8
Erdkarten.
Mittlere Jahreswärme und Regenmenge.
Dlercke, Schulatlas f. d. mittl. Unterrichtsstufen. Druck und Verlag: Braunschweig, George Westermann.
Vegetationsgebiete und Meeresströmungen.
Wiisterv und Wustenstepperv
Mbosstepp en (Haidr&vj
Arktische laul Hüdigcbirgsgebixte
i i Grasland/ zend Grassteppen/
» I Yaldriind Xuzturtojid
*'' • i Tropische Urwälder
Meeresstpoimmgcn im Itorcbviiiter :
—* Warme Strömungen/ 1 die Pfehe gebew
Halte V I die Stromriditung aro
Zbeibc¿syren'z&
Vegetationsgebiete :
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
14
Ausführung des Gradnetzes.
Ausführung des Gradnetzes.
Der Entwurf des (selbstverständlich immer in massiger Linienstärke
anzulegenden) Gradnetzes hat nun stets in nachstehender Reihenfolge zu
geschehen: 1) Abmessen der Endpunkte für die Parallelkreise und Aus-
ziehen der letzteren, 2) Ausziehen des mittleren Meridians, 3) Abmessen
der Endpunkte für die übrigen Meridiane und Ausziehen der letzteren.
1) Es sei z. B. nach den umstehenden Massangaben (Zeichenatlas B) das
Gradnetz von Afrika zu entwerfen. Das Quartblatt ist dabei hoch zu nehmen;
erforderlich sind die Parallelkreise von 40° n. — 40° s. Br., welche von
10 zu 10° mit einem Abstände von 2 cm auszuziehen sind und demnach
im Ganzen einen Eaum von 16 cm Höhe in Anspruch nehmen werden. Da
die Höhe des Blattes etwa 21 cm beträgt, lässt man also am oberen Rande
desselben etwa 2,5 cm frei und misst nun von da ab an jeder der bei-
den langen Seiten des Blattes die erforderlichen 9 Punkte mit je 2 cm
Abstand voneinander ab. Dann schreibt man zu jedem dieser Punkte die
betreffende Parallelkreiszahl und zieht hierauf die Linien aus.
2) Sodann wird derjenige Meridian, welcher der Mitte des darzustel-
lenden Landgebietes am nächsten verläuft — bei Afrika also der 20. (bei
Südamerika der 300., bei Nordamerika der 260., bei Asien der 90. u. s. w.)
— ungefähr in der Mitte des Blattes vom nördlichen bis zum südlichen
Grenzparallelkreis gerade heruntergezogen, um auf solche Weise der Zeich-
nung die erforderliche gerade Stellung zu geben. Auch hier wird sogleich
an beiden Endpunkten die betreffende Zahl hinzugeschrieben.
3) Von diesem mittleren Meridian aus werden nun nach West und
Ost sowohl auf dem nördlichen und südlichen Grenzparallelkreis als, wenn
in dem Gradnetze der Äquator vorkommt, auch auf diesem die Punkte
für die übrigen erforderlichen Meridiane abgemessen und gleichfalls mit
den zugehörigen Zahlen bezeichnet. Bei Afrika sind dies also nach Westen
der 10., 0. (bez. 360.), 350. und 340., nach Osten der 30., 40., 50. und
60. Meridian. Dieselben erhalten auf dem 40. nördlichen und südlichen
Parallelkreis einen Abstand von je 15 mm, auf dem Äquator einen solchen
von je 20 mm.
Wo es sich, wie vielfach der Fall ist, bei dieser Abtragung der Me-
ridianabstände auf den Grenzparallelkreisen um solche Millimeterzahlen
handelt, welche fortwährend vom Massstabe abzunehmen minder bequem
sein und leichter zu Versehen Anlass geben würde, hilft man sich, in Er-
mangelung eines Zirkels, sehr einfach dadurch, dass man das betreffende
Mass vom Massstabe auf einen Streifen Papier überträgt und es nun
mittels des letzteren so oft abträgt, als nötig ist. Ganz ebenso verfährt
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Gradnetzes Afrika Afrika Nordamerika Afrika
26
Die Einzeichnung der Gebirge.
Die Einzeichiiung der (retorge.
Für die Darstellung der Gebirge ist bei diesem Kartenzeichnen im
geographischen Unterricht offenbar ein Zeichen nötig, das, ohne viel Zeit
und Geschicklichkeit zu erfordern, auch von dem noch Ungeübten leicht
und schnell in genügender Weise ausgeführt werden kann und zugleich
vermöge seiner Form, auch ohne die Zuhülfenahme einer besonderen Farbe,
eine Verwechslung mit anderen Objekten auf der Karte ausschliesst.
Von selbst verbietet sich hier zunächst die Verwendung der gewöhnlichen Berg-
schraffen, da dieselben hier viel zu mühsam und zeitraubend sind und überdies, wenn
sie nicht einigermassen geschickt und sauber ausgeführt werden, leicht die ganze
Zeichnung verderben.
Die früher zur Bezeichnung des Verlaufes von Gebirgen sehr beliebten und noch
immer verschiedentlich gebrauchten dicken Striche sind zwar sehr einfach und leicht
herzustellen, aber aus dem Grunde hier gänzlich ungeeignet, weil sie nur die all-
gemeine Längserstreckung, nicht aber die doch gleichfalls wichtige Breitenausdehnung
der Gebirgszüge anzudeuten, geschweige gar von etwaiger Verschiedenheit der beider-
seitigen Abdachung etwas auszudrücken vermögen und vollends da, wo es sich nicht
um scharf ausgebildete schmale Ketten, sondern um breitgedehnte und mannigfaltig
gegliederte Erhebungen handelt, ganz naturwidrige Zerrbilder liefern. Auch wird
die grosse Steifheit und Ungefügigkeit dieses Symbols wenig gebessert, wenn man
statt einer einzigen ganz dicken Linie jedesmal deren zwei von geringerer Stärke
nimmt, um durch deren Abstand die verschiedene Breite der Gebirge bezeichnen so-
wie durch ihre verschiedene Dicke eventuell es andeuten zu können, wenn die eine
Seite wesentlich steiler bez. tiefer abfällt als die andre*).
Ebenso ist damit nicht viel geholfen, dass man, wie gleichfalls mehrfach ge-
schehen ist, statt der dicken Längslinien Ketten von kurzen Querstrichen nimmt,
um auf solche Weise den Hauptverlauf der Gebirgszüge anzudeuten. Dieselben sind
allerdings nicht so steif wie jene Längslinien, leisten aber im ganzen doch nicht
wesentlich mehr als die letzteren, kosten erheblich mehr Zeit und sind, wenn sie
nicht ganz sauber und gleichmässig ausgeführt werden, auch leicht geeignet, die
ganze Zeichnung zu verunstalten.
