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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 208

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 208 — die Wahrheit, wie das Christentum; aber sie erfüllte ihre Anhänger mit stürmischer Tapferkeit, daß sie gewaltig vordrangen in die Länder, wo die Christen schlaff geworden waren, und ihnen den neuen Glauben mit dem Schwerte aufnötigten. Das Vaterland dieser neuen Religion ist Arabien. 2. Das Land Arabien. — Vom Lande Arabien wissen wir schon aus der Bibel. Die Wüste, welche das Volk Israel durchwanderte, der Berg Sinai, wo es das Gesetz empfing, liegen darinnen. Von Palästina erstreckt es sich gegen Süden, von Ägypten wird es durch das Rote Meer geschieden. Es ist eine weite Halbinsel, viermal so groß als unser Deutschland. Der Boden ist großenteils mit heißem Sande bedeckt, in welchem kein Gewächs gedeiht. Lange Strecken kann man dahin ziehen, ohne daß man etwas anderes sieht, als über sich den Himmel mit der glühenden Sonne, rings um sich ein Meer von Sand. Selten trifft man in diesen Wüsten eine frische Quelle, einen grünen Weideplatz. Im Süden des Landes jedoch giebt es auch fruchtbare Gegenden. Dort gedeihen köstliche Gewürze, dort wächst Kaffee, Zucker, Weihrauch, Reis und Baumwolle. Berühmt sind die edlen Pferde, welche Arabien hervorbringt, und das Kameel ist für das heiße, trockene Land ein ganz unentbehrlicher Schatz. Die Wüstenbewohner oder Beduinen führen ein wanderndes Hirtenleben; nur gegen die Meeresküste hin liegen auch Städte, die Gewerbe und lebhaften Handel treiben. 3. Muhammed der Prophet. — In diesem Lande lebte der Mann, von welchem eine neue Religion ausgehen sollte; er hieß Muhammed. In der Stadt Mekka war er geboren. Als Kaufmann machte er weite Reisen, sah fremde Länder und lernte die Sitten anderer Völker kennen. Später gab er die Handelsgeschäfte auf und zog sich in die Einsamkeit zurück. Hier erwachte in ihm der Gedanke, als Stifter einer neuen Religion aufzutreten. Die Araber waren zum größten Teile noch heidnischem Götzendienste ergeben; doch hatten auch das Judentum und das Christentum hier und da im Lande Eingang gefunden. Keine dieser Religionen wollte dem Muhammed behagen. Denn

2. Geschichte des Altertums - S. 20

1882 - Freiburg : Herder
20 Die ltesten Völker und Reiche. und unter verschiedenen Namen bis an den sdlichen Ocean hinzieht. Im sdlichen Teile der Halbinsel erhebt sich die Hochflche Dekhan, auf der Ostseite des Jndusstromes aber dehnt sich eine groe Wste aus. Von dem Himalaya herab flieen die groen Strme Indus, Ganges und Brahmaputra dem Ocean zu. Ein groer Teil Indiens liegt in der heien Zone, und wo der Boden nicht aus Mangel an Regen oder Bewsserung wst liegt, entfaltet er eine auerordentliche Triebkraft. In den Wldern wachsen Riesenbume verschiedener Art, Farbehlzer, Palmen, an den Fluufern das baumhohe Bambusrohr; auf den Feldern wird Reis, das Hauptnahrungsmittel des Volkes, gebaut, Hirse, Baum-wolle, Indigo u. s. w. Gro und mannigfaltig ist der Reichtum der Tierwelt; neben dem Elefanten, der eingefangen und gezhmt wird, haust in den Wldern der furchtbare Tiger und anderes Ranbwild, die Riesen-schlnge und giftiges Gewrm, das selbst die Wohnungen unsicher macht, während in den Flssen und Teichen Krokodile lauern. Wenn der Regen ausbleibt, verdorren in der Sonnenhitze die Feldfrchte, wo sie nicht aus Flssen und Kanlen bewssert werden knnen; dann tritt Hungersnot ein, durch welche schon manchmal Millionen armer Menschen hinweggerafft wurden. In den sumpfigen Niederungen des Ganges ist die Heimat der Cholera, von wo sie in neuerer Zeit die ganze Erde umwandert hat. Die Hindu. 28. Mehr als 2500 Jahre v. Chr. Geb. wanderten aus dem Hochlande westlich von dem Indus japhetitische Hirtenstmme ein, die sich nach ihrem Mutterlande, dem arischen Hochgebirge, Arier (Arjas, d. h. die Glnzenden) nannten; andere folgten ihnen und so breiteten sie sich nach und nach der das ganze Stromgebiet des Indus und Ganges aus, indem sie die Ureinwohner unterjochten oder in die Gebirge vertrieben. Um 1300 v. Chr. Geb. war die Besetzung des Landes durch die arischen Stmme der Hindu oder Inder vollendet. Sie vereinigten sich aber niemals zu einem groen Reiche, sondern blieben in viele Staa-ten geteilt, die einander oft bekriegten. Mit der Zeit erhoben sich groe, wohlbefestigte Städte, glnzende Frstenhfe, es entwickelte sich ein lebhafter Handel mit den kostbaren Erzeugnissen Indiens nach den west-lichen Luderu; die Hindu bildeten sich zu einem Kulturvolke aus, aber es erschlaffte in seinem heien, reichen Lande und versank in Aberglauben und Knechtschaft. Die Kasten. 29. Die Hindu sind in vier Kasten oder Stnde abgeteilt, die so scharf voneinander getrennt sind, da das Kind immer dem Stande

