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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 577

1906 - München : Oldenbourg
120. Sedan. 577 120. Sebent. Von Karl Gerok. *) Wie Märchen klingt's und doch im Iubelton Durch alle Straßen wälzt sich's freudebrausend: „Sie haben ihn, den Schelm Napoleon! Sie haben ihn und seine achtzigtausend!" Die Kinder rufen's in den Gassen aus, Den Männern rollen Tränen von den Wangen, In Flaggen hüllt sich festlich Haus um Haus; „Viktoria! Der Kaiser ist gefangen!" Viktoria! — So wuchtig lag die Frucht Vollreifen Siegs noch nie in deutschen Händen, Seit Hermann in der Teutoburgerschlucht Roms Heer zerquetschte zwischen Felsenwänden. Nicht Leipzig ist's. nicht Waterloo fortan, Wo deutscher Kraft ihr Bestes ist gelungen, — Dort hat es halb Europa mitgetan, — Bei Sedan haben wir's allein gezwungen. Viktoria! - So jählings lag, so tief Der Deutschen Todfeind niemals noch danieder, Augustus nicht, als er verzweifelnd rief: Gib, Varus meine Legionen wieder! Nicht König Franz, der nach Pavias Strauß Dem deutschen Ritter übergab die Wehre Und aus der Haft des Kaisers schrieb nach Haus: Alles verloren, aber nicht die Ehre. Du brachtest nicht die Ehre mit ins Feld, Du nimmst sie nicht vom Feld mit ins Gefängnis. Ein kecker Spieler warst du, doch kein Held, Nicht groß im Glück und klein in der Bedrängnis. Des Siegers Mitleid, deines Heeres Hohn Und deines Volkes Fluch wird mit dir gehn, Und zürnend wird dein Ohm Napoleon Allnächtlich neben deinem Lager stehn. Ein Gottesurteil ist’s, ein Weltgericht, Wie keins in der Geschichte Buch geschrieben. Die Lüge bläht sich, doch besteht sie nicht; (Bott bläst barein, die Blase muß zerstieben. Der Pharao begrub im Roten Meer, Nebukadnezar zwang den Staub zu essen ’) „Eichenlaub", deutsche Gedichte aus dein Jahre 1870, S. 27. Berlin 1871*. Fr. Lipperheide. Krvnseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 37

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 61

1907 - Leipzig : Voigtländer
32. Die Entdeckung Amerikas. 61 Wichtige Erfindung immer weitere Fortschritte, und bald war man imstande, ganze Bcher mit einzelnen Lettern zu drucken. Das erste so gedruckte Werk war eine lateinische Bibel Alle Welt staunte der die neue Kunst, welche die Erfinder sorgfltig geheimhielten. Die Mnche, die sich in der eintrglichen Arbeit des Bcherabschreibens bedroht sahen, verschrien sie als Schwarzkunst, d. h. als Zauberei. Allein das Geheimnis konnte nicht lange bewahrt bleiben. Durch die Druckergesellen der Mainzer Werksttte wurde die Erfindung weiterverbreitet. Bald entstanden Buchdruckereien in mehreren andern Stdten, und nach kaum 50 Iahren druckte man Bcher in fast allen Lndern Europas. 3. Wichtigkeit der vuchdruckerkunst. Welch gewaltige Folgen diese Erfindung haben nutzte, Itzt sich leicht begreifen. Was weise Männer Grotzes und herrliches dachten und ersannen, das konnte nun in kurzer Zeit allen bekannt werden. Das Wort Gottes konnte auch in die Hnde des Volkes, ja in die Htten der Armen gelangen. Der Unterricht in den Schulen wurde durch die gedruckten Bcher sehr erleichtert. Erst durch diese Erfindung ist es mglich geworden, da die geistige Bildung in immer weitere Kreise dringen konnte. 32. Die Entdeckung Amerikas. 1. Die Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Die Erzeugnisse des Morgenlandes, die man seit den Kreuzzgen in Europa so hoch schtzte, stammten meistens aus Indien. Sie wurden durch Kraber nach Syrien und gypten gebracht, von dort durch italienische Kaufleute abgeholt und von Italien aus fr Hohe preise im Abendlande verkauft. Als das westliche Asien und gypten in die Hnde der Trken geriet, begann dieser Handelsverkehr zu stocken, und die Abendlnder bestrebten sich deshalb, einen Seeweg nach Indien zu finden. Indien kann zur See durch die Umschiffung Afrikas erreicht werden. Rber dieser Weg war damals noch nicht bekannt - man wute noch nicht einmal, wie weit sich dieser Erdteil nach Sden erstreckte. Ja, man hielt eine Umschiffung Afrikas fr unmglich. Unter dem quator", behauptete man, ist die Hitze so furchtbar, datz das Meer kocht und jedes Schiff in Brand gert." (Endlich wagte es der Sohn eines Knigs von Portugal, Prinz Heinrich der Seefahrer, die Westkste Afrikas zu erforschen. Er

