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1. Mittelalter - S. 89

1890 - Berlin : Weidmann
— 89 — 4) Friedrich erläfst gegen die in ganz Italien sich ausbreitenden Ketzer strenge Gesetze. Deutsche Verhältnisse. 1230 Der Schöffe Eike von Eepgow verfafst den Sachsen- spiegel, in dem zum ersten Male die sieben Kurfürsten als ‘Erste an der Kur’ erscheinen.1) Der Sachsenspiegel gilt als subsidiäres Recht über den Provinzial- und Landrechten noch heut in den Ländern des sog. gemeinen (d. h. römischen) Rechts (namentlich Südwest- und Mitteldeutschland) und galt neben dem römischen Recht als subsidiäres auch in einigen Provinzen Preußens bis zur Publication des Allgemeinen Landrechts. Repgow das heutige Dorf Reppichau in Anhalt. 1230—1280 Der Deutsche Ritterorden unter Hermann Balk erobert Preußen, von Friedrich ermächtigt, dem Herzog Konrad von Masso-vien auf dessen Bitte gegen die heidnischen Preußen Hülfe zu leisten. Hauptstadt wird Marienburg2) a. d. Nogat; der Hochmeister wird deutscher Reichs für st.3) — Der Orden nimmt 1238 den 1204 von Bischof Albrecht von Riga gestifteten Schwertbrüder-Or den in sich auf. 1231 König Heinrich gewährt den deutschen Fürsten Hoheits- rechte in ihren Territorien, namentlich das Recht der Gesetzgebung und Besteuerung, das jedoch an die Zustimmung der hervorragendsten Vertreter des Landes4) gebunden ist. 1232 Heinrich unterwirft sich dem Vater in Aquileja. Liebenden, zu lieben und den Hassenden zu hassen. Die unmenschliche Zeit vergalt jedenfalls Gleiches mit Gleichem: Ezzelins Binder Alberich wurde am Schweif eines Pferdes zu Tode geschleift, nachdem seine Söhne und Töchter unter grausamen Qualen vor seinen Augen getötet waren. — Dramatisch ist Ezzelin behandelt von J. v. Eichendorf (1828), in Bauaden von G. Pfizer. *) Sachsenspiegel 3, 57, 2: In des heiseres höre sal die erste sin die bischop von Megenze, die andere die von Trere, die dridde die von Koine. Under den leien is die erste an ’me höre die palenzgreve von 'me Rine, des rihes drufzte, die andere die herlhoge von Sassen, die marschalh, die dridde die marc-greve von Brandeburch, die hemerere. Die schenhe des rihes, die honing von Behemen, die ne hevet nene (keine) höre, umme dat he nicht düdesch n’is. Sint (darauf) hiesen des rihes vorsten alle, papen unde leien. Die to ’me ersten an me höre genant sin, die ne solen nicht hiesen na iren mwt-willen, vienne swen (sondern wen) die vorsten alle to honinge erwelt, den solen sie aller erst bi namen hiesen, d. h. bei dem feierlichen Akt, wo derjenige angegeben wird, über den sich alle Pürsten geeinigt haben, wird der Name des Erwählten zuerst von den Kurfürsten ausgesprochen, ihnen folgen, denselben Namen angebend, aue anderen Keichsfürsten. Es durfte hier nur ein Name genannt werden; wer den, welcher in den Vorverhandlungen zum Könige bestimmt war, nicht wählen wollte, stimmte nicht mit. Das spätere ausschliefsliche Wahlrecht der Kurfürsten war anfänglich also nur das Ehrenvorrecht, zuerst die Stimme für den Gewählten abzugeben. — Drufzte — Truchsefs (dupifer) ist = truhtsäzo, d.h. Vorgesetzter der truht, des Trosses, also = Seneschall. Von truht die Antrustionen o. S. 16. 2) Das Schlofs von Marienburg seit Friedrich Wilhelm Iv. in Wiederherstellung begriffen. s) Der Orden regierte Preußen durch einen eigenen Heer- oder Deutschmeister. *) Meliores et majores terrae.

