Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Ii. Geschichte und Verfassungskunde.
Gegner Frankreichs. Er verlor 1801 die Pfalz am Rhein, ward jedoch
1803 dafür entschädigt durch die Gebiete der Bistümer Würzburg, Bam-
berg, Augsburg (ohne Stadt), Freising und Teile von Eichstädt und
Passau, ferner durch 13 Reichsabteien und 15 Reichsstädte. Später
wollte Maximilian neutral bleiben. Als aber Österreich die Entwaffnung
seines Heeres forderte, schloss er sich 1805 an Frankreich an. Er er-
hielt im Frieden zu Pressburg 1805 den Königstitel und gegen den
Verzicht auf das ehemalige Bistum Würzburg und auf das Herzogtum
Berg — Tirol mit Vorarlberg, die Markgrafscbaften Burgau und Ansbach,
die Reichsstadt Augsburg und die noch übrigen Teile der Bistümer Ei ch-
städt und Passau. Nach seinem Beitritte zum Rheinbund 1806 erhielt
er die Stadt Nürnberg mit Gebiet, ferner die Landeshoheit über 13
reichsunmittelbare Herrschaften. 1809 kam Salzburg, Berchtesgaden und
das Innviertel an Bayern und 1810 gegen Abtretung des südlichen und
östlichen Teils von Tirol die Stadt Regensburg und die Markgrafschaft
Bayreuth. Erst nach dem russischen Feldzuge konnte König Maximilian
die Bande lösen, die Bayern an Frankreich gefesselt hielten. Er schloss
sich unter dem 8. Oktober 1813 durch den Vertrag zu Ried an die
Verbündeten an; doch vermochte sein Feldmarschall Wrede bei Hanau die
bei Leipzig geschlagenen Franzosen nicht aufzuhalten. Nach dem Ab-
schlüsse der Wiener Bundesakte 1815 gab Maximilian Tirol mit
Vorarlberg, Salzburg und das Innviertel an Österreich zurück, und erhielt
dagegen das Grossherzogtum Würzburg mit Aschaffenburg und die links-
rheinische Pfalz. — Maximilian hatte schon während des Krieges unab-
lässig für die innere Wohlfahrt seines Landes und Volkes gesorgt. Am
2 6. Mai 1818 setzte er seinen Werken die Krone auf, indem er seinem
Lande aus freiem Entschlüsse eine Verfassung gab, wonach der König
unter Mitwirkung eines Landtags die Rechte der Gesetzgebung und Be-
steuerung ausübt. König Maximilian hatte sein Land, das er im tiefsten
Verfalle überkam, zur schönsten Blüte emporgebracht und sich durch
Milde und Herzensgüte die Liebe seiner Unterthanen erworben. Er starb
1825 und ward wie ein Vater vom ganzen Volke aufs tiefste betrauert.
§. 75. König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte
und hochgebildete Sohn Maximilians, verschönerte Bayern durch zahl-
reiche kunstsinnige Bauten. Seine Residenzstadt München schmückte er
durch den Königsbau, die Basilika, die Ruhmes- und Feldherrnhalle, das
Siegesthor, die neue Pinakothek, die Glyptothek. Bei Regensburg ent-
stand unter ihm die Walhalla, bei Kelheim die Befreiungshalle. — Als
sich die Unruhen der französischen Revolution von 1848 auch nach
Bayern verbreiteten, übergab der König die Regierung seinem Sohne
Maximilian, lebte dann noch zwanzig Jahre, ohne ferner in den Gang
der Regierung einzugreifen, und blieb fortwährend ein eifriger Förderer
der Kunst und aller gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecke. Er starb,
82 Jahre alt, im Jahre 1868 zu Nizza.
§. 76. König Maximilian U. 1848 —1864. Maximilian bestieg
den Thron in schwerer, trüber Zeit. Das seit den Befreiungskriegen im
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Wrede Maximilian_Tirol Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Ludwig_I. Ludwig Ludwig Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian_U Maximilian Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Rhein Bistümer_Würzburg Augsburg Freising Frankreich Pressburg Bistum_Würzburg Herzogtum
Berg_— Vorarlberg Burgau Ansbach Nürnberg Salzburg Berchtesgaden Regensburg Frankreich Ried Hanau Vorarlberg Salzburg Würzburg Aschaffenburg Maximilians Kelheim Nizza
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eroberten Böhmen. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 trat er wieder znm
Kaiser über. Deshalb fielen die Schweden in Sachsen ein und hausten in fürchter-
licher Weise und belagerten Freiberg. Erst am 30.Juni 1650 verließen die Schweden
Sachsen. Johann Georg I. starb 1656 und wurde in Freiberg begraben.
