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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 71

1880 - Sondershausen : Eupel
71 106. Mutterliebe und Mutterlist. Kinder kommen ans Ährenfeld, sie wollen Kornblumen suchen zum Johanniskranz. Ehe das alte Rebhuhn es gemerkt hat, sind sie ihm ganz nahe gekommen; sie jubeln plötzlich laut auf, als sie die kleinen, niedlichen Vögelchen sehen, strecken die Hände aus und wollen die Kleinen fangen. In der Angst fährt die Rebhuhnmutter mit ausgebreiteten Flügeln den Kindern entgegen, als wolle sie schlagen und hacken, dann läuft sie langsam und hinkend auf dem breiten Wege weiter. Sie legt sich ganz ans die Seite und schleppt einen Flügel nach, gerade als sei sie schwer verwundet oder krank und könne nicht fort. Die Kinder vergessen die kleinen Rebhühner und achten nur auf das große; denn das ist, wie sie meinen, am leich- testen zu erhaschen. Weiter hat auch das schlaue Thier nichts gewünscht. Wie die Kinder ihm nahen, wackelt es langsam fort, immer weiter von den Jungen hinweg, dann läuft's etwas schneller und schaut dabei aufmerk- sam nach seinen Kleinen um. Diese sind wie eine Wolke nach allen Seiten auseinander gestoben. Eins hat sich zwischen zwei Erdstücken verkrochen, das zweite hinter einen Stein versteckt, ein drittes kauert unter dem Gras- busch, das vierte unter dem Distelblatt, — jetzt sind sie alle geborgen! Die Kinder wollen eben das alte Rebhuhn erfassen, — da springt's auf und davon, schnell wie der Wind. Mit offnen Händen und Augen stehen die Kinder verblüfft. Der kleine Feldvogel hat die großen Menschen über- listet. Er ist durch die Halme geschlüpft, weit hinten im Felde erklingt sein leiser Lockruf; die Kinder überhören ihn, um so besser verstehen aber die jungen Rebhühner die Sprache ihrer Mutter, eilen dem Klange nach und sind wenige Minuten darauf wieder alle beisammen. H. Wagner. 107. Der Wachtelschlag. 1. Hört, wie die Wachtel im Grünen schön schlagt: „Lobet Gott, lobet Gott! mir kommt kein Schauer," sic sagt. Flieget von einem ins andre grün' Feld und uns den Wachstum der Früchte vermeld't; rufet zu allen mit Lust und Freud': „Danke Gott, danke Gott! der du mir geben die Zeit." 2. Morgens sie ruft, eh' der Tag noch anbricht: „Guten Tag, guten Tag!" wartet der Sonnen ihr Licht; ist sie aufgangen, so jauchzt sie vor Freud', schüttelt die Federn und recket den Leib, wendet die Angen dem Himmel hinzu: „Dank sei Gott, Dank sei Gott! der du mir geben die Ruh." 3. Blinket der kühlende Thau auf der Heid': „Werd' ich naß, werd' ich naß!" zitternd sie balde ausschreit;

