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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 233

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 233 - aue; im übrigen ist viel Sandgrund, der aber häufig fruchtbar gemacht ist, z. B. in Bockhorst mit 1206 Bewohnern und einer sehr alten Kirche. Die Stadt und der Amtssitz Borgholzhausen mit 1281 Einwohnern liegt im Norden des Kreises, zwischen zwei Zügen des Teutoburger Waldes in herrlichen Wäldern. Der Name kommt offenbar von diesen, wie denn auch dort früher eine Burg „Holthusen" gestanden haben soll. Im Mittelalter hatte die Stadt ein Femgericht, sie erhielt 1719 städtische Rechte. Die Kirche ist alt; schon 1319 wird von der Stiftung eines neuen Altars berichtet. Auf dem fruchtbaren Lehmboden im Thale und an den Abhängen gedeiht Ackerbau und Viehzucht vorzüglich. Tie früher bedeutende Handweberei des Segeltuches hat auch hier der Dampfweberei weichen müssen. Tie dortige Honigkuchenbäckerei ist weit und breit bekannt. Zum Kirchspiel Borgholzhausen gehören die das Amt füllenden Bauernschaften: Barnhausen, Berghausen, Casum, Cleve, Kleekamp, Holzfeld, Oldendorf, Hamlingdorf, Wichlinghausen, Winkelshütten, während Ost- und Westbarthausen zum Osuabrückscheu Kirchspiel Tissen eingepsarrt sind. Der Boden ist auf der nordöstlichen Seite schwer und fruchtbar, auf der Südwestseite mehr sandig. Auf dein Bärenberge oberhalb der Stadt erheben sich die Überbleibsel der Ravensburg, von der schon die Rede war. Wenn man annehmen konnte, daß der Wohnsitz des germanischen Stammes der Marsen, den man sonst an der Lippe sucht, sich bis hierhin erstreckt hat, ist es nicht unmöglich, nach Borgholzhausen das Heiligtum der Göttin Tansana, das Germanicns zerstört har, zu ver- legen. Denn dort hat man einen Stadtteil „Tenfanne"; Gefäße, Opferschalen und Waffen aus römischer Zeit sind ausgegraben, namentlich hat man 1836 zwei selten schöne Opferschalen gefunden. Auch ist eine feste Tenne aufgedeckt, die früher als fester Heerd, vielleicht als Opferheerd der Tanfana gedient hat. Eigentümlich ist es, daß gerade in dortiger Gegend noch ein uraltes germanisches Kinderlied, in dem unter andern germanischen Göttern auch Tanfana Erwähnung findet, gesungen wird. Es lautet in wörtlicher Über- setzung:

2. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 4

1907 - Breslau : Hirt
4 Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau. Im No. schließt sich an das Richelsdorfer Gebirge das Ringgaugebirge an. Dieses ist ein Kalksteingebirge mit kahlen Höhen. Der Heldra stein (500 m) an der Werra, ein prächtiger Aussichtspunkt mit einem Turm, ist berühmt durch die Sage von dem Ritter Hermann von Treffurt. Dieser verirrte sich bei einem nächtlichen Ritte auf dem Gipfel des Heldrasteius und stürzte in die jähe Tiefe hinab, wunderbarerweise ohne Schaden zu nehmen. Fortab entsagte er aller Weltlust und führte ein frommes Lebens. Nordwestlich schließt sich an das Richelsdorfer Gebirge das Stolzinger- gebirge mit dem pyramidenförmigen Ahlheimer (550 in) bei Rotenburg an. Durch den Eisberg (583 in) ist mit dem Stolziugergebirge der Riedforst und die Söhre (zwischen Fulda und Losse) verbuudeu. Beide sind größtenteils mit Wald bedeckt, und ihre Bewohner beschäftigen sich mit etwas Ackerbau, mit Waldarbeiten (Holzfällen, Kohlenbrennen), viele finden auch Arbeit in den Brauukohleubergwerken. Das obere Lofsetal trennt die Söhre vom Hirschberg. Dieser enthält reiche Braunkohlen- und Tonlager. In Großalmerode verfertigt man die in aller Welt bekannten feuerfesten Schmelztiegel^). Der Hirschberg ist durch eiue Talmulde, in welcher uach N. die Gelster, nach S. die Wehre fließen, von dem Meißner getrennt. Dieser, „der König der hessischen Berge", wird von den Umwohnern „Weißner" und „Wißener" (d. h. der weiße Berg) genannt. Er ist 750 in hoch und eiu vielbesuchter Aussichtspunkt. Die Kitzkammer, eine Felsenhöhle, die von Basaltsäuleu gebildet wird, die Kalbe und Kasseler Kuppe, die höchsten Aussichtspunkte, und das anmutig gelegene Schwalbental werden am meisten besucht. In seinem Innern birgt der Berg reiche Braunkohlenlager, auf seiner Oberfläche wachsen viele seltene Pflanzen. Manche Ort- lichkeiten erinnern daran, daß man zu der Zeit, als die Umwohner dieses mächtigen Berges noch Heiden waren, auf ihm der Göttin Hulda, später Frau Holle genannt, diente. An der Ostseite des Berges liegt der Frauhollenteich, nahe dabei der Schlachtrasen, der Altarstein, der Gottesborn. Diese Ortsbezeichnungen lassen darauf schließen, daß die heidnischen Priester beim Frühliugsfeste das Bild der Göttiu Hulda ini Teiche badeten, auf dem Schlachtrasen die Opfertiere schlachteten, dieselben auf dem Altarsteiue verbrannten und das zum Opfern nötige Wasser aus dem Gottes- born holten. Als das Christentum das Heidentum verdrängte, wurde die Göttin Hulda noch lange nicht vergessen, man erzählte, Fran Holle wohne im Frauhollenteiche, man höre oft Geflüster und das Kliugeu vou Glocken über demselben, sie habe schöne Gärten mit Blumen und Früchten, oft komme sie zu den Menschen und belohne die Fleißigen mit Früchten und Kuchen, die Faulen, besonders aber die trägen Spinnerinnen, bestrafe sie. Wenn sie ihr Feuer im Innern des Berges anzündet, so sagt man, umziehen Nebelwolken die Höhen desselben, und wenn sie ihr Bett aufschüttelt, daß die Federn dabei herausfliegen, so schneit es. Mit dem Hirschberg häugt auch der Kaufunger Wald zusammen, der sich nördlich vou der Losse in dem von Fulda und Werra gebildeten Winkel ausbreitet. Der vielbesuchte Bilstein ist 646 in hoch und gewährt eine herrliche Fernsicht. In dem Dorfe Ziegenhagen befindet sich eine Glashütte^) und bei Oberkaufungen sind Braunkohlenbergwerke. 1) Die Sage vom Heldrastein. Et. El S. 80. 2) Ein Bergwerk. Töpferei und Ziegelei. Et. El S. 81, 82. 3) Eine Glashütte. El Et. S. 82.
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