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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. West- und Süd-Europa - S. 936

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
9,6 Italien. von einander gesonderten Zimmern, in welchen sich nun die Kardinale aufhalten müssen, bestehet. Eilf Tage nach des Pabsts Absterben versammeln sich fammtliche Kardinale in der Peterskirche und gehen nach ange- hörter Rede von den Pflichten, die sie bey der Wahl zu beobachten haben, paarweise ins Konklave, wel- ches nun keiner vor Beendigung der Wahl, außer Krankheits halber, verlaßen darf. Der Kaiser, Frank- reich und Spanien haben das Recht, einen zur päbst- lichen Würde vorgeschlagenen Kardinal auszuschlies- sen, wenn nämlich die zur Gültigkeit erforderlichen zwey Drittel Stimmen noch nicht bekannt gemacht sind. Ist nun, nach oft sehr langer Versammlung, ein Pabst erwählet, welches allezeit ein Italiener, und ein Mann nicht unter 5 5 Jahren seyn muß, und hat er erklärt, welchen Namen er künftig führen will, so wird er öffentlich unter Lösung der Kanonen, Ab- feuern des kleinen Gewehrs, und Lautung aller Glo- cken ausgerufen, und in einem Seffei in die Peters- kirche getragen. Nach acht Tagen wird die fcyer- liche Krönung, eine der schönsten und sehenswürdigsten in Europa, vollzogen. Als weltlicher Fürst besitzt der Pabst, wie wir ge- sehen haben, ein ansehnliches Gebiet, über welches er mit aller Gewalt eines völlig unumschränkten Mo- narchen herrschet, nur macht die Unfähigkeit der mei- sten Pabste in Regierungsgefchaften, oder das hohe Alter, in welchem sie diese Würde erlangen, daß jeder einzelne Gouvernör sich viele Rechte anmaßet, die ihm nicht Zukonunen, und daß vorzüglich die Kardi- nale das Ruder der Regierung fast gänzlich in Hän- den haben. Diese 2\arí>mal<v die man ursprünglich in den Presbytern und Diakonen zu finden glaubt, die aber jetzt den Rang welchen Könige besitzen, haben wol- len, sind die Vornehmsten des römischen Hofes. Sixr V setzte

2. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 66

1841 - Solingen : Amberger
Cg der Unterburg zu gelegen, wo jetzt die katholische Kirche steht, verlieh der fromme Engelbert 5. (1170—1193) den Tempelher- ren. 2m 14. Jahrh, erhielten sie nach einem Ausspruche des Pabstes Klemens I. die Johanniter, später Maltheser genannt. Cs wurden ans dem berg. Grafenhause zu Burg, Bruno Ul. und Engelbert der Heilige, Erzbischöfe von Köln, bedeutende Männer ihrer Zeit, geboren. Adolph V. von Berg zog 1218 nach Palästina und übertrug seinem Bruder Engelbert, dem Erz- bischöfe, die Regierung ; sein Schloß Burg aber bewohnte sein Eidam Heinrich von Limburg. Heinrich I. gelangte 1225 zur Regentschaft von Berg und wohnte abwechselnd zu Burg und Lennep, woselbst er ein starkes Schloß auffuhren ließ. Adolph Vi. (1244—1257) wohnte zu Bcnsberg. Die Wittwe desselben, Margaretha von Hochstadeu, wohnte mit ihrem zweiten Gemahle, Grafen von Hnckcshofcn, 1314 noch zu Burg. Adolph Vii. hielt sich bei seiner Mutter auf und ertheilte dem Orte Frei- heiten (1257—1295), weshalb derselbe Freiheit Burg genannt wurde. Nach Adolph Vii. hielten sich die Grafen von Berg daselbst wenig auf. Adolph Viii. vertheidigte sich dort gegen seine rebellischen Söhne Adolph und Wilhelm. Wilhelm I., Heinrich Ii., Gerhard I. wohnten meistentheils zu Angermnnd, Düsseldorf, Lennep, Lülsdorf und Bensberg. Die Gräfin Mar- garetha von Berg und Ravensberg, Wittwe Gerhards I. räumte das Schloß den Johannitern ein, die es lange bewohnten. Der letzte Graf von Berg, Herzog Wilhelm I. bewohnte von 1405 bis 1408 das Schloß. Von Wilhelm Iii. an blieb Düsseldorf die Residenz der bergischen Herrscher. Der zur Kellnerci einge- richtete noch stehende Theil des Schlosses Burg ist jetzt am verfallen. In uralter Zeit wurde dem Wassermangel der Ober- burg durch die Anlegung einer Stunde langen Wasserleitung abgeholfen. In der Mitte des 16. Jahrh, wurde die Reforma- tion sowohl in der Ober- als Unterburg eingeführt, wodurch mit den Johannitern vieler Streit entstand, und die Kämpfe der Evang. u. Kathl. dauerten bis gegen das Ende des 18. Jahrh. Die luth. Kirche liegt nebst der Pfarrerwohnung im Wupperthale, in der Unterburg, woselbst früher eine berühmte Gewehrläufe-Fabrik war, die aber mit dem Beginn dieses Jahrh, einging. Im Jahr 1653 litt die Unterburg durch einen verheerenden Brand, in dessen Folge der Wohlstand bedeutend sank, und die verarmten Einw. begannen die Verfertigung der wollenen Decken. Vor der Fabrikation derselben ernährten sie sich mit Weben gröberer Sor- ten wollenen Tuchs, wozu sie in den Jahren 1490, 1546 und 1573 Privilegien erhielten. Durch den franz. Revolutionskrieg

