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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 17

1918 - Berlin : Weidmann
3. Der Groe Kurfürst 16401688. 17 Der bermut Ludwigs Xiv. kannte aber bald keine Grenzen mehr und erreichte seinen Hhepunkt, als er 1681 mitten im Frieden die Freie Reichsstadt Straburg ohne weiteres be- stra&burg i68i. setzen lie. Es war eine unerhrte Schmach, die er damit dem Deutschen Reiche antat. Indessen selbst der Kurfürst riet von einem Kriege mit Frankreich ab, weil das Reich gleichzeitig im Osten schwer bedrngt wurde. Hier hatten nmlich die Trken Die Trken vor schon ganz Ungarn erobert und drangen 1683 bis Wien vor. 28,6,1 1683, Die Kaiserstadt wre verloren gewesen, htte sie nicht an Rdiger von Stahremberg einen so tapfern Verteidiger gehabt, dem in der hchsten Not auch von auen Hilfe gebracht wurde. So muten die Trken unverrichteter Sache wieder abziehen. b) Friedrich Wilhelms Regierung im Innern. 15. Der Kurfürst hatte im Westflischen Frieden fr seine Kontribution deutschen Besitzungen und im Frieden von Oliva auch fr sein und Wl>' Herzogtum Preußen volle Selbstndigkeit erhalten. Aber er war doch bei der Erhebung der Steuern immer noch von dem guten Willen der Stnde, besonders von dem ritterlichen Adel und den Brgern abhngig. Diese setzten auf ihren Ver-sammlungen jedesmal die Summe fest, die sie zur Fhrung der Landesregierung fr ntig hielten. Eine solche direkte Steuer nannte man Kontribution. Der Kurfürst hatte aber in Holland eine andere, bessere Steuer kennen gelernt, die nicht jedes Jahr besonders bewilligt zu werden brauchte und doch nach und nach grere Einnahmen abwarf. Dies war die Akzise, eine indirekte Steuer, die auf fast alle Lebensmittel und Gewerbe-erzeugnisse gelegt wurde. Aber der Adel wollte hiervon nichts wissen, sondern blieb bei der bisherigen Kontribution. Dagegen erklrten sich die mrkischen Städte damit einverstanden und waren bald daran gewhnt. In Ostpreuen benahmen sich die Stnde noch widerspenstiger, als der mrkische Adel. Sie wren am liebsten wieder unter die polnische Oberhoheit zurck-gekehrt, bis der Kurfürst in Knigsberg mit Waffengewalt ein-schritt. Er setzte den Hauptrdelsfhrer der Städte, Hieronymus Roh de, gefangen und lie den Leiter der adligen Unzu-friedenen, Oberst von Kalckstein, hinrichten. Inzwischen hatten die Stnde sich beruhigt und ihrem neuen Herrn den Huldigungseid geschworen, weil sie das Recht der Steuer-bewilligung noch behalten durften. Jaenicke, Preuisch-deutsche Geschichte fr Quinta. 2. Aufl 2

