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Napoleons Rckkehr. Der zweite Pariser Friede.
Ermnthigt durch den Streit der Fürsten auf dem Congre, sowie durch die Unzufriedenheit in Frankreich der die Wiederkehr der Bonrbonen und vertrauend auf die Anhnglichkeit der Armee, die er zu Sieg und Ruhm gefhrt hatte, fate Napoleon den khnen Entschlu, sich wieder der Herrschaft Frankreichs zu bemch-tigen. Unerwartet landete er am 1. Mrz 1815 mit ungefhr 1200 Mann in Cannes in der Provenee, kndigte sich in einer Proclamation als den Besreier Frankreichs vom Joche der Bonr-bonen an und rief die Soldaten unter seine Fahne. In einem raschen Marsche, der einem Triumphzuge glich, kam Napoleon, von allen Seiten her verstrkt und nachdem die Truppen, welche der König unter Marschall Ney gegen ihn geschickt hatte, zu ihm bergegangen waren, schon am 20. Mrz nach Paris. Ludwig Xviii. war, von der Armee verlassen, Tags zuvor nach Gent entflohen, und Napoleon hielt wieder als Kaiser seinen Einzug in Paris. In einem Manifest versprach er, den Pariser Frieden halten zu wolleu.
Aber die aus dem Congre versammelten Mchte erklrten ihn als den Strer des Friedens von Europa in die Acht und beschlossen, ihn durch einen allgemeinen Heereszug zu unterdrcken. Sogleich rckten ein englisch-niederlndisches Heer unter Welling-ton und ein preuisches unter Blcher aus den Niederlanden gegen die franzsische Grenze vor. Napoleon warf sich ihnen mit 150,000 Mann entgegen und siegte in mehreren Treffen. Am 18, Juni 1815 griff er Wellington bei Waterloo und Belle-Alliance mit Uebermacht an. In mrderischer Schlacht wurde den ganzen Tag gekmpft; Wellington hielt, auf Blchers Hilfe rechnend, standhaft aus. Schon nahte das Ende des Tages, als sich der Sieg auf Napoleons Seite neigen zu wollen schien; aber da erschien im entscheidenden Augenblick Blcher mit den Preußen, und der vollstndigste Sieg krnte die Waffen der vereinigten Kam-pfer. Das franzsische Heer floh in wilder Flucht; Napoleon selbst verlie in der Eile seinen Reifewagen, um zu Pferde schneller zu entkommen. Wagen, Mantel, Hut und Degen wurden eine Beute des rasch verfolgenden Gneifenan. Dies war das Ende der sogenannten Herrschaft der hundert Tage.
Napoleon entsagte am 22. Juni, als auch die Kammern in Paris sich gegen ihn wendeten, dem Thron zu Gunsten seines Sohnes. Sein Anerbieten wurde nicht angenommen. Allgemein
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tent Kreml mit seinen goldenen Thoren, Trmen und Zinnen. Aber die Einwohner hatten sich mglichst geflchtet; durch entvlkerte Straen ritt der Eroberer ein wie einst der Brennus in Rom.
In Moskau sollten die Winterquartiere genommen, viel-leicht der Friede diktiert werden. Aber in der ersten Nacht schlugen Flammen empor und wlzten sich mit rasender Schnelligkeit auf den Kreml los; und als der Wind sich drehte und zum Sturm anschwoll, strebte das entfesselte Element von anderer Seite her demselben Ziele zu. Nach fuf entsetzlichen Tagen und Nchten lagen zwei Dritteile der Stadt in Asche. Um den Feind zu vernichten, hatte der Stadtkommandant, Fürst Rostopschin, die Spritzen fortschaffen und die Stadt durch freigelassene Ver-Brecher anznden lassen.
Auf Friedenserbietuugen Napoleons ging der Zar nur scheinbar und zgernd ein; Freiherr v. Stein, unter den Geg-nern des Korsen der furchtloseste, war in seinem Rate der ein-flureichste Mann. Einen vollen Monat lie Napoleon sich hinhalten. Erst im Oktober trat er, den Kreml in die Luft sprengend, den Rckzug an auf der leichenbesten Strae, auf der er hergekommen, durch ein unabsehbares Land ohne Haus, ohne Nahrung. Er hatte noch etwa 100000 Mann, denen sich Tausende bisher in Moskau ansssiger Franzosen anschlssen.
