Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 155

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
155 8 96. Arabien Mohamed. aur Zeit, als im westlichen Europa das Frankenreich empor-blhte, entstand im vordern Asien eine neue Herrschaft, welche sich bald der die Nordkste von Afrika ausbreitete und sogar Europa, unter ihre Botmigkeit bringen wollte. Es war die Herrschast des Islams. Sie hatte ihren Ursprung in Arabien. ^ Arabien ist ein wasserarmes Hochland von 4b lo/Uou Quadratmeilen zwischen dem rothen Meere und dem persischen Meerbusen. Es hat nur wenige Flsse oder vielmehr nur Bache, und da es in diesem Lande nur selten im Jahre, in manchen Gegen-den sogar Jahre lang nicht regnet, so trocknen dieselben osters aam ans. Im Norden hngt es mit der syrischen Wste znsam-wen auch im Sden ist weites Wstenland; auf den drei dem Meere zugewendeten Seiten erheben sich nicht sehr weit vom Meeres-ufer felsige Bergketten bis zu 68000 Fu Hhe, so da zwischen ihnen und dem Meere nur schmale Striche fruchtbaren Landes stnd. Der gesegnetste Theil ist der sdwestliche Landstrich am arabischen Meerbusen, wo die Strae Bab et Mandeb (Thor der Gefahr) ins rothe Meer fhrt, das Land Yemen, schon im Alterthum das glckliche Arabien genannt, die Heimath des Kaffees, des Weihrauchs und kstlicher Spezereien. Dieser Theil ist auch der am meisten bevlkerte. Nrdlich davon ist das steinige Kustemand Hedschas; nur wenige Thler sind hier mit Pflanzen bewachsen, daher auch dieser Theil das steinige Arabien heit. Hier stnd die berhmten Städte Mekka und Medinah. Den nrdlichen Theil, meist Wstenboden mit sprlichen Weidepltzen, bewohnten am Sinai die Hebrer, als sie aus Aegypten ins Land der Verheiung zogen. Das weite Land, wegen seines heien, trockenen Klimas wenig zum Anbau geeignet, bewohnen bis aus deu heutigen Tag meist Nomadenstmme, die Kinder der Wste, Beduinen genannt; nur wenige Striche an den Meeresufern sind der Kultur, der Industrie und dem Handel zugnglich. Die Bevlkerung, vielleicht 10 bis 12 Millionen zhlend, ist im Ganzen roh; aber es wird uns auch von einigen schnen Charakterzgen, wie z. B. von ihrer Gap srenndschast, Freigebigkeit, Treue, Tapferkeit, Gromiith gegen Be-siegte berichtet. In der Geschichte erhielt Arabien erst eine Bedeutung durch Mohamed, als dieser als Grnder einer neuen Religion im Morgen-lande austrat, nachdem das Christenthum bereits seinen Weg bis in das serne Abendland ausgedehnt hatte. Mohamed wurde 571 zu Mekka geboren; er gehrte zu

