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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 210

1880 - Sondershausen : Eupel
210 geht, jemand aus der Stube dem Fremden entgegengehen und die Arbeit so lange versäumen muß. Der Platz bei dem Herde ist der schönste unter allen. Ein rings herabhangendes, niedriges Strohdach schützt die schwachen Wände, hält den Lehm trocken, wärmt Hans und Vieh und wird mit leich- ter Mühe von dem Wirte selbst gebessert. Ein großes Vordach schützt das Haus nach Westen und deckt zugleich die Schweinekoben, und um end- lich nichts zu verlieren, liegt der Mistpfuhl vor der Ansfahrt, wo ange- spannt wird. Wo alles unter einem Dache, um ein Feuer beisammen lebt, wo der weite Raum der Einfahrt gleichsam ein bedeckter Marktplatz für das kleine häusliche Gemeinwesen ist, um welchen herum dessen sämmtlichen Gliedern, Menschen und Vieh, ihre besonderen Plätze angewiesen sind; wo eben dieser Raum die Jugend nicht bloß zu angestrengter Arbeit, sondern auch zu heiterem Tanze versammelt: da mußte ein haushälterischer, anhäng- licher Sinn für die Familie, eine größere Anhänglichkeit selbst für das Vieh, mußte für den Genuß der Freuden des Lebens im engen und be- kannten Kreise eine festere Neigung entstehen, als wo alles innerhalb der- selben Wirtschaft zerfahren und getrennt lebt. Gehen wir vom Haus in die Umgebung über, so findet sich der Hof einerseits vom Garten, andrerseits von Wiesen und Ackerland umgeben. Die Felder sind von einem Erdwall umzogen, auf dem dichtes Gesträuch wächst und knollige Baumwnrzeln immer neue Sprossen treiben, die alle fünf bis sechs Jahre abgehauen werden. Über die Felder und Wiesen hin ragt das Gehölz. Je älter die Eichen im Gebüsche, desto stolzer und selbst- bewußter der Landmann. Hier und da gewährt das Gebüsch eine Durch- sicht nach dem Nachbarhofe, oder es öffnet sich eine Fernsicht nach dem Thurme des Dorfes, der am Sonntag alle Bewohner der vielen zerstreu- ten Höfe zur Kirche ruft, der den eigentlichen Einignngspnnkt der Ge- meine bildet. I. Möser. 29. Der Schwarzwald und seine Bewohner. Der Schwarzwald stellt sich als eine zusammenhängende Bergmasse dar, woraus mehrere bedeutende Kuppen hervorragen. Den Namen führt er vom dunkelgrünen Nadelholz, womit Hänge „und Kronen reichlich be- wachsen sind. Der Hauptknoten, von welchem Aste nach allen Richtungen sich ausstrecken, ist in der Nähe der Kinzigqnelle. Dieser Hauptknoten und alles südlich davon gelegene Gebirge heißt der Ober-Schwarzwald, alles nörd- liche heißt der untere. Unter den Thälern des Schwarzwaldes hat die Murg das schönste, die Treisam oberhalb Freiburg das wildeste. Am Neckar hinab verlieren sich die Berge in hochgelegene Hügelstriche; und zwischen Neckar und Donau ändert sich bald der Name des Gebirges in den der rauhen Alp. Aber gleich den an der anderen Seite des Rheines gelegenen Vogesen fällt der Schwarzwald am kürzesten und steilsten ins Rheinthal ab. Hier ist auch seine schönste Seite, denn es verwandelt sich schnell das waldige Gebirge in sanfte Traubenhügel, und an den Weizen- und Spelzgefilden stehen mächtige Nuß- und andere Ostbäume; ja Mandeln und süße Kasta- nien sieht man an den warmen, unteren Abhängen der Berge, während im Schwarzwald selbst die Kirsche erst im September zeitigt, und ans

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 274

