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1. Geschichte des Altertums - S. 16

1889 - Wiesbaden : Kunze
16 Erster Abschnitt. finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen. Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. §. 5. du ägtjpfec. 1. Land und Volk. Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere

2. Das Alterthum - S. 64

1873 - Coblenz : Baedeker
64 Theben. §. 24. höchsten, 2—3 Wochen dauernden Wasserstande das ganze Thal bis an die einschliessenden Bergketten, und lässt einen fruchtbaren Nieder- schlag von Schlamm zurück. So ändert sich dreimal im Jahre die Physiognomie des merkwürdigen Landes: im Frühjahre ist es eine dürre, heisse Wii^te mit klaffendem Boden; im Sommer gleicht es fast einem See, aus welchem die Stjjdte und Dörfer wie Inseln in einem Archipel hervorragen, und in welchem die Communication von Ort zu Ort auf schmalen Dämmen oder vermittelst Barken geschieht; im Spätherbste verwandeln sich die reich getränkten Fluren bald in üppige Getreide- felder. Zur gehörigen Vertheilung dieser Wassermasse, nament- lich in entferntere Theile des Thaies (wovon bei dem Mangel an Regen die Fruchtbarkeit ganz abhängig ist) wurden schon im hohen Alterthum künstliche Seen, wie der (später durch Ablagerung des Ndschlammes wieder angefüllte) Moeris an der Westseite, gegraben und mit Schleusen und Schöpfmaschinen versehene Can äle angelegt. Durch solche weise Vertheilung der flüssigen durch die feste Form hat das alle Cullurvolk der Aegyplier das sandige Thal aus einer Wüstenei in die erste Korn- kammer der Erde und in die reichste Culturlandschaft umgewandelt. Aegypten. Man unterschied im Alterthum Ober-, Mittel- und Unter- ägypten. Schon in Nubien, noch mehr aber in Oberägypten, hat sich eine fast ununterbrochene Reihe von Denkmälern der altägyptischen Baukunst erhalten, die eben sowohl durch ihre Menge und Grossartigkeit, als durch ihre Ausschmückung mit Bildwerken und bedeutungsvollen Hieroglyphen, sowie durch ihr drei- bis viertausendjähriges Alter den ersten Rang unter allen bekannten Bauwerken der Erde einnehmen. Von der unschein- baren Nilinsel Philae (an der Grenze Nubiens, Syene gegenüber), welche auf kleinem Raume die am besten erhaltene Ruinengruppe Aegyptens einschliesst, abwärts folgen zahlreiche Tempelgruppen bis zu der alten Königsstadt Theben (ixaro^tvxcu bei Homer, wegen der zahlreichen hohen Thorgebäude oder Pylone?), deren Ueberbleibsel noch heute das ganze (hier 2 M. breite) Thal aus- füllen und deren Todtenstadt mit ihren Grüften sich tief in die westliche Gebirgskette erstreckt'). Auf der Ostseite des Flusses sind die ältesten Bauwerke Thebens. Bei dem heutigen Dorfe Karnak findet sich auf einer künstlichen, gegen die Ueberschwemmungen gesicherten Terrasse das Nationalheilig— thum in der Glanzperiode Aegyptens, der Tempel des Ammon, welcher ') S. Pütz, histor.-geogr. Schulatlas, Iii. Füatt, den mitllern Carton links.

