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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 277

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
277 sich unter der Last der kleinen, herzförmigen Blätter. Zart und schwank in ihrem Bau, verrät uns die Birke schon aus den ersten Blick, daß sie seh - geeignet ist, ein Windblütler zu sein. Zhre Blüten sind Kätzchen. Die Birke ist ein- häusig wie Weißbuche und Trle, denn jeder Baum trägt Staub- md Stempel- kätzchen . 3ni Winter können wir an ihr viele kleine Staubkätzchen finden, die scheinbar ausgedörrt sind. Aber sie schlafen nur und warten den Frühling ab, ob dann vielleicht auch die Stempelkätzchen, denen es im cherbst noch zu kalt war, hervorkommen werden. Kaum brechen diese aus den Knospen, da blühen auch die Staubkätzchen, und zarte Frühlings! >ft haucht den befruchtenden Staub in die Stempelkätzchen, aus denen sich dann 51' >ct mit häutigen Flügeln versehene Nüßchen entwickeln, die leicht vom winde überall hi geweht werden können. Die bescheidene Birke ist in der Wahl ihres Standort ; gar nicht wählerisch. Man findet sie überall dort, wo ihre Brüder und Schwestern nicht mehr gedeihen wollen: auf öden Heiden, auf nackten Klippen und im kalten Norden. Die Birke ist ein nützlicher Baum. Alles, was sie hat, gibt sie hin zur Freude und zum Nutzen der Menschen und Tiere. Sie schmückt den Garten und den pars und wird auch bei festlichen Gelegenheiten mit Vorliebe zum Schmucke der Straßen und chäuser benutzt (Maibäume). Aus dem weichen aber zähen polze verfertigt der Drechsler allerlei Gegenstände, chölzerne Löffel, Mulden und Tröge sind meistens Gaben der Birke. Die Rinde liefert billige Schnupftabaksdosen. Die Lappländer flechten sogar Körbe und Schuhe daraus. Aus der Rinde wird auch der Birkenteer bereitet, d r als Gerbstoff dient. Auch die Zweige finden Verwendung; Birkenbesen reinigen den Fußboden, und Birken- ruten erwecken bei den Kindern heilsaine Furcht. Die Blätter enthalten zwei Farbstoffe: Schüttgrün und Schüttgelb. 3™ Frühling besitzt die Birke einen Überfluß an Säften. Bohrt man dann die Stämme an, so strömt der Saft reichlich heraus. Aus Birkensaft wird der gesunde und wohlschmeckende Birken- wein bereitet. Tin Zusatz von Waldmeister und Thcenpreis erhöht seinen Wohl- geschmack Die Gäste der Birke. Auf der Birke haben der Birkenrüsselkäfer, der Birkenspanner und die Baumwanze ihre bseimat. 3m Schutze der Birken- sträucher steht das Nest des Birkhuhns. Dieses Tier findet im Frühling und Winter an den zarten Knospen, im Sommer an den Blüten und im cherbst an den Früchten seine Lieblingsnahrung. Die Schwarzdrossel. Ein Bild aus ihrem Leben. Noch ruht tief ' Nacht auf den schweigenden Wäldern, aber schon schreitet der unermüdliche Weidmann auf wohlbekannten Pfaden durch den Forst. Am Rande der bseide versteckt er sich unter den Ästen einer Tanne, um den kommenden Tag und mit ihm das Balzen der Birkhähne zu erwarten. Leider wird ihm nicht immer die erwünschte Beute, wohl aber eine andere Freude zuteil. Tben huscht das erste fahle Dämmerlicht durch die Finsternis und verwandelt die Wacholderbüsche in gigantische Riesengestalten; da regt sich's über ihn: im dichten Gezweig der Tanne. Tin verschlafenes „zack! zack!" ertönt, dann schwingt sich mit schwirrendem Flügelschlage eine Schwarzdrossel zum Gipfel auf. Bald darauf flutet ein weicher, flötender Gesang über Wald und cheide. Ts ist das erste Lied nach langer Winterzeit, und selig lauscht die Natur. Die Mit- schwesterr. der Drossel hören den süßen Gesang; auch sie verkünden die An- kunft des Lenzes, und ihr jubelndes Lied pflanzt sich fort bis ins entlegenste Dörf- chen, woselbst einige Drosseln den Winter verbracht haben. Da schlägt das

2. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 327

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
327 in die Höhe streckend, durchschlüpft er Büsche und Köcher. Bein Nest liegt in Bäumen oder Büschen. Gern baut er es in Scheunen oder Köhlerhütten. Bo zierlich wie der Vogel ist, so zierlich ist auch sein kugelförmiges Nest. Das Flugloch ist klein und niedlich. Der Zaunkönig legt 6—8 Bier. Mit andern Vögeln hat der Zaunkönig keinen Ver- kehr. Zn heiterer Geselligkeit leben kleine Scharen zusammen. Zn seinem Reiche ist der König ein sehr strenger Herrscher. Br duldet darin kein lästiges Ungeziefer. Darum verzehrt er alle in seinem Reiche vorkommenden Znsekten. Zm Winter sucht er sich die wärmsten Stellen und Büsche aus. Dann ist es, als ob fein fröhliches Wesen und Helles Singen uns sage: „Bs muß doch Frühling werden!" 3m Walde. Hinaus mußt du gehen in Wald und Flur, Erquicken dich an der Pracht der Natur; Das Kleinste betrachten, mit Liebe bcsehn, Dann wirst du die Liebe Gottes verstehn. Edelsteine. Bchorr von ferne vermögen wir Laub- uird Nadelwaldungen zu unterscheideil, besolrders dann, wenn Laub- uird Nadelbestände miteinander abwechseln, also nebeneinander liegell. Da hebell sich die dunkelgrünen Nadelwälder von den hellgrünen Laubwäldern deutlich ab. Der Eichenwald reckt seine mächtigen Btäiilnre und knorrigen Äste trotzig in die Lust. Bin weicher Rasen- und Moos- teppich breitet sich unter seinen Zweigen aus. Uirter deu Bichen stehen ver- einzelt Birken, Eschen, Ebereschen, Ahorn und wilde Apfelbäume. Dichtes Unter- holz erschwert das Durchschreiten des Eichenwaldes. Haselnufzsträucher, Schwarz- und Weitzdornbüsche, Stechpalmen und Wacholder, Brombeeren Ulld Him- beeren, Fanlbeerbänme und Seidelbastbüsche versperreil den Weg. Der Boden ist oft gailz mit Heidelbeer- uild Hreißelbeersträuchen überwuchert, von einem Gebüsch zuiil andern klettert die Geißblattranke. Zil feuchten Gründen wächst die Erle, uild die Espe stellt sich ihr zur Beite. Auch dort ist dichtes Unterholz vorhanden. Bin ganz ailderes Bild gewährt der Buchenwald. Die säulenartigen Stämme steigen kühn hinan. Brst mehrere Bieter über der Brde breiteil sich die Äste aus. Sie bildeil das Gewölbe des Doines, das kein Sonnenstrahl zu durchdringen vermag. Darum ist auch der Boden des Buchenwaldes frei voll Unterholz und Kräutern. Nur Farnkräuter und der duftende Waldmeister finden dort als schatteilliebende Hslanzen ihr Fortkommen. Uilser Fuß raschelt in einer Decke dürren Laubes. Auch im Nadelwalde fehlt es an Unterholz. Bine Schicht trockener Nadelii dämpft unfern Schritt. Dell zahllosen grünen Nadeln der Tailneil, Fichten, Kiefern und Lärchen entströmt ein erquickender, herber Dust. Die Lust der Nadelwälder ist für gesuilde uild krailke Bienschen äußerst wohltuend uild er- quickend. Die Liche und ihre Gäste. Vom Bau des Eichbaumes. Die Biche ist der Riese unter deil Wald- bäumen. Zhre riesigen Wurzeln verzweigeil sich sehr weit im Boden. Darum geben sie der Biche einen festen Stand, so daß selbst die stärksten Stürme sie nicht zu entwurzeln vermögen. Riesig ist auch ihr S t a m iil. Bichbäume von 30 bis 35 Bieter Höhe siild keine Seltenheit, uild in Brle bei Dorsten in Westfalen steht- eine Biche, die einen Umfang voll Bieter hat. Der Stamm ist inl Laufe der Zeit hohl geworden. Unl sich eine vor- * Zaunkönige.

3. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 328

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
328 stellung von der gewaltigen Ausdehnung machen zu können, sei bemerkt, daß König Friedrich Wilhelm Ii. gelegentlich eines Manövers 36 Soldaten mit Tornister, Lselm und Gewehr in den hohlen Raum der Eiche eintreten ließ. Tine Schulklasse von 50—60 Kindern fände darin j)latz. Kiesig sind die Äste. Bildet nicht jeder Ast für sich einen Baum? Krumm wachsen sie nach außen dem Lichte zu. Kiesig ist auch die Festigkeit und Dauer- hastigkeit des Eichenholzes. Darum benutzt man dasselbe besonders zu Wasserbauten (Schiffsbau, Brücken, bsafenanlagen, Mühlenräder), zum Haus- bau usw. Sin Kheine hat man z. B. in neuester Zeit eine große Zahl von Eichenxfählen aufgesunden, deren Kern noch gesund war und die von Brücken herrührten, welche die Körner vor etwa 2000 Jahren über den Khein gebaut haben. Die Eiche erreicht auch ein riesiges Alter. Hört man nicht häufig von Eichen, die 1000 und mehr Jahre alt sind? warum ist die Eiche das Sinnbild der Stärke, Treue und Ausdauer? Die Eiche liebt das Licht. Daher sitzen ihre Blätter in Büscheln nur an den Spitzen der äußersten Zweige. Tiefe Einschnitte am Kande machen das Eichenblatt leicht kenntlich. Durch die Ausbuchtungen dringt das Licht bis auf den Waldboden, so daß hier allerlei Sträucher und andere Wald- pflanzen ihr Fortkommen haben, wie ist es auf dem Boden eures Buchen- und eines Tannenwaldes? Die Gäste der Eiche. Groß ist die Zahl der Gäste, denen die Eiche Nahrung und Unterkunft gewährt. Wildschwein, Eichhörnchen und Eichelhäher verzehren mit Borliebe ihre Früchte, die Eicheln. Kuckuck und Specht säu- bern die Eiche von allerlei schädlichen Insekten. Namentlich vertilge,r sie den schlimmsten Feind des Eichbaumes, die haarigen Kaupen des j?rozessionsspin- ners, die ganze Waldungen in kurzer Zeit entblättern können. Selbst 'das Holz ist vor tierischen Feinden nicht sicher. Am verderblichsten Hausen die Larven des Hirschkäfers. Sie bohren fingerdicke Gänge durch das Holz und rnachen dasselbe als Nutzholz unbrauchbar. Unter den vielen Gästen des Eichbaumes ist besonders die G a l l w e s p e bemerkenswert. Im zeitigen Frühjahr sticht sie die Knospen an und legt in jede Öffnung ein Ei. Der Saft strömt besonders nach dieser verletzten Stelle, und um das Ei bildet sich eine rotbackige Kugel, der bekannte Gallapfel. Durchschneidet man denselben rnit einem Messer, so findet man in der Mitte die winzige Made der Gallwespe. Die Schnittfläche des Messers läuft schwarz an, ein Beweis, daß der Gallapfel einen ätzenden Saft enthält. Man beirutzt denselben zur Bereitung der Eisen-Gallustinte, wozu wird die Eichenrinde (Lohe) benutzt? Die Buche. (Kotbuche). Dir Schönheit der Kotbuche wird jeder anerkennen, der in, Frühling die schattigen fallen des Buchenwaldes betritt. Die glatten Stämme zeugen von Festigkeit und Kraft, und die schattigen Kronen erlangen eine gewaltige Ausdehnung, wenn aber irir Mai sich die Zweige förmlich beugen irnter der Fülle des herrlichen Laubes, danir vereint die Buche rnit ihrer Kraft die An- mut der zarten Birke. Mattes Dämmerlicht herrscht in den Hallen des Bu- chendomes, und gerade hier erinnern wir uns des Liedes: „Der liebe Gott geht durch den Wald." Das Holz der Kotbuche hat im Gegensatz zu dein der weiß,- oder lhain- buche eine etwas rötliche Färbung und weist dunkle Streifen auf. Es ist ungemein hart und fest. Tischler und Stellmacher verfertigen darum mit Bor- liebe auch solche Gegenstände daraus, die widerstandsfähig fein müssen: Stühle,

4. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 363

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
— 363 — der Jäger leicht au den Eindrücken seiner Sohlen, die mit ihrer ganzen Fläche den Erdboden berühren. In unserer Heimat ist er vollständig ausgerottet. Fahrendes Volk führt ihn häufig durch die Städte und Dörfer. Dann muß der plumpe Geselle zur Freude der Jugend auf den breiten Sohlen der Hinterpranken tanzen und mit den Vorderfüßen einen Stock tragen. * Brauner Bär. Leben. Der Bär überfällt weidende Pferde und Rinder. Wird er gereizt, so greift er sogar den Menschen an. Seine Lieblingsnahrung bilden saftige Wur- zeln, Kräuter, Beeren und die sprossende Saat. Der Bär ist sogar ein gewisser Feinschmecker; denn er plündert die Nester der Honigbienen. Da der Bär sich zumeist von Pflanzen ernährt, so ist es nicht nötig, daß seine Sinne gut ausgebildet sind. Die Augen und Ohren sind klein. Doch hat er einen scharfeil Geruch, so daß er seine Beute schon von weitem witterll kann. Das Edelweiß. Das Edelweiß ist nur eill kleines, bescheidenes Blümchen. Die ganze Pflanze ist lnit einem sammetartigen Haarüberzuge verseheil. Aus der Spitze des Stengels stehen kleine, linscheinbare Blütenköpfchen dicht beieinander. Ein Kranz stern- förmig ausgebreiteter, von iveißenl Filz überzogener Deckblätter umgeben die Blüten. Gerade dieser weißfilzige Stern ist des Blümchens höchste Zierde. Man benutzt ihn gern als Hntschmuck. Schon nlancher hat beim Edelweißpflücken fein Leben eingebüßt, denn es wächst an den gefährlichsten Plätzen der Alpenwelt. Dort bedeckt eine kaum fingerdicke, magere Erdkrnme den Boden. Aber zähe behauptet das niedliche Pflänzchen seinen Platz all der Grenze des Schnees. Um den vorhandenen Boden nach Möglichkeit ausniltzen zu können, ist das Wnrzel- werk so dicht verzweigt, daß es einem Gewebe gleicht. Das Edelweiß lnuß mit der aufgenommenen Feuchtigkeit recht sparsam umgehen. Der wollige Haarüberzug schirint es vor den Sonnenstrahlen mtb hindert die Verdunstung. Infolge feines geringen Feuchtigkeitsgehaltes verliert auch das gepflückte Edelweiß Form und Farbe nicht. Die Alpenrose. Die Alpenrosen sind niedrige Sträucher, die oft ganze Strecken der höheren Alpenwelt überwuchern, so daß das Auge gleichsam ans einem Walde von Alpen- rosen ruht. Ihre Blätter bleiben immer grün, denn sie müssen dem Strauche die

5. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 346

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
346 Auerhahn, ¿ein geräuschloses Herannahen ist von keinem be- merkt worden. Mit einem Sprunge fliegt er dem schlafen- den Vogel an den Hals und durchbeißt ihm mit seinem scharfen Raubtiergebiß das Genick. — Da erblickt sein scharfes Auge ein Lichhörn- cheu, das sich auf seiner Nacht- wanderung vor dem Räuber zu- rückgezogen hat. Tine wilde Jagd beginnt. Mag das be- hende Tichhörnchen auch noch so geschickt klettern, doch der Marder übertrifft es noch in dieser Kunst, und wenn das verfolgte Gier nicht zuletzt einen Sprung in die Tiefe wagt, ist es unrettbar verloren. Auch Rehkälbcheu, Hasen, Rebhühner und Mäuse verachtet der Mar- der nicht. — 3nt Winter kommt der Räuber auch häufig in unsere Hühnerställe oder auf die Tau- beitschläge uitd richtet hier ein entsetzliches Blutbad an. Was lebt, wird getötet aber iticht gefressen. Tr würgt aus reiiter Mordlust. Da seilt Schaden seinen Nutzen bei weitem überwiegt, besonders aber auch wegett seines kostbaren Helzes, deit der Kürschner mit 8—\2 Mark bezahlt, wird der Marder voit dett Menschen sehr verfolgt. Verwandte. Hu unseren Häusern, Scheunen, Ställeit und uitter Steinhaufen hält sich der Steinmarder auf. <Iu dem weißen Kehlfleck uttd dem mehr grauen Helz ist er leicht zu erkennen. — Besonders bemerkenswert ist der Iltis, der sich gegeit seilte Angreifer uitd Verfolger durch eilte Stinkdrüse am After schützt, indem er bei feiner Verfolgung eine übelriechende Flüssigkeit vott sich gibt; daher hat man ihm auch den Namen „Stänker" gegeben. Mit deut Marder sind ebettfalls verwandt: das kleine und das große Wiesel, letzteres auch Hermelin genannt. Das Heidekraut. Seine Verbreitung. Das Heidekraut bildet dett Hauptschmuck der nord- deutschen Heide und verleiht ihr das Gepräge. Ts bedeckt sowohl trockenen Sandboden, als auch sumpfige Moorgegenden; blüht in sonnigen Tbenen und auf dem Bodeit lichter Nadelwälder; wächst auf niedrigen Hügeln und sturm- umbrausten Höhen; es findet sich am Mittelmeer von Spaniens sonniger Küste bis nach Kleinasielt, vont atlantischen Ozean bis zum Ural. Diese weite Ver- breitung hat das Heidekraut erlangt, weil es sowohl zum Lieben fürs Trockene, als auch für feuchte Standorte eingerichtet und äußerst ge- nügsam und zählebig ist. Seine zweckmäßige Einrichtung. Da der Boden, auf dem das Heidekraut gedeiht, sehr arm an Nahrungsstoffen ist, so hat es eine große Wurzel- fläche; auch geheit die Wurzeln iticht tief in die Trde, sondern verbreiten sich

6. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 379

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
379 köstlichen Früchte. Hier wachsen Bananen. Feigen und Trauben Dem seltener Güte. Duftige Grasplätze bedecken den Boden: die Oase gleicht einenfparadiese. An die regenlose Wüste Afrikas grenzt der regenreiche Sudan. Hier gedeihen nach dem Regen Hirse. Reis und Baumwolle vortrefflich. Während die Steppe zur Zeit der Dürre einen trostlosen Anblick gewährt, verwandelt sie sich nach eingetretenem Regen in ein Wunderland. Zierliche Antilopen durch- schreiten das hohe Gras. Hier begegnet man auch dem Strauße und der Trappe, dem Zebra und der Giraffe. Leopard und Löwe. Adler. Geier und Falke finden reiche Bente. Aus den Teichen tummeln sich Gänse, Reiher und Flamingos umher. Das schreckliche Krokodil steigt in den Flußläufen empor. Schwalben und Bienen- srcsser jagen nach Insekten. Am Abend erfüllen Eulen. Kiebitze und Perlhühner die Luft mit ihrem Geschrei. Der König der Steppe aber ist der Büffel, der selbst den Kamps mit dem Löwen nicht scheut. Noch großartiger wird das Tier- und Pflanzenleben im Urwald. Hier ranken gewaltige Schlingpflanzen, Lianen mit prächtigen Blüten von Bann: zu Baum. Tamarinden. Feigen und Brotbünmc drängen sich dicht aneinander. Tausendstimmiges Vogelgeschrei dringt uns entgegen. An den Zweigen schaukeln sich prächtige Papageien. Die Glanzdrossel hüpft durchs Dorngebüsch. Im Wipfel lärmt der Nashornvogel. Überall rucksen wilde Tauben. Webervögel bauen ihre kunstvollen Nester, Spechte hämmern an den Stämmen. Auch zahlreiche europäische Zugvögel sind hier anzutreffen. Am Boden raschelt es von Eidechsen, Schlangen und goldschimmernden Käsern. Prachtvolle Schmetterlinge. Wespen und Moskitos durcheilen die Luft. Heuschrecken und Termiten hüpfen oder fliegen im Grase umher. Durch das Dickicht brechen sich der Elefant und das Nashorn krachend einen Weg. Ans dem Wasser erhebt sich der ungeheure Kopf des Nilpferdes. Zahlreiche Affen lärmen in den dichten Kronen der Bäume. In den Dickichten des Schilfes haust das Wildschwein. Eichhörnchen und Stachelschweine verbergen sich in den Höhlen. Die Natur hat hier ihre Gaben verschwenderisch verteilt. Der Gorilla. Die Heimat des Gorilla ist dort, wo die Fluten des atlantischen Ozeans die Küsten Niederguineas bespülen, von Kamerun bis zu den Ufern des Kongos. Echt tropischer Urwald bedeckt hier den Boden. Üppiger Pslanzenwuchs schmückt diese regenreiche Zone mit paradiesischer Schönheit. Da findet denn der Gorilla Nahrung in Hülle und Fülle. Er ist ausschließlich Pflanzenfresser, der gewaltige Portionen köstlicher Früchte und junger Pflanzentriebe zu verzehren weiß. Wegen des großen Verbrauchs an Nahrung treibt er sich wie ein Nomade umher und übernachtet gerade dort, wo ihn die Dunkelheit überrascht. Auch den Pflanzungen der Neger stattet er seine Besuche ab und haust dort nach Affenart aus wahrhaft unverschämte Weise. Während die meisten andern Assen: Paviane, Mandrills, Meerkatzen, Seidenaffen, Brüllaffen und viele andere in Herden zusammen leben, findet man den Gorilla nur im „engsten Familienkreise". Oft lebt er sogar einsam für sich allein und ist im allgemeinen so selten, daß wohl kaum die Hälfte der Eingeborenen ihn jemals zu sehen bekommt. Sein Anblick ist imstande, selbst den Beherztesten mit Furcht und Grauen zu erfüllen. Der Körper erreicht bei einer Höhe von 2 in eine Schulterbreite von 1 m. Eine herkulische Kraft wohnt in diesem Körper, besonders in den langen Armen, die bis über die Kniee der Hintergliedmaßen herabreichen. Platte Nägel bedecken die Finger und Zehen. Was der Gorilla mit seinen Armen umklammert, ist verloren. Das lange, zottige, graubraune Haarkleid, woraus nur das abstoßend häßliche Gesicht, die Ohren, sowie die Jnnenteile der Hände und Füße hervorblicken, erhöht noch den schrecklichen Anblick dieses „Waldteufels". Aus dem breiten Maule schaut ein drohendes Gebiß. Es ist dem Gebiß des Men- schen, bis aus eine Lücke zwischen den Schneide- und Eckzühnen, völlig gleich.

7. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 154

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
154 Regen und tragen daher auch viel Wald. Der mittlere Teil ist regenarm, weil eine kalte Meeresströmung den Seewinden die Feuchtigkeit nimmt. Die .Hochebenen zwischen den Ketten sind darum oft wüstenartig. — Eine dieser Wüsten liefert große Mengen Salpeter. An anderen Stellen des Gebirges arbeitet man auf Gold, Silber, Kupfer und Blei. In den Anden haben Kartoffel, Fieberrindenbaum und Kokapflanze ihre Heimat. Lama (Kamelart) und Kondor leben nur in den Kordilleren. Das dünnbevölkerte Kettengebirge war ehedem spanischer Kolonialbesitz. Heute gehört es fünf Republiken. Die Hauptstadt von Columbia ist Bogota, die von Equador (= Äquatorland) Quito (kito). An der Küste von Peru liegen kleine Inseln, die den Guano liefern. Hauptstadt des silber- und zinnreichen Landes ist Lima. In Bolivia ist La Paz die größte Stadt. Im langgestreckten Chile (tschile) wohnen an 20 000 Deutsche. Hauptstadt ist S an tia g o, Haupthandelsstadt Valparaiso (= Tal des Paradieses). Das Tiefland und die östlichen Berglnnder. Das ganze den Kordilleren östlich vorgelagerte Gebiet kann von den feuchten Winden des Atlantischen Ozeans bestrichen werden. Weil es dazu noch größtenteils den Tropen angehört, so muß der Pflanzenwuchs bis zu den Osthängen der Kordilleren hinauf ungemein üppig sein. Wir finden Urwälder mit solch mächtigen Baumstämmen, wie sie keine andere Gegend der Erde ausweisen kann. Man füllt Stämme von 4 m Durchmesser und 100 m Länge. Da können sich Riesenströme entwickeln. Der Amazonenstrom ist der wasserreichste Strom der Erde. In seinen Urwaldgebieten, „Selwas" genannt, entfaltet sich das tropische Tierleben in reichster Fülle. Jaguar und Puma ver- treten Tiger und Löwen. Kaimans machen die Gewässer unsicher, Riesen- und Klapperschlangen das Gebüsch, das biircf) Schlinggewächse (Lianen) so oft verstrickt ist. In den Bäumen turnen und briillen Affen, hoch oben faulenzt das Faultier. Buntschillernde Papageien, Kolibris und Schmetterlinge wetteifern mit den selt- samen Blüten der Orchideen in Farbenpracht. Der Süden des Tieflandes rechnet zu den Republiken Argentinien (= Land des Silberstromes) mit der Haupt- stadt Buenos Aires (= gute Lüfte), Paraguay und Uruguay. Die drei Staaten führen namentlich Fleisch, Fleischextrakt, Schlachtvieh, Wolle und Weizen aus. Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Brasilien ist Rio de Janeiro (rio de schaneiru). Hafenstädte sind Bahia und Pernambuco. In den deutschen Kolonien Südbrasiliens wohnen über 400 000 deutsche Ansiedler. Zu ihren größeren Siedelnngen gehören Blumenau und San Leopoldo. Das Land zu beiden Seiten des Orinoko wird in der trockenen Jahreszeit eine Staubwüste. Ansang Mai verwandelt es sich infolge gewaltiger Regen in ein Grasmecr, wo Hirsche, Rinder, Pferde usw. Weide in Überfluß finden. Im Herbste aber wird das Gebiet zu einem weiten Sumpfe, aus dem die Hügel und die ans Bäumen gebauten Hütten gleich Inseln hervorragen. Die Entdecker dieses Landes am Orinoko fühlten sich an die „schwimmende" Stadt Venedig er- innert und. nannten es Venezuela, das „Klein-Venedig" bedeutet. Der Parana (woher?) vereinigt sich mit dem Paraguay (paragwai) und kurz vor der Mündung mit dem Uruguay (nrugwai). Der Mündungstrichter heißt dann Rio de la Plata (= Silberstrom). Auch am Parana dehnt sich meilen- weites Grasmeer (Pampas) aus, in dem sich 100 000 köpfige Pferde-, Rinder- und Schafherden tummeln. Ihre Hirten, die Gauchos (ga-ntschos), sind be- ritten und besitzen im Gebrauche der Lassos (Wurfschlingen) beim Einsangen der Tiere eine bewundernswerte Fertigkeit. Weltbekannt ist Brasilien als Kaffeeland. Es wächst dort allein soviel Kaffee, wie in allen Kafseeländern der Erde zusammen. Deutschland bezieht dorther für ungefähr 75 Millionen Mark. Die Wälder liefern viele Hölzer, u. a. ein rötliches

8. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 203

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
203 sind, finden sich zahlreiche 5 ü in pfe , Moore, 5 a rt b f I ä ch e n und Rie- se r n w a l d u il g e in Auf der ganzen Strecke bis Karlsruhe treffen wir unmittelbar am Flusse keine einzige Mittel- oder auch nur Rleinstadt. Die beiden größeren Mittelstädte des südlichen Teiles der Lbene, die lebhafte Fabrik- stadt Mülhausen i. T. und die freundliche Universitätsstadt F r e i b u r g , liegen weitab vom Rhein. Tbenfo weit ab hält steh Kotmar an der _jll; erst Straßburg, „die wunderschöne Stadt", rückt dem Rhein auf 5 km nahe. Auch Karlsruhe bleibt noch U/s Stunden von: Rheine entfernt. weiter nordwärts ändert sich das Bild. Die Gabelungen werden seltener, die Ufer vielfach höher. Don links her, vom Pfälzer Bergland, drängt sich höher gelegenes, anmutiges Land dicht ans Ufer, so daß hier die altehrwürdigen Städte Speyer und w o r m s und zwischen ihnen das neuere Ludwigs- Hafen aufblühen konnten. Letzterem Orte gegenüber, an der Mündung des Reckars, liegt M a n n h e i m, ein lebhafter Handelsplatz. Bier Stunden den Neckar aufwärts, da, wo der Fluß in die Tbene tritt, liegt das vielgepriesene Heidelberg, von den: der Dichter singt: „Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Thren reich, Am Neckar und am Rheine, Rein' andre kommt dir gleich." Don hier aus führt eine der schönsten Landstraßen Deutschlands, die Berg- straße, nach Darmstadt, der Hauptstadt des Großherzogtums Dessen. Da der Rhein von den Alpen kommt und von zahlreichen Gletscherbächen gespeist wird, so erfreut er sich einer großen wasserfülle. Don Basel bis Mainz durchfließt der Rhein die Tbene in fast nördlicher Richtung. Durch das vorge- lagerte Gebirge ist der Strom gezwungen, eine westliche Richtung bis Bingen einzuschlagen. Auf seinen: Laufe durch die Oberrheinische Tiefebene fließen ihm kleinere und größere Nebenflüsse zu, rechts? links? Für Handel und Verkehr ist der Rheinstrom von großer Bedeutung. Don Norden kommend, können die großen Rheindampfer bis Mannheim fahren; sie bringen Roherzeugnisse aller Art und versorgen die Tiefebene mit Stein- kohlen. Da der Rhein von Basel bis Straßburg ein „ungeberdiger Geselle" ist, so ist er für die Schiffahrt wenig geeignet. Deshalb hat man den Rhein- Rho n e - R a n a l angelegt. Tr verbindet zunächst Straßburg mit Mülhausen und durch einen Zweigkanal auch mit Basel. Die Zufuhr der Rohstoffe und die Abfuhr der fertigen waren wird durch den Kanal wesentlich erleichtert. Tine Verbindung von Straßburg mit Paris stellt der Rhein-Marne -Kanal her. Zwischen den einzelnen Städten wird außerdem der Verkehr durch Tisen- bahnen vermittelt, die in der Richtung des Stromes laufen. Fruchtbarkeit, Schönheit, Klima. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist in erster Linie durch das außerordentlich fruchtbare Trdreich begründet. Am Fuße der Verberge, die zu dem höheren Gebirgsland hinüberleiten, entfaltet die Tiefebene Reichtum in höchster Fülle: wogende Getreide felder in der Tbene, Mbst Haine und wein gärten an den Abhängen, hin und wieder Tabak- pflanzungen, dazwischen Bäume, die schon südlicheren Gegenden angehören, wie echte Kastanien, Mandel- und w a l n ü ß b ä u m e. Mit der Fruchtbar- keit vereint sich landschaftliche Schönheit. Aus den Gebirgstälern brechen murmelnde Bäche hervor, freundliche Städte und Dörfer reihen sich aneinander, belebte Wege schlängeln sich durchs Gefilde, Burgruinen, von Tfen umrankt, schauen von den pöhen ins Tal hinab. Das „Paradies Deutschlands" hat man die Oberrheinische Tiefebene benannt. Dazu hat sie das in i l d e st e K l i m a unter allen deutschen Landschaften. Besonders ist sie vor den rauhen Nord- und Nordostwinden bewahrt. Nirgends kehrt in Deutschland der liebliche Lenz mit seinem saftigen Grün und seinem Vogelfang so früh ein wie hier.

9. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 215

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
215 schichten bedeckt, welche vor Jahrtausenden, als die Niederrheinische Tiefebene noch ein großes Wasserbecken war — Tölner Bucht — abgesetzt wurden. Den Usern des Rheines fehlen der landschaftliche Schmuck, die rebenbekränzten pügel, die stolzen Burgen; dagegen entwickelten sich große Städte, (warum?) Var lueierbergland. (Das Gebiet der Werra, Fulda und Weser bis Minden.) Lage. Mit dem Namen „weserbergland" bezeichnen wir die ganze, die (Fulda, Werra) Weser von der (Quelle bis Minden begleitende Land- schaft. Sie wird begrenzt im Norden von der Norddeutschen Tiefebene, im Osten vom Thüringer Wald, von dem Lichsfeld und dem bfarz, im Süden von Nhön und Bogelsberg, im Westen vom Nothaargebirge. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Der Vogelsberg bildet die größte Basaltmasse in Mitteleuropa und ist ein kegelförmiger Berg von be- deutendem Umfange, vor Jahrtausenden ist das Gestein aus den: flüssigen Trdinnern hervorgequollen und hat sich in der Tbene aufgetürmt (ähnlich dem Raiserstuhl). Infolge des fruchtbaren Bodens ist der Bogelsberg zur Uälfte mit prachtvollen Waldungen geschmückt; die andere pälfte ist mit gras- reichen wiesen und mit Feldern bedeckt. Durch die reichen Niederschläge und die ausgedehnten Waldungen ist der Bogelsberg ein rechter Wassersammler geworden. (^0 Ouellen speisen die große Frankfurter Wasserleitung. Die Werra hat ihre Ouelle dort, wo Thüringer Wald und Frankenwald zusammenstoßen. Dem Inselberg gegenüber muß sie Bergmassen aus- weichen. Bei dem schön gelegenen Münden nimmt der Fluß die Fulda auf und heißt von jetzt ab Weser.*) Die Fulda (Ouelle?) durchfließt in nördlicher Richtung den Regierungsbezirk Raffel und nimmt links die Tder (woher?) auf. An ihr liegen die Städte Fulda (Bonifazius) und Rassel (Wilhelmshöhe). Bon Münden ab strömt die Weser in einem flachen, nach westen offenen Bogen bis R a r l s h a f e n, wo sie die D i e m e l aufnimmt, deren Tal ehe- mals einen bsauptweg vom Rheine her ins Sachsenland bildete. Am Rnie der Weser liegt das Dorf Herstelle, wo im Jahre 772 Rarl der Große nach der Zerstörung der Irminsäule sein Heerlager aufschlug. In anmutigem Wiesen- tale zieht der Fluß nun nach Norden, vorbei an dem lieblich gelegenen Höxter, in dessen Nähe das weltberühmte Rloster R o r v e i liegt, bis zu dem braun- schweigischen Städtchen Holzminden. Auf der rechten Seite fallen die wald- reichen Gehänge des Sollings allmählich zur Talsohle ab. Unterhalb Holz- minden durchfließt die Weser mit vielen Windungen ein enges, unwegsames Felsental. Mit dem Eintritte des Flusses in die Provinz Hannover weitet sich das Land, und die Weser durcheilt in einem Bogen eine lachende wiesen- und Feldflur. Hameln ist der Hauptort dieses Talbeckens (Rattenfängersage). Nach- dem die Weser wieder in die Provinz Westfalen eingetreten ist, wendet sie sich nach Norden, um sich der Porta westfalika zuzuwenden, durch welche sie oberhalb Minden in das Tiefland eintritt. Die Grenze des Weserberglandes gegen Thüringen und den Harz hin bildet das Tal der Leine. Dieser Fluß entspringt auf dem G i ch s f e l d e und nimmt seine Richtung erst gegen Westen, als wollte er der Weser zufließen. Dann wendet er sich nach Norden und fließt in einem weiten Talabschnitt an Göttin gen vorbei. Bei Hildesheim erreicht er die Tiefebene, wo er an Hannover (hon over == hohes Ufer) vorbei der Aller zuströmt. *) Weser ist die niederdeutsche Form für das oberdeutsche Werra; beide Formen bedeuten so viel als West ström.

10. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 276

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
276 an mit einem „Knappen", das wie das Anfeinanderschlagen zweier Ästchen lautet, hierbei sträubt der chahn die Zedern des Kopfes und der schwarzen und aschgrau gefärbten Kehle. Daraus gibt er schnalzende Töne von sich, die immer schneller aufeinander folgen, bis der „Hauptschlag" ertönt und „das Schleifen" anfängt. Dieses setzt sich zusammen aus zischenden Lauten und hat Ähnlichkeit mit dem Geräusch, das beim wetzen einer Sense entsteht. Beim Balzen breitet der Hahn die schwarzen, weißgefleckten Schwanzfedern fächerförmig aus, läßt die Zlügel hängen und sträubt das Gefieder wie ein Hüter. während der Balzzeit ist er auch noch mehr als sonst ein streitsüchtiger, unverträglicher Vogel, der mit anderen Hähnen die blutigsten Kämpfe ausficht. Ls ist sogar schon vorge- kommen, daß ein „toller" Hahn Menschen und Pferde angefallen hat. Die Jagd aus den balzenden Auerhahn ist eine der edelsten Weidmanns- freuden, wenngleich das Zleisch älterer Vögel kaum genießbar und auch das der jüngeren keineswegs ein Leckerbissen ist. Lin ausgestopfter Auerhahn da- gegen ist eine mit Recht geschätzte Jagdtrophäe. Der Hahn ist jedoch so scheu, daß der Jäger die größte Vorsicht anwenden muß, um seiner habhaft zu werden. Nur unmittelbar nach dem Hauptschlag springt der Jäger jedesmal um einige Schritte seinem Ziele näher, um endlich dem stolzen Hahn das tödliche Blei zuzusenden, ehe derselbe bei ausgehender Sonne den Balzbaum verläßt. Hocherfreut nimmt der glückliche Schütze die seltene Beute vom Boden aus und bewundert das prächtige Gefieder. An der Kehle bilden die Zedern einen 6—8 cm langen Bart. Über den Augen leuchtet ein kahler, hell- roter Zlecken. Der Rücken ist auf schwärzlichem Grunde rostbraun, der Bauch schwart und weiß gefleckt, Hals und Brust glänzen stahlgrün. Das kunstlose Nest baut die viel kleinere, erdfarbene Auerhenne in einer Vertiefung des Bodens und legt darein 6—\2 (Eier. Die meisten Nester sind so schlecht versteckt, daß Marder und Züchse leicht die brütenden Hennen er- würgen und die Lier verzehren können, Hieraus erklärt es sich, daß das Auerwild in den großen, zusammenhängenden Waldungen des nördlichen und mittleren Luropas und Asiens verhältnismäßig selten zu finden ist. Ls gibt bewaldeten Bergen und Hügeln, wo Laub- und Nadelhölzer miteinander ab- wechseln, den Vorzug und liebt besonders Bestände der Rotbuchen und mit Heide- kraut, Heidelbeeren und Wacholder bewachsenen Boden. Vier sucht es am Tage seine Nahrung, bäumt jedoch am Abend aus Zurcht vor dem Raubzeug in halber Baumhöhe auf. Stuf ähnliche weise wie den Auerhahn erlegt der Jäger den kleineren Birkhahn, dessen leiersörmiger Schwanz dem Vogel zur höchsten Zierde gereicht. Andere Hühnervögel (an den kurzen Zlügeln und den kräftigen Beinen erkennbar), z. B. den Z a s a n, das Haselhuhn, das R e b h u h n und die Wachtel schießt der Weidmann meistens auf der Suche vor dem Hühnerhunde. Die Birke. Äufzeres. Die blendendweiße Rinde des schlanken Stammes macht die Birke schon von weitem erkennbar. Sie ist ein schöner Baum, wenngleich sie auch von manchen anderen waldbäumen an Höhe und Stärke bedeutend über- ragt wird, was ihr an Kraft und Masse abgeht, das ersetzt sie durch Zartheit und Milde. Sie ist es auch, der der warme Hauch des Zrühlings die erstere Blätter entlockt, und wenn andere waldbäume noch zaudern, sich in ein flatterndes Zrühlingskleid zu hüllen, wispeln und lispeln die Birkenblättchen schon von der Wonne des Lenzes. Beim leisester: Windhauch geht ein geheimnisvolles Zlüstern durch das Laubwerk. Die schwanken Zweige und sadendünnen Blattstiele senken
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