Frankreich unter den carolingischen Königen. 193
der Umstande, ergriff aber die erste Gelegenheit sich der sächsischen
Oberhäupter zu bemächtigen, welche er, vertheilt in seinen Vesten,
in harter Gefangenschaft hielt. Jetzt brachten die geängstigten
Sachsen ihre Klagen vor den Papst Gregor Vh., der, voll großer
Entwürfe, seit kurzem auf dem heiligen Stuhle saß, und unerwar-
tete, im nächsten Abschnitte zu erzählende, Ereigniffe wurden da-
durch herbeigeführt.
37.
Frankreich unter den carolingischen Königen.
Heinrichs Gesch. v. Frankr., c. Hcmdt'» Leipz. l'. Fritzsch. 1802 — 4. 3 Th»
P. 5 Thlr. 8 Gr. Siniondr de Sisnwndi's Gcsch» d. Franzosen, m. Annierk. v»
H. Luden. Jena 1822. Pr. 2 Thlr.
Der Vertrag zu Verdun (843) hatte Karl den Kahlen
zum alleinigen Beherrscher Frankreichs gemacht. Schwäche bezeich-
net seine Regierung von ihrem ersten Beginnen bis zum Ende. 84« —
Die spanische Mark ging an die Araber verloren, Bretagne riß 877=3
sich los, vor allem aber plünderten die Normanner ungehindert^
das Land. Sie liefen in die Loire ein und verwüsteten Nantes;
steuerten im folgenden Jahre auf der Garonne bis Toulouse und 846
verheerten es; ja bis Paris wagten sie sich sogar mit ihren kleinen
Fahrzeugen ünd erpreßten von dem Könige 7000 Livres für ihren
Abzug, was sie bald darauf zur Verwüstung der Küsten Aquita-
niens und der Stadt Bordeaux reizte. Trotz seines Unvermögens
zu behaupten, was er besaß, brachte Karl die deutsche Kaiserkrone 84?
noch an sich, als der Kaiser Ludwig Ii. starb. Sein Versuch, 375
nach Ludwigs des Deutschen Tode, Lothringen zu erobern, scheiter- 97s
te durch die Niederlage bei Andernach, die ihm fein Neffe, Ludwig
der Jüngere, beibrachte; nochmals erkaufte er den Abzug der Nor-
manner für Geld, unternahm einen vergeblichen Zug zur Unter-
werfung Italiens, und starb durch erhaltenes Gift, das ihm sein
Leibarzt, Zedekias, ein Jude, beigebracht. Die weltlichen und geist- 377
liehen Vornehmen erweiterten ihre Macht auf Kosten des unkraf-
tigen Monarchen. Sein Sohn und Nachfolger
Ludwig!?., der Stammelnde, buhlte durch verschwen- 977 —
derifche Freigebigkeit um die Gunst der Großen, ohne sich darum «70---z
Anfehn oder Freunde zu erwerben, welche der Werthlofe nie besitzt. *
Nach Ludwigs Absterben erhoben einige Große deffen beide Söhne
Ludwig !!?. und Karl mann auf den Thron. Sie
regierten zwar mit seltener Eintracht, konnten aber doch nicht hin-
dern, daß sich Graf Boso von Provence zum Könige von Bur-
gund auswarf und das cisjuranische Burgund stiftete; des- 873
gleichen erneuerten auch die Normänner ihre Raubzüge. Beide
Regenten starben eines gewaltsamen Todes, denn Ludwig zerstieß
sich die Hirnschale, indem er eine junge Dirne durch eine schmale 882
13
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vh Gregor Heinrichs Heinrichs Fritzsch Karl Karl Karl Karl Ludwig_Ii Ludwig Ludwigs Ludwig
der_Jüngere Ludwig Ludwig! Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwig Karl Karl Graf_Boso Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Sachsen Frankreich Jena Frankreichs Bretagne Nantes Toulouse Paris Lothringen Andernach Italiens Burgund
144
Vierter Zeitraum.