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 129

1880 - Sondershausen : Eupel
129 Zu König Heinrich des Vierten Zeiten ritt ein Bäuerlein vom Lande her des Weges nach Paris. Nicht mehr weit von der Stadt gesellte sich zu ihm ein anderer, gar stattlicher Reiter, welcher der König war, und sein kleines Gefolge blieb absichtlich in einiger Entfernung zurück. „Woher des Landes, guter Freund?" — „Da und da her." — „Ihr habt wohl Geschäfte in Paris?" — „Das und das, auch möchte ich unsern guten König einmal sehen, der so väterlich sein Volk liebt." — Da lächelte der König und sagte: „Dazu kann euch heute Gelegenheit werden." — „Aber wenn ich auch nur wüßte, welcher es ist unter den vielen, wenn ich ihn sehe!" — Der König sagte: „Dafür ist Rat. Ihr dürft nur acht geben, welcher den Hut allein auf dem Kopfe behält, wenn die andern ehrerbietig ihr Haupt entblößen." — Also ritten sie mit einander in Paris ein, und zwar das Bäuerlein hübsch auf der rechten Seite des Königs. Denn das kann nie fehlen: was die liebe Einfalt Ungeschicktes thun kann, sei es gute Meinung oder Zufall, das thut sie. Aber ein gerader und nnverkünstelter Bauersmann, was er thut und sagt, das thut und sagt er mit ganzer Seele, und ficht nicht um sich, was geschieht, wenn's ihn nicht angeht. Also gab auch der unsrige dem König auf seine Fragen nach dem Landban, nach seinen Kindern, und ob er auch alle Sonntage ein Huhn im Topfe habe, gesprächige Antwort und merkte lange nichts. Endlich aber, als er doch sah, wie sich alle Fenster öffneten, und alle Straßen mit Leuten sich füllten, und alles rechts und links answich und ehrerbietig das Haupt ent- blößt hatte, ging ihm ein Licht auf. „Herr!" sagte er und schaute seinen unbekannten Begleiter mit Bedenklichkeit und Zweifel an, „entweder seid ihr der König oder ich bin's, denn wir zwei haben noch allein die Hüte auf dem Kopf." Da lächelte der König und sagte: „Ich bin's. Wenn ihr euer Rößlein eingestellt und eure Geschäfte besorgt habt," sagte er, „so kommt zu mir in mein Schloß. Ich will euch alsdann mit einem Mittags- süpplein aufwarten und euch auch meinen Ludwig zeigen." Von dieser Geschichte rührt das Sprichwort her, wenn jemand in einer Gesellschaft aus Vergessenheit oder Unverstand den Hut allein auf dem Kopfe behält, daß man ihn fragt: „Seid ihr der König oder der Bauer?" Hebel. 187. Untreue. Eine Maus wäre gern über ein Wasser gewesen, konnte aber nicht und bat darum einen Frosch um Rat und Hilfe. Der Frosch war ein Schalk und sprach zur Maus: „Binde deinen Fuss an meinen Fuss, so will ich schwimmen und dich hinüber ziehen.“ Da sie nun aufs Wasser kamen, tauchte der Frosch unter und wollte (he Maus ertränken. Indem aber die Maus sich wehrt und arbeitet, fliegt ein Habicht daher und erhascht die Maus, zieht den Frosch mit heraus und frisst sie beide. Sieh dich vor, mit wem du handelst. Die Welt ist falsch und Untreuen voll; denn welcher Freund es dem andern vermag, der steckt ihn in den Sack. Doch schlägt Untreue allezeit ihren eigenen Herrn, wie dem Frosch hier geschieht. Luther. Helmri ch, Vaterländ. Lesebuch. g

