Es sind aber nicht die Schlachtschiffe allein, welche die Herr-
schaft zur See zum Austrag bringen, sondern jede vollständige
Flotte verfügt außerdem noch über Kreuzer und Torpedo-
boote. Die Kreuzer lassen sich im wesentlichen in zwei große
Klassen gliedern, nämlich die Panzerkreuzer und die kleinen,
oder, wie man sie auch wohl nennt, ..geschützten Kreuze r".
Wie im Landkriege ist auch zur See die sogenannte Aufklärung
von höchster Wichtigkeit. Die eigentliche Schlachtslotte, welche den
Entscheidungskamps führen soll, muß ja immer geschlossen zu-
sammenbleiben, damit sie im entscheidenden Moment ihre Kraft
gesammelt einsetzen kann. Es ist klar, daß man möglichst früh
wissen will, wo der Feind sich aufhält, welchen Kurs er steuert,
und wie stark er ist, damit der Admiral danach seine eigenen Be-
wegungen einrichten kann und sich entscheide, ob er die Schlacht an-
nehmen oder vermeiden will, wie er selbst fahren muß. um das
eine oder das andere zu erreichen, welche Schlachtordnung sich ihm
am vorteilhaftesten darstellt und noch manches andere mehr. Um
all das zu erkunden, schickt man die Kreuzer weit voraus, um den
Feind zu suchen, die angedeuteten Feststellungen zu machen und
Meldungen von ihnen laufend zu erhalten. Diese Tätigkeit ist
seit der Erfindung und Vervollkommnung der drahtlosen Tele-
graphie wesentlich erleichtert. Vorher waren die Kreuzer an die
Sichtweite gebunden: denn sie konnten ihre Befehle vom Flotten-
admiral nur durch Flaggen oder andere sichtbare Signale erhalten
und ihre Meldungen ebenfalls nicht anders machen. War also ein
Kreuzer weit außer Sichtweite vom Gros vorgeschoben, so mußte
zwischen beiden durch eine Kette von Schiffen, die einander alle
sehen konnten, lückenlose Verbindung hergestellt werden, und das
war besonders bei Nacht und Nebel ganz außerordentlich schwierig.
Die Funkentelegraphie überwindet jetzt mit Sicherheit Hunderte
von Kilometern, und so macht sich die Sache bedeutend einfacher:
außerdem kann man alle jene die Verbindung übermittelnden
Schiffe zur eigentlichen Fühlungnahme vorausschicken. Natürlich
hat auch der Gegner solche Aufklärungsschiffe, und die einen ver-
suchen, die andern zu verjagen oder zu vernichten. Daraus wird
klar, daß diese Kreuzer nicht nur sehr schnell laufen müssen, sondern
auch einer gewissen Eefechtskraft bedürfen. Aus dieser Überlegung
ist ursprünglich der Panzerkreuzer hevorgegangen. Man dachte
sich die Sache so, daß auf eine Anzahl kleiner und wenig kampfkräf-
tiger Kreuzer immer ein Panzerkreuzer als deren Stütze und Rück-
halt kommen sollte. Dann sind auch Fälle denkbar, wo Kreuzer,
welche direkt die Fiihlung am Feinde halten, also sich dauernd an
seine Fersen heften, von feindlichen Schlachtschiffen, wenn auch auf
weite Entfernung, beschossen werden: auch hierzu ist ein gepan-
zerter Kreuzer mit weittragenden Kanonen weit besser brauchbar
und in viel geringerem Grade der Vernichtung ausgesetzt als ein
kleiner, schwach bewehrter. So entstanden die ersten Panzerkreuzer,
und es entspann sich der Wettkampf zwischen den verschiedenen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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445
Kompanie verkauft. So vielversprechend der Anfang, so rühmlos
das Ende.
Des großen Korsen Herrschaft zwang Europa zu seinen Füßen
und hinderte den Aufschwung des deutschen Seewesens, das sich erst
nach dem Sturze des Eroberers erholen konnte.