ten oder Casar, schlug den Empörer in Pannonien, dann in
Gallien, und trieb ihn so in die Enge, daß er sich in das eigene
353 Schwert stürzte. Doch sein Verwandter vergalt das geschenkte
Vertrauen mit Verrath, denn nach dem Morgenlande gegen die
Perser gesendet, erklärte er sich dort zum Selbstherrscher. Offene
Gewalt nicht wagend, lockte ihn Constantius gleißnerisch bis nach
, Istrien und ließ ihn dort ermorden. Mit gleichem Glücke entle-
354 digte er sich eines andern Rebellen in Gallien, Silvanus, der
355 seinen Frevel ebenfalls mit dem Leben bezahlte. Franken und
Alemannen drangen verheerend über den Rhein, darum ernannte
der Kaiser des Gallus Bruder, Flavius Julianus, zum Ca-
sar. Unerwartet zeigte dieser, obschon er bisher nur den Studien
der Philosophie obgelegen, ein entschiedenes Feldherrntalent. In
35? einer Hauptschlacht besiegte er sieben Fürsten der,Franken und Ale-
mannen bei Strasburg, säuberte ganz Gallien, verfolgte die
Germanen in fünfmaligen Zügen bis auf ihren heimischen Boden
und verschaffte den römischen Waffen nach langen Jahren wieder
Achtung in diesen Gauen. Darüber erwachte des Kaisers Neid
und Eifersucht. Tückisch wollte er dem Julianus seine besten
Truppen entziehen zu einem Feldzuge gegen die Perser. Diesem
' Befehle widersetzten sich dieselben und riefen Julianus zum Kaiser
360 aus. Gezwungen duldete er es, benachrichtigte aber sofort Constantius.
Dessen Befehl zur Niederlegung dieses Titels vermehrte nur der
Soldaten Empörung und Julianus mußte an ihrer Spitze gegen
ein vom Kaiser gerüstetes Heer gen Jllyrien ziehen. Schon drohete
ein Bürgerkrieg, doch des Constantius plötzlicher Tod in Cilicien
verhinderte diesen und sicherte
36i — Julia n u s *) auf dem Kaiserthrone. Die Christen gaben ihm
203— den Beinamen Apostata, der Abtrünnige, denn er trat von der
"christlichen zur heidnischen Religion zurück. Die
elenden Zänkereien, in welchen sich die Christen verfolgten, verkez-
zerten und in Sekten spalteten, so wie der harte Druck, welchen
er durch einen christlich'en Kaiser, den Constantius, erfahren,
dex seine Familie fast ausrottete, mochten ihm Widerwillen gegen
die christliche Religion selbst eingeflößt haben. Er wollte daher
ein geläutertes Heidenthum wieder Herstellen und bemühete sich, des-
sen widersinnigen Fabeln eine allegorische, vernunftgemäße Deu-
tung zu geben. Die Christen verfolgte er zwar nicht mit Grausam-
keit, suchte sie aber lächerlich und verächtlich zu machen, und
schloß sie von allen öffentlichen Aemtern aus. Um Jesu Prophe-
zeihung über Jerusalem zu entkräften, befahl ec ^dessen Wiederauf-
bau; allein Feuerflammen, welche aus der Erde herausfuhren,
sollen die Arbeiter verletzt und von dem Unternehmen abgeschreckt
*) Neanler über den Kaiser Julian und s. .Zeitalter, ein histor. Ecmälde.
Hain bürg, b. Perthes 1812. Pr. 20 Er.
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Extrahierte Personennamen: Silvanus Gallus Flavius_Julianus Julia Julian
198
Sechster Zeitraum.
Unfehlbar würde Philipp der Regierung entsetzt worden seyn, hatte
er nicht seinen trefflichen Sohn Ludwig zum Mitregenten an-
genommen, welcher die zerrütteten Angelegenheiten der Verwaltung
ordnete und leitete. Die Kreuzzüge nahmen ihren Anfang zur
1108 Zeit Philipps I., welcher fast ein halbes Jahrhundert auf dem
Throne saß.
§. 39.
Pyre näische Halbinsel.
Giffords Gcsch. p. Spanien v. d. Niederlassung der phöniz. Pflanzstädte zu Ca-
dix bis auf d. Tod Ferdinand d. Weisen a. d. Cngl. Lcipz. b. Schwickcrt 1794
2 Th. Pr. 1 Thlr. Feßlers Versuch e. Gcsch. d. span. Rarion; Bert, b. Maurer
1610 2 Th. Pr. 3 Thlr. 6 Er. e. Karte 4 Thlr. 8 Gr. Seel: d. Völker Spa-
niens und ihre Fürsten, e. histor. statist. geogr. Hnndb. für Eebildcke 2 Th. i». e.
Karte u. e. Plan. 2lugsb. u. Leipz. v. Ionisch u. Stage 1821 Pr. 4 Thlr. Condc's
Eesch. der Herrschaft der Mauren tu Span, nach arab. Hand - und Denkschrift, bär-
gest. a. d. Span, übers, p. Rutschniaun Karlsr. b. Braun 1825. 2 B. Pr. 4 Thlr.
