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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 228

1881 - Danzig : Boenig
228 giebt's wie der Geist ihm just gebeut, spricht: „Lieber Gott, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein. Amen. Viii. Belagerung von Paris und Ende des Kampfes. 1. Die Franzosen hatten nach der Schlacht bei Sedan keine Armee im Felde mehr. Aber mit dem siegreichen Feinde Frieden zu schließen, dazu war das Volk zu verblendet. Es suchte Hülfe in einer Revolution (Staatsumwälzung). Am 4. September- würde in Paris die Republik (Freistaat) ausgerufen, und eine aus Freiheitsmanneru gebildete sogenannte „Regierung der Nationalverteidigung" beschloß, den Kampf fortzusetzen. „Kein zollbreit Landes, kein Stein einer Festung" sollte ausge- liefert werden. König Wilhelm aber antwortete auf solchen Übermut mit dem Befehle an die Seinen: „Auf nach Paris!" Am 19. September waren die Heere des preußischen und sächsi- schen Kronprinzen bereits vor den Mauern der Hauptstadt an- gelangt. Allein ein weiter Kranz von mächtigen Festungswerken schützte dieselbe gegen feindliche Angriffe. Kaum war die deutsche Streitmacht zahlreich genug, die unermeßliche Stadt völlig zu umschließen. Nur eine monatelange Umlagernng konnte die Übergabe- herbeiführen. 2. Unterdes machten die Deutschen andere wichtige Er- oberungen. Eine ganze Reihe französischer Festungen wurde eingenommen. Von besonderer Bedeutung war die Übergabe von Straß bürg, das seit der Schlacht von Wörth von badischen und preußischen Truppen belagert worden war. Als diese herr- liche, ehemals deutsche Reichsfeste, welche vor 189 Jahren durch schmählichen Verrat und durch die Schwäche des zersplitterten Vaterlandes verloren worden war, am 28. September 1870 von dem einigen Deutschland wiedergewonnen wurde, da füllte sich manches Auge mit Freudenthränen, und alle deutschen Herzen sprachen: „Nun muß Straßburg unser bleiben auf immerdar!" Ein noch größerer Waffenerfolg war, vier Wochen später, die Üjbergäbe von Metz. Wohl hatte der Marschall Bazaine noch manchen Versuch gemacht, den eisernen Gürtel, mit welchem das deutsche Heer ihn umspannt hielt, zu sprengen; allein stets waren die ausbrechenden Franzosen zurückgeschlagen worden. Es gab keinen Ausweg mehr. Da, am 27. Oktober, streckte die französische Armee die Waffen: 180,000 Mann mit 3 Marschällen und 50 Generalen wurden kriegsgefangen, über 1400 Feld- und Festungsgeschütze erbeutet. Eni unerhörter Erfolg. König Wilhelm feierte „das große Ereignis, daß nun die beiden feindlichen Armeen, welche im Juli uns gegenübertraten, in Ge- fangenschaft sich befinden," dadurch, daß er die beiden Komman-

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 154

1881 - Danzig : Boenig
154 oft von 10,000 Käufern und Verkäufern besucht. Besonders ist Leipzig der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. 4. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin hat einen meist fruchtbaren Boden, eine gute Bewässerung durch Seen und Flüsse und eine sehr günstige Lage an der Ostsee; dennoch ist es unter- allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert. Die Bewohner- treiben neben dem Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht; insbesondere werden Pferde gezogen, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau auszeichnen. Die Hauptstadt des Landes ist Schwerin, an einem ansehnlichen See herrlich gelegen, in welchem aus einer Insel das großherzogliche Schloß erbaut ist. Gewöhnlich jedoch hält sich der Großherzog in der kleinen, aber schönen Stadt Ludwigslust auf. Größer als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee. Sie besitzt eine Hochschule und ist mit einem Denk- male des berühmten preußischen Feldherrn Blücher geziert, der hier gebürtig war. 5. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz keine bemerkenswerten Städte. 6. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei sehr zer- streut liegenden Teilen. Das Hauptland, das eigentliche Oldenburg, ist von Hannover und der Nordsee eingeschlossen und hat sehr ungleiche Fruchtbarkeit; denn zwischen den Landstrichen mit ertragsfähigem Acker- boden liegen weite Strecken dürren Heidelandes oder Morräste. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte, einem schiffbaren Lieben- flusse der Weser, und ist freundlich und wohlhabend. — Ein anderes kleines Stück, das Fürstentum Eutin liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen Gebiete. Ueber 50 Meilen von dem Hauptlande entfernt, auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von preußischem Gebiete eingeschlossen, liegt das Fürstentum Birkenfeld. -• Ein Stück Landes am Jahdebuseu, im eigentlichen Oldenburg, ist im Jahre 1854 von Preußen angekauft und zur An- lage des deutschen Kriegshafens Wilhelmshaven benutzt worden. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes und an der Rhön und besteht aus drei größeren und vielen kleinen Teilen. Der westliche Haupt- teil mit der Stadt Eisenach wird von der Werra, der mittlere und größte von der Saale und deren Zufluß Ilm durchströint. An dem letztgenannten Flusse liegt die Haupt- und Residenzstadt Weimar, wo die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt haben. An der Saale liegt Jena mit einer Hochschule und nordwestlich daran das gewerbthätige Apolda. 8. Das Großherzogtum Hessen-Darmstadt liegt aus beiden Seiten des Rheines und Mains und besteht aus zwei von einander