Wieder ein andere's, das von H. Matzat**) eingeschlagene Verfahren will ausser
dem Verlauf und der Ausdehnung auch die Höhe der Bodenerhebungen mit zum
Ausdruck bringen und verwendet zu diesem Behufe eine höhenschichtenartige, ver-
schieden abgetönte Kreideschattierung durch einfache bez. in verschiedenen Rich-
tungen übereinander gelegte Schraffensysteme oder zur Abkürzung auch durch Wischen
mit dem Wischer. Dass sich auf solche Weise sowohl Längen- und Breitenerstreckung
der Erhebungen als auch die Abstufung ihrer Höhenverhältnisse miteinander zum
Ausdruck bringen lassen, ist klar; die Frage ist nur, ob dieses Verfahren in der
Hand von Durchschnittsschülern ohne sonderlichen Zeitaufwand Darstellungen von
*) Vgl. H. Wagner, Über die zeichnende Methode beim geographischen Unter-
richt, Verhandl. d. 1. deutschen Geographentages, Berlin 1882, S. 122. Eben wegen
dieser mannigfachen grossen Bedenken ist diese Linienmanier auch z. B. in den v. Seyd-
litz'schen Lehrbüchern neuerdings fast ganz beseitigt worden.
**) Method, d. geogr. Unterr. S. 333 f. und Verhandl. d. 6. deutsch. Geographen-
táges, Berlin 1886, S. 36 f.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
Auflagennummer (WdK): 10
Sammlung: Geographieatlanten
Schulbuchtyp (WdK): Atlas
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Erläuterungen zu den Klima-Karten.
6
Januar von 0,8°, einen Juli von 18,8°, folglich betlägt
der Unterschied der beiden Monatsmittel 19,6°, weshalb
wir die Schwankungslinie 20° dicht bei Berlin derart hin-
ziehen selien, dafs die Stadt noch in den Gürtel einer
mittleren Schwankung von über 15, aber weniger als 20°
gehört. Auf gleiche Weise berechnet sich die mittlere
Schwankung zwischen den Extrem-Monaten für Werkojansk:
Januarmittel —53°
Julimittel 14°
Mittlere Schwankung 67°.
Die sogenannte absolute Schwankung d. h. die Schwankung
schlechthin, die Gröfse des Unterschieds zwischen den aller-
höchsten und allerniedrigsten jemals am Orte beobachteten
Temperaturstufen ist natürlich viel gröfser, gelangt aber
auf vorliegender Karte nicht zum Ausdruck. Hat man
doch in Werkojansk das Weingeist-Thermometer schon
bis auf —67° hinabsinken sehen!
Die Extrem-Monate, deren Mitteltemperatur zum Ent-
wurf der Karte zu vergleichen war, sind auf der nörd-
lichen Halbkugel meist Januar als kältester, Juli als
wärmster Monat, auf der südlichen Halbkugel die näm-
lichen, nur im umgekehrten Wärm e Verhältnis. Für den
Gürtel zwischen den Wendekreisen kann man nicht zwei
bestimmte Extrem-Monate angeben; hier richtet sich der
Eintritt der heifsesten Zeit nach dem Zenithstand der
Sonne, welcher naturgemäfs für die einzelnen Breitengrade
ein verschiedener sein mufs.
Am gleichmäfsigsten ist die Temperatur, am gering-
fügigsten also die Wärmeschwankung der Luft über dem
Meere, ganz besonders dort, wo die Zustrahlung der Son-
nenwärme fast das ganze Jahr hindurch gleich stark ist,
mithin in der Äquatorialgegend. So verharrt die Tem-
peratur auf Singapore, der Inselstadt vor der äufsersten
Südostspitze Asiens, ganz nahe dem Gleicher, fast stets bei
dem Jahresmittel von 26,7°; die Durchschnittswärme des
Januar geht nur um 1° darunter, die des wärmsten Mo-
nats (hier des Mai) nur um 1° darüber. Ja selbst die
äufsersten Wärmeausschreitungen halten sich in Singapore
ähnlich wie in Kamerun meist zwischen 20 und 34°;
ärgere Hitze (wie sie doch bei uns an schwülen Sommer-
tagen bis gegen 40° vorkommt) wird in jenem heifsfeuch-
ten Tropenklima trotz so viel höherem Sonnenstande ver-
hindert durch die starke Durchfeuchtung der Luft, die
letztere läfst darum (im Gegensatz zur Wüstenluft) viel
weniger Sonnenwärme durch die Atmosphäre hindurch-
dringen. Der Gürtel des „Äquatorialklimas" (mit nicht
über 5° Schwankung) dehnt sich, wie wir sehen, auf dem
Ozean immer breiter aus als auf dem Lande, wo er nir-
gends die Wendekreise erreicht: so viel stärker erwärmt
sich und so viel stärker erkaltet die Landfläche.
Mehr als 5°, doch nur bis zu 15° Wärmeschwankung
kommt fast der gesamten übrigen Seeluft (abgesehen von
den polaren Breiten) zu, weil die Luft bei dauernder Be-
rührung mit dem Meere regelmäfsig die Temperatur von
dessen Oberfläche, nur um etwa Io verringert, annimmt,
also die Wärmebeständigkeit des Meerwassers genau wieder-
spiegelt. Nur wo die Landkälte von der bewegten Luft
über das Küstenmeer vertragen wird, also in den höheren
Breiten vor Nordamerikas und Asiens Ostgestade, bemer-
ken wir demgemäfs auch höhere Werte der in Bede stehen-
den Schwankung. Anderseits bringen Südwestwinde und
Golfstrom milde Winterluft vom Meer über die Westsei-
ten letztgenannter Festländer und benachbarte Inseln. So
breitet sich unsere zweite Schwankungsstufe (5—15°) merk-
würdiger Weise ebensowohl über tropische und subtro-
pische Landräume wie über Küsten und Inseln bis gegen
den nördlichen Polarkreis aus, greift jedoch nirgends auf
die Ostküsten der kontinentalen Landmassen höherer Breite
über. Bei Méjico und Kuka, Calcutta und Rio, bei Ben-
guela wie im Umring Australiens ist es die auch zur
Winterzeit hochstehende Sonne, was die Temperatur vor
tieferem Absinken schützt, die Wärmeschwankung daher in
engere Grenzen bannt, bis Alaska und Island hinauf leistet
dasselbe der wärmende Seehauch der Winterzeit bei nie-
drigerer Sonne. Der Unterschied ist (wie die Isothermen-
Karten darthun) nur der, dafs in den niederen Breiten
einem heifsen Sommer ein warmer Winter folgt, in den
nordischen Westküstenländern, auf den britischen Inseln,
sogar in Island in ebenso geringem Wärmeabstand ein
seemäfsig kühler Sommer einem milden Winter Platz macht.