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 156

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
156 einem Zweige des Stammes der Korei'schiten, welche im Besitze maretl Sem Vater war ein Handelsmann ohne bedeutendes Vermgen; er hmterlie bei feinem frhen Tode feinem Sir llxl .eitte Sklavin, fnf Kameele und einige chflfe Jluch feine Butter verlor Mohamed schon sehr frhe, und es besorgten hierauf sein Grovater und sein Oheim die Er-ztehung des Knaben. Mohamed machte mit seinen Verwandten wchrere Handelsreisen nach Syrien und lernte aus denselben das (Shnsienthum fennen. Als Geschftsfhrer der reichen Kaufmanns-wittwe Chadid^cha machte er grere Handelsreisen und verheiratete sich spater mit derselben. Bei seinen Mitbrgern verschaffte er sich alnalig ein folches Ansehen, ba er bei Streitigkeiten zum Schiebs-rtchter genommen wrbe. ' Bald aber gog sich Mohameb ganz von dem Geschftsleben urru-lmil 9a6 sich in der Einsamkeit frommen Hebungen und religisen Betrachtungen hin. Der Gtzenbienst, in welchen der Glaube der ^uben in Arabien ausgeartet war, mifiel ihm ebenso lehr, ab der gleichfalls unter feinen Landsleuten verbreitete Stern-bjenitjf af6,er auch die christliche Lehre fiefriebigte ihn nicht, weil er ihre Anhnger in Zwietracht unter sich sah. Daher fate er all-maitg den Gedanken, der Stifter einer neuen Religion zu werben; und der schwrmerische, leicht erregbare Charakter, welcher ihm eigen war, befestigte in ihm in feiner Einsamkeit die Meinung da er von Gott dazu auserkoren sei, den reinen Glauben an einen herzustellen. Die Sage der Mohamedaner erzhlt, ba dem Mohamed, als er vierzig Jahre alt war, der Erzengel Gabriel von Gott gesandt worden sei und ihm die erste gttliche Offenbarung mitgetheilt habe.. Mohameb entbecfte das Geheimni ue5\ i^ner Gemahlin und seinen nchsten Anoemanbten und nach brei jhren zhlte er kaum mehr als vierzig Anhnger; bar-unter _ aber war der einflureiche Abu Bekr, welcher nachher sein Schwiegervater wrbe. Man hielt ihn fr einen Verebten Schwrmer welcher m bezaubernder Sprache die Lehre des Christenthums und ^udenthums mit alten, phantastischen Dichtungen verbinde, um een 5u eisern. Im vierten Jahre trat er zum ersten Mal ffentlich als Prophet auf und prebigte die Lehre des ^Jlamg, b. i. der Hingebung. Die Hauptstze des Islams sind: l^s giebt nur einen Gott, und nach dem Tode ein ewiges Leben des Lohnes oder der Strafe. Das Gebet fhrt zum Paradiese; gasten bringt an den Eingang zum Himmel und Almosen ffnet , Pforten. Es ist die Pflicht des Mohamedauers, feinen Glauben mit dem Schwerte zu verbreiten. Gott hat an dem Tode berer, welche mtl S10u 5inb sind, solches Wohlgefallen, ba ein Tropfen Blutes sur den Glauben vergosfen, verdienstlicher ist, als zwei

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 157

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
157 Monate zu fasten und zu beten. Wer im Kampfe fr dm Glauben fllt, wird im Himmel der hchsten Freuden des Paradieses theil-haftig. Nach orientalischer Sitte ist Mroeiberet erlaubt; der Genu des Weines aber ist verboten. Die Be enner des^slams heien Moslemin, d. i. Gottergebene (Muselmann), ^hr Jce- ligionsbuch heit Koran. , ,, , . , , , , Mohamed wurde aber Anfangs verspottet und verfolgt, und der Groll seiner Stammgenossen, der Kore'ischiten, stieg bald so sehr, da Mohamed mehrmals nur durch List Lebensgefahren ent-aienq. Bald aber gewann er einen groen Anhang m Medmah, und als die Korei'fchiten sich gegen das Leben Mohamedsver-schworen, entfloh er aus Mekka nach Medinah (622). Diese Flucht, Hedschra genannt, wurde spter von den Arabern zu einem Wunder ausgeschmckt; von ihr an zhlen die Bekenner des Islams die Von Medinah aus verbreitete Mohamed seine Lehre durch die Gewalt der Waffen, und nach manchen wechselvollen Kmpfen sah er am Ende seines Lebens sst ganz Arabien injeme* Gewalt Doch behielt er in Allem die patriarchalische Einfachheit des Lebens bei. Er lebte von Gerstenbrod, Datteln und Wasser, und ebenso einfach wie feine Speise, war seine Kleidung; uere Ehrenbezeu-gungen durfte man ihm nicht erweisen. , , Mohamed starb 632 in Medinah, wahrscheinlich ut Folge von Gift, welches ihm eine Jdin aus Rachsucht beigebracht hatte, und wurde da, wo sein Krankenlager gewesen war, beerdigt. Spater wurde das Haus mit der von ihm daran gebauten Moschee vereinigt, wodurch das Grab des Propheten in die Moschee selbst kam. Noch jetzt wird dasselbe von Wallfahrern besticht; denn es gehrt zu den Pflichten des Mohamedaners, wenigstens einmal m seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahren. . 97. Die Ausbreitung des Islams. Der von Natur aus feurige Charakter der Araber wurde durch eine solche Lehre, welche die glnzendsten Gensse nach emem mhevollen Leben verhie, entflammt, und schnell verbreitete sich die neue Religion durch die Gewalt der Waffen unter dem ersten Kalifen Abu Bekr. Khalifen hieen nmlich die Nachfolger des Propheten. Schon um 644, als der Khalif Omar, der eigentliche Grnder des arabischen Reiches, starb, gehorchte schon fast ganz

