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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 36

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 36 — Kräuter- und Beerensuchen ihr kärgliches Brot. — In der Lausitz ernährt vorwiegend die Weberei die arme Bevölkerung. Im Elbsandsteingebirge wird der Sandstein zu Bausteinen verarbeitet und auf der Elbe in die steinarmen Gegenden der Tiefebene versandt. Dazu kommen hier große Einnahmen aus dem starken Fremdenbesuche. X. Die Sudeten. Tie Sudeten erstrecken sich vom Elbsandsteinaebirae in südöstlicher Richtung bis zur Oder. 1. Das Riesengebirge ist das höchste unter den deutschen Mittelgebirgen. Wie eine gewaltige Mauer von über 1000 m Höhe steigt sein Kamm von der Nordseite her steil empor. Auf ihm erhebt sich die Schneekoppe bis zu 1600 m Höhe. — Eigentümlich sind dem Riesengebirge die Bauden, das sind einzeln stehende, aus Holz gebaute Häuser, von denen man über 3000 im Gebirge zählt. In ihnen wohnt der Riesengebirgler, um in der Nähe seiner Rinder- und Ziegenherden zu sein, denen die würzigen Kräuter der Bergweiden eine treffliche Nahrung bieten. An das Riesengebirge knüpfen sich viele Sagen. Fast alle erzählen von dem neckischen, aber auch gütigen Berggeiste Rübezahl. Das Hügelland, welches sich am Nordfuße der Sudeten ausdehnt, ist recht fruchtbar; hier gedeiht besonders der Flachs in ganz vorzüglicher Güte. (Leinenweberei.) Das Klima der Sudeten ist rauh. Lange, schneereiche Winter wechseln schroff ab mit kurzen, warmen Sommern. Auf den höchsten Kämmen und Gipfeln gedeiht infolge der Kälte der Wald nicht mehr. 2. Die Oder. Die Gewässer der nördlichen Sudeten sammelt die Oder. Ihre Quelle liegt in Österreich auf dem östlichsten Teile der Sudeten. Nach ihrem Übertritt auf deutschen Boden fließt sie zuerst nordwestlich, dann nördlich. In mehrere Arme geteilt mündet sie bei Stettin in die Ostsee. Xi. Die Norddeutsche Wefeöene. 1. Lage. Von den deutschen Mittelgebirgen bis zur Nord-und Ostsee breitet sich die große Norddeutsche Tiefebene aus. Sie nimmt etwa die Hälfte des Deutschen Reiches ein und wird von der Elbe in einen west- und ostelbischen Teil zerlegt. A. Dastiefland westlich der Elbe. Es bildet eine fast ebene Fläche, die sich ganz allmählich zur Nordsee abdacht. Der südliche Teil der Ebene, der sich von der Elbe bis zum Rheine am Fuße der Gebirge entlang zieht, ist sehr fruchtbar, der mittlere Teil dagegen unfruchtbar. Er wird gebildet aus