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 156

1881 - Danzig : Boenig
— 156 — Sie ist eine sehr alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders durch jährliche Messen belebte Stadt. 11. Das Herzogtum Anhalt liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschloffen. Der größte Teil desselben besteht aus Flachland; nur im Westen wird es vom Harze durchzogen, der hier Silber, Kupfer und andere wert- volle Mineralien liefert. Die Haupt- und Residenzstadt ist Dessau, am linken User der Mulde gelegen, berühmt durch den Fürsten Leo- pold von Dessau („der alte Deffauer"!, dessen Degen und Stock in dem großherzoglichen Schlosse noch jetzt aufbewahrt werden. 12. Das Herzogtum Sachseu-Kobnrg-Gotha besteht aus einem größeren nördlichen und einem kleineren südlichen Teile, welche durch preußisches Gebiet und Sachsen-Meiningen getrennt sind. Der süd- liche Teil, Sachsen-Koburg, liegt am südlichen Abhange des Thüringer Waldes und wird von der Jtz, einem Zuflüsse des Mains, durchflossen. In dem Thale derselben liegt die Hauptstadt des Landes, Koburg. Der nördliche Teil, Sachsen-Gotha, liegt auf dem nördlichen Abhange des Thüringer Waldes und reicht bis an die Unstrut, einen Nebenfluß der Saale. Die wichtigste Stadt in diesem Landesteile, welche Koburg an Größe übertrifft, ist Gotha, mit herrlichen Anlagen aller Art und einer Sternwarte in der Nähe. 13. Das Herzogtum Sachsen - Meiningen-Hildburghausen zieht sich in einem langen und schmalen Streifen bogenförmig um den Südfuß des Franken- und Thüringer Waldes hin und wird von der Werra und Saale durcksiossen. Die Bewohner des Landes beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht; auch werden viele Holz- und Spiel- waren, besonders auch Schreibtafeln, gefertigt und in den Handel gebracht. An der Werra liegt die Hauptstadt des Herzogtums, Mei- ningen, und Hildburghaufen, an der Saale die Stadt Saalfeld. 14. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei, durch die reußische Herrschaft Gera getrennten, fast gleichen Teilen, deren westlicher von der Saale, und deren östlicher von der Pleiße, einem Zuflüsse der Saale, durchschnitten wird. Der östliche Teil zeichnet sich vor dem westlichen durch Fruchtbarkeit aus und hat einen reichen Bauernstand mit eigentümlicher Tracht und Sitte. Die Hauptstadt Altenburg liegt in der Nähe der Pleiße; der wichtigste Ort in der Westhälfte des Landes ist Orlamünde. 15. Die Fürstentümer Schwarzburg - Sondershausen und Schwarzburg - Rudolstadt bestehen aus zwei abgesonderten Stücken Land, wovon das eine, Schwarzburg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das andere, Schwarzburg-Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den sächsischen Herzogtümern. Die Hauptstadt des ersteren Fürstentums ist Sonders hausen an der Wipper, die des letzteren Rudolstadt an der Saale.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 339