3. Das Mittelalter - S. 65

1913 - Leipzig : Voigtländer
49. Geistiges Leben. 65 von sich aus: Was in den Bchern geschrieben steht, das habe ich nicht kennen gelernt. Ich kann keinen Buchstaben." Die Frauen waren gebildeter als die Männer. Die Herzogin habwig von Schwaben erlernte schon als Kind die griechische Sprache und las als Witwe unter Rnleitung des Mnches Eckehard von St. Gallen auf der Burg fjohentroiel am Bodensee die Rneibe Virgils. (Ein reges geistiges Leben entfaltete sich seit der Gttonenzeit in den Frauenklstern. 2. Die Wissenschaften. Im auslnd entstanden schon einige Uni- unwer-verfitten, z. B. in Italien Bologna und Salerno, in Frankreich Paris, in England Oxford. Die Gelehrten der Universitten und Klster widmeten ihre Bemhungen besonders der Ausgestaltung der Kirchenlehre; man nennt ihre scharfsinnige, zuweilen spitzfindige Lehre Scholastik (Schulweisheit). Doch nahmen durch die Rmerfahrten der deutschen Könige und die Kreuzzge auch die Kenntnisse in Geographie und Geschichte zu. Die Sprache der Wissenschaft war das Latein. 3. Die Baukunst. Rus der altchristlichen Basilika (I, 52) ent-wickelte sich seit dem zehnten Jahrhundert die romanische Bauart oder der Rundbogenstil. Der Grundri der Kirche wurde kreuzfrmig, roeil man das tunri Huerschiff der das Lngsschiff an beiben Seiten weiter vorspringen lie und zugleich das Lngsschiff der das Querschiff hin verlngerte (Bilb 6). Die Kreuzungsstelle der beiben Schiffe wrbe Vierung genannt. Die Ritargruft gestaltete sich zu einer Unterkirche ober Krypta Auf6au mit gewlbter Decke aus. Ruch in der Gberkirche wrbe die feuergefhrliche Balkenbecke balb durch eine Gewlbebecke ersetzt, in Frankreich und Spanien hufig durch Tonnengewlbe, in Deutschland) durch Kreuzgewlbe (Bilb 9). Das romanische Kreuzgewlbe besteht aus Zwei sich burchjchneibenben Tonnengewlben der quabratischer Grunbachs. Der Grunbri einer mit Kreuzgewlben bebeckten Kirche setzte sich also aus lauter Quabraten zusammen; die Seitenschiffe erhielten die halbe Breite des Mittelschiffes und beshalb boppelt so viele, aber kleinere Gewlbequadrate (Bild 6). Die schwere Steindecke verlangte als Sttzen dicke Mauern und krftige Sulen ober noch besser Pfeiler; die Mauern burften nur durch kleine Fenster durchbrochen werden! Die Glockentrme wurden in Deutschland dicht an die Kirche gestellt; man baute hier gern vieltrmigc Kirchen und kennzeichnete auch die Vierung uerlich durch einen kuppelartigen Dierungstrm. Die deutschen Kirchen wurden hierdurch sehr malerisch. Ruch im einzelnen zeigten sie auen und innen reichlichen Schmuck. Die Wnde wrben schmuck Kndr, Lehrbuch d. Gesch. f. km. Mdchenschulen. Ii. Ausg. B. 5

