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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 71

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 71 — Sennhütte. Die Erwerbsverhältnisse sind in den Hochalpen nicht besonders günstig. Die nach Italien offenen Täler allerdings liefern bei ihrem milden Klima Obst, Wein, Weizen und Mais. In den nördlichen Tälern ermöglichen die weiten Matten die Viehzucht. Weite Flächen sind aber mit Eis bedeckt. Die milden Orte an der Südseite (Daoos, Ponteresina) sind Genesungsstätten für Kranke. Die wichtigste Einnahmequelle für die Bewohner der Alpen ist der Fremdenverkehr. Kein Staat der Welt hat gleich vorzügliche Einrichtungen für die Versorgung der Fremden. 2. Die politischen Verkältnine. Die Schweiz ist eine Republik. Sie besteht aus 25 Kantonen. Die Bundeshauptstadt ist Bern. Hier hat der Bundesrat, der das Land regiert, seinen Sitz. An der Spitze des Bundesrates steht der Präsident. Sprachverhältnisse. In den nördlichen Kantonen wohnen überwiegend Deutsche, die Westkantone sind von Franzosen bewohnt. Im Kanton Tessin herrscht die italienische Sprache vor. Religionsverhältnisse. Etwa ^/s der Bewohner gehören der katholischen Kirche an; der Rest ist evangelisch. 3. Handelsbeziehungen zu Deutfcbland. Im Außenhandel der Schweiz steht Deutschland an erster Stelle. Wir liefern nach der Schweiz vorwiegend Kohlen, Bekleidungsstücke, Getreide, Mehl, Maschinen, Leder usw. ■— insgesamt für 402 Millionen Mark. Deutschland bezieht aus der Schweiz Seide und Seidenstoffe, Baumwollsachen, Uhren, Käse, Häute usw. — ins- gesamt für 192 Millionen Mark.

2. Die deutschen Landschaften - S. 93

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 93 Hauptanbaugewächse sind die Getreidearten und die Kartof- fel. Der Gemüsebau wird in der Umgegend der grössern Städte, besonders um Zürich herum, gepflegt. Vorzügliche Weine liefert namentlich das durch ein mildes Klima ausgezeichnete Seen- gebiet der südwestlichen Schweiz, während die Obstbaumzucht am stärksten in der mittlem und nordöstlichen Schweiz betrieben wird, wo die Obstbäume, besonders Apfel-, Birn- und Kirschbäume in sehr grosser Zahl angepflanzt sind. Holz reich sind die Gebiete der Hauptalpen und der Voralpen. Gross sind auch die Erträge an Gras und H e u. Gute und ausgedehnte Weiden auf den Alpen und ertrag- reiche Wiesen in den Thälern und in dem Flachlande ermöglichen einen starken Betrieb der Rinderzucht, deren Haupterzeugnis Käse ist. Der gesamte Viehbestand betrug im Jahre 1886: 1 212 538 Rinder, 98 622 Pferde, 341 804 Schafe, 394 917 Schweine, 416 323 Ziegen (und 207 384 Bienenstöcke). Von der gesamten Bodenfläche entfallen auf Gletscher, Stein- öden, Gewässer u. s. w. 3/io, auf Bergwiesen (Weiden) 2/io, auf Wald und Gehölz ebenfalls fast 2/io, auf Wiesen und Ackerland über 3/'io (je über 16°/o), auf Rebland 0,8°/o, das übrige auf Ge- müse-, Obstanlagen u. s. w. Ueber das Areal, welches den ein- zelnen Kulturgewächsen angewiesen ist, fehlen von der ganzen Schweiz die Angaben ; solche sind nur von einzelnen Kantonen vorhanden. An mineralischen Schätzen ist die Landschaft arm. Die westliche Schweiz liefert Salz (gegen 370 000 metr. Ctr.) und geringe Mengen Eisenerz. Ferner sind we r t v ol 1 e S t ei n e für den Strassen- und Häuserbau in grosser Menge vorhanden. Die Veredlung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit. Die G e w erb t h ä ti g k e i t hat sich, weil reiche Wasserkräfte zum Betrieb von Fabriken fast überall vorhanden sind, grossartig entwickelt. Sägewerke, Spinnereien, Webereien, Färbe- reien u. s. w. beleben die Thäler. Meistens werden ausländische Rohstoffe verarbeitet, besonders Baumwolle und Seide. Das Baum wollenge werbe hat seinen Hauptsitz in den Voralpen der Ostschweiz, das Seidengewerbe in den Bezirken Zürich und Basel. Eine hohe Bedeutung hat ferner der Maschinen- bau erlangt ; er wird besonders in Zürich grossartig betrieben. Manche Verfertigungszweige endlich sind dem Betrieb- und Kunst- sinne der Bewohner entsprossen, so die Uhrmach erei im Jura und die Holzschnitzerei in den Thälern der Alpen. Die Zahl der in der Schweiz in Betrieb befindlichen Fabriken betrug i• 1888 3 788 (davon 2 322 mit mech. Motoren) Die Betriebskraft liefert für % das Wasser und für '/3 der Dampf. Von den Fabrikanlagen entfallen auf das T ex til gewer be 1978 (a. d. Baumwollengew. 1571 u. a. d. Seidengew. 227), auf die Papierbereitung und das polygraphische Gewerbe 273,

3. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 124

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
124 Europa. Verkehr. Der Verkehr in der Flachschweiz ist sowohl in der Längs- wie in der Querrichtung recht lebhaft, und insbesondere in neuester Zeit hat sie ein ziem- lich dichtes Eisenbahnnetz erhalten. Eine große Längsbahn läuft von Genf über Lausanne nach Bern und von hier aus über Luzern und Zürich zum Bodensee oder über Olten und Brugg nach Schaffhausen. Die Q u e r l i n i e n sind folgende: 1. Die Bahn (Pari s—)L ausanne; sie setzt sich fort ins obere Rhonetal und durch die Simplonbahn nach dem Langensee und Mailand. 2. Die Linie (Base l—)O l t e n—l uzern. Hier schließt die Gotthardbahn an, die ebenfalls nach Mailand führt. 3. Nicht mehr der Flachschweiz angehörig ist die dritte Querlinie; sie zieht vom Bodensee im Rheintal aufwärts bis über Chur hinaus und führt als Albulabahn nach dem Engadin; ihre Fortsetzung nach Italien ist geplant. Die größeren Siedlungen liegen an den Stellen, wo wichtigere, aus den Alpen kommende Straßen auf die große Längsstraße treffen. (Nenne sie!) Iii. Die Hochschweiz. Am Langensee, dessen nördlichster Teil noch zur Schweiz gehört, und am Luganer See herrscht Mittelmeerklima, reifen Weizen, Mais, Trauben, Oliven, Zitronen, Mandeln und Pfirsiche. In den mittleren Höhenlagen beschränkt sich die Landwirtschaft auf die Viehzucht, die mit bestem Erfolg betrieben wird und eine ansehnliche Ausfuhr von lebenden Tieren, Milch, Butter und Käse gestattet. Waldarbeit, Holzschnitzerei, besonders im Berner Oberland, und die Her- stellung von Strohwaren bilden wichtige Nebenerwerbszweige. Die höchsten Ge- birgsregionen deckt dauernd Eis und Schnee. Eine wichtige Einkommensquelle liefert in der Hochschweiz der durch die Natur- schönheiten des Landes und die vielen Kurorte veranlaßte Fremd env er kehr. Nirgends ist aber auch für alle Bedürfnisse des Reisenden in so trefflicher Weise ge- sorgt wie in dem kleinen Freistaat des Alpenlandes. (Nenne die wichtigsten Plätze!)