Auch auf der Südhalbkugel ist weit über die Tropen
hinaus küstennahes Land, mithin die ganze Südspitze Ame-
rikas, diesem Gebiete des „ Küstenklimas" zugehörig. Binnen-
wärts folgt dann in Nord und Süd der gelbbraune Raum
des „Übergangsklimas", darauf endlich (so u. a. in Deutsch-
land) derjenige des „Landklimas", welches sich zuletzt bis
zu Schwankungshöhen von mehr denn 60° erhebt. Selbst
an den beiden Wendekreisen treffen wir grüne Flächen
mit „landmäfsig" hohen Wärmegegensätzen, aber nur wo
trockene Luft die Zu- und Ausstrahlung der Wärme be-
fördert, vornehmlich in der Sahara und im Kern Austra-
liens. Die ärgsten Gegensätze von Sommerwärme und
Winterkälte gewahren wir aber erst im nordwestlichen
Amerika und im nordöstlichen Asien, je mehr die Land-
masse vom mäfsigenden Einflufs der Seewinde abgesperrt
liegt. Noch die Gruppe der canadischen Seeen bewirkt
durch ihr im Sommer kühler, im Winter wärmer als die
Umgebung bleibendes Gewässer Abwehr der Schwankung
über 30°. Dahinter jedoch beginnt wie am Ob und Amur
das „excessive Landklima". Hier ist es vornehmlich die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Werkojansk Werkojansk Asiens Kamerun Nordamerikas Asiens_Ostgestade Westsei- Calcutta Australiens Alaska Island Island Nord Deutsch- Sahara Amerika Asien
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
Auflagennummer (WdK): 10
Sammlung: Geographieatlanten
Schulbuchtyp (WdK): Atlas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
8
Erläuterungen zu den Klima-Karten.
lockert sich die Luft am meisten auf; wir finden vielmehr
die Gegenden niedrigsten Luftdrucks diesseits des Gleichers
wesentlich nördlicher: im Inneren Nordamerikas und Asiens.
Gerade im Sommer, nicht im Winter lagert höherer Luft-
druck über dem Eismeer von der Nachbarschaft der neu-
sibirischen Inseln über Spitzbergen bis nach Nordost-Grön-
land. Gerade im Winter erniedrigt sich der (das ganze
Jahr über unter dem Mittel bleibende) Luftdruck um Is-
land noch tiefer als zur heifsesten Jahreszeit im südlichen
Asien. Und Jahr aus Jahr ein bemerken wir über den
Ozeanen mittlerer, nicht höherer Breiten das Grün des
„Hoch"; hier um 30° (in den „Rofsbreiten") behauptet
sich in zwei ellipsenartigen, westöstlich gedehnten Flächen
der Nordhälfte, in drei solchen der Südhälfte der Erde
ein Maximumgebiet des Drucks gegen und über 765 mm,
wenn auch die Landflächen gleicher Breite zu Minimum-
gebieten des Drucks werden; zur kühleren Zeit der be-
treffenden Erdhälfte verschmelzen dann diese Maximum-
flächen der Ozeane, sich erweiternd, mit den höhere Luft-
druckgrade zu dieser Zeit erhaltenden Landflächen ihrer
Nachbarschaft und teilweise über sie hinaus auch mit-
einander.
Die Luftströmungen erblicken wir in offenbarer Ab-
hängigkeit vom Luftdruck. Alles regelt sich nach dem
Gesetze Buys Ballots: die Luft bewegt sich vom
Räume des höheren nach dem des niederen Drucks
und schwenkt dabei auf der Nordhalbkugel rechts,
auf der Südhalbkugel links ab.
Die fünf Rofsbreiten-Maxima der Ozeane bewirken
folglich anticyklonale Luftbewegung d. h. zentrifugale (von
der Mitte nach dem Rande hin). Ganze Schwärme von
Pfeilen bemerken wir um die Mittelgegend jener fünf
Anticyklonen geschart in der von dem eben erwähnten
Gesetz vorgeschriebenen Richtung (denn stets sind die
Pfeile „mit dem Wind fliegend" zu denken, z. B. ein mit
der Spitze gen Nordost gerichteter Pfeil bedeutet, dafs
an der Stelle, auf welcher er verzeichnet steht, Südwest-
wind herrscht). Am dichtesten stehen die Pfeilreihen an
den dem Äquator zugekehrten Seiten der fünf Anticyklonen :
sie bezeichnen die Passatstreifen, die des Nordostpassat auf
unserer Erdhälfte, die des Südostpassat auf der anderen,
letztere im atlantischen und großen Ozean teilweise den
Äquator ein wenig überschreitend; nur an den Süd- und
Ostküsten Asiens fehlt der Passat im Bereiche der jahres-
zeitlichen Wechselwinde, der Monsune. Passate sind also
Dauerwinde von grofser Bedeutung für die Schiffahrt; sie
wehen ausschliefslich in niederen Breiten, und zwar auf
den Meeresflächen, ohne beim Übergreifen in die Festlande
ihre strenge Nordost- bez. Südostrichtung weithin zu be-
wahren. Wo in äquatorialen Breiten Nordost- und Südost-
passat einander sich nähern, schalten sich mehrfach wind-
stille Räume (Gegenden der „Calmen" d. h. Stillen) ein,
auf unseren Karten mit kleinen Ringeln angedeutet.
Mit dem Jahreswandel der Sonnen - Zenithbogen von
der südlichen Hälfte des Tropengürtels in den nördlichen
und sodann wieder zurück verschieben sich auch jene
fünf ozeanischen Anticyklonen: sie rücken etwas weiter
polwärts im Sommerhalbjahr ihrer Erdhälfte, im anderen
Halbjahr etwas weiter gegen den Äquator. Für Europa
ist das nordatlantische Maximum bei den Azoren am wich-
tigsten. Es steht in einem ununterbrochenen Wechsel-
verhältnis mit dem nordatlantischen Minimum, welches
wie jedes Minimum sich in einer cyklonalen Luftbewegung
(d. h. einer zentripetalen, vom Rande nach der Mitte hin)
geltend macht. Im Winter liegt der höchste Luftdruck
des nordatlantischen Meeres im Südwesten der Azoren,
mithin südwestlich vom subarktischen Minimum zwischen
Island und dem südlichsten Grönland. Hieraus entstehen
(unter Rechtsablenkung) jene segenbringenden Südwest-
winde, welche uns Europäern die warme Golfstromluft
zutragen und Europa ganz besonders zur Winterzeit bis
• gegen die Uralschwelle hin viel wärmer machen als alle
übrigen Länder gleicher Breitenlage. Im Sommer er-
1 blicken wir das nordatlantische Maximum verbreitert und
so viel nördlicher, dafs es nun die Azoren einschliefst, ja
mit seinem Nordrand in die Breite des Biscaya-Busens
vorlangt. Dabei hat sich aber die Höhe seines Luftdrucks
gemindert, gleichzeitig diejenige im Minimum bei Island
etwas gesteigert und ist vor allem über Asien die höchste
Luftauflockerung eingetreten, welche irgend ein Festland
im Jahreskreislauf erfährt. Demgemäfs sehen wir den
winterlichen Südweststrom der Luft aus jenem Maximum
zwar noch auf dem Meere vorhanden, jedoch über Europas
Boden wesentlich gestört durch die der isländischen stark
überlegene Ansaugungs-(„ Aspirations-") Kraft der asiati-
schen Cyklone: aus dem Südwest- ist hier gröfstenteils
ein West- und Nordwestwind geworden.