1880 - Sondershausen : Eupel
339 samkeit und glühend für die Freiheit, gewann er leicht die Herzen aller deutschen Männer und Jünglinge und ward der Stifter eines großen Bundes. In einer nächtlichen Versammlung im Walde schwuren sie allen Römern in Deutschland den Untergang. So geheim indes das Unter- nehmen betrieben wurde, so wurde es doch dem Varus verraten. Aber Varus hielt die Deutschen für zu dumm und sich für zu mächtig, als daß er irgend eine Gefahr hätte fürchten dürfen. Als der Herbst des Jahres 9 n. Chr. gekommen war, schritt Hermann zur Ausführung seines Planes. Varus wurde von seinem festen Lager- plätze weg und immer tiefer in die deutschen Wälder hineingelockt. Er be- fand sich mitten in den Wildnissen des Teutoburger Waldes in einem Thale. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig. Aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viele hundert Schlangen empor, und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Pfeile ohne Zahl auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt, sank die deutsche Erde unter den Füßen des Römers ein; im losen Erdreiche schwan- kend, vom Sturm gerüttelt, stürzten die deutschen Eichen über die Unter- drücker hin und zermalmten sie im Falle. Jetzt nahmen die Deutschen in Weidmannslust so recht die fremden Eber aufs Korn, die ihnen die heilige Erde des Vaterlandes so lange aufgewühlt. Pfeil an Pfeil, Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Atem, als bis die Nacht hereinbricht. Da läßt Varus Lager schlagen, und ermattet sinken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der Deutschen Kriegsgeheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Wie der Tag sich lich- tet, entdecken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Mann an Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen aufs offene Land. Da sehen sie mit Grausen die ganze Macht der Deutschen vor sich entfaltet. Rings umher Deutsche, nirgends ein Ausweg. Für alle Tapferkeit ist nichts mehr seil als der Tod. Jauchzend stürzen jetzt die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen. „Die Freiheit! die Freiheit!" schallt es wie Donner des Himmels den Römern in die Ohren. Wie die Saat unter Hagelschloßcn sinken die Tapfern unter den deutschen Hieben hin. Hermann selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Deutscher, der nicht mit ihm um den Preis wetteiferte. Des Feindes Scharen sind zersprengt; nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein; doch wer sich retten will, rennt wie blind gerade recht in die Spieße der Deutschen. Da faßt den Varus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzt er sich in sein Schwert. Nur wenige von dem ungeheuren Römerheere entrinnen glücklich nach der Feste Aliso, die meisten liegen auf dem Wahlplatze. Wer in Ge- fangenschaft kam, ward entweder den Göttern zum Danke für die wieder errungene Freiheit geopfert, oder zum gemeinen Frohndienste in die Gauen der Deutschen geschleppt. Das war die große Schlacht im Teutoburger Walde, die geschlagen ward im neunten Jahre nach Christi Geburt. Als der Kaiser Äugustus die Kunde erhielt, daß die drei Legionen gefallen, stieß er in Verzweiflung 22*

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 178

1880 - Sondershausen : Eupel
178 5. Thüringen. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Deine Bergeshäupter ragen auf gen Himmel kühn und stolz, und auf ihrem Scheitel tragen sie der Eichen starkes Holz. Deiner Wälder grüne Hallen hegen, pflegen edles Wild, und das Lied der Nachtigallen frisch aus Busch und Haine quillt. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Silbern springt in deinen Gründen mancher frische Labequell, und durch deine Thäler winden Bäche sich so klar und hell; und des Rasens Teppich breitet bunt sich zwischen Waldessaum, dass der Fuss des Wandrers gleitet stets auf Irandertfarb'gern Raum. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Früh auf deinen Feldern reifet goldner Ähren Segenswucht, dass, so weit das Auge schweifet, üppig glänzt die reiche Frucht. Jubelnd tönet uns entgegen arbeitsfroher Schnitter Lied, wenn ringsum auf allen Wegen nun die Ernte heimwärts zieht. Thüringen, du holdes Land, wie ist mein Herz dir zugewandt! Alte wunderbare Sagen nachts durch deine Wälder gehn. Horch, von ihnen rauschen, klagen alte Wipfel auf den Höhn. Auf den Bergen, in den Gründen, und wohin das Auge blickt, hat mit ihren Duftgewinden Dichtung hold das Land geschmückt. L. Storch. 6. Die Wartburg. Die Wartburg liegt ganz nahe bei Eisenach, nad) Südwesten hin, ans einem Felsberge, der sich 190 Meter über die Stadt erhebt. Nach einem Wege von einer halben Stunde erreicht man die Burg. Blickt man von der vorspringenden Bastei zurück, so liegt die bunte Landschaft wie ein großes Gemälde zu den Füßen. Jenseit der Stadt breitet sich ein srnchtbares Hügelland ans, und der Blick reicht so weit, daß man bei klarem Himmel mit einem Fernrohre den Brocken sehen kann. Östlich fliegen dampfende Wagenzüge in den stattlichen Bahnhof, wo die thüringische und die Werra-Eisenbahn zusammenlaufen. Dort lagert der kahle Höhen- zng des Hörselberges, mit Häusern und Höfen begrenzt, und ans der fernen Ebene grüßen die Bergschlösser der Gleichen, wie Meilenzeiger einer abgestorbenen Zeit. Links ruht der Blick ans einem anmutigen Fichten- wäldchcn, einst von der Ruine Mädelstein gekrönt und jetzt noch mit jener grotesken Fclsbildnng geschmückt, die vom Munde der Sage „Nonne und Mönch" genannt ist. Tritt man durch das düstere Thorgewölbe in den langgestreckten Burghof, so fühlt man sich von einem ehrfurchtsvollen Schauer durch- rieselt, als ob es ein geweihter Boden sei, den die Füße berühren, und Bilder alter Zeiten ziehen vor dein inneren Blicke vorüber. Wie pracht- voll auch die Erneuerung der fürstlichen Hallen fortschreitet, so wird doch ihr Glanz erst durch den Zauber erklärt, womit Poesie und Geschichte ihre Zinnen umrankt. Nirgends im Thüringer Lande hat die Sagendichtung so reiche Blüten getrieben, nirgends sind die historischen Gestalten von einem so romantischen Glanze umstrahlt, wie in der Chronik des Land- grasenschlosses.

