56
Neuere Selt-
ner und Reformirte freie Religionsübung; die
Schweiz Unabhängigkeit von Deutschland.
1658—1705. Leopold I., ein friedliebender, aber kraftloser
Regent. Der Reichskrieg gegen Frankreich und Schweden
1674—1678 zur Unterstützung Hollands und Brandenburgs
(durch den Frieden zu Nymwegen geendet) mit Verlusten
verbunden. Durch Einsetzung der Reunionskammern nimmt
Ludwig Xiv. 1680 ganze Distrikte am Rhein und in Lo-
thringen, 1681 sogar Straßburg. Der Kaiser von den
Türken bedrängt, die 1683 Wien belagern, kann es nicht
hindern und wird selbst nur durch Johann Sobieski geret-
tet. In dem neuen Reichskriege gegen Frankreich 1688 —
1697 (beendigt durch den Frieden zu Ryßwick) wird die
Pfalz von Turenne auf das Unmenschlichste verheert, Speier
und Worms verbrannt. — 1697 August Ii. von Sachsen
wird als König von Polen katholisch. — Im Frieden mit
der Türkei zu Earlowitz, 1699, gewinnt der Kaiser Sie-
benbürgen und Slavonien. —
Friedrich Wilhelm der Große, Kurfürst von Bran-
denburg (1640—1688) hatte inzwischen durch seine weise
und kraftvolle Regierung sein Land in die Reihe der ange-
sehenen Staaten erhoben. In dem Reichskriege gegen Frank-
reich schlägt er die Schweden 1675 bei F ehr bellin, muß
aber, vom Kaiser verlassen, im Frieden zu St. Germain
1679 alle Eroberungen in Pommern zurückgeben. Die durch
Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertriebenen Re-
sugies finden Aufnahme. Sein Sohn Friedrich Iii.,
1688—1713; als Friedrich I. König in Preußen, 18.
Januar 1701.
1701 —1713. Spanischer Erbfolgekrieg. Leopold ver-
langt, als Gemahl der jüngern Schwester Karls Ii. von
Spanien, die Erbfolge für seinen zweiten Sohn Karl, ge-
gen Ludwig Xiv., welcher für den Enkel der ältern
Schwester Karl's, Philipp von Anjou, den Kampf erhebt.
Der Krieg wird fast in ganz Europa mit Erbitterung ge-
führt. Die Anfangs siegreichen Franzosen werden von
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Sobieski Johann August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Leopold Leopold Karls Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp_von_Anjou Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Hollands Brandenburgs Rhein Lo- Frankreich Worms Sachsen Frank- Schweden Germain Pommern Nantes Karls Spanien Europa
70
Neuere Zeit.
1810. Holland und das nordwestliche Deutschland (die Mün-
dungen der Schelde, ver Maas, des Rheins, der Ems,
Weser und Elbe) mit Frankreich vereint.
1811. Geburt des Königs von Rom; Napoleon auf dem
Gipfel seiner Macht. Rüstungen gegen Rußland. .
1812. Kriegszug gegen Rußland. Preußen und Oest-
reich zur Theilnahme gezwungen. Napoleon überschreitet
den Niemen, 24. Juni, nimmt nach blutigem Kampf Smo-
lensk, 18. Aug., und hält nach der blutigen Schlacht an
der Moskwa, bei Borodino und Mosaisk, 7. Sept.,
seinen Einzug in Moskau, 14. Sept. — Der Brand
Moskaus nöthigt ihn zum Rückzug, der bald in unge-
ordnete Flucht übergeht. Hunderttausende finden durch
Hunger, Kälte und durch das Schwerdt der Russen ihren
Untergang. Uebergang über die Beresina, 26. und 27.
Nov. Napoleon verläßt das Heer, 4. Dec. —
1813. 1814. Den großen Freiheitskrieg s. unter Deutsch-
land.
7. Frankreich nach der Restauration der
Bourbons 1814—1830.
1814—1824. Ludwig Xviii. Napoleon muß entsagen, 11.
April; ihm wird Elba als Eigenthum eingeräumt mit
Beibehaltung des Kaisertitels. — 4. Juni. Neue con-
stitutionelle Charte (zwei Kammern: der Pairs und
der Deputirten); dennoch herrscht Unzrffriedenheit und Miß-
trauen. —
1815. Napoleon verläßt Elba, landet bei Cannes, 1. März,
zieht im Triumph durch Frankreich und hält seinen Einzug
in Paris, 20. März, nachdem das Heer zu ihm übergegan-
gen. — Die Verbündeten greifen wieder zu den Waffen.