1880 - Sondershausen : Eupel
274 Sophaüberzügen, Mützen u. dergl. daraus. Mit den kurzen Haaren stopft man Sattel, Kissen, Matratzen und Stühle. Die Haut gibt ein gutes Leder. Die Vorderzähne dienen zum Glätten; die Backenzähne werden vom Drechsler verarbeitet. Die starken Sehnen am Fuße kaufen Sattler und Orgelbauer; die Hufe verarbeitet der Horndrechsler. Nach Th. Schcrr. 4. Die Fledermaus. Die Fledermäuse gehören nach ihrer Körperbildung und Lebensweise zu den merkwürdigsten Säugethieren; Kopf und Rumpf sind mit Haaren bedeckt, wie bei den meisten andern Säugethieren; ebenso sitzt das Maul voll spitziger Zähne, aber die Gliedmaßen, zumal die vorderen, sind un- gemein verlängert und durch eine dünne Flughaut verbunden. Im Ge- sichte befinden sich an verschiedenen Stellen Drüsen, aus welchen ein talg- artiger, übelriechender Stoff ausschwitzt, womit sie beim Putzen Haar und Flughaut überall fettig machen, damit Regen und Thau nicht daran haften. Am Tage halten sich die Fledermäuse in alten und wenig bewohnten Ge- bäuden, in Felsenklüsten und hohlen Bäumen ans, des Abends und Nachts dagegen fliegen sie umher und suchen sich Nahrung, die in allerlei In- sekten, namentlich in Nachtschmetterlingen, Mücken und Käfern besteht, also in Thieren, die uns mehr oder weniger schädlich werden. Zu einer Mahlzeit gebrauchen sie etwa ein Dutzend Maikäfer oder 70 bis 80 Fliegen. Wollten wir daher die Fledermäuse tödtcn, weil sie ein etwas häßliches Ansehen haben und manche Menschen sich vor ihnen fürchten, so würden wir uns selbst den größten Schaden dadurch zufügen. In Gegenden, wo man sich seit Menschengedenken nicht um die Naturgeschichte der Thiere bekümmert hat, hält man die Fledermäuse für Speckdiebe und nennt sie deshalb auch wohl Speckmänse. Diese Annahme ist aber ganz unbegründet und dem Rufe der Fledermäuse natürlich eben so schädlich, als wenn man zu einem ehrlichen Menschen sagt, er sei ein Dieb. Es ereignet sich wohl einmal, daß sich eine Fledermaus an einem kalten Herbsttage in einen Schornstein begibt, das geschieht aber nicht des Speckes, sondern lediglich der Wärme halber. Nicht die Fledermäuse, sondern die Mäuse und Ratten fressen Speck und Fleisch an, worüber niemand in Zweifel ist, der sich einmal die Nagezähne dieser Thiere angesehen hat. Bemerkenswert ist, daß die Fledermäuse selbst in der größten Finsternis, ja sogar mit verklebten Angen, mit ungemeiner Sicherheit fliegen, den im Wege stehenden Gegenständen gewandt ausweichen und sich in allen Gängen und Winkeln, wohin sie geraten, zurecht finden. Der Grund dieser Ge- schicklichkeit ist im Bau der Flughaut und der großen Ohrmuscheln zu suchen. Wie diese nämlich von zahlreichen Adern durchzogen werden, so verlaufen in ihnen auch eine außerordentliche Menge von Nervensäden, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man eine ausgespannte Flug- haut gegen das Licht hält. Die Nerven sind aber ebenso bei den Thieren, wie bei uns, die Ursache des Gefühls. Je mehr Nerven nun auf einer Fläche verbreitet find, desto feiner wird daselbst auch die Wahrnehmung durch das Gefühl sein. Bei der Fledermaus hat diese Gefühlsfeinheit in den genannten Häuten einen so hohen Grad erreicht, daß sie im stände

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 243

1880 - Sondershausen : Eupel
