204
Zweites Kap. Religion.
sondern der gemeinen Bürgerfeste oder Volksbelustigungen, dann von Kleidun-
gen, Speisen und Sitten auch der geringeren Klassen geben uns in anziehen-
den Bildern zu erkennen, wie damals die öffentlichen Bedürfnisse noch nicht
den Privatwohlstand verschlangen, wie noch des Bürgers blieb, was er durch
Emsigkeit errungen, und daß nicht blos erworben, sondern auch genos-
sen ward.
Zweites Kapitel.
Religion.
§. 1. Ausbreitung des Christenthums. Reich des Islam.
Noch immer — wiewohl in langsameren Fortschritten — breitete sich das
Christenthum aus; es erhielt jezt in Europa beinahe die vollständige Herr-
schaft. Nur im tiefen Norden verharrten noch einige finnische und lettische
Stamme beim Heidenthume. Die südlicheren Stämme der lezten, die Lit-
thauer und die Preußen, Livcn und Esthen horchten theils freiwillig,
theils gezwungen der christlichen Lehre. Dieselbe triumphirte abermals in den
spanischen Ländern durch den Eifer Ferdinand's des Katholischen,
des Besiegers und dann Unterdrückers der Mauren. Dagegen wich das Kreuz
im südöstlichen Europa dem furchtbaren Halbmonde der Osmancn.
Durch dieselben Osmanen ward im westlichen Asien die Herrschaft
des Islam befestigt. Fast alle Sultane — nach dem Beispiele ihres Ahn-
herrn Osman — waren Glaubenseiferer. Die Sunna erhielt durch sie
entschiedenen Sieg (s. oben S. 134). Das Hauptrcich der Schiiten wurde
Persien. Vergebens hatte Tinnir im Dienste Ali's gestritten und ge-
mordet, zur Rache Ho sein's Haleb unddamaskus mit Blut überschwemmt:
nach seinem Abzüge kehrte der alte Glaube wieder. Doch war durch Timur
die Lehre Mohammed's überhaupt in Asien bekräftigt, ja mächtig ausge-
breitet worden. Viele Stämme der Tataren und Mongolen brachte er
zur Verehrung des einen Gottes und seines Propheten, und in Indien
legte er den Grund zu den glänzendsten Eroberungen des Islam. Die Hoff-
nungen der Christen auf die Bekehrung der Mongolen, und was sie hin
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Persien Asien Gottes Indien
28
Erstes Kap. Von dem Reiche der Teutschen.
Tagen zu erscheinen. Da erklärte ihn Rudolf in die Acht, besiegte (1276)
den Stolzen und zwang ihn zum harten Frieden. Ottokar mußte Verzicht
leisten auf Oestreich und alle teutscheländer, wegenböhmen undmähren
aber die Belehnung empsahen. Wcchselhcirathcn zwischen Söhnen und Töch-
tern der beiden Feinde sollten die Aussöhnung befestigen. Aber bald erneuerte
Ottokar den Krieg. Die Reichshilfe war meist heimgezogen, mit Rudolf waren
nur noch die eigenen und die Schaaren einiger näheren Freunde. Gleichwohl
errang er auf dem Marchfelde (1278) — mühevoll, doch um so glorreicher
— den entscheidendsten Sieg. Ottokar Selbst, nach dem verzweifeltsten Kampfe,
ward erschlagen, der Rest seines Heeres zerstreut. Dem Sohne des Ge-
tödteten gab Rudolf, mit weiser Mäßigung, denselben Frieden, welchen Ottokar
treulos gebrochen; nur sollte Mähren, zum Ersaze der Kriegskosten, fünf
Jahre lang dem Kaiser verpfändet seyn.