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 174

1880 - Sondershausen : Eupel
174 des Rheins zieht der Schwarzwald, der im Feldberg bis 1495 m sich erhebt. Seine nördliche Fortsetzung bildet der Odenwald mit dem Katzenbuckel, 629 m und dem Melibocus, 520 m hoch. Östlich vom Schwarzwald ist 3. der schwäbische Jura oder die rauhe Alp, eine kahle Hochfläche. Daran schließt sich gegen Nordosten der fränkische Jura, gegen 600 m hoch. Gegen Osten davon ist 4. der Böhmer- wald, ein unwegsames Gebirge mit dem 1476 M. hohen Arber. Nordwestlich vom Böhmerwold ist 5. das Fichtelgebirge, ein Grnppengebirge mit dem Schneeberg, 1062 m, und dem Ochsen köpf, 1026 m. Hier ist das Quellgebiet der vier Flüsse Main, Nab, Eger und Saale, die nach den vier verschiedenen Himmelsgegenden gehen. Zwischen Werra und Saale zieht 6. der Thüringerwald, „der Park von Deutschland," der durch den Frankenwald mit dem Fichtelgebirge in Zusammenhang steht. Die höchsten Spitzen auf dem Thüringerwald sind Beerberg und Schneekopf; die schönste Aussicht bietet der Juselsberg, 916 m hoch. Über die Henueberger Höhen bei Meiningen gelangt man 7. zu den Rhön, bis 950 m hoch- Sie ziehen zwischen Fulda und Werra, sind rauh und haben zum höchsten Punkt den Kreuzberg. 8. Der Vogelsberg mit dem Taufstein zieht durch Oberhcsseu. 9. Der Spessart wird vom Main halbinselartig umflossen und ist als Fortsetzung des Odenwaldes anzusehen. 10. Die Wesergebirge zu beiden Seiten der Weser ragen am weitesten in das germanische Tiefland hinein. Die Bergzüge östlich von der Weser sind der Solling, Deister und Suntel, westlich von der Weser ist der Teutoburger- wald, 460 m hoch. Der Durchbruch der Weser bildet die westfälische Pforte. Zwischen Leine und Saale erhebt sich 11. der Harz, durch das Eichsfeld mit dem Thüringerwald verbunden. Der Harz ist durch seinen Metallrcichtum bekannt. Sein Hanptgipfel ist der Brocken, 1140 m hoch. 12. Das rheinische Schiefergebirge bildet eine wellenförmige Hochebene mit Gipfeln von nicht bedeutender Höhe. Auf der Westseite des Rheins ziehen der Huns- rück zwischen Nahe und Mosel, die Eifel und das„hohe Veen zwischen Mosel und Maas, die Ardennen auf beiden Seiten der Maas. Östlich vom Rhein ist der Taunus oder die Höhe zwischen Main und Lahn. Der Taunus ist reich an Mineralquellen. Der höchste Punkt ist der große Feldberg, 881 m. Der Westerwald zieht zwischen Lahn und Sieg; sein Nordwestende heißt das Siebengebirge. An den Westerwald knüpft sich durch den Ederkopf das sauer ländische (d. h. südländische) Gebirge mit dem Rothaar- oder Rotlager-Gebirge. Zwischen Ruhr und Lippe ist die Haar oder der Haarstrang. 13. Im Nordosten schließt sich an das Fichtelgebirge bis zum Durchbruch der Elbe (sächsische Schweiz) das metallrciche Erzgebirge mit dem Keilberg, 1240m. 14. Das Lausitzer Gebirge geht bis zur Lausitzer Neiße. Daran reiht sich 15. das Jsar- gebirge mit der Tafelfichte, 1140 m hoch, zwischen Neiße und Queis. 16. Das Riesengebirge erreicht in der Schnee- oder Riesenkuppe eine Höhe von 1600 m und geht bis zum Bober. 17. Die Fortsetzung des Riesengebirges bilden die Sudeten mit dem Glatzer Gebirgskessel, dem Altvatergebirge, 1500 m hoch, und dem Gesenke. Flüsse. 1. Der Rhein, 175 Mln. lang, kommt vom Sankt Gotthard, bildet den Bodensee und geht in mehreren Armen in die Nordsee. Seine Nebenflüsse sind: Aar, Jll, Nahe, Mosel — Neckar, Main, Lahn, Sieg, Ruhr. Lippe. — 2. Die Weser, 70 Mln. lang, entstanden aus der Vereinigung von Werra und Fulda, nimmt die Diemel, Hunte und Aller mit Ocker und Leine auf und geht zur Nordsee. — 3. Die Elbe, 160 Mln. lang, kommt vom Riesengebirge und ergießt sich in die Nordsee. Ihre Nebenflüsse sind: Moldau, Eger, Mulde, Saale (Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster) — schwarze Elster, Havel mit Spree. —- 4. In die Östsee fließt die Oder, 120 Mln. lang, vom mährischen Gesenke. Nebenflüsse: Bober, Neiße — Warthe. Die 3 Odermün- dungen heißen: Peene, Swine, Dicvenow. — 5. Die Weichsel, 130 Mln. lang, ge- hört nur in ihrem Unterlaufe zu Deutschland und geht in mehreren Mündungen (Nogat, Danziger Weichsel, alte Weichsel) in die Ostsee. — 6. Die Donau, 380 Mln. lang, entspringt auf dem Schwarzwald und ist nur in ihrem Oberlauf ein deutscher Fluß. Ihre Nebenflüsse sind: Altmühl, Nab, Regen — Iller, Lech, Isar, Inn. — 7. Küsten- flüsse sind Ems, Eider, Trave. — Seen: Ammersee, Starenberger See, Chiemsee in den bairischen Alpen und die Steppenseen Norddeutschlands. Das deutsche Reich zerfällt in 26 Bundesstaaten und zwar 4 Königreiche, 6 Groß- herzoqtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 freie Städte und 1 Reichsland. 1. Königreich Preußen, 6310 Q.-M., M/i Mill. Einw. Es besteht aus folgen- den Theilen: Provinz Brandenburg mit der Reichshauptstadt Berlin, 1 Mill.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 178