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 158

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Vorderasien sowie Aegypten und die Nordkste Afrikas der arabischen Herrschast. Aber immer weiter noch ^ atiffen alb bo 3anze mittellndische Meer und ffin f Konstantinopel an. Sieben Zahre lang wieder- holten sie die Angriffe gegen diese Stadt, konnten sie aber nie er-obern, theils weil Strme und Mangel ihnm hinderlich waren thes weil die Stadt durch ihre natrliche Lage ausgezeichnet qeaen u>ar, so lange man das Schiepulver und die n i 'S11? ^ hatte der Grieche Kallinikus ein Vertheidigungsmtttel tn einer Mischung von Schwefel (ndban te n^dwten "k"ndeiu Diese Mischung wurde Topfen obei Rohren auf die feindlichen Schiffe aewonen oder E masl Um b ^cite ,mb Wurfspiee gewunden, und Mmmm k ( A8 r0f,Cn 'urde, gieug in Flammen auf. Die tat e8 brs?f Senmmn "echischen Feuers waren furcht-tar, es brannte sogar noch unter dem Wasser fort. Nach aroffen Verlusten gaben die Araber das Unternehmen ganz auf. P ^t mehr Erfolg wurde die arabische Herrschaft qeqen Westen Tr der Iv" W de?/razlche N ',h Meerenge zwischen Afrika und Spanien, und nach S ra be?Vnwn'et Strae von Gibraltar (Gebel al Tarik, b. i kf r Se,tmmf' . vvt einer siebentgigen Schlacht bei Xeres de la ,yrontera unweit gabst- wrbe 711 das westaotbifche t! Juf, S!9 ^schlagen, und mit dem Heere gimg auch das westgothische Rech unter. Tarik durchzog siegreich aam Vit"' ^-rrahmau, welcher als Statthalter ober Emir d ? Fürst, vom fjaltfen in Spanien eingesetzt worden war brana mit bei ge ammten Macht der Moslemin der die Pyrenen bis Toni^ Karl Martell f'4 l\mj?2 der funkische Major-Domus tr ms&L<W -r 8t8en u"b 'chlug die Araber so furchtbar, da Theil umkam und der Rest in wilder Flucht der die Pyrenen zurckeilte. Dem weiteren Vordringen des Islams war h-er fr immer eine Grenze gesteckt worden bald Jl6^amen Jtm ^er die mchtigen Statthalter ?7601 L Bagdad, wo seit Al Mansnr unafil^ tj bcl Nachfolger des Propheten war, ffnn S/ * W ra"rbe^ier ein selbstnbiges Khalifat von Cordova gegrndet. Die Herrschaft der Araber oder Mauren, Sls t)U^n' blhte aber nicht nur in der grten lilfl?tei?r5 b der ffiracht, sondern auch durch Pflege von die 4rttin-ri'ff f^ ftun ' besonders wrben die Mathematik, die Naturwissenschaften, die Arzneikunde und die Astronomie eifrig Uub ^ ihrer Pflege dienten Schulen, Ttzwaxun n Akademieen; Spanien blieb mehrere Jahrhunderte hindurch der

