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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 264

1880 - Sondershausen : Eupel
264 gestaltet, so prachtvoll gefärbt, in so reicher Anzahl, und in so ungeheurer Länge vorhanden, daß sie im Stande sind, die Tiefen des Meeres zu märchenhaften Zanbergärten umzugestalten. Das Meer ist auch das eigentliche Lebenselement zahlloser Thiere. Wohin kein Eisbar mehr jagen geht, da wimmelt es von kleinen Schleim- thieren in meilenweiter Ausdehnung. Zehn Kilometer breit färben sie das dunkelblaue grönländische Meer grün, so daß 100 000 Menschen, und wenn sie vorn Anfang der Schöpfung gezählt hätten, nicht im Stande sein würden, diese Menge kleiner Thierchen zu zählen, denn bis 500 Meter in die Tiefe regt sich Thier neben Thier, während es in andern Buchten des- selben Meeres gegen 100 Meilen weit von braunen Medusen wimmelt, von denen 4 Btillionen erst einen Kubikmeter füllen. Soll ich ferner, um die riesenhafte Fülle der Meerthiere augenschein- lich zu machen, noch erwähnen die 25 bis 40 Meter langen Walfischarten, die 500 Kilogramm schweren Schildkröten, die Walrosse, Seekühe und See- hunde, von denen jährlich auf den Jnselklippen des südlichen Eismeeres allein über eine Million erlegt werden? Oder soll ich daran erinnern, wie unendlich fein der Gliederbau, die Muskeln und Nerven, die Ernährungs- organe und Blutgefäße jener Thierchen sein müssen, welche nur die Größe eines Stecknadelkopfes oder einer Erbse haben? Zn den wunderbarsten Geschöpfen des Meeres gehören die Polypen. Was kein Baumeister der Welt zu vollbringen im Stande ist, das voll- führen diese kaum erbsengroßen Thierchen. Sie bauen große, gewaltige Steinburgen, thurmhohe Schlösser in ihren Korallenriffen und Korallen- inseln, welche den Menschen eine willkommene Heimat bieten, und auf denen-die schlanke Kokospalme ihre grüne Blätterkrone im Meereswinde wiegt. Wie mühsam baut der Mensch seine Uferdämme gegen die an- dringenden Meeresstuten! wie klappern und raffeln dabei seine gewaltigen Dampfmaschinen! Die einzigen Polypen führen dagegen in geräuschloser Beharrlichkeit den ewigen Kampf gegen die anprallenden Sturmwellen, sie bauen Jahrhundert um Jahrhundert an ihren Dämmen, und siehe, so großartig sind die von ihnen gebildeten Fels- und Inselgruppen, daß sie sich meilenweit in den Ozean erstrecken. Wunderbar ist alles, wohin wir blicken, überwältigend der Eindruck der Lebensfülle! Wie groß muß der sein, der dies alles erdachte und erschuf! Nach Fr. Körner. 72. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternfeher wissend besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 243

1880 - Sondershausen : Eupel
243 Jahreszeit sumpfig wird. In diesem Hausen zahlreiche Herden von Elephanten und Nashörnern, welche oft in die benachbarten Reisfelder einbrechen und sie verheeren. Auch Füchse, Eber, Bären und anderes Wild lebt hier in Menge. Der Abhang des Gebirges hat ebenfalls dichte Waldungen von Kastanien, Walnußbäumen, Lorbeeren, Birken und Nadelhölzern nebst vielen einheimischen Bäumen mit köstlich duftenden Rinden, Ölen und den schönsten Holzarten. Die Thäler sind schön und fruchtbar, stark bevölkert und gut bebaut, meist mit Reis und Baumwolle, aber auch mit Korn, Mais, Zuckerrohr und Reben. Aus den höchsten grünen Halden finden sich der Wachholderstrauch, die indische Birke, Alpenrosen und viele Berg- kräuter. Hier leben das Moschusthier und das wilde Schaf, und Reb- hühner und Fasanen brüten bis nahe unter die Schneegrenze. Viel höher noch, als das Pflanzenleben geht, thürmen sich die majestätischen silber- reinen Schneegipfel empor, und zwischen