3. Geschichte des Altertums - S. 34

1882 - Freiburg : Herder
34 Die ltesten Völker und Reiche. und fngt gegen Ende des Juni in gypten zu steigen an; dies dauert im Juli, Angnst und September fort, bis gegen Ende September der hchste Wasserstand eintritt, 2024 Fu der dem niedrigsten, etwa 14 Tage anhlt, worauf das Wasser wieder langsam sinkt und im Mai wieder am niedrigsten steht. Die User des Flusses sind seit uralter Zeit mit fortlaufenden hohen und breiten Dmmen eingefat, zwischen welchen der angeschwollene Flu dahinrauscht; hat er die rechte Hhe erreicht, so werden die Dmme an passenden Stellen durchstochen und aus diesen Seitenffnungen strmt das trbe Nilwasser in die Grben, von welchen die Thalflche bis an die beiden Felsenrcken regelmig durchschnitten ist, durchfeuchtet den Boden und dngt ihn zugleich mit einer dnnen Schlammschicht, die sich aus dem Wasser niederschlgt. Ist die berschwemmung und Bewsserung vorbei, so erscheint das Thal als ein schwarzbrauner langer Streifen; daher nannten die alten gypter ihr Land Chemi, d. h. das Schwarze. Diese schwarze Farbe ver-wandelt sich aber bald in eine grne; denn der mit Wasser gesttigte fette Boden wird mit Getreide, Hlsenfrchten, Sesam, Lein, Hanf und Ge-mse beset, die schnell aufgehen und in 34 Monaten zur Neife ge-langen. Darum kann der gleiche Boden noch einmal bestellt werden, man mu ihn dann aber knstlich bewssern. Zm Altertum geschah das durch Schpfrder, welche von Ochsen oder Menschen bewegt wurden. So wurde gypten, das nur hchst selten Regen hat und am Rande der heien Zone liegt, ein auerordentlich fruchtbares Land und eine Kornkammer fr andere Lnder. Eine Hauptnahrung des Volkes lieferten die Dattelpalmen, welche in unabsehbar langen Reihen den Flu-ufern entlang gepflanzt waren. Der Nil ist sehr reich an schmackhaften Fischen; die in dem Flusse und in den Grben wachsenden Nymphen (Wasserrosen) haben nahrhafte Wurzeln und Samenkrner, so da das gemeine Volk sich sehr wohlfeile Lebensmittel verschaffen kann. Vor Zeiten wuchs an den Ufern in sehr groer Menge der Papyrus, eine Gras-art von Schilfrohrhhe, deren unterer Stengelteil wegen des zuckerhaltigen Marks gegessen wurde; viel wichtiger war jedoch der Bast, ans dessen feinen Fasern die alten gypter ein sehr dauerhaftes Papier bereiteten. (Papier von Papyrus; den Bast nannten die Griechen Biblos, daher das griechische Biblion, d. h. Buch.) Auer Palmen hatte gypten keine anderen Bume als Aka-ziert, Feigen und Sykomoren; auer etwas Kupfer und Blei auch keine Metalle, dagegen berflu an Salz, Natron, Salpeter und Werk-steinen.

4. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 16

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 16. — so ihr aber fürchtet, nicht billig zu fein, so heiratet nur eine. Solches schützt uns eher vor Ungerechtigkeit. Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam und sorgsam in der Abwesenheit (ihrer Gatten), wie Allah für sie sorgte. Und so eine Frau von ihrem Ehemanne harte Behandlung fürchtet, so begehen sie feine Sünde, wenn sie sich versöhnen, denn Versöhnung ist das beste. Das Paradies. (Sure 47, 76.) In ihm sind Bäche von Wasser, das nicht verdirbt, und Bäche von Milch, deren Geschmack sich nicht ändert, und Bäche von Wein, köstlich den Trinkenden, und Bäche von geklärtem Honig, und sie (die Gerechten) haben in ihnen allerlei Früchte und Erlaubnis (zu genießen) von ihrem Herrn. Gelehnt auf Hochzeitsthrone sehen sie weder Sonne noch schneidende Kälte. Und nahe über ihnen sind feine Schatten, und nieder hangen über ihnen ihre Trauben. Und es kreisen unter ihnen Gefäße von Silber, und sie sollen getränkt werden aus einem Becher, gemischt mit Ingwer. Und die Runde machen bei ihnen unsterbliche Knaben; sähest du sie, du hieltest sie für allerlei Perlen. Angetan sind sie mit Kleidern von grüner Seide und Brokat und geschmückt mit silbernen Spangen, und es tränkt sie der Herr mit reinem Trünke. Siehe, das ist euer Lohn und der Zweck eures Eifers! Fatalismus. (Sure 17, 57.) Jedem Menschen haben wir sein Los befestigt an feinem Hals, und heraus wollen wir für ihn holen am Tage der Auferstehung ein Buch, das geöffnet vor ihn gelegt werden soll, und wir werden zu ihm sprechen: Lies dein Buch; du selber sollst heute Rechenschaft wider dich ablegen. Kein Unheil geschieht auf Erden oder euch, das nicht in einem Buche (der ewigen Ratschlüsse) stände, bevor wir es geschehen ließen. Denn siehe, solches ist Allah leicht: auf daß ihr euch nicht betrübet über das, was euch entgeht, und euch freuet über das, was er euch gibt! 12. Die Manrenschlacht bei Leres de la Frontera. 711. Nach der Überlieferung dargestellt von dein Erzbischöfe Roderich Xiruenez von Toledo, erste Hälfte des 13. Jahrhunderts (Chronicon Hispaniae Iii, 19, 20). Ubers, bei Erler, I. S. 169 f. Es lebte zu dieser Zeit in Afrika ein Fürst mit Namen Mufo, der von Walidx) zum Statthalter von Afrika eingesetzt war. Mit diesem fetzte sich Graf Julian ins Einvernehmens und er versprach ihm, wenn er ihm Zutrauen schenke, so wolle er Spanien in feine Hände liefern. Mus et aber freute sich sehr, da er dies vom Grafen Julian hörte. Sogleich meldete er das Versprechen dem Walid. — Und sie [die Mauren] sammelten sich bei jenem Berge, der nach dem Namen jenes Mauren [Tarif]3) heute noch Gebel Tarif4) genannt wird. Solches geschah im Monate Reges) im Jahre der arabischen Herrschaft 92 und der spanischen Aera 751.5) — *) Kalif Walid I. 705—715. — '-) Dieser Verrat des westgotischen Grasen scheint der Sage anzugehören. — 3) Befehlshaber Musas. — 4) Gibraltar. — 5) d. h. 711 n. Chr.

