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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 66

1918 - Berlin : Weidmann
66 12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. der Oftkste und der Lonbon, immer wieber Bomben hinab-warfen und groen Schaben anrichteten. Wohl versuchten die Englnber durch Abwehrkanonen und Flieger der Gefahr Herr Zu werben, aber unsre Flugzeuge zeigten sich nicht blo hier, sonbern berall meistens berlegen, und Männer wie Jmmel-mann, Boelcke und v. Richthofen werben wegen ihrer Khnheit im Luftkampfe unvergessen bleiben. Der Krieg in 67. Unsere Gegner verlegten den Kriea so aar in die den Kolonien. = . r . . r c ^ Kolonien und untergruben boburch das Ansehen der Weien bei den Eingeborenen. Diese muten ja alle Furcht und alle Achtung verlieren, wenn sie sahen, wie gehssig und grausam sich ihre weien Herren untereinanber bekmpften. Trotzbem blieben . die Eingeborenen unserer Kolonien dem Deutschen Reiche meist treu. Da wir aber in Togo, Samoa, auf Neuguinea und den Sbsee-Jnseln keine Truppen hatten, so muten sich diese Kolonien balb ergeben. In Kamerun, Kiau-t s ch o u und Sbwestafrika machten wir es unfein Feinben schon schwerer. Wir gaben unsere bortigen Besitzungen erst nach hartem und ehrenvollem Wiberftonbe auf (z. B. % fingt au 7. 11. 1914), und in Oftafrifa brachten wir den Englnbern sogar schwere Nieberlagen bei, so ba sie uns von hier trotz uerster Anstrengung nur langsam verbrngen konnten. General v. Lettow-Vorbeck rettete den Rest feiner tapferen Truppe (1917) auf portugiesisches Gebiet. 3. Die Kriegsjahre 1916 und 1917. Der westliche 68. Im Westen erffneten wir selbst Ende Februar Berdun^?sk einen Angriff auf die beraus starke Festung Verbun ' an der Maas. Wir erstrmten auf dem rechten Ufer biefes Flusses die fr uneinnehmbar gehaltenen Panzerfesten Douau-mont [buomong] und Vaux [wo], und am linken Ufer fielen die Hhe Toter Mann" und Hhe 304" nach schweren Kmpfen in unsre Hnbe. Aber wir gaben, um Krfte zu sparen, das weitere Vorbringen von selbst auf, so ba Douaumont und Vaux (vllig zerschossen) an die Franzosen wieber verloren gingen. Auch hatte schon im Osten ein groer russischer Angriff begonnen, und im Juli folgte bereits zur Entlastung von Verbun ein neuer gewaltiger Angriff der Englnber und Franzofen, der eigentlich fr die ganze Westfront geplant imune. i9i6. war, sehr balb jeboch auf den kurzen Abschnitt zwischen Somme und Ancre [anker] beschrnkt wrbe; und selbst auf biefer