Ähnlich weht aus dem nordpacifischen Rofsbreiten-
Maximum wärmender Südwest hervor; indessen während
der sommerlichen Nordverschiebung trifft er allein die
nördlichsten Südseeküsten Amerikas, erst zur Winterzeit
trägt er bis hinab an das californische Gestade das Beste
bei zur Temperaturmilderung. Die entsprechenden Nord-
west-, West- und Südwestwinde, welche den südhemisphä-
rischen drei ozeanischen Anticyklonen entstammen, kommen
der Landmasse weniger zu gute, denn nur Südamerika streckt
sich bis in Breiten gleich denen Norddeutschlands hinaus, und
in äquatornäheren Breiten wirken die kühlen Meeresströme
längs jenen Westküsten, wie wir schon sahen, als Gegen-
1 gewicht gegen etwaige Temperaturerhöhung durch Seewinde.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Buys_Ballots
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Asiens Spitzbergen Nordost-Grön- Asien Nordhalbkugel Nordost Asiens Europa Island Europa Biscaya-Busens Island Europas Amerikas Norddeutschlands
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Erläuterungen zu den Klima-Karten.
9
Ohne weiteres verständlich erseheint die Bedeutung
der Cyklonen Südafrikas und Australiens (im südlichen
Sommer) als Ansaugungsursachen für die umgebende Luft.
Im tropischen Australien kann man geradezu von einem
sommerlichen Nordwest-Monsun reden, der sich auch über
die Austral-Inseln bis nach den Neuen Hebriden verbrei-
tet; denn im australischen Winter weht daselbst der Süd-
ost, nämlich auf dem Meere des Austral-Archipels der
Südostpassat, über dem nordaustralischen Festland ein der
winterlichen Anticyklone entsprechender Südost, wie sich
eine solche naturgemäfs allwinterlich über Australiens Fest-
land ausbilden mufs, da dieses zur Zeit der schrägeren
Bestrahlung kühler wird als das ganze umgebende Meer
(wir könnten auf Karte 4 die Lage Australiens, selbst
wenn dessen Abzeichnung vergessen worden wäre, am
Zurückweichen seiner Juli-Isothermen gegen den Gleicher
hin auffinden). Südamerika birgt zur Zeit des südlichen
Sommers keine Cyklone, denn zwischen der Januar-Isobare
von 755 mm in Patagonien und der von 760 mm bei Pa-
nama stülpt sich eine solche von 758 mm zwischen dem
südpazifischen und dem südatlantischen Maximum nord-
wärts über den gröfsten Teil der südamerikanischen Land-
masse hervor; im Süden nimmt also nicht wie im Süden
Südafrikas und Australiens der Luftdruck zu, sondern im
Gegenteil ab, weshalb wir in Argentinien Nordwind ge-
wahren.
Die über das nordamerikanische Festland vom meji-
canischen Golf aus dahinziehenden Winde aus Südost und
Südwest kann man zwar monsunähnliche nennen, doch
nicht im vollen Sinn Monsune. Es fehlt ihnen dazu der
genaue Umschwung in das Gegenteil zur Winterzeit. Dann
nämlich wehen zwar von der nordamerikanischen Anticy-
klone im Westen des Mississippi ziemlich genau gegen-
sätzlich Nordwestwinde nach dem Raum geringeren Luft-
drucks über dem Golfe, indessen weiter ostwärts (mitten
inne zwischen dem nordamerikanischen und dem nordatlan-
tischen Maximum) hält der Südwest teilweise unverändert
an, gelenkt durch das nordatlantische Minimum.
Der grofsartigste Luftdruckwechsel, der asiatische,
erzeugt selbstverständlich auch die grofsartigste Wechsel-
erscheinung echter Monsune: den regenbringenden Sommer-
monsun von den Meeren ins Land und den umgekehrt
wehenden trocknen Wintermonsun, welchen im Inneren
Asiens Windstillen begleiten wie so oft beim langsamen
Herabrieseln und langsam vom Zentrum aus einsetzenden
Fortdrängen der Luft in einer Anticyklone.
Regenkarte (1er Erde (No. 9).
Wieviel atmosphärischer Niederschlag in fester oder
flüssiger Form der Erdoberfläche zu teil wird, kann man
nicht ermitteln. Denn ungefähr drei Viertel der Erdober-
fläche kommen auf das Weltmeer, und dort lassen sich,
abgesehen von eingestreuten Inseln, jene Blechgefäfse nicht
aufstellen, in welchen man die auf eine bestimmte Flächen-
gröfse gefallene Regen- oder Schneemenge mifst. Dagegen
stehen neuerdings an Tausenden von Orten der Landober-
fläche derartige „Regenmesser". Nach den Mittelwerten
vieljähriger, Tag für Tag vollzogener Ablesungen der
Niederschlagsmengen, wie sie diese Regenmesser aufge-
sammelt hatten, wurde die vorliegende Karte entworfen.
Sie lehrt uns ganz naturwahr, ohne Wegdenken der Boden-
erhebungen, wie hoch durchschnittlich in je einem Jahre
das aus der Luft niedergeschlagene Wasser (d. h. Regen-
wasser und zertauter Schnee) den Erdboden örtlich über-
decken müfste, wenn der Niederschlag nicht grofsenteils
in den Boden sickerte, verdunstete oder in fliefsenden Ge-
wässern und Gletschern abwärts vertragen würde.
Die niederschlagsärmsten Gegenden erblicken wir
merkwürdiger Weise sowohl in ganz kühlen als in sehr
heifsen Räumen. Auf einen keilförmigen Ausschnitt des
festländischen und insularen britischen Nordamerika fällt
ebenso wie auf den Boden des nordöstlichen Sibirien ein
Jahresniederschlag von nicht ganz l/4 m. Beide Land-
massen werden vom nördlichen Eismeer bespült; die wär-
meren, folglich feuchtere Luft entsendenden Meere (das
atlantische und pacifische) liegen ihnen ferner, die von
dorther in der wärmeren Jahreszeit wehenden Winde treffen
abgeregnet ein, und im Winter fällt besonders wenig Schnee
wegen anticyklonaler Luftbewegung. Dieser ist es immer
eigen, dafs die aus der Höhe in die Mitte der Anticyklone
niedersinkende Luft sich erwärmt, und allein sich ab-
kühlende Luft kann doch Regen oder Schnee geben. Wo
von der ostsibirischen Anticyklone im Winter anhaltend
Landwind aus Nordwest aufs ochotskische Meer zieht,
mithin Südseeluft gänzlich ausgeschlossen wird, berührt
einmal der nordische Raum des sibirischen Niederschlags-
Minimums sogar die Südseekiiste.