4. Kaum ein Dritteil des Weges war zurckgelegt, als der Winter hereinbrach. Der Schneesturm legte den schlecht ge-kleideten und schlecht genhrten Soldaten eine schneidende Eis-hlle um die Glieder; der Hauch des Mundes fror fest am Bart, der Gewehrlauf in der Hand. Wer hinfiel oder sich niedersetzte, ward zugeschneit und erstarrte. Ein sterbendes Heer inmitten der abgestorbenen Natur 1 Um die Fetzen einer Pferdeleiche kmpften die verwildernden Scharen, um jedes Nachtlager hinter schtzender Mauer ober am qualmenden Feuer; am Morgen lag wohl ein Kranz Erfrorener um die 23iwachtstelle, eine Beute fr Wlfe und Geier. Und dazu die Verfolgung der Russen, welche nur durch wenige Tapfere wie König Eugen und den Helben aller Helben", den Marschall Ney abgewehrt wurden.
Tauwetter brachte neues Verhngnis. der die reiende Beresina, die rechtsher zum Dnjepr geht, schlug der deutsche Ingenieur-Offizier ($Me zwei Brcken unter Anstrengungen, die nach kurzer Zeit sein Leben kosteten. Das Ringen um den Zu-gang zu den Brcken war grlich. Scharenweise wurden die Unglcklichen vom Ufer ober der das Gelnber hinabgebrngt in die eisigen Fluten; und in dieses zusammengeprete heulende Elend hinein wtete der Sturm und die Geschosse breier russischen
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Nach fnf Tagen und Nchten lagen zwei Dritteile der Stadt in Asche. Der Stadtkommandant Fürst Rostopschin hatte angeblich die Spritzen fortschaffen und die Stadt durch frei-gelassene Verbrecher anznden lassen.
Auf Friedenserbietnngen Napoleons <$mg der Zar nur scheinbar und zgernd ein; Freiherr v. Stein, den er zu sich geladen, war in seinem Rate der einflureichste Mann. Einen vollen Monat lie Napoleon sich hinhalten, während seine Soldaten darbten. Erst im Oktober trat er, den Kreml und alle ffentlichen Gebude in die Luft sprengend, den Rckzug an auf der leichenbesten Strae, auf der er hergekommen, durch ein unabsehbares Land ohne Haus, ohne Nahrungsmittel.
4. Kaum ein Dritteil des Weges war zurckgelegt, als der Winter hereinbrach. Der Schneesturm legte den schlecht gekleideten und schlecht genhrten Soldaten eine schneidende Eishlle um die Glieder; der Hauch des Mundes fror fest am Bart, der Gewehrlauf in der Hand. Wer hinfiel oder sich niedersetzte, ward zugeschneit und erstarrte. Um die Fetzen einer Pferdeleiche kmpften die verwildernden Scharen, nm jedes Nachtquartier hinter schtzender Mauer oder am qual-inenden Feuer; am Morgen lag wohl ein Kranz Erfrorener um die Biwakstelle. Und dazu die Verfolgung der Russen, welche nur wenige Tapfere unter König Eugen und dem Helden aller Helden", Marschall Ney abwehrten.
Tauwetter brachte neues Verhngnis. der die reiende Beresina schlug der deutsche Jugeuieur-Offizier Eble zwei Brcken unter Anstrengungen, die nach kurzer Zeit sein Leben kosteten. Das Ringen um den Zugang zu den Brcken war grlich. Scharenweise wurden die Unglcklichen vom Ufer oder der das Gelnder hinabgedrngt in die eisigen Fluten; und in dieses zusammengeprete Elend hinein wteten die Geschosse dreier russischen Heere. Die Artitterie-Brcke brach; die Vordersten wurden von den Nachdrngenden in die Tiefe gestoen.
5. Napoleon selbst eilte zu Schlitten nach Frankreich, ^ange nach ihm kamen unter den erneuten Schrecken des Winters seine Opfer der die preuische Grenze: wankende, hohlwangige Jammergestalten, viele blind vom Schneeglanze, taub vor Klte, wahnsinnig vor Hunger und Anstrengung, m Frauenkleidern, Scken, zerrissenen Teppichen, die Fe mit Stroh umhllt, an Stcken hinkend, lautlos wie ein Gespensterzug. Kein Ofen vermochte sie zu wrmen und wenn lie ins Feuer hineinkrochen, keine Speise sie zu sttigen: die
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