3. Die alte Geschichte - S. 46

1872 - Münster : Coppenrath
46 1 sie weiter auseinander und verflachen sich allmlig in eine vllige Ebene, in welcher sich der Nil in zwei Hauptarme theilt. Am Aueflusse des weltlichen Armes lag Canpus, das heutige Raschid ober Rosette, am Ausflusse des stlichen Pelusrum, das heutige Damiette. Beide Städte liegen ungefhr 50 Stunden auseinander. Das Land zwischen diesen beiden Nilarmen bildet ein groes Dreieck, welches wegen seiner Aehnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta, zz, selbst Delta genannt wurde. Der Nil ist der grte Wohlthter dieses Landes. In dem engen, rechts und links von den Wsten und Bergen einge-schlossenen Thale ernhrt er an seinen beiden Ufern eine groe Bevlkerung ganz allein und ernhrt sie reichlich. Der Regen ist in Aegypten eine Seltenheit, und ohne die segenvollen Flmhen des Nil wrde auch hier alles eine de Wste sein. In der Zeit, wo alle anderen Flsse das meiste Wasser haben, von Dezember bis April, fliet er mit einer migen Wassermenge ruhig und langsam in seinem Bette daher. So-bald ober im April in der heien Zone, in welcher die Nilquellen sind, die Regenzeit beginnt, fngt er an zu steigen und steigt immer hher und hher. Im August tritt er endlich aus seinen Ufern und berschwemmt die ganze Tyalflche sammt dem Delta. Bis zum Oklvber gleicht dann Aegypten einem groen See, aus welchem die Städte wie Inseln hervorragen, und auf welchem die Menschen zu Tausenden in Schiffen und Booten vergngt umherschwimmen. Freude und Glckseligkeit herrscht dann im Lande umher; nie werden den Gttern so viele und so kostbare Opfer gebracht. Denn wo er gestanden hat, lt er einen fetten Schlamm zurck, und der Same, welcher in den so bewsserten und gedngten Boden ausgestreuet wird, lohnt hier reichhaltiger, als in anderen Lndern bei dem sorg-samsten Ackerbau. Im Dezember steht das Getreide schon hoch, und der Flachs blhet; im Januar schlgt der Weinstock aus, im Februar blhen die Orangen, im Mrz beginnet und im i

4. Die neue Zeit - S. 16

1877 - Leipzig : Brandstetter
16 aufnahm und mit großem Eifer fortführte. Er ließ auf Guinea Kolonien und Festungen anlegen, und sandte von dort Schiffe auf weitere Ent deckungen aus. So drang man 300 Meilen südlich über den Aequatoc hinaus und sah mit Freuden, daß Afrika gegen Süden sich nicht erweiterte, wie es auf allen Karten abgebildet war, sondern daß es gegen Südosten sich immer mehr abschräge. Da ward die Hoffnung reger als je, die südlichste Spitze von Afrika zu erreichen, diese zu umschiffen, und so herum Zur See nach Ostindien zu fahren. Ein kühner Mann, Bartholomäus Diaz, wagte den Versuch; er schiffte immer weiter nach Süden, entdeckte 200 Meilen neuen Landes und erreichte (1486) glücklich die Südspitze von Afrika, auf welcher er ein Kreuz errichtete. Doch seine Soldaten und Matrosen glaubten nun, an dem Ende der Welt zu sein und ihrem gewissen Untergange entgegen zu fahren; dazu wütheten die Stürme, die noch jetzt an dieser Spitze sehr gewöhnlich sind, so heftig, daß der wackere Diaz sich entschließen mußte, nach Lissabon zurückzukehren. Er nannte das Südende Afrika's das „Vorgebirge der Stürme". Sobald aber König Johann Ii. die frohe Nachricht erhielt, rief er voll freudigen Vertrauens: „Nein, wir wollen es das Vorgebirgedergutenhoffnung nennen." Und dieser Name ist mit Recht der herrschende geblieben, da Johann's Hoffnung so schön erfüllt wurde. Der König hatte um diese Zeit zwei beherzte Männer, die zugleich des Arabischen kundig waren, an den König von Abyssinien gesandt, von dessen Existenz man gehört hatte; wo möglich sollten sie ein Handels-bündniß mit ihm schließen. Sie reiseten über das Mittelländische Meer nach Kairo, und von dort mit einer Karawane nach Aden am Rothen Meere. Hier trennten sie sich. Der Eine ging nach Abyssinien, ward aber unterwegs erschlagen; der Andere schiffte sich nach Indien ein, sah das herrliche Land mit seinen Augen, besuchte Kalikut und Goa, und kam glücklich nach Portugal zurück. Er konnte nicht Worte genug finden, den Reichthum Indiens zu schildern, und das erregte den Portugiesen neuen Muth, den Weg zur See nach dem gepriesenen Lande zu finden. Doch Johann starb; sein Nachfolger Emanuel aber rüstete vier Schiffe aus und übergab sie dem muthvollen Seefahrer Vasko de Gama, um mit ihnen die Umschiffung Afrika's zu versuchen. Gama war frohen Muthes, nicht aber seine Mannschaft, die im Ganzen aus 160 Mann bestand; diese fürchtete einen gewissen Tod und suchte durch Fasten und Beten den Zorn des Himmels zu besänftigen. Den 8. Julius 1497 ging die Flotte unter Segel. Vasko de Gama kam aber gerade in der ungünstigsten Jahreszeit an das Kap, denn die Stürme waren so fürchterlich, daß sie seine Schiffe jeden Augenblick in den Abgrund zu schleudern droheten. Noch furchtbarer drohete aber die Verzweiflung seiner Leute, welche den tollkühnen Urheber ihrer Gefahr und Todesangst mehr als einmal über Bord werfen wollten. Gama jedoch blieb unerschütterlich ruhig und fest, und überwand durch seine Standhaftigkeit alle Gefahren; er ließ die widerspenstigen Seeleute in Ketten werfen und stellte sich selbst an's Ruder.

