Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 56

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — Zonen vom Äquator bis zu den Polen. Nach den Polen, ebenso nach oben nimmt die Wärme der Luft ab. Warum? Folge? Die deutscheu Kalkalpen, Deutschld. S. 91, 92, 97 — Pyrenäen und Sa. Nevada.) Tiefebenen, Untiefen, Sandbänke, Wasserfälle, Stromschnellen, Deutsch!. 4. 6. 97) Untiefen n. f. w. sind der Schisfahrt Hinderlich (Flüsse Spa- niens, oberrheinische Tiefebene, oberdeutsche Hochebene). Binnen- und ozeanisches Klima (Spanien S. 48, Italien S. 43, Griechenland S. 19, 23. Ostsee.) Industrien (Bergbau, Südfrüchte und tropische Gewächse — In- dustrie-, Haseu-, Haupt-, Universitätsstädte, Eisenbahnknotenpunkte u. s. w. zusammenstellen. Frankreich. Ziel: Das Land unserer Nachbarn im Westen, ein reich gesegnetes Land. I. Namen für Land und Bewohner — das Frankenreich unter Karl dem Großen — Teilung im Vertrag zu Verduu — 870 kommt noch Lothringen an Deutschland. Wie vertragen sich nun die beiden Nach- barn? — Der König Heinrich Ii. von Frankreich nahm während des Schmalkald. Krieges die deutschen Reichsstädte Metz, Tonl, Verduu — der Raub Straßburgs und Die Verwüstung der Pfalz nnter Ludwig Xiv. — Zersplitterung der deutschen Einheit (Rheinbund — Frieden zu Preßburg) und Vernichtung der deutschen Macht (Ansterlitz und Jeua) durch Napoleon I. Napoleon Iii. wollte alle Länder des linken Rheinufers für Fraukreich gewinnen — der deutsch-französische Krieg. Vermutungen über die Ursachen dieser Feindseligkeiten? Die na- türlichen Grenzen bieten wenig Schutz zwischen beiden Reichen — Grenz- bestimmungen schwankend u. s. w. Inwiefern ein reich gesegnetes Land? Lage — fruchtbare Landschaften u. s. w. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben? — A. Lage und Grenzen. B. Einzelne Landschaften. A. Lage uitb Größe, Grenzen und Gestalt. Ii, 1. Lage in Europa? Weltlage? — 43—51.° n. B. Ausdehnung nach Graden und Meilen von N nach S und von 0 nach W? Flächen- inhalt nach qkm? (Siehe Ausdehnung der Grenzen!) 549 909. Einwohnerzahl? 49 Mill. Wieviel Einwohner kommen auf 1 qkm. (Vergleich mit Deutschland.) Durchschnittsbreitengrade in Frankreich und Deutschland? Wieviel Breitengrade liegt Frank- reich im Durchschnitt südlicher? Folge fürs Klima?

3. Europa - S. 84

1897 - Leipzig : Wunderlich
Vierte methodische Einheit. 1. Frankreich im allgemeinen. ^ik!: Wir lernen heute das Land unseres Erbfeindes kennen, ein von der Natur begünstigtes Land. Der Unterricht schreitet sort an der Hand dreier Fragen: I. Inwiefern ist Frankreich das Land des Erbfeindes? Die Kinder weisen auf Grund des Geschichtsunterrichts nach, wie seit Jahrhunderten die Franzosen feindlichen Sinnes gewesen sind und nehmen da besonders Bezug aus Ludwig Xiv. (Verwüstung der Pfalz), auf Napoleon I. (Preußens Demütigung. — Freiheitskriege) und auf Napoleon Iii. (Krieg 1870/71. — Der 2. September. — Versailles. — Revancheschreier.) Ii. Was lehrt die Karte über dieses Land? A. Sie verschafft uns zunächst eine genaue Kenntnis von der Gestalt und von der Lage der Republik. Wir finden: Frankreich hat ungefähr die Gestalt eines Vierecks*). Man kann unterscheiden eine 1. Nord seit e. Sie liegt am Ärmelkanal, also an dem Meeres- teile, der Frankreich von England trennt. 2. Ostseite. Sie beginnt an der Straße zwischen Dover und Calais (spr. kalä) und reicht bis zum Mittelmeere. (Grenze gegen Bel- gien, Deutschland, die Schweiz und Italien.) 3. Südseite. Sie wird gebildet von einem Teile des Mittel- meeres, dem Golfe äu Lion, (spr. dü liöng) und den Pyrenäen. (Grenze gegen Spanien.) 4. Westseite. Sie liegt an einem Teile des atlantischen Ozeans, am Golse von Biscaya, der einen nach Westen offenen Bogen bildet. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie mag der Meeresteil, der England und Frankreich trennt, zu dem Namen „Ärmelkanal" gekommen sein? — Sprich dich über das französische Ufer des Kanals noch genauer aus! (Zwei Buchten, eine *) In gehobenen Schulen kann es auch als Sechseck mit drei Küsten und drei festländischen Seiten aufgefaßt werden.