1880 - Sondershausen : Eupel
178 5. Thüringen. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Deine Bergeshäupter ragen auf gen Himmel kühn und stolz, und auf ihrem Scheitel tragen sie der Eichen starkes Holz. Deiner Wälder grüne Hallen hegen, pflegen edles Wild, und das Lied der Nachtigallen frisch aus Busch und Haine quillt. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Silbern springt in deinen Gründen mancher frische Labequell, und durch deine Thäler winden Bäche sich so klar und hell; und des Rasens Teppich breitet bunt sich zwischen Waldessaum, dass der Fuss des Wandrers gleitet stets auf Irandertfarb'gern Raum. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Früh auf deinen Feldern reifet goldner Ähren Segenswucht, dass, so weit das Auge schweifet, üppig glänzt die reiche Frucht. Jubelnd tönet uns entgegen arbeitsfroher Schnitter Lied, wenn ringsum auf allen Wegen nun die Ernte heimwärts zieht. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Alte wunderbare Sagen nachts durch deine Wälder gehn. Horch, von ihnen rauschen, klagen alte Wipfel auf den Höhn. Auf den Bergen, in den Gründen, und wohin das Auge blickt, hat mit ihren Duftgewinden Dichtung hold das Land geschmückt. L. Storch. 6. Die Wartburg. Die Wartburg liegt ganz nahe bei Eisenach, nad) Südwesten hin, ans einem Felsberge, der sich 190 Meter über die Stadt erhebt. Nach einem Wege von einer halben Stunde erreicht man die Burg. Blickt man von der vorspringenden Bastei zurück, so liegt die bunte Landschaft wie ein großes Gemälde zu den Füßen. Jenseit der Stadt breitet sich ein srnchtbares Hügelland ans, und der Blick reicht so weit, daß man bei klarem Himmel mit einem Fernrohre den Brocken sehen kann. Östlich fliegen dampfende Wagenzüge in den stattlichen Bahnhof, wo die thüringische und die Werra-Eisenbahn zusammenlaufen. Dort lagert der kahle Höhen- zng des Hörselberges, mit Häusern und Höfen begrenzt, und ans der fernen Ebene grüßen die Bergschlösser der Gleichen, wie Meilenzeiger einer abgestorbenen Zeit. Links ruht der Blick ans einem anmutigen Fichten- wäldchcn, einst von der Ruine Mädelstein gekrönt und jetzt noch mit jener grotesken Fclsbildnng geschmückt, die vom Munde der Sage „Nonne und Mönch" genannt ist. Tritt man durch das düstere Thorgewölbe in den langgestreckten Burghof, so fühlt man sich von einem ehrfurchtsvollen Schauer durch- rieselt, als ob es ein geweihter Boden sei, den die Füße berühren, und Bilder alter Zeiten ziehen vor dein inneren Blicke vorüber. Wie pracht- voll auch die Erneuerung der fürstlichen Hallen fortschreitet, so wird doch ihr Glanz erst durch den Zauber erklärt, womit Poesie und Geschichte ihre Zinnen umrankt. Nirgends im Thüringer Lande hat die Sagendichtung so reiche Blüten getrieben, nirgends sind die historischen Gestalten von einem so romantischen Glanze umstrahlt, wie in der Chronik des Land- grasenschlosses.

