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1. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

2. Teil 3 - S. 114

1895 - Leipzig : Wunderlich
I — 114 — <5 Elsaß-Lothringen. Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau- zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten. Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!) Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist (Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland, d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland? Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt. 2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen- landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden Flüsse Jll und Mosel! b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!) Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen? Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort gewonnen: 1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land. a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein. Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein- bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder- schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.) b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel- bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 14

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — Ausrodung der Wälder stieß man zuerst auf Silberstusen und entdeckte so den Erz- und Silberreichtum des Miriquidiwaldes. Otto nahm die Gebiete, wo man Silber fand, wieder selbst in Besitz und schenkte dem Kloster dafür die Stadt Roßwein. Man erzählt die Entdeckung des Silberreichtums auch anders. In jenen Zeiten fuhren Fuhrleute mit ihren schwerfälligen Wagen vom Harze nach Böhmen, wo sie Salz und Blei holten. Sie kamen auch in die Gegend, wo heute die Stadt Freiberg liegt. Damals aber standen in der Nähe nur zwei Dörfer. Da es gerade recht geregnet hatte, sanken die Wagenräder tief ein. Hierbei stießen die Pferde einige glänzende Silberstücke aus dem aufgeweichten Boden. Die Fuhrleute hoben sie auf und nahmen sie mit in ihre Heimat, wo man damals schon Silberbergbau trieb. Daselbst erkannten die Bergleute sofort, daß diese Erzstücke viel Silber enthielten. 2. Wie Freiberg gegründet wurde. Es ist jetzt ziemlich gleich, auf welche Weise^man damals die Silberschätze des Miriquidiwaldes entdeckt hat. Alle Leute freuten sich darüber. Höchst erfreut war vor allem Otto, der Markgraf von Meißen. Ihm gehörten nämlich die Silberschütze des Bodens. Er berief nun sofort Bergleute aus dem Harze herbei, damit diese die Erze aus der Erde ausgruben und dann das Silber aus ihnen herausschmolzen. Es kamen auch zahlreiche Bergleute, da im Harz der Bergbau wegen eines Krieges darniederlag. Diese Bergleute errichteten ihre Häuser nahe beisammen und gründeten so ein neues Dorf. Da die Bergleute aus dem Herzogtums Sachsen stammten, nannte man den neuen Ort Sachsen stadt (Sächsstedt). Aus diesem Orte Sachsenstadt entstand die berühmte Bergstadt Freiberg. Otto ließ sie erweitern und schenkte ihr mancherlei Freiheiten. Insbesondere konnte jeder auf dem „freien Berge" nach Silber graben (schürfen) und das gefundene gegen eine Abgabe an den Markgrafen behalten. Seitdem nannte man die Stadt auf dem freien Berge Freiberg. Aber noch heute heißt der älteste Teil von Freiberg Sachsenstadt. So ward Freiberg um das Jahr 1170 gegründet. 3. Wie der Miriquidiwald gelichtet und besiedelt wurde. In und um Freiberg herrschte seit der Entdeckung der Silberstufen ein reges Leben. Überall türmten sich die Halden auf, denn man grub allerorten nach Silber. Immer tiefer wagte man sich auch in die rauhen, waldbedeckten Gegenden des Gebirges. Die Axtschläge hörte man überall schallen. Uralte Bäume sanken jetzt zu Boden. Wo früher das Wild ungestört gehaust hatte, da errichtete sich der Mensch seine Wohnstätten. So ward der dunkle Miriquidiwald mehr und mehr gelichtet. Eine große Zahl neuer Ortschaften entstand in