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 19

1918 - Berlin : Weidmann
4- Kurfürst Friedrich Iii., seit 1701 König Friedrich I. 19 Städte Wie Frankfurt a. d. O. und Magdeburg mit Breslau und Hamburg in unmittelbare Verbindung setzte. Seine Handels-Plne dehnten sich sogar bis auf die See und nach Afrika aus. Er verschaffte sich dazu eine Handels- und eine Kriegsflotte und grndete an der Goldkste in Guinea die Niederlassung Gro-Friedrichsburg. Diese afrikanische Ansiedlung verkaufte sein zweiter Nachfolger freilich fr 72 000 Dukaten. . Der Kurfürst liebte Knste und Wissenschaften. Anstund wenn er bei seinen beschrnkten Mitteln auch nicht viel daß^r tun ^fien,(6aftcn-konnte. Aber Berlin erhielt doch schnere Bauten und eine Bibliothek und wuchs schon zu einer ansehnlichern Stadt von etwa 20000 Einwohnern heran. Frankfurt a.d.o. blhte jetzt erst als Universitt auf, und in Duisburg [Mhslmrg] entstand fr die westlichen Landesteile eine neue Universitt. Sein Familienleben war beraus glcklich. Er machte Famil um/ zuerst Luise Henriette, eine Tochter des Prinzen von 9t9ion/ Oranien, und nach deren Tode Dorothea von Hol st ein zu Gemahlinnen. Von beiden hatte er Kinder, denen er eigentlich allen Frstentmer hinterlassen wollte, aber sie lieen sich spter mit Geld abfinden, damit der Kurprinz den Staat ungeteilt regieren konnte. In seinem reformiertenglauben stand er fest. Als ihm die Polen ihren Knigsthron anboten, lehnte er ihn ab, weil er zur katholischen Kirche htte bertreten mssen. Er sagte: Meine Religion, darin ich meiner Seelen Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun." Sein Andenken als eigentlicher B e -grnder unseres vaterlndischen Staatswesens wird niemals verlschen. Kurfürst Friedrich Iii., seit |70( König Friedrich I. 18. Des Groen Kurfrsten Sohn Friedrich Iii. Allgemeines, zeichnete sich zwar weder als Staatsmann noch als Feldherr be-sonders aus. Dafr sorgte er in anderer Weise fr den Ruhm seines Hauses: er erhob das bisherige Kurfrstentum Branden-brg zum Knigreich Preußen, und er frderte wie kein anderer Hohenzoller vor ihm die Knste und Wissen-s ch a f t e n. Sein Heer beteiligte sich brigens an den groen 2* i

3. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 28

1918 - Berlin : Weidmann
28 5. Friedrich Ii. der Groe 17401786. Oder, dieser die Netze mit der Brahe und Weichsel. Dadurch ent-standen also neue Handelswege, auf denen viele, besonders schwere Waren wie Getreide, Holz, Obst und Steine befrdert werden konnten. Da auf solche Weise der Wohlstand der Bevlkerung stetig zunahm und Friedrich der Groe selbst beraus sparsam lebte, so geschah es, da der Staatsschatz beim Tode des Knigs wohlgefllt war. Rechtspflege. Die Rechtspflege, die frher noch manches zu wnschen brig lie, wurde von Grund aus verbessert. Der König befahl, da die Richter auf ihn nicht mehr Rcksicht nehmen, sondern nur in seinem Namen nach bestem Wissen und Gewissen Recht sprechen sollten. Bekannt ist ja die freilich sagenhafte Erzhlung von der Mhle von Sanssouci. Er sorgte nur fr eine schnelle Recht-sprechung, fr mglichst verstndliche Gesetze und fr ein neues vortreffliches Gesetzbuch, das den Titel Allgemeines Land-recht" hatte, aber erst unter seinem Nachfolger fertig wurde. Kirchs und Friedrich der Groe hielt die christliche Lehre fr die beste, war aber in religisen Dingen durchaus duldsam. Er sagte: Die Religionen mssen alle tolerieret (geduldet) werden, denn hier mu jeder nach seiner Fasson (Art) selig werden." Da ihm die Bildung des gesamten Volks am Herzen lag, tat er mehr fr die Volksschulen, als fr die Universitten und hheren Schulen. Kunst ud 28. Berlin erhielt damals zuerst das Ansehen einer Wissenschaften, un^ zhlte bei seinem Tode schon 150 000 Einwohner. Er baute hier das schne Opernhaus und den Dom, der (1905) erneuert wurde, und legte den herrlichen Tiergarten an. Bei Potsdam baute er sich das Schlo Sanssouci, wo er gern mit franzsischen und deutschen Gelehrten verkehrte, und das wunder-volle Neue Palais, das Kaiser Wilhelm Ii. im Sommer zu be-wohnen pflegt. Er sprach und schrieb, wie er es in der Jugend gewhnt war, meist Franzsisch und liebte die franzsischen Schriftsteller auch mehr als die deutschen. Aber deswegen ver-achtete er diese keineswegs, sondern er prophezeite ihnen sogar eine groe Zukunft, und wirklich lebten ja damals schon unsere vorzglichsten Dichter, Lessing, Schiller und Goethe. In Knigsberg lehrte damals auch der grte Philosoph, Jmma-nuel Kant, der das Sittengesetz aufstellte, der Mensch msse das Rechte stets um des Guten selbst willen tun. Nach diesem Gesetz handelte aber Friedrich der Groe wie kein anderer.