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 398

1880 - Sondershausen : Eupel
398 auf Vaterlandsliebe und Ehrgefühl, — das sind einige der weiteren Haupt- gesichtspunkte. Dach nicht mit einem male durfte man ein großes Heer wieder erschaffen; die Zahl der zu haltenden Truppen war durch Napoleon auf 42 000 beschränkt. Um dennoch größere Heeresmassen für die Zukunft auszubilden, ließ man die Rekruten, sowie sie emexerciert waren, nach Hause gehen und berief andere an ihre Stelle, und so immer weiter, so daß in kurzem schon 150 000 einexercierte Leute im Lande waren. Und das alles geschah, ohne daß die Franzosen die furchtbare Macht ahnten, die sich hier wie unterirdisch gegen sie bildete. Auch für die Bildung des Volkes wurde in jenen schweren Zeiten großherzig Sorge getragen; dafür legt die Gründung der Universität Berlin im Jahre 1810 und die Verbesserung der Volksschulen Zeug- nis ab. Nach L. Hahn. 45. Gottes Strafgericht in Rußland. 1812. Napoleon hatte fast alle Fürsten und Völker Europas bezwungen, und schwer lastete seine Hand auf den besiegten Ländern. Seine Heere standen in Spanien; Italien war ihm unterworfen, Holland ihm untcrthänig; Österreich hatte er niedergeworfen in blutigen Schlachten; die deutschen Fürsten mußten thun, wie er wollte, und auch Preußen hatte er an den Rand des Verderbens gebracht. Nun gelüstete es ihn, auch Rußland seiner Herrschaft zu unterwerfen. Im Sommer des Jahres 1812 brach er mit Viermalhunderttausend auserlesenen Kriegern zu Fuß und sechzigtausend zu Roß nebst 1200 Stück Geschütz in das große russische Reich ein. Er hatte die besten Scharen aus allen Ländern Europas gesammelt. Sie waren in allen Künsten der Waffen wohl geübt und mit allem Kriegszeuge aufs beste versehen. In mehreren blutigen Schlachten zeigten sich zwar die Russen tapfer; aber sic mußten das Schlachtfeld räumen und zogen sich tief in das Land hinein nach Moskau, der alten Hauptstadt des Reiches, indem sie alles hinter sich her verheerten. Napoleon folgte ihnen gegen den Rat seiner Generale. Da ereilte ihn in der Zarenstadt die göttliche Gerech- tigkeit. Am 14. September war er siegestrunken in das ehrwürdige Schloß der russischen Kaiser, den Kreml, eingezogen; aber schon in der folgenden Nacht brachen dort über seinem Haupte die Flammen aus, welche vier Tage lang wüteten und die ganze Stadt in Asche legten. Unsäglicher Schrecken ergriff das französische Heer, welches in Moskau sichere Winter- quartiere zu finden gehofft hatte. Ende Oktober mußte Napoleon den Rück- zug durch das feindliche Land antreten. Hierauf hatten die Russen ge- wartet. Mit den Schwärmen ihrer Kosacken verfolgten sie den fliehenden Feind, ließen ihm keine Ruhe, weder bei Tag noch bei Nacht, und wer sich nur von dem Hauptheere entfernte, wurde niedergemacht. Da brach Tod und Verderben noch furchtbarer über das gewaltige Heer herein. Früher als gewöhnlich brach in den öden Steppen Rußlands ein harter Winter ein. Die fliehenden Scharen hatten keinen Schutz gegen seine Strenge: ihre Kleider waren zerrissen, die Füße, halb entblößt, zitterten aus dem kalten Schnee; die Dörfer und Städte waren verwüstet; nirgends ein Ob- dach gegen den furchtbar schneidenden Wind; kein Bissen Brot, den nagen- den Hunger zu stillen. Da ergriff Verzweiflung ihre Herzen. An jedem