4. Renaissance und Humanismus - S. 23

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv. Reuchlin. V. Die Dunfelmännerbriefe 23 Poet seid, glaube ich, daß Ihr viel Nutzen daraus ziehen könnt. Denn ich habe hier in der Audienz von einem Notarius gehört, der perfekt sein soll in dieser Kunst, sotanes Buch sei der Quellbrunn der poeterei, und sein Verfasser, mit Namen homerus, sei der Vater aller Poeten. Und er hat gesagt, es gebe noch einen anderen homerus, auf griechisch. Da sagte ich: was geht mich das Griechische an? der lateinische da ist viel besser, denn ich will ihn nach Deutschland schicken, an Magister (Drtminus, der fragt nichts nach diesen griechischen Phantasien. Und ich frage ihn: was ist in dem Buch begriffen? Antwortet er, es handle von gewissen Leuten, die Griechen hießen, die haben Krieg geführt mit anderen, die sich Trojaner nannten, die ich auch schon vordem habe nennen hören. Und diese Trojaner hatten eine große Stadt, und jene Griechen legten sich vor die Stadt und lagen allda wohl zehn Jahre; da kamen die Trojaner bisweilen zu ihnen heraus und schlugen sich handgreiflich mit ihnen und würgten sich gar seltsam untereinander, also daß die ganze (Ebene blutig war, und es war ein Wasser da, das wurde von dem Blute gefärbt und ganz rot; und das Geschrei hat man im Himmel gehört, und einer hat einen Stein geworfen, den zwölf Männer nicht erheben konnten, und ein Pferd hat angefangen zu reden und hat geweisfagt. Aber ich glaube solches nicht, weil es mir unmöglich vorkommt, auch scheint mir das Buch nicht sehr authentisch. Bitte, schreibt mir, was Ihr davon haltet. Vi. Ulrich von Hutten? 1. stn wilibald pirkheimer über das neue Zeitalter der Wissenschaften. Augsburg, 25. Oktober 1518. Wilhelm Budaeus 3, unter dem Hdel Frankreichs der gelehrteste, unter den (Belehrten der adligste, arbeitet weiter an seinen Anmerkungen zu den Pandekten. Ich habe einen Freudensprung gemacht, als ich es vernahm. So hat also unsere Seit zwei, Herkulesse, die gegen die Pest der Unwissenheit zu Felde ziehen, der eine hat in Frankreich das Geschlecht der stccursiusjünger3 gar niedergekämpft und die ganze Bar-totusfchule3 ausgerottet, der andere die, welche die Theologie in Rauch einhüllen wollen, angegriffen und niedergeworfen, durch ihn ist Licht und Tag in die heiligen Schriften gekommen.4 Nimm Faber5 dazu, den Werkmeister, der so trefflich die Philosophie gemeistert und den Aristoteles neu ins Licht gesetzt hat. (D Jahrhundert! D Wissenschaften! 1 Andere Stüde von Hutten in dem Qjuellenheft Ii, 42. 2 Pariser Iurist 1467—1540, Begründer der modernen Rechtswissenschaft. 8 K. und B. die Häupter der mittelalterlichen Rechtsauslegung (©Ioffatoren). 4 Ausgabe des griechischen Neuen Testaments durch (Erasmus 1516. * Theolog und Philosoph aus der Picardie, f 1537.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
Xv. Deutsche Malerei. 76. Alfred Rethel, Karl der Groe in der Sarazenenschlacht bei Tordova. Aachen. Der Vollender des von Cornelius Erstrebten ist Alfred Rethel aus Aachen, der? Schpfer der Fresken aus der Geschichte Karls des Groen im Krnungssaal des Aachener i Rathauses. Von der gesunden Kraft und Leidenschaft seines Talents, dessen mehr zeichnerische 3 Qualitten ihn ebenso wie Cornelius gerade fr den groen Freskostil befhigten, gibt 76 5 einen Segriff: Kaiser Karl erbeutet hochgeschwungenen Schwerts das Sarazenenbanner vorn r Fahnenwagen selbst und verbreitet dadurch Schrecken unter den entseht fliehenden Feinden' ; im Hintergrund die Mauern und Trme von Cordova. Den Pferden sind auf Befehl Karls z die Augen verbunden, damit sie nicht vor den fratzenhaften Feldzeichen der Sarazenen scheuen. . Hinter Karl der (Erzbischof Turpin. Meisterhaft ist die Hauptszene in die gotische nette 5 hineingestellt. Seine Holzschnittfolge (Ein Totentanz aus dem Jahre 1848" knpft stofflich < und technisch an Holbein (V 63,64) an und schildert mit den einfachsten, der Technik des < Holzschnittes entgegenkommenden Mitteln und doch wahrhaft monumental, wie der Tod < in die friedliche Stadt einreitet, durch trgerische Reden das Volk zur (Emprung auf- -reizt, um es schlielich auf dem sechsten und letzten Blatt (78) als lorbeerbekrnzter Sieger : der die Barrikade reitend und sein siegreiches Banner schwingend grausam zu verhhnen.;. Auch die beigegebenen Texte sind echt volkstmlich: Der sie gefhrt, es war der Tod! Seht hin! die Maske tat er fort; (Er hat gehalten, was er bot. Als Sieger, hoch zu Rosse bort, Die ihm gefolgt, sie liegen bleich, Zieht, berverwesunghohn imblick, Als Brber alle, frei und gleich. Der Held der roten Republik. 3lber auch den Friedebringer Tod wei er wie kein anderer zu schildern (77). Im muschel- -geschmckten Ptlgergewande, die Pilgerflasche zur Seite, ist der Tod kurz vor Sonnenunter- -gang letfe tn des alten Trmers Stube getreten und lutet nun an des im Lehnstuhl ent- -Ichlafenen Alten Statt den Brgern dort unten den Abendsegen, ihm selbst das Toten- -m-w. mben Pilger abzuholen, hat er sich selbst in das Gewand der Pilgerschaft j ge et e , a er nicht (Brauen, sondern den Frieden bringt, das sagen uns die Palmen, ,