2. Schulj. 4 - S. 34

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 34 Schiefer, Porzellanerde und Eisen haben mancherlei Gewerbe zur Entwicklung gebracht. Die fleißigen Bewohner arbeiten m Glashütten, Porzellan- und Gewehrfabriken. In Sonneberg und Umgegend werden große Mengen von Spielwaren angefertigt. In den Sommermonaten bringt der starke Fremdenverkehr ein reges Leben in das Gebirge. .. . 3. Das Thüringer Hügelland liegt nördlich vom Thurmger Walde. Im Süden der fruchtbaren Goldenen Aue erhebt sich der sagenumwobene Kyffhäuser (Kaiser Friedrich Rotbart). Jetzt krönt ein gewaltiges Kaiser Wilhelm-Denkmal den Gipfel. Die Bewohner des fruchtbaren Hügellandes beschäftigen sich vorwiegend mit Gemüse-, Obst- und Getreidebau. Letzterer ist besonders lohnend in der Goldenen Aue. 4. Der Harz. Zwischen Saale und Leine, der Goldenen Aue und der Norddeutschen Tiefebene liegt der Harz; er zieht von Süd. osten nach Nordwesten. Der niedere südöstliche Teil heißt Unterharz, der höhere nordwestliche Oberharz. Auf der großen Hochflache des letzteren erhebt sich der sagenreiche Brocken zu einer Höhe von 1140 m. — Da der Oberharz hoch und frei liegt, ist sein Klima rauh und reich an Niederschlagen. Besonders viel Nebel, Regen und Schnee hat der Brockengrpfel. Im Unterharze, der tiefer und geschützter liegt, ist das Klima milder. — Infolge der häufigen Niederschläge bildet der Harz das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Zur Saale fließt die Bode, deren Hauptquelle aus dem sumpfigen Brockenfelde liegt. In einem Tale, das von steilen Felsen eingerahmt ist, eilt sie dem Tieflande zu. Da, wo sie die Harzberge verläßt, erheben sich links die Roßtrappe, rechts der Hexentanzplatz. — In den Kalkfelsen des Bodetales finden sich bei Rübeland mehrere Höhlen mit Tropfsteinbildungen. (Bau-manns- und Hermannshöhle). — Nach Norden fließt die Oker. Sie entspringt auf dem Bruchberge und berührt auf ihrem Laufe durch das Tiefland die Städte Wolfenbüttel und Braunschwerg. Des rauhen Klimas wegen beschränkt sich auf dem Oberharze der Ackerbau auf den Anbau der Kartoffel. Über % des Bodens ist mit Nadelwald bedeckt, zwischen dem aber große Weideflachen liegen. In den Flußtälern sind zahlreiche Sägemühlen und Holzschleifereien angelegt. Die weiten Hochflächen des Unterharzes sind entweder mit Laubwald bewachsen, oder sie dienen dem Getreidebau; doch gibt dieser nur an den milderen Abhängen und in den Tälern lohnenden Ertrag. Oberharz wie Unterharz bergen in ihrem Innern Silber, Kupfer, Blei und Zink. In den weiten Wäldern des Oberharzes verdienen viele Leute als Waldarbeiter, Köhler, Holzfuhrleute, Kräuter- und Beerensucher ihr Brot. — Goslar, Klausthal und Zellerfeld sind die Hauptsitze

3. Das Alterthum - S. 90

1874 - Paderborn : Schöningh
— 90 — des Landes wiesen die Bewohner nachdrücklich auf das Meer hin; da im eigentlichen Griechenland kein Ort mehr als 30 Meilen vom Meere entfernt liegt, so erstreckten sich die wohlthätigen Folgen der Meeresnähe auf alle Landschaften. Die Schiffahrt im ägäischen Meere wurde noch besonders durch regelmässige Winde, die Etesien, welche sich, die zwei Wintermonate ausgenommen, das ganze Jahr hindurch des Morgens von der thracischen Küste erheben und den grössten Theil des aegaeischen Meeres bestreichen, und des Nachts in umgekehrter Weise durch einen leichten Südwind befördert; auch die reiche Inselwelt und die durchsichtige Luft, welche den Schiffenden weithin die festen Zielpunkte gewahren lässt, unterstützten mächtig den Verkehr zur See. Die Gebirge der Balkanhalbinsel stehen durch die dina-rischen Alpen mit den Ostalpen in Verbindung. Den Hauptstock des Gebirges bildet der S card us, an ihn schliesst sich der rauhe Orbelus mit dem Rho dope, welcher Thracien und Macedonien schied, und nordöstlich von den Quellen des Strymons an der Hämus oder Balkan, welcher Thracien und das untere Mösien von einander trennte. Die südliche Fortsetzung des Gebirges beginnt gleichfalls vom Scardus und erstreckt sich in ununterbrochenem Zuge bis zum Vorgebirge Taenarum und der Insel Cythera; aber durch vielfache Querriegel erhält die Gliederung des Gebirges eine grosse Mannigfaltigkeit. Die Wurzel der griechischen Gebirge ist derlacmon, dessen südliche Fortsetzung der Pindus, die Wasserscheide zwischen dem aegaeischen und adriatischen Meere ist. 1. Die Gebirge von Nordgriechenland Der Pindus entsendet an seinem Nordende zwei Querriegel, nach Osten die cambunischen Berge (5000') mit dem 9160' hohen Olympus, dem höchsten Berge von Hellas, nach Westen die ceraunischeu (v. xegavvog, d. Donner) Berge mit dem scharf ins Meer vorspringenden, der Schiffahrt gefährlichen acroceraunischen Vorgebirge. In gleicherweise entspringen am Südende des Pindus von dem hohen Bergkegel Tymphrestus (7112') zwei östliche Querriegel, der Othrys und der Oeta mit seiner Fortsetzung, dem Cnemis. Das Oetagebirge tritt bis hart an das Meer heran; ehemals liess der Weg an der engsten Stelle bei den Thermo-

4. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 2

1880 - Potsdam : Stein
tiorgcfdudite: Die Urbewoüner. Seit der Völkerwanderung sind die Germanen östlich der Elbe und Saale verschwunden und an ihre Stelle Slawen getreten, und zwar wohnen 1. zwischen Elbe, Saale, Böhmer Wald und Oder: a) Obotriten (Mikilinburg) und Polaber (Raeisburg). b) Milzen oder Liutizeu (Wenden) in Brandenburg bis nach Vor- pommern hin. c) Sorben zwischen Saale und Bober, darunter Dalemincier im Erzgebirge, Lnsitzer in der Niederlausitz, Milzener in der Oberlausitz. d) Cechcn in Böhmen; 2. zwischen Oder und Weichsel: a) Pomeranen (vom Meer bis Netze). b) Lechen oder Polen (südlich der Netze bis zu den Karpathen).

5. Schaumburgische Geschichte - S. 62

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 62 — 3. Der Nesselberg. Einst hausten hier im Wesertale zwei gewaltige Riesen. Die Erde erbebte, wenn einer von ihnen nieste, und Pfützen entstanden bei jedem Fußtritt, wenn sie bei Regenwetter ausgingen. Der eine wohnte im Paschenberge und hatte zur Bedienung einen Zwerg, der andere wohnte auf dem gegenüberliegenden Borberge. Ihr Brot backten sie gemeinschaftlich in einem Ofen. War der heiß und wollte einer backen, so kratzte er im Trog, worauf der andere herbei kam. Als einst Backetag war, hörte der Borbergsriese schon früh ein ganz gewaltig Schruppen. Er nahm daher seinen Teig und trug ihn hinüber, fand aber den andern Riesen noch ruhig auf der Seite liegen. „Ei ei, Kamerad, was ist denn das, ich hörte doch das Schruppen?" so sprach der Borbergsriese. Der Paschenberger aber spricht: „Da habt Ihr Euch geirrt, mich stach nur just ein Floh, da hab' ich mich gekratzt, der Ofen ist noch lange nicht heiß." Da blies der Borbergsriese seine Nüstern auf und tät gewaltig schnaufen. Wütend wirft er feinen und den andern Teig dann dicht vor des Ofens Flammen und geht eilends fort, auch der Zwerg huscht ängstlich in eine Felsenspalte. Als der Borbergsriese an den linken Strand der Weser kam, schüttelte er aus seinen Schuhen Sand und Erde, woraus der Hünenbrink bei Fuhlen entstanden ist. Doch aus dem Teig vor dem Paschenberge wurde der Berg, worauf die Schaumburg steht. 4. Der Papenbrink. Der Papenbrink erhielt feinen Namen durch folgende Begebenheit. In Kleinbremen lebte einst ein frommer Pape (Pastor), der ging häufig auf den Papenbrink. Eines Tages, als er ebenfalls dort auf und ab ging und über feine nächste Predigt nachdachte, trat der Versucher zu ihm und wollte nicht von ihm lassen. Da packte endlich der Pape in Gottes Namen den Unhold mit dem Pferdefuß und warf ihn in einen am Papenbrink befindlichen Teich, aus welchem der Teufel sich mit großer Mühe und Not endlich rettete, so daß er noch mit dem Leben davonkam. Seit dieser Zeit heißt der Teich „Teufelsbad" und der Berg „Papenbrink."