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 210

1880 - Sondershausen : Eupel
210 geht, jemand aus der Stube dem Fremden entgegengehen und die Arbeit so lange versäumen muß. Der Platz bei dem Herde ist der schönste unter allen. Ein rings herabhangendes, niedriges Strohdach schützt die schwachen Wände, hält den Lehm trocken, wärmt Hans und Vieh und wird mit leich- ter Mühe von dem Wirte selbst gebessert. Ein großes Vordach schützt das Haus nach Westen und deckt zugleich die Schweinekoben, und um end- lich nichts zu verlieren, liegt der Mistpfuhl vor der Ansfahrt, wo ange- spannt wird. Wo alles unter einem Dache, um ein Feuer beisammen lebt, wo der weite Raum der Einfahrt gleichsam ein bedeckter Marktplatz für das kleine häusliche Gemeinwesen ist, um welchen herum dessen sämmtlichen Gliedern, Menschen und Vieh, ihre besonderen Plätze angewiesen sind; wo eben dieser Raum die Jugend nicht bloß zu angestrengter Arbeit, sondern auch zu heiterem Tanze versammelt: da mußte ein haushälterischer, anhäng- licher Sinn für die Familie, eine größere Anhänglichkeit selbst für das Vieh, mußte für den Genuß der Freuden des Lebens im engen und be- kannten Kreise eine festere Neigung entstehen, als wo alles innerhalb der- selben Wirtschaft zerfahren und getrennt lebt. Gehen wir vom Haus in die Umgebung über, so findet sich der Hof einerseits vom Garten, andrerseits von Wiesen und Ackerland umgeben. Die Felder sind von einem Erdwall umzogen, auf dem dichtes Gesträuch wächst und knollige Baumwnrzeln immer neue Sprossen treiben, die alle fünf bis sechs Jahre abgehauen werden. Über die Felder und Wiesen hin ragt das Gehölz. Je älter die Eichen im Gebüsche, desto stolzer und selbst- bewußter der Landmann. Hier und da gewährt das Gebüsch eine Durch- sicht nach dem Nachbarhofe, oder es öffnet sich eine Fernsicht nach dem Thurme des Dorfes, der am Sonntag alle Bewohner der vielen zerstreu- ten Höfe zur Kirche ruft, der den eigentlichen Einignngspnnkt der Ge- meine bildet. I. Möser. 29. Der Schwarzwald und seine Bewohner. Der Schwarzwald stellt sich als eine zusammenhängende Bergmasse dar, woraus mehrere bedeutende Kuppen hervorragen. Den Namen führt er vom dunkelgrünen Nadelholz, womit Hänge „und Kronen reichlich be- wachsen sind. Der Hauptknoten, von welchem Aste nach allen Richtungen sich ausstrecken, ist in der Nähe der Kinzigqnelle. Dieser Hauptknoten und alles südlich davon gelegene Gebirge heißt der Ober-Schwarzwald, alles nörd- liche heißt der untere. Unter den Thälern des Schwarzwaldes hat die Murg das schönste, die Treisam oberhalb Freiburg das wildeste. Am Neckar hinab verlieren sich die Berge in hochgelegene Hügelstriche; und zwischen Neckar und Donau ändert sich bald der Name des Gebirges in den der rauhen Alp. Aber gleich den an der anderen Seite des Rheines gelegenen Vogesen fällt der Schwarzwald am kürzesten und steilsten ins Rheinthal ab. Hier ist auch seine schönste Seite, denn es verwandelt sich schnell das waldige Gebirge in sanfte Traubenhügel, und an den Weizen- und Spelzgefilden stehen mächtige Nuß- und andere Ostbäume; ja Mandeln und süße Kasta- nien sieht man an den warmen, unteren Abhängen der Berge, während im Schwarzwald selbst die Kirsche erst im September zeitigt, und ans

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 197

1880 - Sondershausen : Eupel
197 gar der Abend hereinbricht und der Mond sein blasses Licht durch das leise flüsternde Laub der Bäume wirft, dann ist der Anblick überaus köstlich. Ein ganz anderes Bild gewährt der Winter. Kaum hält das Eis, so schnallt sich jeder Schlittschuhe an. Das arme, alte Mütterchen, das sich Leseholz sammelt, der Holzhauer, der Förster, Männer, Weiber und Kinder, alle gleiten dann pfeilschnell über die spiegel- blanken Kanäle. Noch vor wenigen Jahren war der Spreewald belebt von mancherlei Thiergeschlechtern, die hier ihr Wesen trieben. Hirsche und Behe gab es in Menge. Besonders fanden Wasservögel, als Kraniche, Schwäne, Störche, weisse und schwarze Auerhähne, Birkhühner u. a. reichliche Nahrung. Heut' ist das anders geworden; die Kugel des Jägers hat arg aufgeräumt. Die Bewohner des Spreewaldes treiben Fischfang, doch leben sie auch vom Gartenbau. Der Boden zeigt einen üppigen Pflanzenwuchs, und das Gras kann öfter im Jahre geschnitten werden. Man fährt das Heu nicht ein, sondern stellt es in Haufen in Form eines Zucker- hutes auf, nachdem man eine passende Unterlage gebaut hat, um es vor Ueberschwemmungen zu schützen. Kutzner. 18. Die Leipziger Messe. Das Königreich Sachsen besitzt an Leipzig einen Handelsplatz, der niä)t allein ein vaterländischer, nein, ein deutscher, ein europäischer genannt zu werden verdient. Da ist Gewölbe an Gewölbe, Niederlage an Nieder- lage. Welch ungeheurer Verkehr, welche Handelsthätigkeit muß hier statt- finden! Das sollte Otto der Reiche, der Stifter der Leipziger Oster- und Michaelismesse vor fast 700 Jahren, sehen! Wie klein und gering war damals die Stadt und jetzt wie groß und prüä)tig! Kaum ist Ostern vorüber, welch reges Leben beginnt da auf den Straßen, welches Drängen, welches Treiben, welä)e Geschäftigkeit! Man muß sie sehen die fast endlosen Wagenzüge, welche aus den fünf Eisen- bahnen fast stündlich heranwallen, muß Zeuge der Regsamkeit auf den Bahnhöfen beim Ab- und Aufladen jener Kisten und Kasten, Ballen, Lasten und Fässer sein. Welche Wagenmassen rollen dann durä) die Straßen! Vor allen Gewölben, allen Niederlagen stehen große Kisten und Ballen, und was der Gewerbfleiß vieler Städte, großer Fabrikbezirke, ganzer Länder in gedachter Zeit geschaffen, hier findet es im Zusammen- flüsse seinen Handelsplatz. Die Fabrikanten und Gewcrbsmänncr Sachsens, Schlesiens, Brandenburgs, der Rheinlande, Baierns, Württembergs und Badens und der sächsischen Herzogtümer stellen sick) ein. Selbst die Schweiz hat zahlreiche Vertreter, desgleiä)en Frankreich für seine Mode- artikel, seine Seiden- und Kurzwaaren, England mit seinen gewaltigen Niederlagen für seine wollenen, baumwollenen und Stahlwaarcn. Zahllose Firmen, mit Ortsnamen aus Nähe und Ferne, aus Inland und Ausland versehen, bedecken die Häuser nicht selten bis zur dritten Etage. Welches Drängen und Treiben in den ersten Wochen einer Messe unter den Ein- und Verkäufern! Allein oder in Begleitung eines Dolmetschers wandern die Ausländer von Niederlage zu Niederlage; man verkehrt hier in deutscher,