5. Das Altertum - S. 2

1893 - Leipzig : Voigtländer
2 wesentlichen Einflu auf die Entwickelung der Menschheit. Ihren eigentlichen Lauf aber beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche vom Nil und Mittelmeer bis zum Indus wohnten. Es sind: 1. diegypter, 2. d i e S e m i t e n (Babylonier, Assyrer, Phnizier, Israeliten), 3. diearier (Med er, Perser, Inder). I. Die gypter. 2. Land und Volk. (S. Karte I.) 1. gypten, im Altertum zu Asien gerechnet, berhrt im Norden das Mittelmeer und erstreckt sich 1130 km gen Sden. stlich grenzt es an Arabien und den arabischen Meerbusen (das rote Meer), westlich an die lybische Sandwste. Kahle Gebirge, im Osten das arabische, im Westen das lybische, beschrnken den Anbau des Landes auf das von ihnen eingeschlossene, nur 1530 km breite Thal, das vom 91u durchstrmt wird und sich nrdlich zu einer Tiefebene erweitert. Diese, von zwei Armen des Nil und dem Meere umgeben, hat die Gestalt eines Dreiecks und wird daher (nach der Form des griechischen Buchstaben 4) das Dclta genannt. Eine Oase von ppiger Fruchtflle, das Land des schwarzen Humusbodens (ltester Name Chemi" = das schwarze), [inmitten unabsehbarer gelber Wste, ist gypten ein Geschenk des Nils", dessen Sinkstoffe das Land an Stelle eines tiefen Meerbusens haben erstehen lassen. Der Nil erreicht bei den dunkelroten Granitfelsen von Syene (Syenit) als 1000 Meter breiter Strom die Grenze gyptens und durchfliet es in ruhiger Strmung ohne Nebenflsse zwischen hellgelben Sandsteinbergen, dann zwischen den blagelben Kalksteingebirgen Ober- und Mittel - gyptens, deren uerste bei Ka-jtpus (W) und Pelusium (0) mnden. Durch das Schmelzen des Schnees aus den Hochgebirgen und mehr noch durch die tropischen Regengsse seines Geburtslandes schwillt der Strom jhrlich mit der Sommersonnenwende bis Ende September um etwa 8 m an und bedeckt mit seinen Fluten weithin die ausgedrrte Thalflche des uerst regenarmen Landes; durch Kanle und Schpsvorrichtungen wird das Wasser auch auf hher gelegene Felder gebracht. Der zurckgelassene Schlamm verleiht dem Boden jene Fruchtbarkeit, welche gypten zur Kornkammer der alten Welt machte und eine so zahlreiche Bevlkerung nhrte, da das Nilthal schon in frhester Zeit mit Stdten berfet war. Auer Getreide (Reis, Weizen, Mais) erzeugte das Land u. a. Baumwolle, Datteln, Palmen, Lotus und die prchtige Paptzrusstaudeeine groe Binse, deren Bastfasern zu Schreibmaterial und zu Stricken verarbeitet wurden von Tieren das Krokodil, das Flu-pferd, den Ichneumon, den Ibis u. a. gypten wurde eingeteilt in das Nordland und Sdland, spter in

6. Die alte Zeit - S. 4

1890 - München : Oldenbourg
4 Auereuropische Völker. Stillstand. Gesetze, Sitten und Branche pflanzten sich bei diesem Volke unangetastet von Jahrhundert zu Jahrhundert fort. Denn das Alte und Hergebrachte galt ihnen als gttliche Ordnung; etwas daran zu ndern erschien ihnen frevelhaft, es unverndert zu erhalten als die heiligste Aufgabe. Des-halb sind sie seit vielen Jahrhunderten ohne wahrhaften Fortschritt in einem Zustande der Erstarrung geblieben. Ergnzungen. Die Religion der Chinesen sehr uerlich, eine Ver-ehrung des Himmels. Der Kaiser der Sohn des Himmels". Der Reformator Consutius 500 v. Chr. Man erzhlt, im Handel mit benachbarten Vlkern htten die Chinesen ihre Produkte und Waren am Rand der Wste niedergelegt und dann die Tauschwaren dort abgeholt, ohne eigentlichen Verkehr zlu pflegen. Die chinesische Mauer 6 m hoch und ebenso breit. 2. Die Inder. Das Land. Auf der weiten Erde ist kein Land gesegneter als Indien. Hochland und Tiefland berhren sich dort in wohlthtigem Wechsel. Whrend der den Tieflndern tropische Hitze lagert, wehen aus dem Hochgebirge erfrischende Luftstrme. Regelmige Regen in den Bergen, zahllose Flsse in den Ebenen, dazu das nahe Meer trnken den Boden und die Luft mit Feuchtigkeit. In solchem Klima bietet die Natur ihren vollen Reichtum. Getreide und Obst gedeihen in Flle; der Reis liefert in manchem Jahr drei-fache Ernte; neben dem Zuckerrohr grnt der Feigenbaum; die ppige Pflanzenwelt des Sdens, darunter die heilige Lotosblume, entfaltet die Pracht ihrer Farben und erfllt die Lfte mit Wohlgeruch. Die Flsse führen Goldsand mit; im Meere findet man Perlen, im Gebirge Diamanten. Selbst die Tierwelt stellt sich in grter Mannigfaltigkeit dar. Es ist begreiflich, da dieser begnstigte Erdstrich von jeher als das Land der Wnnder galt und ein Ziel mensch-licher Sehnsucht war. Arische Einwanderung. der die alte Geschichte der Inder haben wir aber nur sprliche Nachricht. In dem Hochland unweit des

