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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 6

1911 - Breslau : Hirt
6 Heimatkunde der Provinz Brandenburg. bildungeu, die die losen Bodenmassen durchragen, sind als „Horste" der Ge- steinskrnste anzusehen. Die geringeren Erhebungen und Vertiefungen der Höhenzüge und Höhen- länder wurdeu durch die verschieden starke Aufschüttung der eiszeitlichen Gletscher- massen hervorgerufen. Einzelne Seen und Pfuhle entstanden durch das in den Spalten des Eises herabstürzende Schmelzwasser. Die Rinnen der kleinen Flüsse und Seenreihen haben ihren Ursprung in Gletscherströmen, die das Schmelz- Wasser unter dem Eise tieferen Stellen und dem Meere zuführten, oder in dem Niederschlagswasser der späteren Zeit. 6. Klimatische Verhältnisse. Uusre Provinz hat ein Klima, das den Übergang vom Seeklima Westeuropas zum Festlandsklima Osteuropas bildet. Die jährliche Durchschuittswärme nimmt daher von Westen nach Osten ab, und zwar etwa von 9—7° C. (Vergleiche damit nach der Karte die der andern Provinzen Preußens!) In Berlin be- trägt sie etwa 1° mehr als in der Umgebung; der Frühling tritt hier daher 10—20 Tage früher ein als im Osten der Provinz. (Der Eintritt des Frühlings wird bei einer täglichen Durchschnittswärme von 5° angenommen.) Die Gründe dafür sind die geschützte Lage Berlins im mittleren Talzuge und die Aufspeiche- ruug der künstlichen und der Sonnenwärme durch das Häusermeer. Die höchste mittlere Luftwärme hat in der ganzen Provinz unter allen Monaten der Juli mit 17,8°, die niedrigste der Januar mit — 0,8° C. Die Regenmenge beträgt im Jahre durchschnittlich 55 ein, im Osten etwas weniger als im Westen (in Berlin 56 cm). Der regenreichste Monat ist der Juli mit etwa 14 cm, der niederschlags- ärmste der Februar mit etwa 5,7 cm. Die Niederschlagshäufigkeit ist trotzdem im Winter am größten. Die Winde wehen meist aus Westen und Südwesten. 7. Wichtigste Erzeugnisse. Der heutige Zustand der Mark zeigt alle Bodenarten vom unfruchtbaren Flugsande bis zum ertragreichsten Wiesen- und Ackerlande. Der Sandboden ist am häufigsten; er bedeckt 40 % des Gebietes. Im allgemeinen herrscht im östlichen und südlichen Teile der sandige, im westlichen und nördlichen der lehmige Boden vor. Den ertragreichsten Lehmboden hat das Höhenland der Uckermark, den unfruchtbarsten Sandboden das Guben-Lieberofer Höhenland. Die Benutzung des Bodens zeigt folgende Tabelle: Ackerland ........................ 17 843 qkm Wiesen ........................4117 qkm Weinberge........................ 4,6 qkm Forsten (nach Hessen-Nassau am meisten in Preußen; Laubwald: Nadelwald = 1 :13).................13 317 qkm Hutuugen, Od- und Unland................ 1 822 qkm Haus- und Hofräume, Gartenland, Wege, Gewässer usw. ... 2 798 qkm Die darauf angebauten Pflanzen, die mit ihnen bebauten Flächen und ihre Verbreitungsgebiete sind folgende:

2. Europa und Amerika - S. 137

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
137 Amerika. § 229 Abb. § 229. Glutwolke beim Ausbruch des Vulkans Mout Pelee (Westindien). lberlag Masson & Co., Paris.> Auf der Insel Martinique (martinit), einer der kleinen Antillen in Westindien, fand im Jahre 1902 ein furchtbarer Ausbruch des Vulkans Mont Pelse statt, der die blühende Stadt St. Pierre <ßänq piähr> zerstörte und, namentlich durch giftige Gase, 30000 Menschen tötete. Unser Bild zeigt uns die Glutwolke des Vulkans, zur Hauptsache aus Wasser- dampf bestehend, kurz vor Beginn eines Ausbruchs- sie stieg bis zu 4000 m Höhe empor.