ihnen liegen die ungeheuren Gletscher und Schneefelder, aus denen die indischen Flüsse kommen. Der Himmel ist hier meist rein, tief schwarzblau, und die Sterne leuchten nachts im hellsten Glanze. Indien ist ein wunderreiches Land! Wo die Luft feucht genug ist, wie z. B. auf Malabar, winken dem Wanderer aus der Ferne stundenlange, dunkle Wälder von Kokospalmen, deren schlanker Stamm an 26 Meter hoch wird. In den trockenen Gegenden wächst die aus Arabien eingeführte Dattelpalme. Die Sagopalme und der Brotbaum gewähren reichliche 'Nahrungsmittel. Muskatnüsse, Zimmt, Gewürznelken, Ingwer und Pfeffer kommen aus Indien. In den Schlammniederungen gewährt der Reis jährlich eine zwei- bis viermalige Ernte. Man findet Gräser, deren Halme an 15 Meter hoch werden (Bambus). Das Ebenholz Indiens war schon bei den Alten berühmt. — Reich ist auch die Thierwelt. In den Flüssen lauern Krokodile; in den Büschen schleichen giftige Schlangen; in den Wäldern hausen Löwen, Tiger, Panther, Elephanten, Nashörner und eine Menge prachtvoll gefärbter Vögel. — Die Erde bringt Gold, Diamanten und andere Edelsteine, und bei Ceylon werden Perlen gefunden. Die eingebornen Einwohner dieses schönen Landes, Hindus genannt, sind Heiden und suchen ihre Hilfe bei den stummen Götzen. Nun mühen sie sich mit allerlei selbsterfundenem Götzendienst und mit Quälereien ihrer Leiber ab, um Ruhe für ihre Seele zu finden, und alles ist doch umsonst. Dazu kommt allerlei Plage und Not von außen. Ihr Land ist in den Händen der Engländer, welche von dem Gute und der sauern Arbeit der Inder reich werden wollen. So sind sie durch eigene und fremde Schuld geistlich und leiblich verkommen, dennoch aber immer noch ein Volk mit reichen Anlagen. — Im Jahre 1705 wurden von Dänemark aus zwei Missionare, welche im Waisenhause zu Halle durch August Hermann Francke gebildet waren, nach Ostindien geschickt. Es waren Bartholomäus Ziegen balg und Plütschau; später folgte ihnen der treue Schwarz und mehrere andere. Aus den fünf ersten Hindus, welche 1707 in der Kirche zu Tranquebar auf der Küste Koromandel getauft wurden, sind jetzt viele Tausende geworden, welche aus der Finsternis zum Licht hindurch- gedrungen sind. Missionsgesellschaften in England, Schottland und Deutsch- land schicken fort und fort neue Sendboten nach Indien. Auf 200 Stationen wird gepredigt, und weit und breit durchreisen die Missionare das Land. Wie gering auch die Zahl der Bekehrten ist, wenn man sie mit den vielen 16*

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 294

1880 - Sondershausen : Eupel
294 beinahe nur von Pflanzen und hat einen sehr stumpfen Geschmack, denn er verschluckt ohne Auswahl auch thierische und mineralische Massen, bloß um seinen ungeheuren Magen damit auszufüllen. So tödtete man einen, indem man ihm ungelöschten Kalk zu fressen gab. Sein Nest ist eine bloße Vertiefung, in welcher die 30 bis 40 Eier auf der Spitze stehen, damit sie den möglichst geringen Raum einnehmen. Diese Eier werden von mehreren Weibchen gemeinschaftlich gelegt und gewöhnlich am Tage auch abwechselnd von ihnen bebrütet; nur des Nachts brütet der Hahn, um die kleineren Raubthiere abzuhalten, die er mit einem kräftigen Schlage seiner gewaltigen Füße tobten kann. Rings um das Nest werden noch überzählige Eier gelegt, welche von den Alten beim Auskriechen der Jungen zerschlagen werden sollen, um dem zarten Magen derselben eine nahrhafte Speise geben zu könuen. Kaup. 23. Die Eidergans. Auf den rauhen, zackigen, mitten aus dem Meere sich erhebenden Felsen um Island und die Färöer, sowie an den Küsten des nördlichen Eismeeres nistet ein Thier, dessen Kleid der