4. Die außerdeutschen Länder - S. 150

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
150 Die Schweiz. sich als Nahrung für diese Tiere sehr vorteilhaft verwerten lassen, und durch die niedrigen Getreidepreise (besonders auch für Mais) innerhalb der jüng- sten Jahre verdoppelt (weit über i/2 Million Stück). Der Gesamtwert desi Schweizer Viehbestandes bemißt sich ans etwa y2 Milliarde Mark. Im Dienste der Viehzucht steht auch der verhältnismäßig recht geringe Ackerban der Schweiz, dessen Erträgnisse neuerdings, wo amerikanischer und russischer Weizen billig zur Einfuhr kommt, vielfach als Viehfutter und Streu verwendet werden. Bei dein regenreichen Klima und den schweren Böden des Landes lohnt sich vor allem der Anbau von Dinkel oder Spelz — be- sonders in der welschen und flachen Schweiz —, in den höheren Lagen auch von Hafer. So gering ist aber der Körnerertrag, daß für volle 210 Tage des Jahres Getreide im Werte von ungefähr 80 Millionen Mark einge- sührt werden muß. — Die Kartoffelernte entspricht annähernd dem Nahrungsbedarf des Landes. Die augebauten Rüben dienen ausschließlich als Viehfutter, der Tabakbau trägt jährlich kaum 800000 Mk. ein und auch ihren Bedarf an Hopfen, Flachs, Mohn und Zichorie muß die Schweiz durch Einfuhr decken. — Der Weinbau hat, wie teilweise schon bei Schilderung der Klimaverhältnisse angedeutet wurde, zwei Hauptsitze: 1. die sonnigen Talseiten der südlichen Kantone mit ihrer fast mittetmeerischen Temperatur und die wettersicheren Gestade der größeren Seen in der Südwestschweiz; 2. einzelne Landstriche in der Ostschweiz, besonders am Nordufer des Züricher Sees, um Winterthur nach dem Rheine hin, um St. Gallen, Basel, am Wallensec und im Aargau. Insgesamt erzeugt die Schweiz alljährlich um etwa 40 Millionen Mark Wein. Fast um die gleiche Summe werden aber auch fremde Weine eingeführt. 6. Die gewerbliche Tätigkeit in der Schwei) im Zusammen- hänge mit den natürlichen Verhältnissen. Für die Entwickelung des G r o ß g e w e r b e s ist die Schweiz sowohl nach ihrer geographischen Lage (s. S. 144) als auch nach ihrer Naturausstattung und wegen ihrer Armut au Kohlen und Eisen an sich wenig geeignet. Trotzdem aber wiesen die geringen Erträgnisse des Bodenanbaues und die außerge- wöhnlich zahlreichen und starken Wasserkräfte die ohnedies zum Gewerbe- fleiß hinneigende, vorwiegend alemannische Bevölkerung von alters her auf die industrielle Tätigkeit hin. Und so ist denn auch die Schweiz trotz der Un- gunst der natürlichen Verhältnisse zu einem hervorragend großge- werblichen Staate in Europa geworden. Wie im nahen Vorarlberg blüht auch hier die Baumwollindustrie (fast l1/2 Millionen Spindeln, wo- von die Hälfte allein im Kanton Zürich), die Leinen- und Wollweberei (Bern), Spitzenfabrikation, Stickerei und Seidenwarenmannfaktur (letztere vor allem in Zürich, dann gemeinsam mit der Baumwollindustrie in den Kantonen St. Gallen, Appenzell und Thurgau, außerdem hervorragend auch in Ba-

