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1. Das Altertum - S. 19

1907 - Leipzig : Voigtländer
Geschichte der Griechen. § 18. Land und Volk (Karte Iii). Das erste Volk (Europas, das für die Geschichte von Bebeutung würde, waren die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland. Der Wohnsitz der Griechen war schon in alter Zeit der sübliche Teil der Balkanhalbinsel. Das kleine £anb ist etwa so groß wie das Königreich Bayern. Griechenland) hat eine reichgeglieberte Küste. Hufter dem korinthischen Meerbusen bringen noch viele anbere Buchten tief in das £anb ein. Durch solche Einschnürungen wirb die Halbinsel in Horb-, Mittel- und Sübgriechentanb geteilt. (Ein Schwarm von Inseln umgibt den hafenreichen Stranb. Besonbers im Osten, nach Rsien zu, finben sich Häfen und Inseln in großer Zahl. Das innere £anb ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Horben steht als gewaltiger Wächter gegen die Grenzlänber Mazebonien und Thrazien der 3000 m hohe Dlhmp. Zwischen Horb- und Mittelgriechenlanb zieht sich das ©tagebirge hin; es reicht im Osten so nahe an die Küste, daß zwischen Meer und Gebirge nur der schmale paß der Thermophlen übrig bleibt. In Mittelgriechenlanb überragt der zackige parnassus die übrigen Berge. Die sübliche Halbinsel hat in der Mitte ein hochlanb und wirb im Süben von dem rvilben Carjgetusgebirge burchschnitten. Rn größeren Flüssen ist Griechenlanb arm. Im Horben burchfließt der peneus eine wiesenreiche (Ebene und dann das schöne Tal Temp e; im Süben kommt vom Cahgetus der kalte (Eurötas und der zu Überschwemmungen geneigte Hip Heus. Der Bo den des £anbes ist von Hatur nicht sehr fruchtbar und verlangt beshalb sorgsamen Hnbau, belohnt ihn aber auch durch mannigfaltige (Erzeugnisse; benn der fast immer heitere Himmel und basmilbe, sübliche Klima beförbern das Wachstum. 2. Landschaften. Durch die Menge der Buchten und Berge wirb Griechenlanb in viele nerschiebenartige £anbschaften gesonbert; die wichtigsten sinb: a) in Nordgriechenland: 1. (Epfrus im Westen, zumeist von „barbarischen" Völkerschaften bewohnt; 2* Lage Größe Küste Inseln Gebirge Zlüsse Boden Klima «Einteilung