6. Die alte Geschichte - S. 355

1872 - Münster : Coppenrath
' 355 heidnischen Feste, in den tglichen und nchtlichen Schmausereien, in der zgellosesten Freiheit, die bei denselben herrschte, ein hinreichender Grund zur fortdauernden Anhnglichkeit an dem alten Gtzendienste der Vter. So 'war das junge Christen-thum berall von Feinden umlagert. Unter den rmischen Kaisern war Nero der erste blutige Christenverfolger. Die rmischen Geschichtschreiber berichten von ihm, da er (64 nach Chr.) die Stadt Rom, welche mit ihren vielen alten Husern und krummen Straen ihm nicht gefiel, an mehren Stellen zugleich anznden lie, um sie neuer und schner herzustellen und ihr seinen Namen Neroplis", d. i. Nerostadt, Zu geben. Sechs Tage und sieben Nchte dauerte der Brand. Als das Feuer am verderblichsten wthete, sah man den Kaiser auf der Zinne seines Palastes im prunkenden Ge-wnde eines Saitenspielers, der zum Klange der Leier die Ein-scherung Trojas besang! Obwohl die Rmer von ihren Kaisern bereits das Schlimmste ertragen gelernt hatten, so erweckte doch diese muthwillige Barbarei eine sehr bedrohliche Stimmung. Da verfiel Nero, um das Gehssige der That von sich abzuwlzen, auf ein hchst boshaftes Mittel. Er lie Unschuldige, und zwar die in Rom nicht beliebten Christen, als die Urheber dieses Brandes aufgreifen und eine zahllose Menge derselben hinrich-ten. Ihre Marter waren ihm nun eben ein so angenehmes Schauspiel, wie vorher der Brand der Stadt. Viele wurden gekreuzigt, andere in Thierhute gesteckt und von Hunden zer-rissen, noch andere mit brennbaren Stoffen bedeckt, sodann bei der Nacht wie groe Fackeln angezndet und zur Beleuchtung der kaiserlichen Grten verwendet. Nero gab hierbei zur Be-lustigung des Volkes Spiele und stellte in eigener Person ffent-liehe Wettfahrten an. Das trieb er so lange, bis endlich trotz der groen Abneigung gegen die Christen das allgemeine Mit-leid fr sie rege ward. Auch die Apostel Petrus und Paulus traf seine Verfolgung. Ersterer wurde jenfeit des Tiberflusses gekreuziget, Paulus aber, als rmischer Brger, enthauptet. 23*