7. Das Alterthum - S. 16

1877 - Leipzig : Hirt
16 Erste Abtheilung. Zweiter Abschnitt. Iii. Die Phnizier. Weltstellung und historische Bedeutung; Schiffahrt, Handel mtfl Kolonien. 16- Die Phnizier sind durch ihre Thtigkeit auf dem Meere, besonders dem Mittelmeere, erst die Vorlufer, dann die Nebenbuhler der Griechen gewesen. Ihr Land, eins der kleinsten der alten Welt, war ein schmaler Kstenstrich, aber reich an Buchten und Hfen fr die Schiffahrt. Unter sich hatten die Phnizier einen zwar nicht unfruchtbaren, doch beschrnkten Boden, vor sich das Meer mit Inseln und Ksten von lockender Fruchtbarkeit, hinter sich den an Schiffbauholz reichen Libanon mit seinen Cederwldern: so wur-den sie bald die Schiffberhmten. Auf beiden Seiten, nach O. und W. hatten sie srhcultivirte mchtige Staaten, uns so wurde ihr Land ein natrlicher _ Stapelplatz fr die Euphratlnder und Aegypten. Ihr Kstenstrich bot den Anblick einer ununterbrochenen Stadt mit hervorragenden Hauptstdten, mchtigen Flotten und be-lebten Hfen; er glich, wie die Araber einst, als noch nicht die Trken ihn verdet, von ihm sagten, einem ewigen Sommer, der sich zu den Fen des Libanon lagere, während das Gebirge auf seinem Scheitel den Winter und auf seinen Schultern den Frhling trage, in seinen Thlern aber die Schtze des Herbstes berge." Phnizien wurde durch seine Weltstellung der weltbildende und weltbindende Handelsmarkt, wo der Bernstein aus Preußen (?), das Zinn der Kassiteriden, das Silber aus Tartessos, das Gold von Thafos, der Weihrauch Arabiens, Baumwollenstlckereien und Perlen, Elsenbein, Ebenholz und Gewrze, Affen und Pfauen aus Ophir, prchtige Gewnder und Teppiche Babylons, Wein und Getreide aus Aegyp-ten, Rosinen, Del und Wein aus Palstina und Syrien, Kupfer und Selaven aus den Kaukasuslndern sich begegneten. Dazu kam ihr eigener Kunstflei, der sie auf wichtige Erfindungen leitete, so da namentlich die Produkte der sidonischen Webereien, die lyrischen Purpurfrbereien und die Erzeugnisse der Glashtten von Sidon und Sarepta im ganzen Alterthume allgemein gesucht waren. Sie fuhren nicht nur auf dem Mittelmeere durch die Sulen des Herkules in den Ocean, selbst nach Madeira und den canarischen Inseln, sondern beschifften auch den arabischen und persischen Meerbusen, um-segelten auf Betrieb eines gyptischen Knigs innerhalb dreier Jahre ganz Afrika, holten Goldstaub aus Guinea und dehnten ihre Seefahrten in O. bis zur Kste Malabar (Ophir) aus. Auf diese Weise kamen die phnizischen Handelsstdte zu so groem Reichthume, da Jesaias mit Recht fagen konnte: Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krmer die vornehmsten im Lande." Kein anderes Volk der alten Welt hat so viel Colonien gegrndet, wie die Phnizier, die meisten des Handels wegen, andere, um unruhige Volksmassen, deren Anhufung in den Hauptstdten Gefahr drohte, in fremden