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 100

1913 - Langensalza : Beyer
100 Vierter Teil. Unsere Hauptverkehrsländer. und Pfeffer von den kleinen Sunda-Jnseln, Kakao und Rum von Curayao und aus Guinea: Palmöl, Feigen, Bananen, Zucker- rohr und Tabak. Belgien gewinnt im Kongostaat Kautschuk, Elfenbein, Palmöl, Kopal, Kaffee, Kakao, Tabak und Erdnüsse. Frankreich holt aus Algier Wein, Getreide, Palmöl und Eisen- erze, aus dem Sudan Gummi und Erdnüsse, von Madagaskar- Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Vanille, Steinkohlen, Eisen, Kupfer und Salz, aus Jndo-China Reis, Seesalz, Fische und Pfeffer, aus Guyana Farbstoffe, Hölzer, Tabak und Kakao und aus Neukaledonien Kopra und Schildpatt. 4. 6rwerbsuerhälfnitte. Wohl hat die Natur Holland und der Schweiz die ersten Bedingungen für industrielle Tätigkeit versagt (Kohle, Eisen), aber der rührige, energische Menschenschlag hat sich in der Schweiz die Wasserkraft, in Holland den Wind dienlich gemacht, um trotzdem recht Anerkennenswertes zu erzielen. So sind in Holland zahlreiche Müllereien, Flachsspinnereien, Leinenwebereien (Groningen) und Segeltuch- fabriken, in der Schweiz Seiden- (Basel, Zürich) und Baumwoll- fabriken(St. Gallen, Appenzell) entstanden. Die holländischen Tonpfeifen- und Tabakfabriken genießen denselben Ruf wie das Porzellan und Steingut von Maastricht und Delst, die Likörfabriken und Diamant- schleifereien Amsterdams. In der Schweiz blüht neben der Gewebe- indnstrie die Fabrikation von Uhren (Genf und im Jura), Maschinen (Basel, Zürich, St. Gallen, Winterthur) sowie von Holz- und Stroh- waren. Holländer und Schweizer Käse sind weltbekannt. Auch in Frankreich steht die Gewebeindustrie an der Spitze der gewerb- lichen Zweige. Namentlich sind Lyon, Paris, Nimes für Seide, Ronen für Baumwollwaren, der Nw. für Wollwaren, die Vogesen für Leinenwaren, Valenciennes für Spitzen und Paris für Putzwaren und Modeartikel hervorragend. In Belgien haben darin Gent für Baumwollwaren, Lüttich für Wollwaren, Courtray für Leinen, Brüssel für Spitzen und Tournai für Teppiche einen guten Ruf. Die Eisen- industrie Frankreichs blüht in Le Creuzot, Paris, Lyon St. Etienne und Marseille, diejenige Belgiens in Charleroi und Lüttich. Französische Waffen werden in St. Etienne, belgische in Lüttich hergestellt. Bordeaux und Antwerpen bauen Schiffe. Von anderen Gewerben seien genannt in Belgien: Glaswaren (Charleroi), Fayencewaren (Tournai), Zuckersiedereien und Alkoholfabriken (Antwerpen). Frankreich: Papierfabriken und Galanteriewaren (Paris), Handschuhe (Grenoble), Chemikalien (Paris, Marseille).