2. Mittelalter - S. 100

1890 - Berlin : Weidmann
— 100 — 1270 Entstehung des Sachsenspiegels oder ‘Kaiserrechts’ in Schwaben oder Bayern. Der Schwabenspiegel will nach geschriebenen Rechten (dem römischen, den Gesetzen fränkischer und deutscher Kaiser sowie dem kanonischen Recht) allgemein in Deutschland geltendes Recht geben. Trotz hohen Ansehens hat der Schwabenspiegel nie Gesetzeskraft erlangt. 1272 Der Papst weist beim Tode Richards Alfons’ X. Ansprüche auf Anerkennung zurück, um an einer starken Reichsgewalt einen Halt gegen die tyrannische Herrschaft Karls v. Anjou zu finden. Karl, vom Papst zum Reichsvikar von Tuseien ernannt, tritt auch dem Papst gegenüber als Herr von Italien auf und richtet seine Augen selbst auf Ostrom.— Karl Robert, Enkel Karls, wird 1307 nach dem Aussterben der Arpaden König von Ungarn, wodurch das Haus Anjou eins der mächtigsten in Europa wird. (Reg. —1367.) 1273—1291 Rudolf von Habsburg, auf Vorschlag des Burggrafen Friedrich von Nürnberg von allen Kurfürsten aufser Ottokar von Böhmen gewählt. Ohne große Macht und einfach, aber einsichtig, energisch und kriegserfahren,1) erreicht er, vom Papst gegen Verzicht auf alle Reichsrechte im Kirchenstaate bestätigt, allgemeine Anerkennung, er« wirbt seinem Hause die östreichschen Lande und stellt auf mehreren Zügen durch das Reich den Landfrieden wieder her, kann aber die Nachfolge seines Sohnes von den vor seiner Macht besorgten Kurfürsten nicht erlangen^ obwohl vier seiner Töchter an Kurfürsten verheiratet waren. Auch eine früh ins Auge gefafste Romfahrt unterbleibt, wenn auch Rudolf in Italien und Burgund die Reichsrechte durch Reichsvikare wahrnimmt.2) Rudolf, bei seiner Wahl 55 Jahr, hatte mehrfach für Friedrich Ii. gekämpft. Durch Erbschaft in den Besitz der Ki-burger Grafschaft gelangt, besafs er auch die Landgrafschaft im Elsafs. Von der Habsburg (d. i. Habichtsburg, zwischen Aarau und Zürich bei dem Bade Schinznach) noch Ruinen vorhanden. — Unter Rudolf kamen die Willebriefe der Kurfürsten auf, d. h. schriftliche Zustimmung zu wichtigen Regierungshandlungen des Königs, z. B. Belehnungen. 1276 Ottokar von Böhmen, durch Wahl der Stände nach dem Aussterben der Babenberger (1246) Herzog von Ostreich ’) Die gleichzeitige Chronik von Colmar beschreibt Rudolf so: Erat Mc vir longus corpore... gracilis, parvum caput habens, pallidam faciem atque longum nasum; paucos habebat crines, extrend-tates vero parvulas atque longas. Vir in cibo, potu et in aliis moderatus, sapiens et prudens. *) Z. B. mufste der Papst Karl von Anjou veranlassen, das Reichsvikariat (o. zu 1272) in Tuseien niederzulegen.

3. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 7

1906 - Berlin : Weidmann
Die Erde und ihre Bewohner. 7 Die Mongolen mit weizengelber Hautfarbe, straffem, schwarzem Haar, meist mit schiefer Stellung der Augen, bewohnen das übrige Asien, außer den indischen Inseln, und das n. Europa. (Fig. 1 u. 2.) Die Indianer mit kupferfarbener Haut und straffem, schwarzem Haar sind die Urbewohner Amerikas. (Fig. 6.) Die Neger mit dunkler bis schwarzer Hautfarbe, mit meist kurzem, krausem Haar und aufgeworfenen Lippen haben den größten Teil Afrikas inne. (Fig. 3.) Die Papuas oder Melanesier mit dunkler Haut und üppigem, schwarzem Haar, wohnen auf Neuguinea und den ihm benachbarten Inseln. Die Malaien und Polynesier mit bräunlicher Haut und schwarzem Haar, meist von schönem Körperbau, bevölkern die indischen und die Südsee-Jnseln sowie Madagaskar. (Fig. 5.) Die Australier (Fig. 4), die Urbewohner Australiens, die Dravidas, die Überreste der Urbevölkerung Indiens, sowie die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika sind gering an Zahl und Bedeutung. 10. Auch nach ihrer Gesittung teilen sich die Menschen in ver- schiedene Klassen. Als die tiefste Stufe der Gesittung ist die zu bezeichnen, auf der der Mensch, wie die Buschmänner und Australier, seinen Lebensnnterhalt lediglich von dem nimmt, was Tier- und Pflanzenwelt ihm gerade bieten. In den wildreichen Gegenden ward der Mensch zum Jäger, an den Ufern der Gewässer zum Fischer. Ein weiterer Fortschritt der Kulturentwickelung zeigt sich darin, daß der Mensch lernte, milchgebende Tiere zu zähmen und für seinen Bedarf zu züchten. Da aber die Hirtenvölker mit ihren Herden je nach deren Bedürfnis den Aufenthaltsort wechseln müssen, wohnen sie nur in Zelten, die leicht abgebrochen und fortgeschafft werden können. Erst der Ackerbau machte die Menschen seßhaft und er- möglichte das Beieinanderwohnen. Dieses führte zur Teilung der Arbeit, zu Gewerbtätigkeit und Handel und zur Beschäftigung mit Wissenschaft und Kunst. 11. „Kein Volk ist so roh und wild, daß es nicht den Glauben an einen Gott hätte". Bei den Naturvölkern besteht die Religion entweder in der Verehrung sichtbarer Gegenstände oder in der An- betung guter und böser Geister; andere Völker verehren die Gestirne. Allen diesen ist eigentümlich eine Vielzahl von Göttern (Polytheismus). Auch die Religion der indischen Brahmanen und des daraus hervor- gegangenen Buddhismus ist vielfach zum reinen Götzendienst entartet

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 261

1906 - Berlin : Weidmann
Herkehrskunde. I. Die Entwicklunq des Verkehrs. Unter Verkehr versteht man die Übermittlung von Nachrichten, Personen und Gütern von Ort zu Ort. Die älteste Form des Verkehrs auf dem Lande ist die durch Menschen (Träger); als der Mensch gelernt hatte, Tiere für seine Zwecke zu zähmen und abzurichten, traten Kamel, Pferd, Esel und Maultier als Reit- und Lasttiere in den Dienst des Verkehrswesens. Ein weiterer Schritt in der Vervollkomm- nung des Verkehrs geschal) durch Einführung von Schlitten, Karre und Wagen zur Fortbewegung der Lasten. Der Wagen stellt im allgemeinen höhere Anforderungen an die Fahrbahn; sein Gebrauch und das Verlangen nach schnellerem Verkehr führten deshalb zur Anlage von Kunststraßen; vergl. die das ganze Römische Reich durchziehenden Straßen, die aber im Mittelalter größtenteils verfallen sind. In ähnlicher Weise veranlaßten die Kriege im Napoleonischen Zeitalter die Herstellung besteinter Heerstraßen; auch über die Alpen [Shrtplon, Mt. Cenis, Kl. St. Bernhards wurden damals Fahrstraßen gebaut. Dabei mußten mancherlei Hindernisse (Gebirge, Flüsse, Sümpfe) überwunden oder umgangen werden. Große Bedeutung gewannen deshalb die Stellen der Flüsse, wo sie durch- schritten (Furten) oder leicht überbrückt werden konnten, ebenso die Täler und Paßeinschnitte, die den Übergang über ein Gebirge ermög- liehen; vergl. die Stadtgründungen an Flußübergängen (Frankfurt, Innsbruck) und an den Ausgängen solcher Täler: Kempten, Füssen, Verona. Neben den Verkehrsstraßen auf dem Lande kommen in Betracht die Wege der Binnenschiffahrt auf Flüssen und Landseen. Die Flußschiffahrt ist abhängig vom Wasserreichtum und geringen Gefälle der Flüsse, hat sich deshalb besonders im Flachlande entwickelt. Die ursprünglichen Fahrzeuge waren klein und leicht, und es war deshalb niöglich, Stromschnellen und Wasserfälle dadurch zu überwinden, daß

