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das kaiserliche Ansehen alle Grenzen überstieg, wollte Friedrich die Heer-
fahrt gen Italien nicht länger mehr aufschieben.
Er kam im Jahre 1158 mit vielen Fürsten und einem zahlreichem
Heere nach Italien, beries^Mailands Gesandte und hörte ihre Entschul-
digungen. Da er sie nichtig befand, sprach er die Reichsacht über
Mailand aus und nun schloß er es mit seinem Heöre ein. Nach vier
Wochen ergab es sich. Da mußten die Mailänder schwxre Schatzung
zahlen, die von ihnen zerstörten Städte Como und Lodi wieder aus-
bauen, Treue schwören und Geißeln geben.
Kaum war jedoch Friedrich wieder nach Deutschland zurückgekehrt,
so reizte der neue Papst Al ex an der Hl. (der frühere Kardinal Roland,
welcher nach Hadrianö Tode schnell gewählt worden war) gegen den
Kaiser aus. Den Mailändern wuchs wieder der Muth; sie vertrieben
des Kaisers Abgeordnete und sagten es laut, daß sie ihm den Eid nicht
halten wollten. Der Papst Alexander, dessen Wahl der Kaiser nicht
anerkannte, wagte sogar den. Kaiser in den Bann zu thun, und die
Mailänder standen mit offnem Trotz für Alexander 111. auf und ver-
warfen den von der kaiserlichen Partei gewählten Papst Viktor Iv.,
obwohl Friedrich in einer Kirchenversammlung erklärt hatte: ,,Wie nur
Ein Gott im Himmel der wahre, so soll nur Ein Kaiser und nur Ein
Papst auf Erden sein. Friedrich sah sich genöthigt, abermals nut dem
Reichsheere vor Mailand zu erscheinen. Hier that er die Krone vom
Haupte und schwur in seinem Zorne, sie nicht eher wieder aufzusetzen,
als bis er Mailands Mauern der Erde gleich gemacht habe. Zwei
Jahre widerstanden ihm die Mailänder mit festem Muthe; aber sie
entehrten diesen, indem sie vor Haß der Verzweiflung sogar Meuchel-
mord am Kaiser versuchten. Am 6. März 1162 mußten sie sich endlich
ergeben. Bleich und abgehagert von furchtbarer Noth, kamen sie zum
Kaiser heraus, brachten ihm die Schlüssel der Stadt und deren Heilig-
thum, das Carrocco (einen Wagen mit einem hohen Mastbaume, auf
dessen Spitze sich ein Kreuz und das Bild des heiligen Ambrosius be-
fand) Dieses wurde von den Siegen zertrümmert wie Mailands
Größe. Auf einem Reichstage, den der Kaiser nach Pavia berief, wurde
die Zerstörung Mailands beschlossen. Die Mauern, Thürme und Paläste
der widerspenstigen Stadt wurden der Erde gleich gemacht; der Kaiser
zog über die Trümmern, gebot den Bürgern, sich anderswo anzusiedeln
und setzte nun seine Krone wieder aufs Haupt. Dann traf sein Ge-
richt auch die andern Feinde und über ganz Welschland ging der Schreck
vor seinem Ansehen. Hierauf kehrte der mächtige Barbarossa nach
Deutschland heim. Nach E. Duller.
14. Barbarossa.
Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friederich,
Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Im unterird'schem Schlosse
Hält er verzaubert sich.
Er hat im Schloß verborgen
Zum Schlaf sich hingesetzt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Roland Alexander Alexander Alexander Viktor_Iv. Viktor_Iv. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Friederich
Extrahierte Ortsnamen: Heer- Italien Italien Mailand Deutschland Mailand Mailands Heilig- Mailands Pavia Mailands Welschland Deutschland
Ho
bepflügt er, die der Niederländer kaum beklettern kann. Gras mäht er
auf Höhen, wo ein Fehltritt ihn verunglücken läßt. Heu holt er mitten
im Sommer auf Schlitten, wo er mit Wagen nicht fortkommen kann.