7. Die Alte Welt - S. XI

1871 - München : Lindauer
Xi Eisenplatte, welche das Knie schirmt), 2. Demetrius Ii, 3. Anti'gönns Ii Doson (—der viele Gaben Verheißend e), 4.Philipp Iii, 5. Perseus 6. Andri'skus. 31) Den Namen „Septuaginta", d. H. „Siebenzig" (genauer Septuaginta duo — Zw eiundsiebenzig) hat diese Übersetzung von einer ihre Entstehung betreffenden, aber nicht verbürgten Erzählung des Ariste'as, deren Inhalt folgender ist: „Der königliche Bibliothekar Deme'trius Phale'rsns habe dem ägyptischen Könige P to lemä'us Ph ilad e'lphus, der die Bibliothek zu Alexandria zu vermehren suchte, gelegentlich den Rat erteilt, das Gesetzbuch der Juden ins Griechische übersetzen und in der Bibliothek aufbewahren zu lassen. Der König habe auf diese Vorstellung 200,000 jüdische Sklaveu, die sich in seinem Reiche befanden, losgekauft, um sich die Juden geneigt zu machen, sodann eine ehrenvolle Gesandtschaft an den Hohenpriester Eleasa'r nach Jerusalem gesaudt und von ihm 72 gelehrte Juden erhalten, die ein mit goldenen Buchstaben geschriebenes Exemplar der fünf Bücher Moses (des Pentateuch es) mitgebracht und es in einem Gebäude auf der Insel Pharos bei Alexandria in 72 Tagen übersetzt hätten, indem sie vorher immer über die Bedeutung der Wörter und Ausdrücke miteinander zu Rat gegangen und dann das Stück, über dessen Übersetzung sie einig geworden, dem Demetrius Phale'rsus griechisch diktiert hätten (um 2h0 v. Chr.). Diese Übersetzung sei dann von einer Versammlung der Priester und andern gelehrten Juden gutgeheißen und in der königlichen Bibliothek aufgestellt, die 72 Dollmetscher aber vom Könige mit kostbaren Geschenken nach Palästina zurückgeschickt worden." Die Übertragung der übrigen Bücher des alten Testamentes in das Griechische wurde unter Ptolemä'us Euerge'tes um das Jahr 245 v. Chr. vollends- Daß der Name Septuaginta auch auf diese Teile des alten Testamentes ausgedehnt wurde, läßt sich nur dadurch rechtfertigen, daß ihre Übersetzung ins Griechische durch jene des Pentateuchs angeregt wurde und sich an sie anschloß. 32) Die sibyllinischen Bücher stammen aus der griechischen Küstenstadt Knml in Kampanien, wohin sie entweder vom jonischen Kyme in Kleinasien, oder von dem benachbarten Pute'oli gebracht worden waren. Nach der Sage kam eine Wahrsagerin mit Namen Siby'lle von Kumä (daher die Knmäische genannt zum Unterschied von der Sibyila Albu'nea oder Leuco'thea) nach Rom zntarquinius und bot ihm neun (nach einer andern Tradition drei) Bücherrollen um 300 Goldstücke zum Kaufe an. Als der König den Preis zu hoch fand, warf sie drei Rollen ins Feuer und bot ihm die übrigen sechs um denselben Preis an, den sie für die neun Rollen gefordert hatte. Abermals abgewiesen verbrannte sie neuerdings drei Rollen und begehrte für den Rest die gleiche Summe! Der König, durch diese Vorgänge in Staunen versetzt, ließ die angebotenen Rollen durch die Auguru untersuchen und kaufte sie auf deren Rat. Darauf verschwand Sibylle vor den Augen des Königs; die von ihr zurückgelassenen Rollen wurden einem Priesterkollegium zur Verwahrung übergeben und in einem steinernen Behälter in einem Gewölbe des Kapitols hinterlegt. Die Weissagungen der Kumä'i scheu Sibylle waren ursprünglich auf Perimetern, später auf Leinwand geschrieben und ingriechisch er Sprache (in Hexametern) abgefaßt Beweise hiesür sind, abgesehen von dem Stammorte, folgende: ) mußten den D nn m v irn (duu'mviri sacrorum), denen ihre Bewahrung anvertraut war, stets zwei griechische Dollmetscher beigegeben werden; 2) gehörten die Götter 12*