Russen und Oestreicher sind im Anmarsch, Engländer und
Preußen stehen in den Niederlanden. Napoleon drängt die
preußischen Vorposten zurück, 15. Juni, schlägt Blücher,
16. Juni, bei Ligny, verliert aber, 18. Juni, gegen Wel-
lington und Blücher die enffcheidende Schlacht bei Belle
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Extrahierte Personennamen: Maas Napoleon Napoleon Borodino Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon März Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Holland Deutschland Rheins Frankreich Rom Moskwa Moskau Moskaus Frankreich Elba Elba Cannes Frankreich Paris Niederlanden
Schweden.
91
auf dem Reichstage zu Westeräs, 1344, zur Staatsreligivn.
Gleichzeitig sichert er seiner Familie die Thronfolge und
beschränkt die Vorrechte der Hansa, welche seit der Union
den Handel der nordischen Reiche niederdrückte,
t560—1568. Erich Xiv.; unterwirft Esthland; wird im
Streite mit seinen Brüdern, Johann von Finnland, Mag-- '
nus von Ostgothland und Karl von Südermannland ge-
fangen und, anscheinend wahnsinnig, entsetzt;'vergiftet 1577.
1568—1592. Johann 111.; durch seine Gemahlin Katharina
von Polen- für den Katholizismus gewonnen; kämpft mit
Glück gegen Rußland. Ihm folgt sein Sohn
1592—1599. Sigismund, seit 1587 König von Polen. Er
beabsichtigt, den Katholicismus wieder einzuführen, verwirft
die Beschlüsse des Reichstags, flieht nach Polen, 1594,
kehrt zurück 1598, wird geschlagen und entsetzt. Sein
Oheim Karl von Südertüannland wird Reichsverwalter
und 1604 König. Sigismund stirbt 1632.
1604 —1611. Karl Ix.; kämpft glücklich mit Rußland und
Polen, unglücklich gegen Dänemark. Sein Sohn und
Nachfolger
1611 —1632. Gustav Ii. Adolph erwirbt dem schwedischen
Namen auch im- Auslände Achtung. Er schließt 1613
Frieden mit Christian Iv. von Dänemark, zwingt 1617
Rtlßland zum Frieden von Stolbowa, durch welchen Ka-
relen und Jngermannland an Schweden fällt, und erobert
im Kriege mit Polen, 1618—1629, ganz Tiefland und ei-
nen Theil von Preußen. Im ruhmvollen Kampf für das
protestantische Deutschland findet er den Heldentod bei
Lützen, 6. Novbr. 1632.
1632—1654. Christine, unter der Regentschaft Arel Oren-
ftierna's und einiger Reichsräthe. Im Kriege mit Däne-
mark, 1643—1645, gewinnt Schweden Jempteland, Herje-
- valen, Gothland und Oesel; im westphälischen Frieden
1648: Vorpommern, Wismar, Bremen, Verden und 5
Will. Reichsthaler. — Christine verliert durch Verschwen-
. düng und Bedrückung der. untern Stände die Liebe des
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Extrahierte Personennamen: Erich_Xiv. Johann_von_Finnland Johann Karl_von_Südermannland Karl Johann Johann Katharina
von_Polen- Sigismund Karl_von_Südertüannland Karl Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Ii Gustav Christian_Iv Stolbowa Novbr Christine Schweden_Jempteland Christine
94
Neuere Zeit.
siebenjährigen Kriege (1756 — 1762) verschafft Schweden
weder Ruhm, noch Vortheil.
1771 —1792. Gustav Iii. — Gestützt auf die Liebe des
Volks und des Heers nimmt er 1772 die Reichsrathe (de-
ren Willkühr immer drückender geworden) gefangen und
führt eine neue, den König weniger bindende Ver-
fassung ein. Durch weise' Einrichtung der Staatsver-
waltung hebt sich bereits wieder Schwedens Macht und
Wohlstand, als der König ein Opfer des in seinem Stolze
gekrankten Adels wird. Er stirbt, auf einem Maskenball,
16. März 1792, durch Ankerström tödtlich verwundet, am
29. März. Sein unmündiger Sohn
1792 —1809. Gustav Iv. steht bis 1796 unter Vormund-
schaft seines Oheims, Karl von Südermannland. Das
Land erleidet schwere Verluste. Im Kriege mit Frankreich
(seit 1803) werden die Schweden aus Pommern vertrieben
1807 und verlieren 1808 im Kriege mit Rußland das korn-
reiche Finnland. Eine Verschwörung des Adels zwingt
den König, 29. März 1809, für sich und seine Nachkom-
men dem Throne zu entsagen und das Land zu verlassen.