Mit Centnergeduld lies't er Steine von den Feldern, und doch wird
ihm meist nur dürftige, oft gar keine Ernte zu Theil.
Den Erzgebirge! charakterisiren Zufriedenheit mit Wenigem, Treu-
herzigkeit mit Geradheit im Umgänge, etwas Singendes beim Sprechen,
ein häufiges Verdrehen üblicher, auch Einmischen fremder oder selbst-
geschmiedeter Worte und noch so manche andere Eigenheiten. Ganz
besonders eigen sind ihm Fleiß und Sinnen auf Erwerb, wozu ihn die
Natur gleichsam spornt; denn fast jede Gabe läßt sie nur mit Mühe
oder Gefahr sich abgewinnen. Sogar das Gehen erschwert sie ihm.
Kaum viertelstündig sind im Erzgebirge die Ebenen, und es giebt dort
in der That fast nur Fußsteige, nicht Fußwege, denn das Steigen
und Klettern nimmt kein Ende. Mühsamer wird nirgends der Land--
' bau betrieben, und frühzeitiger wohl nirgends die Jugend zur Arbeit
angehalten. Mit dem 5. bis 6. Jahre schon hilft das Kind verdienen,
in der Klöppelstube, wie am Spinnrocken und in der Hütte.
Eigen ist ferner dem Erzgebirger, gleich dem Tyroler und Sa-
voyarden, das gewerbfleißige Wandern in ferne Gegenden und die doch
ewig lebendige Sehnsucht nach den Bergen und Thälern der Heimath..
Den Strichvögeln gleich, ziehen aus manchen Gegenden, besonders des
Obergebirgs, im Frühjahre Hunderte mit Bändern, Spitzen, Blech-
waaren, blauer Farbe u. s. w. in alle Länder deutscher Zunge, von,
der Schweiz bis Rußland, ja oft nur mit Axt und Kelle, anderwärts
zu zimmern oder zu mauern. Zum Winter aber kehrt fast Alles heim,
um, umnebelt von Hütten- und Hochöfendampf, nicht selten in ver-
schneiter, ärmlicher Wohnung, den sauer errungenen Verdienst mit Weib
und Kind zu verzehren. Knaben von 12 bis 13 Jahren fahren ent-
weder auf eigene Faust, oder als Gehülfen ihrer Väter mit Karren voll
kleiner Handelsartikel in alle Welt, und manche Familie hat aus diese
Art wohl ein halbes Dutzend Söhne in der Fremde, während die Töchter-
daheim klöppeln, spinnen u. s. w.
Nebel, welche die letzten Häuser kaum erkennen lassen und die
höchstens in der Mittagsstunde weichen, kündigen dem Erzgebirger den
Winter an, der ihm gewöhnlich in der fürchterlichsten Gestalt erscheint;
denn wochenlang schneit es oft in Einem fort, ja wohl in einer Nacht
so, daß man sich in Dörfern aus den Häusern schaufeln, bisweilen so-
gar aus dem Dache steigen muß, um einen Gang zur Hausthüre oder
Gucklöcher für die Fenster der Unterstuben zu schaffen, die weiss düstern
Kellern gleichen. Ein 3 bis 7 Ellen hoher Schnee ist in strengern
Wintern nicht selten; und Stürme, die nirgends fürchterlicher heulen,
bilden oft 20 bis 30 Ellen tiefe Windwehen, über welche der Gebirger,
gleich dem Lappländer, mit angeschnallten Fußbrettern oder Schnee-
schuhen leicht hinweggleitet. Unglück zu verhüten, werden zwar Signal-
stangen gesetzt, auch bei starkem Schneewttter dein Wanderer, besonders
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175
Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit
Und wird einst wiederkommen
Mit ihr zu seiner Zeit.