243 Jahreszeit sumpfig wird. In diesem Hausen zahlreiche Herden von Elephanten und Nashörnern, welche oft in die benachbarten Reisfelder einbrechen und sie verheeren. Auch Füchse, Eber, Bären und anderes Wild lebt hier in Menge. Der Abhang des Gebirges hat ebenfalls dichte Waldungen von Kastanien, Walnußbäumen, Lorbeeren, Birken und Nadelhölzern nebst vielen einheimischen Bäumen mit köstlich duftenden Rinden, Ölen und den schönsten Holzarten. Die Thäler sind schön und fruchtbar, stark bevölkert und gut bebaut, meist mit Reis und Baumwolle, aber auch mit Korn, Mais, Zuckerrohr und Reben. Aus den höchsten grünen Halden finden sich der Wachholderstrauch, die indische Birke, Alpenrosen und viele Berg- kräuter. Hier leben das Moschusthier und das wilde Schaf, und Reb- hühner und Fasanen brüten bis nahe unter die Schneegrenze. Viel höher noch, als das Pflanzenleben geht, thürmen sich die majestätischen silber- reinen Schneegipfel empor, und zwischen ihnen liegen die ungeheuren Gletscher und Schneefelder, aus denen die indischen Flüsse kommen. Der Himmel ist hier meist rein, tief schwarzblau, und die Sterne leuchten nachts im hellsten Glanze. Indien ist ein wunderreiches Land! Wo die Luft feucht genug ist, wie z. B. auf Malabar, winken dem Wanderer aus der Ferne stundenlange, dunkle Wälder von Kokospalmen, deren schlanker Stamm an 26 Meter hoch wird. In den trockenen Gegenden wächst die aus Arabien eingeführte Dattelpalme. Die Sagopalme und der Brotbaum gewähren reichliche 'Nahrungsmittel. Muskatnüsse, Zimmt, Gewürznelken, Ingwer und Pfeffer kommen aus Indien. In den Schlammniederungen gewährt der Reis jährlich eine zwei- bis viermalige Ernte. Man findet Gräser, deren Halme an 15 Meter hoch werden (Bambus). Das Ebenholz Indiens war schon bei den Alten berühmt. — Reich ist auch die Thierwelt. In den Flüssen lauern Krokodile; in den Büschen schleichen giftige Schlangen; in den Wäldern hausen Löwen, Tiger, Panther, Elephanten, Nashörner und eine Menge prachtvoll gefärbter Vögel. — Die Erde bringt Gold, Diamanten und andere Edelsteine, und bei Ceylon werden Perlen gefunden. Die eingebornen Einwohner dieses schönen Landes, Hindus genannt, sind Heiden und suchen ihre Hilfe bei den stummen Götzen. Nun mühen sie sich mit allerlei selbsterfundenem Götzendienst und mit Quälereien ihrer Leiber ab, um Ruhe für ihre Seele zu finden, und alles ist doch umsonst. Dazu kommt allerlei Plage und Not von außen. Ihr Land ist in den Händen der Engländer, welche von dem Gute und der sauern Arbeit der Inder reich werden wollen. So sind sie durch eigene und fremde Schuld geistlich und leiblich verkommen, dennoch aber immer noch ein Volk mit reichen Anlagen. — Im Jahre 1705 wurden von Dänemark aus zwei Missionare, welche im Waisenhause zu Halle durch August Hermann Francke gebildet waren, nach Ostindien geschickt. Es waren Bartholomäus Ziegen balg und Plütschau; später folgte ihnen der treue Schwarz und mehrere andere. Aus den fünf ersten Hindus, welche 1707 in der Kirche zu Tranquebar auf der Küste Koromandel getauft wurden, sind jetzt viele Tausende geworden, welche aus der Finsternis zum Licht hindurch- gedrungen sind. Missionsgesellschaften in England, Schottland und Deutsch- land schicken fort und fort neue Sendboten nach Indien. Auf 200 Stationen wird gepredigt, und weit und breit durchreisen die Missionare das Land. Wie gering auch die Zahl der Bekehrten ist, wenn man sie mit den vielen 16*