4. Das Deutsche Reich - S. 163

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichstande Elsaß-Lothringen, vom Königreiche Bayern, vom Großherzogtnme Hessen, vom Königreiche Württemberg, vom Fürstentums Hohenzollern und von der Schweiz.) 2. Weiter belehrt uns die Karte über die Gröhe des Großherzog- tnms? (Es ist bedeutend kleiner als Bayern, kleiner auch als Württem- berg. Es ist ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Reichsland Elsaß-Lothringen, doch noch ein wenig größer als diese Länder.) Es ist der Größe nach der vierte Staat Deutschlands. (Preußen, Bayern, Württemberg, Baden.) 3. Auch über die Vodenbeschasfenheit erhalten wir Aus- schluß! (Baden gehört teilweise der Oberrheinischen Tiefebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Be- schreibt sie! a. Die Oberrheinische Tiefebene ist überaus fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide, Obst, Tabak und edlen Wein. Ja, selbst edle Kastanien- und Mandel- bäume sieht man an den Abhängen der Berge, welche die Ebene be- grenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutsch- laud. Blühen doch die Kirschen, Pflaumen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. b. Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Tälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farnkraut dahin, vorüber au schmucken Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhlerhütten. c. Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie! (Obstgärten, Rebenhügel — schmucke Dörfer, umgebeu von frucht- baren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern auch ausgedehnte Wein- berge und Obstgärten, stattliche Walduugeu und grasreiche Matten.) 4. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Bewässerung zusammen. Was lehrt die Karte? Baden wird nicht allein durch den Rhein (Grenzstrom!) und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. (Diese entspringen fast alle auf dem Schwarzwald und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist. In- wiefern? (Reiche Waldungen und — der Wald ist der Ernährer der Quellen.) Auch ein großer Strom hat hier seine Wiege. Welcher? (Donau.) Was lehrt die Karte über seineu Ursprung? (Südostabhang 11*

5. Das Deutsche Reich - S. 94

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 94 — Lied tönt von fern das Rufen des Kuckucks oder das Klopfen des Wald- Zimmermanns, des Spechts. Rehe und Hirsche durchstreifen den Wald und kommen' abends zum Bache, der murmelnd durch Fichtendickicht hinabrinnt zum Tale. — Die Wälder wechseln ab mit Wiesen, welche durchströmt werden von dem Bache, dem wir droben im Walde begeg- neten, oder durchzogen sind von kleinen Gräben, in denen der Bauer das Wasser des Baches herüber leitet auf die Wiese, damit all die tau- send Grashalme, die Glockenblumen und Kleeblumen zu trinken haben. Über die Blumen hin brummen kleine und große Käser, welche Honig sammeln. Im Juli, wenn bei uns die Sommerferien find, werden diese Wiesen gemäht. Das duftige Heu wird heimgefahren oder in der Schürze heimgetragen als Futter für das Vieh. — Wiederholung. Zur sachlichen Besprechung. Freilich darf man nicht denken, daß es im Königreiche Sachsen nur fruchtbares Land gibt. Es gibt auch Gegenden, wo dem Boden nur mit Mühe das abgerungen wird, was der Mensch zu seinem Unterhalte braucht. Im hohen Erzgebirge z. B. szeige!) sehen die Felder meist sehr dürftig aus. Die Halme des Getreides sind gewöhnlich kurz, stehen weit aus- einander und tragen wenig Körner. Viele Obstsorten reifen in diesen Gegenden gar nicht. D. Sachsen ist reich an Bodenschätzen. Schon bei der Besprechung der Gebirge hatten wir dies kennen gelernt. Was fanden wir da? 1. Das Erzgebirge birgt noch immer Metalle in seinem Schöße. Silber/- Blei, Zinn und Nickel. Der Silberbergbau freilich, der eiust in hoher Blüte stand, ist sehr zurückgegangen. Auch bei Freiberg,*) der alten berühmten Bergstadt, lohnt er nicht mehr. In wenigen Jahren wird man ihn ganz einstellen müssen.2) 2. Das Erzgebirge ist reich an Steinkohlen. Man findet diese wertvolle Brenze im Westen und im Osten des Gebirges. Das westliche Steinkohlenlager befindet sich bei Zwickau. Be- stimme die Lage dieser Stadt! — In der Umgebung Zwickaus führen fünfzig Schächte hinab in die dunkle Tiefe der Erde, und gegen 25 000 Arbeiter sind beschäftigt, die schwarzen Schätze dem Innern der Erde zu entreißen und ans Tageslicht zu fördern.3) Von den Freibera — mit Freiheiten ausgestattete Bergstadt. <Otto der Reiche gründete sie und suchte durch Verleihen besonderer Freiheiten die Einwanderung Harzer Bergleute zu fördern und dem jungen Bergbau zu dienen.) 2) Ausführliches hierüber in Bd. Ii, Das deutsche Vaterland, S. 143—148, in Sachsen S. 87—94. • 3j Der 3. Schacht der Gewerkschaft „Morgenstern" hat 1082 m Tiefe. Er ist der tiefste Schacht Deutschlands.