Der Stuhl ist elfenbeinern.
Daraus der Kaiser sitzt;
Der Tisch ist marmelsteinern,
Worauf sein Haupt er stützt.
Sein Bart ist nicht von Flachse,
Er ist von Feuersgluth,
Ist durch den Tisch gewachsen,
Worauf sein Kinn ausruht.
Er nickt als wie im Traume,
Sein Aug' halb offen zwlnkt;
Und je nach langem Raume
Er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben:
,.Geh hin vors Schloß, o Zwerg.
Und sieh, ob nock die Raben
Herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben
Noch fliegen immerdar.
So muß ich auch noch schlafen.
Verzaubert hundert Jahr."
R ü ckert.
13. Rudolph von Habsburg.
(Ein Landesvater.)
Sobald Rudolph die Fürsten zum Gehorsam gebracht hatte, kam
die Reihe an die unruhigen Edelleute, die nicht aufhörten, sich zu be-
fehden und weit um ihre Burgen herum zu rauben und zu plündern.
Bei strenger Strafe gebot ihnen Rudolph,, diesem Unfug zu entsagen,
und durchzog darauf persönlich Schwaben, Franken und die Rheinlande,
nöthigte die widerspenstigen Grafen und Ritter zum Frieden, zerstörte
in der Wetterau, in Schwaben und Thüringen eine Menge Raub-
schlösser und ließ eine gute Anzahl Edelleute wie gemeine Straßenräuber
aufknüpfen. In einem einzigen Jahre wurden einmal auf seinen Be-
fehl siebenzig Burgen niedergerissen und er selbst verurtheilte dreißig
von ihren Besitzern zum Tode. Hatten die Reichsstande selbst gegen
einander zu klagen, so war er bereit sie zu hören und zu richten, oder
als bloßer Schiedsrichter ihre Streitigkeiten beizulegen. Unermüdet war
er für die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung im Reiche besorgt,
und immer wußte er Milde und Strenge auf das schönste zu vereinigen.
Oft führte er das Wort in dem Munde: Wohl regieren ist eine größere
Kunst, als die Landesgrenzen erweitern, und dem Reiche wohl vorstehen,
ist besser, als das Reich vermehren.
Rudolph verachtete allen Prunk, alle Ueppigkeit und Weichlichkeit.
Befand er sich auf dem Marsch mit seinen Kriegern, so schämte er sich
nicht, seinen zerrissenen, grauen Rock selbst auszubessern, und fehlte es
an Lebensmitteln, so war er der Erste, der eine Rübe aus den Aeckern
zog und seinen Hunger damit stillte. Menschenfreundlichkeit, Edelmuth,
Offenheit. Einfalt der Sitten waren Hauptzüge in seinem Charakter.
Nie vergaß er auf dem Throne, daß er Mensch sei. Jedermann hatte
freien Zutritt zu seiner Person. Einst, da die Wache einen gemeinen
Mann, der ihn zu sprechen wünschte, nicht hinein lassen wollte, rief er
ihr zu: Ei, laß ihn doch herein; bin ich denn zum Kaiser erwählt, daß
man mich einschließe?
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17
15. Leseübungen mit kleinen Sätzen,
in abgemessener Nedeform.
Ein gutes Kind
Gehorcht geschwind.
Lust und Lieb' zu einem Dinge
Mache Vir alle Müh' geringe.
Unschuld und verlorne Zeit
Kommt nicht mehr in Ewigkeit.
Die Morgenstunde hat Gold im Munde.
Wem nicht zu rathen ist, dem ist nicht zu helfen.
Artig, flink und rein
Müssen Kinder seyn.
Ein gut Gewissen, ein sanftes Kissen.
Morgen, morgen, nur m'd)t heute!
Sprechen alle faulen Leute.
Müssiggang ist aller Lasier Anfang.
Gewöhn' als Kind dir keine Unart an,
Denn jung gewohnt, ist alt gethan.