Hierauf, mit Rath und Einwilligung aller Kurfürsten — Er Selbst hatte
zur Giltigkeit wichtiger Reichsgeschäfte solche Genehmigung für nöthig erklärt —,
verlieh er seinen Söhnen Albrecht und Rudolf die herrlichen Länder, deren
Wiederbringung an's Reich sein eigenes, schweres Werk gewesen, Oestreich,
Steiermark, Krain und die windische Mark (1282). Kärnthcn
ward dem Grafen Mainhard von Tyrol gegeben. Also ward die Macht
Habsburgs befestigt und der Grund zu ganz neuen, unermeßlich wichtigen
Verhältnissen gelegt. ^
Nach der damaligen Lage Teutschlands und der Welt hätte die Erblich-
keit der Kaiserkrone in dem nunmehr starken, doch nicht übermächtigen Hause
Habsburg wünschenswerth scheinen mögen. Natürlich war, daß Rudolf Selbst
darnach strebte. Aber die Kurfürsten, der freien Wahl sich freuend, ge-
währten ihm die Ernennung Albrechts, seines Sohnes, zum römischen Kö-
nige nicht. Diese Fehlschlagung that ihm wehe. Er starb kurz darauf (1291),
von den vaterländisch Gesinnten tief betrauert, ein Vorbild aller Guten sei-
nes Hauses, fromm, mild, rechtliebend, wie die Besten aus ihnen, aber kräf-
tiger, weiser, mäßiger, als die Meisten.
§. 3. Adolf von Nassau.
Nach einem fast jahrelangen Zwischenreiche gelangte durch Vorschub des
mächtigen und ränkevollen Gerhard, Erzbischofs von Mainz, dessen Ver-
wandter Adolf, Gras von Nassau, zur Krone (1292). Aber die Gründe
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Ottokar_Selbst Ottokar Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf Oestreich Rudolf_Selbst Rudolf Albrechts Albrechts Adolf_von_Nassau Adolf Adolf Adolf
34 Erstes Kap. Von dem Reiche der Teutschen.
reich zum Kaiser ausgerufen; Tags darauf aber von Mainz, Trier und
Brandenburg — wiewohl lezteres seine Stimme Oestreich zugesagt, —
dann von Johann von Luxemburg, als König von Böhmen, auch von
Sachsen-Lauenburg, welches man gegen Wittenberg aufstellte, Lud-
wig von Baiern erkoren. Unglückverkündend schallte herüber und hinüber
der Frohlockenden Ruf. In Frankfurt ward nun Ludwig aufgenommen
und auf den Hochaltar der Bartholomäuskirche erhöht. Gekrönt aber wurden
beide Könige, Friedrich zu Bonn von dem Kurfürsten von Köln, Lud-
wig zu Aachen von jenem von Mainz.
Hierauf war siebenjähriger Krieg tu Tentschland. Willenlos folgten die
Lehensmänner und Waffcnknechtc der Fahne ihrer Herren, tiefe dein Rufe
ihrer Leidenschaft oder ihres vermeinten Vortheils. Die Reichsstädte neig-
ten. sich dahin, wo sie stärkeres Recht glaubten, auf Lndwig's Seite, wel-
cher der unbestrittenen Stimmen Einen mehr als Friedrich, auch die Aner-
kennung der Wahlstadt Frankfurt und die feierliche Krönung in Aachen
für sich hatte.
Doch mehr verderbend für Land und Volk als blutig in Schlachten war
der schlecht geregelte, beiderseits von vielen Häuptern, ohne Eintracht und
Verband, geführte Krieg. Beide Könige, über den vergeblichen Jammer
trauernd, sehnten sich nach Entscheidung. Da ward, bei Mühldorf am
Inn, Fried rieh's grosses Heer von seines Gegners minder zahlreichen,
aber besser geführten Schaarcn nach lange zweifelhaftem, blutigem Kampfe
(28. Sept. 1322) geschlagen, Friedrich Selbst Lndwig's Gefangener. Der
Klugheit Seyfried Schweppermann's, des nürnbergischcn Fcld-
hanptmanns, welcher die Schlacht geordnet, und der Tapferkeit des Burg-
grafen Friedrich, der aus dem Hinterhalt bervorbreehend die ermüdeten
Oestreicher niederwarf, verdankte Ludwig diesen Sieg. Das ganze Reich er-
kannte ihn jezt als König. Nur Leopold von Oestreich blieb in Waf-
fen; sein Bruder, König Friedrich, sah gefangen ans Trausniz, einer
festen Burg in der Oberpfalz; auch Heinrich, der dritte Bruder, war bei
Mühldorf gefangen und nach Böhmen geführt ivordeu.
§• 8. D o >: dem Schweiz erblinde.