3. Von Europa, Portugall, Spanien, Franckreich, England, Schottland, Ireland, Niederland, Schweitz und Italien - S. 696

1753 - [Frankfurt ; Leipzig] : [S.n.]
696 Das Ix. Buch von Italien. Hertzogenzu Parma, denen es ihr Stamm-Vater Pabst ?3ulu8 Iii. zugewendet hatte. Aber A.164z. warb es vom Pabst Urbano Viii. wieder zur Päpst- lichen Kammer gezogen; und das Haus Parnele muste sich mit der blossen Pratension vergnügen: Als auch Hertzog Oarolu8 im Frieden 1735. Parma und Pracenira an dem Kayseroarolo Vi. abgetreten bat, so muste derselbe Verzicht thun,daß er sowol das Fürstenthum els diegrafschaftponci§!ione von der Pabstlrchen Kammer niemals wieder fordern wolle. Castro, Lat. Caftrum, Die Haupt.stadt, ward 1647. auf Befehl Pabst Innocentii X. geschleifet, weil sie ihren Bischof ermordet hatte. Aloxtaeto, ist nun wo! der beste Ort im Lande. Ponc/Glione, ist eine besondere Grafschaft, und der Ort hat saubere Häuser, ob er gleich nicht groß ist. Farnese, das Stamm<Haus der ausgestorbenen Her. tzoge von Parma, ist dem Hause Chigi ju Theil worden, davon im folgenden Cavitel. Carr06nan0, ein Hertzogthum dem Hause Colon, na zuständig. Capr Arolo, ist eio prächtiges Lust. Schloß des Hau, fts Farnese. Der 4. Artickel. Von 0 R V I E T 0. Eine kleine Landschaft, die von anderen zum Pa- trimonio Petri gerechnet wird. Orvieto, Alt. Urbs Vetus, ist eine Festung vorinatur und Kunst aufeinem hohen Felsen. Man findet daherum einen starckeu Geqen.gifl, weicher Oavie'ran genant wird. Aquapendente, Lat. Acula, ein Stadrgen, hängt gleichsam au einen Felsen, daraus Wasser fliesset. Es fitzt seit 16*0. eid Bischof da, weil Pabst Innocentius X. den Bischöflichen Sitz von Castro hieher verlegt. Er steht un. mittelbar unter dem Pabst. Der f. Artickel. Bon Perugin 0- Eine Landschaft, darinnen gut Getravde, guter Wci»

4. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 286

1833 - Halle : Schwetschke
286 A. Europa. wohner einiger ptemontesischen Thäler, ist die katholische; doch würde man sehr irren, wenn man, weil Italien der Sitz des Pap- stes ist, die Italianer für die eifrigsten Katholiken hielte; sie sind nichts weniger als verfolgungssüchtig, und von jeher hat die päpst- liche Hierarchie ungleich mehr Gewalt in andern Ländern gehabt, als eben in Italien: es scheint, als ob die zu große Nahe eher die Ehrfurcht vor der päpstlichen Heiligkeit geschwächt hätte. In der neuern Zeit haben die wenigen fremden Protestanten zu Rom, Ve- nedig und Neapel die freie Uebung ihres Gottesdienstes erhalten. — Von der italiänischen Sprache ist schon oben (S. ¡¿67.) gehandelt: an den Gränzen von Frankreich und in ganz Savoyen wird franzö- sisch gesprochen; in einigen Alpenthälern soll sich ein verdorbenes Deutsch erhalten haben. Reisen. Fahrende Posten, welche zugleich Briefe, Gepäck und Perso- nen fahren, giebt es in Italien nicht; man reist daher entweder mit Postpferden, oder mit der Briefpoft (proeaccio), welche jedoch nur immer eine Person mitnehmen kann, am gewöhnlichsten aber mit Lohnkutschern (vetiurino), bei welchen man in der Regel die Beköstigung gleich mit einbedingt. In den Wirthshäusern, wel- che nicht immer die reinlichsten sind, muß jede Kleinigkeit, Woh- nung, Bett, Essen und Trinken vorher bedungen werden, sonst lüuft man Gefahr gewaltig überthcuert zu werden, weil es gesetz- lich dem Wirthe freisteht, zu fordern was er will. Die italiäni- schen Landstraßen sind zwar meist gut, aber der Unsicherheit wegen übel berüchtigt, namentlich gilt dies vom Kirchenstaat und von der ganzen Straße von Rom nach Neapel. So schwach sind manche dortige Regierungen, daß sie schon oft gefährliche Räuber begna- digt und in ihre Dienste genommen, um sich ihrer gegen andre Räuber zu bedienen. Meilen. Zeitrechnung. Von den italiänischen Meilen (Miglio) gehen £0 auf einen Grad des Aequators, also 1 M. — 7* deutschen. — Früher wurde der Tag in ganz Italien auf eine eigenthümliche Weise abge- theilt, nemlich nicht wie bei uns in zwei mal 12 Stunden, sondern in 24 Stunden, welche hinter einander und zwar von Sonnenun- tergang an gezählt wurden; der Sonnenuntergang hieß aber nicht die 24fte Stunde, sondern blos 1a notto, die Nacht, so wie man im Französischen midi und nicht 12 Uhr sagt. Diese Sitte ist aber in der neuern Zeit, besonders seit dem Aufenthalt der Franzosen in Italien, von den meisten öffentlichen Uhren, jedoch nicht aus der Gewohnheit des Volks verschwunden.

5. Cursus 1 - S. 125

1806 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
Italien. 125 Die Fürstentümer Lucca und Piombino liegen an der etruri'schen Küste, und gehören einem Frankreichs Oberhoheit unterworfenen Fürsten. Erste- res war noch vor wenig Jahren eine eigne Republik. Die Hauptstadt heißt Luc ca. Der Kirchenstaat. Er nimmt die Mitte von Italien ein, liegt südöst- lich neben Etrurien, und reicht vom mittelländischen Meere bis zum adriatischen, wo er an das italienische Kö- nigreich granzt. Der Kirchenstaat ist das weltliche Gebiet des Pab- stes, oder desjenigen geistlichen Fürsten, der das Ober- haupt der ganzen katholischen Kirche und Geistlichkeit ist, und als solcher den Rang über alle Könige und Kai- ser verlangt. Da kein katholischer Geistlicher heurathen darf; so kann auch kein geistliches Fürstenthum erblich seyn. So war es in Teutschland mit den Hochstiftern, und so ist es in Italien mit dem Kirchenstaate. Nach dem Tode eines Pabstes wird ein neuer Pabst gewählt, und zwar von und aus den Cardinälen, welche nach dem Pabste die vornehmsten Geistlichen in der katholi- schen Kirche sind. Ihrer sind gemeiniglich sechzig bis siebenzig, und diejenigen, die in Rom gegenwärtig sind, verwalten die wichtigsten Stellen, und müssen vom Pabste in allen wichtigen Angelegenheiten zu Rathe gezogen werden. Wenn sie einen Pabst wählen sollen, kommen sie in einem Theile des pabstlichen Palastes, der aus lauter kleinen Zimmern besteht, und durch eine ein- zige Thür verschlossen werden kann, (das Conclave) zu- sammen.; die Zimmer werden durchs Loos vertheilt, die gemeinschaftliche Tbüre wird verschlossen, und keiner von ihnen herausgelassen (es sey denn, Krankheits hal«