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 159

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
159 Hauptsitz der wissenschaftlichen Bestrebungen: und aus Frankreich und andern Lndern Europas wurden vielfach die Schulen der Araber besucht, um die Wissenschaften, besonders Mathematik und Medizin zu studieren. Die Prachtbauten, welche von den Arabern aufgefhrt wurden, bertrafen an Glanz und Groartigkeit ilues, was damals bei anderen Vlkern hierin zu finden war. Im Laufe der Zeit bildeten sich aber wieder in Spanien kleinere christliche Knigreiche, und da die Mauren durch innere Uneinigkeiten sich selbst schwchten, unterlagen sie der sich ans-breitenden Macht jener. Zuletzt blieb ihnen nur noch das Konig-reich Granada; und auch dieses eroberte nach einem zehnjhrigen Kriege Ferdinand der Katholische, der König von Aragomen und der Grnder des vereinigten Knigreichs Spanien. So horte die Herrschaft der Araber in Spanien 1492 auf; ein heil gieng nach Afrika hinber, andere blieben in Spanien zurck und zeichneten sich als die geschicktesten und fleiigsten Unterthanen aus. Aber auch sie wurden bald gnzlich von den glaubenseisrigen Knigen Philipp Ii. und Iii, 1571 und 1610, mit tyrannischer Hrte aus Spanien vertrieben, und das Land verlor der eine Million der betriebsamsten Einwohner. Im Morgenlande war die Herrschaft der Araber unter den Khalifen aus dem Hause der Abassideu, welche dieselbe von 750 bis 1258 fhrten, sowohl durch Macht, als durch die Pflege .des Handels, der Wissenschaften und Knste zum hchsten Glnze ge-stiegen. So wurden z. B. die griechischen Schriftsteller ms Arabische bersetzt und griechische Gelehrte kamen nach Bagdad, dem Zlanzen-den Mittelpunkt des morgenlndischen Khalisates unter den Abasstden. Das Ansehen einzelner Khalifen war so groß, da sie mit den mchtigsten Fürsten ihrer Zeit in Verbindung standen, spater aber zersielen die Araber und es entstanden aus dem groen Khalijcu Sagbat mehrere Khalifate, welche sich gegenseitig bekmpften. Em wilder Volksstamm, die seldschnkischen Trken, welche ebenms den Islam angenommen hatten, bemchtigten sich der hchsten Ge-walt der alle Moslemin des Morgenlandes und drangen sogar nach Europa herber, um hier einen neuen Sitz fr ihre Herr-fchaft zu erobern. Konstantinopel wurde 1453 von Mohamed 11. eingenommen, und auf den Trmmern des byzantinischen Reiches erstand das mohamedanische Kaiserthum der Trken oder Osmanen. * Zenith. Sarazenen. Astrologie. Die arabischen Water in der Wissenschast. Algebra, Alkali, Admiral :c. Die Zahlzeichen.

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 165

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
165 In seinem Leben war Karl ernst und einfach; Pracht und ueren Schein galten ihm nichts. Luxus mar ihm fremd; er trug immer nur die einfache frnkische Kleidung, welche ihm seine eigenen Tchter anfertigten, und nur bei festlichen Veranlassungen erschien er in geschmcktem Gewnde, ^eine vielen und schweren Regentensorgen hielten ihn nicht ab, sich persnlich auch um seine konomischen Angelegenheiten zu bekmmern. Er gab selbst Vor-schristen der die Bewirthfchaftuug seiner Gter und lie sich ge-naue Berichte der den Stand derselben erstatten. So war das Leben Karls ein nach allen Seiten hin uuermdet thtiges, und seine rastlose Frsorge fr sein Reich und sein Haus fand keine Unterbrechung bis in sein hohes Alter. Wie groß aber der Glanz und das Ansehen Karls des Groen in auswrtigen Lndern war, bewiesen die Verbindungen, in welchen er mit dem Patriarchen von Jerusalem und dem Khalifen Harun al Raschid von Bagdad stand. Jener schickte ihm die Schlssel des heiligen Grabes, und von diesem erhielt er prchtige Geschenke, einen durch seine ungeheure Gre ausgezeich-neten Elephauten, ein kostbares Zelt, Rucherwerk und eine metallene, besonders kunstreiche Wasseruhr. Karls Gegengeschenke waren friesische Kleider, spanische Pferde und Maulthiere und frnkische Jagdhunde. Einen neuen Glanz erhielt der Name des frnkischen Knigs, als Karl der Groe vom Papste und dem rmischen Volke den Titel eines rmischen Kaisers erhielt. Es geschah nmlich am Weihnachtsfeste des Jahres 800, als Karl in der Peterskirche vor dem Altare kniete, da der Papst Leo ihm die rmische Kaiser-krne aufs Haupt fetzte und das Volk, vom Papste aufgefordert, rief: Karl, dem von Gott gekrnten, groen, friedebringenden Kaiser der Rmer langes Leben und Sieg!" So erhielt der frnkische Kmg, der bisher schon den Titel eines rmischen Schutz-Herrn gefhrt hatte, fr Rom eine besondere Bedeutung, und die spteren deutschen Könige kamen als die Erben der Kaiserwrde durch dieses Verhltni in vielfache Beziehung zu dem Papste. In den letzten Jahren seiner Regierung bestimmte Karl der Groe, da _ das weite Reich nach seinem Tode unter seine drei Shne getheilt werden sollte. Allein die beiden lteren Shne starben noch vor dem Vater, und der jngste, Ludwig, wurde von ihm 813 zum Erben der Herrschaft und der Karserwrde ein-gesetzt. Er selbst fhrte die Regierung bis'zu feinem Tode fort. Nachdem er in feinem Leben nie krank gewesen war, befiel ihn im Anfang des Jahres 814 ein heftiges Fieber, und am 28. Januar erlag seine durch Alter geschwchte Natur der Krankheit. Er starb mit den Worten: Herr! in deine Hnde befehle ich meinen