An seine Stelle tritt sein Oheim - -
1809—1818. Karl Xiii. Im Frieden mit Rußland, 1809,
wird der Tornea als Gränze festgesetzt. Pommern, 1810
von Frankreich zurückgegeben, kommt für Norwegen, welches
1814 als eignes Königreich mit Schweden vereint wird, an
Dänemark, 1815 (gegen Lauenburg und 2 Mill. Thaler)
an Preußen. Nach dem plötzlichen Tode des erwählten
. Thronfolgers, Herzogs Christian von Augustenburg, wird
der französische Marschall Bernadotte, Prinz von Ponte
Corvo, zum Kronprinzen erwählt. Er nimmt als solcher
einigen Theil an dem Befreiungskriege in Deutschland (Groß-
beeren, 1813), und besteigt 1818 als Karl Xiv. Johann
den Thron. Er, wie sein Sohn, der seit 1844 regierende
Oskar haben sich durch völlige Hingebung an die Na-
tion, durch Gerechtigkeit und strengen Haushalt die Liebe
und Achtung des Volks erworben nod die Parteien, welche
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Iii Gustav Schwedens Gustav_Iv Gustav Karl_von_Südermannland Karl Karl_Xiii Karl Christian_von_Augustenburg Marschall_Bernadotte Ponte
Corvo Karl_Xiv Karl Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Pommern Finnland Frankreich Norwegen Lauenburg Deutschland
50
Mittelalter.
1340 — J375. Waldemar Iii. gewinnt die südschwedischen
. Provinzen wieder.
1387. Margarethe, Waldemars Tochter, wird nach dem
Tode ihres Sohnes Olav Iv. Königin von Dänemark
und Norwegen, und 1388 durch den Sieg von Falkö-
ping auch Königin von Schweden.
1397. Margarethe vereinigt durch die Calmarische
Union die drei nordischen Reiche.
1397—1523. Nach Mgrgarethes Tod, 1314, herrschen soge-
nannte Unionskönige aus verschiedenen Häusern, (Pommern,
Baiern, Oldenburg), werden aber selten in allen Reichen
auf gleiche Weise anerkannt, besonders in Schweden, wo
bis zur Lösung der Union, 1523, die Sture als Reichs-
verweser fast königliche Macht übten.
10. Polen und Rußland.
Die alte Geschichte beider slavischen Völker bleibt bis zur
Einführung des Christenthums in Dunkel gehüllt.
1. Polen unter den Piasten, 842 — 1370.
842 besteht ein Herzogthum Polen unter Piasten, wel-
ches Fürstenhaus bis 1370 regiert. (Später geht der Name
Piast aus jeden eingebornen polnischen Fürsten über.)
965. Herzog Miesko durch Verheirathung mit einer böhmi-
schen Fürstin Christ.
1025. Boleslav I. nimmt den Königstitel an; deshalb lang-
wierige Händel mit den deutschen Kaisern. Abwechselnd
Herzoge und Könige bis 1295.
1138. Boleslav Iii. schwächt das Reich durch Theilung
in Groß- und Kleinpolen, Schlesien mit der Lausitz und
Masovien. Bald innere Kriege.
1238—1289. Mongolen verheeren das Land, ohne indeß feste
Wohnsitze zu nehmen. Schlacht bei Liegnitz 1241.
1333 — 1370. Kasimir Hi. der Große, der letzte Piast;.
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Deutschland,
57
Eugen von Savoyen, dem kaiserlichen Feldherrn, und
Marlborough bei Höchstädt (Blennheim) an der Do-
nau 13. August 1704 geschlagen, und erleiden später auch
in den Niederlanden (bei Oudenarde 1708, Malpla-
quet 1709) große Verluste.
1705—1711. Joseph I. Kaiser; stirbt kinderlos und ihm
folgt als Kaiser Lcopold's zweiter Sohn
1711 — 1740. Karl Vi., welcher bis dahin für die spanische
Krone gekämpft. England und Holland, jetzt zum Frieden
geneigt, schließen denselben mit Frankreich zu Utrecht 1713,
welchem der Kaiser 1714 zu Rastadt beitretcn muß.