6. Von Europa, Portugall, Spanien, Franckreich, England, Schottland, Ireland, Niederland, Schweitz und Italien - S. 615

1753 - [Frankfurt ; Leipzig] : [S.n.]
617 Parma Utld P r a c e n z Souveränität dem Hertzoge abgetreten worden, doch so, daß wie sie vorher des heil. Röm. Reichs Lehne gewesen/ auch solches verbleiben sollen. Die beste Land-Charte. Ich weiß keine bessere, als Ee Duché de Milan, dans toute íbnetendüe,tt>dcf)ejaillot gestochen hñt. Das Iv« Capitel. Von dm Hertzogthümern Parma und Piacenza. i. Dorbericht. Beyde Hertzogthümer liegen unter dem Po ne- den einander, Parma gegen Osten, und Pia- Cenza gegen Westen. Ihre Länge vom Abend gegen Morgen ist zum höchsten 25. die Breite von Mittag gegen Mitter- nacht 15 ; der gantze Umkreiß aber 60. Deutsche Meilen. Diese beyden Hertzogthümer haben einen Præce- denz Streit mit einander: weil sich nun beyde von einem?, anfangen,so schreibet sich der Besitzer Dux P. & P, damit kan mans lesen wie man will. Es ist auch ein schwerer und unausgemachtev Streit , wegen des Dominiidirefti. und der Be- sitzer ist darinnen übel daran, daß er zugleich ein Vasall des Kaysers, und auch ein Vasall des Pabsts zu Rom seyn soll. Ohne Zweifel kommt es darauf an, ob diese bey^ den Hertzogthümer weiland zum Lombardischen Reiche, oder zum Exarchat gehöret haben ? Parma scheinet wohl eine Dependenz vom Exarchat gewesen zu seyn, und also hat die Præten- fion des Pabstes einen ziemlichen Schein. Qq» Pia*

7. Von Europa, Portugall, Spanien, Franckreich, England, Schottland, Ireland, Niederland, Schweitz und Italien - S. 688

1753 - [Frankfurt ; Leipzig] : [S.n.]
688 Das Ix. Buch von Italien. Das 11. Capitel. Von dem Kirchen-Staat, oder von dem Pabstltchen Gebiete in Italien. Dorbericht. i. Vom Lande. Wenn man die Lange am Adriatischen Meere, von den Venetianischenbisan die Neapolitanischen Grentzen abmisset, so kommen so. Deutsche Mei- len heraus. Dieser Kirchen-Staat lauft zwar oben spitzig zu; unten aber ist die gröste Breite, vom Adriatischen Meere bis an das Tyrrhenische Meer, 50. Deutsche Meilen. Der Anfang zu diesem Kirchen-Staat, den man wohl ein kleines Königreich nennen möchte,hat gar einen geringen Ursprung: Denn der Apostel Pe- Trus, der den Päbstlichen Stuhl soll gestiftet haben, mag von seinem Vater wohl nicht mehr geerbet haben,als etwan einen alten Fischer-Kahn, mit dem dazu gehörigen Gerathe. Es haben aber die Bischöffe zu Rom erstlich den Leuten weiß gemacht, als wenn ihnen Kayser Con- itantinus Magnus das sogenannre Patrimo- Nium Petri, nebst der Stadt Rom, geschencket hätte, welches die berühmte Donatio Conftantini Magni genennet wird; und das soll im vierten Seculo geschehen seyn. Darnach haben die Päbste, durch Hülfe der Kö- nige in Frankreich,im achten Seculo, so wohl das Lombardische Reich, als auch das Griechische Ex- archat zu Ravenna zerstöret, und haben diesen fet- teil Braten so mit einander gelheilet, daß die Fran- tzoseu die Lombardey, die Pabste aber das Exar. chat, zur Ausbeute davon getragen haben.