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 300

1880 - Sondershausen : Eupel
300 selten machen eine solche gänzliche Umwandlung durch und leben zuletzt als schöne, geflügelte Thierchen in der Lust und auf Blumen, während sie vor- her als Würmer in der Erde, im Wasser, im Morast und Unrate lebten. Doch können sich auch manche Insekten, z. B. die häßliche Laus, der giftige Skorpion, die Spinne, nicht dazu entschließen, so zu sterben, und bleiben daher bis ans Ende das, was sie waren: eine häßliche Spinne, oder Laus, oder ein Skorpion. Bei einer solchen Umwandlung kann man sich allerdings vieles denken, und schon die Alten haben daher den Schmetterling und seine Umwandlung als ein Sinnbild der Unsterblichkeit der Seele betrachtet, welche auch, wenn der Augenblick und die Umwandlung des Todes glücklich überstanden ist, in hoher Schönheit und Herrlichkeit hervorgehen und, aller armen Gebre- chen ihres Leibes los, nun ein rein geistiges Leben führen wird. Es gibt einen weißen Schmetterling mit etlichen Flecken aus den Flügeln, der legt seine Eier unter die Blätter der Reseda, daß sie nicht naß werden vom Regen und Thau. Die Eier aber kleben mit dem offenen Ende am Blatte, und wenn nun das Junge darin erwacht und heraus will, findet es den Ausgang versperrt, nicht mit Eisen oder Holz, sondern nur mit seinem Futter, das ihm so gut mundet, wie uns Rosinen und Mandeln. Wenn es sich dann durchgespeist hat, steckt es sein Köpfchen ein paar mal in die Höhe und weidet dann fort, zur rechten oder linken, wie es will. Der Vater im Himmel macht es dem kleinen Würmlein, als schlösset ihr ein Knäblein oder Mägdlein in eine stille Kammer, deren Thür ein großer Pfefferkuchen wäre, und sprächet zu ihm: „Jetzt schlaf, und wenn du aufwachst und willst zu uns heraus in den Sonnenschein, so mußt du dich durch den Honigkuchen hindurch essen/' So aber Gott für ein Würmlein also sorget, das heute noch lebt und morgen dem Sper- linge zur Speise dient, sollte er das nicht vielmehr euch thun? O, ihr Kleingläubigen! Kehr. 29. Die Honigbiene. Dreierlei Bienen beherbergt ein jeglicher Stock, eine Königin, die das einzige Weibchen unter allen ist; hunderte von großen männlichen Bienen oder Drohnen, ohne Stachel, mit fast zusammensitzeuden Augen; tausende von kleinen Arbeitsbienen mit giftigem Stachel und getrennten Angen. Die Bienen, welche wegen ihrer Erzeugnisse, Honig und Wachs, den Menschen sehr wichtig sind, leben an einigen Orten verwildert, und zwar meistens in hohlen Bäumen; gewöhnlich sieht man sie jedoch in einem halb gezähmten Zustande, indem der Mensch sie zwingt, in gemachten Wohnungen ihre kunstreichen Bauten von Wachs anzulegen. Die Königin, von welcher sich in der Regel nur eine einzige in dem Stock befindet, ist die Seele des Ganzen, weil von ihr das Wohl und Weh des ganzen Vol- kes abhängt; sie vermeidet daher jede Gefahr und fliegt nur dann aus, wenn sie sich an die Spitze eines jungen Schwarmes stellt, um eine neue Kolonie zu gründen. Es geschieht dies, wenn sich eine oder mehrere junge Königinnen im Schwarm gebildet haben. Hält sic aber schlechtes Wetter ab, zu schwärmen, so tobtet sie die junge Königin noch in der Wiege, oder, wenn sie diese verlassen hat, mitten unter dem müßig zuschauenden Volke.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 306