In den Zeiten dieses Krieges nahn, rer Schioeizerbund seinen Nr-
svrnng. Laßt uns diele denkwürdige Begebenheit niit demienigen Interesse
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Johann_von_Luxemburg Johann Ludwig Ludwig Friedrich_zu_Bonn Friedrich Friedrich Friedrich Fried Friedrich_Selbst_Lndwig's Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Leopold_von_Oestreich Leopold Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
145
Don den südöstlichen Neichen rc.
ruhmgekrönt immer einhcrziehen!" Also rief der einsegnende Derwisch wie
in prophetischer Begeisterung. Zweihundert Jahre hindurch sind die Janit-
scharen als treffliches Fußvolk, welchem die Abendländer so lange Zeit
kein ähnliches entgegenstellten, fast immer siegreich gewesen, und sie blieben
auch in ihrem späteren Verfalle der Kern der türkischen Heere.
Von Adrianopcl aus, wo Murat seinen von Pracht strahlenden Herr-
schersiz genommen, verwaltete er sein täglich sich erweiterndes Ncich. Hier,
wie in seinem Lager, empfing er die Huldigungen der Nationen so wie die demü-
thigen Friedcnsbitten des griechischen Kaisers. Sein lezter Sieg war bei
Kossova (1389), allwo er die Servier entscheidend niedertrat, aber Selbst,
im Augenblicke des Triumphs, durch den Arm eines servischen Jünglings fiel.
§. 10. Basazeth L Die Schlachten von Nikopolis und Ancyra.
Von Bajazeth Jlderim (der Bliz), welcher Murat folgte, gingen
noch größere Schrecken aus. Die Eroberungen im Süden der Donau wur-
den fortgesezt und im Norden dieses Stromes begonnen; während auch in
Klein-Asien wider die unabhängigen Emire der übrigen Türkenstämmc glor-
reicher Krieg geführt und die osmanische Hoheit in der ganzen Halbinsel
befestigt ward.
Wider diesen furchtbaren Krieger, dessen schwellende Macht die ganze
Christenheit zu bedrohen schien, sammelten sich unter Sigmund's, des Kö-
nigs von Ungarn, Fahne die abendländischen Heerschaaren zum schwe-
ren Streite. Hundert tausend wohlbewaffncte Krieger zogen aus von Ofen.
Sigismund Selbst voran an der Ungarn Spize; nach ihm unter Herzog
Johann die Mannschaft von Burgund, in stolzer Rüstung, siegberühmt;
dann die gedrängten Schaaren der Teutschen und der Böhmen, mit ihnen
auch die edle Hilfsmannschaft der Franzosen und Engländer, der kriegs-
erfahrene Enguerand de Couch und viele gefeierte Helden der Zeit.
Wenn der Himmel einfiele, also prahlten die Stolzen, so würden sie ihn
aushalten mit ihren Speeren. Bei Nikopolis trafen sie zusammen mit
Bajazeth's Macht, welche, gleich muthig, aber in mehr als gedoppelter Zahl,
mit den Hörnern ihres weiten Halbmondes sic zu umzingeln drohte. Der
Ungestüm der Franzosen eröffnete unzeitig das Treffen und brachte Verder-
den über daö Heer der Christen (1396). Viele Tausende der Lezten bedeckten
die Wahlstatt, die edelsten Häupter, unter ihnen der Prinz von Burgund,
v. Rotteck, allgcm. Geschichte. Vi 10
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Murat Basazeth Nikopolis Bajazeth_Jlderim Sigismund Johann Johann Rotteck
Von Italien.
127
Verdrängung Bona's, der Herzogin Mutter. Dieser Böscwicht tödtete sein
Mündel durch langsames Gift und erwarb also die selbstständige Gewalt (1494).
§. 13. Karl Viii. in Italien
Zur Befestigung derselben schmiedete der arglistige Verbrecher eine Reihe
böser Ränke, in deren Verwicklung er zulezt seinen eigenen Untergang fand.
Die Erzählung dieser Dinge ruft uns auf einen größeren Schauplaz.