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 232

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
232 und einen glnzenden Namen verschafft hatten; als der König starb druckte eme Staatsschuld von 2500 Millionen Livres das Land' welches zudem durch die ununterbrochenen Kriege einen ungeheuren Verlust an Menschen erlitten hatte. Ludwig selbst mute noch in den letzten Zhren fernes Lebens die bittersten Erfahrungen machen-U'flle im spanischen (S^otqz^Tohtev & ?a z raei^eg er mtt Macht und Willkr ausgebaut f ^rtlumvn> lodern auch im eigenen Lande wrbe das Meietr Fnnnl 9f rft ^ nt^ me^r verschlossen bleiben konnte. Auch m setner Familie hatte er Unglck Denn von allen mnnlichen Nachkommen waren bei seinem Tode nur noch fem Enkel, welcher als Philipp V. den spanischen Thron w stiegen hatte und fem Urenkel Ludwig am Leben. Der letztere t ? " " Subraj? aus dem Throne von Frankreich. Lubwigs Tod wrbe im Lande sogar mtt Freuden vernommen, und so weit greng das leicht erregbare Volk, da es sich in ffentlich aufgefcmcme-nen Zelten rote bei Volksfesten belustigte. S . 135. Die Trkenkriege. Nachdem die Trken Konstantinopel im Jahr 1453 erobert und das morgenlandische Kaiserthum vernichtet hatten, suchten sie ihre Herrschast weiter nach Westen auszubreiten Schon unter Kaiser ^ fte Ungarn erobert und waren 1529 sogar bis vor Wien gedrungen. Hier wurden sie aber durch den Widerstand der Burger, welche muthig eine lange Belagerung aushielten, unter der trefflichen Fuhrung des 7ljhrtgen Felbherrn Nikolaus von Fallit zur Ruckkehr gezwungen. A. er in wieberholten Zgen brachen sie der Ungarn herein und Yachten reiche Beute. Im Jahre 1683 brangen sie unter oem (^rotzvezier Kara Mustapha mit 270,000 Mann in Ungarn em und ruckten gegen Wien vor. Das Heer des Kaisers, welches sich eutg 6et Preburg gesammelt hatte, zahlte ttnr wenig mehr als 30,000 Mann und konnte den Marsch der furchtbar berlegenen Trken gegen Wien nicht hindern. Die grte Bestrzung herrschte in dieser Stadt; der Kaiser und sein Hof hatten sich nach Stnz zurckgezogen, und viele Brger verlieen die Stadt. Doch gelang es dem Herzog Karl von Lothringen, eine Besatzung von 12,000 Mann in die Stadt zu Wersen, bevor die Trken welche sich zum Glcke der Stadt mit Plnderungen lange unter-