Da kam der Dänische Krieg von 1848. Feindliche Schiffe
blockierten die deutschen Küsten, nahmen die Handelsschiffe weg
und legten den deutschen Handel lahm. Darum entstand unter
der schwarz-rot-goldenen Flagge die erste ..deutsche Flotte", be-
stehend aus den Schiffen „Barbarossa", „Lübeck" und „Hamburg".
Auch Preußens Frauen und Jungfrauen steuerten, von patrioti-
scher Begeisterung ergriffen, ihr Scherflein dazu bei, so daß 1855 ein
kleiner Schoner, „Frauenlob" mit Namen, in Dienst gestellt wer-
den konnte. Doch über dem kleinen „Frauenlob" waltete ein Un-
stern: fünf Jahre später wurde er ein Opfer der Wellen. Als
aber das seegewaltige England erklärte, es würde Schiffe unter
der schwarz-rot-goldenen Flagge nicht anerkennen, sondern wie
Seerüuberschiffe behandeln, da hielt man es für das Beste, sie
unter den Hammer zu bringen.
Jetzt bemühte sich Preußen, eine Seemacht ins Leben zu
rufen und fand in dem Prinz-Admiral Adalbert von Preußen den
richtigen Mann dazu. Im Jahre 1853 erwarb es für 500 000 Taler
von Oldenburg den Jadebusen und erhielt so einen eigenen Kriegs-
hafen, der später den Namen Wilhelmshaven erhielt. 1863 be-
stand die junge, preußische Flotte allerdings nur aus den Kreuzer-
fregatten „Arkona", „Gazelle" und „Vineta" mit je 28, „Nymphe"
mit 13 Geschützen, den Raddampfern „Adler" und „Loreley" mit
4 und 3 Geschützen. 6 Schraubenkanonenbooten mit je 3 Geschützen
und noch einigen kleineren unbedeutenden Fahrzeugen.
Der Dänische Krieg von 1864 war ausgebrochen. Unsere sieg-
reichen Truppen standen vor den Düppeler Schanzen. Einen
etwaigen Flankenangriff unserer Dampfkanonenboote auf die
dänischen Stellungen mußten die Dänen um jeden Preis zu ver-
hindern suchen. Ein starkes, dänisches Geschwader sammelte sich
bei der Insel Rügen. Kühn und todesmutig gingen unsere Schiffe
vor, und so empfing die junge, preußische Flotte ihre Bluttaufe
im Gefecht bei Jasmund, wo sie das vierfach überlegene Ge-
schwader der Dünen angriff.
Es war am Morgen des 17. März. In goldener Pracht stieg
die Vorfrühlingssonne, verjüngt wie nach einem Bade, aus den
Fluten der Ostsee empor, deren Wellen in leiser Dünung plät-
schernd und leckend an den schlanken Leibern zweier Kriegsschiffe,
die im Hafen von Swine münde lagen, emporschlugen. Ungedul-
dig zerrten und rüttelten die gewaltigen Leiber an den Stahl-
trossen und Ankerketten, dunkle Rauchwolken stiegen aus den
Schloten zum herrlich-klaren Himmel empor, stolz flatterte der
preußische Adler hoch oben auf der Spitze des Mastes. Da werden
die Anker gelöst, ein leises Zittern läßt den Schiffsrumpf erbeben,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa England Oldenburg Jasmund
410
Der Landsturm tritt aber nur dann auf Befehl des Königs
zusammen, wenn unser Vaterland etwa im Kriege vom Feinde
überfallen oder bedroht ist.
156. Das Landheer.
Unser Landheer hat in der Hauptsache drei Truppengattun-
gen: Fußsoldaten (Infanterie). Reiterei (Kavallerie) und
Artillerie oder Eeschützsoldaten, im Volksmunde auch „Bomben-
schmeißer" genannt.
Die Regimenter der Infanterie nennt man Grenadier-,
Musketier- und Füsilierregimenter. Das sind Bezeichnungen, die
nur noch geschichtliche Bedeutung haben.