8 Gr. Lembke's Eesch. Spaniens, Hamb. b. Perthes 1830.
Spanien und Portugal geriethen mit dem Einfälle der Ara-
der (711) fast ganz unter die Oberherrschaft dieser mahomedanischen
Fremdlinge, und nur in den gebirgigen nördlichen Provinzen, in
Gallkcien, Asturien, Biscaya und Navarra behaupteten sich die
christlichen Gothen. Doch die Araber waren keine rohen Barbaren,
sondern besaßen theils schon manche technische Fertigkeiten, lheils
nahmen sie mit Wißbegierde die Kenntnisse aus, die sie unter den
gebildeten Einwohnern Spaniens vorfanden. Sie entsagten dem
wilden Nomadenleben, trieben Ackerbau, Gewerbe und Handel. Ein
großartiger Sinn belebte die herrschende Dynastie der O m m i a d e n;
in einem glanzenden Hofstaate, in prächtigen Palasten und einem ro-
mantisch - ritterlichen Auswande that sich ihr Reichthum kund.
Die Dichtkunst und selbst die Wissenschaften erblichsten; Saragos-
sa, Toledo, Valencia, Sevilla, Cordova, wurden berühmte Schu-
len und Hochschulen, wohin sich auch die christliche Jugend des
Auslands drängte. Der Araber G e b r war der sinnreiche Erfinder
der Buchstabenrechnung, nach ihm Al ge bra benannt; die arabi-
schen Aerzte galten für die einsichtsvollsten, und die Astro-
nomie, womit sich freilich auch die Astrologie vermischte,
wurde von diesem geistreichen Volke mit Eifer betrieben. Die Be-
nennungen Al man ach, Alchymie, Alcali, Zenith, Na-
dir u. m. a. erinnern noch an ihre Erfinder. Die Spielkar-
ten, bei den Spaniern Naypes, d. i. arabische Zauberei, genannt,
dürften zuerst von den Arabern ausgegangen seyn. Nie war Spa-
nien so blühend gewesen; hunderte von Dörfern lagen den Flüs-
sen entlang; ein geschäftiges Menschengewühl bewegte sich in den
Städten; mit Constantinopel fand ein lebhafter Handelsverkehr
statt; die spanischen Schleier, die Zeuge von Seide^, Wolle, das
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Ludwig Ludwig Philipps_I. Philipps_I. Giffords_Gcsch Ferdinand Feßlers Rutschniaun_Karlsr Biscaya Toledo
150
Vierter Zeitraum.
Genserich, den König der Vandalen, nach Italien. Er kam,
^ plünderte Rom 14 Tage und Nachte, lud eine Menge Kunstwerke
-5l)- auf ein einziges Schiff und steuerte gen Afrika, indem er die
Kaiserin, ihre Töchter, nebst vielen edlen Frauen und Jungfrauen
gefangen mit sich fortführte. Ein Sturm versenkte jenes Schiff
mit allen Kostbarkeiten in die Tiefe; Mapimus starb unter den
Händen seiner eigenen Soldaten, nach dreimonatlicher Regierung und
Avitus trat an sekne Stelle. Doch Ricimer, ein Sue-
ve und Befehlshaber der fremden Söldner, der sich eine unge-
456 meffene Zwingherrfchaft angemaßt hatte, überlieferte ihn dem To-
de, um den kriegerischen
»5? Majorianus zu erheben. Er wußte Gallien und Spa-
nien wieder im Gehorsam zu erhalten, da er jedoch, ohne Ver-
schulden, eine Flotte verlor, sprach Ricimer das Todesurtheil über
»01 ihn aus und setzte
Libius Severus an seine Stelle, den ec aber, aller
»65 Wahrscheinlichkeit nach, durch Gift hinwegräumte. Zwei Jahre
ließ er den Thron unbesetzt, dann gestattete er, daß
— Anthemius von dem byzantinischen Kaiser Leo erwählt
72 == werde, denn noch immer gaben die Herrscher des Orients Ansprüche
5 auf das Abendland vor. Der neue Kaiser vermahlte seine Toch-
ter dem vielvermögenden Ricimer, vereinigte sich mit Leo zu einer
Wiedeceroberung Afrika's, wobei 1113 Schiffe und 100,000
Mann Landtruppen zusammen gebracht wurden. Dennoch schei-
terte diese furchtbare Rüstung durch die Verratherei oder Fahrläs-
sigkeit des griechischen Befehlshabers der Flotte, Basiliskus, und
408 durch Genserichs listige Schlauheit und die Brander, welche er ge-
gen die Schiffe anwendete. Zwietracht entflammte hierauf den
Bürgerkrieg zwischen dem Kaiser und Ricimer. Dieser eroberte
Rom mit Sturm, ernannte Anicius Olybritis zum Kaiser, Anthe-
mius aber siel im Mordgewühle.
Anicius O ly brius war der Schwiegersohn Valentinianslh.
Was Raub und Plünderung zu Rom verschont hatten, ward eine
Beute des Hungers oder der Seuchen. Die zwei Eroberer erfreue-
472 ten sich daher ihres Siegs nicht lange, denn Ricimer und Oly-
brius starben beide kurz nach ihrem Triumphe.