Noch niederschlagsarmer als jene (teilweise, wie
Karte 12 zeigt, zufolge genügender Sommerregen weithin
bewaldeten) Gegenden des Nordens erscheinen die Steppen-
und Wüstenräume aller fünf Erdteile in den niederen
Breiten. Der mächtige Raum des Trockenklimas, wel-
cher sich von der unteren Wolga durch das innere
Asien ausdehnt bis an die Grenze Chinas, leidet Regen-
mangel, weil er nicht allein den ozeanischen Flächen, also
den Haupt-Regenquellen fern liegt, sondern weil er auch
grofsenteils von hohen Gebirgen umgürtet ist, an deren
Aufsengehängen sich die Luftfeuchtigkeit nahezu gänzlich,
zu Regen oder Schnee verdichtet, absetzt. Ähnlich wird
die Trocknis im westlichen Unionsgebiet unfern von San
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
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12
Erläuterungen zu den Kliina-Karten.
dinavischen Massengebirges berührt. Ostwärts von dieser
Berührungsstelle heben sich die nordeuropäischen Wärme-
linien wieder, um dann auf russischem Boden sanfter,
doch unablässig wieder zu sinken. Das ist verursacht
durch die festländische Winterkälte Osteuropas. Wo hin-
gegen im Süden unseres Erdteils auch die Wintersonne
niemals so niedrige Tagebogen am Himmel beschreibt wie
bei uns, folglich die Zufuhr der Sonnenwärme auch in
der kühleren Jahreshälfte noch beträchtlich bleibt bei
obendrein längerer Dauer der Bestrahlung auch an den
Wintertagen,• da verlaufen die Isothermen viel gleich-
mäfsiger westöstlich. Aber wir nehmen leicht wahr, dafs
hieran das im Winter so gleichmäfsig warm bleibende
Mittelmeer gleichfalls stark beteiligt sein mufs. In seiner
landfernen Mittellinie verläuft nämlich der Gürtel einer
durchschnittlichen Luftwärme von ungefähr 20° in ganz
sanften Windungen im Sinne der Parallelkreise, viel zacki-
ger dagegen die 16°-Isotherme, welche wiederum vorzugs-
weise das winterliche Verhältnis im Jahresmittel abspiegelt:
die Abkältung des Inneren der drei südeuropäischen Halb-
inseln (durch die Konkavbogen), die anhaltende Wärme
der Seeflächen (durch die Aufwölbung); besonders stark
drängt die winterliche Abkühlung Mittelitaliens den ßaum
der 16°-Erwärmung zurück, während wir ihn an der
genuesischen Küste und auf der Mittellinie des adriatischen
Meeres viel weiter nordwärts reichen sehen. Auch über
dem schwarzen Meere wölben sich die Wärmelinien em-
por wegen des winterlichen Einflusses dieses Meeres. Denn
nur das flache nordpontische Gewässer friert im Winter
zu, die Tiefe des übrigen Meeres ist groß genug, um die
sich abkühlenden und darum sinkenden Oberflächenschich-
ten in den Schofs des pontischen Beckens aufzunehmen,
daher selbst zur Zeit höchster Abkühlung des rings um-
gebenden Landes das Gefrieren zu hindern, bis dafs es
wieder Frühling wird.
Die Niederschlagsmenge nimmt in Europa ab, je wei-
ter wir uns von dem atlantischen Ozean, unserem haupt-
sächlichsten Niederschlagsspender, entfernen. Darum ist
Kufsland der niederschlagsärmste Teil, insbesondere das
steppendürre Südost-Rufsland, weil zur Zeit, wo die kräf-
tigsten Niederschläge eintreten, also im Sommer, großen-
teils Nordwestwind herrscht, folglich für Südost-Rufsland
an Regen nur übrig bleibt, was ihm der Nordwesten läfst.
Die violetten Flächen von mehr als Meterhöhe des Jahres-
niederschlags zeigen uns West- und Südeuropa als die
niederschlagsreichsten Landstriche. Hierzu trägt die See-
nähe bei, weshalb die Flachlande Frankreichs und Mittel-
europas an Armelmeer und Nordsee mehr benetzt werden
als selbst höher gelegenes Hinterland, vor allem aber die
Bodenerhebung. Wo warme, deshalb zu Wassergasauf-
nahme besser befähigte Luft in Südwest-Europa über weite
Gebirgsländer dahinzieht, dort haben wir die hohen Nie-
derschläge auf den gröfsten Flächen, so vornehmlich in
den Alpen und auf der Balkan-Halbinsel. Die Pyrenäen-
Halbinsel, welche ihren Regenwind hauptsächlich aus Nord-
west empfängt, läfst eine deutliche Abstufung wieder be-
merken von der Luv- zur Leeseite.
Temperaturkarte Mitteleuropas (No. 51).
Die für Europa aufserhalb seiner drei großen Süd-
halbinseln gültige Wärmeabnahme nicht gen Nord, son-
dern gen Nordost tritt uns auf dem Boden Mitteleuropas
innerhalb der Niederungen hier deutlich vor Augen. Die
beiden Jahres-Isothermen, welche wir auf Karte 29 durch
Mitteleuropa verlaufen sahen, treffen in den Niederungen
auch hier die ihnen zugehörigen Flächen, wie die Farben
es darthun: die 10"-Isotherme vom unteren Rhein nach
der Wiener Donau fällt dort wie hier ins Rot, die 8c-
Isotherme begleitet von Schleswigs Nordgrenze über Stettin
bis an die obere Oder die Linie zwischen Grau und Gelb
d. h. die Linie einer Jahres-Mittelwärme von 8°.
Aber diese Karte enthüllt uns sehr lehrreich den
großen Unterschied zwischen dem wirklichen Temperatui-
mittel, welches sie für jeden Ort darzustellen beabsichtigt,
und dem auf den Meeresspiegel zurückgeführten, also er-
höhten Temperaturmittel, welches Isothermenkarten ver-
gegenwärtigen. In voller Naturwahrheit treten uns die
höheren Teile Mitteleuropas auch als die kühleren ent-
gegen, die Gebirge als wahre Kälte-Inseln der Lufttem-
peratur. München z. B., welches auf einer Jahresisothermen-
Karte so gut wie Wien dicht an der Linie von 10° zu
liegen kommt, bleibt hier den roten Flächen gar fern im
Gelb; denn es hat bei rund 500 m Seehöhe eine um 2,6°
niedrigere Temperatur als ihm im Meeresniveau zustehen
würde, folglich nur 7,5°, ist mithin nicht wärmer, son-
dern um 1,5° kälter als Berlin.