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 37

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Masuren, das Grab der Nüssen. Bilder aus der Schlacht bei Tannenberg. 57 Opferdunst zum Himmel steigert. Und selbst die Moore und Sümpfe mit ihren grünschillernden Lachen und dem dunkeln Gestrüpp sehen ganz unschuldig aus. ... ; ! i !'0 Aber wenn an regenschweren Tagen der Herbststurm die Erde peitscht, dann brüllen die großen Seen wie das aufgeregte Meer. . . . Die Wälder brausen und schütteln ihre Kronen, als wollten sie niederstürzen und alles zerschmettern, was sich zwischen die Riesen hineinwagt. Und aus den Mooren scheint die Heimtücke zu grinsen. . . . Vollends zur Nacht, wenn das Auge nicht mehr seine beruhigende Wirkung auszuüben vermag, wenn das Getöse der Wellen, das Brausen des Waldes mit doppelter Kraft an unser Ohr schlägt: dann sind die Pfade, die den Kundigen sicher durch das Moor geleiten, von der Finsternis verschlungen. Wie ein Polyp*) liegt der Sumpf von Dunkel umhüllt, wie ein Untier, das gierig seine Fangarme ausstreckt, um alles, was in ihren Bereich gerät, zu umklammern und in den Tod zu ziehen. Und welch ein Tod! Mit freundlichem Grün überkleidet, täuscht das Moor eine Wiese vor, die zu Spiel und Tanz einladet. Aber das Aussehen ist trügerisch! Unter der dünnen Pflanzendecke lauert der Tod des unergründlichen, zähen Moders. . . . Der Fuß bricht durch. Im nächsten Augenblick schon ist der Körper bis an die ausgestreckten Arme versunken. Wehe dem Unglücklichen, dem auf sein Hilfegeschrei nicht schnell Rettung naht! Die Arme erlahmen . . . Zoll um Zoll sinkt der Körper ein . . . Noch nie hat das Moor einen wiedergegeben. . . . Wald und See der Heimat sind mir zu lieben Freunden geworden, und vertraut grüßen sie mich, wenn ich aus weiter Ferne zu ihnen zurückkehre.... Aber ich habe auch ihre ungebändigte Kraft kennen gelernt. Einmal war die Windsbraut durch einen alten Bestand hindurchgerast und hatte eine lange Reihe der Riesen gefällt. . . uralte Kiefern und Fichten. Und der See, an dem ich aufgewachsen bin, wie oft hat er meinen Kahn mit unwiderstehlicher Kraft ans Ufer geworfen. . . . Dr. Fritz Skowronnek, „Du mein Masuren!" Verlag Otto Ianke. Berlin Sw 11. 24. Bilder aus der Schmacht bei Tannenberg. 1. Das „russische Seda nz/. (26. bis 30. August 1914.) Die Schlacht bei Tannenberg wurde zum „russischen Sedan". Von der 230 000 Mann starken Narewarmee verloren die Feinde an Gefangenen, Toten und Verwundeten über 150 000, darunter 92 000 Gefangene. Uber 300 Geschütze, fast alle Maschinengewehre und Fahrzeuge blieben in der Hand der Sieger, dazu viele Wagen mit Lebensrnitteln, Munition und bgl. Wie ungeheuer groß die Kriegsbeute war, sehen wir baraus, daß 1620 Güterwagen nötig gewesen sinb, die erbeuteten Gegenstänbe fortzuschaffen. Die *) Polyp — ein im Wasser lebendes Hohl- oder Pflanzentier mit Fangarmen (z.b. Korallenpolyp).

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 10

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 10 — wegen der Nähe des Golf strömest und infolge der warmen Südwestwinde wärmer und feuchter als der Osten. 2. Europa besitzt bedeutende Alineral'schätze, besonders Kohlen und Eisen, Quecksilber, Blei und Salz. — Hinsichtlich der Pflanzen- und Tier- welt zeigt der Erdteil keine große Mannigfaltigkeit. In Nordenropa herrschen neben der Zwergbirke verkrüppeltes Nadelholz, Moose, Beeren und Flechten vor. Im mittleren Europa giebt es ausgedehnte Laub- und Nadelwaldnngen, Obst- und Weingärten. Südeuropa ist der Gürtel der immergrünen Wälder, der edlen Südfrüchte und feurigen Weine. Fast über den ganzen Erdteil ist der Getreide- und Kartoffelbau verbreitet. Europa ist besonders der Erdteil der sog. Haustiere-). Den Polarländern sind Renntier und Eisbär, den Mittelmeerländern Maultier und Seidenspinner eigentümlich. Die nördlichen Gewässer sind fischreicher als die südlichen. 3. Die Bevölkerung (365 Mill.) gehört hauptsächlich zwei Rassen an: a) der iudo-europäischeu oder kaukasischen (340 Mill.) und b) der mongolischen (20 Mill.). Erstere gliedert sich in drei fast gleich starke Hanptstämme: Germanen im N. und Nw.), Romanen (im S. und Sw.) und Slaven (im 0.). Letztere besteht aus drei Zweigen: Finnen, Magyaren (Ungarn) und Türken. Die Bewohner sind meist Christen. Die Germanen gehören Vorzugs- weise der protestantischen, die Romanen der katholischen und die Slaven der griechischen Kirche an. — Einige Millionen bekennen sich znm Islam, einige zum Judentum, während das Heidentum in Europa nur uoch wenige Bekenner zählt. Die Nachbarstaaten des deutschen Reiches. 1. Tas Königreich der Niederlande. § 13. Modenform und Gewisser. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes und gliedern sich in *) Der Golfstrom ist eine Strömung des atlantischen Oeeans, die von der Westküste Afrikas nach Mittelamerika fließt, im Golf von Mexico umwendet (daher Golfstrom) und sich in nordöstlicher Richtung der Westküste Europas nähert. Er besitzt hohe Temperatur, behält selbst im Winter 5—10° Wärme und bewirkt, daß die Häfen Norwegens bis zum Nordkap hinauf stets eisfrei bleiben. 2) Die Zahl der Haustiere (Pferde, Esel und Maultiere, Hornvieh, Schafe und Ziegen, Schweine) auf der ganzen Erde beträgt über 1 Milliarde. Davon entfallen auf Europa 400, auf Amerika 350, auf Australien 140, auf Asien Ilo und auf Afrika "etwa 40 Millionen Stück.

