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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 259

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
259 nieder und nahm den Titel eines Erbkaisers von O esterreich an. Das tausendjhrige Reich deutscher Nation hrte aus zu sein. 8- 147. Napoleons steigende Macht. Preuens Unglck. Die Continentalsperre. Noch war der unbesiegte Kaiser von Frankreich, der nnnm-schrnkte Gebieter so vieler Völker und Fürsten nicht befriedigt. Er wollte eine europische Universalmonarchie grnden. Die Reihe der Unterwerfung kam jetzt an Preußen, das seit dem Basler Frieden ihn ungestrt hatte schalten lassen. Durch den Prebnrger Frieden war es nmlich, obgleich am Kriege nicht betheiligt, ge-zwnngen worden, seine ansbachischen Besitzungen, sowie Cleve und Neuenbrg an Napoleon abzutreten und Hannover als Entschdi-gnng zu nehmen. Jetzt bot aber Napoleon Hannover England an, um diese Macht, die ihm bisher empfindlichen Widerstand geleistet hatte, zum Frieden geneigt zu machen. Da erklrte Preußen, ob-schon allein stehend, aus russische Hilfe vertrauend, den Krieg an das mchtige Frankreich 1806. Durch die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt am 14. Oktober wurde Preuens Schicksal entschieden. Die Thore Berlins standen jetzt dein franzsische!: Sieger offen, und die unglcklichen Schlachten bei Preuisch-Eylau (7. und 8. Februar 1807) und Friedland (14. Juni), wo die Russen an der Seite der Preußen kmpften, nthigten zu dem Frieden von Tilsit, 9. Juli 1807. Preußen mute alles Laud zwischen der Elbe und dem Rhein nebst dem grten Theil von Preuisch-Polen abtreten ; es verlor mehr als die Hlfte feines Gebietes und fast 5 Millionen Einwohner. Aus den eroberten Gebieten schuf Napo-leon ein Knigreich Westphalen; des Kaisers Bruderjerome wurde König von Westphalen. Sachsen wurde ein Knigreich, erhielt das neugebildete Herzogthum Warschau und trat nebst anderen deutschen Fürsten dem Rheinbunde bei. Jetzt war es England allein noch, welches dem bermchtigen Eroberer Widerstand leistete, als der Tilsiter Friede selbst Ru-laud zur Anerkennung der malosen Eroberungen Napoleons ge-zwnngen hatte. Die -englische Flotte beherrschte das Meer, hatte vorher schon fast alle Kolonieen Frankreichs weggenommen und in der ruhmreichen Seeschlacht beim Eap Trasalgar (unweit Cadix am 21, Oktober 1805) die ganze franzsisch-spanische Seemacht 17*

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 258

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
258 sten Umgebung getroffen. Am schwersten aber drckte des Mchti-gen Hand das unglckliche Deutschland. 146. Tie dritte Coalition. Der Rheinbund. Die Ans-lsnng des deutschen Reiches. Als Kaiser Napoleon mit emprender Willkr Alles seine Gewalt fhleu lie, bildete sich 1805 die dritte Coalition zwischen England, Oesterreich, Rußland und Schweden, um Europa vom Joche Napoleons zu befreien. Preußen blieb neutral. Uu-verweilt berschritt Napoleon den Rhein und rckte ohne Widerstand nach Oesterreich vor, nachdem der sterreichische General Mack in schmhlicher Unterwerfung Ulm mit 25,000 Mann dem Feinde bergeben hatte. Nachdem er in Wien eingezogen war, richtete er seinen Marsch nach Mhren gegen die dort vereinigten Oesterreicher und Russen. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (in der Nhe von Brnn) wurden die Verbndeten. am 2. Dezember 1805 so entscheidend geschlagen, da Franz Ii. sofort den Frieden zu Pre brg abschlo. Er mute Venedig an das Knigreich Italien, Tyrol an Bayern, die vordersterreichischen Besitzungen in Schwaben cnt Baden und Wrttemberg abtreten und die Knigs-wrde Bayerns und Wrttembergs, sowie die Sonveruett Badens, welches Groherzogthum wurde, anerkennen und erhielt dafr das Kurfrstenthum Salzburg. Auerdem wurden noch mehrere andere Laudervertheiluugeu in Deutschland ganz nach dem Willen des Siegers bestimmt. Von jetzt an verthellte Napoleon ihm nicht gehrige Lnder ganz nach Willkr. Niemand schien ihm Widerstand leisten zu knnen. Seinen Bruder Josef setzte er als König von Neapel ein, sein Bruder Ludw ig wurde König von Holland, sein Schwa-ger Murat Groherzog von Berg und Cleve, Marschall Berthier erhielt Neuenburg u. s. w. In Bayern, Wrttemberg, Baden fesselte er die Fürsten durch Familienbande an seine Sache und nthigte Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau nebst elf anderen kleineren deutschen Fürsten den Rheinbund zu schlieen, den franzsischen Kaiser als Proteetor anzuerkennen und vom Reiche sich loszusagen. Noch in demselben Jahre 1806, als die schon lange gelste Einheit des deutschen Reiches auf so traurige Weise zu Grabe ge-tragen wurde, legte Franz Ii. die Krone als deutscher Kaiser