Gundobald, ein Burgunder, erhielt nach Ricimer den
Oberbefehl über die Söldner und dieser ernannte zu Ravenna ei-
nen tapfern Kriegsmann,
Glycerius, zum Kaiser. Doch zu Constantinopel geneh-
migte man diese Wahl nicht, vielmehr erhielt der Beherrscher
Dalmatiens,
»r» Julius Nepos, den Purpur. Er nahm seinen Wider-
sacher gefangen, machte ihn — zum Bischof von Salona, ward
aber seinerseits von Orestes, einem Kriegsobersten, gestürzt,
der es nicht einmal der Mühe werth achtete, das nichtige Diadem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ricimer Libius Leo Leo Leo Leo Anicius_Olybritis Valentinianslh Julius_Nepos
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Afrika Gallien Basiliskus Rom Ravenna Glycerius Constantinopel Salona
158
Fünfter Zeitraum.
ser bezahlte seine Kühnheit mit dem Leben, und als die Araber
-37 oder Mauren fünf Jahre spater einen nochmaligen Einfall wagten,
i. Ch. so fühlten sie den kräftigen Arm Karl Martells noch nachdrückli-
cher: denn nur wenige entkamen und niemals kehrten sie seitdem
wieder. Der Sieger von Tours hoffte mit dem Königstitel belohnt
zu werden, darum ließ er den, durch Theoderichs Absterben, erle-
digten Thron vier Jahre lang unbesetzt; doch der Tod ries ihn
-41 selbst ab, und nur über seine Würde hatte er zu Gunsten seiner
drei Söhne verfügen können. Pipin der Kleine vollendete,
was langst vorbereitet war; er stieß den letzten Merovinger, Chil-
de ri ct) i 11., vom Throne, schickte ihn in ein Kloster zu St. Omer
und machte sich, mit Beistimmung des Papstes Zacharias zum
-Li Könige der Franken, über welche er, als solcher, 16 Jahre mit
ungeschwachter Kraft bis an seinen Tod herrschte.
Seinen zwei Söhnen, Karl und Karl man, hinterließ er
768 bei seinem Absterben den neu errichteten Thron.
Die Alemannen, ein weitverzweigter, germanischer Völ-
kerbund, wohnten vom Bodensee nach dem Oberrhein, der Donau
bis an den Main und die Lahn hin. Schon zu Anfänge des drit-
ten Jahrhunderts beunruhigten sie das römische Reich von Zeit zu
Zeit, denn Caracalla kämpfte zuerst wider dieselben (211), ohne
sie zu besiegen; Severus, Maximinus trieben sie zwar zurück, al-
lein wahrend des innern Zwiespalts vor Constantin dem Großen
bemeisterten sie sich der Gegenden zwischen Straßburg und Mainz,
und durch die Völkerwanderung verbreiteten sie sich über ganz Hel-
vetien. Chlodwig brach ihre Macht durch den Sieg bei Zülpich
(496); unter seinen schwachen Nachfolgern erholten sie sich aufs
Neue, bis spatere Umwandelungen andere Abgrenzungen unter ihnen
herbeiführten durch die Entstehung der Herzogthümer Schwaben,
Baiern, Franken, Burgund.
Die Baiern, Bajoarier, wohnten jenen östlich bis an den
Lech; gleichfalls ein tapferer Stamni, deren in den folgenden Ge-
schichten öfters Erwähnung geschieht.
Der Thüringer Reich umschlossen der Rhein, die Donau,
Böhmen und Sachsen. Nach des Königs Basinus Tode theil-
ten seine Söhne Balderich, Hermanfried und Berthar das Reich
(500 n. Eh.). Hermanftieds Gemahlin, Amalberga, verleitete ihn
zur Ermordung Berthars; er kämpfte auch feinen zweiten Bruder, Bal-
derich, darnieder in Verbindung mit Theodecich, König von Au-
strasien (520). Da er aber den Raub mit diesem nicht theilen
wollte, so überzog ihn Theoderich mit Krieg, besiegte ihn in zwei
Hauptschlachten an der Unstrut, (527) lockte ihn endlich nach Zül-
pich (531), und ließ ihn dort tückisch von einer hohen Mauer
der Burg hinabstoßen, als Hermanfried sich dessen nicht versah.
Thüringen ward hierauf getheilt zwischen den Franken und den ih-
nen verbündeten Sachsen,
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martells Karl Zacharias Karl Karl Karl_man Karl Caracalla Constantin Chlodwig Hermanftieds Berthars
212
Sechster Zeitraum.
io6i lat» Ii. übernahm die Regierung. Der treue Beistand, den ec
1(J“ dem hart bedrängten Kaiser Heinrich Iv. geleistet, erwarb ihm
__ 31 von diesem den Königstitel; ein schwacher Ersatz für die Wi-
derwärtigkeiten, die er von seinen Verwandten, von der Geistlich-
keit und seinen Unterthanen bis an seinen Tod zu ertragen hatte.