3. Landeskunde von Thüringen - S. 14

1913 - Breslau : Hirt
14 A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung. 2. Die Emporfaltung dieser Schichtenfolgen durch gewaltige von 80 her wirkende Druckkräfte zu einem von Sw nach No gerichteten Hochgebirge im Verlaufe der Steinkohlenzeit, sowie Bildung eines vulkanischen Kuppengebirges in der Gegend des heutigen mittleren Thüringer Waldes. 3. Abtragung und Zerstörung dieses Hochgebirges sowohl wie des Kuppen- gebirges in einer gleichfalls langandauernden Festlandszeit. Aus dem vulkanischen Material der Porphyre usw. wurden nunmehr die Schichten des Notliegenden aufgebaut. 4. Wiedervordringen des Meeres und Einebnung des Landes, hierauf Ab- lagerung des Iechsteins, der Triasschichten, der Iura- und wenigstens im Nw von Thüringen auch der Kreideschichten aus dem Meere. 5. Abermalige Festlandsperiode: Zerstörung eines Teiles der gebildeten Schichten und zweite Periode der Gebirgsbildung: die diesmal von Sw her wirkenden Druckkräfte bewirkten weniger eine neue Auffaltung als vielmehr ein Ab- sinken größerer Landschollen, während der Thüringer und der Franken- wald einerseits, das Harz- und das Kiffhäusergebirge anderseits in dem ursprünglichen Niveau stehenblieben, um von da ab einer um so kräf- tigeren Abtragung zu unterliegen. So bildeten sich nach und nach die heutigen Ge- birgszüge heraus, welche nur noch ehrwürdige Nuinen darstellen, immer weitergehender Ierbröckelung und Zerstörung preisgegeben. 4. Klima. Thüringen erstreckt sich vom 50.° bis gegen den 52.° n. Br. Läge es in gleicher Höhe mit dem Meeresspiegel, so würde die mittlere Iahreswärme etwa + 91/2° C betragen, nach den Jahreszeiten verteilt: im Winter >0,60 C, im Frühling +9,3° C, im Sommer +18,8uc, im Herbst +9,50 C. Da jedoch bei einer Erhebung von etwa 170 m über dem Meeresspiegel die mittlere Luftwärme um je 1 ° C abnimmt, so ist die mittlere Iahreswärme Thüringens nicht so hoch - sie beträgt etwa 7^2 °C. An den nachstehenden Orten wurde durch meist langjährige Beobachtungen die Luftwärme wie folgt ermittelt: l. Thüringer Wald Ii. Südliches Vor- land Iii. Nordrand des Thüringer Waldes Iv. Thüringer Hügel- land Ort Höhe desselben Luftwärme für ü. d. M. in m das Jahr f 1. Großbreitenbach . . . 630 5,9 °C { 2. Inselsberg...... 9961) 3,8° C ( 3. Meiningen...... ( 4. Hildburghausen . . . 311 6,8 °C 372 7 °C | 5. Wartburg...... 420 8,4oc { 6. Ilmenau....... 473 8 °C 7. Jena......... 160 8,5° e 8. Sondershausen.... 204 8,2° e 9. Erfurt......... 202 8,3 °C 10. Weimar........ 228 8,10 C 11. Arnstadt....... 287 8,1 °C 12. Gotha......... 308 7,7° e Die wärmste Zeit des Jahres fällt im Durchschnitt auf die Tage vom 20.-24. Juli, die kälteste in die erste Hälfte des Januar. Im Früh- ling tritt die Wärmezunahme oft sprungweise ein, allmählicher ist die Wärme- abnähme im Herbst. Selbst im Juli können noch einzelne Frosttage auftreten- als oft Frost bringend sind die Tage der „gestrengen Herrn", Mamertus, Pankratius und Servatius, vom 11.-13. Mai, gefürchtet, überhaupt fallen die größten Schwankungen der Luftwärme gerade in den „Wonnemonat", den Mai. i) Höhe der Meteorologischen Station im Gasthof. Die Höhe des Gipfels beträgt 916 m.

4. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 34

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 34 — einem bestimmten Orte nur etwa 9 sichtbar; unter diesen aber ist nur etwa alle 200 Jahre eine total. In Deutschland findet die nächste totale Sonnenfinsternis am 7. Oktober 2135 statt; doch schon am 17. April 1912 wird man das Schauspiel einer ringförmigen Sonnenfinsternis haben. Erscheinungen bei einer Sonnenfinsternis. Bei einer Parti- ellen Sonnenfinsternis ist die Abnahme des Tageslichts für das bloße Auge nicht besonders merklich und wird erst dann auffallend, wenn nur noch ' ein kleiner Teil der Sonnenscheibe unbedeckt ist. Mit geschwärzten oder dunkelfarbigen Gläsern kann man das Vorüberziehen der dunklen Mondscheibe vor der hellen Sonnenscheibe gut verfolgen. Sobald bei einer totalen Sonnenfinsternis der letzte Sonnen- strahl hinter der dunklen Mondscheibe verschwindet, tritt eine über- raschende, fast beängstigende Dunkelheit ein; sie würde vollständig sein, wenn nicht der Reflex der seitlich einfallenden Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre sowie die aufleuchtende Korona ^ sie einiger- maßen abschwächte. Die helleren Sterne leuchten auf, die Tiere werden unruhig, die Nachtvögel kommen hervor, und die für die Dunkelheit empfindlichen Pflanzen schließen ihre Kelche. Die Temperatur erniedrigt sich, die Feuchtigkeit der Luft nimmt zu, und es erhebt sich nicht selten von W her ein leichter Wind, der durch die fortschreitende Abkühlung der Luft veranlaßt wird, der Finster- niswind. Die dunkle Mondscheibe erscheint mit einem blendend weißen, zuweilen unregelmäßig gestalteten Ring von gleichförmiger oder strahliger Struktur: der Korona, welche sonst nicht sichtbar ist, weil sie von dem Sonnenlicht selbst überstrahlt wird. An einzelnen Stellen des Mondrandes flammen rötliche Hervorragungen auf, oft hörnerartig umgebogen, die Protuberanzen^, Gas- Eruptionen aus dem feurigen Innern des Sonnenkörpers von einer unsere Vorstellungen weit übertreffenden Mächtigkeit. Auf Punkten mit freier Aussicht hat man wiederholt den Mondschatten von W her herannahen und kurz vor Schluß der Totalität aus derselben Himmelsgegend das Sonnenlicht herkommen sehen. Der Aalender. Der Ausdruck Kalender bezeichnet sowohl die bei den einzelnen Völkern verschiedene Einteilung der Zeit nach Jahren, Monaten und Tagen, als auch das Verzeichnis der nach Wochen und Monaten geordneten Tage des Jahres. Calendae hieß bei den Römern jeder erste Monatstag, abgeleitet von dem Zeitwort calare == ausrufen, weil in Rom der Neumond eines jeden Monats durch einen Priester öffentlich ausgerufen wurdet * Seite 47. 2 Seite 46. 3 Den 15. März, Mai, Juli und Oktober nannten sie die Iben.

5. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 13

1911 - Breslau : Hirt
Iii. Klima und Fruchtbarkeit. 13 bis in die geographische Breite der Ruhrmündung überflutet - daher heute die Schichten von Steinsalz mit Kalisalzen. An dem Untergrunde der heutigen Niederrheinischen Bucht ist das Tertiär mit Horst- und Schollenbildung in viel ausgedehnterem Maße beteiligt, als man früher geahnt hat. Am bekanntesten sind die Braunkohlen- schichten an der Mlle. Eine Bohrung links von der Rur bei Jülich hat unter 40 m Diluvium 600 m Tertiär, darunter das Steinkohlengebirge, festgestellt. Die Oberfläche der Tiefebene ist fast ganz quartären Ursprungs, und zwar — mit Ausnahme des Alluviums der Überschwemmungen aus der geschichtlichen Zeit — diluvial. Dies Diluvium rührt in den nördlichen Strichen hier und da von der zweiten Vergletscherung der Eiszeit x) her. Die Endmoräne ist festgestellt u. a. am Klever Berg, bei Üdem und Tanten, zu äußerst bei Krefeld: am Egelsberg, am Hülser Berg und an dem sich nordwestlich anschließenden Höhenzuge. In der Interglazialzeit scheint vom Winde der Löß Mergel) abgelagert zu sein, dessen Nordgrenze beinahe M.-Gladbach erreicht. Zum größten Teile ist das Diluvium aber vom Wasser abgesetzt. Sowohl in der Tertiärzeit als auch in der Diluvialzeit drang das Meer über unsere jetzige Tief- ebene weit nach 80 hin vor und hinterließ, als es sich wieder zurückzog, große, nach Nw zu immer mächtigere Geröll- und Sandschichten' und dabei hat der Rhein so viel Zinkstoffe in diesen Gegenden seiner damaligen Mündung abgesetzt, daß sein Bett nunmehr von seiner eigenen Aufschüttungsmasse gebildet wird (vgl. S. 11). Auch hier lassen sich Hauptterrasse, Mittelterrasse und Niederterrasse (vgl. S. 7) unterscheiden 2). Iii. Klima und Fruchtbarkeit. Während das Wetter an einem Orte den augenblicklichen Zustand der Luft bezeichnet, ist das Klima eines Gebietes der ideale Durchschnitt aller Wetterverhältnisse für das Jahr bezrv. die einzelnen Jahreszeiten. Der west- lichen Lage des Rheinlandes entsprechend stehen seine atmosphärischen Er- scheinungen in manchen Beziehungen noch unter dem Einflüsse des Atlantischen Ozeans und seines Golfstroms. Das gemäßigte, milde Klima ist dadurch ge- kennzeichnet, daß auch auf den Höhen die durchschnittliche Iahresrvärme noch -f 6° bis 8° C, in den Tälern aber mehr als 10° C beträgt. Der Niederschlag ist beträchtlicher als in Mittel- und Ostdeutschland, indessen kommt ein größerer Teil davon auf den Sommer, während das Rheindelta noch zu der Küstenzone gehört, die die Hauptregen im Herbst und Winter empfängt. Es verteilt sich nämlich der Niederschlag auf die einzelnen Monate etwa so, daß in der Niederrheinischen Tiefebene auf den Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. 7% 7% 7 % 7% 8% 10% 11% 10% 8% 8% 8% in der mittleren-und südlichen Rheinprovinz auf dieselben Zeiten 6°/° | 6o/o | 7% | 7% | 9°/0 | llo/0| 12% | 11 ®/o | 7% | 8% | 8°/0 | 8% entfallen. *) Vgl. Dr. A. Pahde, Erdkunde für höhere Lehranstalten, Iv. Teil (Glogau 1902), S. 85, 120; Pahde-Lindemann, Leitfaden der Crdk., 4. Heft (Berlin u. Glogau, 1908). 2) Vgl. Dr. E. Königs in den Jahresberichten des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Krefeld 1894/95 und 1901/02, Dr. H. Boschheidgen, Urstromtäler am Niederrhein, besonders aber (seit 1902) die Arbeiten von Dr. W. Wunstorf und Dr. G. Fliege! in den Verhandlungen des Naturhist. Vereins der preußischen Rheinlande und West- falens 1909 und „Die Geologie des Niederrheinischen Tieflandes" von beiden Ver- sassern in den Abh. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt, Berlin 1910.

6. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 42

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
den Fluß, und wie zwei mächtige Säulen erheben sich rechts der Lilienstein und links der stark befestigte Königstein. Auch die Nebenflüsse der Elbe durchgruben den weichen Sandstein, und so finden wir hier im anmutigen Wechsel senkrechte Felswände, frei- stehende Pfeiler, enge Schluchten und freundliche Thäler: eine Schweiz im kleinen, daher „fachfische Schweiz" genannt. Die besuchtesten Punkte derselben sind die Bastei, der Kuhstall, das Prebischthor u. a. Der Sandstein lagert in ziemlich regelmäßigen Schichten wagerecht übereinander. Da er in der Regel auch senkrecht gespalten ist, so entstehen dadurch wllrselartige Steinblöcke, gewöhnlich Quadersandstein genannt. Derselbe liefert ein vorzügliches Baumaterial und wird auch zu Denkmälern, Mühlsteinen, Trögen, Schleifsteinen :c. verarbeitet. Die meisten Steinbrüche befinden sich bei Pirna. Von hier führt uns die Elbe durch ein weites Thal nach Dresden (280 £.), der Hauptstadt Sachsens. Ihre Prachtbauten sowie die zahlreichen Kunstschätze haben ihr den Namen „Elb-Florenz" verschafft. Die Gemäldesammlung ist unter allen Sammlungen Deutschlands der Zahl nach die reichste und enthält einige Bilder (wie z. B. die sixtinische Madonna), deren Wert nach Millionen geschätzt wird. — Strom- abwärts von Dr. gelangen wir nach Meißen, das durch seine Porzellanfabrik — die älteste in Europa — berühmt ist. 4. Leipzig (300 T.) liegt in einer weiten, fruchtbaren Ebene, die schon oft der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen ist. Am bekanntesten ist die große Völkerschlacht von 1813. an welche hier zahlreiche Denksäulen erinnern. (Gesch. S. 37.) Leipzig ist eine sehr bedeutende Handelsstadt; besonders berühmt sind die Leipziger Messen. Zu diesen finden sich Handelsleute aus allen Ländern ein: Franzosen, Engländer, Türken, Russen, Amerikaner u. s. w. Zahllose Rollwagen bringen zur Meßzeit ganze Berge von Kisten, Ballen und Fässern in die Stadt. Die Wohnungen im Erdgeschoß verwandeln sich an vielen Orten in ein Warenlager; selbst auf den Hausfluren und in den Höfen sind stellenweise Verkaufsplätze hergerichtet. Firmenschilder mit riefen- großen Buchstaben bedecken die Häuser nicht selten bis ins dritte Stockwerk, und überall werden Waren der verschiedensten Art, wie Seide, Baumwollenzeuge, Tuche, Leder, Stahlwaren, Pelze:c. zum Verkaufe angeboten. Auch für Meßvergnügen ist gesorgt. Da findet man Tierbuden, Kunstreiter, Taschenspieler, Wachsfigurenkabinette u. a. Sehenswürdigkeiten, und die zahlreichen Karufsels, Musikbanden und Drehorgelspieler machen einen wahren Höllenlärm. Dreimal im Jahre, zu Neujahr, Ostern und Michaelis wiederholt sich die Messe. Die Hauptmesse ist die Ostermefse; dieselbe wird mit der Buchhändlermesfe geschlossen. — In Leipzig befindet sich auch eine Universität sowie das Reichsgericht, die oberste Gerichtsbehörde Deutschlands. 5. Der östliche Teil Sachsens umsaßt ein Stück der früheren Markgrafschaft Lausitz. Hier an der Spree, in der Umgegend von Bautzen (Schlacht 1813), wohnen noch Wenden, von denen aber jetzt nur noch einige Hunderte ihre eigne Sprache reden. (Vergl. den Spreewald S. 21.) Der Hauptpunkt der Lausitz ist das freundliche Zittau, das den Mittelpnnkt eines regsamen und dicht bevölkerten Weberbezirks bildet. 6. Die süddeutschen Staaten. a. 3x Königreich Bafern. (Etwa >/ö v. Preuß. — über 5 M. — % kath.) 1. Das Königreich Bayern besteht aus dem Hauptlande und der Pfalz oder Rheinbayern. Das Hauptland wird durch die Donau in einen südlichen und einen nördlichen Teil geschieden.

7. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 253

1900 - Leipzig : Spamer
Grönland. 253 Grönland gegenüberliegenden Landmassen des amerikanischen Archipels sind Northlincoln und jenseit des Vereinigten Staatensundes Grinnellland. In die Peabodybai des Smithsundes stürzt der ge- waltige grönländische Hnmboldtgletscher (79° nördl. Br.) ab. Aus diesem Sunde führt der Kennedykanal zwischen Grönland und Grinnells- land in das Hallbecken, aus welchem der Petermannfjord, einem langen Arme gleich, in das grönländische Festland einschneidet. Dieses Hallbecken besitzt abermals eine nördliche Fortsetzung in dem Robeson- kanal, und dieser öffnet sich in das Polarmeer, welches jedoch kein offenes, wie man gehofft hatte, sondern mit Eis von ganz ungewöhnlicher Dicke und hohem Alter, schwimmenden Eisbergen ähnlich, besetzt ist. Die Ostküste Grönlands ist 1869—1870 durch die zweite deutsche Polarexpedition erforscht worden und zwar zwischen 73 und 77" nördl. Br., welch letztere bis jetzt höchste erreichte Breite iu Ostgröulaud durch I. Payers Schlittenreise am 15. April 1870 gewonnen wurde. Im Jahre 1870 unternahmen Nordenskjöld, Berggren und Nordström am 19. Juli vom Auleitsivik-Fjord (68" 20' uördl. Br.) an der Westküste einer Binneneiswanderung, auf welcher sie in drei Tagen 56 km landeinwärts und bis 610 m hoch ansteigend vordrangen, dann aber zur Umkehr gezwungen waren. Im Jahre 1871 begann der Geolog K. V. S. Steenstrnp eine geologische Aufnahme des Küstengebiets am Waigatfund, die er im folgenden Jahre mit dem Topographen H. G. Roh de fortsetzte. In demselben Jahre 1872 war auch Ed. Whymper am Waigat thätig, nachdem er vorher im Umanakdistrikte einen über 2000 m hohen Berg des Küstengebirges bestiegen hatte. Im Jahre 1875 besuchte der norwegische Geolog Amand Helland Nordgrönland, wo er unter anderm Untersuchungen über die Gletscher- bewegnngen anstellte. Zur Erforschung des bisher wenig bekannt gewesenen südlichsten Teiles von Grönland begaben sich 1876 der oben genannte Steenstrup, der auch 1874 mit Johnstrnp eine Reise in Südgrönland gemacht hatte, ferner Leutnant G. F. Holm und der Student A. Komerup von Kopenhagen nach Jnlianehaab, von wo sie, nach einer Aufnahme des Küstengebiets, die unter dem Namen Niviarsiat oder Jomsrnerne (Jungfrauen) bekannte Gruppe vou Nunatak (etwa 61" nördl. Breite) vergeblich zu erreichen suchten. Im Jahre 1877 erforschten Steenstrup und der Marineleutuaut Jensen die Fjorde im Distrikt Frederikshaab, worauf sich im folgenden Jahre ersterer nach Nordgrönland, letzterer nach Südgrönland begab. Steenstrup blieb, zweimal überwinternd, bis zum Herbst 1880 in den beiden nördlichsten Bezirken Upernivik und Umanak und brachte wichtige Beiträge zur Kenntnis des Landes.

8. Teil 2 - S. 162

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Iii. Deutschland. 4. Das nördliche Tiefland ist bis zur niederländischen Grenze deutsch; gleich dem Alpenvorland war es noch im Tertiäralter Meeres- boden, während der diluvialen Eiszeit wurde es vom skandinavischen Inlandeis ^ überzogen, dessen Grnndmoräne^ vorwiegend seinen mürben (lehmigen oder sandigen) Boden bildet; seine Hauptflüsse fließen alle gen N. oder Nw.; bei dem geringen Gefälle der Gewässer in diesem Flach- land müssen vielfach Windmühlen die Wassermühlen ersetzen. Nur die oberdeutsche Hochfläche wässert nach O. ab und ist Donau- gebiet. Der ganze W. ist Rheingebiet; der Rhein ist der einzige Strom, der Süd- und Norddeutschland verbindet, er bietet die längste deutsche Flußschiffahrtslinie dar und ist auch im Sommer, wo unsere übrigen Flüsse durch stärkere Verdunstung an Wasser verlieren, wasser- reich, weil ihn die Alpengletscher der Schweiz nähren. Die anderen Flüsse des Nord- und Ostseegebiets, von der Ems bis zur Memel, sind auch längere Winterzeit hindurch als der Rhein durch Zufrieren für die Schiffahrt unbenutzbar, je weiter nach O. um so länger. An Seeen sind nur die Teile Deutschlands jugendlicher Ent- stehung reich: die Alpen nebst ihrem Vorland, namentlich aber das norddeutsche Tiefland. In unserem Mittelgebirgsland haben die Flüsse längere Zeit gehabt, von ihnen durchzogene Seeen dnrch ihre Sinkstoffe in tafelebenes Schwemmland umzuwandeln; so wurde der einstmalige größte See Deutschlands seit der Tertiärzeit zur oberrheinischen Tief- ebene umgeschaffen. Das Klima Deutschlands ist durch seine Mäßigkeit ausgezeich- net. Die Durchschnittswärme selbst des heißesten Monats, des Juli, übersteigt nirgends 20°, meistens hält sie sich zwischen 17 und 19°; sie erhöht sich zwar von N. nach S., erreicht jedoch nur in der süddeutschen Rheingegend 20°, da aus der oberdeutschen Hochfläche die Bodenerhebung abkühlend wirkt München hat wie Königsberg einen Juli von 17°). Wegen der im Sommer kühlenden Nähe der Nordsee ist unser Nw. minder wolkenfrei und sommerheiß als das übrige; die Polargrenze des Weinbaus, die von Brüssel her ostwärts den Rhein überschreitet, erreicht daher erst im ö. Norddeutfchlaud ihre größte Nördlichkeit (52^° in der Provinz Posen). Im Winter wehen glücklicherweise am an- dauerndsten Sw- Winde, die uns Golfstromwärme zuführen, freilich aber beim Weiterzug nach No. über unserer kalten Landfläche mehr und mehr an Wärme verlieren. Westdeutschland hat deshalb im käl- testen Monat, dem Januar, in den Niederungen keine durchschnittliche Frosttemperatur; die 0°-Isotherme des Januar zieht von der norwegi- schen und westjütischen Küste ungefähr auf der Wasserscheide von Weser und Elbe südwärts; weiter gen O. werden die Winter härter und dauern länger, sodaß jenseit Königsberg die Rotbuche nicht mehr gedeiht. 3 Die Nordsee, noch vom Golfstrom erreicht, bleibt auch im Winter offen; die * S. 9 (oben). * S. 96. 3 Vergl. S. 6.

