheit" auf die griechisch-rmische Bildung hinlenkte. Kaum zum Jnglinge heran-gewachsen, zog Otto der die Alpen nach Italien, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und begeisterte sich an dem Gedanken, die ewige Stadt zur Hauptstadt des Reiches und zum Kaisersitze zu erheben. Doch die Rmer vergalten des jungen Kaisers Vorliebe fr ihre Stadt mit wiederholten Emprungen. 3m Jahre 1000, als von vielen der Weltuntergang erwartet wurde, unter-nahm Otto eine Wallfahrt nach Gnesen zu dem Grabe des heiligen Mrtyrers Adalbert von Prag, des Apostels der Preußen. Dann begab er sich nach Aachen, wo er andachtsvoll in die Gruft Karls des Groen hinabstieg. Bald darauf starb er, ein Jngling von 22 Jahren, in Italien.
3. Heinrich Ii. der Heilige (10021024), Herzog von Bayern, ein Urenkel Kaiser Heinrichs I., hatte namentlich in Italien viele Kmpfe zu bestehen. Er empfing in Rom die Kaiserkrnung, bei welcher ihm der Papst den goldenen, mit einem Kreuze gezierten Reichsapfel, das Sinnbild der Weltherrschaft, berreichte. Ein Freund der Geistlichkeit, machte er mit seiner frommen Gemahlin Kunigunde viele kirchliche Stiftungen; namentlich grndete er das Bistum Bamberg, in dessen Dome (Tafel V, 7) er mit s einer Gattin bestattet ist. Mitihm erlosch das schsischekaiserhaus.
Whrend der Regierung Heinrichs Ii. setzten sich die Normannen auch in Unter-italien fest, wo sie das Herzogtum Apulien grndeten.
31. (91.)
Die frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. Konrad Ii. und
Heinrich Iii.
1024 1. Konrad Ii. von Franken (1024-1039) wurde auf der Verfamm-lung der deutschen Stmme in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz gewhlt und bald darauf in Rom als Kaiser gekrnt. Er brachte Bur-gund oder das arelatische Knigreich nach dem Aussterben des Knigs-Hauses an das deutsche Reich. Um die bermige Fehdelust der Ritter einzuschrnken, frderte er den von der Kirche empfohlenen Gottesfrieden,
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82
Europa zog aus den neuentdeckten Lndern mannigfachen groen Gewinn. Stolze Silberflotten fhrten alljhrlich die unermelichen Schtze der Bergwerke von Mexiko und Peru nach den spanischen Hfen. Neue Bodenprodukte, wie Zucker, Kaffee, Tabak, Mais, Kartoffeln wurden aus den Kolonien eingefhrt, und die neuen Nahrungs- und Genumittel vernderten vielfach die Lebensweise. Dr Handel erfuhr eine vllige Umgestaltung. An die Stelle des Verkehrs auf den Binnenmeeren trat der oceanische Welthandel, der die europischen Wimpel an die Gestade aller Dceane trug. Dadurch verloren die alten Seestdte Venedig und Genua immer mehr an Bedeutung; auch der Handel der Hansa geriet in Verfall. An ihrer Stelle blhten die atlantischen Staaten empor, zunchst Spanien und Portugal. Lissabon war jetzt der Markt fr die kostbaren Erzeugnisse Ostindiens und wurde der erste Welthandelsplatz. Auch die Wissenschaften, vor allen die Erd- und die Naturkunde, wurden durch die neuen Entdeckungen erheblich erweitert und bereichert.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Mexiko Peru Venedig Genua Spanien Portugal
19
der Ostgoten seinen Untergang, 555, und auch Italien wurde eine Provinz 555 des griechischen Kaiserreiches.
4. Justinians innere Regierung. Justiman sorgte fr die Gesetzgebung durch Sammlung der rmischen Gesetze. Er erbaute die prchtige Sophienkirche in Konstantinopel(Taf. V, 3). Auch verpflanzte er den Seidenbau nach Europa.
5. Sinken des Reiches. Unter Justinians Nachfolgern wurde der Umfang des Reiches besonders durch die Eroberungen der Araber sehr verringert, während greuel-volle Thron- und Religionsstreitigkeiten es im Innern zerrtteten. Der hundertjhrige Bild er st reit endete zu gunsten der Bilderverehrung.
, 16. (76.)
Das Reich der Langobarden 568.
Die Griechen herrschten der das ganze Italien nur 13 Jahre; dann drangen die Langobarden, welche das Gepideur eich erobert hatten,
unter Albin in Italien ein, und unterwarfen zunchst Oberitalien, wo sie das Langobardenreich (Lombardei) mit der Hauptstadt Pavia grndeten, 568. 58 Darauf eroberten sie auch noch einen groen Teil von Mittelitalien. Aber durch das frhzeitige gewaltsame Ende Alboins, der auf Anstiften seiner Ge-mahlin (Rosamunde) ermordet wurde, geriet der langobardische Siegeslauf ins Stocken. Die Langobarden brachten es nie dahin, das ganze Italien zu unterwerfen. Namentlich die wichtigen Hauptstdte Rom und Ravenna mit ihrem Gebiet, sowie die Ksten Unteritaliens verblieben unter der Herr-schaft des ostrmischen Reiches und bildeten das Exarchat Ravemm".
Infolge dieser Verhltnisse wurde der rmische Bischof oder Papst", wie er etwa von dieser Zeit an genannt wurde, tatschlich fast ganz unabhngig von jeder weltlichen Macht. Mit dem groen Gregor I., der zu dieser Zeit (ca. 600) Papst war, beginnt die von da an immer mehr wachsende Macht des Papsttums.
17. (78.)
Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius.
1. Vor Bonifatius. Schon während der Vlkerwanderung waren viele deutschen Völker zum Christentum bekehrt worden. Zuerst von ihnen waren die Goten Christen geworden. Seit Chlodwigs Sieg bei Zlpich hatten sich die Franken dem Christentum zugewendet. In das innere Deutsch-laud kam das Evangelium teils aus Irland, das schon im fnften Jahr-hundert sich bekehrt hatte, teils aus England, wo Papst Gregordergroe am Ende des 6. Jahrhunderts das Christentum hatte verkndigen lassen.
So brachten die irischen Mnche Columbanus und Gallus den Alemannen im Wasgenwald und in der Schweiz, Kilian den Ostfranken bei Wrzburg das Evangelium, während der Angelsachse Willibrord unter den Friesen an der Nordsee wirkte.
2. Bonifatius. Der eigentliche Apostel der Deutschen aber wurde der angelschsische Mnch Winfried, mit kirchlichem Namen Bonifatius
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