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1. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 408

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
408 212. Die Kaiserproklamation zu Versailles. Bernhard Rogge. Bei der Garde. Erlebnisse und Eindrücke 1870/71. Hannover 1895. 8. 15. Am 18. Januar morgens erdröhnten die Kanonenschüsse von den Pariser Forts, insbesondere vom Mont Valerien mit seinen schweren Geschützen; aber auch die Batterien unserer Belage- rungsartillerie läuteten den großen Tag statt der Festglocken ein, die einst von den Krönungsdomen zu Aachen oder Frank- furt erklangen, wenn die deutschen Kaiser den Thron Karls des Großen bestiegen. Die Bewohner von Versailles wußten und ahnten nichts von dem großen geschichtlichen Vorgang, der sich unter ihren Augen vollziehen sollte; denn das strengste Ge- heimnis war darüber bewahrt worden. Die wenigsten wußten, warum heute die Reveille lauter als sonst erschallte, warum das ,,Preußenlied“ mit dem „Heil dir im Siegerkranz“ verbunden und die Klänge des Arndtschen Prophetengesanges: „Was ist des Deutschen Vaterland ?“ von den anwesenden Musikkorps geblasen, feierlich durch die Straßen tönten. Gegen 10 Uhr wurden die Fahnen und Standarten, durch welche die vor Paris liegenden Truppen der Iii. Armee und der Maasarmee bei der Feier vertreten sein sollten, — 56 an der Zahl, darunter 18 bayrische — unter klingendem Spiel über den schönen Paradeplatz am Standbild Ludwigs Xiv. vorüber in das ehemalige Königsschloß gebracht und auf einer am Ende des Spiegelsaals errichteten Estrade aufgestellt, von der herab die Proklamation der mit der Krone Preußens fortan verbundenen Kaiserwürde vor sich gehen sollte. Der langgestreckte Saal, in dessen Mitte an einer der Langseiten ein Feldaltar errichtet war, begann sich mit den zur Feier befohlenen Deputationen der in und um Versailles liegenden Truppen, mit Offizieren aller Waffen- gattungen und Grade, mit den Oberbefehlshabern der Belage- rungskorps und allen zum königlichen Hauptquartier gehörigen Offizieren und Beamten zu füllen. Den mit der roten Felddecke der ersten Garde-Infanterie-Division bekleideten Altar, dessen Tisch dem Audienzzimmer Ludwigs Xiv. entnommen war, um- standen neben mir die in Versailles und Umgegend liegenden Feld-, Divisions- und Lazarettpfarrer. Punkt 12 Uhr verließ König Wilhelm in dem einfachen offenen Wagen, der zu seinen täglichen Spazierfahrten diente,

2. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 607

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
„Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut, Dem Vater aller Güte, Dem Gott, der große Wunder tut, Dem Gott, der mein Gemüte Mit seinem reichen Trost erfüllt, Dem Gott, der allen Jammer stillt: Gebt unserm Gott die Ehre!" Kräftig war dieser schöne Choral erklungen, war doch ein jeder von dem Ernst, der Größe des Festes ergriffen. Der König stand, gesenkten Blickes, den er auch während der ganzen folgenden Predigt nicht aufschlug, inmitten seiner Getreuen in Rat und Tat, derjenigen, die das Vaterland stark, einig, kampfbereit zu machen, und derer, die Siege ohnegleichen zu erfechten ihm geholfen. Sie alle aber umfing die Prachthalle, in der der selbstbewußteste aller Herrscher, Ludwig Xiv., seine Feste gefeiert und die Huldigungen der Völker angenommen hatte. Dort in der Mitte, hinter dem König, hatte sein Thronsessel gestanden. Wann aber hätten ihn, den Roy-Soleil, je so zahlreiche erlauchte Fürsten und ver- diente Heerführer und Staatsmänner, so tapfere Krieger, alle einmütig in der Liebe zum Vaterlaude, wie dieser Tag sie hier versammelte, umgeben? Von all den Deckengemälden, die Ludwigs Triumphe verherrlichten, zog das stolzeste und größtö gerade in der Mitte, zu Häupten des Königs, die Blicke auf sich: man sah den jugendlichen französischen König thronend, von Genien umgeben, aufblickend zu der Götterschar des Olymp, von denen Merkur hinüberfliegt Zu drei Frauengestalten, den Sinnbildern der Nachbarreiche Deutschland, Spanien und Holland — Deutschland empor- ragend in ihrer Mitte und kenntlich an der Kaiserkrone und dem Adler —- ihnen allen die Selbstherrlichkeit Ludwigs Xiv. anzukündigen. Man las die hierauf bezügliche Inschrift: Re roi gouverne par lui-même. Welch ein Gegensatz — jene Zeit und dieser Tag! Welche Schicksalsschläge, welche Siege waren nötig gewesen, den Weg hierher zu bahnen! Der Kronprinz kommandierte: „Helm ab zum Gebet!" Hofprediger Rogge trug die Liturgie nach dem Militär-Kirchenbuche vor, in die sich der vierstimmige Chor der Soldatensänger schön einfügte, und schloß sie mit Vorlesung von Psalm 21, dessen auf die Feier dieses Tages und auf die persönlichen Erlebnisse des Königs beziehungsreiche Worte großen Eindruck auf die Anwesenden machten. Sodann hielt er mit kräftiger Stimme die Weiherede. Nun erklangen, von den Musikkorps begleitet, die drei Verse des Chorals: „Nun danket alle Gott!" von den Lippen — und wahrlich aus dem Herzen aller Anwesenden. Der Kronprinz und Graf Bismarck sangen mit kräftiger Stimme mit. „Bleich, aber fest auf beit starken Beinen, wie ein Mann von Eisen" — so schildert der Berichterstatter der Times, Russell, beider Erscheinung — „stand während der kirch-

3. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 456

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
456 „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut, Dem Vater aller Güte, Dem Gott, der große Wunder tut, Dem Gott, der mein Gemüte Mit seinem reichen Trost erfüllt, Dem Gott, der allen Jammer stillt: Gebt unserm Gott die Ehre!" Kräftig war dieser schöne Choral erklungen, war doch ein jeder von dem Ernst, der Größe des Festes ergriffen. Der König stand, gesenkten Blickes, den er auch während der ganzen folgenden Predigt nicht aufschlug, inmitten seiner Getreuen in Rat und Tat, derjenigen, die das Vaterland stark, einig, kampfbereit zu machen, und derer, die Siege ohnegleichen zu erfechten ihm geholfen. Sie alle aber umsing die Prachthalle, in der der selbstbewußteste aller Herrscher, Ludwig Xiv., seine Feste gefeiert und die Huldigungen der Völker angenommen hatte. Dort in der Mitte, hinter dem König, hatte sein Thronsessel gestanden. Wann aber hätten ihn, den Roy-Soleil, je so zahlreiche erlauchte Fürsten und verdiente Heerführer und Staatsmänner, so tapfere Krieger, alle einmütig in der Liebe zum Vaterlande, wie dieser Tag sie hier versammelte, umgeben? Von all den Deckengemälden, die Ludwigs Triumphe verherrlichten, zog das stolzeste und größte gerade in der Mitte, zu Häupten des Königs, die Blicke auf sich: man sah den jugendlichen französischen König thronend, von Genien umgeben, aufblickend zu der Götterschar des Olymp, von denen Merkur hinüberfliegt zu drei Frauengestalten, den Sinnbildern der Nachbarreiche Deutschland, Spanien und Holland - Deutschland emporragend in ihrer Mitte und kenntlich an der Kaiser- krone und dem Adler — ihnen allen die Selbstherrlichkeit Ludwigs Xiv. anzukündigen. Man las die hierauf bezügliche Inschrift: Le roi gou- verne par lui-meme. Welch ein Gegensatz — jene Zeit und dieser Tag! Welche Schicksalsschläge, welche Siege waren nötig gewesen, den Weg hierher zu bahnen! Der Kronprinz kommandierte: „Helm ab zum Gebet!" Hofprediger Rogge trug die Liturgie nach dem Militär-Kirchenbuche vor, in die sich der vierstimmige Chor der Soldatensänger schön einfügte, und schloß sie mit Vorlesung von Psalm 21, dessen auf die Feier dieses Tages und ans die persönlichen Erlebnisse des Königs beziehnngsreiche Worte großen Eindruck auf die Anwesenden machten. Sodann hielt er mit kräftiger Stimme die Weiherede. Nun erklangen, von den Musikkorps begleitet, die drei Verse des Chorals: „Nun danket alle Gott!" von den Lippen — und wahrlich aus dem Herzen aller Anwesenden. Der Kronprinz und Graf Bismarck sangen mit kräftiger Stimme mit. „Bleich, aber fest auf den starken
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