6. Handbuch der Geographie - S. 41

1914 - Breslau : Hirt
Klima. — Wirtschaftsleben. 41 soweit nicht Fabrikarbeit und ungesunde Lebensweise auch hier schädigend eingegriffen haben. Über dem Mittellande wogt im Winter oft wochenlang ein Nebelmeer, aus dem die besonnten Gipfel wie Inseln hervorragen, und die starke Bestrahlung bedingt zusammen mit der reinen Luft auch den Wert der Höhen- kurorte wie Davos (1560 m) und Arösa (1720—1850 m), in Graubünden. Den geschützten Seen des Mittellandes geben die Weinberge ein heiteres Gepräge, und dort gedeihen auch Pfirsich- und Nußbaum. Wärmeziffern einiger bedeutsamer Orte*: Großer St. Bernhard ................... 2475 Rigi-Kulm...............................1797 Davos.............................. Bern .............................. Lugano.................................. 275 Höhe2 Januar Juli Jahr 2475 m — 8,7 6,6 - 1,7 1797 „ — 4,5 9,9 2 1560 „ -7,4 12,1 2,7 540 „ — 2,3 17,6 7,8 275 „ 1,3 21,5 11,4 Wirtschaftsleben. 25,2% des Bodens sind überhaupt nicht ertragsfähig, 20,6% sind mit Wald bedeckt. Da sich die nutzbaren Ländereien des Gebirges eher zum Gräser- als zum Körnerbau eigne:: und das Gras- land 36% einnimmt, so reicht der Ackerbau auch auf der Hochebene, die mehr und mehr das Gepräge eines saftreichen Graslandes mit grünen Matten gewinnt, bei weitem nicht für den Bedarf aus, aber es wird auf ihr viel Obst gezogen, das auch zu allerlei Spirituosen (Kirschwasser u. a.) verarbeitet wird, und guter Wein gedeiht im Kanton Zürich, in Neuenburg wie im sonnigen Waadtlande und Wallis. Vor allem steht die Rinderzucht in den meisten Gebieten in hoher Blüte, und der Senne, dessen bescheidenes, aber mit frischer Ursprünglichkeit ausgestattetes Leben zwischen den duftenden Matten der Alpen und der Arbeit unten im Stalle wechselt, ist immer noch der tüchtigste Mann des Volkes. Für den Fleischbedarf des Landes reicht freilich auch sein Gewerbe so wenig aus, daß 1911 für 55,2 Mill. M mehr Tiere, meist Mastvieh, und für 38,2 Mill. M Fleisch mehr ein- als ausgeführt werden mußten; nur Käse» und kondensierte Milch können in großen Mengen ans Ausland abgegeben, aber selbst Butter und Eier müssen von dort bezogen werden. Bergmännisch sind nur Salz und Gestein, vor allem Schiefer, zu verwerten. •— Gegenüber diesem Mangel, bei noch mäßig fahrbaren Wasserstraßen, trotz der Einengung durch fremde Zollschranken, des Fehlens von Rohstoffen, namentlich Eisen und Kohlen, haben der rührige Schweizer Kaufmann und Ge- werbtreibende, hinwiederum begünstigt durch die starken Wasserkräfte, durch die staatlichen, alle Freiheit der Bewegung erlaubenden Verhältnisse, es verstanden, das Handelslcben auf eine solche Höhe zu bringen, daß auf den Kopf 474 M des Außenhandels kommen und ihr Land darin die vierte Stelle in Europa ein- nimmt^. Die Schweiz ist ein bedeutender Industrie-Staat geworden, der besonders in drei Zweigen sehr leistungsfähig ist: 1. Baumwoll-, namentlich Musselin-Weberei und Stickerei in der Ostschweiz; 2. Seidenweberei zu Zürich und Basel; 3. Uhren, Musikwerke und Schmuckwaren im Jura und in Genf. Daneben sind hochentwickelt die Holzschnitzerei und Parketterie im Berner Oberland, Strohflech- terei und Tabakindustrie im Aargau, die chemische Industrie in Basel; sogar Schiffbau und Eisenindustrie arbeiten für das Ausland. Der Fremdenverkehr, den die Naturschönheiten des Landes, seine Luft- kurorte und seine zahlreichen Heilquellen anziehen, soll in den letzten Jahren im Durchschnitte 400 Mill. M eingebracht habend Einfuhr: Getreide und Mehl, Rohseide, Baumwoll- und Wollwaren, Kohle, Tiere, Chemi- kalien, Eisen; Ausfuhr: Seiden- und Baum wollwaren, Uhren (1911:131 Mill. Jli), Maschinen, Käse. Kein anderes Land ist auch nur annähernd so stark an diesem Handel beteiligt wie das Deutsche Reich. Dieses bezog 1912 aus der Schweiz für 206 Mill. M (Taschenuhren, Seidengespinste, Baumwolle, Käse), führte dorthin aus für 520,5 Mill.ji (Kohle, Mehl und Getreide, Kleider, Zucker). — Das gut ausgebaute Bahnnetz, das wie in Belgien und den Niederlanden aus dem Durchgangsverkehr großen Nutzen zieht und in Olten am Jura, in Luzern, in Zürich und Lausanne seine Knotenpunkte bildet, hat es 1910 zu einer Dichte von 114 auf 1000 qkm gebracht (gegen 113 im D.r.). 1913:106 km Zahnrad-, 50 km Drahtseilbahnen. 1 Nach Hann a. a. O. Hi, S. 124f. 2 der Beobachtungsstelle. 3 Käserei wird nicht nur in der Sennwirtschaft, sondern auch von den Talbewohnern in den auf Genossenschaften beruhenden Dorfkäsereien betrieben. Der beste Käse kommt als Emmenthaler (Kanton Bern) und Greherzer (im S. des Kantons Freiburg) in den Außenhandel. Übrigens ist die Zahl des Rindviehbestandes und die Menge seiner Erzeug- nisse in Dänemark und in den Niederlanden höher als in der Schweiz. 4 So im Jahre 1912 an Waren. Die Niederlande hatten 1716, Belgien 966, Großbritannien 619, das Deutsche Reich 302, Frankreich 295, Österreich-Ungarn 102 M auf den Kopf. 6 1912 besaß die Schweiz 150 000 Gasthofsbetten, wovon 26—28 000 in Graubünden, 17 große Gasthöfe oberhalb 2000 und einen auf dem Gornergrat über 3000 In. 1911 waren 26,5 % der Gäste Deutsche, 15,5 Schweizer, 15 Franzosen, 12,2 Briten, 10% Amerikaner. Es verkehrten 1911 in Luzern während der Reisezeit vom 1. Mai bis zum 15. Oktober 181 897 Fremde, wovon 63 437 Deutsche, 25 252 Schweizer, 18 983 Briten, 16 931 Franzosen.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 234