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 61

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 61 — Großstädte der römischen und der campanischen Ebene: 12. Rom am schiffbaren Tiber, Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs (Quiriual) und des Papstes (Vatikan), Mittelpunkt der katholischen Welt und ehemals Hauptstadt des römischen Weltreiches (s. Abb. 19). Die „ewige Stadt" ist voll von Bauwerken und Kunstschätzen des Altertums und des Mittelalters (Peterskirche, vatikanisches Museum). — Industrie und Handel sind im Aufblühen begriffen, besonders die Kunstindustrie. Durch starke Forts geschützt; Universität. — In der Umgegend das Albanergebirge, eine mit Fruchthainen, Weingärten, Wäldern und Seen, Villen und Dörfern bedeckte Oase der römischen Steppe. 13. Neapel/) einziger Naturhafen der Westküste von Messina bis Spezia, größte und reichste Stadt des Königreichs, zweite Hafen- und Handelsstadt, hervorragend iu Kunstgewerbe, Schiffbau und Handel mit Wein, Öl, Süd- früchten. Kriegshafen, Universität. Hafenstädte Siciliens und Sardiniens: 14. Palermo^), Hauptstadt und bedeutendster Jndnstrieort der Insel (Seiden- und Baumwollgewebe, Gold- und Silberwaren), Hauptsitz des Handels und der Schiffahrt Siciliens/ Universität. 15. Messina, mit berühmtem Hafen, Ausfuhr von Südfrüchten, vor allem Apfelsinen, Öl, Korallenarbeiten. Universität. Ihm gegenüber an der ital. Küste Reggio (reddscho). 16. Cagliari (kaljari), an der Südküste Sardiniens gelegene Hauptstadt der Insel, treibt Handel mit Landesprodukten. 14. Die Balkan-Halbinsel. § 55. Nebenform und Gewässer. Die Balkan-Halbinsel wird als die östlichste der drei südeuropäischen Halbinseln auch die südosteuropäische oder Südost-Halbinsel genannt. Die Oberfläche gliedert sich in ein Gebirgsdreieck mit einspringender Südostseite, das von zwei großen Tiefebenen (Donaubecken im No., Maritzabecken im So.) umlagert wird (s. Karte 15). *) Neapel hat eine prächtige Lage und Umgebung; daher der Ausspruch: „Neapel sehen und sterben!" Südöstlich vom Vesuv die i. I. 79 n. Chr. durch Lavaasche verschütteten Städte Pompeji und Herkulanum, jetzt teilweise ausgegraben. In der Asche des Vesuvs gedeiht ein vorzüglicher Wein, „Lacrimae Christi" (b. h. Thränen Christi) genannt. 2) Hier liegen bte bentschen Kaiser Heinrich Vi. und Friedrich Ii. begraben.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 33

