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1. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 41

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
41 bekommt sie im Frühjahr und verliert sie im Herbst. Sie entwickeln sich, wie wir auf unsern Spaziergängen gesehen haben, aus den Knospen. In ihnen schlummern sie, bis die warme Frühlingssonnc sie zum Leben weckt. Dann wird es ihnen zu eng in ihrem Häus- chen; sie dehnen und strecken sich, bis die Wände platzen, stecken zuerst nur vorsichtig die Spitzen heraus und darnach auch all- mählich die übrigen Theile. Wenn es aber im Herbst wieder an- fängt, kalt zu werden, so verlieren sie ihre schöne, grüne Farbe, werden gelb oder roth und lösen sich, welk geworden, nach und nach von den Zweigen. Dann ist der Winter vor der Thür, der Feld und Flur und mit ihnen auch den kahl gewordenen Baum mit Schnee und Eis bedeckt. Nur einige Bäume bleiben auch im Winter grün. Es sind die Tannen und Kiefern, der Buchsbaum und die Stechpalme. Erstere kommen dann auch auf den Weih- nachtstisch und werden festlich von uns geschmückt, wie ihr ja Alle wißt. Aber hat die Tanne denn auch wirklich Blätter? Hier ist ein Tannenzweig. Zeigt mir die Theile, welche die Blätter sein sollen! In wiefern sind sie anders gestaltet, als gewöhnliche Blätter? Sie sind a. steif, b. lang und schmal, c. spitz. Mit wel- chem Dinge haben sie etwas Aehnlichkeit? In wiefern sind sie davon verschieden? Wegen ihrer Aehnlichkeit mit Nadeln nennt man die Bäume, die solche Blätter tragen Nadelbäume, Nadelholz, die andern Bäume aber Laubholz. Wohin gehört also die Linde? die Lärche? die Eiche? der Wallnußbaum? die Kiefer? Wann aber nennt man einen Wald wol eine Nadelwaldung? wann eine Laubwaldung? Von diesem Kirschzweige will ich jedem von euch ein Blatt geben, damit ihr das Folgende genauer daran erkennen könnt. a. Theile des Blattes. Der Stiel, die Ober- und Unterseite, die Spitze, die Kanten, das Gerippe. b. Eigenschaften des Blattes. Es ist grün, spitz, länglich und an den Kanten eingeschnitten. Hier ist noch für Jeden das Blatt eines Pflaumenbaumes. Ob ihr dieselben Theile daran finden könnt, wie am Kirschblatt? Ob es auch dieselben Eigenschaften hat? Sucht denn nun auch die Verschiedenheiten auf! Unterscheidung zwischen dem Blatt eines Apfelbaumes und dem eines Birnbaumes. 1. Das Blatt des Apfelbaumes ist fast überall gleich breit und nur am Ende etwas zugespitzt; das Blatt des Birnbaumes läuft von oben an allmählich spitz zu. 2. Derrand desapfelbaumblattes hat größere Einschnitte als der Rand des Birnbaumblattes; jene sind abgerundet (gekerbt), diese spitz (gesägt).

2. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 39

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
39 b. Der Stamm. Die Bäumchen an der Chaussee um die Stadl kannst du mit deinen Händchen umspannen, sie sind noch dünn. Wenn sie älter werden, wird ihr Stamm auch dicker. Dickere Stämme haben die Bäume in deinem Garten. Wolltest du sie um- fassen, so müßtest du deine Arme gebrauchen. Die Linde aus dem Kirchhof kannst du aber auch nicht umarmen; sie ist zu dick, hat einen zu großen Umfang. Vielleicht werden zwei oder drei von euch zusammen sie umfassen können, wenn ihr euch die Hänve reicht und einen Kreis um sie schließt. Kennt Jemand noch einen andern Baum, der ungefähr einen ebenso dicken Stamm hat? Im Walde stehen mitunter noch stärkere Bäume, die dann auch meistens sehr alt, viel älter als eure Eltern, oft mehrere hundert Jahre alt sind. Meistens steht der Stamm senkrecht auf der Wurzel. Doch behält er nicht immer eine gerade Richtung bei, sondern nimmt eine schiefe oder krumme au. Bei verschiedenen Bäumen ist er auch verschieden hoch. Bei einigen Apfelbäumen ist er z. B. so niedrig, daß du schon das Ende mit deinem ausgestreckten Arm erreichen kannst, bei andern kann ich es kaum. Der Stamm der Pappeln vor unserm Hause ist aber so hoch, daß selbst der größte Mann ihr oberes Ende nicht erreichen kann, selbst dann nicht, wenn er auch eine lange Stange in seiner Hand hat. Aehnlich ist es auch bei andern Bäumen. Ist der Stamm nun recht hoch und dabei gerade gewachsen, so nennt man ihn schlank. Bei einigen Baumarten treffen wir oft schlanke Stämme an, z. B. bei den Tannen und den Pyramidenpappeln; bei anderen seltener z. B. bei den Eichen. Der äußere Theil des Stammes heißt die Rinde. Es giebt Eichenrinde, Birkenrinde, Buchenrinde :c. Sie sitzt nicht blos um den Stamm, sondern umgiebt auch die Aeste und Zweige und selbst die Zweiglein. Bei letzteren ist sie aber nur sehr dünn,*) am dick- sten ist sie am Stamm.**) Sie kann außerdem sein: glatt (wann ist sie so? bei welchem Baume?), rissig, z. B. bei dem untern Theil der Birke, bei dem Stamm der Akazie, der alten Weide re. gelb, braun, weiß rc. Mitunter ist sie mit Moos und Flechten bewachsen.***) Das ist z. B. oft bei der Buche und beim Apfelbaum der Fall. Unter der Rinde befinden sich zunächst eine Menge Fasern, die man Jast nennt. Du kannst sie z. B. bei einem Liudenzweige deutlich sehen.-s) Auch andere Pflanzen haben solche Fasern, namentlich der Flachsstengel, die Nessel, der Hanf.chch) Von dem Bast und der Rinde ist das Hol) umgeben. Das Holz der Tanne heißt Tannenholz, das der Eiche Eichenholz. Von *) Man zeige Zweige vor und schäle die Rinde davon ab. **) Auch von der Rinde des Stammes zeige der Lehrer mehrere Stücke, etwa von der einer Buche, einer Birke rc. ***) Es werde Rinde mit beiden Gewächsen vorgezeigt, t) Der Lehrer zeige es! tt) Auch hier bilde die unmittelbare Anschauung den Haupttheil des Unter- richts!

3. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 11

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
11 tungen. Die Lerche z. B. trillert himmelansteigend ihr munteres Lied. Da merke der Schüler auf ihren Gesang und lerne ihn von den Tönen anderer Vögel unterscheiden, so etwa, daß er jedesmal angiebt, wenn der Schall zu seinem Ohre dringt. Dohlen und Krähen fliegen krächzend von der Wiese, wo sie sich Nahrung ge- sucht haben, heimwärts: da lerne er auf ihr eigenthümliches Schreien und auf ihren eigenthümlichen Flug achten. Mäuse schlüpfen ver- stohlen von einem Loch zum andern, Käfer und anderes Gethier ruhen unter Steinen und andern schützenden Gegenständen; Fisch- te in schwimmen im Bache stromaufwärts und weilen spielend am plätschernden Wehr rc. Ueberall ist der starre Winter gewichen und Leben und Bewegung an die Stelle getreten, so daß sich auch hier ein Beobachtungsfelv darbietet, das die jugendliche Kraft in vollem Maße in Anspruch nimmt. In den auf diesen Gang durch die Natur folgenden für die Heimatskunde angesetzten Stunden stelle der Lehrer eine Repetition der erhaltenen Eindrücke mit den Schülern an und zwar in dop- pelter Weise. Einmal lasse er sie der Reihe nach und zwar so viel als möglich ohne Hülfe, angeben, was sie gesehen und gehört haben. Es nimmt das zwar etwas Zeit in Anspruch, da sie aber gut an- gewendet ist und der Lehrer Gelegenheit hat, die Art und Weise der Anschauung, den Umfang, die Genauigkeit und Vollständigkeit derselben an seinen Schülern kennen zu lernen, so kann dieser Um- stand nicht weiter in Betracht kommen. Dann lasse er zweitens über einzelne Dinge von sämmtlichen Schülern angeben, was sie daran bemerkt haben, z. B° über die Wiese, über die Bestellung des Ackers, über die Veilchen rc. Was dabei der Eine nicht weiß, fällt vielleicht dem Andern ein, namentlich, wenn der Lehrer ein wenig nachhilft, so daß nach und nach eine kleine Beschreibung, wenn auch nur in wenigen charakteristischen Zügen, entsteht. Eine solche Be- schreibung würde sich etwa so ausnehmen: Die Wiese. Die ganze Wiese ist mit Gras bewachsen. Viele Halme sind noch vom vorigen Jahr und sehen daher schmutzig grün und welk aus. Es sprießen aber auch schon junge Blätter hervor, die kräf- tig und von schön grüner Farbe sind. Hin und wieder ist auch schon ein Blümchen zu finden, namentlich das Gänseblümchen, die Dotterblume (Caltha palustris) und die Kuhblume (Taraxacum offic.). — Die Wiese liegt niedrig; daher ist es feucht darauf. An manchen Stellen hat sich.das Wasser zu Lachen und Tüm- peln angesammelt. Damit es abziehen könne, hat man Gräben, gezogen, die auch fast ganz damit gefüllt sind. — Mitunter trifft man Krähen, Dohlen und andere Vögel auf der Wiese. Sie suchen sich Nahrung, namentlich Gewürm. An den vielen Maulwurfs- haufen erkennen wir, daß auch in der Erde Thiere leben, vor allem die Maulwürfe selbst, dann auch Würmer und anderes Gethier, dem sie nachstellen.
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