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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 7

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
18. Zur östlichen Landgemeinde gehören folgende Ortschaften: Donnerschwee, Bornhorst, Ohmstede, Wahnbeck, Ipwege, Etzhorn und Nadorst. 19. Zur westlichen Landgemeinde gehören folgende Ortschaften: Eversten, Bloherfelde, Petersvehu, Friedrichsvehn, Wechloy, Bloh, Wehnen, Ofen und Meiendorf. In Donnerschwee befinden sich ca. 470 Mann Militär. Der Boden der östlichen Landgemeinde ist größtenteils Geest oder Sandboden; die westliche Landgemeinde hat viel Moor. Die Bewohner der Landgemeinde beschäftigen sich besonders mit Ackerbau, Vieh- zncht, Torfgräberei, Torfhandel und Gemüsehandel. Ein Bauernhof auf der Geest. Gehölze im Stadtgebiet und in der Landgemeinde sind: das Everstenholz, der Wildenloh, der Wold, der Bloher Busch, die Ofener Büsche und die städtischen Büsche (der große und der kleine Bürgerbusch). Sehenswürdigkeiten des Stadtgebiets und der Landgemeinde sind: die beiden Klävemannstifte, Bierbrauereien, Brennereien, Ziegeleien, das Torfwerk der internationalen Gesellschaft, Exerzierplätze, Schießstände, Kirchhöfe, die Jnfanteriekaferne, Pulvertürme, das Lamberti-Stift, das Armen-Arbeitshaus, die Irrenanstalt, die Jdiotenanstalt, das Kaiserdenkmal u. s. w. (Graf Anton Günther und der Bauer zu Wechloy. Seite 23.) Karte von der Stadt, vom Stadtgebiet, von der Land- gemeinde Oldenburg und von Osternburg.*) 20. Zur Gemeinde Osternburg gehören die Ortschaften Osternburg, Drielake, Neuenwege, Tweelbäke und Bümmerstede. Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Osternburg sind: die Dragonerkasernen, die Fourage-Magaziue, das Kriegerdenkmal, die Dampfmühle, die Militärwaschanstalt, der Torfplatz, die Schleusen, der Kanal, die Spinnerei und das Glashüttenwerk. Die Gemeinde Osternburg hat mit dem Militär ca. 8 880 Einwohner. Der Ort Osternburg liegt nahe bei Oldenbnrg, ist als eine Vorstadt davon an- zusehen und hat ca. 5600 Einwohner. — Der Ort Osternburg ist Garnisonplatz. Es liegt daselbst das Dragoner-Regiment Nr. 19. Das Großherzogtum Oldenburg. 21. Regenten sind: der Kaiser, der König, der Großherzog, der Herzog, der Fürst. Früher regierten auch Grafen. 22. Unser Großherzog Nikolaus Friedrich Peter ist den 8. Juli 1827 geboren und folgte seinem Vater Paul Friedrich August im Jahre 1853 in der Regierung. Seine verstorbene Gemahlin, die Großherzogin Elisabeth, war eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg und wurde den 26. März 1826 geboren. Ihre Kinder sind: 1. der Erbgroßherzog Friedrich August, geboren den 16. No- vember 1852. 2. der Herzog Georg Ludwig, geboren den 27. Juni 1855. *) Anm, Dieselbe ist an der Wandtafel zu entwerfen.