1880 - Sondershausen : Eupel
306 gefleckten Schneckenhause an, daß es von Gras und von den Blumen her- stammt. So verwandeln sich auch Brot und Suppe in die festen Knochen unseres eigenen Körpers. Das Haus vertritt bei der Schnecke die Stelle der Knochen. Sie ist an dasselbe gewachsen und kann es nicht verlassen. Wenn es Winter werden will, zieht sie sich ganz in ihr Hans zurück, macht ans Schleim eine Thür davor und schläft ein. Sie schläft, bis der Frühling sie weckt. Mitunter kommen aber auch wohl während des Winters Vögel und suchen die schlafende Schnecke auf. Sie zerschellen das Schneckenhaus an einem Stein und verzehren die Bewohnerin. Ist die Schnecke alt geworden, so schließt sie ihre Thür wohl noch einmal, öffnet sie aber nicht wieder. Das Häuschen ist jetzt ihr Sarg, zu dem sie sich selber den Deckel bereitet. Hier verwest sie. Es fließt ein dunkles Wasser aus dem Gehäuse, das tröpfelt in die Erde. Die Wurzeln der Blumen trinken es, oder es ver- dunstet, steigt hinauf in die Wolken und fällt im Regen wieder herab ans den grünen Rasen. Das Schneckenhäuschen dient kleinen Käfern zur Wohnung, oder Kindern zum Spielzeug, bis es zerbricht und wieder zur Erde wird, davon es genommen ist. Nach H. Wagner. 35. Die Blutkoralle. Die Korallen gehören zu den Pflanzenthieren mit steinartigem Gehäuse. Es gibt wohl gegen 500 unendlich verschiedene Arten von Korallen; diese zeigen sich sternförmig, jene röhrenförmig, andere wie Stauden, und sie alle sind Bewohner des Meeres. Die sternförmigen lassen die thierische Natur ziemlich am deutlichsten wahrnehmen. Ihr gallertartiger Körper bildet sich mit seinen acht Armen wie ein Stern ah. Das Ei, in welchem das Thierchen verborgen liegt, ist kaum mit blossen Augen zu sehen, und natürlich ebenso mühsam erkennt man das letztere nach der Geburt selbst. Doch es dauert nicht lange, so schwitzt es seinen kalkartigen Saft aus, der sich an den väterlichen Stamm, den Hauptstern, anlegt und verhärtet. Es legt nun seine Eier, stirbt und bildet nun die Grundlage für eine neue Nachkommenschaft, und im Laufe der Jahre ist das Ganze zu einem Stamme geworden mit vielen Ästen. Im Handel spielt die Blutkoralle, welche sich vornehmlich im mittelländischen Meere vorfindet, eine wichtige Bolle. Sie wurde sonst sehr viel zu Halsketten, Bingen und anderen Schmucksachen ver- arbeitet. In Europa hat sich die Liebhaberei für die schönen roten Putzsachen sehr gemindert, und die Zeit, wo man eine solche Korallen- kette mit 700 Thalern bezahlte, ist längst vorüber; der Orient wechselt weniger in Sitten und Gebräuchen, und da man dort den Korallen etwas Heilkräftiges zutraut, so gelten dergleichen Dinge doch noch so viel, dass man aus Sardinien und Frankreich alle Jahre wohl achtzig Fahrzeuge nach der afrikanischen Küste absendet, namentlich nach den Küsten von Marokko und Tunis, um Korallen zu fischen. Da sie auf dem Meeresgrunde sitzen, so erfordert es manche Vor- richtungen, die Korallenstauden mittelst netzartiger Beutel abzubrechen und heraufzubringen.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 211

1880 - Sondershausen : Eupel