Zuerst hatte sich Ludwig der Gunst Maximilian's I. dadurch ver-
sichert, daß er seine reich ausgesteuerte Nichte Bianca Maria demselben
vermählte. Gegen König Alfons von Neapel, dessen Tochter die Gattin
des unglücklichen Johann Galeazzo war, brachte der Herzog den ehrgeizi-
gen Karl Viii., König von Frankreich, in die Waffen. Das Haus An-
jou, dessen Erbschaft an Karls Viii. Vater gefallen, war durch die ara g o iri-
schen Prinzen von Neapel verdrängt worden. Nicht ohne Schein mochte der
Anspruch erneuert werden. Also, da Karl sich kräftig fühlte, Ludwig Mo-
rus Beistand verhieß, auch der Papst Alexander Vi. beistimmte, so wurde
das Unternehmen beschlossen. Nicht blos Neapel, auch das griechische
Reich gedachte Karl zu erobern (1493). Mit überraschender Schnelligkeit
drang das französische Heer durch die italischen Länder, schlug bei Monte
Cassino die schlecht bewaffnete*) Kriegsmacht Neapels und eroberte das
schöne Reich.
Aber leichter ist's, ein Land zu erobern, als zu behaupten. Karl Vhi.
war wohl tapfer; aber eitel, leichtsinnig, unklug. Seine Verbündeten ver-
riethen ihn. Derselbe Herzog Ludwig, welcher ihn herbeigerufen, und der
Papst, welcher ihm Hilfe geleistet, erschraken jczt über sein Glück. Es wurde
ihnen nicht schwer, in Italien und auswärts die kleineren Mächte zur Furcht,
die größeren zum Neide aufzuregen, und bald sah der vom Siege noch trun-
kene Karl wider sich einen mächtigen Bund erstehen, an welchem nebst vielen
italischen Staaten auch der Kaiser Maximilian, sein Sohn Philipp und
Ferdinand der Katholische Theil nahmen. Dem Aufgeschreckten blieb
Nichts übrig als ein schneller Rückzug. Auf demselben trat ihm bei Foro-
uuovo das verbündete Heer entgegen; Erschlug sich wohl tapfer, doch küni-
*) Auch Karl's Heer war ln übler Verfassung nach Commiiits: „Ii salloit Stre Ita-
talien, pour 6tre yaincu.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Viii Karl Ludwig Bianca_Maria Maria Alfons_von_Neapel Johann_Galeazzo Johann Karl_Viii Karl Karls Karl Karl Ludwig_Mo- Ludwig Alexander_Vi Alexander Karl Karl Monte
Cassino Karl_Vhi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Maximilian Maximilian Philipp Philipp Ferdinand Commiiits
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Frankreich Karls Neapel Neapel Neapels Italien
140
Von den südöstlichen Neichen rc.
radc jezt, da cs Noth that, war Europa unempfänglich für solche, durch Politik
nicht minder, als durch kirchliches Interesse gerechtfertigte, Aufforderung. Nur
einige italische Staaten, als naher bedroht durch der Türken Schwert, dann
die Nhodiser-Ritter, endlich der junge König von Ungarn und Polen,
Wladislaw Iii., unternahmen den Krieg. Einige Siege, welche Hunny ad
erfochten, bewogen Murat Ii. zu billigen Friedensanträgen, in deren Ge-
mäßheit zu Szeged in ein zehnjähriger Stillstand geschlossen und feierlich
beschworen ward (1440). Der gefürchtete Mural, des Friedens sicher und
der Wcltgeschäfte überdrüssig, übergab hierauf die Negierung seinem Sohne
Mohammed, und zog sich nach Magnesia, in die Gesellschaft von frommen
Fakiren und Derwischen, zurück.
In Betrachtung solcher Verhältnisse ermunterte der päpstliche Legat, Kar-
dinal Julian Cesarini, den König Wladislaw zum Friedensbruche.
Der junge Fürst, fanatisch und nach Kriegsruhm dürstend, gab der Sophistik
des Priesters nach, und rückte mit seiner — durch den Abzug der fremden
Schaaren, die nach verkündetem Frieden heimgezogen waren, sehr geschwächten
— Streitkraft kühn voran längs der Donau, dann über den Strom, durch
Bulgarien, bis an die Gefilde von Varna, an den Ufern des schwarzen
Meeres. Hier traf er auf die türkische Macht, welche Murat — durch
die öffentliche Gefahr zur Wicderergrcifung der Zügel bewogen — eilig aus
Asien herbeigeführt hatte; und es geschah die entscheidende Schlacht (10. Nov.