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 33 — Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum Tiechlenstem mit dem Hanptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein). Die Alpen. § 29. I. Das Hochgebirge der Alpen läßt sich in vertikaler Rich- tnng in sünf von außen nach innen ansteigende Höhenzonen gliedern: 1. Die Voralpen, die Zone des Getreidebaues und der Laubwälder (Ms 1300 m Höhe); 2. die subalpine Zone, das Gebiet der Nadelholzwälder, der Alpen- wiesen und der Viehzucht, mit den höchstgelegenen Dorfschaften (bis 1800 m); 3. die untere Alpenzone, die höchsten Nadelwaldungen, die Alpen- matten mit den Sennhütten umfassend, bis zur Baumgrenze (2300 m Höhe); 4. die obere Alpenzone, das Gebiet der meisten Hochgipfel in den Kalkalpen und der Felseinöden in den Centralalpen, bis zu den Firnfeldern reichend (s. Abb. 4); 5. die Region des ewigen Schnees, deren untere Grenze sehr ver- schieden ist, das Ursprungsgebiet der Gletscher. Ii. In horizontaler Richtung werden die Alpen durch eiue Linie vom Südende des Bodensees durch das Oberrheinthal bis zum Comersee in zwei Züge geteilt: 1. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zu dieser Linie reichend, unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe (bis 4800 m); 2. die Oftalpeu, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum ungarischen Flachlande reichend, sind breiter, aber niedriger als jene (bis 4000 m). Iii. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen in drei gleichlaufende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüssen durchströmte Lüugsthäler von einander getrennt sind und dnrch Qnerthäler in eine große Anzahl einzelner Berggruppen zerlegt werden (s. Karte 8). Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen (ans der Karte dunkel schraffiert) bilden den zusammenhängenden Zug der Ceutral- alpeu, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und krystallinischen Schiefern besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen aus einer, bei den Ostalpen auf beiden Seiten die Voralpen (schwächer schraffiert), hauptsächlich aus ver- schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit, Marmor) aufgebaut. Gieb nach Karte 8 a) die einzelnen Gruppen der Central- alpen, b) der nördlichen und e) der südlichen Voralpen an! — Nenne die wichtigsten Gipfel und Pässe in den einzelnen Gruppen! 3*

6. Das Deutsche Reich - S. 14

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 14 — Klima und Naturprodukte. § 14. 1. Das Klima des deutschen Reiches ist mit Ausnahme des hoch- gelegenen Südrandes ein ziemlich günstiges und gleichmäßiges, dessen mittlere Jahrestemperatur^) -f 8 bis 10° C. beträgt. Ju der Nähe der Küsten wird es durch die See gemildert, die im Sommer Kühle, im Winter Wärme an die Luft abgiebt. 2. Der Boden des deutschen Reiches birgt reiche Mineralschätze. Während Edelmetalle seltener vorkommen, siud nutzbare Metallerze, vor allem Eisenerze, in unerschöpflicher Menge vorhanden. An Steinsalz- lagern, Solquellen und heilkräftigen Mineralbrunnen ist ebenfalls kein Mangel. Brenn- und Leuchtmaterial liefern die Stein- und Braunkohlen- lager, die torfreichen Moore nud die hier und da erbohrten Petroleum- quellen. Die Basalt-, Grauit- und Kalkfelsen der Gebirge bieten Stoff zu Hau- und Werksteinen, die Sand-, Thon- nud Lehmschichteu der Ebenen das Material zu Backsteiubauteu. 3. Die Pflanzenwelt (Flora) verteilt sich auf Waldland, Feld-, Wiesen- und Gartenboden, Moor und Heide. Der Wald ist auf besserem Boden Laubwald (Buchen und Eichen), auf Sandboden Nadelwald (Kiefern, Fichten, Tannen), oder ein ans beiden Baumarten zusammengesetzter Mischwald. Er bietet reichlich wildwachsende Beerensträucher und eßbare Pilze. Acker- und Gartenland nimmt fast die Hälfte der gesamten Bodenfläche ein und trägt Getreidearten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte, Flachs und Hanf. Die Wiesen bieten dem Vieh Gräser, die Heiden Heidekräuter. 4. Die Tierwelt (Fanna) des Reiches ist durch den fortschreitenden An- bau des Bodens sehr vermindert. Jagdbares Wild sind unter den Sänge- tieren der Edelhirsch, der Damhirsch, das Reh, der Hase, das Wildschwein; zu den Seltenheiten gehören das Elchwild, die Gemse, der Biber, der Dachs, der Wolf, die Wildkatze und die Fischotter. Jagdbares Gefügel liefern Wildenten, Fasane, Reb-, Auer-, Birk- und Haselhühner. Von den Reptilien sind die giftige Krenzotter und die Ringelnatter zu nennen. Groß ist der Fisch- reich tum der deutschen Gewässer. — An Menge wie an Wichtigkeit für den Menschen treten die freilebenden Tiere weit zurück gegen die Haustiere. !. Das deutsche Alpenvorland. § 15* Wodenform und Aeroäsfer. 1. Das deutsche Alpenvorland hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, welches Die mittlere Jahrestemperatur erhält man, wenn man die durchschnittlichen Temperaturen der 12 Monate zusammenzählt und durch 12 teilt.