6. Delphi und Olympia - S. 5

1890 - Breslau : Wohlfarth
Delphi. I. Beschreibung der Örtlichkeit. Das Thal des Kephissos, der die Landschaften Doris, Phokis und Jböotien in der Richtung von Westen nach Osten durchfließt, wird in seinem oberen Teile südlich durch ein hohes und breites Massengebirge, den Parnaß, begrenzt. Derselbe ist nach drei Seiten hin vollständig abgeschlossen, nur im Nordwesten zieht sich ein Kamm nach dem Oeta hin. Während in den unteren Teilen meist der nackte Kalkstein zu Tage tritt, sind die höheren mit dichten Tannenwäldern bedeckt; darüber streben wieder kahle 'Wände und mehrere Gipfel empor, die den größten Teil des Jahres über mit Schnee bedeckt sind. Die höchste Spitze erhebt sich bis zu einer Höhe von 2458 m. Nach dem Korinthischen Golf zu im Süden ist dem Parnaß ein niedriger, teilweise wohl bewaldeter Gebirgszug, die Kirphis, vorgelagert, dessen Fortsetzung im Osten sich nach dem böotischen Helikon hinüberzieht. Parnaß und Kirphis sind durch das schmale Thal des alten Pleistos von einander getrennt. Sein Bett ist den größten Teil des Jahres über trocken, weshalb er jetzt, wie noch manche andere Ströme Griechenlands, den Namen Xeropotami, d. h. trockener Fluß, führt. Hoch über seinem rechten Ufer in einer Thalschlucht d^ s steil abfallenden Parnaß liegt Delphi, die uralte berühmte Kultusstätte des Apollo.

7. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 10

1889 - Breslau : Wohlfarth
10 Einleitung. scheidet die Thäler der beiden Athen im Westen und Osten umgebenden Flüsse, Kephisos [Krjyiffog] und Ilissos [7/U aaö c] von einander; beide sind überaus wasserarm. Der Kephisos entspringt aus einigen stets fließenden Quellen am südwestlichen Fuße des Brilet-tos, bei der nach ihm benannten Ortschaft Kephisia [Kycpi aiä], von wo er sich zuerst westlich wendet und dann, nachdem er einige während der Regenzeit Wasser enthaltende Gießbäche vom Parnes her aufgenommen, in südlicher Richtung durch die Ebene westlich von Athen fließt. Flier wurde im Altertum (wie dies auch jetzt noch geschieht) in der Nähe der Stadt sein Wasser durch zahlreiche Kanäle zur Bewässerung der Gärten und Baumpflanzungen abgeleitet, so daß er, wenigstens im Sommer, nicht zum Meere gelangt.1) — Noch wasserärmer ist der Ilissos. Er entspringt am nördlichen Fuße des Hymettos, erhält in der Regenzeit einige Zuflüsse von der Westseite des Berges und fließt dann in südöstlicher Richtung durch die Ebene; nordöstlich von der Stadt mündet in ihn der freilich meist trockene Eridanos [’Hgidav og], der aus einer Schlucht der Westseite des Hymettos herabkommt. Nachdem der Ilissos dann noch das Wasser der Quelle Kallirrhoe aufgenommen (s. unten S. x 6), zieht er sich südlich um die Stadt herum und verschwindet dann vollständig in dem dürren Erdreich südwestlich vom Museion. Dem unter solchen Umständen in Athen vorhandenen "Wassermangel konnte nur durch Brunnen und zahlreiche Wasserleitungen abgeholfen werden (B' 252 ff., Loli. 295 ff.). Attika erfreut sich eines herrlichen Klimas: die Luft ist im höchsten Grade fein, rein und durchsichtig, die Strenge der Jahreszeiten durch den in allen Teilen der Landschaft fühlbaren Einfluß des Meeres gemildert; im Sommer, wo die Hitze allerdings bedeutend, aber doch bei weitem nicht so drückend ist, wie in dem geschlossenen Thalkessel Böotiens, erhebt sich regelmäßig bald nach Mittag ein leiser aber kühlender Seewind, im Winter fällt wenigstens in der Ebene nur selten Schnee, und nur ausnahmsweise sinkt das Thermometer unter den Gefrierpunkt. Nach den sorgfältigen Wetter - Beobachtungen des um die Kenntnis der ’) Strabo Ix p. 400; vgl. Sophokl. Oed. Colon, v. 686 ff.

8. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 18

1886 - Danzig : Gruihn
— 18 — Das Riese,Igebirge hat ganz kahle Kuppen; die Gehänge und niedern Joche tragen meistens Nadelholz. Über der Höhe von 1100 m wächst nur noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer, das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei niedliche Sachen verfertigt. Auf den höchsten Punkten finden wir nur noch Flechten (Teufelsbart), isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber viele zerstreutliegende hölzerne Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Sennhütten auf den Alpen, nnr daß man einige derselben auch im Winter bewohnt (Winterbauden). Die Baudenbewohner treiben Rindvieh- und Ziegenzucht. — Um Johannis wird gewöhnlich das Vieh ans den Ställen „zu Berge getrieben" Beim Schalle langer hölzerner Schalmeien, Hellahörner genannt, bei fröhlichem Gesänge und dem Geläute der Glocken, deren jedes Rind eine am Halse trägt, treibt man die Herden zu den Sommerbauden in das Hochgebirge. Hier weidet das Vieh 14 bis 15 Wochen lang. In dieser Zeit wird viel Butter und Käse gemacht für den eigenen Bedarf und für auswärtigen Absatz. — Der Berggeist Rübezahl beherrscht nach der Volkssage das ganze Gebirge. Flüsse: Die Oder nimmt rechts die Malapane und Bartsch, links die Glatzer Neiße, Katzbach, den Bober mit dem Queis und die Lausitzer Neiße auf. — Erwerbsquellen: Schlesische Steinkohlen, schlesischer Kalk und Grünberger Weintrauben sind besonders merkenswert. — Der Bergbau ist bedeutend. Die Provinz liefert auch Blei, Zink zc. Im mittleren Schlesien ist der Zuckerrübenbau bedeutend. Spinnerei und Weberei werden besonders an den östlichen Vorbergen des Riesengebirges betrieben. — Die Regierungsbezirke heißen Oppeln, Breslau, Liegnitz. Oppeln, a. d. Oder, hat viele Fabriken. Königshütte, Mittelpunkt eines Bergbau- und Hüttenbezirks. Kosel, a. d. Oder. Ratibor, a. d. Oder. — Glei-witz und Tarnowitz haben in der Umgegend viel Bergbau und Hüttenwerke. Neiße, a. d. Glatzer Neiße, Festung. — Breslau, a. d. Oder (299), hat eine Universität, führt den Titel „Haupt und Residenzstadt", ist der Sitz eines Fürstbischofs und der größte Handelsplatz Schlesiens. Die vieltürmige Stadt überragt die fruchtbare mittelschlesische Ebene. Schweidnitz, a. d. Weistritz, in der Nähe der Zobten (700 mh.) Glatz, a. d Neiße, Festung in der Grafschaft Glatz. Langenbielau, das größte Dorf Preußens. — Lteguitz, a. d. Katzbach, treibt in der Umgegend starken Gemüsebau. Glogau, a. d. Oder, Festung. Grünberg, treibt starken Weinbau. Görlitz, a. d. Neiße (55), in der Nähe der Berg Landskrone. Hirschberg, am Bober, treibt großen Leinwandhandel. In der Nähe der Badeort Warmbrunn. Schlachtorte: Leutheu, bei Breslau; Mollwitz, bei Brieg; Wa hlsta dt, bei Liegnitz; H ohensriedeberg, südlich von Liegnitz. 15. Die Provinz Bafyftn. 25000 qkm; fast 2v2 Mill. Einw. Lage. Sachsen liegt westlich von Brandenburg im Gebiet der mittleren Elbe und Saale. Boden: Alles bessere Ackerland befindet sich in der Nähe der Elbe. Sehr fruchtbar ist die Wische, ein Niederungsgebiet im Kreise Osterburg. An der Unstrut und Helme liegt der Thalgrund „goldene Aue" Die Saalegegenden gehören zu den fruchtbarsten Teilen der Provinz. Gebirge sind: der Harz mit dem Brocken (1100 m H.) und im Süden der Thüringerwald. — Die Hälfte dieser Provinz ist Gebirgsland. Der Harz dehnt sich zwischen der Saale und Leine aus und zerfällt in den Ober- und Unterharz. Der Oberharz, welcher der westliche und höher gelegene Teil ist, hat ein rauhes Klima, so daß Obst und Getreide nur dürftig gedeihen. Doch giebt es hier Nadelwaldungen und Silberbergwerke. Ein alter Trinkspruch daselbst lautet: „Es grüne die Tanne; es wachse das Erz! Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz." — Der höchste Berg des Harzes ist der Brocken. Haben wir denselben bestiegen, so kann man im Sommer wohl das Schauspiel haben, daß in den tiefer ziehenden Wolken ein Gewitter losbricht, dessen Blitze unter uns zucken. — In der Nacht auf den 1. Mai ziehen nach der Sage die Hexen auf den Brocken (Blocksberg), und führen zu Ehren des Teufels, auf Besenstielen reitend, den Hexentanz auf. — Der

9. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 251

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 251 — eine Gegend, die noch heute meilenweit mit dem dichtesten Walde bedeckt ist. Es war der Teutoburger Wald1), den die Römer vor sich hatten. Wohl mochte manchem römischen Soldaten das Herz tlopfen, wenn er in diese düstere Landschaft hinabsah, wohl mochte auch dem Barns eine düstere Ahnung aufsteigen von dem, was ihm bevorstand, wenn er sich der Worte des Segest erinnerte, der ihn vor Armin und seinen Mitverschworenen gewarnt. Und doch mußte man in dieses Waldesdnnkel eintreten, wenn man seinem Ziele entgegengehen wollte. Der Regen strömte vom Himmel herab und weichte den fetten Boden auf. Bäume mußten gefällt, Wege gebahnt, Brücken angelegt werden. Unmöglich konnte man den ganzen Weg nach der Weser zurückmarschieren. Auch uach irgend einer Richtung links oder rechts durchzubrechen, war nicht möglich, weil nach beiden Seiten hohe Vergzüge den Weg versperrten. Varns mußte die Längenrichtung der Berge innehalten. Und so blieb denn gar keine andere Wahl, man mußte auf der Südseite des Burgergebirges hinziehen. Es war auch gar nicht mehr weit bis Iburg, keine l1/» Meile, und man war in der westfälischen Ebene angelangt. Dann aber war man aller Schwierigkeiten des Marsches überhoben. Bereits konnte man, wenn der Sturm die Wolken lichtete und auf kurze Zeit einen Durchblick durch den Regen gestattete, wahrnehmen, wie in einiger Entfernung nach Südwesten hin die südliche Gebirgswand sich wieder senkte und einen Durchlaß zu gewähren schien. Das war der Paß von Iburg. Warum sollte man aber auch in Sorge sein? Deutete doch bisher keine Spur daraus hin, daß etwas Schlimmes bevor- stand. Kein Feind hatte sich bislang gezeigt. „Noch immer herrschte der Friede." So wurde denn der Weg durch den Teutoburgerwald angetreten. Indessen bald steigerten sich die Unbequemlichkeiten des Marsches; es waren Schluchten zu überwinden, u. a. das Dütetal, Bäche und Tiefen zu überbrücken. Dazu wurde der fette Lehm des Bodens infolge des Regens immer weicher und im Walde klebrig. Der ganze Zug erstreckte sich mehr als eine Meile in die Länge. Zwischen den engen Bergwänden kam das vordere Ende des Heeres bereits in die Nähe von Iburg. Da gewahrte man gerüstete germanische Krieger. Die Römer glaubten, _ *) Knoke, „Kriegszüge des Germaniens", S. 152 ff., leitet den Namen ^entoburg aus Dütegebirge ab; die Düte ist der bedeutendste linke Sieben-fluß der Hase; dieselbe entspringt etwa 1 Meile nordöstlich von Iburg, fließt ans der Nordseite des Burgergebirges entlang und ergießt sich 1 Meile unter-l)alb Osnabrück in die Hase. Die Bezeichnung „Teutoburger Wald", d. i-Tüteburger- oder Töteburgerwald, die die Römer diesem Stück beilegten, ist später auf den ganzen ausgedehnten Bergzug übertragen worden, ist also ein spaterer geographischer Begriff, dem noch heutzutage im Volksmunde besondere Namen für die einzelnen Abschnitte des Gebirgszuges gegenüberstehen.

10. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 2

1902 - Leipzig : Roßberg
Man unterscheidet zunächst zwei große Gruppen: die Westund die Ostgermanen. Jene wohnten längs des Rheins bis in die Elbgegenden; sie gewöhnten sich nach der Absperrung der Grenzen durch die Römer allmählich an ein seßhaftes Leben. Diese hausten unstet in den weiten Ebenen vom linken Ufer der Elbe bis zum rechten Ufer der Weichsel als Nomaden und blieben fortwährend zur Auswanderung geneigt. Von den Westgermanen sind die wichtigsten-, die Bataver im Rheindelta, die Friesen von der Rheinmündung bis zur Ems, die Sugambrer an der Sieg, seit dem Jahre 8 v. Chr. am linken Rheinuser südlich von den Batavern, die Ubier an der Lahn, später in der Gegend des heutigen Cöln, die Chatten um Werra und Fulda, die Cherusker am Nordabhange des Harzes bis zum Teutoburger Wald (Osning), die Hermunduren nördlich und südlich vom Thüringer Wald. Zu den Ostgermanen gehören u. a. die Markomannen in Böhmen, die Vandalen in Schlesien, die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden an der unteren Elbe um Lüneburg, die Burgunder in Posen, die Goten in Ostpreußen. . t o 4. Natur des Landes. Die Germanen waren tu das Urwald gebiet der norddeutschen Tiefebene gelangt und hatten dasselbe allmählich in seiner ganzen Ausdehnung in Besitz genommen, später — nach dem Abzüge der Kelten — auch die ebenfalls von Urwald bedeckten mitteldeutschen Gebirgszüge. Die Römer — unter ihnen besonders Cäsar und später Tacitus -geben grausige Schilderungen von den Schrecknissen Germaniens, besonders von der deutschen Nordseeküste. Unermeßliche Wälder, in denen nicht zurechtzufinden war, undurchdringliche Sümpfe, zwischen denen nur schmale, schwer auffindbare Pfade liefen, ungeregelte Ströme, die weithin die User überschwemmten und dann ganze Wälder entwurzelter Riesenbäume mit sich führten, dichte Nebel und häufige, schwere Niederschläge, und an der Küste zahlreiche, gefährliche Sturmfluten — das sind die Schilderungen Deutschlands bei den Römern. 5. Äußere Erscheinung und Charakter der Germanen. Die Römer rühmen an den Germanen die hohe Gestalt, den mächtigen Gliederbau. das wildblickende, blaue Auge, das blonde, bei den Männern rötliche, bei den Frauen blaßgelbe Haar. Der gewaltigen Kraft ihrer durch Jagen und Schwimmen gestärkten und abgehärteten Körper entsprach der unwiderstehliche Mut, der vor keiner Gefahr zurückschreckte, sowie die Tapferkeit, die den höchsten Genuß des Lebens in wildem Kampfgetümmel fand. Kriegerischen Geist atmete das ganze Leben des Volkes, auch der Frauen; denn in der Waldwildnis lernte das heranwachsende Mädchen sich mit der Axt des plötzlich nahenden, reißenden
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