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Centralamerika und Westindien.
genommene Analyse ergab: Chlor-Ammonium, Salpetersaures Ammoniak,
Schwefelsaures Ammoniak, Salpetersaures Kali, Schwefelsaures Kali, Chlor-
Natrium, Schwefelsaures Eisen, Eisen-Oxyd.
Von hier gelangte die Commission unter unsäglichen Mühen zu einem
andern Lava-Strome, welcher nach West dem Vulcan entströmt war. Am
Fuße desselben beschrieb der Strom eine Curve nach Süden, einer Schlucht
folgend, welche nach der Tiefküste des Stillen Meeres sich öffnet; die Ver-
wüstung war hier enorm. Massen ungeheurer Baume, bis tief in den Bo-
den in Asche verwandelt, bildeten gefahrvolle Flutgruben, über die nur mit
der größten Vorsicht weiter zu kommen war. Nach allen Seiten schossen die
Flammen aus den tiefen Erdrissen hervor, jeden Augenblick stürzten noch die
herrlichsten Exemplare der tropischen Vegetation als Opfer des zerstörenden
Elements unter furchtbarem Krachen nieder und nur mit ungeheurer Gefahr
und Anstrengung gelang es, sich einen Weg nach den älteren, erkalteten
Lavaschichten zu bahnen, welche wenigstens ein sicheres Fortschreiten möglich
machten. Von dort aus konnte man die Richtung der noch immer fließenden
Lava übersehen und sich auch stellenwcis derselben nähern. Angestellte Ver-
messungen dieses Stromes ergaben eine Länge von 9000' und eine Breite
von 288 bis 306' bei einer Mächtigkeit von 19v¡> bis 33'. Die beiden
andern Ströme, von denen der bereits erwähnte nach Süden, und ein dritter,
welcher nach entgegengesetzter Richtung seinen Weg genommen, waren weniger
mächtig. Nach Dafürhalten der Commission ist der Vulcan bis zu seiner
Basis in voller Glut, was aus den sich dort befindlichen Rissen hervorgeht,
und es steht infolge dessen zu erwarten, daß derselbe in kurzer Zeit zusammen-
brechen und einen See bilden wird, wie wir deren mehrere in Centralamerika
und sogar ganz in der Nähe der Stadt San Salvador aufzuweisen haben.
Die Auswürfe nebst obligatem unterirdischen Getöse dauern in bald abneh-
mender, bald wieder zunehmender Stärke fort.
Den 18. Juni hörte man einen schweren, einem Kanonenschüsse ähn-
lichen Knall, von einem Auswurfe des bereits oben beschriebenen Sandes
begleitet, welcher in einer dichten Wolke eine Zeit lang über dem Vulcane
schwebte und dann eine südliche Richtung nahm. Nach einer Stunde schwebte
diese Wolke über der Stadt Sonsonate, wo ein Theil des Sandes nieder-
fiel und die Saaten zerstörte. Zum Glück für die Gegend zog die Wolke
dem Stillen Ocean zu. Die Gefahr für das Dorf Jzalco ist vor der Hand
nicht so groß, als man anfangs befürchtete, da dasselbe von dem Vulcane
durch eine Schlucht getrennt ist, es müßten denn Steinauswürfe dasselbe er-
reichen oder in unmittelbarer Nähe Erdrisse entstehen; vorläufig ist dasselbe
von den bisherigen Lavaauswürfen durch die Schlucht geschützt.
(Nach „Petermann's" Mittheilungen.)
Iii. Die 31epu6ci& Honduras.
1. Der Staat Honduras hat 2215 Q..-M., und 350,000
Einwohner.
2. Staatsausgaben 0,3 lili., Schulden 1,2 Mili. Thaler.
Stehendes Heer 600 Mann. Handelsflotte 30 Schisse mit
1800 Tonnen. Einfuhr 1,2, Ausfuhr 1,4 Mill. Thaler.
3. Eintheilung in 7 Departements.
Hauptstadt Comñyñgua, 8000 Einw., Bergbau, auf einer Hoch-
ebene, Sitz eines Bischofs. Truxillo, 4000 Einw., an einer Bucht
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TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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daß von den 10,500 geographischen Quadratmeilen, welche den
Flächenraum Spaniens und Portugals zusammen bilden, über
4200 dem das Centrum der Halbinsel einnehmenden, wie ein
unregelmäßiges Viereck gestalteten Tafelland angehören, welches
in einer absoluten Höhe von durchschnittlich 2500 Pariser Fuß,
rings von Gebirgen umschlossen und von mehren Bergzügen
durchschnitten, ein gewaltiges Hochplateau darstellt; wenn man
ferner bedenkt, daß die peripherischen oder Küstenglieder der Halb-
insel, mit Ausnahme der pyrenäischen Bergterrasse und der von
Granada nur als dessen natürliche Abhänge angesehen werden
können, daß ein großer Theil des hochbelobten Andalusien den
Charakter der gewaltigsten Salzsteppen Asiens*) an sich trägt, daß
endlich dieselbe Erscheinung in Aragonien, Murcia, in der Mancha,
in Ia8n (spr. Chaän) und Navarra sich wiederholt: so bedarf
es keiner weitern Beweise, daß Spanien niemals, auch wenn
sein Volk zur regsamsten Thätigkeit sich aufschwänge, und seine
Regierung die erleuchtetste der Welt wäre, ein Culturland in
dem Sinne werden könnte, wie man dieses Wort in England,
Deutschland, Frankreich und Belgien versteht.
Nach verschiedenen Quellen vom Herausgeber.
3. Gibraltar.
Diese wichtige Felsenfestung, der Schlüssel des Mittelmeers,
indem wegen der Meeresströmung die Schiffe gewissermaßen un-
ter den Kanonen der Festung vorbeifahren müssen, wurde 1705,
also während des spanischen Erbfolgekrieges, von den Engländern
erobert und seitdem trotz mehrerer Belagerungen behauptet. Be-
rühmt ist besonders die Belagerung durch die vereinigten Fran-
zosen und Spanier in den Jahren 1781 und 1782, wo Elliot
die Festung glänzend vertheidigte und die schwimmenden Batte-
rien der Feinde vernichtete.
Die spanische Küste macht bei Algesiras eine große Bucht,
an deren anderm Ende der spanische Ort San Roque liegt.
Von San Roque läuft noch weiter ins Meer hinaus eine schmale
Landzunge, die am weitesten gegen Afrika vorspringt; an der
äußersten Spitze dieser Landzunge erhebt sich der Felsen von
Gibraltar. Der dem Felsen zunächst gelegene Theil ist noch
englisch, das mittlere Stück ist der neutrale Boden, binter
diesem spanisches Gebiet. Vielleicht stand der Fels von Gibraltar
einst ganz vereinzelt im Meere, und die sandige Landzunge ist
vielleicht erst durch das allmäbliche Zurückweichen des Meeres
*) Bergt. S. 98.
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Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Portugals Granada Aragonien Murcia Mancha Navarra Spanien England Deutschland Frankreich Belgien Fran- San_Roque Afrika