4. Das Alterthum - S. 7

1876 - Berlin : Weidmann
Die Aegypter. 7 nahmen, und eine grosse Fluth sie alle dahinraffte, ausser Noah und den Seinen1). Von Noahs drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet2) entstammten neue Geschlechter, die nach kurzem Versuche sich zusammenzuhalten3), zerstreut wurden in alle Länder. Die Geschichtsforschung erkennt in den Hamiten vor Allem die Aegypter und die Urbevölkerungen der historischen Länder, in den Semiten die Völker Vorderasiens, westlich vom Tigris, und in den Japhetiten den indogermanischen oder arischen Stamm der Menschheit. A. Die Ilamitische Volksgruppe. Aegypter. ,1. Manetho (Mm. Teubn.) Herodot Ii. Dio dorus S icnlus I. Strabo Xvii. Ii. Description de l’Egypte etc. Paris Ibou (enthält histoire naturelle 1 u. 2,, anti-quitees I u. 2, etat moderne 1 u. 2 u. Tafeln). Champollion lejeune, L’Egypte sous les Pharaons. Paris 1814. 2 Th. und Derselbe, Monuments de l’Egypte, 1—4. Paris 1835—45. Die neueren Aegyptologischen Forschungen De Rouge’s. C. R. Lep-sius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. 12 Abth., ferner Briefe etc. und andere Werke. Chr. Jos. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgesch. 3 B. Hamburg und Gotha 1845—1857. H. Brugscli, Geogr. Inschr. altägypt. Denkmäler. 3 B. Leipz. 1857. Duncker, B. 1, 4. Aufl. § 10. Geographie Aegyptens. G. A. v. Klöden, Handb. d. Geogr. Iii. Aegypten (50° östl. L., 23—32° n. Br.) wird von den Alten nicht zu Afrika (Libyen) gerechnet. In der That unterscheidet es sich in seiner Natur selbständig von dem übrigen Welttheil. Während nämlich dieser durch schmale sumpfige Küsten und dahinter liegendes steiles Hochland überall den Charakter der Unzugänglichkeit zeigt, weicht die Nordküste, mit Gebirgszügen, die vom Meeresufer entfernter liegen und bereits Ackerland (Teil) übrig lassen, von dieser allgemeinen Bildung ab und nähert sich europäischer Natur. In dieser Nordküste wieder bildet Aegypten, das als wohlzugängliches Flufsthal tief in das Innere des Welttheils eingreift, ein eigengeartetes Gebiet. So eigenthümlich wie das Land, ist auch die Bevölkerung. Während das Innere Afrikas von Negern erfüllt ist, welche sich bisher kaum bildungsfähig erwiesen haben, wird die Nordküste von dem begabteren Stamme der Berbern, und Aegypten von dem, schon im frühesten Alterthum mit bedeutender Cultur hervortretenden koptischen Stamme bewohnt. Aegypten, sagten die Alten, ist ein Geschenk des Nils. Der Nil4) kommt aus dem Victoria-Nyanza-See, der als erstes Reservoir seiner, unter dem Aequator liegenden und noch immer unbekannten Quellen anzusehen ist. Nachdem er zuerst ein üppiges, tropisches Sumpf land durchflossen, vereint er sich (15° n. Br.), bisher [Bahr ei Abiad, der weisse Nil, genannt, mit dem Bahr ') Gen. 6—9. 2) Gen. 9—10. 3) Gen. 11,1—9. 4) Diod. I, 32—41. Her. Ii, 2—24.