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 61

1911 - Leipzig : Voigtländer
32. Die Tntdeckung Amerikas. 61 wichtige Erfindung immer weitere Fortschritte, und bald war man imstande, ganze Bcher mit einzelnen Lettern zu drucken. Das erste so gedruckte Werk war eine lateinische Bibel. Rhe Welt staunte der die neue Kunst, welche die Erfinder sorgfltig geheimhielten. Die Mnche, die sich in der eintrglichen Hrbeit des Bcherabfchreibens bedroht sahen, verschrien sie als Schwarzkunst, d. h. als Zauberei. Mein das Ge-heimnis konnte nicht lange bewahrt bleiben. Durch die Druckergesellen der Mainzer Werksttte wurde die Erfindung weiterverbreitet. Bald entstanden Buchdruckereien in mehreren andern Stdten, und nach kaum 50 Iahren druckte man Bcher in fast allen Lndern Europas. 3. Wichtigkeit der Vuchdruckerkunst. Welch gewaltige Folgen diese Erfindung haben mute, lt sich leicht begreifen. Was weise Männer Groes und herrliches dachten und ersannen, das konnte nun in kurzer Zeit allen bekannt werden. Das Wort Gottes konnte auch in die Hnde des Volkes, ja in die Htten der Rrmen gelangen. Der Unterricht in den Schulen wurde durch die gedruckten Bcher sehr erleichtert. Erst durch diese Erfindung ist es mglich geworden, da die geistige Bildung in immer weitere Kreise dringen konnte. X 32. Die Entdeckung Amerikas. 1. Die Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Die Erzeugnisse des Morgenlandes, die man seit den Kreuzzgen in Europa so hoch schtzte, stammten meistens aus Indien. Sie wurden durch Rraber nach Syrien und gypten gebracht, von dort durch italienische Kaufleute abgeholt und von Italien aus fr hohe preise im Rbenblande verkauft. Rls das westliche Rsien und gypten in die Hnde der Trken geriet, begann dieser Handelsverkehr zu stocken, und die Rbendlnder bestrebten sich deshalb, einen Seeweg nach Indien zu finden. Indien kann zur See durch die Umschiffung Rfrikas erreicht werden. Rber dieser Weg war damals noch nicht bekannt; man wute noch nicht einmal, wie weit sich dieser Erdteil nach Sden erstreckte. Ja, man hielt eine Umschiffung Rfrikas fr unmglich. Unter dem quator", behauptete man, ist die Hitze so furchtbar, da das Meer kocht und jedes Schiff in Brand gert.x ( Endlich wagte es der Sohn eines Knigs von Portugal, Prinz Heinrich der Seefahrer, die Westkste Rfrikas zu erforschen. Er