5. Geschichts-Bilder - S. 2

1878 - Langensalza : Greßler
und in trocknen die schwache Fluth verstärkte. Wenn er im August, wo der Nordwind seine Fluthen hemmt, schnell anwuchs, so wurde er von Allen beobachtet; Ausrufer verkündeten die Höhe des Wasserstandes, die Schleusen wurden geöffnet, man überließ sich dem Taumel der Freude; Schiffe mit Guirlanden geschmückt und mit zahllosen Menschen besetzt durchschnitten unter Musik die Fluthen, Alles eilte in die Tempel der wohlthätigen Gottheiten. Wenn es bei uns Winter ist, so entfaltet in Aegypten die Natur ihre ganze Fülle und Fruchtbarkeit. Alle Felder sind mit einem Ueberfluß von Erzeugnissen bedeckt, davon auch die fruchtbarsten Länder keinen Begriff geben. So lange diese Jahreszeit dauert, ist Aegppten von einem Ende zum andern eine prachtvolle Wiese, ein Blumenfeld, ein Aehrenmeer. Das Wasser friert hier niemals, den Schnee kennt man nicht und die Bäume sind immer grün, da die abfallenden Blätter sogleich von nachwachsenden frischen ersetzt werden. Man kann drei- bis viermal ernten im Jahre. Man theilt Aegypten in drei Theile: 1) Oberägypten, mit der ehemaligen Hauptstadt Theben, wegen ihrer Größe und ihrer vielen Paläste die Hundertthorige genannt. — 2) Mittelägypten, mit der Hauptstadt Memphis Sie lag auf dem westlichen Ufer des Nils. Jetzt sind keine Spuren dieser Stadt mehr vorhanden. — 3) Unterägypten, mit dem fruchtbaren Delta, in welchem noch jetzt die Stadt Alexandria liegt. Auch das Land Gosen, wo Jakob mit.seinen Söhnen sich niederließ, lag in dem Nildelta. — Aegypten ist wahrscheinlich von Aethiopien her bevölkert worden. Der erste Staat soll Meroe — in der Gegend, wo die Zweige des Nil sich zu einem Fluß vereinigen — gewesen sein. Von hier aus folgten die meisten Kolonisten dem Laufe des Nil, einige aber wandten sich nach der Oase Ammonium, die westlich von Aegypten in der libyschen Wüste liegt, und gründeten daselbst das berühmte Orakel des Jupiter Ammon. — Die alten Aegyptier waren gute Ackerbauer, doch verstanden sie auch aus der Byssusstaude feine Gewänder und aus der Papyrusstaude taugliches Papier zu bereiten. In der Naturkunde waren sie nicht unerfahren; ebenso wurde Rechnen und Feldmeßkunst betrieben. Das alte Aegypten, dieses einst so bevölkerte und blühende Land, zählte ehemals gegen 7 bis 8 Millionen Bewohner (also 9 bis 10,000 aus die Quadratmeile), jetzt enthält es höchstens 5 Millionen, die sich keineswegs in beneidenswerthen Verhältnissen befinden. Baudenkmäler der alten Aegyptier.^) Aegypten ist das Land der Wunder; sein Himmelsstrich, seine Fruchtbarkeit, seine mancherlei Erscheinungen und endlich auch seine *) Nach Kutzner, Schacht u. A.