Frankreich bleibt im Besitz aller Deutschland entrissenen Länder.
Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713— 1740)
gewinnt durch seine Theilnahme am Kriege Geldern und
die Souveränität über Neufchatel und Vallangin, später
von Schweden im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom-
mern bis zur Peene.
1716—1718. Der Krieg gegen die Türken durch Eugen's
Siege bei Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 für
Oestreich glücklich. — In dem unglücklichen Türkenkriege
1737—1739 geht Belgrad und Serbien wieder verloren.
1733. Krieg gegen Frankreich für August Iii. von Sachsen
gegen Stanislaus Lescinski. August durch den Friedens-
schluß 1735 König."von Polen, Stanislaus Herzog von Lo-
thringen. -
1740. Nachdem Karl Vi. durch die pragmatische Sanc-
tion seiner einzigen Tochter Maria Theresia den unge-
rheilten Besitz seiner Staaten zu sichern gesucht, erlischt mit
ihm das Haus Habsburg Oestreich.
7. Das Haus Oestreich-Lothringen.
1740—1780. Maria Theresia, vermählt mit Franz von
Toscana, aus dem Hause Lothringen.
1740—1742. Erster schlesischer Krieg. Friedlich Ii.
von Preußen, dem sein Vater ein geordnetes Land, einen
reichen Schatz und ein geübtes Heer hinterlassen, erhebt alte
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Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen Eugen Marlborough August Karl_Vi Karl Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. August Stanislaus_Lescinski August Stanislaus_Herzog_von_Lo- Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Franz_von
Toscana Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Blennheim Niederlanden Oudenarde England Holland Frankreich Frankreich Deutschland Schweden Stockholm Belgrad Belgrad Serbien Frankreich Sachsen Haus_Habsburg_Oestreich Haus_Oestreich-Lothringen Lothringen
Deutschland.
61
1803. Bon aparte besetzt Hannover in Folge der Kriegs-
erklärung Englands.
1805. Dritter Krieg: Oestreich, Rußland und Eng-
land verbündet gegen Frankreich. Die Oestreicher
werden bei Ulm geschlagen, Wien von den Franzosen be-
setzt. die Russen und die Trümmer des östreichischen Heeres
bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht), 2. Decbr.,. von Napo-
leon geschlagen. Im Frieden zu Prestburg verliert
Oestreich Venedig, Tyrol und den Breisgau.
1806. Baiern und Würtemberg werden zu Königrei-
chen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthü-
mern mit Gebietserweiterungen erhoben. Die Fürsten bil-
den unter dem Protektorat Napoleons den Rheinbund.
Kaiser Franz Ii., der schon 1804 als Franz I. den Titel
eines Kaisers von Oestreich angenommen, legt die Kaiser-
krone nieder.
Ende des deutschen Reichs.
1806- 1807. Krieg Preußens gegen Frankreich. Preu-
ßen, welches 1805 Anspach und Baireuth, Eleve und Neuf-
chatel gegen den unsichern Besitz Hannovers abtreten mußte,
entschließt sich in Verbindung mit Sachsen und in Hoff-
nung auf den Beistand Rußlands zum Kampfe gegen Frank-
reich und seine Verbündeten. Die Niederlagen bei Jena
und Auerstädt, 14. Oct. 1806, überliefern den Franzosen
das ganze Land. Im Frieden zu Tilsit, 1807, verliert
Preußen alle Provinzen zwischen Elbe und Rhein, aus wel-
chen nebst Hessen und Hannover das Königreich Westphalen
gebildet wird. Südpreußen (Herzogthum Warschau) erhält
der in den Rheinbund aufgenommene, zum König erhobene
Kurfürst von Sachsen.
1809. Vierter Krieg Oestreichs gegen Frankreich.
Oestreich erneut muthig den Kampf; die Niederlagen bei
Tann, Abensberg, Eckmühl, Regensburg (19. —22. April)
vernichten einen Theil der östreichischen Heere. Der Sieg
des Erzherzog's Karl bei Aspern, 21. und 22. Mai, erweckt
neue Hoffnung. Preußen zeigt lebhafte Theilnahme (Schill
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Decbr Oestreich_Venedig Napoleons Franz_Ii Franz Franz_I. Oestreich Oestreich Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Englands Frankreich Ulm Wien Tyrol Baden Darmstadt Napoleons Rheinbund Frankreich Sachsen Hoff- Frank- Jena Tilsit Rhein Hessen Hannover Warschau Rheinbund Sachsen Frankreich Abensberg Regensburg Aspern
Frankreich.