5. Das Alterthum - S. 11

1876 - Berlin : Weidmann
Staat und Sitte. 11 Uebergangsschrift (die hieratische), zuletzt die gewöhnliche Buchstabenschrift (die demotische). Als Material, auf dem man schrieb, diente der Papyrus. Sie berechneten bereits das Jahr, trieben Astronomie und Astrologie, Medicin und Baukunst. Letztere überwog alle anderen Künste; Malerei und Sculptur kommen nie allein, sondern nur in ihren Diensten vor1). Der König genoss göttliche Ehre und war Herr des Bodens2); die Regierungsform war unbedingt despotisch. Die Kriegerkaste betrug noch zu He-rodots Zeit 400,000 M. Das Leben des Volkes entwickelte sich in Geschäftigkeit, Wohlhabenheit und behaglichem Genusse. § 15. Die spätere Zeit Aegyptens. Seit der Xxi. Dynastie wandten sich die Aegypter mehr der Ruhe zu, auch ihre Bauten wurden minder grossartig. Die Residenz ward (um 1000) nach Tanis, dann (750) nach Sais in Unterägypten verlegt. Erst als die Aethiopier, die schon vorlängst in ägyptisches Wesen eingegangen waren, unter Schab ak a erobernd einbrachen, kam mit der neuen Dynastie auch neue Regsamkeit. Tahraka, Schabaka’s zweiter Nachfolger, kam dem Könige Hiskia von Jerusalem gegen Sanherib von Assyrien zu Hilfe3). Später unterlag er der assyrischen Eroberung unter Asserhaddon, worauf dann eine vollständige Auflösung des Reiches folgte. Die einzelnen Gaue Aegyptens erhoben sich unter besonderen Führern, und so entstand die Dodekarchie, eine Herrschaft der Zwölfe, die das Labyrinth des Amenemhe (§ 11) ausbaueten. Einer unter ihnen, Psametik'4) errang um 650 mit Hilfe karischer und griechischer Söldner bei Momemphis die Alleinherrschaft. Er siedelte Ionier in Pelusium und Bubastis an; Phönikier bildeten in Memphis ein „Lager der Tyrer“; Milesier gründeten bei Kanopus die Stadt Naukratis. Der Handel ward freigegeben und es entstand die Kaste der Dolmetscher. Empört über die Begünstigung der Fremden wanderten 200,000 Krieger nach Nubien und Dongola aus, wo Stadt und Staat Meroe aufblühten. B. Die Vorderasiaten und die Semitische Cultur. § 16. Geographische Verbreitung. Ritter, Erdkunde, von Tli. 7 an (X Xvii). G. A. v. K15den, Handb. Iii. Vorderasien stellt sich als ein zusammenhängendes Hochland dar, dessen Kern und Ausgangspunkt das armenische Hoch- ') Schnaase, Gesch. der bildenden Künste. I. Lübke, Kunstgesch. I. 2) Genesis 47. Diod. I, 73, 74. 3) 2 Könige 18 u. 19. 2 Chron. 32. ,4) Her. Ii, 147 —157.