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 190

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 190 — wurde dem Kurfürsten zur Befestigung und Unterhaltung der vier festen Schlösser im Ravensberger Lande, nämlich: Ravensberg, Sparenberg, Vlotho und Limberg, 10 000 Thaler bewilligt. Im Jahre 1657 und in der folgenden Zeit wurde die Feste Sparenberg auf Kosten der Grafschaft ausgebessert, das Windmühlen- bollwerk daselbst erbaut, das Ravensberger Eigentumsrecht in eine klare Ordnung gebracht, die Anfertigung eines Lagerbuches, in welchem alle Besitzungen genau verzeichnet standen, angefangen, das Leggewesen zum Besten des Leinenhandels eingeführt, das Stempel- Papier in Gebrauch gebracht und 1672 der Religionsvergleich ge- schloffen. Schon Kurfürst Georg Wilhelm sprach am 19. Mai 1624 zu den Ravensbergern: „Wir sind nicht gemeint, daß wir einem oder dem andern in sein christliches Gewissen, über welches Gott, der Allmächtige, allein sich die Herrschaft vorbehalten hat, greifen und beleidigen, sondern dieselben bei ihrer Religionsfreiheit lassen und wider andere, so sie zu unterdrücken sich unterstehen möchten, schützen und handhaben wollen." — Auf solchem Grunde ruhte der Re- ligionsvergleich. Der große Kursürst war auch seinem neuen Lande ein kraft- voller und weiser Fürst. Er setzte zunächst es durch, daß die fremden Truppen der Spanier und Holländer es räumten. Er errichtete dort eine besondere Regierung, welche die herrschaftlichen Gefälle, die Lehen, die kirchlichen und alle öffentlichen Sachen zu verwalten hat. Die Klagesachen blieben bei den alten Gaugerichten. Die Appellationen wurden in Bielefeld ver- handelt und kamen in weiterem Verlaufe an ihn selbst. Oft und gern weilte er in seinem lieben Spinn- und Linnenlande, wie er Ravensberg nannte. Im November 1647 residierte er mit seiner Gemahlin Luise Henriette zwei Monate auf dem Ravensberge. Elben- so verweilte er in den folgenden Jahren dort, und als die Landschaft sah, wie viel Vorliebe und Fürsorge er hegte, bezahlte sie 19 200 Thlr. Schulden, die auf den Domänen hafteten. Ende 1672 traf er mit seiner zweiten Gemahlin Sophie Dorothea, die ihm hier seinen Sohn Karl Philipp schenkte, nochmals auf dem Sparenberge ein und kaum waren die Unruhen des Krieges, den der Bischof von

3. Die Provinz Hannover - S. 49

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 49 — sind diejenigen für das Schulwesen und für die Armenpflege unge- heuer gewachsen. Noch vor 25 Jahren betrugen die Aufwendungen für die Schule etwa V4 Mill. Jt, für die Armenpflege 100000 ^. Im Jahre 1900 gebrauchte Hannover für sein Schulwesen mehr als 2 Mill. Jt, und für seine Armen wandte es die Summe von • 825 000 Jt auf. Doch drücken folche gewaltige Summen die Stadt nicht sonderlich; ihre städtischen Steuern bleiben hinter denjenigen der meisten Großstädte zurück. Dazu hat die vorzügliche Verwaltung Hannovers noch die Mittel, für die Verschönerung der Stadt durch gärtnerische Anlagen und für Kunstpflege jährlich insgesamt 120 000 Jt auszugeben. Hannover, bis 1866 Residenz des Königs von Han- nover, ist jetzt der Ort der obersten Verwaltungs-, Militär-, Ge- richts- und Kirchenbehörden der Provinz. Sie ist auch reich an sehens- Die Georgstraße in Hannover. werten Bauwerken und Denkmälern (Schloß, Bahnhof, Post, Provinzial- museum. Technische Hochschule und Tierärztliche Hochschule, Theater, Rathaus, Leibnizhaus, Bankhäuser, — Waterloosäule, Kriegerdenkmal, Ernst August-Denkmal, Alten- und Leibnizdenkmal). Besonders stolz ist jeder Hannoveraner auf seine Georg st raße, seinen Stadtwald Eilenriede und auf den Stadtteil Herrenhausen. Der 47 ha messende Große Garten in Herrenhausen mit seinen herrlichen Anlagen, seiner großen Fontaine und seinem Palmenhause ist im Sommer das Wanderziel vieler Taufende, die auf einige Stunden dem Staube der Straßen entrinnen wollen. In dem Mausoleum (fürstliches Begräbnis) in Herrenhausen ist ein Kunstwerk ersten Ranges zu bewundern; es ist das die in Marmor ausgeführte Statue der Königin Friederike, deren Bild dem Bildhauer Rauch nach dem Urteile vieler Kenner Beuermann, Hannover. a