4. Europa - S. 96

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 96 — b. Bei beiden Ländern treten Hochgebirge nur als Grenz- gebirge auf. (Die Alpen in Deutschland. — Die Alpen und die Py- reuäen in Frankreich.) c. Beide Länder besitzen zahlreiche Mittelgebirge. (Seven- nenzug in Frankreich. — Fichtelgebirge, Erzgebirge, Thüringer Wald u. s. w.) 4. Bewässerung. a. Beide Länder werden von Meeren bespült. (Allerdings ist das bei Deutschland nur im Norden, bei Frankreich aber im Norden, Süden und Westen der Fall.) b. Beide Länder haben große, schiffbare Ströme. In Frank- reich kann man 4 Hauptströme (Garonne, Loire, Seine und Rhone), in Deutschland 6 Hauptströme unterscheiden. (Rhein, Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Donau.) c. Beide Länder verbinden ihre Flüsse durch Kanäle. (Bromberger Kanal. — Canal du midi.) Doch ist Frankreich viel reicher an Kanälen als Deutschland.) 5. Erwerbsquellen. Beide Länder haben ziemlich dieselben Erwerbsquellen (Nämlich?) Doch ist in Frankreich der Wein- und Obst- bau bedeutender, der Berg- und Waldbau dagegen geringer als in Deutschland. 6. Hauptstadt. Die Hauptstädte beider Läuder liegen am Unter- laufe eines Flusses, in der Ebene und nicht weit von dem die Nord- grenze bildenden Meere. Von beiden Orten gehen nach allen Seiten hin große Eisenbahnlinien. Die Lage der Stadt Paris ist aber günstiger als die der Stadt Berlin, da Paris durch einen großen Fluß mit dem Meere direkt verbunden ist. 7. Verfassung. Frankreich ist eine Republik (Präsident), Deutsch- land ein Kaiserreich. Derselbe Krieg, (1870/71) der das französische Kaiserreich (Napoleon Iii.) zertrümmerte, bewirkte die Gründung des deutschen Kaiserreichs. b. Ziel: Wir vergleichen heute die französischen Flüsse unter- einand er. Zunächst werden die Vergleichungspnnkte festgesetzt. (Quelle, Rich- tung, Nebenflüsse, Mündung, Länge.) Dann führen die Schüler mit Hilfe der Karte möglichst selbständig aus: 1. Quelle. Zwei der französischen Hauptflüsse kommen von Hoch- gebirgen. (Rhone, Garonne, zwei entströmen dem französischen Mittel- gebirgsland. (Loire und Seine.)

5. Europa - S. 229

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 229 — 7. Handel. (Ausfuhr von Kaviar, Getreide, Hanf, Wolle, Leder und Häuten, Pelzwaren, Metallen.) Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Rußland und Spanien mit- einander. Dies kann geschehen in Bezug auf: 1. Lage. a. Beide Länder sind Grenzländer, und zwar bildet Rußland den äußersten Osten, Spanien (und Portugal) den äußersten Westen unseres Erdteils.) b. Beide Länder grenzen im Süden an ein Binnenmeer, dessen Ausgang sie nicht besitzen. Gibraltar befindet sich in den Händen der Engländer, Konstantinopel in dem Besitze der Türken. 2. Bevölkerungsdichte. Beide Länder haben eine geringe Bevölkerungsdichte. In Spanien kommen nur 34, in Rußland sogar nur 18 Einwohner auf 1 qkm. (In Sachsen dagegen!) 3. Bodenbeschaffenheit. a. Beide Länder besitzen Randgebirge. (Ural, Kaukasus, Jailagebirge — cantabrisches Randgebirge, Pyrenäen, Gebirge von Granada.) b. Beide Länder haben im Inneren Erhebungen. (Waldai- höhe, Bergufer der Wolga — Scheidegebirge.) Doch ist das Innere Rußlands Tiefebene, das Innere Spaniens dagegen meist Hochebene. 4. Bewässerung. a. Beide Länder haben große Ströme aufzuweisen, doch haben die Flüsse Spaniens mit Ausnahme des Ebros alle eine entschieden West- liche Richtung, während die Flüsse Rußlauds sich vom Innern aus strahlenförmig über das Land verbreiten. Außerdem ist hervorzuheben, daß die spanischen Flüsse wasserärmer und nicht so zur Schisfahrt geeignet sind, wie die russischen Ströme. b. Rußland ist reich, Spanien arm an großen Seen. 5. Klima. Beide Länder haben Kontinentalklima, doch liegt das bei Spanien daran, daß die Randgebirge den Seewinden den Eingang versperren, während es in Rußland daher kommt, daß das Innere zu weit von dem