Die Reiterei teilt man in schwere und leichte. Zu der
ersten gehören die Kürassiere und die Ulanen (starke Leute und
starke Pferde), zu der zweiten rechnet man die Husaren und Dra-
goner (kleine, leichte Leute und schnelle Pferde).
Die Artillerie zerfällt in die Fuß- und Feldartillerie.
Die erste heißt auch Festungsartillerie, weil sie in der Hauptsache
zur Belagerung und Besetzung der Festungen verwendet wird.
Die Feldartillerie zieht mit ins Feld.
Außer diesen Truppen haben wir noch Pioniere und den
Train, die Eisenbahn-, Telegraphen- und Luft-
schiffertruppen, die zur Herstellung und Bedienung der
Verkehrsmittel gebraucht werden.
Wie wirken nun diese Truppen zusammen? Die Reiterei,
,,das Auge der Armee", sucht den Feind, sorgt also für Aufklärung:
man nennt sie auch „Fühlhörner", verfolgt den geschlagenen Feind
und deckt den Rückzug des eigenen Heeres.
Hat die Reiterei Stellung und Stärke des Feindes im allge-
meinen erkundet, so tritt die Artillerie in Tätigkeit, indem sie die
Schlacht einleitet und den Kampf auf weitere Entfernungen auf-
nimmt.
Rach der Vorarbeit der Artillerie übernimmt die Infanterie.
. „die Hauptwaffe der Armee", den Kampf in der Nähe, bricht wohl
gar in die feindlichen Reihen ein und kämpft so im Handgemenge
Mann gegen Mann.
Die Pioniere sorgen für Herstellung von Wegen, Brücken.
Deckungen, indem sie diese herstellen für das Vordringen und ver-
nichten bei der Verfolgung.
Der Train ist eine für die Verpflegung des Heeres sehr-
wichtige Truppe. Er schafft Lebensmittel, Munition, Pulver.
Sprengstoffe, Waffen heran. Man verspottet die Trainsoldaten
oft als „Rollkutscher" und betrachtet sie nicht als vollwertige Sol-
daten, aber zu Unrecht. Sie haben eine sehr schwere Aufgabe zu
lösen und sind im Kriege großen Gefahren ausgesetzt, da die
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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446
die Maschinen setzen an, und hinaus geht es nach Norden — dem
Feinde entgegen! Unterwegs gesellte sich zu „Arkona" und
„Nymphe", denn diese waren es, noch die „Loreley" mit zwei ge-
zogenen Zwölfpfündern. Gegen Mittag kamen die Schiffe an der
Greifswalder Oie vorüber. In Kiellinie, Volldampf voraus, ging
es in der Richtung der Stubbenkammer. Da — der Feind ist in
Sicht! Die Angriffslinie, „Arkona" auf dem rechten, „Nymphe"
auf dem linken Flügel, „Loreley" in der Mitte, wird formiert,
unter höchster Anspannung der Maschinen geht es dem Feinde ent-
gegen. „Klar zum Gefecht!" erschallt das Kommando; jeder steht
schweigend auf seinem Posten. Da fällt von der „Arkona" der
erste Schutz: der Kampf zwischen dem preutzischen Aar und dem
Danebrog (dänische Flagge = weitzes Kreuz im roten Felde) be-
ginnt. Ringsum, gleich Fontänen, spritzt das Wasser von den ein-
schlagenden Granaten und Vollkugeln auf. Jetzt platzt eine feind-
liche Granate auf der „Arkona": die ersten Toten und Verwun-
deten. Die Dänen konzentrieren ihr Feuer auf die kleine
„Nymphe", diese übel zurichtend. Aber „Arkona" und „Loreley"
lassen sie nicht im Stich; nach 2y2 Stunden ist der Kampf beendet.
„Arkona" und „Nymphe" kehrten nach Swinemünde zurück, wäh-
rend ihnen die Dänen in größerer Entfernung beobachtend folgten.
Die preußische Flotte hatte sich das erste Lorbeerblatt errungen.
In der Nordsee befanden sich bei Ausbruch des Krieges die
Kanonenboote „Basilisk" und „Blitz", sowie der Radaviso „Adler".