6. Das Alterthum - S. 53

1874 - Paderborn : Schöningh
— 53 — Aethiopien, Cyrenaica, das Gebiet von Carthago, von den Römern später Africa propria genannt, Numidien und Mauretanien. Das ganze übrige Afrika fassten sie unter dem Namen des inneren Libyen zusammen. Die ungünstige Küstengliederung des Erdtlieils, die Natur des südlichen Hochlandes, welche die Entwickelung bedeutender Ströme erschwerte, die weithin ausgedehnte glühend heisse Sandwüste, welche jede Verbindung zwischen dem Nordrande und dem Innern fast unmöglich macht, verhinderte die schnelle Verbreitung der Menschen über diesen Erdtheil. 1. Der Nordrand. Von der Strasse von Gibraltar bis zum Promontorium Mercurii oder Hermaeum (j. Cap Bon) bot die Küste, steil aus dem Meere aufsteigend und nur für wenige schlechte Häfen Raum gebend, schon früh eine günstige Gelegenheit zur Seeräuberei. In einer Bucht zwischen dem schönen Vorgebirge (Pr. pulcrum) und dem hermäischen lag in der günstigsten Lage inmitten des mittelländischen Meeres Carthago, die berühmte Pflanzstadt von Tyrus. Die Küste macht dann einen mächtigen Bogen, dessen äusserste Punkte 120 Meilen von einander abstehen. Hier lag die kleine und die grosse Syrte, jetzt die Baien von Kabes und Sydra, deren sandige und flache Küsten schon im Alterthum von den Schilfern gefürchtet waren. Oestlich von der grossen Syrte tritt das Hochland von Bar ca, die Cyrenaica der Griechen, mit waldbekränzten Bergen hart an das Meer. Die ägyptische Küste dagegen ist flach, und nur die langen sandigen Nehrungen und die Haffbildungen ermöglichen hier die Anlage von Häfen. 2. Die Bodengestaltung. An das Hochland von Südafrika reiht sich im No. das mächtige Hochland von Habesch, welches bei einer Erhebung von 6—7000 Fuss dennoch grasreich und von üppigen Wäldern umgeben ist. Im N. schliesst sich daran Nubien, das Land der alten Aethiopen, eine wüste Hochfläche, welche sich im Osten des Nils in einem rauhen Bergzuge, der arabischen Wüstenplatte, fortsetzt. Im Westen des Nils erhebt sich die libysche Wüstenplatte, welche sich nordwärts senkt und dann für den ägyptischen Oasenzug Raum lässt. Nach No. steigt aber die libysche Kette noch einmal

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 1

1878 - Mainz : Kunze
§ 1. Aegypten. Zwischen Europa, Asien und Afrika flutet das Mittelmeer. In seiner Subostecke münbet der Nil, der aus säst noch unbekannten Gegenben Jnnerasrikas nach Norben ftrömenb durch feine jährlichen fruchtbaren Überschwemmungen die Lebensaber des langen schmalen Lanbstrichs wirb, welcher nach dem Hauptgotte der alten Bewohner den Namen „Wohnung des Phtah" b. i. Aegypten erhielt. Nahe der Wurzel des Nilbeltas, in der Nahe des jetzigen Kairos, lag Memphis, weiter stromaufwärts bao hunberithorige Theben. Der Ursprung der ersteren Stadt wirb aus den König Mena zurückgeführt, beffen Nachfolger sich durch den Vau kolossaler Pyramiben, sowie durch Bewässerungsanlagen, z. B. den Mörisfee auszeichneten. Dem Reiche von Memphis machten Hirtenvölker, von den Griechen Hytsos genannt, ein Ende, die nach ungefähr vierhunbertjähriger Herr-schuft von thebaischen Königen nach Asien zurückgetrieben würden, -der glänzenbste von allen in Theben resibierenben Fürsten war Ramses Ii. ober Sesostris um 1350 v. Ch., der Äthiopien südlich von Aegypten und große Theile Asiens bis zum Euphrat seinem Scepter unterwarf, gewaltige Bauten anlegte und durch Frohnbienste die Israeliten, welche sich währenb der Fremb-herrschaft im Lanbe- angefiebelt hatten, hart bebrückte. Unter seinem Nachfolget toanberten bethet biefelben aus, um sich in Kanaan feste Wohnsitze zu suchen. Theben sank allmählich von E den, Geschichtsabriß. -<