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 96

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 96 — n. von Braunschweig) * (1809) * bis an die Nordseeküste durch, von wo er sich nach England einschiffte. Die Schlacht bei Leipzig be- freite auch Braunschweig von der drückenden Fremdherrschaft; doch wieder zog Friedrich Wilhelm mit seinen Truppen gegen den von Elba zurückgekehrten Napoleon und starb bei Qnatrebras den Heldentod * (16. Juni 1815)*. Für seine beiden noch unmündigen Söhne Karl und Wilhelm führte der Oheim Georg, der spätere König von England und Hannover, die vormundschaftliche Regierung. Karl, seit 1823 Herzog, machte sich durch seine willkürliche Regierung bald so unbeliebt, daß er verjagt (1830) und sein Bruder Wilhelm zum Herzoge ausgerufen wurde, unter dessen Regierung das Land rasch aufgeblüht ist. Als dieser nach einer länger als 50 jährigen, gesegneten Regierung starb (1884), da er- losch mit ihm die ältere welfische Linie. Der einzige, erbberechtigte Prinz aus der jüngeren welfischen Linie (Haus Hannover) ist der Herzog von Cumberland, Sohn des früheren Königs von Hannover. Da dieser aber seine Ansprüche auf Hauuover nicht aufgeben wollte, so wurde er durch Beschluß des Bundesrates zur Regierung in Braunschweig nicht zugelassen, und infolgedessen erwählte die Landes- Versammlung zum Regenten des Landes den Prinzen Albrecht ans dem Hanse der Hohenzollern, den Oheim unseres Kaisers, geb. den 8. Mai 1837. Derselbe trat am 2. November 1885 die Re- gierung des Landes an. § 2. Die staatlichen Einrichtungen. Das Land zerfällt in 6 Kreise und diese in mehrere Ämter. Der Herzog regiert das Land durch das Staatsministerium. Der Landtag besteht aus 46 auf 6 Jahre vom Lande gewählten Ab- geordneten. Die Regierung hat demselben den Staatshaushalt (Einnahmen und Ausgaben), die etwa neu beabsichtigten Steuern und Gesetze zur verfassungsmäßigen Genehmigung vorzulegen. Der Landtag muß mindestens alle 2 Jahre einberufen werden (ständiger Ausschuß von 7 Abgeordneten in der Zwischenzeit). Von dem Staats- ministerinm hängen sämtliche staatliche Behörden des Landes ab; * Die Kammer in Braunschweig verwaltet die Landesgüter (Domänen, Forsten und Bergwerke); dem Konsistorium in Wolfenbüttel liegt die Beaufsichtigung des Volksschulwesens und der höheren Bildungsanstalten für das weibliche Geschlecht ob; die übrigen höheren Schulanstalten des Staates stehen unter der Ober-Schulkommission in Braunschweig; das Ober- landesgericht in Braunschweig ist die höchste Gerichtsbehörde des Landes (über Beschwerden gegen Erkenntnisse desselben ent- scheidet das Reichsgericht in Leipzig); die 6 Kreisdirektionen endlich, welche ihren Sitz in den Kreishauptstädten haben, ver- walten die einzelnen Kreise.

5. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 84

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
84 B. praktischer Teil 3 Ht. Beitrag. Außerdem werden Konzerte, Gesangsabende und Theater- Vorstellungen zu diesem Zwecke gegeben. (Preisberechnungen!) Der vor- stand des Vereins nimmt dieses Geld ein und wirtschaftet damit. Kber alle Jahre ist einmal Generalversammlung. Da darf jeder kommen, der Mitglied ist, und dann muß der Vorstand genau nachweisen, wie er das Geld verwandt hat. Größere Ausgaben muß die Generalversammlung vorher bewilligen. Aufgaben. Zeichne die öffentlichen Knlagen, Plätze und Denkmäler in den Stadtplan ein! Zeichne ein Soldatengrab, einen Helm, ein Seitengewehr, einen 14. Uastanie, Is. Löwenzahn, 16. Engerling, 17. Maikäfer. Tornister, eine Flinte, eine Lanze mit Fähnchen! Das Blatt der Roßkastanie, Lor- beerblatt, Palmblatt, die Blüte vom Löwenzahn und Vergißmeinnicht, das Blatt der Sumpfdotterblume sind farbig anzulegen! Forme aus Knetmasse ein Denk- mal, einen Ineißel, einen Kammer, ein Soldatengrab (Stäbchen als Kreuze), eine Kanone, Engerling und Maikäfer! (5lbb. lv). 4. 5tadtpark und Schützenhaus. 3) Luisenhain. Unsere Stadtpromenade führt zum Luisenhain. Er ist nach der Königin Luise, der Mutter Kaiser Wilhelms I., benannt. Diese Königin hat sich in ganz besonders hohem Maße die Liebe und Verehrung unseres Volkes erworben- denn sie war schön von Gestalt, herzensgut zu jedermann, und das Unglück ihres Vaterlandes hat ihr in jungen Jahren das k)erz gebrochen. Damals hatten die Franzosen unser liebes Vaterland erobert, und ihr Kaiser Napoleon I. war sehr grausam- er ließ seine Soldaten schrecklich in unserem Lande Hausen, und die edle Königin mit ihren Kindern verfolgte er. Sie mußte von Berlin nach Königsberg und Memel fliehen und ist vielleicht auch durch unsere Stadt gekommen, von dieser Flucht erzählt man sich mancherlei. (Lesestücke: „Die Kornblume". „Wer nie sein Brot mit Tränen aß." „Die Königin Luise und das arme