Wo sich mit Vorgeschobenheit nach Südwest niedrige
Lage verbindet, dort schauen wir unsere wärmsten Gegen-
den, die gesegneten Weingelände am Rhein, am Neckar
und an der Mosel. Wo aber nach Nordosten hin die
Winter schon russische Härte und Dauer annehmen, da
hilft in West- und Ostpreufsen auch die Flachheit des
Landes nicht mehr: die grünen Flächen offenbaren uns im
nordöstlichsten Teile unseres Tieflandes ebenso niedrige
Durchschnittswärme wie an den Abhängen der südwest-
lichen Gebirge; an der Salzach und am Inn liegt die
Temperatur abseits der tiefsten Thalsohle wie bei Danzig
zwischen 7 und 6°. Wie in Norddeutschland jeder wei-
ter westlich fliefsende Strom eine kürzere Frostdauer be-
sitzt als jeder östlichere, der Rhein also am kürzesten,
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropas Europa Südeuropa Frankreichs Nordsee Südwest-Europa Balkan-Halbinsel Mitteleuropas Europa Nord Nordost Mitteleuropa Rhein Wiener_Donau Stettin Mitteleuropas Wien Berlin Rhein Danzig Norddeutschland Rhein
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
Auflagennummer (WdK): 10
Sammlung: Geographieatlanten
Schulbuchtyp (WdK): Atlas
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Erläuterungen zu den Volksdichte-Karten.
15
weit gröfsere Küstenerstreckung haben müfsten als das
unzerteilte Tasmanien. Unter sonst gleichen Verhältnissen
werden mithin gerade kleinere Inseln darum dichter be-
völkert sein können, weil sie im Vergleich zu ihrer Gröfse
viel Küste besitzen und diese verdichtend wirkt. Nur an
der Küste kann der Mensch unmittelbar vom Fang der
Seefische und anderer Seetiere leben, das Meer bietet ihm,
sobald er es zu befahren gelernt hat, bequemen Verkehr
von einem Küstenpunkt zum anderen (und somit oft auch
Handelserwerb), während im Inneren vielleicht Urwald den
Schritt hemmt. Der höher gesittete Ansiedler vollends kann
seine Erzeugnisse am besten überall da verwerten, wo er an
oder doch nahe der Küste wohnt, welche ihm durch den
allumfassenden Ozean Teilnahme am Welthandel gewährt.
Sonach ist es auch in unserem Fall nicht ausschliefslich
das günstigere Klima, welches die relativ gröfsere Volks-
zahl der Inseln gegenüber dem Festland erklärt.
Nordamerika (No. 18).
Der eisige höchste Norden, zumal Grönland, soweit
es vom Inlandeis überdeckt wird, ist menschenleer, ebenso
der unwirtliche Kern von Labrador. Weit mehr als die
Hälfte der Bewohner von ganz Amerika bewohnt den An-
teil Nordamerikas am gemäfsigten Erdgürtel zwischen den
Isothermen von 20 und 0° (vergi. Karte 5) und hier wie-
der vorzugsweise die besser benetzten Striche an der West-
küste und ostwärts vom 260. Meridian, wo man keine
künstliche Bewässerung zur Landbestellung nötig hat
(vergi. Karte 9). Die hohe Verdichtungsstufe von 50—100
sehen wir in den Vereinigten Staaten da erreicht, wo der
vorzügliche Hafen von San Francisco den gröfsten Han-
delsmittelpunkt der pacifischen Seite Amerikas veranlaßt
hat, in weit gröfserer Ausdehnung jedoch an der atlan-
tischen Seite, wo von Boston bis Baltimore Hafenreichtum
sich verbindet mit einem erzeugnisreichen Hinterland und
einer für den Verkehr mit Europa vorteilhaften Nordlage.
Méjico offenbart uns die seltene Ausnahme eines star-
ken Zuwachses der Volksdichte von der Küste ins Binnen-
land hinein. Dort sind die Küstenstriche zu gebirgig, am
flachen Meeresstrand oft durch Fieber zu ungesund, um
stärkere Bevölkerungszunahme zu gestatten; weiter nach
Norden über den Wendekreis hinaus breitet sich zwar die
an sich für Volksverdichtung stets günstigere Bodenform
der Ebene noch freier aus, indessen dorthin nehmen die
tropischen Regen mehr und mehr ab, stellenweise wird
daher das Land wüstendürr.
Nochmals treffen wir die hohe Verdichtung wie im
Inneren Mejicos auf den Antillen, die allerhöchste auf der
kleinen Koralleninselgruppe der Bermudas.
Wie es allgemeine Regel ist, dafs in Landräumen der
dichtesten Menschenansammlung auch die meisten Grofs-
städte erwachsen, so bemerken wir Nordamerikas Städte
von mehr als 100 000 Einwohnern gleichfalls sämtlich
innerhalb der Dichteflächen von mindestens gegen 50.
Südamerika (No. 22).
Leicht verständlich erscheint es, dafs die patagonische
Südspitze nebst Feuerland ähnlich undicht bevölkert ist
wie Australien: es fehlt dort beinahe noch ganz an sefs-
haften Bewohnern; Wanderstämme aber, wie die von der
Jagd lebenden Patagonier, ziehen ja eben deshalb von Ort
zu Ort, weil sie, an einer einzigen Stelle verbleibend,
nicht genug Nahrung zu erwerben vermöchten, folglich
ist das Umherschweifen stets ein Zeichen davon, dafs ein
Volk entweder aus Naturzwang oder aus Neigung zum
freischweifenden Leben sich nicht in der Lage befindet
zu gröfserer Verdichtung.
Auffälliger Weise sehen wir die heifsfeuchten Nie-
derungen des tropischen Inneren ebenso ärmlich bevöl-
kert. Hier breiten sich größtenteils Brasiliens Urwäl-
der aus. Dort könnte zwar eine thatkräftigere Bevöl-
kerung den Wald roden und in Menge leben von sefshafter
Arbeit. Aber das Innere ist eben noch zur Zeit den träge
in den Tag hinein lebenden Eingeborenen überlassen. Nur
wo der Amazonenstrom die einzige bis jetzt vorhandene
tief ins Innere von Brasiliens Waldland führende Strafse
darbietet, ferner am Parana und seinen Nebenflüssen, vor-
zugsweise aber von der atlantischen Küste her ziehen sich
höhere Dichtegrade (über 2 bis über 20) ins Binnenland.
Hier haben sich die Neuansiedler aus Europa nebst den
von ihnen zur Arbeit in den Kaffee- und Zuckerpflanzungen
eingeführten Negern Afrikas ansässig gemacht.