Nordländer sehr hoch schätzt, dies ist die Eidergans oder Eiderente. Seiner Größe und Gestalt nach steht dieser Vogel zwischen Enten und Gänsen in der Mitte. Das Männchen ist oben weiß, unten schwarz, an dem Nacken, dem Schnabel und den Beinen blaßgrün und zu beiden Seiten des Kopfes mit einem schwarzen, sichelförmigen Flecke versehen; das Weibchen dagegen erscheint stets in einem rostgelben, mit schwarzen Querstreifen gezeichneten Kleide und hat unten an den Flügeln und an der Brust überaus zarte, weißwollige Daunen, welche unter dem Namen Eiderdunen bekannt und sehr gesucht sind. Die starke Verfolgung, welche das Thier deswegen und um des Fleisches und der Eier willen erleidet, hat cs gelehrt, sich die unzugänglichsten Felsen als Brüteplatz auszuwählen. Aber selbst diese schützen es nicht gegen habsüchtige Menschen, welche die im Neste befindlichen Dannen, so- wie die darin eingehüllten Eier rauben und dabei tollkühn und verwegen ihr Leben aufs Spiel setzen. Steile Küstenfelsen und freistehende Meeres- klippen werden mit der größten Lebensgefahr von einigen Personen erstiegen, und der Suchende an einem mit Querhölzern eingeflochtenen Seile hinab- gelassen, um, zwischen Himmel und Erde schwebend, an den Felsenwänden umher zu spähen. Es gewährt dieses einen furchtbaren Anblick; denn nicht selten schwebt der Wagehals in einer Höhe von 250 Metern über dem unter seinen Füßen wogenden und tosenden Meere. Mit noch größeren Gefahren aber hat er zu kämpfen, sobald der listige Vogel sein Nest unter einem Vorsprunge oder in einer Felseuspalte angebracht hat. Er muß sich dann durch Hin- und Herschwanken dem Orte zu nähern suchen; manch- mal nulß er, um über Felseuspaltcn zu gelangen, Stangen auflegen und in einem Korbe zur andern Seite rutschen. Nicht selten stürzt ein mürbes Felsenstück herab und zerschmettert den Verwegenen. Reißt das Seil entzwei, weicht oder bricht während des Hinübcrrntschens eine Stange, so stürzt der Unglückliche in die tobende Brandung und wird von den Wellen begraben. Der in seinem Brutgeschäfte gestörte Vogel bereitet ein zweites Nest. Aber vergeblich, auch zum zweiten Male raubt man ihm Eier und Federn; denn nur zu gut weiß der Nordländer, daß der unermüdliche Vogel die

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 296

1880 - Sondershausen : Eupel
296 werden, desto kleiner und schwächer wird der Schwanz. Der Frosch braucht ihn endlich gar nicht mehr; deshalb verschwindet er auch gänzlich, wenn die Beine völlig ausgewachsen sind. Bisher war cs dem Frosch nur möglich, im Wasser zu leben und hier die mancherlei Würmchen zu verzehren. Doch aus den meisten der- selben sind Fliegen und Mücken geworden. Diese fliegen in die Luft und halten dort ihre lustigen Tänze. Sie setzen sich ans die schwankenden. Grasblättcr und kommen nie ins Wasser zu dem Frosch zurück. Sehn- süchtig sicht er dieser seiner Speise nach. Er will aufs Land. Bisher konnten seine Kiemen nur solche Luft einatmen, die sich im Wasser be- findet; doch während seine Beine zum Hüpfen brauchbar wurden, bildeten sich die Wasserkiemen zu Lungen ans. Mit ihnen atmet er solche Lust ein, wie wir sie gebrauchen. Nun endlich lernt der Frosch höher und höher Hüpfen, bis er die Fliege auf dem Vergißmeinnicht erhaschen kann. Seine Zunge leistet ihm bei solcher Jagd gute Dienste. Sie ist breit und vorn im Munde festgewachsen; nach hinten liegt sie frei und los. Wenn das Mücklein nahe genug ist, klappt sie sich heraus, ergreift das kleine Thier und bringt es in den Mund. Nach H. Wagner. 