Da sie die Ostsee nicht mehr erreichen konnten, stießen sie zu dem
österreichischen Geschwader, bestehend aus den Fregatten
„Schwarzenberg" und „Radetzky" unter dem Befehl des späteren
Siegers von Liffa, des Admirals Tegetthoff. Diesen Schiffen
stellten sich am 9. Mai bei Helgoland zwei dänische Fregatten und
eine Korvette entgegen. Zwei Stunden dauerte der Kampf, der
schließlich bei einer Enlfernung von 200 m geführt wurde. Da ent-
stieg der „Schwarzenberg" eine gewaltige Feuergarbe: eine Gra-
nate hatte sie in Brand geschossen. Jetzt versuchten die Dänen,
dem „Basilisk" den Rückzug abzuschneiden. Schon galt das Boot
für verloren, als die verfolgende dänische Fregatte durch einige
wohlgezielte Schüsse kampfunfähig gemacht wurde. Die preußischen
Fahrzeuge hatten weder Tote noch Verwundete, da die Dünen ihr
Feuer auf die österreichischen Schiffe konzentrierten, nach deren
Bewältigung sie mit den Preußen leichtes Spiel gehabt hätten.
Das Jahr 1866 bot den preußischen Schiffen keine Gelegen-
heit, in den Kampf einzugreifen. Sie bewachten die Elbe und
sollten erforderlichenfalls den Abzug der Österreicher verhindern.
Nach dem Frieden schloß Preußen mit den Staaten nördlich vom
Main den Norddeutschen Bund; die preußische Marine ging an
den Bund über. Um den hölzernen Schiffsrumpf gegen die ein-
schlagenden Granaten wirksamer zu schützen, wurde er von jetzt an
mit einem starken Panzer aus Eisen umgeben. So entstanden die
sogenannten Panzerschiffe.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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426
bar ist. So können die Geschütze nach allen Seiten gerichtet und
geladen werden, unter beständigem Schutz gegen feindliche Ge-
schosse. Die Einrichtungen zum Heranbringen der Munition an
das Geschütz und diejenigen zum Laden hat man in den letzten
Jahren derart vervollkommnet, daß selbst diese riesigen Kanonen,
deren Eeschotzgewichte beinahe 400 kg erreichen, mindestens alle
Minute einen Schutz abzugeben imstande sind. Man kann sich
also vorstellen, welch furchtbare Wirkung das gleichzeitige Feuer
eines gut ausgebildeten und geschickt geleiteten Geschwaders dieser
modernen Schiffe auf den Gegner haben mutz.
Nun hat es aber auch gewisse Nachteile, dem Schlachtschiff
nur grotze Geschütze aufzusetzen. Einmal, weil diese großkalibrigen
Rohre infolge der kolossalen Gashitze beim Schutz verhältnismätzig
schnell aufgebraucht werden und dann, weil in der Seeschlacht nicht
nur schwergepanzerte Ziele vorhanden sind, sondern auch leicht-
geschützte oder auch gar nicht geschützte. Weil der Panzer so schwer
wiegt, kann man nur einen verhältnismätzig kleinen Teil des
Schiffskörpers mit Platten belegen, und es bleiben weite Flächen
ungeschützt. Da hat sich nun im Russisch-Japanischen Kriege gezeigt,
datz in diesen Schiffsteilen gerade das Feuer von Geschützen mitt-
lerer Grötze ganz furchtbare Wirkungen hervorbrachte. Natürlich
feuern diese auch schneller, man kann sie in grotzer Zahl aufstellen
und infolgedessen ein gegnerisches Schiff besser „zudecken", als wenn
nur schwere Geschütze vorhanden sind. Bei diesen ist autzerdem
jeder Fehlschutz immer ein nicht unbeträchtlicher Verlust. Aus
diesen Gründen werden wir wahrscheinlich auch auf unseren neuen,
grotzen Schiffen, unbeschadet gewaltig vermehrter, schwerer Ar-
tillerie. auch eine grotze Anzahl von Geschützen mittleren Kalibers
finden.