9. Thüringen - S. 7

1899 - Weimar : Huschke
— 7 — Der Leinakanal, der Gotha mit Wasser versorgt, verbindet die Hörsel, deren oberer Lauf die Leina bildet, mit der Apselstedt und Nesse. 4. Orte im Werragebiete sind: Hildburghausen, Meiningen, Eisenach, Gotha, Schmalkalden; — Möhra. — § 9. Tas Maingebiet. 1. Der Main kommt vom Fichtelgebirge und fließt im Süden von Thüringen westwärts zum Rhein. 2. Das Maingebiet erhält aus Thüringen: die Jtz (mit der Röthen und Nodach) vom Thüringerwalde; die Streu, die von der Rhön kommt und sich in die fränkische Saale ergießt, die in den Main mündet. 3. Orte sind: Römhild, Coburg, Sonneberg; Ostheim. § 10. Das Klima Thüringens. Thüringens Klima ist ein gemäßigtes. 7^ (Ü beträgt die mittlere Jabreswärme. Die kältesten Tage sind meistens in der ersten Hälfte des Januar, die wärmsten in der zweiten Hälfte des Juli. Die 3 „strengen Herren": Mamertus, Pankratius und Servatius bringen zuweilen vom 11.—13. Mai Nachtfröste, die in manchen Jahren selbst der Juni zu ver- zeichnen hat. Durchschnittlich findet fast an jedem zweiten Tag einen Nieder- schlag statt. Von den etwa 180 jährlichen Niederschlägen hat der Juli die meisten und der Februar die wenigsten. Die ungefähr 20 im Jahre vorkommenden Gewitter treten meist nachmittags von 3—4 Uhr, nachts von 1 — 2 Uhr ein. Die höher gelegenen Orte haben natürlicherweise einen längeren Winter als die tiefergelegenen. Der Jnfelsberg hat im Jahre durchschnittlich 80, Ilmenau 60, Weimar 49, Jena 40, Sonders- hausen 36, Meiningen 34 Schneetage. Die vorherrschenden Winde Thü- ringens sind der Südwest- und Westwind, die feuchtes Welter bringen. Der Nordwestwind führt den meisten Regen herbei. Bei Ostwind giebt es in der Regel klaren Himmel und Trockenheit. § 11. Tie Naturerzeugnisse Thüringens. Thüringen liefert aus dem Mineralreich: Granit, Porphyr, Basalt. Kalk, Marmor, Thon, Schiefer, Porzellanerde, Sandstein und Sand, Gips, Steinkohle, Braun- kohle, Salz, Eisen;

10. Allgemeine Erdkunde in Bildern - S. uncounted

1898 - Breslau : Hirt
Nr. 2. Ebene, Hügelland und Mittelgebirge. d. Hügellandschaft: Aus der Umgegend von Arnstadt in Thüringen. e. Hochebene mit Doline: Karstlandschaft. Nach ~\V. Beurlin. Der I-auchagrund. Gross - Tabarz. Insolsberg. Hübel. Cabarz. Klein-Tabarz, f. Mittelgebirge: Der Thüringer "Wald mit dem Inselsberg von Norden aus gesehen. Druck von Carl Marquart, Leipzig.
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