Dafs auf den westlichen Hochlanden mehr Volks
wohnt als in den angrenzenden Ebenen, wird abermals
gröfserem Menschenfieifse verdankt, nur in anderer ge-
schichtlicher Verknüpfung: die altamerikanische Gesittung
erreichte auf jenen meist waldarmen Bodenerhebungen
ihre bedeutendste Höhe. Der neuere Verfall der schlecht
regierten Republiken von Colombia, Ecuador, Bolivia und
Peru brachte naturgemäfs auch die Volkszahl freilich
schlecht vorwärts; erst auf dem Boden des besserer Ord-
nung sich erfreuenden Chile finden wir wieder höhere
Dichtegrade.
Rein von der Natur hingegen verursacht erblicken
wir an zwei Stellen' der Westküste ein Absinken der
Dichte zu patagonischer Öde: da, wo zwischen Panama
und dem Busen von Guayaquil in heifsfeuchter Luft tro-
pischer Küste Urwald wuchert, und dort, wo die Dürre
der Atacama-Wüste den Menschen verscheucht.
Grofsstädte zeigen sich allein aufserhalb der beiden
Georg-Eckert-Instttut
für internationale
Schuibuchforschung
Braunschweig
Schulbuchbibliothek
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Extrahierte Personennamen: Méjico
Extrahierte Ortsnamen: Tasmanien Nordamerika Amerika Nordamerikas Vereinigten_Staaten Amerikas Boston Baltimore_Hafenreichtum Europa Nordamerikas Australien Brasiliens Brasiliens Europa Ecuador Bolivia Peru Panama Guayaquil Braunschweig
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
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Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Inhalts-Verzeichnis.
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10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
17a
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
24a.
25.
26.
I. Abteilung: Mathematische Geographie.
Stellung der Erde im Weltraum.
Ii. Abteilung: Erdkarten.
Planigloben zur Darstellung der Landhöhen und
Meerestiefen der Erde, sowie der Verbreitung der
Vulkane. Mit Höhen- und Tiefenprofilen.
Januar - Isothermen.
Juli-Isothermen.
Jahres-Isothermen und Temperatur-Zonen.
Linien gleicher jährlicher Wärmeschwankung.
Verteilung des Luftdruckes und der Winde im
nördlichen Winter.
Verteilung des Luftdruckes und der Winde im
nördlichen Sommer.
Regenkarte der Erde. (Jährliche Regenmengen.) Neben-
karten: Jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge,
Linien gleicher magnetischer Declination.
Polarkarten. Nebenkarten: Die nördlichsten Länder der
Erde, die Verbreitung des Nordlichtes.
Meeresströmungen und Weltverkehr.
Vegetationskarte der Erde.
Geographische Verbreitung einiger charakteristi-
scher Säugetiere.
Völker karte der Erde.
Religionskarte der Erde.
Iii. Abteilung: Aussereuropäische Erdteile.
Australien und Polynesien. Nebenkarten: Orographi-
sche Übersicht, hjdrograph. Übersicht, Bevölkerungsdichte.
Australien, Festland und benachbarte Inseln.
.Die Deutschen Kolonieen im Stillen Ozean.
Nord-Amerika, Fluss- und Gebirgskarte. Neben-
karte: Hydrographische Übersicht.
Nord-Amerika, politische Übersicht. Nebenkarte:
Bevölkerungsdichte.
Vereinigte Staaten, Méjico, Mittel-Amerika und
Westindien. Nebenkarten: Die nordöstlichen Unions-
St.aaten, New-York u.umgebung, der Isthmus von Panama.
Süd-Amerika, Fluss- und Gebirgskarte. Neben-
karten: Hydrographische Übersicht, das Hochland v. Quito.
Süd-Amerika, politische Übersicht. Nebenkarten: Be-
völkerungsdichte, die deutschen Kolonieen in Süd-Brasilien.
Afrika, Fluss- und Gebirgskarte. Nebenkarte: Hydro-
graphische Übersicht.
Afrika, politische Übersicht. Nebenkarte: Die Kap-
staaten.
Die Deutschen Kolonieen in Afrika.
Asien, Fluss- und Gebirgskarte. Nebenkarten : Hydro-
graphische Übersicht, der Gebirgsknoten von Mittel-Asien.
Asien, politische Übersicht. Nebenkarten: Ost-Asien,
Bevölkerungsdichte.
ationala
Scmbuchforeehung
Braunschweig
gçhutousntùbliq
27. West-Asien.
28. Südost-Asien.
Iv. Abteilung: Übersichten von Europa.
29. Europa, Fluss- und Gebirgskarte. Nebenkarten:
Hydrographische Übersicht, klimatologische Übersicht
(Isothermen- und Regenkarte).
30. Europa, politische Übersicht.
31. Europa, Bevölkerungsdichte.
32. Europa, Völker- und Sprachenkarte.
33. Europa, Religionskarte.
V. Abteilung: Ausserdeutsche Länder Europas.
34. Pyrenäen-Halbinsel, Fluss- und Gebirgskarte.
Nebenkarte: Die Meerenge von Gibraltar.
35. Pyrenäen-Halbinsel, politische Übersicht. Neben-
karte: Die Meerenge von Gibraltar.
36. Italien, Fluss-u. Gebirgskarte. Nebenkarte: Der Vesuv.
37. Italien, politische Übersicht.
38. Balkan-Halbinsel, Fluss- und Gebirgskarte. Neben-
karte: Die Vulkaninsel Santorin.
39. Balkan-Halbinsel, politische Übersicht.
40. Karpatenländer, Fluss- und Gebirgskarte.
41. Karpatenländer, politische Übersicht.
42. Russland.
43. Skandinavien. Nebenkarte: Specialkarte des südlichen
Teils von Skandinavien.
44. Britische Inseln, Fluss- und Gebirgskarte.
45. Britische Inseln, politische Übersicht.
46. Frankreich, Fluss- und Gebirgskarte.
47. Frankreich, politische Übersicht.
Vi. Abteilung: Mittel-Europa.
48. Mittel-Europa, geologische Übersicht.
49. Mittel-Europa, Fluss- u. Gebirgskarte (nördl. Teil)-
50. Mittel-Europa, Fluss- u. Gebirgskarte (südl. Teil).
Nebenkarten: Der östliche Teil der Berner Alpen als Bei-
spiel alpiner Vergletscherung, der Ober-Aletschgletscher
zur Darstellung der Gletscherphänomene.
51. Mittel-Europa, Temperaturkarte (mittlere Jahres-
temperaturen).
52. Mittel-Europa, Regenkarte (mittlere jährliche Regen-
mengen).