7. Das Deutsche Reich - S. 20

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 — ab hange des St. Gotthard aus Bergsee und Gletscherbach entspringend, durch- fließt der Rheiu in reißendem Laufe tiefe Alpeuthäler und taucht bei seinem Eintritt in die Ebene in den klaren Gewässern des selten zufrierenden^), über 250 rn tiefen Bodensees unter. Westlich vom See durchmißt er eiu enges Durchbruchsthal zwischen Schwarzwald und Schweizer Jnra und stürzt unweit Schaffhausens in 100 m breiten Stromschnellen über ein 21 m hohes Riff des Jura (Rheinfall bei Schloß Lausen, s. Abb. 2). Bei Basel betritt er die oberrheinische Tiefebene, welche er bei Mainz verläßt. Diese Ebene reicht jedoch im N. noch eine Strecke in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein (Wetteran). Die weite Rheinebene wird zu beiden Seiten von hohen Gebirgswällen begrenzt: im W. vom Wasgau, vou der Haardt und dem Pfälzer Berglaud, im 0. von dem Schwarzwald und dem Odenwald, der sich weiter nordwärts im Spessart fortsetzt. Die größten Höhen der Umwallnng liegen im 3. einander gegenüber: im Wasgan der Sulzer Welchen und im Schwarzwald der wenig höhere Feldberg (— 1/2 Zugspitz). Während diese Gebirge der oberrheinischen Tief- ebene ihre Steilseiten, schroffe Abhänge mit tiefen, von Bergwassern durch- rauschten Schluchteu, zuwenden, dachen sie sich nach außen allmählich zu den Stufenländern ab. Tannenwälder^), aus denen nur die höchsten Gipfel kahl hervorragen, bedecken die Berge und umrahmen die dnnklen, von Dichtung und Sage verherrlichten Bergseen.^) Burgen und Klöster, meistenteils in Trümmern liegend, schmücken die Höhen und Thäler. Auch der Odenwald ist im W. scharf begrenzt; er erhebt sich bis 600 m Höhe. Fast dieselbe Höhe erreicht der rauhe Spessart, ein mit Buchen und Eichen*) dicht bewaldetes Berg- land. Etwas höher erheben sich Haardt (d. h. Hochwald) und Pfälzer Bergland. b) Die Lothringer Stufenlandschaft, der Westflügel des Beckeus, dacht sich ohne bedeutende Erhebungen.in nordwestlicher Richtung ab. Sie besteht am Fuße des Wasgenwaldes ans der wellenförmigen Lothringer Seenplatte; westlich von dieser erhebt sich die Lothringer Jnraplatte, *) In 1000 Jahren ist der See nur 30 mal ganz zugefroren. — Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von G. Schwab. 2) Freiligrath, Die Auswanderer: „Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen." 3) Gedichte: Mummelsees Rache und Märchen vom Mummelsee im Schwarz- walde, von Schnezler. 4) Vom Spessart gilt das Dichterwort: Mit seinen Buchen, seinen Eichen läßt sich kein anderer Wald vergleichen; wie Säulen hoch im Tempelraum steh'n seine Stämme Baum an Baum.