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 277

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
277 Alles, was der Fortdauer seiner Macht widerstehen zu knnen schien, unter Strmen von Blut niedergeschmettert, eingekerkert oder verbannt worden war, lie er sich durch eilte allgemeine Abstimmung von 7 V2 Millionen Stimmen die Prsidentschaft mit dicta-torischer Gewalt auf zehn Jahre bertragen, und am 2. Dezember 1852 wurde er vermittelst einer wiederholten Volksabstimmung von 8 Millionen als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen erklrt. 8. 157. Das zweite Kaiserreich. Napoleon Iii. Nachdem Napoleon Iii. durch die allgemeine Volksabstim-muug sich zum Kaiser der Franzosen hatte machen lassen, erklrte er in einer ffentlichen Rede zu Bordeaux: Das Kaiserreich ist der Friede." Aber sogleich in den ersten Jahren des neuen Kaiser-reichs fanden die franzsischen Waffen den Weg zum Ruhm und fhrten zu einem Uebergewicht Frankreichs in Europa. Rulands Absichten auf die Trkei traten immer offener her-vor; die Westmchte, Frankreich und England, widersetzten sich, und als ein russisches Heer die Douausrstenthmer als Pfand fr die russischen Forderungen besetzte, erfolgte 1853 der orienta-lische Krieg zwischen den Westmchten und Rußland. Der mit harter Mhe und groen Opfern gefhrte Kampf endete mit der Einnahme der starken Festung Sewastopol aus der Halbinsel Krim, des Hanptbollwetts der russischen Macht tut schwarzen Meer. Am 30. Mrz 1856 wurde der Friede zu Paris abgeschlossen; Rußland verlor ein kleines Grenzgebiet an den Donaumndungen an die Trkei und entsagte seiner Herrschaft auf dem schwarzen Meere. Die feit Beginn des Jahrhunderts verbreitete Meinung von der Unberwindlichkeit der russischen Macht wurde wesentlich vermindert, dagegen der Einflu Frankreichs in den europischen Dingen erhht. Eine zweite erwnschte Gelegenheit zur Entfaltung der fran-zsifchen Macht fand sich bald in den Verhltnissen in Italien. Die Bewegung, welche im Februar 1848 von Frankreich ausgegangen war, hatte sich rasch auch der Gemther in Italien be-mchtigt, wo schon lange groe Unzufriedenheit mit. den bestehenden Verhltnissen geherrscht hatte. Nachdem der König Karl Albert von Sardinien in Folge eines unglcklichen Feldzuges gegen Oesterreich die Krone niedergelegt hatte, setzte sich sein Sohn und Nachfolger Victor Emannel, geleitet von seinem Minister