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
^4 Europa. der nördlicheil und mittleren Schweiz bis tief in die Hochalpen hinein (in den Kantonen Schaffhausen, Thurgau, St. Galleu, Appenzell, Glarns, Uri, Schwyz, Zug, Zürich, Aargau, Luzern, Unterwalden, Solothnrn, Basel; größerenteils im Kanton Bern, zum Teil in Graubünden und Wallis, obere Teil); italienisch sind c. 150 000 Einw. im Kanton Tessin und in ein- zelnen Teilen Graubündens; romanisch (Rhätoromanen, Ladiner oder Chur- wälsche) e. 45 000 im Vorder- und Hinterrheinthal, im Engadin und Mün- sterthal. — Der Konfession nach scheiden sich die Schweizer in über 11/2 Mill. Protestanten (der reformirten Lehre Zwingli-Calvins angehörend), welche be- sonders auf der''bevölkerten Hochebene und im Jura wohnen, und 1 Million Katholiken, besonders in den höheren Alpengegenden. Der Bergbau liefert außer Gefteiuarten (Sand- und Kalkstein, Schiefer, Gyps und Marmor), namentlich Eisen, besonders im Jura, doch verhindert der Mangel an Brennstoff die entsprechende Ausbeutung der Eisenminen, so daß die Schweiz kaum x/4 ihres Eisenbedarfes deckt. Auch Kochsalz wird nur in unzureichender Menge produciert (iu den Kantonen Basel, Aargau und Wallis). Mineralkohle kommt zwar vor in Wallis (Anthracü), bei La Banx, Semsales und Käpsnach (Pechkohle) und in den Kantonen St. Gallen und Zürich (Schieferkohle), doch sind weder der Reichtum noch die Beschaffen- heit dazu augethau, den Import ausländischer Kohle zu beschränken; derselbe reicht fast an die eigne Produktion der Schweiz heran. Der Ackerbau ist wegeu der Bodenbeschaffenheit im ganzen beschränkt; selbst die Hochebene erzeugt nicht genug Getreide, so daß große Mengen desselben importiert werden müssen (namentlich aus Süddeutschland und Ün- garn); nur Solothurn, Lnzern und Schaffhausen erzeugen Getreide über ihren Bedarf. Wichtig ist der Anbau von Futtergewächsen sür die Viehzucht. Wein wird in den Kantonen Waadt, Nenchlltel, Wallis, Thurgau, Geuf und Zürich gebaut, der meiste in Waadt, der beste in Wallis, Waadt und Nenchatel. Groß ist der Obstreichtum, namentlich im Thurgau, iu der unteren Rheingegend, in den Kantonen Zug und Luzern; derselbe wird teil- weise zu Most (von Birnen) und zu Kirschwasser (in Zug) verwendet. — Der Waldreichtum der früheren Zeit ist sehr im Schwinden, da der Holz- verbrauch um V4 die eigne Produktion übersteigt. Von dem Walde, der nur noch c. 19 pct. der Gesamtfläche bedeckt, gehört nur ein ganz kleiner Teil dem Staate, der größte Teil dagegen Gemeinden oder Privaten. Die Wälder sind sehr arm an Wild, doch kommen Berghasen und Füchse, vereinzelt Gem- sen, Murmeltiere, auch wohl Bären (in Graubünden), Adler und Lämmer- -geier (in den Hochalpen) vor. Die vielen Seen und sonstigen Gewässer sind wenig fischreich. Eine besonders hohe Entwicklung hat naturgemäß die Viehzucht, welche durch die Alpentriften fo sehr begünstigt wird. Von den 1 036 000 Stück Rindvieh (1876) kommt das meiste auf Graubünden; trotzdem muß der Bedarf an Vieh durch Einfuhr erheblich ergänzt werden (1875 überstieg die Ein- fuhr um 50 000 Stück die Ausfuhr). Ebenso müssen an _ Butter und Schweineschmalz bedeutende Mengen importiert werden, da die Alpenwirt- schaffen überwiegend Fettkäse, dagegen keine Butter bereiten. Von den 6 bis