25. Der Hering. Wer kennt nicht diesen Seefisch, welcher, besonders eingesalzen, eine, eben so wohlschmeckende, als der Gesundheit zuträgliche Nahrung für Arme und Reiche fast auf dem ganzen Erdboden gibt? Der Wert dieses Fisches wird noch dadurch erhöht, daß sehr viele Menschen von dem Fange, der Zubereitung und dem Verkaufe desselbcu leben. Der 8 bis 12 Zoll lange Hering hat nur eine Rückenflosse, sein Bauch ist unten scharf zusammengedrückt und hat eine, durch die hervor- tretenden großen Schuppen sägeartig gezähnte Kante; der Kopf ist fast dreieckig, das Maul klein, mit kleinen, angewachsenen Zähnen besetzt; die Kiemenspalten sind weit und die Kiemenbögen wie Kämme gezähnt; sein Fleisch ist mit zahlreichen, feinen Gräten durchwebt. Er bewohnt vorzugs- weise die Nordsee, ist aber auch in der Ostsee zu hause. Der gewöhnliche Aufenthalt der Heringe ist die Tiefe des Meeres, wo ihnen kleine See- thiere zur Nahrung dienen. Zur Laichzeit verlassen die vollwüchsigen die Meerestiefe und ziehen in unsäglicher Menge nach Süden, um an den Küsten und Mündungen der Flüsse ihren Laich abzusetzen. Außer von den Menschen werden sie von Narwalen, Delphinen und anderen großen Seethieren verfolgt und vielleicht in gleicher Menge verschlungen, und doch ist keine Abnahme der Züge bemerklich, wohl aber eine Änderung der Richtungen. Im April, besonders aber im Mai und Juni, kommen die größten und stärksten Züge. Sie bilden ganze Bänke von ansehnlicher Tiefe, von 5—6 Meilen Länge und 2 bis 3 Meilen Breite, die oft so dicht sind, daß eingeworfene Lanzen dazwischen stehen bleiben und man sie mit Eimeru und Händen schöpfen kann. Die Boote, welche bei dem Fang gebraucht werden, sind sehr lang und von Kriegsschiffen begleitet, zum Schutz und zur Aufnahme der Kranken. Die großen Netze, womit die Heringe gefangen werden, haben eine Länge von 1200 Fuß und sind von Seide, weil diese mehrere Jahre ausdauert, dabei ist die Weite der Maschen gesetzlich vor- geschrieben und darf nicht unter 1 Zoll sein, damit nicht zu viel Junge

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 320

1880 - Sondershausen : Eupel
320 bergmännisch gewinnt. Freilich ist es nicht selten mit Gips, Thon und erdigen Theilen vermischt, und dann werden nicht die Salzsteine heraus- geschafft, sondern man läßt in die Salzgruben Wasser hinein, welches das Salz auslaugt. Im Schoße der Berge entstehen dann große, vom Wasser ausgefressene Höhlen, wie in Hallein, wo der Fremde mitten im Salzberge auf einem Kahne über einen kleinen Salzsee schifft, wäh- rend an den Wänden und an der Decke beim Scheine der Fackeln und Lichter die roten, blauen, weißen und grauen Salzkrystalle wie in einem Feentempel wunderbar glänzen. Gewaltige, oft stundenlange Soolwasser- leitungen führen dort die gesättigte Salzsoole in die Siedehäuser nach Ischl, wo in großen Pfannen durch das Feuer das Wasser verdunstet und die weißen Salzkrystalle anschießen und zurückbleiben. In Znckerhutsormen ge- drückt, wird dann das Salz — das hier, wie überall, zu den Einnahmen des Staatsschatzes gehört — ausgeführt in das Land und beim Gebrauche erst klar gestoßen. Anders verführt man in Halle und überall, wo natür- liche Salzquellen sich finden und die Soole so dünn ist, daß sie nicht ver- sotten werden kann; da müssen Sonne und Luft in den Gradierwerken dem Feuer vorarbeiten, indem von hohen Balkengerüsten die Soole an warmen, lnftstillen Tagen durch aufgeschichtetes Reisig langsam herabtröpfelt und auf diesem Wege durch die hindurchhauchende Luft und durch die daraus bren- nende Sonne abgedunstet wird. Da macht man sich freilich an den Küsten des atlantischen und mittelländischen Meeres das Abdünsten des Meer- wassers leichter; man gießt das Wasser in große, flache Gruben und