6. Das Deutsche Reich - S. 143

1912 - Leipzig : Wunderlich
Wir sehen, daß Hessen der kleinste Staat Süddeutschlands ist; Baden und Elsaß-Lothringen sind fast noch einmal so groß, Bayern sogar fast zehnmal so groß wie Hessen. Wenn man aber nun annehmen wollte, daß Baden und Elfaß-Lothringen auch noch einmal, Bayern gar zehnmal soviel Einwohner haben müßte wie Hessen, würde man sich sehr täuschen. Bayern z. B. hat nicht 12 820000, sondern nur 6 887 000 Ein- wohner, denn in Hessen ist 1 qkm durchschnittlich von 167, in Bayern nur von 91 Menschen bewohnt, in Württemberg von 125, in Elsaß- Lothringen von 129, in Baden von 142. Baden kommt also Hessen hinsichtlich der Dichte der Bevölkerung am nächsten, bleibt aber doch noch wesentlich hinter ihm zurück. Iii. Woraus erklärt es sich, dasi Hessen so dicht bevölkert ist? 1. Hessen ist sehr fruchtbar. In der Oberrheinischen Tiefebene, im Maintale, in der Wetteraue wogen goldene Ähren auf fruchtbarem Ackerboden, wächst zartes Gemüse in wohlgepflegten Gärten, breiten reichbeladene Obstbäume ihre Zweige aus. Im Rhein- und im Main- tale gedeiht außerdem noch köstlicher Wein. Denke nur an die be- kannten Weinorte Nierstein und Bingen, Oppenheim, Ingelheim und Laubenheim. Weiter ist Hessen reich an Wald. Prächtige Eichen- und Bucheuwaldnngen rauschen in den Tälern und an den Hängen des Odenwalds. — Nur ein Teil Oberhessens ist wenig wert. Er gehört ja dem Vogelsberge an, wo es, wie wir früher hörten, „drei Viertel- jähr Winter und ein Vierteljahr kalt" ist und sich nur in den Tälern gutes Wiesen- und Weideland findet. 2. Hessen hat wertvolle Bodenschätze. Der Bergbau sbrauu- kohle, Eisen) ist zwar nicht bedeutend. Dafür aber hat Hessen wichtige Mineralquellen. Die berühmtesten dieser Heilquellen sind die, welche bei Nauheim am Ostende des Taunus sprudeln. Sie haben Nauheim zu einem Badeort gemacht, zu dem aus weiter Ferne Herz- und Nerven- kranke pilgern, um zu gesunden. 3. Hessen hat eine stark entwickelte Industrie. Ihre Haupt- sitze sind Offenbach, Darmstadt, Worms und Mainz. In diesen Städten finden wir große Maschinen-, bedeutsame Leder- und hervorragende Zigarrenfabriken. Auch werden hier Schuhwaren für das Ausland hergestellt, besonders sür Australien, Amerika und Rußland. 4. Hessen hat einen lebhaften Handel. Seine Hauptartikel bilden Leder, Wein und Zigarren, fein Hauptfitz ist dort, wo die beiden schiffbaren Ströme des Landes zusammenfließen und wichtige Eisen- bahnen sich treffen, in Mainz. „Schon im Mittelalter genoß Mainz durch seine günstige Lage die Vorteile blühenden Handels; Reichtum kam in die Stadt, und mit Recht redet man von dem „goldenen Mainz".