1444), worin, nach anfänglichem Glücke und heldenmüthigem Kampfe,
das christliche Heer durch die überlegenen Schaaren eines wohlgeführten Fein-
des, und der mit Begeisterung, als Rächer des Meineides, stritt, die kläg-
lichste Niederlage erfuhr, der König selbst aber seinen Tod fand. Der Kar-
dinal Julian ward auf der Flucht von den ergrimmten Bauern erschlagen;
die Trümmer des Heeres, von Hunnyad geleitet, gelangten heim. Der
Sultan, welcher selbst große Einbuße erlitten — dreimal so viel, als die
Christen, wie versichert wird — verfolgte sie nicht. Abermals stieg er vom
Throne, um seinen mönchischen Bußübungen obzuliegen, und entriß sich den-
selben seufzend, als ein Aufstand der Janitscharen, welche den Jüngling
Mohammed verachteten, ihn zum dritten Male zur Herrschaft rief (1446). Noch
einmal fühlten die Christen seine schwere Hand bei Kossova (1449), wo er
den Helden Hunnyad nach dreitägigem Kampfe fast zur Vertilgung schlug,
jedoch nicht weiter vordrang. Er starb nicht lange darauf (1431), und hinter-
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Extrahierte Personennamen: Wladislaw Murat_Ii Mohammed Julian_Cesarini Julian Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Polen Szeged Donau Bulgarien Varna Asien
23
Allgemeine Weltlage.
Hindostan, dann auf die sibirischen Eroberungen dernnffen einen flüch-
tigen Blick. Das fortwährend barbarische Getümmel in den übrigen Ländern
und der Todesschlaf Sina's reizen sie nicht. Die Ankunft der Europäer
auf den indischen Küsten eröffnet dagegen ein neues, würdiges Schauspiel.
Aegypten ist jezt ein türkisches Land. Auch die gcsammte nord-
afrikanische Küste — jezt zum Size wilder Raubhorden unter tyrannischen
Führern herabgesunkcn — war durch gemeinschaftliche Religion, gemeinschaft-
lichen Christenhaß und durch wechselseitiges Schuz- und Hilfsbedürfniß dem
osmanischen Reiche verbunden. Auf West- und Süd-Afrika fällt durch
die portugiesischen Entdeckungen Licht und welthistorisches Interesse.
Aber am weitesten ist der Schauplaz, der jezt sich unserm Blicke in einer
ganz neuen, westlichen Welt eröffnet; schon an und für sich durch Eigen-
heiten der Natur und der Menschen der Betrachtung vielfach werth, noch un-
endlich wichtiger aber durch den früh entfalteten mächtigen Einfluß auf Europa
und die gesammte Menschheit.
Die Entdeckung Amerika's und die Reformation öffneten also den
im Uebrigcn meist nur der Hcrrscherpolitik und kleinlichen Interessen dienenden
Völkern zwei unermeßliche Felder für ihre selbstständige Thatkraft und für
edlen Kampf, das Reich einer wundervollen Natur und jenes der heiligsten
Idee.
Billig geht daher der Darstellung sowohl dör allgemeinen politischen, als
der mehr vereinzelten Volksgeschichten jene der beiden großen Revolu-
tionen voran, welche den Hauptcharakter des ganzen Zeitraums bestimmen,
und weitaus den wichtigsten Bestrebungen der Nationen und Einzelnen ihre
Richtung und Bedeutung geben.
Zweites Kapitel.
Entdeckung Amerika's und des Wasserweges nach Ostindien.
8- 1. Quellen.
Die Anzahl der Schriftsteller über Amerika ist Legion. Schon die
Neijebeschrcibungen bilden eine ansehnliche Bibliothek; und jede Provinz, jeder
große Entdecker, jede Seite des Zustandes der Länder und Völker dieses Welt-
teiles hat zahlreiche Bearbeiter gefunden. Wir verweisen im Allgemeinen aus
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
37
mit) des Wasserweges mul; Ostindien.
so reichem Preise. Von Cuba, gesandt von Valesqnez, lief am 10. Febr.