2. Das Alterthum - S. 83

1876 - Berlin : Weidmann
Miltiades. Themistokles. 83 wollte. Als ihm beides bereitwillig gewährt war, überfiel er die Insel Paros, um sie für die geringe Hilfe zu strafen, die sie (gezwungen) den Persern geleistet hatte. Der Zug misslang, da die Parier auf ihrer Hut waren und sich tapfer vertheidigten. Verwundet kehrte Miltiades zurück, ward von dem Alkmaioniden Xan-thippos und der demokratischen Partei angeklagt und in die Kosten von 50 Talenten verurtheilt. Ehe er sie zusammengebracht hatte, starb er im Gefängnisse 489. — Noch immer setzte sich die kleinliche Feindschaft der griechischen Staaten untereinander fort; dies war namentlich zwischen Aigina und Athen der Fall (§ 76). Ueberfälle und Verschwörungen fanden statt, und die Athener, die Sieger von Marathon, waren den Nachbarn gegenüber nicht immer glücklich. Die Leitung Athens hatte damals der durch seine Mutter den Alkmaioniden verwandte Xanthippos und ausser ihm Ariet ei des, ein nicht durch Adel und Reichthum, sondern durch Tüchtigkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit hervorragender Mann. Beide hielten treu an der Verfassung des Kleisthenes, die das Schwergewicht des Staates im Frieden wie im Kriege in die dritte Classe (8 67) in die der grundbesitzenden Bürger und Bauern, legte. Neben ihnen trachtete aber nach immer grösserer Bedeutung Themistokles, der Sohn eines reichen Bürgers aber einer ausländischen Mutter, ein Mann, der eben so talentvoll wie leidenschaftlich und ehrgeizig war ‘). Er war bestrebt, den vierten Stand, die Theten, denen bisher der Kriegsdienst ausser der Vertheidigung der Mauern nicht zustand, zum Dienst auf der Flotte mit heranzuziehen, und auf diese überhaupt die Streitmacht des Staates zu gründen2). Dass so das bewegliche Vermögen gegenüber dem festen Grundbesitz zur Basis des Staates gemacht werde, bekämpfte Aristeides; Themistokles dagegen nahm zum Vorwande den noch immer dauernden Krieg mit dem Seestaate Aigina und wies auf die noch immer bestehende Persergefahr hin. Er setzte auch wirklich durch, dass 200 Kriegsschiffe (Trieren) erbaut wurden. Um wenigstens einen Theil der Kosten zu beschaffen, entsagten die Bürger ihren Einkünften aus den Silbergruben des Laureion. Die Ausrüstung der Flotte wurde nun statt der älteren (50) Naukrarien (Schiffsbezirke) den reicheren Bürgern, ohne Unterschied der Classen, (den Trierarchen) übertragen ; der Staat stellte nur die leeren Schiffe. Zu dieser Einrichtung3) gesellte sich dann der Ausbau und die grossartige Befestigung des Hafens, des Peiraieus, ein Werk, das schon vor der Schlacht bei Marathon unter Themistokles’ Leitung begonnen war4). So entstand nicht nur eine schöne Flotte, durch welche Athen die Seeherrschaft gewinnen musste, sondern das bewegliche Element der Bevölkerung (Rheder, Kaufleute, Handwerker etc.) trat mehr und mehr gleichberechtigt neben das conservativere des grossen wie kleinen Grundbesitzes. Es begann also erst mit Themistokles die i) Die ausgezeichnete Charakteristik bei Thuk. I, 138. 2) Thuk. I, 14. 93. 3) Böckh, Staatshaushalt der Athener 1,156. 4) Thuk. 1,93. Her. \Ii, 144. 6*

3. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 8

1886 - Berlin : Weidmann
8 Die Askanier. P^egnitz; 4. die Uckermark; 5. die Neumark; 6. die beiden Lausitzen; 7. die Mark Landsberg; 8. die Meiner Mark rechts von der Elbe mit Dresden und Torgau; 9. die Lande Sternbera und Krossen rechts von der Oder; 10. einen Teil von Hinter-Pommern; dazu die Lehnshoheit der ganz Pommern. Und dieses Frstentum wurde nicht nur an Umfang, sondern auch an Selbstndigkeit von keinem andern der damaligen Zeit bertroffen-die einzige, sehr wertvolle Beziehung zum Reiche bestand darin, da die brandenburgischen Markgrafen seit Otto I. die Erzkmmerer-wurde bekleideten und sich also an der Kaiserwahl beteiligen dursten^, im brigen war der brandenburgische Landesherr die hchste und einzige Obrigkeit, oberster Richter, oberster Kriegsherr und oberster Eigentmer von Grund und Boden. tinnere Blte.] Whrend im Reiche seit Kaiser Friedrichs Ii. Tode die Anarchie bestndig wuchs und in den Zeiten des Interregnums (12561273) eine furchtbare Gestalt annahm, erreichten die Marken unter der Regierung des Brderpaares Johann I. und Otto Iii. (um 1250) ihre schnste innere Blte. Der Grund fr diese merkwrdige Erscheinung liegt in den zweckmigen Einrichtungen, welche die askanischen Fürsten getroffen hatten: 1. der das ganze Land wurde ein Netz von Burgen gebreitet; in diese legte man eine angemessene Anzahl von^Kriegsleuten' Rittern und Knappen, welche mit Lehngtern ausgestattet wurden. In den wichtigeren Burgen (etwa 30 an der Zahl) sa ein Vogt, der die Aussicht der die markgrflichen Gter, der die Abgaben (siehe unten), der alle in der Vogtei angesessenen Kriegsleute und der das Rechtswesen hatte. 2. Mit der vorgefundenen slawischen Bevlkerung verfuhr man sehr milde; sie sank keineswegs in Leibeigenschast, sondern diente entweder als Tagelhner auf den Ritterhufen oder trieb Viehzucht, Fischerei und Jagd; manche Slawen blieben auch in eigener Wirt-schast und zahlten dann an den Landesherrn den Zehnten und einen Grundzins. Vermischungen mit den deutschen Ansiedlern kamen nur selten vor. 3. Die grte Zahl der Bewohner bildeten sehr bald die masien-weise eingewanderten freien Bauern, teils Sachsen, teils Nieder-lnder oder Vlminger. Ein Unternehmer kaufte die knftige Dorf-flur, gab sie an eine Anzahl Kolonisten aus und erhielt selbst das Schulzenamt des Dorfes als ein erbliches Lehn; er selbst hatte ein

4. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 14

1886 - Berlin : Weidmann
14 Die Hohenzollern. V. Die Herrschast der Hohenzollern 1415 bis jetzt, 1. Vorgeschichte der Hohenzollern. Die Zollern in Schwaben. Die groe Bedeutung, welche das Geschlecht der Zollern oder Hohenzollern in der Weltgeschichte erlangte, macht es notwendig, dieselben von ihren Anfngen her kennen zu lernen. Die Stammburg der Zollern liegt auf einem steilen Fels der schwbischen Alb in der Nhe der Stadt Hechingen und ist durch Knig.friedrich Wilhelm Iv. wrdig erneuert worden. Die ersten geschichtlich bekannten Grafen sind Burchard und Weze4 zur Zeit Kaiser Heinrichs 1^^10561106); aber erst seit dem Ende des elften^ahrhunderts ist ein sicherer Stammbaum der Zollern her-zustellen. Von den verschiedenen Linien, in welche sich die Fa-milte verzweigte, wurde diejenige am bedeutendsten, welche von dem Grafen Friedrich I. abstammte; denn aus dieser Linie ging Fried-rich^Iii. hervor, welcher sich mit der Erbtochter des Burggrafen von Nrnberg vermhlte und dadurch nicht blo ansehnliche Gter in Franken und Osterreich erbte, sondem auch die Burggraf-schaft von Nrnbergs erhielt. Er nannte sich seitdem (zwischen 1190 und 1192) Friedrich I. Seine beiden Shne teilten die Erb-schaft in der Art, da Konrad das Burggrafentum und die frnkisch-sterreichischen Gter, Friedrich Ii. dagegen die Grafschaft Zollern in Schwaben erhielt; von ersterem stammen die preuischen Könige, von letzterem die Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Sig-maringen ab. Die Zollern als Burggrafen von Nrnberg. Die hohenzollernschen Burggrafen von Nrnberg spielten sehr bald eine wichtige Rolle in der deutschen Geschichte; als Reichsbeamte, welche der weite Terri-tonen die kaiserliche Gerichtsbarkeit ausbten, standen sie stets aus Seiten des jedesmaligen Herrscherhauses. So bemhte sich Fried-rich Iii. um die Wahl ^Rudolfs von Habsburg und trug 127t ) Die heute noch erhaltene Burg war eine kaiserliche Pfalz; das Schlo der Burggrafen lag aber dicht neben dieser, wurde 1427 an die Stadt Nrn-berg verkauft und von den Brgern gnzlich niedergerissen.

5. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Weidmann
Friedrich Wilhelm Ii. 69 einigten Staaten erklrten. Das Beispiel dieser demokratischen Re-publik, an deren Freiheitskampfe auch franzsische Truppen und Freiwillige (z. B. der reiche Marquis de Lasayette) teilgenommen, wirkte mchtig auf die Gemter ein. [Berufung der Reichsstnde.^ Um der aufs uerste ge- 47. stiegenen Finanznot ein Ende zu machen, berief Ludwig Xvi. 1789 die Reichsstnde (etats generaux) nach Versailles. Diese "waren von den Knigen seitlm^mcht mehr einberufen worden; jetzt sollten sie beraten, wie Abwfe^"schasfen sei. Es versammelten sich gegen 300 Abgeordnete der Geistlichkeit, 270 des Adels und 560 vom tiers-etat. Letztere verlangten Abstimmung nach Kpfen, um von den beiden andern Stnden nicht berstimmt zu werden, während diese gerade nach Stnden abzustimmen wnschten. Als dem dritten Stande nicht gewillsahrt wurde, konstituierte er sich allein als Na-tionalversammlung und schwor, sich nicht eher p trennen, als bis Frankreich eine neue Verfassung erhalten htte. Dem König blieb nichts brig, als sich zu fgen und den beiden andern Stnden zu befehlen, sich ebenfalls, an der konstituierenden Nationalversammlung zu beteiligen. [Die konstituierende Nationalversammlung!7891791.| Ludwig glaubte, durch das energische Auftreten des dritten Standes knne die ffentliche Ruhe gefhrdet werden, und zog zwischen Paris und Versailles grere Truppenmassen zusammen. Dies reizte das Volk in Paris zu einem Aufstande, in welchem eint 14. ^rtli-Hs9-die Bastille, das Staatsgefngnis, erstrmt und zerstrt wurde. Die Pro vlnzen folgten dem Beispiele der Hauptstadt; allenthalben brachen greuelvolle Aufstnde aus: der Bauern gegen ihre Herren, der Be-sitzlosen gegen die Besitzenden. Alle Ordnung lste sich auf; die Nationalversammlung allein besa noch Ansehn und Macht. Um die Aufregung niederzuschlagen, beschlo sie am 4. Amntit die Aufhebung des Lehnswesens und aller Privilegien des Adels und der Geistlichkeit. Aber der Sturm lie sich nicht besnftigen. Als der König sich weigerte, die neue Verfassung unbedingt anzuerkennen, zog ein Pbelhaufe, besonders Weiber, von Paris nach Ver-sailles, bedrohte die knigliche Familie und zwang sowohl diese, als auch die Nationalversammlung zur bersiedlung nach der Haupt-stadt, um sie 'vllig von der Pariser Bevlkerung abhngig zu machen. In Paris kam nun die begonnene Verfassung zum Ab-schlu: anstelle der alten Provinzen traten jetzt 83 Departements,

6. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 39

1916 - Berlin : Weidmann
5. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 39 sich bis Heinrich Iv. auf gleicher Hh- mit der Ottos I. Da trat aber eine Wendung ein. Heinrich Iv. zhlte nmlich beim Tode jcit seines Vaters erst sechs Jahre. Daher leitete seine Mutter Agnes, Heinrich iv. eine zwar kluge, aber schwache Frau, die vormundschaftliche Re- gierung. Whrend dieser Zeit erhoben sich nun zwei starke Feinde gegen das Knigtum: 1. die deutschen Fürsten, weltliche wiegeist- liche (Herzge und Reichsgrafen; Erzbischfe, Bischfe und Reichs- bte), die auf Kosten der kniglichen Gewalt vllige Selbstndig- feit in ihren Lndern erstrebten; und 2. die rmischen Ppste, die jetzt nicht blo neben, sondern der dem Kaiser zu stehen beanspruchten. Als Heinrich 12 Jahre alt war, machten die deutschen Fürsten Amand der eine Verschwrung gegen seine Mutter Agnes. An ihrer Spitze stand der Erzbischof Hanno von Kln. Dieser entfhrte den jungen König von der Pfalz (d. i. Burg) Kaisers wert im Rhein bei Dsseldorf und hielt ihn in strenger Zucht. Darauf geriet der junge König in die Gewalt des einschmeichelnden Erzbischofs Adalbert von Bremen. Dieser erklrte ihn mit 15 Jahren fr mndig und reizte ihn gegen die Sachsen auf, mit denen er seit langem in Feindschaft lebte. Heinrich Iv. errichtete im Sachsenlande Zwing-brgen und lie harte Steuern erheben. Darber emprten sich die Sachsen. Sie vertrieben den König von der Harzburg und zerstrten diese und andere Burgen und schonten auch der Grber und Kirchen nicht. Heinrich Iv. erhielt aber Hilfe von den rheinischen Stdten, besonders von Worms, und selbst von den Fürsten, denen das wtende Treiben der Sachsen mifiel. So konnte er, mit einer gengenden Streitmacht ausgerstet, (1075) seine Feinde an der Unstrut (links zur Saale) vllig besiegen. Die An-fhrer wurden furchtbar bestraft und zum Aufbau der zerstrten Burgen angehalten. 32. Den Heiligen Stuhl hatte damals Gregor Vii. inne. Gregor vii. Er stammte aus dem schlichten Bauernstande, war aber klug und ehrgeizig. Schon bevor er die hchste geistliche Wrde des Abend-lands erlangte, setzte er es als Berater der Ppste durch, da die Ppste fortan nicht mehr vom rmischen Adel und Volke, sondern allein von den Kardinlen, d. h. von den Bischfen und Priestern der Hauptkirchen in Rom, gewhlt wurden. Auch bestritt er den Kaisern das Recht, die Wahl der Ppste zu besttigen, da diese hher stnden als die Kaiser. Als er dann selbst Papst geworden

7. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 41

1916 - Berlin : Weidmann
6. Friedrich I. Barbarossa. 41 eigenen Shne Konrad und Heinrich emprten sich gegen ihn, und es kam zu einem schrecklichen Brgerkriege, in dem Heinrich Iv. schlielich seine Zuflucht zu dem befreundeten Bischof von Lttich nahm. Dort schied auch er im Elend aus dem Leben. 6. Friedrich I. Barbarossa (t 1190) und die Kreuzzge. 35. In Deutschland hatten die geistlichen und die weltlichen j^eutmand Fürsten immer grere Rechte und Vorteile erworben, während die Macht des Knigs in stetem Sinken begriffen war. Da hielt es Friedrich I. Rotbart (italienisch: Barbarossa) aus dem schwbischen Hause der Hohenstaufen fr seine wichtigste Lebensaufgabe, wenigstens in Italien das kaiserliche Ansehen zur vollsten Anerkennung zu bringen. Er konnte aber dieses Ziel nur dann erreichen, wenn er sich im Rcken gut gedeckt wute, d. h. wenn er die deutschen Fürsten fr sich gewann. Deshalb zeichnete er namentlich den Herzog von Sachsen, Heinrich den Lwen, ans, der dem mchtigen Geschlechte der Welfen angehrte. Er gab ihm nmlich auch das Herzogtum Bayern, das den Welfen schon frher einmal gehrt hatte. 36. Als er die deutschen Reichsverhltnisse geordnet und Rmerzge, die Nachbarstaaten Dnemark, Polen und Bhmen in Ab-hngigkeit von Deutschland gebracht hatte, unternahm er mehrere Rmerzg'e. In Oberitalien sand er viele Städte mchtig empor-geblht und so gut wie selbstndig. Besonders Mailand benahm sich so hochmtig und trotzig, da er zur Belagerung der Stadt 1162. schritt. Nach zwei Jahren wurde sie berwltigt und sast gnzlich zerstrt; die Bewohner muten sich in vier Bauerndrfern ansiedeln. Jetzt vereinigten sich aber fast smtliche lombardische Städte zum Widerstande gegen den Kaiser. Sie grndeten eine neue Stadt und nannten sie dem Kaiser zum Trotz Aless^ndria nach dem Papst Alexander Iii., der sich ihnen angeschlossen hatte. Auch die Normannen in Unteritalien ergriffen gegen Friedrich Partei, und was das gefhrlichste fr ihn war: seine Freundschaft mit Heinrich dem Lwen wurde immer lockerer. *) Die Lombardei (d. i. das mittlere Oberitalien) trgt ihren Namen von den frheren Herren des Landes, den Langobarden (vgl. 15).

8. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 44

1916 - Berlin : Weidmann
44 Ii. Aus der ferneren Vergangenheit. 7. Rudolf von Habsburg und die Grndung der habsbuxgifcheu Hausmacht (1282). -Die Uferlose 40. Nach dem Untergange der Hohenstaufen fand sich kein deutscher Fürst, der bei der Verworrenheit der damaligen staatlichen Verhltnisse nach der Knigskrone gestrebt htte. Zwei auslndische Fürsten, ein Englnder und ein Spanier, erkauften ihre Wahl um schweres Geld, fanden aber keinen Gehorsam. So gab es eine kaiserlose Zeit, eine Zeit des Faustrechts, in der jeder tat, was ihm gut deuchte"; denn niemand hatte ein allgemein anerkanntes Oberhaupt zu frchten. Kurfrsten! . nbiirf) entschlossen sich die Fürsten zur Wiederwahl eines einheimischen Knigs. Aber nicht mehr alle Fürsten, noch weniger alle Freien traten zur Knigswahl zusammen, wie in frheren Zeiten, sondern nur sieben Fürsten bten jetzt dieses Recht aus und hieen seitdem Kurfrsten1). Unter ihnen befanden sich drei geistliche und vier weltliche, nmlich die Erzbischse von Mainz, Trier und Kln; der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Rudolfs Wahl. Diesmal lenkte der Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf den Grafen Rudolf von Habsburg, einen frommen und umsichtigen Mann, der schon im 55. Lebensjahre stand. Seine Besitzungen in der Schweiz, in Schwaben und im oberen Elsa waren nicht umfangreich, aber die Fürsten wollten auch keinen mchtigen König, um desto ungestrter in ihrem eigenen Besitze bleiben zu knnen. Die Könige hingegen suchten sich dadurch eine ansehnliche Stellung zu verschaffen, da sie eine mglichst groe Hausmacht zusammenbrachten. Die Habs- Der Grnder der Habsburgischen Hausmacht war eben jener macht^i28sl' König Rudolf. In der kaiserlosen Zeit hatte nmlich Ottokar Ii. von Bhmen sich einen groen Reichsbesitz widerrechtlich angeeignet. Er sollte sich jetzt vor einem Reichstage wegen dieser Handlung rechtfertigen, erschien aber trotz wiederholter Ladungen nicht und wurde daher gechtet und mit Krieg berzogen. Bei Drnkrutt auf dem Marchfelde verlor er Schlacht und Leben. König Rudolf belehnte vier Jahre darauf seine beiden Shne mit den Lndern J) kren = mahlen.

9. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 33

1894 - Berlin : Weidmann
33 Heinrich V S. 1106-1125 Heinrich wird von seinem aufstndischen Sohne Heinrich gefangen und mu abdanken. Heinrich V nimmt den Papst in Rom gefangen, wird dann gekrnt. Lothar von Sachsen besiegt die Kaiserlichen am Welfesholz. 1122 Das Wormser Konkordat beendet vorlufig den Kamps zwischen Kaiser und Papst. Der Investitur st reit wird geschlichtet: der Kaiser belehnt durch das Scepter die vom Dom-kapitel erwhlten Bischfe und bte mit den Re-galten. Papsttum und Kaisertum erkennen sich als gleichberechtigte Gewalten an. Die weltlichen Fürsten befestigen sich im Besitz ihrer Frstentmer (Lothar von Supplinburg Herzog von Sachsen, Konrad von Wettin Markgraf von Meien und Niederlausitz); ihre Macht wird gehoben durch Ausbildung des Lehns-Wesens (Beseitigung des alten Amtsbegriffs, Be-sttignng des Erbrechts). Wehrstand Rittertum und Nhrstand haben sich vllig geschieden. 2. Zweifelhafter Ariede zwischen Kaisertum und Wapsttum. Lothar ^Lothar von Sachsen giebt die Nordmark an den von Askanier Albrecht den Bren, den ersten Markgrafen Sachsen von Brandenburg. 1125-1137 Die deutsche Kolonisation dringt nach Osten vor. | Konrad Iii nimmt Heinrich dem Stolzen Sachsen und Bayern. Konrad besiegt Wels vor Weinsberg. Heinrich der Lwe erhlt Sachsen zurck. 1147 Zweiter Kreuzzug, gepredigt vom Cisterzieuser Bern-hard von Clairvanx, ohne Erfolg unternommen von Lndwig Vii von Frankreich und Konrad Iii. Mlbrecht der Br erobert die Priegnitz, erwirbt das Havelland und sichert die Mark Branden- Stutzer, Geschichtliche Wiederholungen?c. 2. Aufl. Z Die staufischen Kaiser 1138-1254 Konrad Iii 1136-1152

10. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 34

1894 - Berlin : Weidmann
34 Friedrich I Barbarossa 1152-1190 1162 brg als deutschen Besitz. Mnche und Ritter. Ansiedlungen der Bauern, Friedrich I wird zum Kaiser gekrnt. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach erstrmt die Veroneser Klause. Heinrich der Lwe erhlt auch Bayern zurck. Die Mark sterreich wird selbstndiges Herzogtum. Bhmen (als Knigreich), Polen und Dne-mark stehen unter deutscher Oberhoheit. Der Reichstag auf der roukalischen Ebene setzt die Regalien fest. Friedrich sucht die Lombardei zu kniglichem Domanialgebiet zu machen. Auf dem zweiten Rmerzuge zerstrt Friedrich Mailand. 3. Zweiter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Alexander m, in seiner weltlichen Machtstellung bedroht, macht mit den lombardischen Stdten ge-meinsame Sache. Auf dem vierten Rmerzuge wird Friedrichs Heer durch die Pest vernichtet. 1176 Friedrich wird auf dem fnften Rmerzuge von Heinrich dem Lwen im Stich gelassen und bei Leg-uauo vom Bunde der lombardischen Städte besiegt. 1177 Im Frieden von Venedig erkennt Friedrich Alexander Iii an und wird vom Banne gelst. 4. Zweifelhafter Ariede zwischen Kaisertum und Papsttum. Kchlle Wachtenttaltung des Waplttums. 1180 Heinrich der Lwe wird gechtet, Bayern kommt an Otto von Wittelsbach, Sachsen wird geteilt. Das Land stlich der Weser kommt an den As-kanier Bernhard, Westfalen an das Erzbistum Kln. Heinrich behlt nach seiner Unterwerfung seine Familien guter. Steiermark wird selb-stndiges Herzogtum, kommt bald an sterreich..
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