65
Katharina don Medici s, welche dem protestantischen
Hause Bourbon, den Nachkommen eines jüngern Sohnes
Ludwig's Ix., die Thronfolge mißgönnt. Darüber Ver-
schwörungen, Meuchelmord und sechs Religionskriege. Nach-
dem dritten erhalten die Protestanten 1570 im Frieden zu
St. Germain freie Religionsübung lind vier Festungen als
Sicherheitsplätze. Heinrich von Bourbon, König von
Navarra, das Haupt der Protestanten, heirathet die Schwester
des Königs Karl Ix. Aber auf Anstiften der Guisen und
der Königin Mutter *
die Pariser Bluthochzeit, 157?, 24. August. Gegen
30,000 Protestanten (Coligny) werden in Paris und in
den Provinzen -ermordet. — Heinrich Iii. entflieht auf die
Nachricht von seines Bruders, Carl's Ix., Tod aus Polen
1574. Der Uebermuth der-Guisen drängt ihn, sich seinem
Feinde, Heinrich von Bourbon in die Arme zu werfen. Mit
ihm belagert er Paris 1589, wird aber durch den Domi-
nikaner Jaques Clement zu St. Cloud ermordet.
4. Das Haus Bourbon 1589 1792.
1589—1610. Heinrich Iv. findet erst nach 4fährigem Kampf,
und nachdem er' 1593 zum Katholicismus übergegairgen,
allgemeine Anerkennung; sichert aberden Protestanten durch
das Edict von Nantes, 1598, Religionsfreiheit und glei-
che Rechte mit den Katholiken. Sully ordnet die Finan-'
zen und hebt mächtig den Wohlstand des Landes. Beschäf-
tigt mit dem Plane zu einer großen europäischen Republik
und zu einem ewigen Frieden fällt der edelste und beste Kö-
nig durch die Hand des Meuchelmörders Ravaillac, 1610,
14. Mai.
1610—1643. Ludwig Xiii., unter Vormundschaft seiner Mut-
ter Maria von Medicis. Kardinal Richelieu, 1624
Premierminister ( + 1642) unterdrückt durch Strenge und
Klugheit die Macht der Protestanten (Rochelle, Hauptsitz
der Hugenotten, erobert 1628), so wie die noch unruhigen
Großen (Montmorency hingerichtet 1632, Cinqmars 1642);
Hartmann, Weltgeschichte.' * 5
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Extrahierte Personennamen: Katharina_don_Medici Germain Heinrich_von_Bourbon Heinrich Karl_Ix Karl August Coligny Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Bourbon Heinrich Jaques_Clement Heinrich_Iv Heinrich Sully Ludwig_Xiii Ludwig Maria_von_Medicis Maria Richelieu Hartmann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Navarra Paris Polen Paris Nantes
Neuere Zeit.
66
sucht die Macht Oestreichs durch thätigen Antheil am 30
jährigen Kriege zu brechen und begründet die unumschränkte
Macht der Könige.
1643—1715. Ludwig Xiv., fünf Jahre alt König. Anna
von Oestreich Regentin, Mazarin Minister. Das Zeital-
ter des höchsten Glanzes für Frankreich. Die Heere sieg-
reich unter Conde und Turenne. Im westphälischen
Frieden erhält Frankreich den Elsaß, den Sundgau und
Breisach, nebst 3 Mill. Livres. 1648—1653 innere Unru-
hen (Fronde). — Der pyrenäische Friede mit Spanien
1659, vortheilhaft "für Frankreich. Ludwig heirathet Maria
Theresia, Tochter Philipp's Iv.— Mazarin f 1661. Col-
bert, Fiüanzminister, begünstigt Handel und Fabriken. —
Durch die Feldzüge gegen die spanischen Niederlande ge-
winnt Ludwig in den Friedensschlüssen zu Aachen 1668,
und zu Nimwegen 1678, die Franche-Comt« und einige
Gränzplätze. — 1681 Reunionskammern. Straßburg ge-
nommen. 1685 Aufhebung des Edicts von Nantes;
50000 betriebsame Familien verlassen das Land. — 1688.