rcs 151 ytcu Jahres Fernando Cortcz mit 308 Soldaten (deren We-
nigste Musguctcn trugen), 109 Matrosen, 6 Pferden, einigen Falkoneten und
10 Feldstücken auf 11 kleinen Schiffen ans, um Montezuma's Reich zu
erobern. Nach seiner Landung in Neuspanien verbrannte er seine Schiffe,
kühner nach allen Umständen, als selbst der große Alexander und Wil-
helm der Cr ober er, welche Aehnliehes gethan, legte Vera Cruz an
und drang in's Innere. Nach einer Reihe romantischer Heldenthaten, durch
Cntschlossenhcit, Ausdauer und nimmer gebeugten Muth, errang Cortez —
begünstigt durch die klug gewonnene Freundschaft des Freistaates von Ttas-
ka la und anderer über Montezuma's Herrschaft aufgebrachter Stämme —
den Sieg über den feigen König, erpreßte von dem Gefangenen die Abtretung
des Reiches, und schlug die hcldenmüthige Anstrengung der Nation unter
Montezuma's Nachfolger, Gnatimozin, mit entscheidenden Schlägen nieder
(1321). Ein herrliches, an allen Schäzen der Natur überreiches, mit ansehn-
lichen Städten beseztes, an Civilisation und Volkszahl alle bisher entdeckten
Gegenden Ainerika's weit übertreffendes, unter einer Herrschaft zum kriegeri-
schen Staate vereinbartes Land, 3oo Meilen lang und gegen 2oo breit, ward
also unterjocht durch eine Handvoll Menschen! Cortez fügte noch zu Neu-
spanien die südlich daran gelegene große, fruchtbare Provinz Gua tim ala,
welche bis gegen den Golf von Darien reicht, und entdeckte in Norden die
langgedehnte, gebirgige, später von Jesuiten angebaute Halbinsel Califor-
nicn (1336). Die Gewalt des Statthalters, die er als Preis seiner Helden-
thaten wohl verdient hatte, mußte er nach Kaiser Karl's V. eifersüchtigem
Willen an Antonio de Mendoza abtreten, und behielt blos den Kriegs-
befchl. Unter emsig betriebenen Cntwürfcn, von den Küsten der Südsee aus
die Fahrt nach Ostindien zu eröffnen, starb der große Cortez (1547) im 62fteu
Jahre seines Alters.
Weit minder rein, obwohl durch gleich erstaunlichen Heldenmuth errungen,
war der Ruhm der Eroberer von Peru. Franz Pizarro, Diego de Al-
magro und Fernando Luque, der Erste der Bastard eines Edelmannes,
der Zweite ein Findling, der Dritte ein Pfaffe, erfüllt von dem Geiste der
Abenteuer und des Raubes, schlossen zu Panama (1324) einen Bund zur
Eroberung des mächtigsten Reiches der neuen Welt. Ein Schiff mit 112
Mann war die ganze Ausrüstung, deren Erfolg nach unsäglicher Mühe und
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Fernando_Cortcz Alexander Alexander Muth Cortez Cortez Antonio_de_Mendoza Cortez Franz_Pizarro Franz
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Cuba Neuspanien Ostindien Peru Panama
67
und des Wasserweges nach Ostindien.
durch die unermeßlichen Steppen Hoch-Asiens erfüllten. Man halt für-
wahrscheinlich, daß, während eine Reihe barbarischer Horden, in westlicher
Richtung sich fortwälzend, Verderben und Verwilderung über Europa brachte,
eine gesittete Nation von den Usern des Jrtisch oder des Sec's Baikal,
dem Schwerte derselben Barbaren gegen Osten entfliehend, über's Meer nach
Amerika gekommen und diesem Erdtheil wohlthätig durch Einführung eini-
ger Kultur geworden sey. Von dem Cooks-Fluß bis zum Nootkasund
zeigen die Eingcbornen noch heut zu Tage eine merkwürdige Vorliebe für
bildliche oder Hicroglyphenmalerei. Hier ist auch der wahrscheinliche Punkt
der Herüberkunft aus Asien.
Weniger durch friedliche Kunst, als durch Kriegsmuth ausgezeichnet, be-
festigten gleichwohl die Azteken oder eigentlichen Mexikaner die Fortdauer
der Kultur durch Gründung eines weiten Reiches, welches anfangs unter
mehreren Häuptern, dann aber (seit 130 oder, nach einer anderen Berech-
nrurg, seit 197 Jahren vor der Eroberung des Reiches durch Cortes) unter
einem Monarchen stand. Derselbe wurde durch Wahl ernannt, und von
solchen Wahlhcrrschern war Montczuma der neunte.
Die spanischen Eroberer beschreiben mit Ausdrücken des Erstaunens die
Pracht, die Herrlichkeit, den blühenden und gesitteten Zustand des mexikani-
schen Reiches. Die Kritik, bei Vergleichung der bewährten Thatsachen, kann
jedoch nicht die begeisterte Selbsttäuschung verkennen, die ihnen dabei die
Feder führte. Sie findet wohl überraschende Lichtpunkte, doch die Schatten
noch vorherrschend.