211 mancher Strecke kaum Hafer und Wicken gedeihen. Der Markgräfler, der beste Wein Hierselbst, wächst am Abhange des südwestlichen Bergstriches. Die durchschnittliche Höhe des Schwarzwaldes betrügt 600 bis 900 Meter, der höchste Punkt ist^der Feldberg, welcher 1450 Meter hoch ist. Eigentümlich in Sitte, Sprache und Gestalt, bewohnen verschiedene Völkerschaften die Rheinebene. Vor allem birgt der Schwarzwald ein kräf- tiges, gesundes, wackeres Volk von Hirten, Holzhauern, Flößern, Ackerbauern, das alte Sitte, alte Kühnheit erhalten hat. Riesenhohe Tannen und Fichten stößt der Schwarzwälder auf seinen Gebirgsbächen hinunter zum Neckar und Rhein, auf dem sie in große Flöße verbunden werden, so groß, daß oft vierzig Menschen auf denselben sind, um sie mit Rudern und Stangen zu regieren. Mit dem breitkrempigen Hute, der roten Weste und den weißen Hemdärmeln stehen diese kräftigen Gebirgssöhne in langer Reihe auf dem schwimmenden Walde und lassen ihn im taktmäßigen Ruderschlage nach den Niederlanden hinabgleiten, um reichen Städten feste Unterlage, schwellenden Segeln Stütze zu gewähren. Für Holz tauscht der Schwarzwälder das Brotkorn ein, das ihm sein Boden ans den Bcrgeshöhen verweigert. Seine Holzschnitzereien, Uhren, Stroh- hüte sind durch ganz Deutschland bekannt. Man findet überdies auch im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten, Pech- und Theersiedereien, be- sonders aber viele Sägemühlen. Die Wohnungen liegen in wild-schönen Thälern zerstreut umher, von Holz, mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Die Stuben zu ebener Erde sind schwarz getäfelt, mit vielen Fenstern ver- sehen^ ohne viel Licht zu haben, wegen der weit vorspringenden Dächer. Zu den Schlafgemächern führen Gänge von außen. Unter diesen Gängen, draußen im Hause, liegt der Holzvorrat. Auf der Hinterseite senkt sich das Dach bis auf den erhöhten Boden, so daß man wie über eine Brücke nach der Tenne der Scheune fährt und über denköpfen von Menschen und Thieren drischt. Keine Hütte ist ohne plätschernden Brunnen, und nicht selten steht eine kleine Kapelle daneben mit einem Glöckchen zum Morgen- und Abendgebet. Kntzner. 30. Des Knaben Berglied. 3. Der Berg, der ist mein Eigentum, da ziehn die Stürme rings herum; und heulen sie von Nord und Süd, so überschallt sie doch mein Lied: Ich bin der Knab’ vom Berge! •ich bin der Knab’ vom Berge! 4 j t 1. bin vom Berg der Hirten knab’, f-seh’ auf die Schlösser al herab; die Sonne strahlt am ersten hier, am längsten weilet sie bei mir; 2. Hier ist des Stromes Mutterhaus, ich trink’ ihn frisch vom Stein heraus; er braust vom Fels in wildem Lauf’, ich fang’ ihn mit den Armen auf; ich bin der Knab’ vom Berge! Sind Blitz und Donner unter mir, so steh’ ich hoch im Blauen hier; ich kenne sie und rufe zu: lasst meines Vaters Haus in Ruh’! Ich bin der Knab’ vom Berge. 5. Und wenn die Sturmglock’ einst erschallt, manch Feuer auf den Bergen wallt, dann steig’ ich nieder, tret’ ins Glied, und schwing’ mein Schwert und sing’ mein Lied; Ich bin der Knab’ vom Berge! 14* Tjhland.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 257

1880 - Sondershausen : Eupel
