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nen und beschlossen nun, von Frankreich her den Weg nach Italien zu suchen. Schon aber war Marius als Consnl in der Provinz Narbonensis am Rhonethale angekommen. Er hatte in dem verweichlichten Heere die alte Kriegszucht wieder hergestellt, hielt dann seine Römer trotz der höhnenden Herausforderungen der Deutschen innerhalb der Wälle des Lagers, bis sie selbst murrend die Schlacht forderten. Indessen hatten die Deutschen ihre Volksmasse getheilt. Die Kimbern zogen den Pfad nordwärts der Alpen, den sie gekommen waren, zurück, um über den Brennerpaß nach Italien einzubrechen. Die Teutonen wollten den Weg am Mittelmeere entlang nehmen, da wo heute Nizza und Genua liegen. Höhnend fragten sie im Vorbeiziehen zu den römischen Lagerwällen hinauf, ob die Römer ihnen Grüße an ihre Weiber in Rom aufzutrageu hätten? Als sie aber vorübergezogen waren, machte Marius sich auf, zog ihnen nach, ereilte sie bei den warmen Quellen von Aqnae Sextiae (Aix in der Provence), legte ihnen einen Hinterhalt und lieferte ihnen dann eine vernichtende Schlacht 102 v. Chr. Eben errichtete er das Siegeszeichen und war im Begriff, das Dankopfer anzuzünden, als Freunde aus Rom die Kunde brachten, daß er zum fünftenmale zum Cousul erwählt sei. Im folgenden Jahre begab er sich nach Norbitctlien, wo inzwischen die Kimbern, das Etschthal hinabdringend, eingebrochen waren. Diese schlug er im August 101 auf den randischen Feldern bei Vercellae, wo sie in einem gewaltigen Schlachtviereck, dreiviertel Meilen lang und ebenso tief, in dessen vordersten Gliedern die Männer sich mit Ketten aneinander geschlossen hatten, gegen ihn anrückten. Als die riesigen Massen der Kimbern wankten, suchten die Weiber, ihre Kinder emporhebend, sie in die Schlacht zurückzumahnen: dann, als Alles verloren war, tödteten sie diese und sich selbst. Doch fielen noch viele Tausende als Sklaven in die Hände der Römer. Der Kimbrische Schrecken, der vor diesem gewaltigen Volke des Nordens herging, war nicht geringer gewesen, als einst der Schrecken vor den Galliern des Brennus und vor dem Hannibal, und Marius ward bei seinem Triumph als der dritte Gründer Roms gepriesen.
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Extrahierte Personennamen: Marius_als_Consnl Marius Marius Marius August Hannibal Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Rhonethale Italien Nizza Genua Rom Rom Norbitctlien Roms
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bis auf das Forum. Hier hatte eine Anzahl Greise, die einst die hchsten Stellen in der Stadt bekleidet hatten und jetzt nicht fliehen wollten, ihren Sitz genommen, entschlossen, sich einem freiwilligen Tod zu weihen. Sie erschienen den Barbaren in ihrer feierlichen Amtstracht und in ihrer unbeweglichen und wrdevollen Haltung wie Gtterbilder. Endlich wagte es ein Gallier, einen der Greise am Barte zu zupfen, um zu sehen, ob erlebe; als aber dieser ihn erzrnt mit seinem elsenbeinernen Stabe der den Kopf schlug, ergrimmten die Barbaren und tteten die Greise smtlich. Die Stadt brannten sie nieder; das Kapitol aber auf feinem steilen Felsen vermochten sie nicht einzunehmen. So begannen sie es zu belagern. Die Besatzung hielt tapser aus; doch wre es den Galliern beinahe gelungen, sie zu berrumpeln. Denn sie hatten einen verborgenen Pfad entdeckt, auf dem sie unbemerkt die Burg ersteigen zu knnen hofften, und so ver-suchten sie bei Nacht einen berfall. Schon waren die Vordersten im Begriff, die an jener Stelle ganz niedrige Mauer zu bersteigen, als Marcus Manlius, ein Patrizier, durch das Geschrei der heiligen Gnse der Juno aus dem Schlafe geweckt, rasch herbeieilte, den ersten der Feinde niederstie, den zweiten der die Mauer zu-rckstrzte und so das Kapitol rettete. Nach siebenmonatiger Belagerung lieen sich die Gallier, von Hunger und Pest bedrngt, gegen ein Lsegeld zum Abzge bereit finden. Beim Abwgen des Geldes aber, so wird erzhlt, htten sie falsches Gewicht genommen, und als die Rmer sich darber beklagt htten, habe der Brennus mit den Worten: Vae victis!" (Wef)e den Besiegten!) auch noch sein schweres Schlachtschwert in die Wagschale geworfen. Aber gerade da sei Kamillus, der inzwischen zurckgerufen und zum Diktator ernannt worden war, mit dem Entsatzheere gekommen. Mit dem Rufe: Nicht mit Gold, sondern mit Eisen erkaust der Rmer seine Frei-heit!" habe er die Streitenden getrennt, die Gallier vertrieben und die Vaterstadt gerettet. Darum sei er als zweiter Grnder Roms gepriesen worden.
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Der erste Sanmitenkrieg und der Latinerkrieg um 340.
_ Erst nach diesem Unglckstage an der Allia und der allmhlichen Besiegung der noch oft wieder einbrechenden Gallier hrte in Rom der Streit zwischen Patriziern und Plebejern vllig auf, und
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