9. Bd. 2 - S. 55

1873 - Köln : Schwann
— 00 schenkte der Familie ein Freigut, und noch bis auf den heutigen Tag erhält der Aelteste seines Geschlechts jährlich 4 Scheffel Korn. Die beiden Prinzen, Ernst und Albrecht, sind die Stammväter der jetzigen sächsischen Häuser. Von Albrecht hat die königliche Linie von Sachsen den Ursprung, von Ernst die herzogliche Linie, die sich nachher noch in viele Aeste getheilt hat, z. B. Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg u. s. w. 24. Zwei wichtige Erfindungen. 1. Erfindung des Schießpulvers. ♦J | ie Chinesen geben das Pulver für eine Erfin- düng ihres Volkes aus und wollen es schon vor sechszehnhundert Jahren gekannt haben. Auch die Araber in Spanien kannten es uni) bedienten sich häufig desselben zu Feuerwerken. Im zwölften Jahrhun dert soll es auch in den Bergwerken des Harzes zur Sprengung des Gesteins verwandt worden sein. Aber zum Schießen wurde es noch nicht gebraucht. Daß es auch dazu benutzt werden könne, soll ein Franziskaner mönch, Verthoü) Schwarz, zu Freiburg in Baden erfnnden haben. Dieser, so heißt es, stampfte einst Schwefel, Kohlen und Salpeter in einem Mörser und legte hierüber einen Stein. Zufällig fiel ein Funke in diese Masse, ent zündete sie, und augenblicklich flog der Stein mit einem fürchterlichen Knalle gegen die Decke. Erschrocken stand der Mönch da und staunte über das wunderbare Ereigniß. Er wiederholte seine Versuche, und immer zeigte sich derselbe Erfolg. Jetzt machte er seine Erfindung weiter bekannt und zeigte, welchen Nutzen man ans derselben im Kriege zur Zerstörung der Stadtmauern, Brücken und anderer Festungs-

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 Xv. Deutschs Malerei. 76. Alfred Rethes, Karl der Groe in der Sarazenenschlacht bei Tordova. Aachen. er Vollender des von Cornelius Erstrebten ist Alfred Rethel aus Aachen, der Schpfer der Fresken aus der Geschichte Karls des Groen im Krnungssaal des Aachener Rathauses. Von der gesunden Kraft und Leidenschaft seines Talents, dessen mehr zeichnerische Qualitten ihn ebenso wie Cornelius gerade fr den groen Freskostil befhigten, gibt 76 einen Begriff: Kaiser Karl erbeutet hochgeschwungenen Schwerts das Sarazenenbanner vom Fahnenwagen selbst und verbreitet dadurch Schrecken unter den entsetzt fliehenden Feinden? im Hintergrund die Mauern und Trme von Tordova. Den Pferden sind auf Befehl Karls die Augen verbunden, damit sie nicht vor den fratzenhaften Feldzeichen der Sarazenen scheuen. Hinter Karl der Erzbischof Turpin. Meisterhaft ist die Hauptszene in die gotische Lnette hineingestellt. Seine Holzschnittfolge Ein Totentanz aus dem Jahre 1848" knpft stofflich und technisch an Holbein (V 63,64) an und schildert mit den einfachsten, der Technik des Holzschnittes entgegenkommenden Mitteln und doch wahrhaft monumental, wie der Tod in die friedliche Stadt einreitet, durch trgerische Reden das Volk zur Emprung auf-reizt, um es schlielich auf dem sechsten und letzten Blatt (78) als lorbeerbekrnzter Sieger der die Barrikade reitend und sein siegreiches Banner schwingend grausam zu verhhnen. Auch die beigegebenen Texte sind echt volkstmlich: Der sie gefhrt, es war der Tod! Seht hin! die Maske tat er fort; Er hat gehalten, was er bot. Als Sieger, hoch zu Rosse bort, Die ihm gefolgt, sie liegen bleich, Zieht, der Verwesung Hohn im Blick, Als Brber alle, frei und gleich. Der Held der roten Republik. Aber auch den Friebebringer Tod wei er wie Kein anberer zu fchilbern (77). 3m muschelgeschmckten Pilgergewande, die Pilgerflasche zur Seite, ist der Tod kurz vor Sonnenunter-gang leise in des alten Trmers Stube getreten und lutet nun an des im Lehnstuhl entschlafenen Alten Statt den Brgern bort unten den Abenbfegen, ihm selbst das Toten-glcklein. Einen mden Pilger abzuholen, hat er sich selbst in das Gewand der Pilgerschaft gekleidet; da er nicht Grauen, sondern den Frieden bringt, das sagen uns die Palmen,
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