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 262

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
262 da noch Kraft und Geist genug aus deutschem Boden war, um den bisher Unbesiegten glnzend zu besiegen. In der zweitgigen Schlacht bei Aspern und Eling auf dem Marchselde am 21. und 22. Mai 1809 brachte Erzherzog Karl mit seinen tapferen Truppen dem sieggewohnten Kaiser eine so entschiedene Niederlage bei, da Napoleon sich auf die befestigte Insel Lobau flchtete. Es war die erste Flucht Napoleons. Spanien und Aspern waren die ersten Mahnrufe au den Gebieter von Europa. Erhrte sie nicht. Nochmals zeigte, sich das Glck Napoleons Waffen aus deut-schem Boden gnstig. Er hatte Verstrkungen aus Italien er-halten, und in der zweitgigen Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli unterlag ihm Erzherzog Karl. Am 14. Oktober wurde der Friede zu Wien geschlossen. Oesterreich verlor abermals gegen 2000 Quadratmeileu und mehr als 3 Millionen Einwohner. Salzburg kam an Bayern, ein Theil von Galizien an Nuland, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, fast alle Alpenlnder und die dalmatischen Besitzungen mit Trieft an das Knigreich Italien. Die Tyroler, von unvershnlichem Hasse gegen die Fremd-Herrschaft erfllt, setzten auch nach der Niederlage von Wagram den Kampf noch fort, und in einem blutigen Treffen am Jsel-berge bei Innsbruck (13. Aug. 1809) wurden die Franzosen be-siegt. Aber von Niemand untersttzt erlagen sie der Uebermacht. Ihr standhafter Fhrer Andreas Hos er gerieth in die Gefangen-schaft und wurde zu Mautua am 20. Februar 1810 von den Franzosen standrechtlich erschossen. Gegen den Papst Pins Vii., welcher ein unvershnlicher Gegner Napoleons blieb, erlie er am 17. Mai 1809 von Schn-brnnn aus ein Beeret, wodurch der Papst seiner weltlichen Macht entsetzt und der Kirchenstaat dem franzsischen Kaiserreiche einver-leibt wurde. Pius Vii. wurde, als er den Bann der 'Napoleon aussprach, in Rom gefangen genommen und in Savona, spter in Fontaineblean als Gefangener gehalten. Erst nach dem Sturze Napoleons kehrte er nach Rom zurck und nahm vom Kirchenstaate wieder Besitz. Napoleons eigener Bruder Ludwig, den er zum König von Holland gemacht hatte, mute seine Gewalt fhlen. Als Ludwig in seinem milden Sinne seinen schwer bedrckten Unterthanen Er-leichterungen wollte zukommen lassen, wurde er von Napoleon zur Niederlegung der Krone gedrngt. Holland wurde jetzt mit dem Kaiserreich vereinigt. Die gleiche Willkr traf noch im nmlichen Jahr 1810 die ganze Nordkste von Deutschland mit den Hanse-stdten bis Lbeck. Napoleon hatte knrz vorher erklrt, die Hansestdte nie mit Frankreich vereinigen zu wollen; jetzt hie es, sie