257 der Orinoko, der Amazonenstrom und der La Plata. An allen diesen Flüssen ziehen sich unabsehbare Llanos oder Wiesenebenen hin. Die Orinokoebene ist größer als Deutschland, aber ohne Quellen und Bäume. In der trockenen Jahreszeit ist sie eine von der Sonne verbrannte, dürre Flüche; der Boden klafft in Spalten, und Staubwolken steigen in die brennend heiße Luft. In der Regenzeit dagegen bedeckt sie sich schnell mit dem prächtigsten Graswuchse. Tritt der Orinoko über die User, so ver- wandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel. Nur vereinzelte Hügel ragen empor. Hierher flüchten sich Pferde, Maulthiere und Rinder, die, von kühnen Hirten bewacht, frei umherstreifen. — Der Amazonen ström ist der größte Strom der Erde; in einer 40 Meilen breiten Mündung wälzt er seine Fluten in den atlantischen Ozean. So gewaltig fällt seine Wassermasse ins Meer, daß man die Kraft seiner Wogen noch 60 Meilen weit im Meere verspürt. In der Ebene des Amazonenstroms breitet sich ein zusammenhängendes Waldgcbiet ans, das 6 mal größer ist als Deutsch- land. Dieser Urwald ist für den Menschen meist unzugänglich, oder man muß sich den Weg mühsam durch das üppige Unterholz und durch das Gewirre von Schlinggewächsen mit der Apt bahnen. Der Hauptschmuck dieser Wälder sind die Farrenkräuter, die dort so groß werden wie die Bäume in unsern Fichtenwaldnngen, und die Palmen. Astlos erheben sich unzählige Säulen derselben, dicht an einander gedrängt; 20 bis 30 Meter über der Erde wird von ihren gewaltigen Blätterkronen ein dichtes, grünes Dach gebildet. Nur selten dringt ein Strahl der Sonne durch dasselbe hindurch, so daß selbst am Mittag der Wald in tiefes Dunkel gehüllt ist. — Auch am La Platastrom dehnen sich ungeheure, theils sumpfige, theils kalkige, dürre Flächen aus. Auf letzteren wachsen aber doch einzelne Bäume und Gesträucher; besonders gedeihen hohe Disteln und prachtvoll blühende Kaktuspflanzen, die durch ihre Stacheln dem Wanderer den Weg versperren. An den seichten Stellen der großen Flüsse Südamerikas liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, die nngeschlachten Körper der Krokodile. In den Lachen wälzen sich die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Den Schwanz um einen Baumstamm befestigt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die tigerflcckige Boaschlange. Schnell schießt sie auf den unter dem Baume hinlaufenden Stier oder aus das schwächere Wildbret; sie überzieht den Raub mit Geifer und zwängt ihn mühsam durch den stark anschwellenden Hals. Der Urwald widerhallt von dem Gebrüll der Jaguare und von dem dumpfen, Regen verkündenden Gebrüll bärtiger Affen. Die grün, blau und rot gefärbten Papageien erfüllen auf den Gipfeln der Bäume die Luft mit ihrem krächzenden Geschrei, während das Faulthier träge am Stamme hängt. Schlangen, noch schöner als die Blumen, winden sich im Grase und haschen nach Insekten und Vögeln. Bunte, mit den Regenbogenfarben wetteifernde Schmetterlinge umgaukeln die großen, prächtigen Blumen. Käfer leuchten wie Edelgestein in wunder- barem Glanze. Kolibris, deren Gefieder den Smaragden und Rubinen nichts nachgibt, flattern von Blume zu Blume. Zahllose Herden von ver- wilderten Pferden und Rindern schweifen in den Steppen umher; tausende von ihnen werden jährlich mit Schlingen gefangen. Häute und Hörner der Rinder werden in großer Menge nach Europa versendet, während man den größten Theil des Fleisches den Raubthieren überläßt, Helmrich, Vaterland. Lesebuch. 17

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 259

1880 - Sondershausen : Eupel