8. Das Deutsche Reich - S. 56

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 56 — Ii. Unterschiede zwischen der westlichen und östlichen Kcitfte des norddeutschen Mecchtandes. 1. Lage: Hinterland der Nordsee; Hinterland der Ostsee. 2. Boden form und Gewässer: Horizontale Ebene (ausgenommen Lüneburger Heide); zwei Höhenrücken und drei Thalzüge — reich an Moorgebieten; reich an Sandheiden — weniger und unbedeutende Landseen; zahlreiche, nicht selten große Landseen (Seenplatten) — Flüsse zur Nordsee in schlauchartigen Mündungen;' Flüsse in Haffmündungen — kleine Waldungen (mehr Laubwald); größere Waldgebiete (Mischwald und Nadelwald). 3. Küstenbilduug: Nordseeküste flach, zerrissen, Düneninseln, Deiche; Ostseeküste höher, flach, gebuchtet, inselreicher, Dünenschutz. 4. Klima: Seeklima; mehr Kontinentalklima. Iii. Gegenscihe zwischen Word- und Ostsee. 1. Art der Gewässer: Nordsee gegen den atlantischen Oeeau geöffnet (Randmeer); Ostsee geschlossenes Binnenmeer. 2. Ebbe- und Fluterscheinungen: Nordsee beträchtlich, höherer Wellengang; Ostsee unmerklich. 3. Beschaffenheit des Wassers: Nordsee größerer Salzgehalt, höhere Winterwärme, nie zufrierend; Ostsee schwächerer Salzgehalt, größere Klarheit, stellenweise zufrierend. 4. Flüsse der Nordsee besitzen Schlauchmündungen, der Ostsee dagegen Haffmnnduugen. 5. Küstenbeschaffenheit: Nordseeküste durch Sturmfluten in Busen und Inseln zerrissen (Wattenküste); Ostseeküste beständiger, höher (Haff- und Nehrungsküste). 6. Charakter der angrenzenden Landschaften: Nordseegestade im allgemeinen ■ düster, unwirtlich, großartig, baumlos, von der Brandung gepeitscht; Ostseeküste lieblicher, dichter besiedelt, Wald oft bis zum Strande, sanfter Wellengang am Strande. Iv. Wergl'eichungspunkte Zwischen Elbe und Hder. 1. Haupt st röme des norddeutschen Flachlandes. 2. Quelle (Sudeten), Mündung (seenartige Erweiterung). 3. Richtung des Laufes: Oberlauf ein nach X. offener Bogen; Mittel- und Unter- lauf nordwestlich mit kleinen Richtungsänderungen beim Durchbrechen der Landrücken; stärkste Ablenkung von der Hauptrichtung unter gleicher Breite. 4. Nebenflüsse: Ober- und Mittellauf die meisten (Gebirgswaffer) von links; Unter- lauf großer Neben- und Zufluß (aus der Ebene) von rechts. 5. Ufergegenden fruchtbar und anmutig (Umgebung von Dresden, Magdeburger Börde, Gegend von Freienwalde, Oderbruch). 6. Beschäftigung der Anwohner am Oberlauf vorwiegend industriell, am Mittel- und Unterlauf landwirtschaftlich. 7. Bedeutende Städte unter gleichen Breitengraden (Dresden—breslau, Magdeburg- Frankfurt, Hamburg—stettin). 8. Kanalverbindungen unter einander und mit den benachbarten Flnßlänfen.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — bei Neuburg, Kelheim und Passau) bedeutend eiugeeugt. Die am Ostab- hange des Schwarzwaldes aus zwei Quellbächen, Brege und Brigach, her- vorgehende Donau wird bei Ulm schiffbar und bildet an zwei Stellen (bei Ulm und Ingolstadt) große versumpfte Becken, sogenannte Riede oder Moser. Bei Passau verläßt sie das deutsche Reich. 6) Die beiden Hochebenen der Landschaft senken sich zur Douau. Die schwäbisch-bayrische Hochebene trägt unmittelbar am Fuße der Kalk- alpeu eine Zone vereinzelter Erhebungen und Senken, die Spuren einer ehe- mals von den Alpen ausgehenden Bedeckung des Landes mit Gletschereis. Die Einsenknngen tragen entweder Seen, wie den Bodensee, den Chiemsee (bayrisches Meer), den Tegernsee n. a., oder Hochmoore. Der Bodensee*), das durch seine Größe und Tiefe (über 250 m) ausgezeichnete „schwäbische Meer", besteht ans einem Hanptbecken, dem Obersee, der nach W. zwei Aus- läufer, den Überliuger See und den Unterfee, aussendet. — Nördlich von dieser sogenannten Moränenlandschaft dehnt sich bis zum Douauthal die eigentliche Hochebene aus, ein Hügelland, das durch zahlreiche Thäler in eine Anzahl wellenförmiger Platten zerschnitten ist. Die in diesen Thälern fließenden Donannebenflüffe Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, wälzen in stürmischem Laufe den Schutt und Schlamm fort, den ihnen die Alpenwild- bäche zuführen. Sommerliche, durch Gewitterregen verursachte Hochfluten lassen ihre Waffermaffe gewaltig, bis zum Vierzigfacheu des winterlichen Niederwaffers, anschwellen. Sie können deshalb nur mit Flößen befahren werden. Gleich der Donau bilden sie stellenweise versumpfte Becken. — Die vielfach fandige oberpfälzische Hochebene, die nördliche Fortsetzung der schwäbisch-bayrischen Hochebene, wird von der Nab durchflössen. Krwerbscsuellen. § 9. Die Bewohner des Alpenvorlandes sind auf die Landwirtschaft als Haupterwerb angewiesen. Die Almen, Matten und Wiesen der Kalkalpen und des Böhmer Waldes sind von Herden prächtiger Rinder und kühner Ziegen belebt, die hauptsächlich zur Milch-, Butter- und Käseerzeugung ge- halten werden (Alpenwirtschaft). Je weiter die Hochebene sich vom Ge- birge entfernt, desto mehr werden die Wiesenflächen durch Feld- und Garten- land verdrängt, das besonders mit Korn (Gerste) und Hopfen bebaut ist. Eiueu großen Teil des Bodens nimmt die Waldwirtschaft in Anspruch, welche das Land weit und breit mit dem Holze der düsteren Fichtenwälder versorgt. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Alpenvorlands mit Aus- nahme des Salzes in den Salzburger Alpen, des Graphits bei Pasfan *) Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von Schwab.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 64