8. Bd. 1 - S. 45

1883 - Leipzig : Engelmann
§ 26. Morgenländische Völker. 45 Elephantine brausend über die dunkeln, wild aufgethürmtengranitfelsen hinabgestürzt haben, ändert sich die Natur des Bodens. Der Abfall der felsigen Hochebene der Wüste bildet nun zwei hohe Thalwände, zwischen denen der Nil seine stillen Wasser m ruhiger Stro-mimq dem Meere zuführt, im Osten von einem felsigen Urgebirge begleitet, welches das Flußthal von den Sanddünen des rothen Meeres trennt und edles (Sestern, wie Basalt, Porphyr Serpentin, in sich trägt; im Westen durch ein Gebirgsplateau gegen den goldgelben Flugsand der Wüste geschützt, der jedoch bisweilen von den heißen Südweststürmen bis an den Rand des Thales geführt wird. In dieser Vertiefung rollt der breite Strom seine schweigsamen Wogen in stiller Majestät langsam dahin, den Ufersand auf beiden Seiten, so weit sein befruchtendes Wasser durch Natur oder Menschenkunst geführt wird, meine grüne Oase verwandelnd. Meist ohne Zuwachs durch andere Flüsse tränkt und erfrischt er in ruhiger Selbstgenügsamkeit das heiße Land, über das der wolkenlose, Helle Himmel fast nie einen Regenguß herabsendet. Unterhalb Memphis theilt er seine Wasserfülle m zwei Haupt- und mehrere Nebenarme und erweitert das Thal zu einer ausgedehnteren Ebene, wo fruchtbare Gefilde mit grasreichen Fluren abwechseln und Palmen und Sykomorenwälder die Ufer schmücken, bis er, das Marschland und den Dünenstreif durchbrechend, seine Fluchen im Meere begräbt. Dies ist das Nimta, das angeschwemmte Land, dessen erstaunliche Fruchtbarkeit Aegypten zur Kornkammer der alten Welt machte. Der „Bach Aegypten" bei dem Dorfe El Arisch, dem Rhinokolura der Alten, war von jeher die Grenze gegen Palästina, und eine Wüstenstraße der Seeküste entlang der einzige Verbindungsweg zwischen dem Nillande und den Culturvölkern Vorderasiens. Nach Westen hin hielten emige fruchtbare Oasen den Zugang für die Karavanenzüge offen, welche die heimischen Lastthiere, das Kameel, das Pferd, der Esel möglich machten. Die Fruchtbarkeit Aegyptens ist durch die jährlichen Nilüberschwemmungen bedingt. Wenn die periodischen Regengüsse der Tropenländer die Wasserfülle mehren und sie von den Reservoirs der beiden Seen nicht mehr um-schlossen werden kann, so fängt um die Zeit der Sommersonnenwende der Strom an sich zu heben und steigt drei Monate lang, von Mitte Juni bis Mitte September. Schon im Juli überschreitet er seine Ufer; im August, wenn er seinem höchsten Wasserstande, etwa zwanzig Fuß über der gewöhnlichen Höhe, nahe ist, öffnet man die Dämme und leitet die Fluchen in die Kanäle, womit der Fleiß der Menschen schon in den ältesten Zeiten das höher gelegene Land durchschnitten hat, um die Bewässerung auch den entfernten Gegenden zuzuführen. In dieser Zeit gleicht das Land einem See, aus welchem die Städte und höher liegenden Orte wie Inseln hervorragen. Unzählige Barken beleben die Fluch und das ganze Volk feiert jauchzend und festlich geschmückt die Tage des Segens. Sind die tropischen Regengüsse vorüber, so kehrt der Strom allmählich wieder in seine Ufer zurück , an allen Stellen die treffliche Fruchterde, die er auf seinein Laufe durch die oberen Gebirgsländer weggeschwemmt, als schlammigen Niederschlag zurücklassend. Im October trocknet das Land ab, dann wird es bestellt und bedeckt sich rasch mit grünen Saaten, die ihm ein gartenähnliches Ansehen geben. Die Zeit des Wachsthums dauert bis Ende Februar; im März tritt die Ernte ein; dann folgen drei Monate der Dürre, während welcher der Nil seinen tiefsten Wasserstand hat. Die grünen Thalgewände würden bald ein Raub der Wüste werden, wenn nicht bereits im Zum der Leben schaffende Fluß seinen Kreislauf von Neuem anfinge. tz. 26. Meroe und Ammonium. Nach alten Sagen und Berichten bestand in Nubien, da wo der weiße und der blaue Strom sich zum Nil vereinigt haben, der dann in zahllosen Wasserfällen (Katarakten) sich über das querliegende Bergland ergießt, in dunkler Vorzeit ein Cultur st aat mitten unter einer Bevölkerung von Negern und schlichthaarigen Libyern, die theils als wilde Jägervölker, theils als rohe Fischer (Ichthyophagen), theils als höhlenbewohnende Hirteiutroglody-ten) ein uncivilisirtes Leben führten. Dieser Culturstaat, dem man einek astenein richtn ng zuschrieb, wobei die Priester die Herrschaft hatten, den König aus ihrer Mitte wählten und demselben, falls er sich ihrer Leitung zu entziehen suchte, in Folge von Orakelsprüchen mitunter Krone und Leben zu rauben unternahmen, führte den Namen Meroe und soll ein mit ansgedehntemhandelsw esen verbnndenerpriesterstaa t gewesen sein. Noch jetzt geben die Trümmer ehemaliger Tempelbauten so wie die Ueberreste von