Man hat in früheren Jahren beim Vau unserer Schiffe viel-
fach eine falsche Sparsamkeit walten lassen, und so kommt es, datz
z. V. alle Schlachtschiffe, die heute fertig auf dem Wasser schwim-
men, zu klein sind. als datz sie den grotzen Altersgenossen anderer
Marinen, und besonders der englischen, gewachsen wären. Es
entstanden hintereinander fünf Schiffe der Kaiser-Klasse und
ebenso viele der Wittelsbach-. Vraunschweig- und Deutschland-
Klasse. also im ganzen 20 Schlachtschiffe. Die ersten acht waren
sehr klein, und autzerdem zeigte sich in ihnen, datz damals die deut-
schen Konstrukteure wohl technisch aber keineswegs militärisch auf
der Höhe ihrer Aufgabe standen. Heute sind sie tatsächlich wenig
besser als altes Eisen. Die dann folgenden zehn sind erheblich
besser, ja in ihrer Art vorzüglich, aber auch ihre Grötze reicht nicht
aus, so grotze Geschütze, so starken und so vollständigen Panzer zu
tragen, wie die gleichaltrigen Schlachtschiffe anderer Nationen,
welche viel größer sind. Im Winter 1905/06 trat die Wendung
ein, vorr da ab werden nur noch Schiffe auf Stapel gelegt, welche
grotz genug sind, um allen Anforderungen an ein modernes
Schlachtschiff genügen zu können. Auf diese Weise steht unsere
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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69
zerstörten es. Früher wohnten die Markgrafen in Pforzheim, Karl Ii.
— mit der Tasche — zog hierher. Er erbaute das Schloß Karlsburg.
Davon ist noch der Prinzessinnenbau erhalten. — Weil er die Bau-
arbeiter selbst auszahlte, bekam er den Beinamen „mit der Tasche".
Denkmal — Kasernenplatz. — Früher war einmal ein großer Krieg,
der 30 Jahre dauerte. Damals wohnte in Durlach Markgraf Gg.
Friedrich. Er zog gegen den Feind und besiegte ihn bei Wiesloch. —
Dort sind auf dem Felde noch Grabmäler aus sener Zeit. — Wenige
Tage darauf verlor Gg. Friedrich eine Schlacht bei Wimpfen; beinahe
wäre er gefangen genommen worden. 400 Pforzheimer befreiten ihn.
Die Feinde kamen auch nach Pforzheim und Durlach. Erzählung
Kaspar Maler 2. Teil Leseb. Nr. 76.
Durlach war früher eine Festung. Es hatte 4 Tore, das Basler
Tor, Blumentor, Ochsentor und Bienleinstor. Es ist noch das Basler-
Tor erhalten. Durlach war mit einem Graben und einer Mauer
umgeben. Diese Mauer ist noch am Basler Tor und an der Schlacht-
hausstraße zu sehen. Vor etwa 200 Jahren kamen die Franzosen
hierher. Die Residenz wurde zerstört und verbrannt. Die Einwohner
flohen gegen Langensteinbach. In der Eile hatten sie nur wenig für
Kleider und Essen gesorgt. Auf den Höhen bei Langensteinbach sahen
sie Rauch und Flammen von ihrer Heimatstadt Durlach aufsteigen.
In 1 Jahre sind es 200 Jahre, da zog der Markgraf Karl
Wilhelm in den Hardtwald; er baute sich dort ein Schloß. Dadurch
entstand Karlsruhe. 1849 kämpften bad. Freischaren bei der Ober-
mühle gegen die Preußen. Im alten Friedhof steht ein Denkmal für
die gefallenen Preußen. In der Obermühle und in der alten Zichorien-
fabrik sind noch Kugeln von jener Zeit zu sehen. 1870 zogen Dur-
lacher Bürger in den Krieg gegen die Franzosen. Auf dem Schulhof
hat man den Kriegsteilnehmern ein Denkmal errichtet. 1870 lebte
auch ein tüchtiger Staatsmann — Bismarck — Bismarckdenkmal.