Beim Eigensinn
Ist kein Gewinn.
Den Menschen schänden grobe Sitten,
Wer höflich ist, ist wolflgelitten.
Zorn, Haß und Neid, bringt dir nur Leid.
Ein frommes Herz, das sey mein größter Schatz
auf Erden,
Sonst alles, nur nicht dieß, kann mir genommen
werden.
Kinder, die sich nicht vertragen,
Die sich necken und verklagen,
Haben kleine böse Herzen,
Machen ihren Eltern Schmerzen.
Halt Bescheidenheit
Für dein schönstes Kleid.
B
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Ja, schnell entflieht die Jugendzeit!
O, wende gut sie an;
Wie mancher Jüngling hat bereut,
Daß er es nicht gethan.
Und wird der Jüngling nun ein Mann,
Wie schlimm wird's um ihn steh'n,
Wenn er nichts weiß, wenn er nichts kann,
Gut kann's ihm dann nicht gehn.
Für glücklich darf sich ein jeder achten,
den die Guten nicht als Neuling, die Bösen
aber stets als Fremdling betrachten.
Die unvorsichtigen Knaben.
Warum spielen die meisten Knaben so gerne auf
Bauplätzen?—Nun, was sagt ihr dazu? — Nicht wahr,
das ist ganz natürlich! Ein Bauplatz bietet Gelegen-
heit zu mancherlei Spielen, die man nicht auf jedem
Platze findet. Da gibt es große Sandhaufen, mancherlei
Gruben und viele Balken. Die Sandhaufen werden er-
stürmt, die Gruben übersprungen und auf den Balken
wird geschaukelt und geschwungen. Das alles ist recht gut,
denn es gibt den Gliedern Gewandheit und beför-
dert die Gesundheit — und die Erwachsenen freuen
sich über die Fröhlichkeit und Munterkeit der Kin.
der — versteht sich, so lange sie in ihrem Spiele nicht
ausarten in Rohheit und Wildheit. Oft werden
diese Spiele auch gefährlich und schädlich durch Keckheit
und Verwegenheit. Ja, ich weiß wahrlich nicht, wie
manches Kind der Gefahr entgehen könnte, in die es
Tollkühnheit oder Verwegenheit und Unbe-
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46
terhaftigkeit, Schamhaftigkeit, Mangelhaftigkeit, —
Eigenthum, eigenthümlich, Eigentümlichkeit — Alter-
thum, alterthümlich; Irrthum, irrthümlich — Ehr-
losigkeit.
Fortgesetzte Uebung im Satzlesen.
38.
Ein gutes Kind gehorcht mit Freuden. Der Lehrer
ermahnte die Schüler mit allem Ernste. Die Schüler
gelobten unter Thränen Besserung. Der Christ soll
ein Leiden in Geduld ertragen.
39.
Ein guteskind gehorcht freudig. Der Lehrer ermahnt
die Schüler ernstlich. Die Schüler gelobten weinend
Besserung. Der Christ erträgt geduldig sein Leiden. —
40.
Liebe Gott von ganzem Herzen. Man soll Gott im
Geiste anbeten. Man soll nicht im Zorn handeln.
Man soll auch nicht im Scherze lügen. Ohne Fleiß
kann ein Schüler nicht viel lernen. Viele Sterne kann
man nicht mit bloßen Augen sehen.
41.
Manche Schüler schreiben sehr schön. Einige Schüler
sind äußerst trag. Solche Kinder bleiben ganz unge-
schickt. — Eduard schreibt schön. Ferdinand schreibt
schöner. Felix schreibt am schönsten. Er schreibt
überaus schön.
42.