7. Das deutsche Vaterland - S. 163

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — 4. Manche Reisenden besuchen aber auch die Orte, wo wertvolle Metalle ((Silber, Blei, Eisen und Kupfer?) aus dem tiefen Schöße der Erde gegraben werden. Schon zu der Zeit des Kaisers, der die Ungarn am Lech besiegte (Otto I.), grub man im Harze nach Silber und Eisen, später auch nach Kupfer. Der Erzreichtum war es, welcher die Menschen anlockte, sich in den rauhen Gegenden, in denen der Weinstock und der Obstbau nicht gedeiht, anzusiedeln. Noch heute blüht der Bergbau im Rammelsberg bei Goslar, ferner bei Zellerfeld und Klausthal, bei Andreasbergi) und bei Mansfeld. Zeige diese Städte! Bestimme ihre Lage! (Südabhang des Harzes.) a) Der Rammelsberg bei Goslar ist ein uraltes Bergbau- gebiet. Schon ums Jahr 1000 grub man hier nach Silber. '.■> Heute wird aus seinem Schöße besonders Kupfer gewonnen. — Am Fuße des Rammelsberges liegt die alte Stadt Goslar, in welcher Kaiser Heinrich Iii. so gern weilte. Hier führte er im Jahre 1050 die deutschen Fürsten im Kaiserhause an die Wiege seines Sohnes (Heinrich Iv.) und ließ sie ihm Treue schwören, k) Bei Zellerfeld und Klausthal wird Blei, Eisen und Silber gewonnen. c) Bei Andreasberg wird seit Luthers Zeiten Silberbergbau ge- trieben. Ties, sehr tief muß hier der Bergmann seine Schächte teufen, um die Silberadern zu erreichen. Einer dieser Schächte, der Samfonfchacht, führt fast 900 m hinab ins Dunkle der Erde! Eine Leiter, welche in diese Tiefe hinabreichen sollte, müßte 18mal so lang fein, wie unser Kirchtum hoch ist. ä) Die Bergwerke im Mansfelder Gebiet liefern feit der Zeit Kaiser Otto des Großen Kupfers und Silber. Am reichsten war die Ausbeute zur Zeit der Reformation, aber auch heute finden hier 17 000 Bergleute ihr Brot. — Betrachte diesen alten prenßi- fchen Taler! Er ist aus Mansfelder Silber hergestellt. Woran erkennt man das? (Umschrift: „Segen des Mansfelder Bergbaus!") Zusammenfassung: 1. Die Täler des Harzes. 2. Der höchste Berg im Harze. 3. Die Höhlen im Harze. 4. Die Bergwerkstädte im Harze. *) Andreasberg ist auch durch seine Kanarienzucht bekannt. Der Verkauf von Vögeln („Harzer Roller") ist zwar zurückgegangen, soll jährlich aber immer noch gegen 1oo (X)O Mark einbringen. 2) Das Kupfer ist dem fast schwarzen Mergelschiefer in ganz feinen, dem Auge kaum sichtbaren Körnchen beigemengt. Der Schiefer heißt auch „Fischschiefer", weil er häufig mit Fischabdrücken versehen ist. Luthers Bater war ein Kupfer- schieferbergmann. 11*