6. Das Alterthum - S. 13

1876 - Berlin : Weidmann
Babylon. Assyrien. 13 einander liamitische, semitische und japhetitische Elemente bewegt. Hier geschah wahrscheinlich schon um 2200 v. Chr. vom Norden her die Einwanderung der Chaldäer, eines turanischen (finnisch-tartarischen) Volkes, das unter der bis dahin hamitischen Bevölkerung einen priesterlichen, kriegerischen Adel bildete, dessen Cultur jedoch sich später wesentlich semitisch gestaltete. Ihr Hauptsitz war Babylon, schon im grauen Alterthume als eine Weltstadt bewundert, obwohl es sich selten der Selbständigkeit erfreut hat und meist unter der Souveränität des benachbarten Assyriens erscheint. Gepriesen waren die gewaltigen Mauern dieser Stadt, und der Thurm des Beiz dessen Trümmer sich noch heute unter den Schutthügeln von Ämram (nach J. Oppert) und nahe dem Dörfchen Hillah finden. Hierzu kommen grosse Canalbauten, zur Befruchtung des Landes wie zum Handel, ein ausgedehnter Verkehr und eine lebhafte Industrie, besonders Weberei, Waffen- und Schmuckfabrikation, die grosse Reichthümer in diese älteste Weltstadt brachten. Sie hat dem Alterthum Masse und Gewichte gegeben1): das babylonische (Silber) Talent war — 92 Pfund oder im Gelde — 7500 R.-Mark, 1 Talent — 60 Minen, 1 Mine — 50 Sekel, 1 Sekel — 2 Drachmen; die Elle — 234 Pariser Linien, der Fuss — 156. Auch hatten sie die Eintheilung der Woche in 7 Tage, des Jahres in 12 Monate. Ihre Priester besassen mathematische, physikalische und astronomische Kenntnisse, und überlieferten ihre heiligen Sagen, Beobachtungen und Geschichtsurkunden in einer eigenthümlichen Schrift, der sog. Keilschrift, die auf turanischer Einwirkung beruht und die drei officiellen Sprachen, die in dem späteren assyrisch-babylonischen Reiche im Gebrauch waren, chaldäo-assyrisch, turanisch und aramäisch, wiedergiebt. § 19. Assyrien. I. Das alte Testament an vielen Stellen. Ktesias’ Fragm. ed. Bahr. Xenoph o n, Anab. Iii, Strabo Xvi, cap. 1. Diodor Ii. Ii. Layard, Niniveh and its Remains. Lond. 1840. Expedition scientifique en Mesopotamie executee 1851—53 par Fulgence Fresnel, Felix Thomas et Jules Oppert. Oppert, Hist, des empires de Ghaldee et d’Assyrie. Gr. Smith, Assyrian discoveries. London 1875. W. Wattenbach, Ninive u. Babylon, Vortrag 1868. Heeren. Dun-cker I. Ritter B. X u. Xi. Neben Babylon tritt frühzeitig mit gleicher Cultur Assyrien hervor. Das Land lag zwischen dem Hochland von Armenien im N., dem von Erän und den Waldabhängen des Zagrosgebirges im O. und ging südlich bis zum grossen und kleinen Zab; im W. strömte der Tigris. Die dürftigen griechischen Berichte, vor Allem die des Ktesias (um 400 am persischem Hofe) nennen hier als grosse Eroberer und Reichsgründer denninos und seine Gemahlin *) Böckh, Metrologie. J. Brandis, das Münz-, Maafs- und Gewichtssystem in Vorderasien u. s. w. Berlin 1866.

7. Das Alterthum - S. 71

1876 - Berlin : Weidmann
Athen nach Kolon. Peisistratos. 71 Lykurgische, auf immer abgeschlossen; sondern Neuerungen und Aenderungen waren wohl erschwert, aber nicht unmöglich gemacht. § 68. Athen nach Solon. I Suidas Solon u. Dioeen. L., Pint. Solon. Diod. Ix, fragm. 14. . H. Schümann, Gr. Alterth. 2 Bde. Berl. 1861. K. F. Hermann Lehrh der gr Privat-alterthümer Heidelberg 1s54. Panofka, Bilder antiken Lebens. Berlin 1853. W. W äffn er Hellas. Leipzig 1867. A. Banmeister, Culturbilder aus Griechenlands Kel.du. Kunst. Mainz lbtio. W. A. Becker, Charikles. Leipz. 1854. Durch das weise Gleichgewicht, das Solon dem Staate zu geben sich bemüht hatte, erwuchs nunmehr Athen zu Bildung und Humanität1). Auch über öffentliche Sitten, über Bestrafung von Blutschuld, über Handel, Verkehr, Luxus, selbst über die astronomische Jahresberechnung hatte seine Gesetzgebung Bestimmungen hinterlassen. Die Erziehung verblieb dem Hause, nicht, wie in Sparta, dem Staate. Die Knaben besuchten sowohl öffentliche Schulen zur Ausbildung in der Musik, Kenntniss des Homer u. s. w., als auch den Turnplatz (das Gymnasion). Auch war diese edle Ausbildung des Geistes wie des Körpers nicht bloss mehr, wie vordem (§ 62), auf den Adel beschränkt ; sondern diese Anstalten, zum Theil auf Staatskosten begründet, galten für alle Bürger. Vom 18. Jahre an traten diese als Epheben ins Heer, vom 20. wurden sie stimmberechtigt, aber erst Männer von 30 Jahren waren in die öffentlichen Aemter wählbar. Als Solon den heiligen Krieg glücklich beendet und die letzte Hand an die Gesetzgebung gelegt hatte (583), verliess er Athen freiwillig auf zehn Jahre, innerhalb welcher seine Verfassung sich erproben sollte2). Wie Lykurgos Gestalt vorbildlich wird für eine Reihe strenger und hoher Gesetzesmänner (§ 60): so die Solons für eine lange Reihe nach ihm kommender, harmonisch vollendeter, weiser und edler Männer, echter Repräsentanten des alten frommen Griechenthums; so ein Pittakos (§ 64), Thales (§ 71), Aischylos, Aristeides und noch in späterer Zeit ein Epameinondas und Philopömen. § 69. Peisistratos und die Peisistratiden. Herodot I 59—84. V, 55 -04. Plutarch, Solon 32. Diodor Ix, fr. 4. E. Curtius I, 334 ff. Duncker Iv, 204 ff. Grote Ii, 8. 406 ff. Neben Solon hatte sich des Hippokrates Sohn Peisistratos, gleichfalls aus Kodros Geschlecht, ausgezeichnet, und besonders im Kampfe um Salamis Ruhm erworben3). Als Solon zurückkehrte, fand er seine Verfassung zwar bestehend, Athen aber doch durch Parteiungen der grossen Familien zerrüttet. Er endete die I) Sol. Fragm. 36 bei Bergk. 2) Platon Timaeus p. 2t. 22. 26. Plut. Sol. c. 26. Her. I, 30—33. 3) Just. Ii, 8.