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 3

1889 - Berlin : Vahlen
5. 6. gypten. gyptens Geschichte. 3 lassung veranlate, sind die ersten Kulturstaaten entstanden. Und als die von Osten nach Westen dringenden Völker das Mittelmeer samt seinen Teilen, dem schwarzen und gischen Meere, berhrten, da war ein Schritt weiter gethan, von der Bildung der Flu- zu der der Seestaaten. Aus der Fluschiffahrt entwickelte sich schnell und leicht auf dem inselreichen Meere, das fast nach jeder Tagfahrt abends Ruhe in einem Hafen bot, die Seeschiffahrt der Ruderfahrzeuge, die einzige, welche das Altertum recht gekannt und gebt hat. A. Die Hamiten. 5. Das Land gypten. Aus dem Victoria-Nyanza, dem grten der erst in unserer Zeit recht erforschten Seeen Centralafrikas, die westlich von des Erdteils hchster Erhebung um den quator her sich ausdehnen, strmt nach Norden der klare weie Nil (Bahr el Abiad). Nachdem er vom wilden Hochland Habesch den trben Strom, den blauen Nil (Bahr el Asrek) aufgenommen und den letzten der vielen Katarakten (Wasserflle), deren wir bei fast allen groen Strmen Afrikas begegnen, nahe dem Wendekreis des Krebses bei Syzne ber-wunden, tritt er in ein schmales, kaum 2 Meilen breites Thal. Die rechts und links einschlieenden Berge sind de, doch wichtig als Schutzwehren vor dem Flugsand der Wste. Mehr als 100 Meilen fliet der Nil durch das enge Thal dahin, bis er, der umgebenden Schranken ledig, durch ein breites Deltagebiet in mehreren Armen sich ins Mittelmeer ergiet. Dies Fluthal mit seinem Mndungs-gebiet ist gypten. Die tropischen Regengsse, namentlich die in Habesch niedergehen, verursachen alljhrlich von Zuli bis September ein Steigen des Stroms. Er tritt der seine User und bald gleicht das ganze lange Thal einem brunlichen See. Der fruchtbare Schlamm, der beim Fallen des Wassers zurckbleibt, ist des fast regenlosen Nil-thales bester Schatz. Der schlammige, langgestreckte See verwandet-sich nun in eine ppige Fruchtebene, wie sie so reich nirgends sonst die Natur wieder geschaffen. 6. gyptens Geschichte. Im Delta des Nil erwuchs mehr als drei Jahrtausende vor Christi Geburt der erste geordnete Staat. Seine Hauptstadt war Memphis, die berreste, die er uns hinter-3000 v. Chr. lassen, sind die Pyramiden bei Gizeh (unweit Kairo), die gro-artigsten Grabdenkmler, die je sich Könige getrmt haben. Auf das Reich von Memphis folgte das von Theben in Obergypten, das seine hchste Blte unter König Ramessu es ist der Se- 1350. sostris der Griechen (Herodts) erreicht hat. Die Aufzeichnungen l*

10. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 210

1887 - Hannover : Meyer
210 96. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. 96. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien (1498). 1. Handelsverkehr zwischen Indien und Europa. Das reiche Indien lieferte von alters her den Europäern eine Menge der wertvollsten Erzeugnisse, z. B. Pfeffer, Zimt und andere Gewürze, Reis, Seide, Baumwolle, Elfeu-bein, Perlen, Gold und Edelsteine. Diese Dinge konnten die Europäer aber nicht selbst aus Indien holen; im Mittelalter erhielt man sie durch die Vermittlung arabischer Kaufleute. Dieselben fuhren erst zu Schiff von Indien in den Persischen Meerbusen, dann den Euphrat oder den Tigris hinauf bis Bagdad. Hier packte man die schweren Warenballen auf den Rücken von Kamelen, und viele Tagereisen zog der mohammedanische Kaufmann mit seiner Karawane nach Westen, bis er Tripoli oder einen andern syrischen Mittelmeerhafen erreichte. Bon da holten Kaufleute aus Venedig oder Genua zu Schiff die Waren ab und verkauften sie durch ganz Europa. Ein anderer Weg ging von Indien in das Rote Meer hinein bis nach der Landenge von Suez, dann über Land nach Alexandria, wo wieder italienische Kaufleute, damals die ersten der Welt, sie in Empfang nahmen. Hätten nun die Europäer selbst die Waren zur See ganz von Indien holen können, so wäre einmal der Transport viel billiger gewesen; zum andern hätten sie auch den Gewinn der arabischen Zwischenhändler für sich gehabt. — Wenn es nun überhaupt einen Seeweg nach Indien gab, so mußte er wohl um Afrika herumführen. Man hatte aber durchaus keine Vorstellung, wie weit dieser Erdteil sich nach Süden erstrecke. Kein Schiffer hatte sich über das Kap Bojador an der Küste der Sahara hinausgewagt. Es wurde erzählt, unter dem Äquator sei das Wasser kochend heiß, das Land sei ganz von der Sonne versengt, und das Meer wimmele von Ungeheuern, welche die Schiffe mit ihrem Rücken in die Lust schleuderten. Man blieb darum hübsch in den bekannten Gewässern. 2. Prinz Heinrich der Seefahrer (f 1460). Der portugiesische Prinz Heinrich war es, der zuerst unter seinen Landsleuten den Eifer für Forschungsreisen weckte, durch welchen sie sich bald vor allen Völkern hervorthaten. Er hat den Beinamen „der Seefahrer" erhalten, obgleich er nicht selbst aufs Meer hinausgesegelt ist. Die Freuden des Hofes verschmähend, nahm Prinz Heinrich seinen Wohnsitz in einem Schlosse am Kap St. Vincent, welches in Portugal am weitesten in die See hinausragt. Hier studierte er besonders Erd- und Himmelskunde. Gewiß, dachte er, müsse es möglich sein, um Afrika herum nach Indien zu gelangen, war es doch nach alten Schriftstellern wahrscheinlich, daß schon die Phönicier diesen Weltteil umschifft hatten. Er ruhte nicht, bis er kühlte Männer fand, die bereit waren, sich von ihm auf Entdeckungen aussenden zu lassen. Einer derselben schwur, das gefürchtete Kap Bojador, welches bislang mit seiner wilden Brandung auch die Mutigsten zurückgeschreckt hatte, zu umschiffen, oder nie heimzukehren. Das Wagnis gelang zur großen Freude des Prinzen. Später fanden die Portugiesen südlich von der Sahara die Senegalmündung und die ersten wilden, heidnischen Neger. Bald passierten sie auch das Grüne Vorgebirge; ja Prinz Heinrich erlebte noch, daß seine Schiffe Guinea erreichten, von wo sie Goldstaub, Elfenbein und andere Kostbarkeiten mitbrachten. 3. 99iu'th0l011tält§ Diaz (1487), Heinrich der Seefahrer starb, und die Entdeckungen ruhten längere Zeit; dann aber kam eilt König, der sie wieder eifrig betrieb. Er entsandte den kühnen Bartholomäus Diaz (spr. Dias) mit dem
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