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 264

1880 - Sondershausen : Eupel
264 gestaltet, so prachtvoll gefärbt, in so reicher Anzahl, und in so ungeheurer Länge vorhanden, daß sie im Stande sind, die Tiefen des Meeres zu märchenhaften Zanbergärten umzugestalten. Das Meer ist auch das eigentliche Lebenselement zahlloser Thiere. Wohin kein Eisbar mehr jagen geht, da wimmelt es von kleinen Schleim- thieren in meilenweiter Ausdehnung. Zehn Kilometer breit färben sie das dunkelblaue grönländische Meer grün, so daß 100 000 Menschen, und wenn sie vorn Anfang der Schöpfung gezählt hätten, nicht im Stande sein würden, diese Menge kleiner Thierchen zu zählen, denn bis 500 Meter in die Tiefe regt sich Thier neben Thier, während es in andern Buchten des- selben Meeres gegen 100 Meilen weit von braunen Medusen wimmelt, von denen 4 Btillionen erst einen Kubikmeter füllen. Soll ich ferner, um die riesenhafte Fülle der Meerthiere augenschein- lich zu machen, noch erwähnen die 25 bis 40 Meter langen Walfischarten, die 500 Kilogramm schweren Schildkröten, die Walrosse, Seekühe und See- hunde, von denen jährlich auf den Jnselklippen des südlichen Eismeeres allein über eine Million erlegt werden? Oder soll ich daran erinnern, wie unendlich fein der Gliederbau, die Muskeln und Nerven, die Ernährungs- organe und Blutgefäße jener Thierchen sein müssen, welche nur die Größe eines Stecknadelkopfes oder einer Erbse haben? Zn den wunderbarsten Geschöpfen des Meeres gehören die Polypen. Was kein Baumeister der Welt zu vollbringen im Stande ist, das voll- führen diese kaum erbsengroßen Thierchen. Sie bauen große, gewaltige Steinburgen, thurmhohe Schlösser in ihren Korallenriffen und Korallen- inseln, welche den Menschen eine willkommene Heimat bieten, und auf denen-die schlanke Kokospalme ihre grüne Blätterkrone im Meereswinde wiegt. Wie mühsam baut der Mensch seine Uferdämme gegen die an- dringenden Meeresstuten! wie klappern und raffeln dabei seine gewaltigen Dampfmaschinen! Die einzigen Polypen führen dagegen in geräuschloser Beharrlichkeit den ewigen Kampf gegen die anprallenden Sturmwellen, sie bauen Jahrhundert um Jahrhundert an ihren Dämmen, und siehe, so großartig sind die von ihnen gebildeten Fels- und Inselgruppen, daß sie sich meilenweit in den Ozean erstrecken. Wunderbar ist alles, wohin wir blicken, überwältigend der Eindruck der Lebensfülle! Wie groß muß der sein, der dies alles erdachte und erschuf! Nach Fr. Körner. 72. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternfeher wissend besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 272