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 266

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 266 - Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien; sein Stief-shn Eugen Beanharnais wurde Vizekuig. 6. Austerlitz, Ieua, Kolberg. 1. Bald entbrannte der Krieg mit England aufs neue. Wieder rstete Napoleon zu einer Landung in Grobritannien; er lie Hannover besetzen, ausplndern und entwaffnen. Verjnge Preuenknig Friedrich Wilhelm Iii. scheute sich vor jeder Einmischung; er meinte seinem Volke den Frieden wahren zu mssen um jeden Preis. Dagegen bildete England mit Ru-land und sterreich eine dritte Koalition. berraschend erschien Napoleon in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee, die unter dem eiteln General Mack bei Ulm stand, trieb er durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung und zwang sie zur Ergebung. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trasalgar an der Sd-spitze Spaniens mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, das durch die Verletzung seines Gebietes gekrnkt war. In Mhren stie ein starkes russisches Heer zu den sterreichern; voll ber-mutes drang Alexander aus eine Entscheidung. In der Drei- 1805 kaiserschlacht bei A uste rlitz erfocht Napoleon einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im Feldlager-Napoleons um Frieden; er erhielt ihn sofort in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche. 2. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen ver-sumt; es mute gegen die Abtretung vou Ansbach und Bayreut Hannover annehmen. Der Korse machte seinen lteren Bruder-Joseph zum König von Neapel, einen der jngeren, Ludwig, zum König von Holland. Die kleinen deutschen Fürsten ver-einigte er zu einem Rheinbunde; fr die Kriege ihres Pro-tektors" hatte jeder ein Kontingent", eine bestimmte Anzahl Truppen zu stellen; zum ersten Male winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war aus- 1806 gelst; Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Seit 1804 fhrte er den Titel: Kaiser von sterreich. 3. Auch Preueu sollte gedemtigt werden. In neuen Verhandlungen bot Napoleon den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich ; die preuischen Offiziere sahen ihm mit prahlendem Selbstvertrauen entgegen.

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 287

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 287 sagte er einmal. Es ist meine Verwegenheit, Gneisenaus Be-sonnenheit und des groen Gottes Barmherzigkeit." Wenige Wochen vor seinem Tode, am Jahrestage der Schlacht an der 1819 Katzbach, enthllte seine Vaterstadt sein Denkmal, das Schadow gegossen hatte; die Inschrift verfate kein Geringerer als Gthe: In Harren und Krieg, In Sturz und Sieg Bewut und groß; So ri er uns Sem Feinde los." Vii. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms. 1. Der Wiener Kongre 1814/15. 1. Frankreich hatte Napoleons Eroberungen in den beiden Pariser Friedensschlssen herausgeben mssen. Unter rauschenden Festen, in deren Veranstaltung der gute Kaiser Franz" uner-schpslich war, verteilten die Fürsten und Staatsmnner Europas die Beute auf dem Wiener Kongresse. 2. Frankreich behielt die Gebiete, die vor dem Aus-bruche der Revolution ihm zugehrten; vergebens forderte Preußen das Elsa zurck. Nur einige Kolonien in Westindien ver-blieben England, das auch das hollndische Kapland und deu westlichen Teil des hollndischen Guyana mit seinen Baum-wollpflanzungen, die Insel Malta und die Schutzherrschaft der die Jonischen Inseln behauptete. 3. Rußland verstrkte durch das den Schweden abge-nommene Finnland seine Stellung an der Ostsee. Ans dem Herzogtum Warschau wurde ein Knigreich Polen (Kongre-Polen") gebildet und durch Personal-Union Rußland angegliedert. Unter derselben Form vereinigte Karl Xiil (Bernadette) das bisher dnische Norwegen mit Schweden, welches dagegen den letzten Rest seiner berseeischen Besitzungen, N e u = 23 o r -Pommer, an Preußen abgab. 4. Preußen behielt von seinem Anteil an Polen nur Posen und Westpreuen mit Danzig und Thorn; es wurde wieder ein fast ganz deutscher Staat. Whrend es Bayern seine frnkischen Lande, Hannover Ostfriesland und seinen An-teil an der Nordsee berlassen mute, wurden seine Gebiete am Rhein hergestellt und zu der Rheinprovinz und Westfalen erweitert. Dazu erlaugte es nach hartem Kampfe die grere

6. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 245

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
245 larisation), jene der kleinen Fürsten und der Reichsstdte (bis aus sechs) zur Einordnung (Mediatisation) in grere Staaten. Preußen erhielt die westflischen Bistmer Pader-dorn, Osnabrck und Hildesheim und mehrere Stifter und Abteien in Sachsen. Hessen-Kassel, Wrttemberg und Baden wurden Kurfrstentmer. Baden erhielt dem Zaren Alexander zuliebe, der mit einer Enkelin Karl Friedrichs vermhlt war, das Bistum Konstanz und die rechtsrheinischen Trmmer der Bistmer Basel, Straburg und Speier sowie Stcke der Pfalz, deren Herrscherhaus eben ausgestorben war, mit den darniederliegenden Stdten Mannheim und Heidelberg. 6. Bonaparte errichtete' nun in den Tuilerien mit seiner schnen Gattin Josephine eine glnzende Hofhaltung. Er stiftete den Orden der Ehrenlegion und umgab sich mit Mar-schllen und Hflingen. Er rief Schulen aller Art ins Leben und veranstaltete eine neue Gesetzessammlung, den Code Napoleon. Durch ein Konkordat mit dem Papste machte er die katholische Kirche wieder zur Staatsreligion und fhrte den von Papst Gregor Xiii. begrndeten Gregorianischen Kalender wieder ein, vorerst neben dem republikanischen. Anschlge gegen sein Leben bentzte er, sich durch Volks-abstimmung (Plebiscit) zum Konsul auf Lebenszeit, dann zum Kaiser der Franzosen erheben zu lassen. In der 2. Dez. Kathedrale Notre-Dame zu Paris mute Papst Pius Vii. 1804 ihn feierlich salben; die Krone setzte er sich und Josephinen selber aufs Haupt. Die aus der Cisalpiuischeu erwachsene Italienische Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien; sein Stiefsohn Eugen Beauharuais wurde Vizekuig. 6. Austerlitz, Jena, Kolberg. 1. Bald rstete Napoleon aufs neue zu einer Landung in England; er lie Hannover besetzen und t ausplndern. Daher bildete England mit Rußland und sterreich eine dritte Koalition. berraschend erschien Napoleon in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee, die unter General Mack bei Ulm stand, trieb er durch blutige Gefechte _ in die Festung und zwang sie zur Ergebung. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trasalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, das durch die Verletzung seines ansbachischen Gebietes gekrnkt war. In Mhren stie ein rns-

7. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 242

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
242 nahmen, lie der Kommissr des Konvents zur Feier des Sieges" niederkart^schen. Bonaparte wurde General der Artillerie. Dennoch ent-ging er nach dem Sturze Robespierres, mit dessen Bruder er befreundet gewesen war, mit genauer Not der Guillotine; der Wohlfahrts-Ausschu strich ihn aus der Rangliste. Bisher hatte er seine Familie untersttzt; jetzt mute er aus Not seine Bcher verkaufen; er dachte daran, sich in die Trkei schicken zu lassen, um sie durch Verbesserung ihrer Festungen und Geschtze zu einem wertvollen Bundesgenossen zu machen wider Rußland oder sterreich. Doch zog man ihn ins Topographische Bureau, in den Generalstab. Er arbeitete fr die Fhrer des Italienischen Heeres einen Feldzugsplan aus. Der Mann ist reif frs Irrenhaus," fand einer; der andere meinte, er mge selber kommen, den Plan auszufhren. 6. Und er kam, ein kleiner, blasser, magerer, gebrech-licher Mann, dessen Krper zerstrt schien von seinem Feuer-geiste. Aber er wute die ausgehungerten Krieger mit Zuversicht zu beseelen, zu sesseln durch das Wohlleben, das er ihnen in Aussicht stellte. In zahllosen Gefechten ntigte er Sardinien zum Frieden. Die sterreicher warf er hinter den Tessin und nach der Erstrmung der Adda-Brcke bei Lodi hinter den Mincio zurck; Mailand fiel. Die Soldaten machten reiche Beute; ihr General sandte viele Millionen Brandschatzuugsgelder und unschtzbare Kunstwerke, die er den Stdten und Fürsten abnahm, nach Paris. Die Festung Mautua, die er einschlo, mute sich ergeben, nachdem vier Entsatzheere geschlagen waren. Schon standen die Franzosen bei Klagensurt in Krnten. Aber hinter ihnen grollte Italien und die kaisertreuen Tiroler. Von den anderen Feldherren der Republik Jourdau und Morean, die des Kaiser Bruder Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen hatte, war keine Hilfe zu erhoffen. Darum bot er den Frieden an, der nach langen Verhandlungen in Campo Formio in 1797 Frianl zustande kam. 7. Die altersschwache Republik Venedig zahlte die Zeche. Venetien mit der Hauptstadt, Jstrieu und Dalmatien kamen an sterreich, die Jonischen Inseln, sowie die fter-reichischen Niederlande an Frankreich. Das Gebiet westwrts der Etsch bildete nebst den Herzogtmern Parma und Modena und mit einigen ppstlichen Landschaften die Cisalpinische, Genna die Lignrische Republik. Ebenso wurde Holland in eine Batavische die Schweiz in eine Helvetische, der