6. Europa - S. 95

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — nehmen schmale Steige, manchmal bloß ein einziger, erhöhter Randstein ein, der sich die Häuser entlang zieht und auf dem zwei sich entgegen- kommende Fußgänger einander nicht ausweichen können. Der Boden ist zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter feucht und kotig. Die Sonnen- strahlen fallen täglich nur eine ganz kurze Zeit in die engen Gassen und vermögen uicht, den Boden auszutrocknen. Die Häuser, die die Straßen einfassen, sind turmhoch, schmal und häßlich angestrichen. Das Erdgeschoß nehmen niedrige Läden ein, an die sich rückwärts ein dunkles Zimmer anschließt, das in vielen Fällen den Ladenbesitzern als Wohnung dient. Die Luft, ibie mau atmet, scheint aus unterirdischen Gefängnissen herge- holt zu sein, und das Tageslicht verirrt sich nur selten in diese Wohn- räume. (Nach Mauer.) Zusammenfassung und Einprüguug. Die Stadt Paris. 1. Die Größe der Stadt. 2. Die Straßen der Stadt (Boulevards — Vorstadtgassen.) 3. Die bedeutsamsten Bauwerke. 4. Bekannte Vergnügungsplätze. 5. Handel und Kunstgewerbe der Stadt. Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Deutschland und Frankreich mit einander. Dies kann geschehen in Bezug auf 1. Grenzen. Frankreich hat sicherere Grenzen als Deutschland; denn während Deutschland im Osten und Westen fast völlig offen ist, hat Frankreich nur einen Teil seiner Ostgrenze künstlich zu schützen. (Festungen!) ^ 2. Grüfte^ Frankreich und Deutschland sind ungefähr gleichgroß, doch hat Deutschland viel mehr Einwohner als Frankreich. 3. Bodengestaltung. Hinsichtlich der Bodengestaltung sind beide Länder mehrfach ähnlich. a. Bei beiden Ländern kann ein vorwiegend gebirgifcher und ein in der Hauptsache ebener Teil unterschieden werden, und zwar ist in Deutschland der Südwesten, in Frankreich der Südosten mit Gebirgsland ausgefüllt, während der Nordosten Deutschlands und der Nordwesten Frankreichs Flachland aufweist.

7. Europa - S. 99

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Modewaren, Wein, Parfümerien. d. Einfuhrhandel: Seide, Wolle und Baumwolle. Vi. Ortschaften. 1. In Nord fr an kr eich. Paris, Versailles, Ronen, Havre, Calais, Lille. 2. In Südfrankreich. Nizza, Marseille, Toulouse. 3. In Ost frank reich. Sedan, Tonl, Verdnn, Belfort. 4. In Westfrankreich. Nantes, Bordeaux. 5. In Mittelfrankreich. Orleans, Lyon. Vii. Verfassung. Republik. Viii. Geschichtliche Erinnerungen. Karl der Große. — Die Jungfrau von Orleans. — Ludwig Xiv. (1689.) — Die französische Revolution. — Napoleon I. und die Freiheitskriege. — Napoleon Iii. und der Krieg von 1870/71. Anwendung. 1. Wende auf Frankreich folgende dir bekannte*) Sätze an: a. Das Meer verbindet uns mit fremden Erdteilen. b. Das Meer ermöglicht viele Erwerbszweige. c. Flüsse erleichtern den Verkehr. d. Die Gebirge haben Einfluß auf die Flüsse. e. Gebirge dienen als natürliche Grenzen. f. Gebirge erschweren das Vordringen feindlicher Heere. g. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. h. Dort, wo mehr hergestellt als gebraucht wird, entsteht Handel. 2. Weise nach, welchen Einfluß die Bodengestaltung Frankreichs auf die französischen Flüsse ausübt! 3. Woher mag es kommen, daß die Rhone sehr wasserreich ist und ein starkes Gefälle hat? 4. Woran erkennt man auf der Karte, daß die Seine ein sehr geringes Gefälle besitzt? (Windungen — Geringe Höhe des Plateau von Langres.) 5. Nenne die Flüsse, die nur mit einem Teile ihres Laufes Frankreich angehören! 6. Ans welchen Wasserwegen könnte ein Kahn Waren von Straßburg nach Paris bringen? 7. Woher kam es wohl, daß im Kriege 1870/71 Paris so- lange den Belagerern Widerstand leisten konnte? (Größe — Forts.) *) Vergl. Deutschland Ii., S. 145 ff. 7*