8. Anabasis - S. 100

1912 - Düsseldorf : Schwann
100 mit seinen Truppen in einem Abstande von etwa zehn Stadien; und so kamen sie zu einem königlichen Schlosse und in viele darum her liegende Dörfer, voll von Lebensmitteln. Als sie sich hier gelagert hatten, fiel in der Nacht starker Schnee, und man beschloß daher bei Tagesanbruch, daß sich die Truppen und die Anführer in die Dörfer verteilt ein quartieren sollten. Denn nirgends sah man einen Feind und hielt sich der Menge des Schnees.wegen für sicher4). Hier fand man alle nötigen Bedürfnisse, Schlachtvieh, Getreide, alten, wohlriechenden Wein, Rosinen und Hülsenfrüchte jeder Art. Einige aber von denen, die sich vom Lager weg zerstreut hatten, meldeten, daß sie ein Heer gesehen und daß sich in der Nacht viele Wachfeuer gezeigt hätten. Daher schien es den Feldherren nicht sicher, in den Quartieren verteilt zu bleiben, sondern sie beschlossen, das Heer wieder zusammenzuziehen. Hierauf sammelten sie sich, denn der Himmel schien sich aufzuklären. Als sie aber hier die Nacht auf freiem Felde zubrachten, fiel ein so unermeßlicher Schnee, daß'er die Waffen und die daliegenden Leute ganz bedeckte, und die Füße des Zugviehes gleichsam in Fesseln legte. Es zeigte sich beim Aufstehen große Verdrossenheit, denn so lange man dalag, erwärmte der gefallene Schnee einen- jeden, auf dem er liegen geblieben war. Da aber Xenophon sich ermannte, unbekleidet aufzustehen und Holz zu spalten, erhob sich schnell auch mancher andere und nahm ihm das Holzspalten ab. Hierauf standen auch die übrigen auf, machten Feuer an und salbten sich. Denn man fand hier zum Einreiben viel Schweinefett, dessen man sich statt des Öls bediente, und Salböl aus Sesam, bittern 4) Die starken Schneefälle sind dort Ende November etwas Gewöhnliches; dagegen fehlt der zur Zeit X.s reichliche Wald heute vollständig; zur Feuerung dienen Stroh und getrockneter Mist. (v. H. 235 f.)

9. Das Altertum - S. 61

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. ßl Begehren. Er äußerte den Wunsch, mit ihnen einen Vertrag zu schließen, der ihn verpflichte, den Griechen keinen Schaden zuzufügen, sie aber, die Wohnungen nicht anzuzünden und nur die nötigen Lebensmittel zu nehmen. Die Anführer nahmen den Vorschlag an und schlossen den Vertrag. Nun rückten sie in drei Märschen, unter der Begleitung des Teribazus, der ihnen mit seinen Truppen in einem Abstande von ungefähr zehn Stadien folgte, fünfzehn Parafangen über die Ebene fort und kamen zu königlichen Schlössern, die ringsum von vielen mit Lebensrnitteln angefüllten Dörfern umgeben waren. In der Nacht, die sie im Lager zubrachten, fiel ein tiefer Schnee; es wurde daher am Morgen beschlossen, daß sich die Truppen mit ihren Heerführern in die Dörfer verteilen sollten; denn man sah keinen Feind und glaubte durch den häufigen Schnee gesichert zu sein. Man fand dort alle benötigten Lebensrnittel, Schlachtvieh, Getreide, alte wohlriechende Weine, Rofinen und Hülsenfrüchte aller Art. Einige aber von denen, die sich von der Armee zerstreut hatten, versicherten, ein Kriegsheer entdeckt und bei Nacht viele Feuer gesehen zu haben. Die Anführer hielten es daher für ratsam, nicht zu kantonieren, sondern die Truppen zusammenzuziehen: so vereinigten sie sich also sogleich, entschlossen, sich unter freiem Himmel zu lagern. In der Nacht aber, die sie so zubrachten, siel ein so unermeßlicher Schnee, daß die Waffen und die liegende Mannschaft bedeckt wurden; auch das Zugvieh war in den Schnee so eingezwängt, daß es nur mit vieler Mühe sich ausrichten konnte. Es war eine große Verdrossenheit beim Aufstehen, denn solange man lag und der Schnee nicht abfiel, fühlte man sich warm. Als aber Tenophon sich ermannte, unbekleidet aufzustehen und Holz zu spalten, da erhob sich auch bald ein anderer, der ihm die Arbeit abnahm, und nun standen mehrere aus, machten Feuer an und salbten sich. Denn man fand hier viel Salböl, aus Lilien, Sesam, bittern Mandeln und dem Terpentinbaum gezogen, und bediente sich dessen statt des gewöhnlichen Ols. Auch wohlriechende Salben, aus denselben Stoffen verfertigt, waren hier zu haben. Nun beschloß man wieder, in den Dörfern Quartier zu nehmen, und die Soldaten eilten mit frohem Geschrei den Häusern und den Lebensrnitteln zu. Diejenigen unter ihnen, die bei ihrem vorigen Abzüge die Wohnungen in Brand gesteckt hatten, büßten nun durch das unbequeme Lager unter freiem Himmel dafür. Hierauf wurde in der Nacht Demokraten mit einiger Mannschaft gegen die Berge zu abgeschickt, auf denen die Streifpatrouillen, ihrer Aussage nach, Feuer gesehen hatten: denn dieser Mann hatte das Lob, schon öfters in ähnlichen Fällen feine Aussagen der strengsten Wahrheit gemäß eingerichtet zu haben. Er hatte zwar, wie er nach feiner Rückkunft erzählte, kein Feuer gesehen, doch brachte er einen Gefangenen mit, der mit einem persischen Bogen und) Köcher und mit einer Streitaxt, wie sie die Amazonen tragen, bewaffnet war. Auf die Frage, woher er fei, antwortete er: aus Persien;