über- läßt das Gradier- und Siedegeschäft der Sonne, in Sibirien aber der Kälte, indem nur der salzreine Theil des Wassers gefriert oder verdunstet, das Salz aber zurückbleibt. So gewinnt man das Salz, dieses für Menschen und Thiere unent- behrlichste Gewürz, diese Delikatesse der Schafe, dieses Konfekt des Kamels, wie es die Araber nennen, von welchem man in der Schweiz das Sprich- wort hat: „Ein Pfund Salz gibt zehn Pfund Schmalz." Und wie wollten wir Menschen unsere Speisen bereiten und erhalten ohne das Salz, das nicht bloß vor dem Faulwerden schützt, sondern die Speisen schmackhaft macht? Woher sollten wir unsere Schinken, und die Schiffe, die übers Weltmeer segeln, ihr gepökeltes Fleisch nehmen? Und endlich wür's doch wirklich schade um die Millionen von Heringen und Pöklingen, die wir alljährlich wohl eingesalzen oder geräuchert verspeisen, wenn wir sie von Sommer zu Sommer nicht aufbewahren könnten, bis die guten Thierchen wieder einmal herdenweis in die Netze und Garne der betriebsamen An- wohner der Nord- und Ostsee schwimmen. Kell. 51. Die Steinkohle und die Braunkohle. 1. Die Steinkohlen sind schwarz, glänzend und hart wie Stein. Sie haben gar manches erlebt. Vor alten, alten Zeiten, ehe^ noch ein Mensch auf Erden lebte, waren sie nicht so schwarz wie jetzt. Sie waren schön grün und braun; sie bildeten allerlei Pflanzen. Die einen streckten einen langen, starken Stamm empor. Oben trug er eine schöne Krone von grünen Blättern, zart getheilt wie prächtige Federn, gerade so, wie sie Farrenkräuter heutzutage besitzen. Tausende solcher Farrenbäume stan- den dicht bei einander und bildeten große Wälder. Zwischen ihnen sproßten

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 306

1880 - Sondershausen : Eupel
306 gefleckten Schneckenhause an, daß es von Gras und von den Blumen her- stammt. So verwandeln sich auch Brot und Suppe in die festen Knochen unseres eigenen Körpers. Das Haus vertritt bei der Schnecke die Stelle der Knochen. Sie ist an dasselbe gewachsen und kann es nicht verlassen. Wenn es Winter werden will, zieht sie sich ganz in ihr Hans zurück, macht ans Schleim eine Thür davor und schläft ein. Sie schläft, bis der Frühling sie weckt. Mitunter kommen aber auch wohl während des Winters Vögel und suchen die schlafende Schnecke auf. Sie zerschellen das Schneckenhaus an einem Stein und verzehren die Bewohnerin. Ist die Schnecke alt geworden, so schließt sie ihre Thür wohl noch einmal, öffnet sie aber nicht wieder. Das Häuschen ist jetzt ihr Sarg, zu dem sie sich selber den Deckel bereitet. Hier verwest sie. Es fließt ein dunkles Wasser aus dem Gehäuse, das tröpfelt in die Erde. Die Wurzeln der Blumen trinken es, oder es ver- dunstet, steigt hinauf in die Wolken und fällt im Regen wieder herab ans den grünen Rasen. Das Schneckenhäuschen dient kleinen Käfern zur Wohnung, oder Kindern zum Spielzeug, bis es zerbricht und wieder zur Erde wird, davon es genommen ist. Nach H. Wagner. 35. Die Blutkoralle. Die Korallen gehören zu den Pflanzenthieren mit steinartigem Gehäuse. Es gibt wohl gegen 500 unendlich verschiedene Arten von Korallen; diese zeigen sich sternförmig, jene röhrenförmig, andere wie Stauden, und sie alle sind Bewohner des Meeres. Die sternförmigen lassen die thierische Natur ziemlich am deutlichsten wahrnehmen. Ihr gallertartiger Körper bildet sich mit seinen acht Armen wie ein Stern ah. Das Ei, in welchem das Thierchen verborgen liegt, ist kaum mit blossen Augen zu sehen, und natürlich ebenso mühsam erkennt man das letztere nach der Geburt selbst. Doch es dauert nicht lange, so schwitzt es seinen kalkartigen Saft aus, der sich an den väterlichen