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 228

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
228 Kampfplatze; doch zog sich Wallenstein, nachdem er fast alles Geschtz verloren hatte, schnell nach Bhmen zurck. Den Oberbefehl des schwedisch-protestantischen Heeres bernahm der Herzog Bern-hard von Weimar. Der Krieg wurde jetzt unter groen Verheerungen der beiderseitigen Heere fortgesetzt. Ungarische, spanische, italienische Trup-pen unter fremden Generalen trieben sich im Reich umher, und auch die Schweden hatten nach dem Tode ihres Knigs die strenge Mannszucht abgelegt. Wallenstein, welcher nnthtig in Bhmen blieb, wurde wegen seines verdchtigen Benehmens von seinen Feinden beim Kaiser als Verrther angeklagt; und als er bei einem Gelage zu Pilsen von seinen Offizieren durch Unterschrift sich ihre Treue hatte versichern lassen, so galt dies als Verschw-rung. Der Kaiser befahl, sich seiner Person zu bemchtigen. Jetzt fieng Wallenstein an mit den Schweden wegen seines Uebergangs zu unterhandeln. Mit den ihm treu gebliebenen Regimentern zog er nach Eger, wurde aber hier durch Verrath seiner eigenen Offi-ziere am 25. Februar 1634 ermordet. Nach Waldensteins Ermordung bernahm des Kaisers Sohn Erzherzog Ferdinand den Oberbefehl der die kaiserlichen Truppen und gewann noch im Jahre 1634 die Schlacht, bei Nrdlingen der die Schweden. Und von jetzt an neigte sich das Glck der Waffen auf Seite der Kaiserlichen. Doch traten noch mancherlei Wechselslle ein, durch welche der Krieg, an welchem neben Schwe-den jetzt auch Frankreich offenen Antheil gegen den Kaiser nahm, bis 1648 hinausgezogen wurde, so sehr auch ganz Deutschland bereits erschpft war und den Frieden sehnlichst wnschte. . 133. Ter westphlische Friede. Erzherzog Ferdinand folgte feinem Vater auf den deutschen Kaiserihrou als Ferdinand Iii. (16371657). Im Jahre 1640 wurde zum ersten Male wieder seit zehn Jahren ein Reichstag zu Regensburg gehalten, wo der den Frieden unterhandelt wer-den sollte. Derselbe wurde aber von den vereinigten Schweden und Franzosen unter dem schwedischen General Banner gesprengt. Doch wurden 1642 die Friedensunterhandlungen zu Osnabrck mit den Schweden, zu Mnster mit den Franzosen wieder anfge-nommen. Dieselben fhrten aber zu kemem raschen Ziele, da die beiden fremden Mchte durch eine Verzgerung des Friedens mg-