8. Von Europa, Portugall, Spanien, Franckreich, England, Schottland, Ireland, Niederland, Schweitz und Italien - S. 582

1753 - [Frankfurt ; Leipzig] : [S.n.]
<82 Das Ix. Buch von Italien. men rücken könnte. Mir gefallt deßwegen fciellyl pothefis sehr wohl, wenn man davor hält, daß in der Sündflnth, da sich die Brunnen der Tiefen geöfnet haben, die Superficie Terrae wegen der grossen Ge- Walt des herausdringenden Wassers hin und wieder geborsten ist, und daß darnach die von einander ge- spaltenen Spitzen so sind stehen blieben ; dergleichen sich mit einer Eyerschale zutragen würde, wenn man das Weiß-Ey mit Gewalt herausdrücken wollte. Vii. Von der Beschaffenheit des Landes. Italien ist eine von den schönsten Landcreven in der Welt, und die Einwohner können ihre wohl- schmeckende Weine und Früchte nicht alle verzehren, sondern können anderen Nationen, und sonderlich den Deutschen , viel davon abgeben. Hingegen ist das eine alte Klage, daß in Italien nicht so viel Korn wachst, als die Einwohner brauchen. Sie können aber diesen Mangel aus Sicilie» und Africa leicht ersetzen. Was jenseit Rom gegen Mittag lieget, das ist ein hitziges Land, sowohl wegen der Sonne, als auch wegen des innerlichen Feuers, dadurch oftmals grausame Erdbeben und Entzündungen der Feuer- speienden Berge entstehen. Wer eine gute Mäßigkeit im Essen beobachtet, der kan in Italien gar wohl alt werden. Wer aber dem Baccho und der Veneri allzu fleißig opfert, oder auch zur Nachts-Zeit sich nicht wohl in Acht nimmt, der kan gar bald abmarschiren. Es haben solches nicht nur die Frantzosen erfahren, die gar eine gar- stige Kranckheit in Italien erbeutet haben ; sondern auch die Deutschen, deßwegen man Italien nur den Kirchhof der Deutschen zu nennen pflegt. Viii.

9. Bd. 1 - S. 156

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
156 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. der Wissenschaft und Kunst strebt der Italiener seinen berühmten Alt- vordern nach, deren Andenken er mit Pietät pflegt, aber im Wettkampfe des Tages bleibt er hinter den anderen Cultnrvölkern zurück, weit er, seiner einstigen Suprematie bewußt, sich isolirt und in vielen Richtun- gen die Fortschritte der Nachbarvölker sich anzueignen verschmäht. Ein Hanpthindcrniß dabei bildet die geringe Neigung, fremde Sprachen, et- wa mit Ausnahme der eng verwandten französischen, zu lernen. Zu den Deutschen fühlt er sich nicht hingezogen; er achtet sie, es kömmt ihm aber schwer an, ihre Sprache zu lernen. Selbst im Besitze einer Cultursprache, glaubt er nicht nöthig zu haben, diese Schwierigkeit zu überwinden. Was inzwischen die Neigung nicht zu bewirken vermochte, das wird das Bedürfniß herbeiführen, und die Zeit scheint nicht mehr fern zu sein, wo eine größere geistige Verschmelzung der Culturvölker die Schranken lichten wird, welche Gewohnheit und Vorurtheil erhoben haben. Die einstige Verschiedenheit der Abstammung spiegelt sich noch im- mer in den Bewohnern des lombardisch-venetianischen Königreichs. Of- fen und kräftig, selbst heftig tritt der gallischem Blute entsprossene Mailänder und Brescianer auf, während der Mautuauer die südliche Weichheit etruskischer Herkunft nicht verlängnet und der Venetiancr in Sprache, Sitte und Betragen die gricchisch-anatolischc Geschmeidigkeit seiner Abstammung zur Schau trägt. Als Culturvolk hat der Italiener im Süden der Alpen dieselbe Ausgabe übernommen, wie der Deutsche im Norden, und die Bevölkerung am Ostrande des adriatischen Meeres durch die dahin entsendeten Colonieen, so wie durch die Verstärkung des dortigen alt-romanischen Elementes in die Kreise der Civilisation gezogen. 42. Mailand. (Nach Franz W. Richter, Hesperien.) Milano, lateinisch Mecliolaimm, die uralte Hauptstadt der Insu- brer, am Flüßchen Olona gelegen, hat zwei deutsche Meilen im Um- fange (daher la Grande genannt) und schließt 180,000 Einwohner in ihre Mauern ein. An den schönen großen Häusern und zahlreichen Pa- lästen, die ihre krummen, aber reinlichen und freundlichen Straßen schmücken, so wie an dem lebhaften Gewerbstreiben und der geringen Anzahl der Bettler erkennt man gleich auf den ersten Blick, daß hier der Reichthum der lombardischen Ebene seinen Mittelpunkt hat. Wegen dieses Reichthums aber ist diese Hauptstadt der Lombardei auch so viel- fach der Zankapfel der Herrscher und Völker gewesen. Jnsubrcr, Rö- mer, Gothen, Hunnen, Ost-Römer, Longobardeu, Franken und freie Bürger hatten sich schon um ihren Besitz gestritten, als die glorreichste Periode ihrer Geschichte, die Zeit des lombardischen Städtebundes ein- trat, als dessen Haupt sic bekanntlich ihre und ihrer Bundesgenossen Freiheit gegen den großen Hohenstaufen Friedrich Barbarossa mit nn-
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