7'17__ Das byza ntinisch e Reich erhielt in Leo Iii., dem
741---, I sau rier, der Stifter einer neuen Dynastie, früher ein Viehhirt,
.. 24 einen kräftigen Regenten. Er vertrieb die Araber von Constanti-
nopel, veranlaßte aber, durch das Verbot der Bilder in den Kir-
chen endlose Streitigkeiten und die abendländischen Provinzen sie-
len ab; über die Araber, welche Kleinasien nochmals überschwemm-
ten, trug er einen vollständigen Sieg davon. Sein Sohn Eon-
241 ~ st antin V. verschaffte in einer Z-tjahrigen Negierung dem Thro-
/75j^ ne Ansehn gegen die Araber und Bulgaren, dampfte auch innere Be-
wegungen. Unter fortwährenden Kämpfen mit gedachten Völkern
herrschten, ohne Auszeichnung, Leo Iv. f 780, und Constan-
tin Vi., Porphyrogeneta "ft 796. Seine herrschsüchtige Mutter
Irene erhob sich auf den Thron und dachte an eine Vermählung
mit Karl dem Großen, wodurch das Morgen- und Abend-
land wieder vereinigt worden wären; zeigte sich auch der Vereh-
rung der Bilder geneigt. Doch mit Mißfallen gewahrten die-
«02 sts die Vornehmen, verstießen Irene in ein Kloster, erhoben Ni-
cephorns I. auf den Thron, welcher in einem Gefecht gegen die
Bulgaren umkam, 811. Spurlos erschienen und schwanden wie-
der Stauratius ff 811, Michael I. ff 81z, Leo V. ff
826, M ichael Ii. ff 829, Theophilus ff 642, Michael Iii.
ff 867. Ein neues Kaiserhaus begann mit Basilius I.,
dem Macedonier. Von fürstlichem Stamme entsprossen, ward er,
in seiner Kindheit von den Bulgaren geraubt, in der Sklaverei
erzogen, floh dann nach Constantinopel, schmachtete dort eine Zeit
lang im Elend, bis sich ein Mönch seiner annahm, der ihn in
den Dienst des Kaisers Michaels Iii. brachte zur Abwartung der
Pferde. Seine Geschicklichkeit im Reiten zog die Blicke des Mon-
archen auf ihn; er ward bald ein Günstling desselben, und ge-
langte, nach dessen Ermordung, zur Regierung, deren er sich nicht
unwecth zeigte. Unter zunehmendem Verfalle des Reichs regier-
88« ten, nach seinem Tode, die Kaiser seiner Dynastie. Sein Sohn
Leo Vi. der Philosoph, ff 911, war ein träger Schwächling;
Alexander ff 912, Eonstantin Vii. P orp hyrogene taff
919, sind bedeutungslose Namen; Romanus Lakopenus ff 944,
gehörte zu den Tyrannen; ohne Einfluß blieben C onsta ntin Vi!.
ff 959, Romanus I. ff963, Nicephorus Ii., Phokas ff 969.
Iohannzimisces focht siegreich an der Donau gegen die Russen
und am Tigris gegen die Araber. Da er aber die Ueppigkeit des Ho-
fes beschranken wollte, erhielt er Gift 976. Ruhmlos beschlossen dieses
Haus Basiliusii.ff 1025,Eonstantin Viii.ff 1028,Roma-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Leo_Iii Leo Leo_Iv Leo Irene Karl Karl Leo_V. Leo_V. Michael_Iii Basilius_I. Leo_Vi Leo Alexander Alexander Romanus_Lakopenus Iohannzimisces
214
Sechster Zeitraum.
einander gegenseitig verketzernd, ihre Wohnsitze zu Bagdad, Cai-
r o und Eordova hatten. Minder mächtige Fürsten begnügten
sich anfangs mit dem Titel: Atabek, d. i. Vater oder Lehrer,
welchen sie aber spater mit dem der Sultane vertauschten.
Gegen die Atabeks von Syrien und Irak hatten vornehmlich die
Kreuzfahrer zu kämpfen. In der Mitte des 11. Jahrhunderts
1085 machte sich Togrulbeg, ein Häuptling der seldschukischen Türken,
zum Emirat Omra von Bagdad und vernichtete dadurch die
Herrschaft der Araber bis auf den letzten Schein; alle Muselmän-
ner erkannten den Chalkfen von Bagdad für ihren geistlichen
Oberherrn, seine weltliche Macht aber umfaßte wenig mehr als die
Mauern seiner Residenz.