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 113

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Die Geschichte des Landes Braunschweig im Überblick. 113 Nachfolger, Herzog Friedrich Wilhelm (1806—15), sah sich durch die Einverleibung des Herzogtums in das von Napoleon gegründete Königreich Westfalen vom Throne ausgeschlossen, kämpfte aber mit dem von ihm ge- worbenen schwarzen Korps für die Befreiung Deutschlands und vollsührte seinen berühmten Zug bis zur Wesermündung, um weiterhin in englischen Diensten zu kämpfen. Erst nach der Leipziger Schlacht konnte er in sein befreites Vaterland zurückkehren, fand aber bereits am 16. Juni 1815 den Heldentod in der Schlacht bei Quatrebras. Die von ihm hinterlassenen Söhne waren noch minderjährig, und es folgte daher eine vormundschaft- liche Regierung in der Person des späteren Königs Georg Iv. von England (1815— 23). Karl It. (1823—30) ließ die Regierungsweisheit seiner trefflichen Vorfahren gänzlich vermissen und wurde wegen seiner Will- kürherrschaft aus dem Lande verjagt; er ist 1873 in Genf gestorben. An seine Stelle trat sein 25jähriger Bruder Herzog Wilhelm (1831—84) mit den ernsten, stets befolgten Vorsatz des „besonnenen Fortschritts zum Bessern". Früher als die meisten deutschen Staaten (bereits 1832) erhielt das Herzog- tum mit dem neuen Staatsgrundgesetz eine Verfassung, durch die der Volks- vertretung (dem Adel, Bauernstände, Bürgertum) im zeitgemäßen Sinne Anteil an der Regierung des Landes gesichert wurde. Die Staatseinnahmen wurden neu geregelt, die bäuerlichen Grundbesitzer von drückenden Lasten befreit (Ablösung des Zehnten, Gemeinheitsteilung), die Städte, Landgemeinden und Kreise mit neuen Ordnungen im Sinne der Selbstverwaltung bedacht; das Verkehrswesen wurde durch Anlegung von Eisenbahnen und durch den Anichluß Braunschweigs an den preußischen Zollverein gehoben, den evange- lischen Kirchengemeinden in der Landes'ynode eine Vertretung gegeben, das Co1l6giom Carolinum zum Polytechnikum umgewandelt und auch das übrige Schulwesen gefördert. Zugleich ließ sich Herzog Wilhelm es angelegen sein, dem zu folgen, was das Interesse des deutschen Gesamtvaterlandes forderte. Er ging im Deutschen Kriege von 1866 mit Preußen und schloß sich dem Nord- deutschen Bunde an; die braunschweigischen Truppen nahmen ehrenvollen Anteil am Deutsch-französischen Kriege (Metz, Orleans, Le Maus), und das Herzogtum wurde ein Glied des neuen Deutschen Reiches. Nachdem Herzog Wilhelm, der unverheiratet geblieben war, 1879 durch ein Regentschaftsgesetz für die staatliche Zukunft seines Landes Fü>sorge getroffen hatte, starb er nach 54 jähriger segensreicher Regierung am 18. Oktober 1884 auf seiner Be- sitzung Sibyllenort in Schlesien. 5. Die Zeit der Regentschaft (1884—1913). Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm hätte der Herzog Ernst August von Cumberland (geb. 21. September 1845, vermählt mit der Prinzessin Thyra von Däne- mark, geb. den 29. September 1853), der nicht zur Thronfolge in Hannover gelangt ist und in Gmunden in Oberösterreich Hof hält, nach dem fürstlichen Erbrecht und nach der Verfassung unseres Landes Herzog von Braunschweig werden müssen. Da er jedoch gleich seinem verstorbenen Vater, dem König Bosse-Hecke, Kleine braunschweigische Landeskunde. 7. Aufl. 8