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 64 — 4. Einmündende Flüsse. Aus dem eigentlichen Mitteleuropa strömen der Nordsee vier Flüsse (Rhein, Ems, Weser, Elbe) zu, welche sich meist in schlauchartige Busen ergießen; die Ostsee empfängt dagegen nur zwei mitteleuropäische Flüsse (Oder und Weichsel), welche in Haffe münden. 5. Beschaffenheit der Küsten. Die Dünenzüge der Nordsee sind von den Sturm- fluten allmählich zerstört und in Inseln (friesische Inseln) zerrissen worden, die der Ostsee (frische und kurische Nehrung) haben bleibenden Bestand; daher ist die „Nordseeküste allmählich in eine Wattenküste verwandelt, während an der Ostseeküste die Haffform unverändert blieb." 6. Charakter der angrenzenden Landschaften. „Der oft düsteren, unwirtlichen Poesie der Nordsee steht die gewinnende Lieblichkeit der Ostseegestade gegenüber. Hier packende, ernste Großartigkeit, baumlose Dünen, das brandende Meer und darüber schwer hangendes, von kreischenden Möven und Sturmvögeln dnrchpflügtes Gewölk, dort lachende Anmut, kräftig grünende Buchenwälder, blitzende Segel, die wie Riesenschwäne über die blau und grün schillernde, sonnendurchleuchtete Flut dahinschweben." Iv. Wergleichungspunkte Zwischen Elbe imö 1. Hauptflüsse des norddeutschen Flachlandes. 2. Quelle und Mündung (Sudeten — seenartige Erweiterung vor der Mündung in die Nordsee resp. Ostsee, welche sie mit dem atlantischen Ocean in Verbindung setzen). 3. Richtung des Flußlaufes (unmittelbar nach dem Ursprünge ein nach N. offener Bogen — dann bis zur Mündung nordwestliche Hauptrichtung mit kleinen Ausbiegungen in den Durchbruchthälern der beiden Landrücken; stärkste Ablenkung von der Hauptrichtung unter gleicher Breite). 4. Nebenflüsse (Ober- und Mittellauf enthalten links die meisten Nebenflüsse — Ge- birgsflüsse mit raschem Lans; Unterlauf empfängt rechts den größten Neben- und Zufluß — auf niedrigen Höhen entspringend und langsam fließend). 5. Landschaftlich schöne und fruchtbare Ufergegenden (Umgebung von Dresden an der Elbe, Gegend von Freienwalde an der Oder — Marschland der „Magdeburger Börde", urbar gemachter „Oderbruch"). 6. Beschäftigung der Einwohner (am Oberlaufe vorwiegend Industrie, am Mittel- und Unterlauf Ackerbau und Viehzucht vorherrschend). 7. Bedeutende Städte unter gleichen Breitengraden (Dresden-Breslan, Magdeburgs Frankfurt, Hamburg-Stettin). 8. Zahlreiche Schlachtorte in den Stromgebieten. 9. Kanalverbindungen unter einander und mit den benachbarten Flußläufen,
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