Stamm, den Hauptstern, anlegt und verhärtet. Es legt nun seine Eier, stirbt und bildet nun die Grundlage für eine neue Nachkommenschaft, und im Laufe der Jahre ist das Ganze zu einem Stamme geworden mit vielen Ästen. Im Handel spielt die Blutkoralle, welche sich vornehmlich im mittelländischen Meere vorfindet, eine wichtige Bolle. Sie wurde sonst sehr viel zu Halsketten, Bingen und anderen Schmucksachen ver- arbeitet. In Europa hat sich die Liebhaberei für die schönen roten Putzsachen sehr gemindert, und die Zeit, wo man eine solche Korallen- kette mit 700 Thalern bezahlte, ist längst vorüber; der Orient wechselt weniger in Sitten und Gebräuchen, und da man dort den Korallen etwas Heilkräftiges zutraut, so gelten dergleichen Dinge doch noch so viel, dass man aus Sardinien und Frankreich alle Jahre wohl achtzig Fahrzeuge nach der afrikanischen Küste absendet, namentlich nach den Küsten von Marokko und Tunis, um Korallen zu fischen. Da sie auf dem Meeresgrunde sitzen, so erfordert es manche Vor- richtungen, die Korallenstauden mittelst netzartiger Beutel abzubrechen und heraufzubringen.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 204

1880 - Sondershausen : Eupel
204 land. Seine Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs und die Ebenen des alten Sachsenlandes ein und führt zu den britischen Inseln hinüber. Aus der schonen Stromebene des mittleren Rheines, einem bergnmmauerten Gebiete, führen natürliche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen, herrlichen Landschaften tief in das innerste Deutschland und Frankreich hinein. Die Mosel auf der linken, der Main auf der rechten Seite verbinden Franken und Lothringen. Der Rhein selbst aber ist die große Handels- und Reisestraße zwischen Süden und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien, die eine immer größere Bedeutung erhält, je lebendiger die Berührungen aller Art zwischen den verschiedenen Gliedern des europäischen Staatenkörpers werden. Mendelssohn. 23. Der Bodensee. An Seen ist Deutschland, wenigstens das westliche, nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschönheiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rheinbettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken sieben Meilen lang und zwei Meilen breit und nimmt eine Fläche von zehn Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 300 Meter gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn das Becken des Bodensees leer wäre, der Rhein über zwei Jahre brauchen würde, um es wieder zu füllen. Ans dieser ge- waltigen Wasserfläche gibt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem See für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen dem heftigsten Sturm. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem klaren Gewässer auf, welches noch den Vortheil gewährt, daß es fast niemals zufriert. Außer vielen anderen Arten, zum Theil von beträchtlicher Größe, fängt man jährlich eine unge- heure Menge sogenannter Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach einer solchen Nahrungsquelle auch viele fischfres- sende Vögel, Reiher, Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees find sanft aufsteigend und herrlich mit Früchten, Obst und Wein angebaut. Die höheren Berge in der Schweiz erblickt man nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluß des Rheins hin liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön es an dem See sein muß, sieht man auch daran, daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im Süden die Schweiz, westlich Baden, nördlich Württemberg und Baiern, östlich Österreich, welches mit seinem Tiroler Lande daran stößt. Curtman.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 257