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 177

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
auf hohen Sulen geschmckt worden. Schon frher war es eine fromme Sitte gewesen, zu den heiligen Sttten zu wandern, dort sein Gebet zu verrichten und sich in dem durch die Taufe Christi geweihten Wasser des Jordans zu baden; von jetzt an aber wur-den die Wallfahrten nach dem heiligen Lande viel hufiger und zahlreicher. Und als jene Gegend in die Gewalt der mohamedani-schen Araber gekommen war, wurden die christlichen Pilger in ihren Andachtsbungen keineswegs gestrt; vielmehr sahen die Araber den daraus entstehenden Verkehr und Gewinn gerne und lieen den Patriarchen von Jerusalem und die dort wohnenden Christen ungefhrdet. Als aber der rohe Stamm der seldschukki-schen Trken 1073 Syrien und Palstina erobert hatte, nderte sich dieses friedliche Verhltni. Gewalttaten und Plnderungen, welche an den Pilgern verbt wurden, sowie Beschimpfungen der heiligen Orte emprten die Herzen der Glubigen und laute Klagen wurden in Europa darber vernommen. Eine allgemeine Erhebung zum Schutze des heiligen Grabes entstand aber erst 1094, als der Einsiedler Peter von Amiens von einer Wallfahrt mit einem Bittschreiben des Patriarchen von Jerusalem an den Papst zurckkam. Peter wiederholte mit begeisterter Beredtsamkeit die Leiden der Kirche und der Pilger, welche in dem Schreiben mit den dringendsten Bitten geschildert waren. Der Papst Urban Ii. gab ihm daher eine Vollmacht, berallhin zu ziehen und die Glu-bigen zur Rettung des heiligen Grabes aufzufordern. In feurigen Reden entflammte der arme Einsiedler alle, die ihn hrten; er predigte in den Kirchen, auf den Straen, an Kreuzwegen, und berall, wohin er kam, wurde er wie ein Heiliger verehrt. Sein feuriges Auge strahlte Begeisterung, seine abgezehrte Gestalt gab den sprechenden Beweis der ausgestandenen Leiden, und in vollem Strome flssen die hinreienden Worte und erfllten mit Be-wunderung. Whrend so Peter Italien und Frankreich durchwandernd predigte, beries der Papst eine Kirchenversammlung nach Cler-mont, einer Stadt im sdlichen Frankreich. Hier erschienen 14 Erzbischfe, 225 Bischfe, 400 Aebte und eine groe Zahl Fürsten und Ritter. Als der Papst nicht nur die Aussicht auf weltliche Vortheile, neue Besitzungen, Beute und Macht erffnete, sondern auch in den lebhaftesten Worten das groe Verdienst und die Gnade bei Gott vorstellte, da schallte es laut der die weite Ebene hin: Gott will es!" Alle fielen auf die Kniee nieder, der Papst ertheilte ihnen Sndenvergebung und seinen Segen, und dem ersten Bischfe, welcher sich von ihm zu dem heiligen Kriege weihen lie, heftete er als Zeichen ein rothes Kreuz auf die Schulter. Alle aber, die an dem Heereszuge Theil nahmen, thaten ebenso; daher entstand Kappe, Erzhl. 0. d. Gesch. 4. Aufl. 12