Italien war durch Karl den Großen, nach der Zerstörung
des lombardischen Reichs, eng mit dem großen Frankenreiche verbun-
den worden, doch gelang ihm die gänzliche Eroberung der
Halbinsel eben so wenig, als die Longobarden sie hatten bewerk-
stelligen können. Denn Ravenna verblieb damals noch den grie-
chischen Kaisern nebst Romagna, der Pentapolis, oder den fünf
Städten Rimini, Pesaro, Fano, Sinigaglia und Ancona, so wie
die Herzogthümec Amalsi, Gaeta und die Insel Sicilien, locker
nur war das Band mit Rom, das ein Patricier im Namen
des byzantinischen Kaisers regierte; das väterliche Ansehn seines
Bischofs galt aber in weltlichen Angelegenheiten ebenfalls schon viel,
und den Anfang seiner weltlichen Besitzungen machte die Schen-
kung Pipins des Kleinen mit dem ehemaligen Exarchate und den
Fünfstädten 756; Benevent, Neapel, Amalsi und Gaeta. jedoch
r» erhielten sich ihre Unabhängigkeit. Bis zum Vertrage von Verdun
gehörte das übrige Italien zur fränkischen Monarchie; nach dem-
selben siel es an Ludwigs des Frommen ältesten Sohn, Lothar I.,
mit dem Titel eines Kaiserthums. Nach ihm ererbte es sein Sohn,
Ludwig Ii.; als dieser starb, 875, ward Italien der Zankapfel
in der carolingischen Familie, denn Karl der Kahle, König von
«71 Frankreich, riß es an sich; nach ihm Karl der Dicke; nach seiner
Absetzung aber trat völlige Gesetzlosigkeit in Italien ein. Zwei
r>y7 Nebenbuhler erhoben sich gegen einander, Guido, der Herzog
zoi von Spoleto, und Berengar, Herzog von Friauk. Ersterer er-
langte'die Königskrone, die er aufseinen Sohn Lambert ver-
erbte, welche diesem Deutschlands König, Arnulf, streitig machte,
sos vermöge seiner Abstammung aus dem Geschlechts der Earolinger.
böii Nach dem Absterben beider errang Berengar die Obergewalt, ward
selbst zum Kaiser gekrönt, mußte wider Ludwig, König von
Niederburgund, kämpfen, und mit Rudolf Ii., König von Ober-
oii5 burgund, kriegen, wo ec durch Meuchelmord umkam. Rudolf Ii.
vertauschte seine Ansprüche an Hugo, Grafen von Provence, wel-
eher den unsichern Thron Italiens durch blutige Tyrannei zu be-
festigen strebte. Der Markgraf von Jvrea, Berengar, stürzte
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Romagna Ludwigs Lothar_I. Ludwig_Ii Ludwig Karl_der_Kahle Karl Karl Guido Berengar Lambert Berengar Ludwig,_König_von
Niederburgund Ludwig Rudolf_Ii Rudolf Rudolf_Ii Rudolf Hugo Jvrea Berengar
295
Pyrenäische Halbinsel.
Sancho Iv. behauptete sich in der angemaßten Würde. Ec 1234
brachte Unglück über sein Volk, denn sein älterer Bruder Don - o;
Zuan suchte seine nähern Rechte durch die Waffen geltend zu
machen, und so floß Bürgerblut in Strömen. Die Minderjährig-
keit seines Sohnes Ferdinand Iv. führte neue Uebel herbei, 1295
denn vier Parteien zerfleischten den unglücklichen Staat, der, ohne —
die Klugheit der Königin Mutter, Maria, zu Grunde gegangen
seyn möchte. Die Geistlichkeit erwarb sich bei dieser Verwirrung
Befreiung von allen Abgaben, indem sie sich auf die, vom Papste izoz
Bonifaz Viii. hierüber erlassene Bulle „(sliericis laicos“ stützte.
Nach seiner Volljährigkeit ward Ferdinand Iv. ein Tyrann, dem
die Verwünschungen seiner gepeinigten Unterthanen in das Grab
folgten. Eine abermalige Regentschaft für seinen dreijährigen Sohn
Alfons Xi. erneuerte des Reiches Zerrüttung, und nochmals 1212
ward die hochbejahrte Königin Maria dessen Schutzengel. ^ Zum — ™
Jünglinge gereift ergriff Alfons das Staatsruder mit kräftigem
Arm. Die Granden, die Mauren fühlten dessen Schwere, und
die zahlreichen Räuberbanden verfolgte er mit Strenge, so daß ihm
der Beiname „der Rächer" ward. Die Pest raffte ihn hinweg, 1350
als er Gibraltar belagerte.