1880 - Sondershausen : Eupel
257 der Orinoko, der Amazonenstrom und der La Plata. An allen diesen Flüssen ziehen sich unabsehbare Llanos oder Wiesenebenen hin. Die Orinokoebene ist größer als Deutschland, aber ohne Quellen und Bäume. In der trockenen Jahreszeit ist sie eine von der Sonne verbrannte, dürre Flüche; der Boden klafft in Spalten, und Staubwolken steigen in die brennend heiße Luft. In der Regenzeit dagegen bedeckt sie sich schnell mit dem prächtigsten Graswuchse. Tritt der Orinoko über die User, so ver- wandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel. Nur vereinzelte Hügel ragen empor. Hierher flüchten sich Pferde, Maulthiere und Rinder, die, von kühnen Hirten bewacht, frei umherstreifen. — Der Amazonen ström ist der größte Strom der Erde; in einer 40 Meilen breiten Mündung wälzt er seine Fluten in den atlantischen Ozean. So gewaltig fällt seine Wassermasse ins Meer, daß man die Kraft seiner Wogen noch 60 Meilen weit im Meere verspürt. In der Ebene des Amazonenstroms breitet sich ein zusammenhängendes Waldgcbiet ans, das 6 mal größer ist als Deutsch- land. Dieser Urwald ist für den Menschen meist unzugänglich, oder man muß sich den Weg mühsam durch das üppige Unterholz und durch das Gewirre von Schlinggewächsen mit der Apt bahnen. Der Hauptschmuck dieser Wälder sind die Farrenkräuter, die dort so groß werden wie die Bäume in unsern Fichtenwaldnngen, und die Palmen. Astlos erheben sich unzählige Säulen derselben, dicht an einander gedrängt; 20 bis 30 Meter über der Erde wird von ihren gewaltigen Blätterkronen ein dichtes, grünes Dach gebildet. Nur selten dringt ein Strahl der Sonne durch dasselbe hindurch, so daß selbst am Mittag der Wald in tiefes Dunkel gehüllt ist. — Auch am La Platastrom dehnen sich ungeheure, theils sumpfige, theils kalkige, dürre Flächen aus. Auf letzteren wachsen aber doch einzelne Bäume und Gesträucher; besonders gedeihen hohe Disteln und prachtvoll blühende Kaktuspflanzen, die durch ihre Stacheln dem Wanderer den Weg versperren. An den seichten Stellen der großen Flüsse Südamerikas liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, die nngeschlachten Körper der Krokodile. In den Lachen wälzen sich die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Den Schwanz um einen Baumstamm befestigt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die tigerflcckige Boaschlange. Schnell schießt sie auf den unter dem Baume hinlaufenden Stier oder aus das schwächere Wildbret; sie überzieht den Raub mit Geifer und zwängt ihn mühsam durch den stark anschwellenden Hals. Der Urwald widerhallt von dem Gebrüll der Jaguare und von dem dumpfen, Regen verkündenden Gebrüll bärtiger Affen. Die grün, blau und rot gefärbten Papageien erfüllen auf den Gipfeln der Bäume die Luft mit ihrem krächzenden Geschrei, während das Faulthier träge am Stamme hängt. Schlangen, noch schöner als die Blumen, winden sich im Grase und haschen nach Insekten und Vögeln. Bunte, mit den Regenbogenfarben wetteifernde Schmetterlinge umgaukeln die großen, prächtigen Blumen. Käfer leuchten wie Edelgestein in wunder- barem Glanze. Kolibris, deren Gefieder den Smaragden und Rubinen nichts nachgibt, flattern von Blume zu Blume. Zahllose Herden von ver- wilderten Pferden und Rindern schweifen in den Steppen umher; tausende von ihnen werden jährlich mit Schlingen gefangen. Häute und Hörner der Rinder werden in großer Menge nach Europa versendet, während man den größten Theil des Fleisches den Raubthieren überläßt, Helmrich, Vaterland. Lesebuch. 17
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