Die Form des Reiches war der eines europäischen Fcudalreiches in
den Zeiten des Mittelalters nicht unähnlich. Der Monarch, bei allem Glanze,
der seinen Thron umgab, bei allen Aeußerungen der tiefsten Unterwürfigkeit,
womit die Größten sich ihm nahten, war gleichwohl sehr eingeschränkt durch
die Vorrechte eines stolzen und mächtigen Adels, welcher seinerseits über
das gemeine Volk eine drückende Herrschaft übte. Dreißig Häupter vom ersten
Range, worunter zumal die Fürsten von Tczeuko und Ta cuba, geboten
jeder über eine Zahl von etwa 100,000 Gemeinen; unter ihnen erhoben drei-
tausend Edle des zweiten Ranges ihr immer noch stolzes Haupt. Ohne die
Beistimmung der Häupter konnte nichts Wichtiges weder im Krieg, noch im
Frieden geschehen, und sechs Wahlsürstcn vergaben — zwar meist an eiuen
Sprößling des regierenden Hauses, doch immer nur an den, welcher ihnen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Tczeuko
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Europa Amerika Asien cuba
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Zweites Kap. Entdeckung Amcrika's
§. 14. Ihr Schicksal unter dem europäischen Joche.
Ueber diese beiden Völker sowohl, als über alle andere der neuen Welt
(die wenigen ausgenommen, von welchen Unwirthbarkeit oder Unzugänglich-
keit ihres Bodens die Eroberer Amerikas entfernt hielt) erging, bald nach
der Entdeckung, ein herbes Loos. Viele erlitten den Untergang, die übrigen
wenigstens harte Unterdrückung, dabei eine völlige Umstaltung aller ihrer Ver-
hältnisse und einen plözlichen Stillstand, dann einen gewaltsam veränderten
Gang ihrer theils begonnenen, theils naturgemäß vorbereiteten Entwicklungs-
geschichte.
Ungerührt durch die stille Harmlosigkeit der Indianer (also nannte man
die Eingeborenen des fälschlich für Indien gehaltenen Wcltthcils), ungerührt
durch das kindliche Vertrauen und die ehrerbietige Dienstsertigkeit, womit
dieselben den Spaniern gleich als höheren Wesen entgegen kamen, machten
diese sofort ihre Ucberlegcnheit an Kraft, Klugheit und Waffen als Titel der
Herrschaft geltend, und forderten Knechtsdienste, theils in Plantagen, wo
Boden und Lage zu solchen einlud, mehr aber in den eifrigst geöffneten
Schachten der gold- und silberreichen Gebirge. Dieses Loos traf allererst die
Bewohner der schon von Kolumbus entdeckten Antillen, zumal der großen
Insel Hispaniola, worauf die Hauptniederlassung der Spanier und der
Siz des Statthalters war. Die Indianer, durch solche Mißhandlung empört,
griffen endlich zu den Waffen, erlagen aber schnell im ungleichen Kampfe ge-
gen die scharfen europäischen Schwerter, gegen die donnernden Feuerschlünde,
gegen die mächtigen Rosse und die zur Mcnschcnjagd abgerichteten Hunde. Jczt
ward ihr Joch noch härter: außer den Arbeiten forderte man von ihnen
schweren Tribut, und endlich überließ mau sie, in größere oder kleinere Loose
vertheilt, sammt den Bezirken, worin sic wohnten, an die Pflanzer, Krieger
und Abenteuerer zum völligen oder wenig beschränkten Eigenthume. Das
Recht solcher Austhcilung erhielt zuerst der königliche Statthalter, später ward
cs einem eigenen Bevollmächtigten, dem räuberischen Rodrigo Albuquer-
que, verliehen, der es auf die gefühlloseste Weise ausübte. Vergebens erho-
den sich gegen das schreiende Unrecht dieser Ripartimientos die Stimmen
der Wohlgesinnten unter Geistlichen und Laien; vergebens erklärte sich die
gutmüthige Königin Jsabella zur Beschüzerin der Indianer; vergebens
eiferten zumal die Dominikaner — deren Missionsgeschäft dadurch er-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]