8. H. 1, Abt. 1 - S. 7

1904 - Leipzig : Wachsmuth
7 In der neuesten Zeit, in der die Alpenländer ieden Sommer von Vergnügungsreisenden geradezu überschwemmt werden, übt der Bodensee besondere Anziehungskraft aus; wenn er auch nicht gerade das Ziel aller Reiserouten ist, so suchen ihn doch Tausende auf, um von ihm aus ihre Touren in die Schweiz zu machen oder nach Beendigung derselben ihre Rückfahrt anzutreten. Acht Eisenbahn- linien führen die Fremden herzu, und prächtig eingerichtete Personen- dampfer unterhalten eine fortwährende Verbindung zwischen allen Orten von einiger Bedeutung (400000 Passagiere). Aber auch schwerbeladene Segelboote durchkreuzen den See, und riesige, mit stockwerkhohen Verdecken versehene Trajekt- oder Überfuhrschiffe Der Bodensee bei Lindau. nehmen auf ihre doppelten Schienengeleise gleich ganze Reihen von Eisenbahnwagen (8) und schleppen sie von der bayerischen oder den württembergischen Linien unvermittelt hinüber nach Rorschach oder Romanshorn auf die Schweizer Eisenbahnrouten (etwa 800 Millionen kg Frachtgüter). Teils sind es Landeserzeugnisse, die von einem Orte der Küste zum andern verfahren werden (Getreide, V ein, Obst, Gemüse, Holz, Vieh), teils Fabrikwaren und Handels- produkte, die von Süden nach Norden, von Osten nach Westen ge- schafft werden. Rorschach und Lindau sind für den Getreide- transport sehr bedeutende Handelsorte; jenes empfängt das siid-

9. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 47

1905 - Dresden : Huhle
— 47 — treffliches Obst angebaut; im Kanton Zürich und im Waadtlande gedeiht guter Wein, dessen Menge aber lange nicht dem eigenen Landesbedarf genügt. Die vorzüglichen Weiden in den Alpen (Almen) ermöglichen eine bedeutende Viehzucht. Außer Zuchttieren (Freiburger, Simmentaler und Schwyzer Vieh) wird viel Käse und kondensierte Milch ans Ausland abgegeben. Die besten Käsesorten kommen aus dem Emmen- und Greyerzertale. In der Schweiz blüht die Bienen- zucht; im Kanton Tessin finden sich auch nennenswerte Seidenzüchtereien. Der Bergbau ist wenig erträglich, nur Salz wird bergmännisch gewonnen. § 73. Industrie. Trotz des Kohlenmangels und trotz der schwie- rigeu Verkehrsverhältnisse ist die Schweiz einer der ersten Industriestaaten der Welt geworden. Die wichtigsten Industriezweige sind: Baum- Wollenspinnerei und -Weberei nebst Maschinenstickerei (Sitz in der östlichen Schweiz), Seidenweberei (Hauptsitze Basel und Zürich) und Uhrenfabrikation. Letztere hat ihren Mittelpunkt in Genf und in den Tälern des Iura. Neben Uhren werden auch viele Musikwerke und Schmuckgegenstände hergestellt. Im Berner Oberlande werden Parkettböden und herrliche Holzschnitzereien gefertigt; blühend ist auch die Strohflechterei. Selbst Schiffbau und Eisenindustrie haben in der Schweiz einen guten Ruf; einige Fabriken in Zürich, Winterthnr, Basel arbeiten sogar für das Ausland. § 74. Kandel. Da der Schweizer Industrie die meisten Roh- Materialien fehlen, so müssen dieselben durch den Handel zugeführt werden. Einfuhrartikel sind deshalb außer Getreide, Mehl und Kolonial- waren hauptsächlich Steinkohle, Roheisen, Rohbaumwolle und Roh- seide. Ausgeführt werden Seiden- und Baumwollenstoffe, Uhren, Käse, Farbwaren, Strohwaren, Zuchtvieh. Sehr viel geht von diesen Waren nach dem Deutschen Reiche. Bedeutend ist der Schweizer Durchfuhrhandel, der schon in alten Zeiten groß war. § 75. Kandetsstraßen. Die natürlichen Handelsstraßen der Schweiz sind, von den zahlreichen Seen abgesehen, kaum nennenswert. Um so bewundernswerter sind dagegen die dortigen Kunststraßen. Das schweizerische Bahnsystem, das gut ausgebaut ist, enthält eine Reihe von Längszügen, die von Nordosten nach Südwesten verlaufen, und mehrere Querzüge, die im Süden vor dem Alpenwall endigen oder ihre Fortsetzung in den kühnen, die Berge überschreitenden Alpenstraßen sinden. Die Gotthardbahn durchbricht in einem ge- waltigen Tunnel die Alpenwand. Lnzern und Zürich sind bedeutende Eisenbahnknotenpunkte. Die Schweizer Bahnen finden Anschlüsse sowohl nach Frankreich als nach Österreich und dem Deutschen Reiche und sind für den Durchgangsverkehr von großer Bedeutung. Der Simplontnnnel, der 1897 begonnen wurde, ist etwas über 20 km laug und reicht von dem schweizerischen Orte Brig im Rhonetal bis zum italienischen Orte Jselle. Dieser Schienenweg verbindet die Westschweiz mit Oberitalien.

10. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 77

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
von Käse und kondensierter Milch zur Ausfuhr gelangen. Pferde-, Ziegen-, Schaf- und Schweine- zucht sind von geringer Bedeutung. Seidenraupenzucht in den südlichen Kantonen, Mittel- Punkt Lugano. An mineralischen Schätzen ist die Schweiz arm. Eisen und Kohlen müssen vom Ausland geliefert werden. Überfluß besitzt die Schweiz an Gesteinen aller Art: Granit, Schiefer, Kalk, Tonerde, Marmor. Von Bedeutung sind auch die Sol- und Mineralquellen des Landes. Industrie. Trotz des Mangels an Kohlen und Eisen hat das betriebsame und praktisch veranlagte Schweizer Volk die Industrie zu solch hoher Entwicklung gebracht, daß sie heute bei weitem die wich- tigste Erwerbsquelle ist und die Schweiz zu den wichtigsten In- dustrieländeru dererde gehört. Ermöglicht wurde diese Entwick- lung durch die aus- giebige Benutzung der zahlreichen Wasser- kräste, die systematische Förderung des Frem- denverkehrs und die bewunderungswürdige Ausbildung des Ver- kehrswesens. Die wichtigsten Industrien: 1. die Baumwollindu- strie, besonders die Herstellung von Sticke- reien und Spitzen; Mittelpunkt: St. Gal- len; 2. die Seiden- industrie in Zürich und Basel; 3. die U hreufabrikatiou im Gebiet des Juras (Le Locle, La Chaux de Fonds) und in Genf; 4. Maschinenindu- strie in Zürich, St. Gallen und Winter- thur; die größten Alu- miniumwerke der Welt i-so ° ioo1rni sind in Sellhausen Srystauirv. Z,7itjnlulf>cri Schiftbgrv. Illisse. £jcpreßzitglira£Tv ici\c. • c i- . > w/Mmliördl'to.südlzalkatpero --Nicht sdiifrtkfuisse/ ....... Anrl.-wirht. Kiximh. (Rheinfall). 5. die Nahrungsmittelindustrie liefert besonders Käse („Emmenthaler"), kondensierte Milch, Kindermehl (Nestle) und Schokolade für die Ausfuhr. 6. die Frem den indu strie ist in keinem Lande so vielseitig entwickelt wie in der Schweiz. Jährlich wird die Schweiz von etwa 1 Mill. Fremden besucht, die dort 250 Mill. Mk. verausgaben; vorwiegend sind es Deutsche (30°/o), Engländer, Franzosen und Nordamerikaner. Der große Reingewinn kommt nicht zum wenigsten den sonst armen Gebirgskantonen zugute. Der Verkehr ist trotz der großen Terrainschwierigkeiten geradezu muster- gültig entwickelt. Auf den großen Seen und auf der Rheinstrecke von Konstanz nach
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