8. Das deutsche Vaterland - S. 363

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 363 — 3. Der Wald ist der Ernährer der Quellen. Moos!) 4. Der Wald gewährt viele Freuden. a) Er spendet kühlen Schatten. b) Er liefert wohlschmeckende Beeren. c) Er spendet liebliche Blumen. d) Er beherbergt muntere Tiere. e) Er gibt reine Luft. f) Er gewährt wohltuende Ruhe. Vi. Die Bedeutung des Windes. 1. Er verändert die Oberfläche der Erde. (Wandernde Dünen!) 2. Er unterstützt den Menschen bei seiner Arbeit. (Wind- mühle, Segelschiff.) Vii. Die Beschäftigung der Menschen. 1. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. 2. Der Erfolg des Ackerbaus hängt ab von der Beschaffen- heit des Bodens, der Witterung, der Bewässerung und dem Fleiße der Bewohner. — Wassermangel und Wasserüberfluß machen den Boden unfruchtbar. 3. Manche Menschen beschäftigen sich mit der Gewin- nung der Naturstoffe (Bergbau z. B.), andere mit der Verarbeitung dieser Stoffe (Herstellung von Metall- waren z. B.), noch andere mit dem Austausch des Ver- arbeiteten. 4. Dort, wo mehr hergestellt als gebraucht wird, ent- steht Handel. a) Der Handel wird unterstützt durch die Nähe des Meeres, durch schiffbare Flüsse, durch Eisenbahnen und gute Straßen, d) Man unterscheidet: Groß- und Kleinhandel, Ausfuhr- und Einfuhrhandel, Land-, See- und Flußhandel. 5. Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt. (Heide, Moor!) 6. Die Haupterwerbszweige sind: Landbau (Ackerbau, Ge- müsebau, Obstbau, Weinbau, Hopfenbau), Viehzucht, Fischfang, Bergbau, Gewerbe (Haus- und Fabrikindustrie!) und Handel. I Umstehend die Übersicht über das Gesamtwerk. <Teil I—v.'

9. Das Deutsche Reich - S. 174

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — wollte, daß Baden und Elsaß-Lothringen auch noch einmal, Bayern gar zehnmal soviel Einwohner haben müßte wie Hessen, würde man sich sehr täuschen. Bayern z. B. hat nicht 12 820000, sondern nur 6 887 000 Ein- wohner, denn in Hessen ist 1 qkm durchschnittlich von 167, in Bayern nur von 91 Menschen bewohnt, in Württemberg von 125, in Elsaß- Lothringen von 129, in Baden von 142. Baden kommt also Hessen hinsichtlich der Dichte der Bevölkerung am nächsten, bleibt aber doch noch wesentlich hinter ihm zurück. Staat Flächeninhalt qkm Einwohner insgesamt | auf 1 qoi Bayern...... 75 800 6 887 000 91 Württemberg .... 19 500 2 435 000 125 Baden...... 15 100 2141000 142 Elsaß-Lothringen . . 14 100 1871000 129 Hessen...... 7 700 1 282 000 167 Iii. Woraus erklärt es sich, daß Hessen so dicht bevölkert ist? 1. Hessen ist sehr fruchtbar. In der Oberrheinischen Tiefebene, im Maintale, in der Wetteraue wogen goldene Ähren auf fruchtbarem Ackerboden, wächst zartes Gemüse in wohlgepflegten Gärten, breiten reichbeladene Obstbäume ihre Zweige aus. Im Rhein- und im Main- tale gedeiht außerdem noch köstlicher Wein. Denke nur an die be- kannten Weinorte Nierstein und Bingen, Oppenheim, Ingelheim und Laubenheim. Weiter ist Hessen reich an Wald. Prächtige Eichen- und Buchenwaldungen rauschen in den Tälern und an den Hängen des Odenwalds. — Nur ein Teil Oberhessens ist wenig wert. Er gehört ja dem Vogelsberge an, wo es, wie wir früher hörten, „drei Viertel- jähr Winter und ein Vierteljahr kalt" ist und sich nur in den Tälern gutes Wiesen- und Weideland findet. 2. Hessen hat wertvolle Bodenschätze. Der Bergbau sbrann- kohle, Eisen) ist zwar nicht bedeutend. Dafür aber hat Hessen wichtige Mineralquellen. Die berühmtesten dieser Heilquellen sind die, welche bei Nauheim am Ostende des Taunus sprudeln. Sie haben Nauheim zu einem Badeort gemacht, zu dem aus weiter Ferne Herz- und Nerven- kranke pilgern, um zu gesunden. 3. Hessen hat eine stark entwickelte Industrie. Ihre Haupt-, sitze sind Offenbach, Darmstadt, Worms und Mainz. In diesen Städten finden wir große Maschinen-, bedeutsame Leder- und hervorragende Zigarrenfabriken. Auch werden hier Schuhwaren für das Ausland hergestellt, besonders für Australien, Amerika und Rußland.