Durlach hat jetzt fast 15 000 Einwohner. In seinen zahlreichen
Fabriken finden viele Arbeiter ihr Brot.
v) Durlac&er Sagen.
(Aus dem Sagenbuch A. Schnetzter — 1846.)
1. Auf dem Platze, wo jetzt Durlach steht, ging es vor Zeiten
durch eine Lache, und daher bekam der Ort, welchen man dort erbaute,
den Namen „durch d'lach", woraus mit der Zeit „Durlach" wurde.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Kaspar_Maler Karl
Wilhelm Karl Wilhelm
88
listig. Er sucht sein Lager auf Umwegen auf. Warum
wohl?
Teile: Kopf: Fast dreieckig. Ohren (Löffel) lang und sehr
beweglich. Augen: kurze Lider. „Er schläft
mit offenen Augen." Er sieht schlecht. Zähne
sind scharf (zum Abnagen der Rinden). Maul:
Oberlippe gespalten, deshalb Zähne sichtbar.
(Hasenscharte.) Hals ist sehr kurz.
Rumps: Die Brust ist breit, Hinterleib dünn.
Beine (Läufe). Die Hinterbeine sind länger, als
die Vorderbeine. Bergauf kann er deshalb sehr
gut laufen, bergab aber macht er Purzelbäume.
An den Füßen hat er 5/4 Zehen.
Schwanz ist kurz.
Er hat ein weiches und langes Haarkleid.
Nahrung: Junge Saat, Getreidekörner, Kohl, Kraut, Rüben
und Rinde der jungen Bäume.
Nutzen: Fleisch beliebtes Nahrungsmittel. Fell wird zu
Pelzwerk und Filzhüten benutzt. Die Pfoten zum Tafel-
abwischen.
Schaden: Siehe Nahrung.
Feinde: Jäger, Jagdhund, Fuchs, Katze, Raubvögel.
Häschen.
Horch, Häschen, merkst du was?
Hinterm Busche dort, was ist das?
Spitze ja die Ohren recht,
Häschen, sonst bekommt dios schlecht.
Jäger ist es, lauf nun, lauf!
Schießt sonst mit der Flinte drauf.
Das Häschen legt die Ohren an
Und läuft davon, so geschwind es kann,.
Und ehe der Jäger noch recht gezielt,
Da hat er für diesmal schon verspielt.
Er schoß die Flinte vergeblich los,
Es kostet ihm das Pulver bloß. Hey.
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
173
Maß, Gewicht, Gefäße: Meter, Liter, halber Liter, Kilo-
gramm, Gramm, Tüten, Schachteln, Fässer, Büchsen,
Flaschen, Trichter, Schere u. s. w.
119. Der Handwerker.
Name: Handwerker, Arbeitsmann.
Thätigkeiten: Was macht der Bäcker, Fleischer, Schuh-
macher, Schneider, Zimmermann, Maurer? u. s. w.
Waren: Was liefert der Bäcker? Fleischer? u. s. w.
Handwerkszeug: Was braucht der Bäcker? Fleischer? u.s. w.
Kurze Besprechung über jedes einzelne Handwerk!
12v. Der Soldat.
Name: Soldat: Infanterist, Gardereiter, Grenadier, Mus-
ketier, Schütz, Husar u. s. w. Benennung der bekannten
Arten.
Thätigkeiten: Exerzieren, marschieren, schießen, Wache
stehen, fechten. — Kommandieren. Wer? Krieg ziehen!
Kleidung: Waffenrock: Rote Schnüre, Achselklappen, blanke
Knöpfe, Goldtressen, Epauletten. Helm, Soldatenmütze.
— Sporen.
Waffen: Flinte (Mausergewehr), Degen, Säbel, Faschin-
messer (auch als Bajonett benutzt).
121. Die Bewohner der Stadt.
Name: Einwohner, Bürger, Bewohner.
Thätigkeiten: Handwerker: Nährstand. Nenne Handwerker.
Gelehrte: Lehrstand. Geistliche, Lehrer, Schauspieler,
Redner.
Militär: Wehrstand: Soldaten, Polizeibeamte.