53. Deutschland, Bevölkerungsdichte.
54. Deutschland, Sprachen und Mundarten.
55. Deutschland, Konfessionskarte.
56. Nord-Deutschland, politische Übersicht.
57. Süd-Deutschland, Österreich u. die Schweiz, poli-
tische Übersicht. Nebenkarte: Thüringen u. Anhalt.
58. Österreich-Ungarn, politische Übersicht. Nebenkarte:
Bevölkerungsdichte.
59. Belgien und die Niederlande.
60. Dänemark.
v
Erläuterungen za den klimatologischen und statistischen Karten von Prof. Dr. Kirchhoff in Halle.
J
Nli. Um die Benutzung der „Erläuterungen" su erleichtern, kann das lieft durch Durchschneiden des Heftfadens
losgelöst und aus dem Atlas genommen werden.
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Extrahierte Personennamen: Nebenkarte Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Stillen_Ozean Nord-Amerika Nord-Amerika Méjico Mittel-Amerika Westindien New-York Panama Süd-Amerika Quito Süd-Amerika Afrika Afrika Afrika Asien Asien Braunschweig Europa Europa Europa Europa Europa Europa Europas Italien Italien Balkan-Halbinsel Santorin Balkan-Halbinsel Russland Skandinavien Skandinavien Frankreich Frankreich Mittel-Europa Mittel-Europa Mittel-Europa Mittel-Europa Mittel-Europa Deutschland Deutschland Deutschland Nord-Deutschland Süd-Deutschland Niederlande
Autor: Debes, Ernst, Kropatscheck, Hermann, Kirchhoff, Alfred
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Erläuterungen zu den Karten über das Klima und über die Volksdiclite*)
von A. Kirchhoff.
I. Erläuterungen zu den Klima-Karten.
Januar-Isothermen (No. 3).
Die mittlere d. h. durchschnittliche Wärme des Januar
sehen wir hier für die Landmasse der ganzen Erde in
Abstufungen von 10 zu 10 Graden des hundertteiligen
Thermometers mittels Flächenfärbung dargestellt. Über
die Meeresflächen sind nur die Grenzlinien der Gürtel ganz
oder annäherungsweise gleicher Januartemperatur ausge-
zogen. Zwischen den Grenzen dieser Flächen ähnlicher
Durchschnittswärme bemerken wir noch dünnere rote Linien
eingetragen, welche Orte einer um 5° höheren oder tieferen
Temperatur (gegenüber der an der Grenze der betreifen-
den Fläche herrschenden) miteinander verbinden.
Mit einem Blick überschauen wir, dafs die im Ja-
nuar über der Südhälfte der Erde am höchsten (unfern des
südlichen Wendekreises allmittäglich im Zenith) stehende
Sonne vorzugsweise die Länder und Meere der südlichen
Halbkugel erwärmt. Durch ihr Rot und Grün zeigen uns
die südhemisphärischen Landräume, dafs sie im Januar
überall warm sind, d. h. dafs das Wasser dort bis in die
Polarzone hinein nirgends (aufserhalb der Höhen) gefriert.
Dagegen deuten uns die blauen und braunen Farben, in
Ostsibirien eine Ellipse mit gelber Färbung an, dafs gleich-
zeitig auf der nördlichen Erdhälfte die Luft abseits der
niederen Breiten fast überall eisig weht, polwärts der
grün-blauen Grenzlinie von 0° mithin das Wasser an der
Landoberfläche durchschnittlich nur als Eis begegnet, von
der Donau ab gen Nordost also selbst in Europa, vollends
in Sibirien die Flüsse unter Eisdecke mit verringerter
Wassermasse fliefsen; nur das Meer bleibt noch innerhalb
des Frostraums der 0°-Isotherme eine gute Strecke weit
offen, weil das salzige Seewasser erst bei härteren Frost-
graden gefriert.
Natürlich ist die Temperatur thatsächlich da geringer
als es unsere Karte angiebt, wo der Boden sich höher
*) Herausgegeben infolge der von Prof. Dr. R. Lehmann
zu Münster in seinen .Vorlesungen über Hülfsmittel und Methode
des geographischen Unterrichts" (Halle a. S., Verlag von Tausch &
Grosse) S. 264 gegebenen Anregung.
über den Meeresspiegel erhebt. Die Karte gewährt also
eigentlich nur ein Bild der auf den Meeren und an den
Küsten oder über den ganz niedrig liegenden Tiefländern
herrschenden Januartemperatur. Berlin z. B. hat wirklich,
wie es die Karte zeigt, ein Januarmittel von wenig unter
0°, Moskau ein solches von wenig unter — 10°. Aber
die Stadt Mejicb z. B. mufs im Januar unzweifelhaft kühler
als 20° sein, obgleich wir dieselbe hier im roten statt im
grünen Räume liegen sehen.
Isothermen verbinden nämlich nicht alle Orte
gleicher Mitteltemperatur, sondern vielmehr Orte
gleiche» Mitteltemperatur in Meeresspiegelhöhe.
Wo folglich das Land über letztere emporsteigt, mufs man
seine wirkliche Temperatur rechnerisch erhöhen, um zu
bestimmen, wieviel dieselbe betragen würde, wenn die
Gegend genau in der Höhe des unter ihr fortgesetzt ge-
dachten Meeresspiegels läge. Da nun die Luft um je
5° kühler wird, wenn wir uns auf dem Erdboden um
100 m erheben, so müfste jeder Ort, wenn er nicht über,
sondern auf Meeresspiegelhöhe läge, um so viele Halb-
grade wärmer sein als er, in Hektometern ausgedrückt,
hoch liegt. Die Stadt Méjico, welche ein Januarmittel
von 12,5° besitzt, dabei aber höher liegt als der St. Gott-
hard-Pafs in der Schweiz, nämlich 2260 m hoch, würde
folglich im Meeresniveau einen Januar haben von 12,5
(22,6 X 0,5)° = 12,5 -f- 11,3° = 23,80. Nach diesem
Beispiel mufs man die thatsächliche Mitteltemperatur je-
des höher gelegenen Ortes erhöhen, um zu bestimmen, in
welchen Isothermengürtel der Ort gehört. Denn wollte
man die wirkliche Temperatur aller Hochländer auf sol-
chen Wärmekarten mit Grenzlinien und Farbensymbolen
veranschaulichen, so würde bei der raschen Abminderung
der Wärme nach der Höhe gegenüber derjenigen polwärts
eine ungeheure Menge von Beobachtungsstationen längs
der Abhänge von Gebirgen oder Hochflächen erst gegrün-
det werden müssen, und dann könnte man bei dem klei-
nen Mafsstab einer Karte wie der vorliegenden nicht ein-
mal von 5 zu 5° die so ermittelten Höhengürtel der
Temperatur genügend verzeichnen; an den Gehängen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: A._Kirchhoff Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Ostsibirien Donau Nordost Europa Sibirien Berlin Moskau Meeresspiegelhöhe Schweiz