10. Das Deutsche Reich - S. 200

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 200 — umkränzt und von Gärten lieblich umgeben. Durch viele Straßen rauschen klare Bäche, welche von der Dreisam abgeleitet sind. Schöne Brunnen lassen ihr Wasser plätschernd in granitne Becken fallen, Pro- menaden und zahlreiche Landhäuser vervollständigen das freundliche Bild. Der Hauptschmuck Freiburgs aber ist das fast 800 Jahre alte Münster aus rotem, im Sonnenschein prächtig in Glutfarbe strahlenden Sandstein, dessen wunderbarer Turm mit durchbrochener Pyramide (Bild!) einzig in seiner Art dasteht. 4. Am schönsten ist Heidelberg, die Perle unter den badischen Städten. Mit ihr wollen wir uns in der nächsten Stunde ausführlich beschäftigen. (Vergl. S. 202.) b. 1. .Biel. Wir lernen heute die wichtigsten Erwerbsquellen Badens kennen. Sie ergeben sich in der Hauptsache aus der Be- schaffenheit des Landes. 1. Wir wissen, daß Baden viel fruchtbaren Boden hat. Wo liegen die fruchtbarsten Gegenden? (In der Rheinebene, im Neckar- tale und am Bodensee.) Und wie macht man die wertvollen, sonnig gelegenen Fluren nutzbar? (Mau baut nicht nur Getreide und Obst in großer Menge, sondern auch Wein, Hopfen und Tabak.) Im Tabakbau übertrifft Baden alle übrigen Staaten Deutschlands. 2. Baden hat weiter ausgedehnte Weideflächen. Sie liegen an den Abhängen des Schwarzwaldes und den Ufern des Bodensees. Baden hat daher neben seinem lohnenden Bodenbau auch eine hoch- entwickelte Viehzucht. 3. Baden ist ein waldreiches Land. Denkt daran, wie reich der Schwarzwald an Holz ist! Welche Erwerbszweige ermöglicht er daher? (Flößerei, Köhlerei, Herstellung von Musikinstrumenten, Holz- geräten und Holzuhren. — Glasfabrikation.) 4. Baden ist arm an Bodenschätzen, insbesondere arm an Kohle und Eisen. Welchen Schluß könnte man daraus ziehen? (Wenig In- dustrie.) Dieser Schluß wäre falsch. Baden hat zahlreiche wertvolle Wasserkräfte (Bäche und Flüsse des Schwarzwaldes!) und liegt den großen Steinkohlen- und Eisengebieten Westdeutschlands (Lothringen!) so nahe, daß es ohne große Kosten Kohlen und Eisen beziehen kann. Es konnten daher in der Landeshauptstadt Karlsruhe und in Mann- heim bedeutende Maschinenfabriken, in Freiburg große Webereien (Wolle und Baumwolle!), in Pforzheim weltberühmte Metallwarenfabriken (Schmucksachen, Gebrauchsgegenstände aus Silber, Nickel, Bronze usw.) entstehen. 5. Die zahlreichen Erzeugnisse des Bodens (Getreide, Wein, Obst, Tabak und Holz) und der Industrie (Maschinen, Webwaren,
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