Es giebt aber auch: Musiker, Maler, Photographen,
Restaurateure, Gastwirte, Schornsteinfeger, Türmer.
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198
Der Himmel.
„Wie hoch mag wohl der Himmel sein?"
Das will ich gleich dir sagen:
Wenn du schnell, wie ein Vögelein,
Die Flügel könntest schlagen
Und stiegest auf und immer auf
In jene blaue Ferne.
Und kämest endlich gar hinauf
Zu einem schönen Sterne,
Und fragtest dort ein Engelein:
„Wie hoch mag wohl der Himmel sein?"
Dann sei gewiß, das Englcin spricht:
„Mein Kind, das weiß ich selber nicht;
Doch frag einmal da drüben an,
Ob jener Stern dir's sagen kann!
Du brauchst indes nicht so zu eilen,
Es sind nur hunderttausend Meilen."
Und flögst du nun zum Sternlein dort,
Man sagt dir noch dasselbe Wort,
Und flögst du weiter fort und fort,
Von Stern zu Stern, von Ort zu Ort, —
Es weiß doch niemand dir zu sagen,
Du wirst doch stets vergeblich fragen:
„Wie hoch mag wohl der Himmel sein?"
Denn, Kind, das weiß nur Gott allein! Löwensteln.
Das Himmelblau und die Wolken.
Ein Bauernknabe verachtete die Wolken und sagte zum Vater:
„Wenn sie nur den schönen blauen Himmel nicht so bedeckten!" Der
Vater antwortete ihm: „Mein Kind! Das Himmelblau ist zwar schön
und lieblich anzusehen, aber die grauen Wolken sind uns der segnende
Himmel. pcstalozst.
Die dunkelblaue wiese.
Vater: Ich kenne eine große, dunkelblaue Wiese. —
Emil: Vater! das ist dein Spaß; solche gieblls ja gar nicht; die Wiesen
sehen grün aus, aber nicht blau.
V.: Meine Wiese sieht aber doch blau aus und ist größer, als alle
Wiesen in der Welt.
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TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
150
Kriegsrüstung in der Küche.
Wer Hosen und Stiefel schon tragen kann,
Der schließe sich unserem Zuge an.
Ich werd' euch die allerschönsten Waffen
Aus meiner Mutter Küche schaffen.
Der Borstwisch hier ist unsre Fahnst
Damit will ich zeigen im Kampfe die Bahn.
Nun Michel und Peter und Hans und Töffel,
Hier nehmt als Pistolen die Kochelöffel;
Und daß ihr auch alle habt einen Sabel, —
Hier liegen noch drei Paar Messer und Gabel.
Der Ganseflügel ist zu Federhüten gut, —
Jetzt seid ihr gerüstet vom Fuß bis zum Hut.
Blast auf nun die Backen und schneidet Gesichter,
Ihr Herren Trompeter, hier habt ihr Trichter!
Die Töpfe sind Trommeln, frisch, Tambour herbei!
Schlagt tüchtig drauf los, doch keinen entzwei.
Für die Reiter stehen die schönsten Besen,
Die sind zum Reiten wie auserlesen.
So sind wir ein Heer von bester Art,
Es fehlt uns allen nur noch der Bart.
Den woll'n wir uns gleich aus der Küche holen:
Auf dem Herde liegen ja prächtige Kohlen.
Sieht jetzt uns der Feind, so kriegt er 'neu Schreck
Und schreiet vor Angst und läuft gleich weg.
Löwen stein.
103. Die Küche.
Name: Küche.
Ort: Am Vorsaal, neben der Hausflur. Raum im Hause.
Gestalt: Rechteck.
Teile: a) Wände, Decke, Diele, Fenster, Thür. Vergleiche
mit Stube!
Io) Kochherd, Esse, Ofen, Tisch, Küchengeräte, Kohlen-
kasten, Kohlenschausel und -haken.
Stoss: Holz, Stein, Porzellan, Thon, Lehm, Kohle, Blech,
Eisen u. s. w. Was ist aus Holz u. s. w. gefertigt?
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]