1880 - Sondershausen : Eupel
272 Wie glanzen seine Augen voll Freude, und wie wedelt er wohlgefällig mit dem Schwänze, wenn er ihm folgen darf! Wie jämmerlich aber ist sein Gesicht, wenn er zu Hanse bleiben muß! Wie klug sieht er sich fragend um, wenn er an einen Scheideweg gekommen ist, um zu erfahren, ob er links oder rechts gehen soll! Wie schleicht er auf den eingezogenen Füßen hinweg, wenn er Unheil angestiftet hat! Wie klug weiß er den Gleich, gültigen zu spielen, um jeden Verdacht von sich abzuweisen. Wie oft ist aber schon ein treuer, kluger Hund der Lebensretter eines Menschen ge- worden! — Der Hund genießt alle Speisen, die den Menschen zur Nahrung dienen, ausgenommen grünes Gemüse. Bisweilen scheint ihm auch Gras notwendig zu sein, um die Verdauung zu befördern. Frisches Wasser und frische Lust sind ihm zuträglich; vor zu großer Kälte muß man ihn schützen. Von den vielen Krankheiten, welchen der Hund unterworfen ist, ist die Tollwut die gefährlichste. Sie entsteht besonders dadurch, daß man ihn zu lange dursten läßt, oder daß man ihn einem schnellen Wechsel von Hitze und Kälte aussetzt. Ein Hund, der von der Tollwut befallen ist, sucht die Einsamkeit, sieht traurig ans, bellt nur sehr gebrochen, fast heulend, scheut alles Glänzende, besonders das Wasser, läßt Schwanz und Ohren hängen und streckt die bleifarbene Zunge weit heraus. Er kennt seinen Herrn nicht mehr, schnappt wohl gar nach ihm, läuft bald schnell, bald langsam und taumelnd und wird von allen Hunden gemieden. Ein von seinem Biß verletzter Mensch ist verloren, wenn nicht schnelle Hilfe geschafft wird. Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Farbe der Hunde herrscht die größte Verschiedenheit. — Der gelehrigste und gutmütigste unter allen ist der Pudel mit seinen breiten, hängenden Ohren und den krausen, fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu mancherlei Künsten abgerichtet werden. Wegen seiner Wachsamkeit und Treue haben ihn oft die Fuhr- leute ans ihren Wagen. Der Dachshund oder Teckel mit seinen kurzen, krummen Beinen und langen, hängenden Ohren geht in den Bau der Füchse und Dachse, um dieselben herauszutreiben. Der magere Windhund luit langer, spitzer Schnauze, kleinen Ohren, schlankem, kurzhaarigem Körper aus dünnen, hohen Beinen ist eins der schnellsten Thiere. Der Jagd- und der Hühnerhund sind die treuen Begleiter des Jägers. Der nenfund- lündischc Hund ist groß und stark, hat lange seidenartige, graue oder schwarze Haare und eine kleine Schwimmhaut zwischen den Zehen. Durch diese wird er geschickt zur Wasserjagd und zur Rettung von Menschen, die in das Wasser gefallen sind. Der Schäferhund hat aufrecht stehende Ohren und steife Hemre. Er lenkt die Herde nach dem Willen seines Herrn, läuft dann auf und ab, wenn ein Kleestück oder sonst ein verbotener Lecker- bissen in der Nähe ist, oder liegt beobachtend still, bis ein Thier die Grenze überschreitet, springt dann aber schnell aus und jagt es zurück. In einigen Gegenden von Südamerika haben die Schafe und Ziegen keine anderen Hirten als die Hunde. Diese treiben am Morgen die Herde vom Hofe, führen sie auf die Weide, begleiten sic den ganzen Tag, vertheidigen sie gegen jeden Angriff und bringen sie am Abend wieder nach Hanse. Sehr berühmt sind die Hunde ans dem St. Bernhard. Da ist ein mit ewigem Schnee bedeckter Felsen an einer Straße, welche über die Alpen aus der Schweiz nach Italien führt. Auf diesem öden Felsen steht das höchste Haus in Europa, das Kloster des heiligen Bernhard. Hier, wo
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