Der Hase läuft sehr schnell. Der schnell laufende Haft
wird selten vom Hunde eingeholt. — Diese Akazie
blüht roth. Die roth blühende Akazie ist ein pracht-
voller Baum. — Mar hatte seinen Aufsatz nachlässig
geschrieben. Dieser nachlässig geschriebene Aufsatz
mußte noch einmal geschrieben werden. —
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Extrahierte Personennamen: Eduard Eduard Ferdinand Felix Felix
45
um acht Uhr. Des Sonntags muß man in die Kirche
gehen.
33.
Adolph steht früh auf. Christoph steht spät auf.
Adolph ist immer fleißig. Jetzt schreibt er. Vorher
rechnete er. Nachher wird er lesen. Der Lehrer lobt
ihn täglich. Adolph wird bald gute Fortschritte machen.
Er wird einst ein geschickter Mann werden. Christoph
ist niemals fleißig. Er wird nie geschickt werden.
34.
Gras, grasen; Pflanze, pflanzen; Trommel, trom-
meln; Jammer, jammern; warm, wärmen; stark,
stärken; schwach, schwächen.
Huld, huldigen; Kreuz, kreuzigen; Pein, peinigen;
Angst, ängstigen; rein, reinigen.
35.
eln ern nen
Gang, gängeln; Knoten, knöteln; krank, kränkeln;
sausen, säuseln; schlafen, schläfern; schmal, schmä-
lern; milde, mildern; — Regen, regnen; offen,
öffnen.
36.
-igkeit, -lichkeit, barkeit, samkeit
Die Frömm-ig-keit, die Festigkeit, die Rein-lich-keit,
die Ängstlichkeit, die Ehr-bar-keit, die Fruchtbarkeit,
die Folg-samkeit, die Spar-samkeit, die Ewigkeit, die
Mäßigkeit, die Freundlichkeit, die Dankbarkeit —
die Festlichkeiten, die Herrlichkeiten, die Ängstlich-
keiten.
37.
hastig, Hastigkeit, thümlich, thümlichkeit, losigkeit
wahrhaftig, Wahrhaftigkeit; Lasterhaftigkeit, Flat-
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Extrahierte Personennamen: Adolph Christoph Adolph Adolph Christoph
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141
Die Blüthen sind weiß, röthlich, gelblich, wohlriechend
oder duftend. Die Früchte sind eßbar, fleischig, saftig,
süß, sauer, rund, eiförmig und länglich. — Auch kann
ich Eigenschaften vom Getreide angeben. Das Getreide
ist hoch, niedrig, hohl, knotig, mehlig, nützlich, grün,
trocken, gelb, reif, unreif, blüht in Ähren, wie der
Weizen, oder in Rispen, wie der Hafer.
Weißt du auch, welche Eigenschaften ein Thier
haben kann? O ja, das Thier kann sein behaart, be-
fiedert, geflügelt, geschuppt, zweifüßig, vierfüßig, sechs-
füßig, vielsüßig, fußlos, geschwänzt, ungeschwänzt, ge-
hörnt, ungehörnt, lahm, blind, fett, mager, schlank,
hübsch, häßlich, plump, braun, weiß, grau, bunt oder
scheckig, stachelig und borstig; das Thier kann auch
sein hungrig und durstig, naschhaft und gierig, gefräßig
und beißig, bösartig und falsch, scheu und wild, wach-
sam und treu, raubsüchtig und blutdürstig, grimmig und
toll, wüthend und unbändig, träge und langsam, leb-
haft und flink, gelehrig und zahm, nützlich, schädlich
und giftig. — Der Hund kann sein klein und groß,
fett und mager, häßlich und schön, tückisch und toll,
treu und folgsam, gelehrig und ungelehrig, langhaarig
und kurzhaarig, langbeinig und kurzbeinig, geschoren und
ungeschoren, schwarz und gefleckt, jung und alt, fröh-
lich und traurig. — Tauben sind weiß, roth, blau
und bunt, kurzfüßig, geflügelt und gefledert, sanft, ge-
sellig und verträglich, zahm, wild, reinlich und nützlich.