' Peter der Grausame, sein Sohn und Nachfolger, recht- 1350
fertigte diesen Beinamen im vollsten Sinne. Einem Tiberius und -- 65
Caligula gleich fand er seine Lust im Morden und weidete sich — iü
an der Todesangst seiner Schlachtopfer, bis er endlich durch seinen
natürlichen Bruder, Heinrich, Graf von Transtamare, dem
des Königs Karls V. von Frankreich tapferer Feldherr du Gues-
clin mit den berüchtigten Söldnern, den Brabanuon, zu
Hülfe gezogen, vom Throne gestürzt und getödtet ward. Als
Heinrich 1!. nahm er dessen Stelle ein. Seine Negierung war *366
ein mühevoller Kampf gegen äußere Feinde und innere Parteiun- ~So
gen, doch erwarb er sich durch seine verschwenderische Großmuth 14
den Beinamen des „Freigebigen." Johann I. dämpfte die in- 1330
nern Unruhen, vermahlte sich mit Beatrix von Portugal, aber — 90.
unter der ausdrücklichen Bedingung der Nichtvereinigung Eastiliens 5=310
mit letzterm Staate. Als Johann dessen ungeachtet dessen Erwer-
bung durch die Gewalt der Waffen versuchte, riefen die Portu-
giesen den Großmeister des Ordens von Avis zu Hülfe, welcher
ihn siegreich zurück trieb. Die Jugend feines Sohnes und Nach- *399
folgers Heinrich Iii. machte eine Regentschaft nöthig, die dem “
Reiche unersprieslich war. Zur Selbständigkeit gelangt, bewies
Heinrich Kraft, handhabte Gerechtigkeit und verschaffte seinem
Reiche auch Anschn nach außen. Die lange Minderjährigkeit und
nachmalige schwache Regierung Johanns H. stürzte Castilirn in 1406
die Drangsale der Parteiungen und der Gesetzlosigkeit, die auch die
nächsten zwei Jahrzehende, unter Heinrich Iv. dem Schwa- 1454
chen verderblich fortdauerten. Der langen Leiden müde entsetz- — 74
»2 20
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Extrahierte Personennamen: Sancho Ferdinand_Iv Ferdinand Maria Maria Bonifaz Ferdinand_Iv Ferdinand Alfons_Xi Maria Maria Alfons Tiberius Heinrich Heinrich Graf_von_Transtamare Königs_Karls_V._von_Frankreich Karls_V. Heinrich Heinrich Johann_I. Beatrix_von_Portugal Johann Johann Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Kraft Heinrich Johanns_H. Johanns Heinrich_Iv Heinrich
* '
Pyreii ätsche Halb in sei. W
als die Muahedim, eine Sekte ^ in welcher der Fanatismus
neu angeregt loderte, die Morabethen nicht nur in Africa un-
terdrückten, sondern dieselben auch in Spanien verdrängten.
Schon zitterten die Christen, da brach Alfons Vj!f., König von
Castilien, der Urenkel Alfons Vi., der Toledo eroberte, die auf-
strebende Zwingherrfchaft der Mahomedaner in der blutigen Schlacht 1159
beitolosa; nahe an 100,000 Mauren sollen niedergestreckt wor- rrir
den seyn durch das Schwert der Christen. Die Muahedim ver-
loren ihre Furchtbarkeit noch außerdem, weil sie sich in unzählige
kleine Reiche zertheilten, eine leichte und sichere Beute ihrer christ-
lichen Nachbarn. Ferdinand Hi., der Heilige, des tapfern Al-
fons Viii. Enkel, König von Castilien, verband zuerst durch das
Gesetz der U nth eilb arkeit Leon und Gallicien mit Castilien, 1230
dann aber entriß er, Schlag auf Schlag, den Mauren Cordova,
den größten Theil von Estremadura, Jaen, Sevilla , Cadiz, und
nöthigte die maurischen Könige von Murcia und Grenada, seine *241
Oberlehensherrlichkeit anzuerkennen. Durch eine Flotte schnitt er ^
die Verbindung der afrikanischen Araber mit den spanischen Mau-
ren ab. Sein Sohn Alfons X., geeigneter für die einsamen
Studien des Gelehrten, als das rege Leben eines Staatsmanns
und Königs, ging auf der eröffneten Bahn nicht weiter; allein die
bereits zu tief gesunkene Macht der Mauren konnte daraus keinen
Vortheil ziehen. Als zweiter Hauptstaat erhob sich neben 1234
Castilien Aragonien, wo Jacob I. durch eine bestimmte Erb
ordnung, nach welcher auch, in Ermangelung männlicher Nach-
kommen, die Töchter regieren konnten, den Grund zu einer dau-
ernden Macht legte. Portugal, anfangs nur'aus dem Lande 1255
zwischen dem Duero und Minho bestehend, wurde den Arabern,
bei der wachsenden Macht der christlichen Fürsten gleichfalls ent-
risten und durch Grafen verwaltet. Um die Tapferkeit Hein-
richs von Burgund zu belohnen, dessen Großvater Robert I.,
Herzog von Burgund, ein Enkel des Königs von Frankreich,
Hugo Capet, war, gab ihm Alfons Vb. seine natürliche Tochter,
Donna Theresia Guzman, zur Gemahlin, ernannte ihn zum Gra-
fen von Portugal, das seinen Namen vonoporto oder Porto und
dem dabei befindlichen Hafen Ca le-Porto Cale, erhielt, mit der
Bedingung, diese Lande sollten den Königen von Castilien lehens-
pflichtig bleiben, Eroberungen aber von den Mauren jenseits des
Tajo dem Grafen erb -und eigenthümlich gehören. Doch über-
ließ Alfons bei seinem Absterben auch erstere Lande erblich an 110s
seinen Schwiegersohn Ritterlich kämpfte er für die Erweiterung
seines Gebiets, wurde aber noch übertroffen von seinem tapfern
Sohne und Nachfolger, Alfons 1., welchen, nach dem glanzen- irir
den Siege beiouriqu«, wo 13,000 Christen 400,000 Ma- rrr»
homcdancr (?) schlugen, seine begeisterten Streiter auf dem Schlacht-
felds zum König ausriesen. Mit Hülfe flandrischer und nor-
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251
Südliche Reiche.