7. Unsere Heimat - S. 108

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 108 — 31. Nordhansen wird eine preußische Stadt. 1802. Infolge der Verhandlungen der Reichsdeputation im Jahre 1802 hörte Nordhausen aus, eine freie Reichsstadt zu sein und wurde eine preußische Stadt. Die Besitznahme erfolgte am 2. August 1802. Da zogen preußische Truppen in die Stadt und besetzten die Tore und die Hauptwache. Die Stadtsoldaten wurden verabschiedet, die alten Reichs- und Stadtwappen abgenommen, und an ihre Stelle ward der preußische Adler gesetzt. Am 10. Juli 1803 huldigte die Stadt Nordhausen dem Könige von Preußen in Hildesheim. Von seiten des Magistrats, der Bürgerschaft, der evangelischen Geistlichkeit und des katholischen Dom- stistes war dazu je ein Vertreter erschienen. Sitz der Regierung von Nordhausen und den gleichfalls erworbenen Gebieten von Mühlhausen, Erfurt und dem Eichsfelde war zuerst Heiligenstadt, von 1804 ab Erfurt. 22. König Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise in der Grafschaft Hohenstein. 1805. Nachdem das Königliche Paar im Jahre 1805 den Truppen- Übungen in der Magdeburger Gegend wie alljährlich beigewohnt hatte, trat es seine Reise über den Harz an. Zunächst besuchten sie den Grafen von Stolberg in Wernigerode, machten dann einen Abstecher nach dem Brocken und trafen am Nachmittag des 31. Mai an der Landesgrenze zwischen Zorge und Ellrich ein, wo sie vom Landrat unseres Kreises empfangen wurden; an der Rathaustreppe iu Ellrich harrte zu ihrer Begrüßung der Magistrat und die Geistlichkeit der Stadt. Die Fürstlichkeiten übernachteten in den für diesen Zweck besonders ein- gerichteten Zimmern des Rathauses. Bei seinem Abschied gewährte der König den Armen ein Geschenk von 100 Talern, dem die Königin noch 50 Taler hinzufügte. Beim Einsteigen in den Wagen sprach er: „Nun, ich wünsche der Grafschaft Hohenstein ein gesegnetes Jahr; nach so vielen schlechten Ernten, die Kummer und Armut herbeigeführt haben, ist es nötig." über Woffleben, Niedersachswerfen und Crimderode ging die Reise am 1. Juni nach Nordhausen weiter. Hier wartete den Majestäten ein ganz besonders feierlicher Empfang. Vor dem Gasthofe „Zu den drei Linden" in der Grimmelallee hatten sich die staatlichen und städtischen Behörden zur Begrüßung aufgestellt, während die aus der reichsstädtischen Zeit noch stammenden vier Bürgerkompagnien und die Schützenkompagnie paradierten. Nachdem umgespannt worden war, fuhr der König infolge eines Versehens des Vorreiters über die Siechhofs-