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 209

1905 - Breslau : Hirt
116. Die gyptische Kultur. 209 seine regelmigen berschwemmungen. Wenn am 21. Mrz die Sonne senkrecht der dem quator steht, dann schmilzt auf den Hochgebirgen, welche die Quellen des Nils tragen, der Schnee, und der Flu fngt allmhlich an zu steigen. Ende Juli tritt er dann aus seinen Ufern und berschwemmt das ganze Land; nach und nach fllt er wieder auf seinen gewhnlichen Wasserstand und hat nun berall einen fruchtbaren Schlamm zurckgelassen. Es ist dies die Erde, die er ans seiner weiten Wandrnng weggesplt hat und nun ablagert. Sie verleiht dem Lande eine staunenswerte Frucht-barkeit. Bald, nachdem Ende September das Wasser sich verlausen hatte, begann die Aussaat; in vier Monaten reifte das Getreide und lieferte einen so reichen Ertrag, da man mit Recht gypten die Kornkammer der Alten Welt nennen konnte. Im Lande wuchsen auer Getreide noch Dattelpalmen, Sykomoren, Feigenbume, aus deren Holze man Mumiensrge fertigte, Papyrus, eine Schilfart, aus der Schreibpapier bereitet wurde, Lotus, Reis, Baumwolle usw. An mineralischen Schtzen hatte das Land Mangel; darum muten Kriegswaffen von fremden Vlkern, namentlich von den Phniziern, bezogen werden. 3. Einteilung des Landes. Im Altertnme teilte man gypten in Ober-, Mittel- und Uittergypten. In Obergypten lagen Syene und Theben, in Mittelgypten Memphis und in Untergypten Sais und Pelufium. 4. Das Volk. Die gypter waren den Semiten stammverwandt und aus Asien eingewandert. Von den dunkelfarbigen thiopiern unter- ' schieden sie sich durch ihre hellbraune Hautfarbe. 116. Die gyptische nltui*1). 1. Religion, a) Gottheiten. Die Religion der gypter war eine Naturreligion. Die Gottheit, deren ordnende Hand in dem Laufe der Sonne, von der alles abhngt, zu erkennen ist, und der König, der die sichernden Anordnungen ans Erden trifft, gehren in der Idee unbedingt zusammen^). Die Götter traten unter abweichenden Namen auf; die vor-uehmsteu sind Ra, Ptah und Ammon; sie bilden aber nur eine einzige Gottheit unter verschiedenen Namens; darum werden ihnen auch dieselben Eigenschaften beigelegt. Der hchste Gott ist nicht der Schpfer, fondern nur der Ordner der Welt. In spterer Zeit verehrte man Osiris, Isis und Horns. Osiris wurde von Typhon (Seth) und seinen 72 Genossen berfallen und gettet. Duncker, Max: Geschichte des Altertums. 5. Aufl. I. Bd. Leipzig 1878. 2) Rauke, Leopold v.: Weltgeschichte. 5. Aufl. I. Bd. S. 11. Leipzig 1896. 3) Mit der Erhebung von Memphis zur Hauptstadt wurde Ptah, der Gott der Stadt, zum Hauptgotte. Als Theben Sitz der Regierung wurde, erlangte der Stadtgott Ammon von Theben die hchste Wrde. Beck u. Dahmen, Lehrbuch fr den Geschichtsunterricht. I.teil. 2.Aufl. 14
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