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 246

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
- 246 sisches Heer zu den sterreichern; voll bermutes drang 1805 Alexander aus eine Entscheidung. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz erfocht Napoleon einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im Feldlager Napoleons um Frieden und erhielt ihn in Pre brg. Er mute Veuetieu an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vorder-sterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 2. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen ver-sumt; König Friedrich Wilhelm Iii. meinte seinem Volke den Frieden wahren zu mssen um jeden Preis. Jetzt mute es gegen die Abtretung von Ansbach und Bayreut, die 1791 wieder an das Hohenzollerische Hauptlaud gekommen waren, Hannover annehmen. Der Korse machte seinen lteren Bruder Joseph zum König von Neapel, Ludwig zum König von Holland. Die kleinen Fürsten Sdwestdentschlauds vereinigte er zu einem Rheinbunde; sie muten aus dem Reich aus-treten und fr die Kriege ihres Protektors" jeder ein Kon-tingent", eine bestimmte Anzahl Truppen stellen; zum ersten Male winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war damit ausgelst; Franz Ii. legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. Seit 1804 fhrte er den Titel: Kaiser von sterreich. 3. Auch Preußen sollte gedemtigt werden. Napoleon bot den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich; die preuischen Offiziere sahen ihm mit prahlendem Selbstvertrauen entgegen. Vergebens machte Ge-neral Scharnhorst den König auf die veralteten Zustnde im Heer, der Fiuauzminister Freiherr von Stein auf die Uu-fhigkeit der Kabinettsrte anfmerkam. Preußen gewann keine Verbndeten auer dem Kurfrsten von Sachsen und dem Herzog Karl August von Sachseu-Weimar; die russische Hilfe konnte vor der Entscheidung nicht eintreffen. Mit franzsischen und Rheinbundstruppen zog Napoleon rechts und links der Saale hinunter. In einem Gefechte bei Saalfeld siel der feurige Prinz Ludwig Ferdinand. Um sich der von Osten her drohenden Umgehung zu entziehen, marschierten die Preußen nordwrts der Ksener Pforte zu; 14. Okt. bei Jena wurde Fürst Hohenlohe, welcher den Rckzug decken 1806 sollte, von Napoleon und gleichzeitig das Hauptheer unter Ferdinand von Braunschweig bei Au er st dt vom Marschall Davout geschlagen. Dem Herzog wurden beide Augen aus-geschossen; der König entging mit Not der Gefangenschaft. In voller Auflsung wlzte sich das fhrerlose Heer Magde-

9. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 278

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 278 - stoße fiel er selber; die Schlacht jedoch war gewonnen und damit Italien. / Aber erst als Moreau, der auf dem deutschen Kriegsschauplätze befehligte, des Kaisers blutjungen Bruder, Erzherzog Johann, bei^Hohenlinden zwischen München und dem Im? in dichtem -Schneegestöber geschlagen, verstand sich der Kaiserhof 1801 zum Frieden, der zu L u n e v i l l e in Lothringen vereinbart wurde. Der Rhein, die Etsch wurden die Ostgrenzen Frankreichs und seiner Tochter-Republiken. Auch mit dem Sohne des ermordeten Paul I., dem jungen Zaren Alexander I., wurde Friede gemacht. Den Abschluß mit England verzögerte die ägyptische Frage. Den Oberbefehl in Ägypten hatte Bonaparte dem General Kleber hinterlassen. Das war der schönste Mann seines Heeres, von unverkennbar deutschem Gepräge, ein Straßburger Maurerssohn, der als vierzigjähriger Ingenieur freiwillig ins Revolutionsheer eingetreten war und in Mainz wie in der Vendöe sich hervorgethan hatte. Mit kleinmütigem Widerwillen übernahm er sein schwieriges Amt; über laugen Verhandlungen mit Türken und Engländern ging fast das ganze Land verloren. Erst als er die Hinterlist der Engländer durchschaute, erwackte Verdeutsche Michel in ihm, der Löwe schüttelte die Mähne. „Soldaten," rief er in einer Proklamation, „ans ein solches Gebaren antwortet man nur durch Siege. Rüstet euch zum Kampf!" Bei Heliopolis dicht bei Kairo zersprengte er ein weit überlegenes Türkenheer. Kairo, Oberägypten und das Gabelland (Delta) gewann er zurück. Aber wenige Monate später, an dem Todestage seines Waffengefährten Desaix, siel er durch den Dolch eines fanatischen Muselmannes, ein böser Lohn für die zarte Schonung, welche er gegen die Gebräncbe und Anschauungen der Ägypter bethätigt hatte. Sein schwacher Nachfolger räumte das Land, dessen natürliche und geschichtliche Schätze französische Gelehrte, durch Bouaparte aufgemuntert, zu untersuchen begannen. England schloß mit dem Ersten Konsul den Frieden zu Amiens. Nun sollten noch die deutschen Fürsten entschädigt werden, welche durch'deu Luueviller Frieden linksrheinisches Land verloren hatten. Eine Reichsd epntation, deren Hauptschluß 1803 dann der Regensburger Reichstag bestätigte, bestimmte die'gebiete geistlicher Staaten zur Einziehung (Säkularisation), jene der kleinen Fürsten und der Reichsstädte (bis auf sechs) zur Unterordnung (Mediatisation) in größere Landesverbände. Preußen erhielt den Kern der jetzigen Provinz Westfalen und mehrere Stifter und Abteien in Sachsen. Hessen-Kassel, Württem-

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 282

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 282 - Stadt mit Entsetzen füllte, hielt sie sich unerschütterlich bis zum Frieden. Diesem gingen zwei mörderische Schlachten zwischen Napoleon und den Russen voraus, die erst jetzt unter rühmlichem Beistände der Preußen in den Krieg eingriffen. In einem prächtigen Zelte, das auf einem Floß im Memelflusse errichtet war, saud eine heimliche Unterredung zwischen beiden Kaisern statt. Hingerissen von den Gedanken des Welteroberers, vergaß der junge Zar den Freundschastseid, welchen er mit Friedrich Wilhelm vor Jahresfrist am Sarge Friedrichs des Großen zit Potsdam geschworen. Dann ward auch Preußen der Friede 1807 zu Tilsit gewährt, dessen Härte die rührenden Bitten der schwergekränkten Königin Luise nicht zu mildern vermochten. Nur „aus Rücksicht auf den Herrscher aller Reußen" wurde dem Könige die Hälfte seines Landes zurückerstattet. Aus den Landschaften westwärts der Elbe und aus dem eingezogenen Kurfürstentum Hessen-Kassel machte Napoleon das Königreich Westfalen für seinen jüngsten Bruder Hieronymus (Jerome), belauf dem Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel Hof hielt; aus dem polnischen Besitze Preußens ein Herzogtum Warschau, mit dem er seinen neuesten Rheinbundfürsten bedachte, den zum König erhobenen Kurfürsten von Sachsen. Dazu mußte das ausgesogene Land eine schwere Entschädigung für die Kriegskosten bezahlen; und bis zu deren Tilgung blieben im ganzen Lande, später in den drei Oderfestungen Glogau, Küstrin und Stettin französische Besatzungen, die auf Preußens Kosten verpflegt werden mußten. 7. Preußens Wiedergeburt. Die Königin Luise. Mit blutendem Herzen richtete König Friedrich Wilhelm ein Abschiedswort an die Bewohner der Landschaften, die er verlor. „Das Schicksal will es, der Vater scheidet von den Kindern. — En er Andenken kann kein Schicksal, feilte Macht ans meinem und der Meittigen Herzen reißen." Darauf scholl aus dem treuen Westfalen die Antwort: „Du mußt nicht zweifeln, daß in unsern Adern das Blut der alten Cherusker noch feurig fließt und wir noch stolz darauf sind, Hermann und Wittekind unsere Landsleute zu nennen. — Lebe wohl, alter, guter König! Gott gebe, daß die Überreste Deines Landes Dich treuere Generale und klügere Minister finden lassen, als die waren, die Dich betrübten!" Dieser Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Preußen hatte durch die französische Besatzung unsäglich zu leiden. Machten sich doch die Franzosen schon im Freundes-
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