8. Das Alterthum - S. 37

1876 - Berlin : Weidmann
Wissenschaften. Künste. 37 derselben ist die Schrift, die, wie es scheint, an verschiedenen Stellen, in Aegypten, Babylon, vielleicht auch Phönikien, selbständig erfunden ist. Die astronomischen Bestimmungen des Jahres und der Monate, die Eintheilung derselben in siebentägige Wochen etc. gehen von Babylon aus *), ebenso wie Maasse und Gewichte, und werden für den Orient allgemein; ebenso gewisse technische Fertigkeiten, wie Färberei, Weberei, Erzarbeit. In den meisten dieser Dinge ist Aegypten neben Babylon selbständig seinen Weg gegangen. Es ist dies aber der materielle Schatz, den Asien später Europa zubringt, als dies mit seinem historischen Leben an die Stelle des Orients tritt. Asien ist „die Mutter Europa’s.“ § 43. Wissenschaften. Künste. Aegypten und Assyrien (Babylon) scheinen auch in dieser Beziehung zwei von einander unabhängige Ausgangspunkte zu bilden. Hier wie dort ist eine eigene Schrift, hier wie dort selbständige Anfänge von mathematischem, astronomischem, medicinischem Wissen. Da Schrift und Bild das Geschehene aufzeichneten und überlieferten, so sind gleichfalls die Anfänge der Geschichte und Länderkunde vorhanden. Aber in Babylon und bei den Völkern der semitischen Cultur, wie auch in Indien, mischt sich dieselbe mit dem religiösen Mythus, während sie in Aegypten und später auch in den Inschriften der Assyrer und Perser rein auftritt. — Die Poesie steht, die älteste arische Heldensage bei den Indiern und Persern ausgenommen, gleichfalls im Dienste der Religion; die Malerei steht im Dienste der Skulptur, d. h. sie findet sich nur inschriftenartig an Palästen und Grabdenkmalen. Am hervorragendsten ist unter den Künsten die B a u k u n s t2). Auch hier sind die nationalen Unterschiede sehr wahrnehmbar: dieselben lagen schon begründet in der Verschiedenheit des angewendeten Materials. Die Aegypter bauten mit massivem Sandstein oder Granit, ohne Anwendung von Holz, ausser in Privathäusern ; die Assyrer und Babylonier mit Backstein; die phönikiscli-israelitische Baukunst bediente sich zu ihren gewaltigen Substructionen (nach Renan als Monolithismus zu bezeichnen) zwar des Steins, zugleich aber auch des Holzes zur innern Täfelung und der Metalle wie des Erzes zur Ueberziehung und Ausschmückung des Rohmaterials. Die Perser vereinten in ihren Bauten den assyrischen Stil mit dem schlanken und kühneren Säulenbau, der an ursprüngliche Holzconstructionen erinnert. Ein seltsamer und phantastischer Stil entwickelte sich in Indien, sowohl in den Freibauten, wie in den höchst eigenthümlichen Grottentempeln. Alte lykische Bauten bilden einen Uebergang zu den ') Böckh, Metrologie. Hultsch, Metrologie. 2) Die schon § 3 angeführten Werke von Schn aase, Lühke.