259 Magelhaens 1510 den Welttheil entdeckt hatte, waren es vornehmlich Holländer, welche später die Entdeckungen erweiterten. Aber erst seit 1770 sind durch den berühmten Weltumsegler Cook diese Inseln bekannter ge- worden, und noch immer entdecken Seefahrer in dem ungeheuren stillen Meere bisher unbekannte Inseln. Neu Holland, die größte Insel der Erde, ist nicht viel kleiner als Europa, aber in seinem Innern ein noch wenig bekanntes Land; an den Küsten erschweren Untiefen und heftige Brandungen das Landen. Nur die Ostküste, seit 1788 von den Engländern in Besitz genommen und Neu- südwales benannt, ist hinreichend bekannt durch ihre Verbrechercolonien und zahlreiche andere Niederlassungen. Dort sind seit 1851 große Goldlager entdeckt, und seitdem sind viele Europäer dorthin gezogen. Einförmig wie das Land ist auch die Pflanzen- und Thierwelt. Die Bäume sind niedrig, die Wälder von düsterem Ansehen; weite Flüchen von hohem Grase bedecken den Boden. Das größte Säugethier ist das Känguruh. Es ist an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich und hat sehr kurze Vorder- und sehr lange Hinterfüße, so daß es sehr weit springen kann. Die Vögel haben ein sehr schönes Gefieder, aber wenige sind Sing- vögel. Doch gedeihen europäische Getreidearten und Hausthiere sehr gut. Einige hundert Meilen weit nach Südosten liegt Neuseeland, eine Doppelinsel mit schönen Ufern, hohen Bergen, dichten Wäldern, rauschenden Wasserfällen und lieblichen Seen. In den Wäldern findet man eine Art Eiche, welche erst in einer Höhe von 30 Meter eine Krone bildet und einen Durchmesser von 4 Meter hat. Sie wird besonders zum Schiffsbau gebraucht. In dem Boden gedeihen alle Getreidearten und Feldfrüchte vortrefflich. Berühmt ist auch der neuseeländische Flachs, der in sumpfigen Gegenden wild wächst. Die Eingeborenen verfertigen daraus Kleider und Stricke, die alles übertreffen, was bei uns aus Hanf bereitet wird. Wilde Thiere und Schlangen gibt es nicht; aber die Wälder werden von Vögeln aller Gattungen durchflattert, deren Farbenspiel und Gesang gleich an- ziehend ist. Die übrigen Inseln sind meist von kleinem Umfange. Häufig liegen ihrer mehrere beisammen und haben dann einen gemeinschaftlichen Namen. So liegt etwa 300 Meilen nordöstlich von Neuseeland eine Anzahl Inseln, die unter dem Namen Gesellschaftsinseln sehr bekannt geworden sind. Die größte und berühmteste unter ihnen heißt Tahiti. Der Himmel ist dort fast immer blau und rein, die Luft gesund und angenehm, daß man kaum einer Strohhütte bedarf. Der Boden ist überaus fruchtbar. Es wachsen die schönsten Fruchtbäume, besonders der nützliche Brotfruchtbaum; Berg und Thal prangt in dem schönsten Blumenschmucke. Die Wälder sind voller Singvögel; Schweine und Hühner sind im Überfluß vorhanden; das Meer liefert Fische in Menge. Die Einwohner sind große, starke Leute, von brauner Farbe, mit dunklen Augen und glänzend schwarzen Haaren. Sie schienen den Fremden fröhlich und gutmütig zu sein, man sah sie häufig lachen und spielen, aber glücklich waren sie doch nicht; denn Diebstahl, Lüge, Wollust, Krieg und Mord war unter ihnen recht zu Hause. Als man in England von ihnen hörte, regte sich in vielen frommen Herzen der Wunsch, diesen armen Menschen das Evangelium zu senden. Reiche Geschenke flössen zusammen, so daß man ein eigenes Schiff aus- rüsten konnte. Im August 1796 segelte das Missionsschisf mit 30 Missionaren 17*
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