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 229

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
229 lichst groen Gewinn fr sich zu erhalten hofften, während der Krieg nur auf deutschem Boden und auf Deutschlands Kosten ge-fhrt wurde. Endlich kam eine Einigung zu Staude, als gerade der schwedische General Knigsmark einen Theil von Prag erobert hatte, wo der Krieg seinen Ansang genommen hatte. Am 24. Oktober 1648 wurde der westphlische Friede abgeschlossen. Lndervertheilnng und Geldentschdigungen fr die kriegfhrenden Theile standen bei den Verhandlungen in erster Reihe. Deutsch-lands schnste Grenzlnder, fast ganz Ober- und Unterelsa, dazu die Städte Metz, Toul und Verdnn behielt Frankreich fr sich; der erste Stamm deutscher Zunge wurde in Frankreich einverleibt. Auch Schweden erhielt eine Gebietserweiterung durch Vorpommern und mehrere Städte im Norden von Deutschland. Die deutschen Fürsten erhielten die frmliche Besttigung vollstndiger Landes-hoheit in ihren Gebieten und dazu das Recht, nicht nur unter sich, sondern auch mit auswrtigen Fürsten Bndnisse zu schlieen, nur sollten diese nicht gegen Kaiser und Reich sein. Auch die Schweiz wurde als selbstndiger Staat anerkannt. Die Kraft des Reiches war zertrmmert. In den relrgrfen Angelegenheiten wurde fest-gesetzt, da die Protestanten vllig gleiche Rechte im Reiche haben sollten, wie die Katholiken. Unsglich war aber das Elend, welches der lange, verheerende Krieg der den einzelnen Brger, wie der Gemeinden und Städte, der groe Bezirke und das ganze Reich verbreitet hatte. Viele Städte waren von Grund aus zerstrt, die Hlfte der Einwohner Deutschlands war theils in den Schlachten, theils durch die Roth des Krieges weggerafft worden; Ackerbau, Handel und Gewerbe lagen so darnieder, da sie sich kaum mehr erholen zu knnen schienen. Der allgemeine Wohlstand war dahin Aber noch viel bedauernswerther, als dieser ungeheure materielle Verlust, war der Schaden, den der Geist des deutschen Volkes erlitt. Das National-bewutsein war vollstndig vertilgt worden. Fremde Truppen und Sldnerheere hatten sich auf deutschem Boden jahrelang um-Hergetrieben und durch Gewalt und Schrecken die Deutschen gelehrt zu vergessen, da sie Deutsche seien. Frankreich vor Allem war ans nichts Anderes bedacht als aus Kosten des deutschen Reiches Lnder fr sich zu gewinnen. Daher suchte es berall die groe Kluft noch grer zu machen und den Kampf, der schon nach den ersten zehn Jahren weniger wegen Ausgleichung der religisen Verwirrungen als um Machtvergrerung und Herrschaft gefhrt wurde, so lang als mglich auszudehnen; denn dadurch, gedachte es, wrde Deutschland immer mehr erschpft und ihm feine Beute um so sicherer und grer. Als man allseitig durch die Kriegs-noth fast ausgerieben den Frieden sehnschtig wnschte und ernst-

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 252

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
252 I von Braunschweig gegen Frankreich vorrckte, vereinigten sich alle Parteien zur Vertreibung des Feindes. Die Franzosen besetzten sst ganz Belgien, bekamen Mainz, Aachen und einen groen Theil des linken Rheinufers in ihre Gewalt und eroberten Savoyen, weil der König von Sardinien die Emigranten untersttzt hatte Beide Gebiete wurden als zwei Departements mit Frankreich vereinigt.' _ Whrend der Schreckensherrschaft wurde auf Dantons An-dringen ganz Frankreich in ein einziges groes Heerlager ver-wandelt; jeder Brger mute Soldat sein und war zur Vertheidi-gung des Vaterlandes mit Leben und Gut verpflichtet. So standen in kurzer Zeit 14 Armeen bereit, jeden inneren und ueren Feind mederzuwerfeil Auch Tonlou, wo die Einwohner den heftigsten Widerstand der Revolution entgegensetzten und sogar die Stadt der englischen Flotte bergeben hatten, mute sich am 19. Dezem- , 1^93 ergeben und die Englnder wurden zum Abzug gezwungen. Bei dieser Gelegenheit war es, wo zum ersten Male das Staunen erregende Talent eines jungen Artillerie-Commandanten, des Na-poleon Bonaparte, allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach den Gewalttaten und Eroberungen der Jahre 1792 rntd 1793 bildete sich besonders durch die Bemhungen des eng-tischen Ministers Pitt eine Vereinigung fast aller europischen Staaten gegen die franzsische Republik, als diese allen Vlkern verkndete, ihnen die gleiche Staatswrm zu bringen. Nur Schweden, Dnemark und die Trkei betheiligten sich nicht an dieser Ver-binduug, der sogenannten ersten europischen Coalition, welche von 1793:1797 bestand. In dem jetzt ausbrechenden Kriege wurde zur See von den Englndern, zu Laude in Belgien, Holland, am Rhein, in Spanien und Italien grlentheils von deutschen Truppeil gegen die Frauzoseu gekmpft. In zahlreichen Schlachten wurden mit vielem Blute die Siege erkauft, die Wechsel-voll sich beiden Theilen zuneigten. Doch war das Kriegsglck den Franzosen gnstiger, und zu Ende des Jahres 1794 hatten sie sich des ganzen linken Rheinufers bemchtigt; nur Mainz und Luxem-brg waren noch von deutschen Truppen besetzt. Dadurch veranlat schlo Preußen mit der franzsischen Republik am 5. April 1795 den Frieden zu Bafel und trat alle seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. Ferner wurde vom Niederrhein bis nach Schlesien eine sogenannte Demarcations-linie gezogen; die norddeutschen Fürsten jenseits derselben sollten als neutral ihre Heere von der Coalition zurckziehen. Nach dem Basler Frieden traten bald noch mehrere Staaten durch besondere Friedensschlsse von der Coalition zurck, so Hejseu-Kajsel, Spanien; Toscana hatte schon vorher mit dem Consent Frieden geschlossen.
   bis 10 von 432 weiter»  »»
432 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 432 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 287
1 328
2 194
3 302
4 610
5 1291
6 184
7 918
8 128
9 276
10 1175
11 165
12 238
13 309
14 239
15 198
16 420
17 226
18 711
19 433
20 149
21 194
22 116
23 199
24 618
25 329
26 325
27 291
28 557
29 605
30 238
31 108
32 316
33 340
34 432
35 169
36 346
37 1968
38 965
39 511
40 197
41 261
42 102
43 285
44 135
45 1740
46 188
47 214
48 180
49 551