. Der große Krieg gegen das Reich, die Niederlande, Eng-
land und Spanien wird glücklich, aber grausam geführt, die
Pfalz zweimal unmenschlich verwüstet. Der Friede zu
Ryswick, 1697, läßt Frankreich im Besitz des ganzen El-
saß. — 1701—1713. Der spanische Erb folgekrieg,
nach dem Tode Carl's Ii. von Spanien, von Ludwig für
seinen Enkel Philipp gegen England, Oestreich, das deutsche
Reich und die Niederlande geführt, ist verderblich für Frank-
reichs Wohlstand. Die Franzosen erleiden eine Reihe von
Niederlagen durch Marlborongh und Eugen (bei Höchstädt
1704, Ramillies 1706, Oudenarde 1708, Malplaquet 1709).
Im Frieden zu Utrecht 1713 und zu Rastadt.und Ba-
den 1714 verliert Frankreich nichts von seinen Gränzen.
Philipp V. bleibt König von Spanien. Ludwig Xiv.
stirbt 1715, nach einer 72jährigen Regierung, nicht ohne
Reüe über, sein Leben; er hinterläßt dem Lande ein.e Schul-
denlast von 4500 Mill. Livres. Ihm folgt, sein Urenkel
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Anna
von_Oestreich Mazarin Ludwig Ludwig Maria
Theresia Maria Theresia Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Philipp Philipp Oestreich Eugen_( Eugen Philipp_V. Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Breisach Spanien Frankreich Aachen Nimwegen Nantes Niederlande Spanien Frankreich Spanien England Niederlande Frankreich Spanien
Frankreich.
67
1715 —1774. Ludwig Xv., fünf Jahr alt; unter Regent-
schaft Philipp's von Orleans (f 1723). Höchste Sit-
tenlosigkeit (Pompadour, Dubarry) und Verschwendung be-
zeichnen diese Periode. Die Schuldenlast ununterbrochen
vergrößert. Die kostspielige Theilnahme an Kriegen (Qua-.
drupelalliance gegen Spanien 1718, gegen Oestreich für
Stanislaus Lescinski, des Königs Schwiegervater, 1733,
für Baiern 1740—1748, gegen England und Preußen 1755
und 1756—1763) bringt Frankreich in große Verluste (Ka-
nada, Dominique, Tabago). — Das Volk erträgt seine
Noth und die Despotie des Hofes durch die Schriften ei-
nes Montesquieu, Helvetius, Voltaire, Rousseau angeregt,
mit Unwillen. Ludwig Xv. stirbt an einer schrecklichen Krank-
heit, allgemein gehaßt 1774. Mit Jubel begrüßt das Volk
seinen Enkel und Nachfolger, den gutmüthigen und redlichen
1774. Ludwig Xvi. Der beste Wille und Sparsamkeit ver-
mögen nicht mehr die zerrütteten Finanzen zu heben. Der
Krieg gegen England für Nordamerika (1778—1783) ver-
größert die Schuldenlast. Allgemeine Gährung, besonders
in den von Abgaben niedergedrückten unteren Ständen. End-
lich Berufung (1789) und Eröffnung (5. Mai) der Reichs-
stände. Da Adel und Geistlichkeit auf ihren Vorrechten
bestehen, so erklärt sich der dritte (Bürger-) Stand, 17. Juni,
zur Nationalversammlung. Dies der
1789. Anfang der großen Revolution,
die bald ihre furchtbaren und zerstörenden Wirkungen äu-
ßert. Aufstand in.paris; die Bastille erstürmt, 14.
Juli; der König und seine Familie (Gemahlin Maria An-
toinette von Oestreich) durch den Pöbel von Versailles nach
Paris gebracht, 5. und 6. Octbr. — Der Adel flüchtet. —
Robespierre, Danton, Marat, Siehes, Egalite lenken die
Nationalversammlung. Die Flucht des Königs durch Drouet
in Varennes gehemmt, 1791, 21. Juni.
1791. Erste Konstitution: beschränkte Monarchie, ^.Sep-
tember. Die gesetzgebende Versammlung, (1. Octbr.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Dubarry Oestreich Stanislaus_Lescinski Dominique Ludwig_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig Maria_An-
toinette_von_Oestreich Maria Danton
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Baiern England Frankreich Helvetius England Nordamerika Versailles Paris