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 266

1906 - Berlin : Weidmann
266 Verkehrskunde. Mit der Größe wachst die Segelfläche und damit die Schnellig- feit, die bei günstigem Wind bis 17 Sm. betrügt, während Fracht- dampfer nur 9—11 Sm. in 1 St. zurücklegen. Das größte Segel- schiff ist die Bremer Fünfmastbark R. F. Rickmers: 134 m lang, 16,4 m breit, 9,75 m tief, die 8000 t (= 800 Eisenbahnwagen) laden kann und mit einer Segelfläche von 5100 qm eine Geschwindigkeit von 15 bis 17 Sm. erreicht. — Fig. 81. Gotthardbahn bei Waffen. Die erste öffentliche Eisenbahn ward 1825 in Betrieb gesetzt; 1830 wurde die Strecke Manchester—liverpool eröffnet; zehn Jahre später waren alle Hauptplätze Englands durch Schienenstränge ver- bunden. Deutschland erhielt die ersten Eisenbahnen: 1835 Nürnberg —Fürth, 1837 Leipzig—dresden, 1838 Berlin—potsdam; Nord- amerika schon 1833. Jetzt wird der Eisenbahnbau durch kein Hindernis mehr aufgehalten; breite Ströme, auch Meerbusen, werden überbrückt (Weichselbrücke bei Graudenz 1092 rn, bei Fordon unterhalb Thorn 1325 m, Brücke zwischeu Neuyork und Brooklyn 1826 in, Firth of Förth 2466 m, Tay bei Dnndee 3214 m); Gebirge werden über-

6. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 40

1902 - Berlin : Weidmann
40 Die Griechen. er nach einem Bade im Cydnus-Flusse in der Stadt Tarsus schwer erkrankte, durch seinen treuen Arzt Philippus aber wiederhergestellt wurde"). Schon stand er an den syri.schen Thoren", als der Perserknig Darius Kodomannus selbst mit einem gewaltigen Heere pltzlich in seinem Rcken erschien. Alexander kehrte daher um und traf bei Jssus auf den Feind, der auch der 30 000 Mann griechischer Mietstruppen gebot; es kam namentlich zwischen diesen und den Macedoniern (333) zu einer mrderischen Schlacht, die wieder durch Alexanders eigenes Eingreisen zu seinen Gunsten ent-schieden wurde. Der Groknig flchtete, seine Mutter, Gemahlin und Kinder fielen in die Hnde des Siegers, der die Gefangenen edelmtig behandelte. [Alexander in Phnizien (Tyrus 332), in Palstina und gypten (Alerandria, Ammonium).] Alexander htte jetzt leicht sofort in das Innere Persiens eindringen knnen; er schlug aber zuvor den Weg nach Phnizien ein, um hier vor allem die persische Seemacht, die ihm im Rcken gefhrlich werden konnte, von Grund aus zu vernichten. Die meisten phnizischen Städte traten ohne Schwertstreich zu ihm der; Tyrus aber, die bedeutendste, wurde erst 332 nach, siebenmonatlicher schwieriger Belagerung er-strmt. Mit ihrem Falle ging zugleich die Seeherrschaft der Perser im gischen Meere auf die Macedonier der. Auch Gaza verteidigte sich aufs heldenmtigste, wurde aber ebenfalls er-obert. Dagegen unterwarfen sich die Juden, durch deren Gebiet er weiterzog, ohne Bedenken; sie wurden dafr geschont. Ebenso bereitwillig nahm ihn gypten auf, das der persischen Herrschaft immer feindlich gewesen war. Nach einem kurzen Aufenthalte in Memphis ging er an Die Kste und grndete eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexandria benannte und zum Haupthafen des Weltverkehrs bestimmte. Von hier aus unternahm er einen friedlichen Zug durch die Wste nach der berhmten Orakelsttte des Zeus Amnion in der Oase Siwah, wo ihn der Oberpriester als Sohn des Gottes begrte und ihm damit die Weltherrschaft verhie. [Schlacht bei Gangamela 331. Einnahme der persischen Hauptstdte. Tod des Darius 330.] Nach gypten zurckgekehrt, brach er im folgenden Jahre nach dem Innern Persiens auf. Er marschierte durch Palstina und Syrien und setzte der 1) Die Erzhlung von der Verleumdung des Philippus.

7. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 75

1902 - Berlin : Weidmann
I. Die Zeit der Republik. nach Gallien, wo sie noch vier andere rmische Heere nach einander besiegten, dann nach Spanien und wieder zurck nach Gallien. smarins 104100 Konsul; seine Siege bei Aqua Sexti (Teutonen) 102; auf den randischen Feldern (Cimbern) 101-1 Hier vereinigten sich die Cimbern mit den Teutonen, einem andern nordgermanischen Volksstamme, der seine Heimat ebenfalls verlassen hatte. Endlich wurde Marius zum Oberfeldherrn fr diesen Krieg ernannt; er bezog am Rhodznns (Rhone) ein festes Lager und bte seine Truppen, die er nicht mehr in schwachen Manipeln, sondern in starken Kohorten aufstellte^), bei Tag und Nacht, bis er sich mit den Feinden messen konnte und sie in zwei groen Schlachten glnzend besiegte, und zwar die Teutonen 102 bei Aqua Sexti in der (125 gegrndeten) Provinz Grallia transalpina, d. i. Sdfrankreich, und die Cimbern 101 aus den randischen Feldern (bei Vercell oder bei Verona in Oberitalien). Der Bundesgenossenkrieg 9088. [Ursache.] In Rom hatten 71^ unterdessen die Kmpfe zwischen den Aristokraten (Nobilitat) und den Demokraten (Volkspartei) nie aufgehrt; nur solche Gefahren, die beide Parteien in gleicher Weise bedrohten, stellten auf kurze Zeit den Frieden her. Dieser Fall trat auch jetzt ein, als die italischen, bundesgenssischen Völker fr die Waffendienste, die sie den Rmern fortwhrend geleistet hatten, das rmische Brgerrecht ver-langten. Die Rmer lehnten die Forderung einmtig ab, weil sie darin eine Beschrnkung ihrer Macht erblickten. Die Bundesgenossen lieen sich aber nicht abweisen, sondern grndeten einen eigenen italischen Staat mit der Hauptstadt Corsinium und zogen gegen Rom zu Felde. [Krieg und Frieden.] Der Krieg wurde aus beiden Seiten so nachdrcklich gefhrt, da trotz mancher Siege des Marius und Sulla der Friede erst dann zustande kam, als man allen Jtalikern das Brgerrecht wirklich zuerkannte. Der erste Mithradatische Krieg 8884. [Ursache: Mithra- 72. dtes' Eroberungen.] Gleich nach Beendigung des Bundes-genossenkrieges brach der Kampf zwischen den rmischen Parteien wieder aus und fhrte zum ersten Brgerkrieg (73). Dieser war tun so gefhrlicher fr den Staat, als zu derselben Zeit im fernen Osten 1) Die Legion enthielt 10 Kohorten, die Kohorte 3 Manipeln, die Ma-nipel 2 Centnrien.

8. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 39

1901 - Berlin : Weidmann
Die Zelt Karls des Großen, 39 Richt glauben wollten, und in der That lief für jene Zeit sichtbarer Betrug mit unter. (Sin gewissenhafter Geistlicher hatte Wundertaten nicht zu suchen, sondern abzuwehren; denn Männer und Weiber machten ein Gewerbe daraus, an Kirchenfesten geheilt zu werden, als Blinde, Lahme u. s. w.; wer sich mit solchen Landläufern einließ, die bereits hundertmal geheilt waren, und als Wunder berichtete, was sie gaukelten, hatte den Schaden. Und dergleichen Volk trieb sich überall umher. — Auch die heiligen Gebeine liebten es, als Spezialitäten ihre Wunderkraft zu äußern, d. H. vorzugsweise in gewissen Leiden nützlich zu fein; das eine heilte mit größerer Kraft Lähmungen und verbogene Glieder, ein anderes Kröpfe, das dritte fallende Sucht, ein anderes war mächtig gegen Feuerschaden, Donner und Blitz. Und solche Vorliebe des Heiligen für einzelne Interessen der leidenden Menschheit war auch dem Kloster nützlich. Gab der heilige Patron dem Kloster Ansehn, so war der Schutz der irdischen Gönner nicht weniger förderlich. Bedeutung und Wohlstand eines Klosters hingen davon ab, daß eine große Herrenfamilie ihre Interessen mit denen des geistlichen Stiftes vereinigte. Die weltlichen Gründer und Schützer: das Königsgeschlecht, ein Herzog oder Graf, betrachteten das Kloster als einen wertvollen Helfer für ihr irdisches und ewiges Heil, durch die Mönche ordneten sie ihre Rechnung mit dem Himmel, der Klosterheilige war auch ihr Patrou, ihm wurden Gelübde abgelegt, ihm bei beschwertem Gewissen Geschenke gemacht, ihm die Söhne und Töchter geweiht, welche nicht der weltlichen Lust und Versuchung teilhaftig sein sollten, an seinem Altar suchte nmrt Frieden und Erhebung, bei seinen Reliquien die letzte Ruhestätte. Fast jedes der großen Klöster Deutschlands, welche vom achten bis zum elften Jahrhundert Bedeutung gewannen, war in solchem Sinne Besitz eines mächtigen Hauses und Vertreter seiner Interessen. Und es wurde in der Regel ein Verhältnis von großer Innigkeit. In der Einsamkeit des Klosters fand der wilde Krieger, der ränkevolle Politiker eine heilige Ruhe, welche ihm sein Leben nicht gönnte, in den Mönchen die treusten Anhänger, die ihn als den großen (Spender und Freund betrachteten, in den Weisen des Klosters stille Ratgeber, Verfertiger von Schriftstücken — zuweilen auch von unechten — und Verfasser

9. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 15

1901 - Berlin : Weidmann
Die Zeit der Völkerwanderung. 15 Bandum 0 angenommen, der Bannerträger heißt mit deutschem Wort Bandalari; römische Söldner werden nach deutscher Weise mit Armringen beschenkt, und eine Schar der Hülfstruppen heißt sogar die Armringträger (brachiati); vor der Schlacht tönt der Barritus, der alte Schlachtgesang der Germanen, vielleicht länger in dem römischen Heer als im deutschen. Man ist gewöhnt, die Schlacht in deutscher Weise als einen Zweikampf zu betrachten, für welchen Tag und Stunde vorher bestimmt wurde; so setzt der Grieche Basiliskus auf Wunsch des Vandalenkönigs Genserich die Schlacht auf den fünften kommenden Tag an. — Längst hatten die Römer gelernt, ihre Schilde mit ähnlichen Farben nud Bilderu zu verzieren wie die Germanen, und auf den runden Schilden, welche als Ehrenzeichen römischer Befehlshaber diesen vorgetragen wurden, sah man seltsame barbarische Zeichen, die große Midgardschlange der germanischen Götterwelt, den Wolf, den Bär, das Waldgespenst aus deutschem Land. 5. Allua. (Bilder 1, 140—142.) Unter den Gewaltigen dieser wilden Zeit, nach denen die Zeitgenossen in Ehrfurcht und Angst schauten, hat kaum ein anderer so breite Spur in den Geschichten der Südländer und in den germanischen Sagen von Italien bis zum Eismeer hinterlassen, als der Fremde, welcher 20 Jahre über Deutsche, Römer und Byzantiner das Herrenwort sprach, als der Hunne Attila (433—453). Nirgend ist er Mittelpunkt der Sage, denn die Lieder der Hunnen sind mit dem Volke vom Erdboden verschwunden, aber bis zum Ende des Mittelalters wurden von der Phantasie der Germanen einige Züge seines wirklichen Antlitzes bewahrt. Er war mitten unter Germanen ein Orientale, von fremdartigem Aussehen und Charakter. Zwischen den hochstämmigen Kriegsfürsten der Deutschen stand er mit kurzem Wuchs, breiter Brust, großem Kopf, fahl von Farbe, mit kleinen Augen, gestülpter Nase und dünnem Bartwuchs, häßlich wie sein Stamm. Aber seine Haltung war stolz, die Augen spähten durch- ') Vgl. dazu bant (mhd.), banier, bände (frz.).

10. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 54

1901 - Berlin : Weidmann
54 Das Mittelalter. (1100—1250.) Seldschucken hielten seit ihrem Einbruch in Palästina das Land und die Grabkirche in Jerusalem „des Gewinnes wegen" dem Abendlande geöffnet. Es ist wahr, die Fahrt nach dem heiligen Lande war trotz aller Schonung, welche dem Pilger zu teil wurde, kein gefahrloses Unternehmen. Aber der Pilger unterzog sich der Gefahr für einen Zweck, welcher seinem Gott am wohlgefälligsten war; traf ihn dabei ein Unglück für dieses Leben, so wurde es ihm reichlich vergolten im Jenseits, seine Rechnung blieb gut, sein Vorteil sicher. Und es hätte dieser Sicherheit kaum bedurft. Denn in den Söhnen der alten Germanen, welche seit der Völkerwanderung iu Europa herrschten, war der Wandermut und die Freude an Abenteuern noch im elften Jahrhundert sehr lebendig. Die Wanderzüge landsuchender Haufen hatten seit dem Jahre 600 keineswegs, völlig aufgehört. Deutschland selbst war in jedem Jahrhundert von gescharten Kolonisten durchzogen worden. Karl der Große hatte Sachsenhaufen nach dem Süden, die junge Bevölkerung aus Franken-und Schwabengauen nach dem sächsischen Norden verpflanzt, über die Elbe, und längs dem Lauf der Donau war immer wieder deutsche Bauernkraft nach dem slavischen Ostland gefahren, mit Weib und Kind, mit Karren und Hunden. Die Flamländer hatten begonnen ihre eigene Kultur der Sumpfländer von den Mündungen des Rheins bis zur Weser und Elbe, ja in das slavische Binnenland zu führen. Fast unter jedem Kaiser zogen deutsche Heerhaufeu über die Alpen nach Italien, viele fanden dort ihr Grab, nicht wenige Landbesitz und eine Heimat. Außerhalb Deutschland aber dauerte für ein anderes Germanenvolk noch die Zeit großartiger kriegerischer Besiedelung. Dies Volk waren die Normannen, welche von Karl dem Großen bis in die Hohenstaufenzeit größere kriegerische Beweglichkeit bewährten, als einst die Vandalen und Heruler. Ihre Beutefahrten und Kolonistenzüge gingen von der skandinavischen Halbinsel über alle Meere zwischen Afrika und Spitzbergen, sie besetzten Island, sie fuhren nach Grönland und an die Nordküste Amerikas, sie drangen bis tief in das Innere der russischen Ebene und gründeten dort eine Herrschaft über slavische Stämme, sie stifteten in Nordfrankreich ein Reich und eroberten das angelsächsische
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