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 30
2 3
3 19
4 25
5 1
6 2
7 9
8 34
9 277
10 3
11 0
12 1
13 1
14 0
15 78
16 56
17 119
18 0
19 14
20 11
21 3
22 0
23 55
24 1
25 3
26 0
27 3
28 8
29 82
30 0
31 0
32 6
33 2
34 27
35 1
36 23
37 8
38 26
39 7
40 4
41 26
42 4
43 7
44 19
45 32
46 4
47 2
48 8
49 3
50 4
51 33
52 7
53 0
54 4
55 0
56 3
57 0
58 1
59 18
60 67
61 77
62 3
63 2
64 31
65 0
66 0
67 12
68 9
69 3
70 5
71 10
72 10
73 3
74 130
75 4
76 4
77 12
78 37
79 4
80 26
81 1
82 9
83 2
84 2
85 20
86 21
87 5
88 0
89 4
90 1
91 3
92 115
93 1
94 13
95 1
96 70
97 46
98 95
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 1
3 4
4 1
5 12
6 0
7 13
8 0
9 81
10 3
11 6
12 7
13 0
14 1
15 0
16 8
17 5
18 3
19 21
20 5
21 26
22 0
23 0
24 3
25 1
26 1
27 0
28 0
29 1
30 10
31 3
32 0
33 44
34 1
35 34
36 4
37 0
38 0
39 27
40 9
41 0
42 0
43 5
44 29
45 1
46 2
47 16
48 2
49 2
50 8
51 3
52 9
53 5
54 30
55 14
56 1
57 4
58 1
59 42
60 6
61 11
62 2
63 7
64 1
65 15
66 1
67 39
68 3
69 0
70 0
71 130
72 0
73 18
74 0
75 10
76 18
77 3
78 41
79 31
80 6
81 43
82 3
83 2
84 0
85 0
86 9
87 13
88 49
89 0
90 0
91 6
92 1
93 9
94 2
95 0
96 0
97 0
98 11
99 1
100 15
101 0
102 5
103 103
104 4
105 1
106 1
107 2
108 2
109 3
110 1
111 4
112 0
113 3
114 2
115 0
116 1
117 5
118 5
119 3
120 0
121 13
122 7
123 3
124 3
125 1
126 20
127 6
128 2
129 40
130 2
131 11
132 0
133 4
134 5
135 1
136 26
137 0
138 1
139 8
140 32
141 15
142 3
143 13
144 17
145 7
146 0
147 1
148 15
149 0
150 22
151 17
152 3
153 9
154 2
155 23
156 31
157 14
158 1
159 3
160 0
161 0
162 0
163 0
164 1
165 8
166 9
167 1
168 1
169 2
170 10
171 0
172 1
173 9
174 16
175 13
176 134
177 32
178 1
179 0
180 0
181 0
182 73
183 56
184 11
185 0
186 9
187 0
188 10
189 0
190 0
191 7
192 0
193 6
194 2
195 0
196 1
197 32
198 14
199 1