aber, tributpflichtig, unterwerfen. Durch Vertheilung einzelner
Provinzen unter seine Söhne verfiel er in den gemeinsamen Fehler
seiner Zeit, und bald nach seinem Tode ward auch sein Sohn und ms
Nachfolger Wladislav Ii. von seinen Brüdern vertrieben. Er ms
suchte um Schutz und Beistand nach bei dem Kaiser Konrad Iii.,
erlangte aber seine Wiedereinsetzung nicht, denn sein Bruder B o-
leslav Iv., Kraushaar, behauptete sich in der angemaßten ^
Gewalt. Er war siegreich gegen die heidnischen Preußen, zur An- 1148
nähme des Christenthums konnte er sie aber dennoch nicht bewe-
gen. Friedrich I. Barbarossa nöthigte ihn den Lehenseid zu lei- "63
sten, Tribut zu zahlen, auch den Söhnen des vertriebenen Wra-
tislav Schlesien einzuraumen, welches seitdem unter eigenen Her-
zogen stand. Miecislaw Iii., der Alte, ein Sohn Boles- ii?r
law's Iii., machte sich durch übermäßige Strenge verhaßt, ward
entsetzt, und Casimir Ii., der Gerechte, sein Bruder, erhielt, mv
durch Stimmenmehrheit, die Obergewalt. Er milderte den Druck
der Unterthanen, half den Beschwerden der Geistlichkeit ab, kämpfte 1192
glücklich gegen die Preußen, und hinterließ die Regierung unbestrit-
ten seinem sechsjährigen Sohne Leszek dem Weißen, so ge- 1194
nannt wegen der Farbe seiner Haare. Miecislaw der' Alte ver-
drängte ihn auf einige Zeit, und behauptete sich bis an seinen
Tod. Leszek war ein schwacher Regent, überließ seinem Bruder 1202
Conrad Masovien und Cujavien, der alsdann die deutschen Ritter
in sein Land berief, und fand seinen Tod bei einem Ueberfalle des
Herzogs von Pommern, Swantepolk. Sein unmündiger Sohn
Boleslaw V., der Züchtige, folgte ihm in der Regierung. 1227
Seine 52jahrige Regentenzeit war stürmisch und bewegt. Zuerst
strebte Conrad von Masovien nach der Obergewalt; dann brachen
die Mongolen auch in Polen ein, siegten in der Schlacht bei 124i
Liegnitz (den 15. April 1241) unweit Wahlstadt, und wür-
den, hatten sie anders gewollt, das gesammte Reich leicht haben
erobern können. Gleich dem Kaiser Friedrich Iii. verschlummerte
Boleslav V. sein Leben thatenlos, entzog sich der Gefahr, wann
sie erschien, und kehrte zum ruhigen Genüsse wieder, wann sie
vorüber war. Die Anlegung der Salzwerke zu Bochnia und der
verschönerte Wiederaufbau von Krakau, nachdem es die Mongolen 1251
in die Asche gelegt, dürften allein unter seinen geringfügigen Ver-
diensten anzuführen seyn. Sein Tod blieb ohne Bedeutung, so 127»
wie sein Leben.
§.' 50.
Südliehe Reich e»
Ungarn erblühete unter der 18jährigen Regierung Wla- 107,7
bis law 3 I., des Heiligen. Er eroberte Sirmium und einen —
Stoßen Theil Croatiens, trug einen Sieg über die einbrechenden w18
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Kraushaar Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Casimir_Ii Leszek Leszek Conrad_Masovien Boleslaw_V. Boleslaw_V. Conrad_von_Masovien Friedrich_Iii Friedrich