9. Das Alterthum - S. 133

1876 - Berlin : Weidmann
Cultur des hellenistischen Zeitraumes. 133 stehenden Berührung und Mischung der verschiedensten Volksreligionen, durchaus auf Zweifel, Unglauben und flache Rationalisirung (Euhemerismus) gerichtet, oder es wendete sich orientalischem Aberglauben zu. So fand eine vollständige innere Auflösung der bisherigen heidnischen Religionen des Orientes statt. Die Philosophie, deren Hauptsitz immer noch Athen blieb, entwickelte aus der platonischen Schule (§98) die neuere Akademie, welche keine wirkliche Erkennung der Wahrheit, sondern nur eine Annäherung an dieselbe durch Gründe für und wider für möglich hielt, und aus der aristotelischen oder peripatetischen Schule nur eine weitere Förderung der exacten Wissenschaften1). Als neue Systeme bildeten sich das Epikureische, gegründet von Epikuros aus Samos, geb. 341 (seit 307 bis 270 in Athen), welcher, die Schule der Kyrenaiker (§98) ausbildend, lehrte, das am Höchsten zu Erstrebende sei das Glück, das Wohlbefinden, und die Götter, wenn es solche gäbe, ständen doch in keiner Beziehung zu den Menschen; und das stoische System, gegründet von Zenon aus Kition, geb. um 340, gest. um 260, welcher das Glück in die Tugend, diese aber in die Unberührbarkeit der Seele des Weisen von Leiden und Leidenschaften (änu&etu) setzte; und endlich die skeptische Schule, gegründet von Pyrrhon aus Elis, welche die Möglichkeit leugnete, die Dinge zu erkennen, wie sie an sich sind, und so überhaupt dem Zweifel an Allem als Princip huldigte. — Die Poesie hatte ebenfalls ihre Genialität eingebüfst. Nur die neuere attische Komödie (§ 99), vertreten in Menander (341 bis 289), blühte noch und die bukolische Poesie (Hirtengedicht, Idyll), deren Meister Theokritos (ca. 270) und Mosclios aus Syrakus und Bion aus Smyrna waren. Sonst beschäftigte man sich viel mehr mit den Regeln der Dichtkunst (Poetik) als mit der Dichtkunst selber. Ebenso hatte auch die Beredsamkeit ihre Unmittelbarkeit und praktische Bedeutung eingebüfst und lebte nur noch als Rhetorik in den Schulen von Athen und Rhodos fort. Die Geschichtschreibung, obwohl ihr durch die Thaten des Alexandros und durch die wichtige Erschliessung des Orients neuer Stoff gegeben war, brachte es nicht mehr zu hervorragenden Werken. Dagegen entwickelten sich die philologischen Wissenschaften, z. B. Grammatik2), und die exacten Wissenschaften, Mathematik3), Physik4), Geographie5), Astronomie6), Medicin7) u. s. w. Die bildenden Künste sanken zum Theil gleichfalls in die Verweichlichung oder Verkünstelung oder haschten durch kolossale Verhältnisse nach Effect; doch blieb die Technik der guten Zeit, ’) Schon durch Aristoteles Nachfolger, Theophrastos, 372—286. 2) Zeno- dotos von Ephesos. Aristophanes von Byzanz im 3. Jahrh. Aristarch von Samo-thrake im 2. Jahrh. 3) Eukleides um 300. Archimedes f 212. 4) Ktesibios und Heron. 5) Eratosthenes aus Kyrene 276—195, in Alexandreia, ele-menta matheseos. 6) Derselbe. Ferner Aristarchos v. Samos um 260. 7) He- rophilos und Erasistratos.