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 179

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
179 nur mit dem Schwerte gegen die tapferen und hinterlistigen Seid-schuken, sondern auch gegen Hunger, Krankheit und Hindernisse aller Art zu kmpfen. Tausende verloren elend ihr Leben, und viele siengen an zu verzagen; manche auch kehrten um. Aber Gottfrieds entschlossener Muth hielt die Tapfersten zusammen, und endlich im Mai 1099 betraten die aus tausendfltigen Gefahren brig gebliebenen, nur noch 40,000 an der Zahl, das gelobte Land. Am 6. Juni 1099 bestiegen sie eine Anhhe, von welcher aus sie aus Jerusalem herabschauen konnten. Alle riefen laut aus: Jerusalem, Jerusalem!" und konnten nur mit Mhe von Gottfried aufgehalten werden, da sie nicht tollkhn und ohne Ordnung aus die Stadt losstrzten. Nachdem man mit groer Noth in der holzarmen Gegend die Kriegsmaschinen und Sturmleitern zu-sammengebracht hatte, wurde am 12. Juni ein allgemeiner Sturm gewagt. Zurckgeschlagen wiederholte das Kreuzheer am folgenden Tag den Angriff, und mit dem Ruf: Gott will es!" strzten sich die Krieger auf die Mauern. Gottfried von Bouillon war der erste, welcher von der Mauer in die Stadt sprang. Er hatte den Weg gebahnt, bald waren die Thore geffnet, und das ganze Heer fllte die Stadt. In furchtbarem, erbarmungslosem Morden wurde Alles niedergemacht, was den von Rache wthenden Kriegern entgegen kam. Nur wenige Einwohner blieben ans dem schreck-lichen Blutbade brig. Dann, als die erste Wuth befriedigt war und die Besinnung wieder kehrte, eilten die kampseswilden Krieger mit entbltem Haupte den heiligen Orten zu und brachten auf den Knieen Gott Dankgebete dar. Nach der Eroberung der Stadt wurde Gottfried von Bouillon von den Rittern zum König von Jerusalem gewhlt. Er aber lehnte eine solche Wrde ab, denn er wollte nicht da eine Knigs-krne tragen, wo der Erlser die Dornenkrone getragen hatte; ernannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes. Gottfried starb jedoch schon im folgenden Jahre 1100, und sein Bruder Balduin nahm mit der Herrschast den Titel eines Knigs an. Das christliche Reich in Palstina war_ aber durch die Er-oberung von Jerusalem keineswegs schon befestigt. Denn die Tr-ken waren sehr mchtig, und von ihnen wurden die Christen wieder-holt beunruhigt und oft in groe Gefahr gebracht. Daher wurden zu ihrer Untersttzung noch sechs Kreuzzge mit wechselnden Erfolgen aus Europa unternommen. Als der Eifer aber erkaltete und auch andere Verhltnisse in Europa ferneren Unternehmungen hindernd in den Weg traten, unterlag das christliche Reich in Palstina, welches fr sich zu schwach war, den feindlichen An-griffen. Im Jahre 1291, also fast 200 Jahre nach der Erobe-ruug von Jerusalem, wurde die letzte Stadt der Christen, Ptolemais 12*
   bis 10 von 60 weiter»  »»
60 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 60 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 9
3 0
4 6
5 1
6 0
7 1
8 0
9 2
10 6
11 24
12 7
13 0
14 6
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 4
24 1
25 0
26 3
27 3
28 8
29 1
30 0
31 8
32 0
33 3
34 17
35 4
36 4
37 18
38 2
39 1
40 7
41 1
42 8
43 0
44 0
45 4
46 3
47 3
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 2
3 0
4 2
5 0
6 0
7 1
8 6
9 25
10 0
11 0
12 2
13 2
14 0
15 8
16 3
17 12
18 0
19 0
20 2
21 3
22 0
23 17
24 0
25 4
26 11
27 0
28 0
29 4
30 0
31 1
32 0
33 0
34 5
35 0
36 2
37 1
38 2
39 3
40 1
41 0
42 1
43 3
44 0
45 1
46 1
47 3
48 1
49 0
50 0
51 3
52 0
53 0
54 1
55 0
56 4
57 0
58 0
59 4
60 2
61 0
62 0
63 1
64 1
65 1
66 0
67 14
68 1
69 1
70 1
71 11
72 2
73 0
74 4
75 1
76 0
77 5
78 7
79 0
80 0
81 0
82 2
83 5
84 0
85 1
86 0
87 1
88 0
89 8
90 0
91 0
92 7
93 0
94 0
95 1
96 17
97 13
98 6
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 2
2 46
3 30
4 35
5 49
6 6
7 29
8 8
9 48
10 39
11 1
12 23
13 23
14 1
15 43
16 39
17 14
18 16
19 56
20 5
21 45
22 82
23 18
24 31
25 6
26 14
27 61
28 27
29 16
30 25
31 8
32 5
33 221
34 15
35 43
36 0
37 67
38 6
39 86
40 39
41 14
42 38
43 68
44 24
45 17
46 48
47 13
48 25
49 25
50 83
51 56
52 21
53 9
54 64
55 38
56 20
57 13
58 33
59 194
60 19
61 27
62 52
63 19
64 23
65 61
66 1
67 35
68 16
69 0
70 2
71 47
72 35
73 58
74 18
75 24
76 20
77 19
78 8
79 34
80 40
81 226
82 17
83 2
84 43
85 59
86 8
87 10
88 35
89 24
90 1
91 30
92 1
93 18
94 7
95 3
96 0
97 15
98 21
99 19
100 145
101 4
102 35
103 55
104 6
105 42
106 16
107 15
108 26
109 10
110 33
111 96
112 51
113 19
114 34
115 44
116 65
117 6
118 20
119 10
120 45
121 106
122 16
123 34
124 23
125 43
126 28
127 31
128 40
129 34
130 4
131 50
132 26
133 17
134 10
135 1
136 90
137 17
138 24
139 2
140 44
141 24
142 25
143 93
144 13
145 112
146 67
147 21
148 19
149 2
150 35
151 36
152 129
153 3
154 36
155 60
156 103
157 16
158 25
159 5
160 3
161 23
162 44
163 40
164 17
165 43
166 84
167 25
168 33
169 57
170 8
171 46
172 32
173 78
174 15
175 247
176 39
177 106
178 2
179 72
180 6
181 33
182 43
183 162
184 36
185 17
186 18
187 28
188 14
189 27
190 34
191 16
192 64
193 4
194 37
195 27
196 74
197 46
198 25
199 12