8. Bd. 2 - S. 489

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 489 er oben und nutzte sich nun vollständig unterwerfen. Sie wurde Lan- deshauptstadt. Später wurde sie unter Karl I. (gest. 1731) Resi- denz der Fürsten. Ihm hat die Stadt sehr viel zu verdanken. Er stiftete das Kollegium Karolinum (jetzt Polytechnikum), begründete das Herzogliche Museum, schuf Armenanstalten und sorgte für ein besseres Straßenpflaster, sowie für Beleuchtung der Stadt während der Nacht. Sein Sohn Karl Wilhelm Ferdinand (gest. 1306) fuhr fort, die Stadt zu verschönern. Er war es auch, welcher die Ab- tragung der Festungswerke anordnete, an deren Stelle schöne Prome- naden angelegt wurden. Nach der Schlacht bei Auerstädt zogen französische Truppen in Braunschweig ein. Es folgten nun sieben Jahre der Fremdherrschaft, in welcher für die Verschönerung und Hebung der Stadt nichts geschah. Karl Wilhelm Ferdinands braver Sohn Friedrich Wilhelm starb zu früh, als daß er viel für das Wohl der Stadt hätte tun können. Er bestieg nämlich im Jahre 1313 den Thron, fiel aber schon im Jahre 1315 in der Schlacht bei Quatre- bras gegen die Franzosen. Es folgte dann eine vormundschaftliche Regierung seitens Englands. Friedrich Wilhelms Sohn Karl Ii., welcher im Jahre 1323 auf den Thron gelangte, wurde im Jahre 1330 vertrieben, weil er das Land schlecht regierte. Unter seinem Nachfolger, dem Herzog Wilhelm, gelangten dagegen Stadt wie Land zu hoher Blüte. Im Jahre 1361 feierte unsere Stadt am Feste des hl. Autor (20. August) das 1000jährige Jubiläum ihres Bestehens. Am 25. April des Jahres 1331 feierte sie mit dem ganzen Lande das 50jährige Regierungsjubiläum ihres geliebten Herzogs Wilhelm. Doch nur noch wenige Jahre sollte sie sich seiner segensreichen Regie- rung erfreuen, denn schon am 13. Oktober 1334 starb er, fern von der Heimat, im Schlosse Sibyllenort in Schlesien. Ihm folgte als Regent der Prinz Albrecht von Preußen, welcher fast 21 Jahre die Regierung zum Segen des Landes geführt hat. Nach seinem Tode (am 13. September 1906) wählte die Landesversammlung den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg zum Regenten, der am 5. Juni 1907 seinen feierlichen Einzug in Braunschweig hielt, herzlich empfangen von der alten Welfenstadt. X. Das jetzige Braunschweig. Braunschweig zählt jetzt 143 552 Einwohner, welche in etwa 8000 Häusern und auf ungefähr 300 Straßen und Plätzen wohnen. An der Spitze der Stadt steht der Magistrat, welcher aus dem Vorsitzenden, drei besoldeten und fünf unbesoldeten Mitgliedern besteht. Die Bürger sind bei der Verwal- tung der städtischen Angelegenheiten, insbesondere des städtischen Ver- mögens, durch 36 Stadtverordnete vertreten. Zur Wahl der letzteren sind nur diejenigen Bewohner berechtigt, welche über 25 Jahre alt sind und das Bürgerrecht erworben haben. Braunschweig ist vorwiegend eine Handels- und Fabrikstadt. Seine Mumme, seine Wurst- und Honigkuchenfabriken, sein Spargel- bau, seine Konservenfabriken, seine Maschinenbauanstalten u. a. sind weithin berühmt. Viele Gebäude der Stadt erinnern noch heute an

9. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 462

1903 - Braunschweig : Appelhans
— 402 - Jahre 1813 den Tron, fiel aber schon im Jahre 1815 in der Schlacht bei Qnatrebras gegen die Franzosen. Es folgte dann eine Vormund- schaftliche Regierung seitens Englands. Friedrich Wilhelms Sohn Karl Ii., welcher im Jahre 1823 ans den Tron gelangte, wurde im Jahre 1830 vertrieben, weil er das Land schlecht regierte. Unter seinem Nachfolger, dem Herzog Wilhelm, gelangte dagegen Stadt wie Land zu hoher Blüte. Im Jahre 1861 feierte unsere Stadt am Feste des hl. Autor (20. Aug.) das tausendjährige Jubiläum ihres Bestehens. Am 25. April des Jahres 1881 feierte sie mit dem ganzen Lande das 50jährige Regierungsjubiläum ihres geliebten Herzogs Wilhelm. Doch nur noch wenige Jahre sollte sie sich seiner segensreichen Regierung erfreuen, denn schon am 18. Okt. 1884 starb er fern von der Heimat, im Schlosse Sibyllenort in Schlesien. Ihm folgte als Regent der Prinz Albrecht von Preußen, welcher am 2. Nov. 1885 seinen feierlichen Einzug in Brauuschiveig hielt, herzlich empfangen von der alten Welfenstadt. X. Das jetzige Braunschweig. Braunschweig zählt jetzt 128000 Einwohner, welche in etwa 7100 Häusern und aus ungefähr 300 Straßen und Plätzen wohnen. An der Spitze der Stadt steht der Magistrat, welcher aus dem Vorsitzenden, drei besoldeten und fünf unbesoldete» Mit- gliedern besteht. Die Bürger sind bei der Verwaltung der städtischen Angelegenheiten, insbesondere des städtischen Vermögens, durch 36 Stadt- verordnete vertreten. Zur Wahl der letzteren sind nur diejenigen Be- wohner berechtigt, welche über 25 Jahre alt sind und das Bürgerrecht erworben haben. Braunschweig ist vorwiegend eine Handels- und Fabrikstadt. Seine Mumme, seine Wurst- und Honigkuchensabriken, sein Spargelbau, seine Konservenfabriken, seine Maschinenbauanstalten u. a. sind weithin berühmt. Viele Gebäude der Stadt eriuuern noch heute an das Mittelalter, so z. B. das Gewandhaus mit einem wunderbar schönen Giebel, das alt- ehrwürdige Rathans mit seinen herrlich verzierten Lauben und Bogen- gängen, die Burg Dankwarderode, der Dom mit dem fürstlichen Erb- begräbnis n. a. Von den neueren Gebäuden sind besonders das Herzog!. Residenzschloß mit der herrlichen Brunonia und dem Viergespann, das Herzogl. Museum, das Hoftheater, das Polytechnikum, das Finanz- behördenhans und das neue Rathaus hervorzuheben. Auch an Denk- mälern, welche von alten und neuen Zeiten reden, ist die Stadt reich. Wir erinnern nur au das Denkmal Heinrichs des Löwen, an die Denk- maier der Herzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm, an den Obelisken anf dem Monumentsplatze, an das L?iegesdenkmal, an die Standbilder von Lessing und Gauß u. a. Braunschweigs Straßen sind in neuerer Zeit sehr verbessert, und sein Verkehr hat sich bedeutend gehoben. Eine elektrische Bahn durch- zieht die Hauptstraßen und verbindet auch die Stadt mit dem benach- barten Wolfenbüttel. Ebenso bildet Braunschweig den Knotenpnnkt einiger für den größeren Verkehr mehr oder minder wichtiger Eisenbahnlinien. Alle Anzeichen denten darans hin, das die Stadt sich anch weiterhin vorteilhaft entwickeln wird. (C. Wilke, Braunschweig.)

10. Heimatkundliches Lesebuch - S. 327

1912 - Danzig : Kasemann
327 8. November 186 > bereits siedelte die Anstalt nach dem neu angekauften Hause Neugarten 23 über, wo heute das Landeshaus prangt. Die neue Werkstatt der Barmherzigkeit wies damals noch einen recht bescheidenen Bau auf, über dessen Tür die Inschrift angebracht ward: „Diakonissen- Krankenhaus für Kinder und Erwachsene". Es wurde am 13. No- vember, dem Geburtstage der Protektorin, eingeweiht. Am 6. April 1861 erhielt die Anstalt Korporationsrechte und tat damit einen erheblichen Schritt zu ihrer Weiterentwickelung vorwärts, weil sie fortan Legate und Stiftungen rechtsgültig annehmen durfte. „Diakonissen-Mutterhaus" ist die Anstalt bald danach geworden, als ihr Vorstand im Mai 1862 die selbständige Ausbildung von Diakonissen Diakonissen-Mutter- und Krankenhaus, Neugarten 3—5. als anderen Zweck der Arbeit beschlossen hatte. Die damalige leitende Königsberger Schwester Diakonisse Friederike Roggenbrod empfing bei dem Begründer der evangelischen Diakonie, Pastor Theodor Fliedner zu Kaisers- werth, einen Einblick in die Leitung eines Mutterhauses und ward dann so die erste Oberin der neuen ersten Ausbildungsstätte für Diakonissen in Westpreußen. Im Oktober 1862 traten die ersten Probeschwestern ein; im Feldzuge 1870/71 standen bereits 4 Diakonissen des westpreußischen Mutterhauses als barmherzige Samariterinnen im Felde auf Frankreichs Boden. Für den doppelten Zweck der Schwesternausbildung und der Kranken- pflege jedoch mußte das Grundstück Neugarten 23 bald zu klein werden. Der Vorstand erwarb auf der anderen Straßenseite deshalb das geräumige Grundstück Neugarten 3/5 und baute mit erheblichen Kosten daraus das jetzige Mutter- und Krankenhaus mit 100 Betten. Am 17. März 1875
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