10. Das Alterthum - S. 135

1876 - Berlin : Weidmann
W esteuropa. 135 den Zeiten. — Ueberhaupt aber war ein geistiger Schatz der Bildung, Wissenschaft und Poesie gewonnen, der unvergänglich war. Es kam die Zeit, wo diese Geistesfülle nicht mehr in ein Volk beschlossen und den „Barbaren“ vorenthalten werden sollte. Mit Alexandros schreiten nicht nur die griechischen Waffen, sondern vor Allem griechischer Geist erobernd nach Osten über ganz Asien; während kaum ein Jahrhundert später auch das unterdessen zur Weltherrschaft erwachsene Rom ihn gleichfalls sich aneignet. Griechenland hat die formale Schönheit geschaffen, die unauslöschlich, ja massgebend bleibt und ein immer neues, jugendliches Vorbild gewährt für alle bildenden wie redenden Künste. Längst nachdem Hellas Grösse vorbei, lebt und wirkt noch die feine attische Bildung, und Athen wird gleichsam die Universität für den weltherrschenden Römer wie für den christlichen Bischof und Kirchenvater. Die äussere Trägerin aller dieser Bildung und Geistesherrlichkeit ist die griechische Sprache, die seit Alexandros die Weltsprache ist, in der sich der Orient mit dem Occident versteht. Dies ist der grosse Erfolg des alexandrinisehen Zeitalters, wie denn Alexandros Persönlichkeit noch einmal den echten Griechen in allen Zügen seines geistigen Wesens wiederholt und doch in seinem Weltbürgerthum vorwärts deutet auf Zeiten, die auch er noch nicht ahnt — Zeiten der Verbrüderung aller Völker im Geist und in der Wahrheit. Iii, Die Römer, Einleitung. B. G. Niebuhr, röm. Gesch., 3 Theile, his zum lsten pun. Kriege, 3 B. 1817, zuletzt Brl. 1s53. Fortgesetzt englisch von Leonh. Schmitz, 4. u. 5. bis Constantin d. Gr. B. G. Niebuhr, Vorlesungen über röm. Gesch., herausgeg. von M. Isler. 3 B. Berl. 1s4h—1848. K. Peter, Gesch. Roms, 3 B. Halle F. Kortüm, Röm. Gesch. Heidelberg 1848. W. A. Becker u. Marquardt, Handb. d. röm. Alterthümer. 4 Th. L. Lange, Röm. Alterthümer. 2 B. 18i>4. Th. Mommsen, röm. Gesch. 3 Bände. ii. Aufl. 1574. A. Schwegler, I—iii Tüb. 1853—58. W. Ihne, Röm. Gesch. Leipzig 1868, bis jetzt 3 Bde. Aeltere Bearbeitungen: Ferguson, Gesch. der röm. Republik (history of the R. Repbl.). 1783. Goldsmidt, Röm. Geschichte. Arnold, hist, of Rome. Duruy, histoire des Romains etc. Tom. 3. 1871. 0. Müller, Etrusker. 2 B. 1828. Fiedler, Gesch. d. röm. Staates u. Volkes. 1839. Montesquieu, Considera-tions s. 1. causes d. 1. grandeur d. Rom. et. d. leur decadence 1734. Populär: 0. Jäger, Gesch. der Römer. Gütersloh 1874 4. Aufl. 0. Jäger, Darstellungen der röm. Gesch. 1871. A. W. Stoll, die Römer bis zum Untergang der Repbl. § 110. Westeuropa. Das westliche Europa bildet mit seinen Küsten den Theil einer grossen, nach aussen sich öffnenden Peripherie, nemlich des atlantischen Oceans (Spanien, Frankreich, Britannien) und eines kleinen nach innen geöffneten Kreises (Spanien, Frankreich, Italien, Sicilien), der sich mit der Küste von Nordafrika im Süden schliefst
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