§ 11. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst v. 1640—1688. Friedrich I.,
Graf von Hohenzollern, wurde vom Kaiser Heinrich Iv. zum Burggrafen von Nürn-
berg ernannt. Friedrich, Sohn Friedrich V., erhielt für seine Verdienste um das
Reich und den Kaiser Sigismund das Kurfürstentum Brandenburg 1411 zur Ver-
waltung und 1415 erblich. Er regierte von 1415—1440 als Kurfürst Friedrich I.
Zwei Jahrhunderte später 1640 trat Friedrich Wilhelm, genannt der große Kur-
fürst, seine Regierung an. Er war von großem Einfluß auf das Zustandekommen
des westfälischen Friedens. Er nahm teil an dem Kriege Deutschlands gegen Lud-
wig Xiv. von Frankreich, und die Franzosen sahen bald ein, daß dieser ihr mächtig-
ster Feind war. Sie suchten ihn deshalb vom Kriegsschauplatz zu entfernen, und auf
ihr Anstiften fielen die Schweden in die Mark ein. Der Kurfürst schlug sie 1675 bei
Fehrbellin, wo ihm Stallmeister Froben das Leben rettete. Friedrich Wilhelm
hob den Ackerbau, begünstigte die Einwanderung und sorgte besonders für das Wohl
seines Landes. Seine Gemahlin Luise Henriette ist als Dichterin des Liedes „Jesus
meine Zuversicht" bekannt. Er ist nicht nur ein Wiederhersteller seines gesunkenen
Landes gewesen, sondern bat den Grund zur Größe Preußens gelegt.
§ 12. August der Starke (v. 1694—4733) war der Sohn Johann Georg Iii.
und Kurfürst von Sachsen. Aus seinen Reisen, die
er als Prinz nach Paris, Madrid, Lissabon, Eng-
land, Holland, Italien und Wien unternahm, be-
wunderte man überall seine Kampfgewandtheit
und Stärke. Nach dem Tode seines Bruders
Georg Iv. 1694 wurde er Kurfürst. 1694 und
1696 kämpfte er gegen die Türken in Ungarn und
wurde wegen seiner Tapferkeit die „eiserne Hand"
genannt. Zu Baden bei Wien trat er 1697 zur
katholischen Kirche über und wurde König von
Polen. In Krakau wurde er mit großer Pracht
gekrönt. Schweden und Frankreich erkannten ihn
aber als solchen nicht an. Er schloß mit Rußland
und Dänemark einen Bund gegen Schweden. Da-
durch entstand der nordische Krieg. Karl Xii., König von Schweden, besiegte Peter
den Großen von Rußland und fiel sodann in Sachsen ein. 1706 schloß August der
Starke mit den Schweden den Frieden zu Altranstädt und mußte auf Polen ver-
zichten, das er aber 1709 wieder eroberte. 1730 hielt er ein großes Lustlager bei
Zeithain. Unter seiner Regierung wurde 1709 von dem Apotheker Böttger das
Porzellan erfunden. August der Starke starb 1733 in Krakau, sein Herz wurde
in Dresden begraben. Seine Regierungszeit kostete Sachsen viel Geld. Er baute in
Dresden das Opernhaus, den Zwinger, die Frauenkirche. Er war sehr prachtliebend,
besaß seinen Anstand und eine Fülle des Geistes und des Witzes. Seine Gemahlin
Christine Eberhardine wurde wegen ihrer Frömmigkeit die Betsäule von Sachsen
genannt.
§ 13. Friedrich der Große v. 1740—1786. Der Kurfürst Friedrich Iii.
hatte sich 1701 als König von Preußen gekrönt und hieß als solcher Friedrich I.
Nach ihm regierte Friedich Wilhelm I. von 1713-1740, der Vater Friedrich
des Großen. Letzterer wurde von seinem Vater streng und hart erzogen, so daß er
Fig. 11. August der Starke.
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Extrahierte Personennamen: Johann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Heinrich_Iv Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Sigismund Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise_Henriette August Johann_Georg_Iii Johann Georg_Iv Karl_Xii Karl Peter August Böttger August Christine_Eberhardine Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Friedich_Wilhelm_I._von_1713-1740 Wilhelm_I. Friedrich
des_Großen Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Nördlingen Schweden Sachsen Freiberg Schweden
Sachsen Freiberg Brandenburg Deutschlands Frankreich Schweden Fehrbellin Sachsen Paris Madrid Lissabon Holland Italien Wien Ungarn Wien Polen Krakau Frankreich Schweden Schweden Sachsen Polen Krakau Dresden Sachsen Dresden Sachsen