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 179

1880 - Sondershausen : Eupel
179 Hier haben edle Fürsten gelebt und gewaltet, deren hehre Bilder sich dem Herzen des Volkes mit nnauslöschlichen Zügen eingeprägt; hier haben die Harfen begeisterter Sänger gerauscht; hier hat die gläubige Frömmig- keit gebetet und geduldet; hier ist ein Licht angezündet worden, das die Hölle nicht überwältigen kann. Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei haben in der Burg eine Stätte gefunden, wie kaum irgendwo; die sich selbst ver- leugnende Liebe der heiligen Elisabeth, Luthers frommer Felsenglaube und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat fast alle Feste durchweht, die auf diesem kleinen Raume gefeiert wurden. In den Sommermonaten strömen zahllose Gäste ab und zu, um die Sehenswürdigkeiten der Burg zu betrachten und an den: herrlichen Natur- genuß sich zu erfreuen. Nicht ohne heilige Scheu betritt der Wanderer die kleine Lntherstnbe, worin der große Reformator als Junker Jörg die Bibel übersetzt und das Tintenfaß an die Wand geschleudert hat; mit Be- wunderung beschaut er die herrlichen Gemälde im Ritterhause, im Land- grafenzimmer, im Sängersaale und in der Elisabethengallerie; andächtig stimmt ihn die kleine, prachtvoll geschmückte Kapelle, und mit Interesse betrachtet er die alten, schweren Rüstungen und Waffen der Ritter und Knappen. Es war doch eine merkwürdige Zeit, die Zeit des alten Rittertums. Was mögen das für gewaltige Recken gewesen sein, die sich in diese Stahl- kleider hüllten und die wuchtigen Waffen schwangen! Schon Knaben mußten sich an das Tragen derselben gewöhnen; es werden unter anderem auch Eisenpanzer gezeigt, die von den jugendlichen Prinzen Ernst und Albert, von Kunz von Kaufungen ans dem Schlosse zu Altenburg geraubt, ge- tragen wurden. Auch die Umgebung der Wartburg bietet manche Schönheit. Reizend ist das Marienthal, überraschend schön die „Weidmannsruhe" und höchst interessant das Annathal, ein Glanzpunkt wildromantischer Schönheit im Thüringerwald-Gebirge. Von hier führt der Weg nach der „Hohensonne," einem einfachen, aber vielbesuchten Forst- und Gasthause, an dem der Rennsteig vorüberführt. Nach H. Schwedt. 7. Schwarzburg. Wenn die Schwarza unterhalb Sitzendorf die Sorbitz aufgenommen hat, schlägt sie um einen vorspringenden Berg einen mächtigen Bogen und eilt durch waldbegrenzte, äußerst liebliche Wiesen. Ihr Thal wird plötzlich zum reizenden Parke, und von jenem Bergvorsprnnge, den sie umarmt, grüßt uns die Krone des südöstlichen Gebirges, die helle, schöne Schwarz- burg, ans den sie umlagernden höheren, mit dunklem Nadelholz bewachsenen Bergen, wie ein heller Stern hervorschimmernd. Was die Wartburg für die nordwestliche, das ist die Schwarzburg für die südöstliche Hälfte des Thüringerwaldes, jene wie diese die reizend gelegene, vielbesuchte Wiege eines noch blühenden Fürstengeschlechtes, aber in ihrem landschaftlichen Charakter sehr verschieden. Die Schwarzburg trügt den einer abgeschlossenen, in sich selbst versunkenen, tief romantischen Waldschwermnt. Der Blick aus ihren hohen Gemächern geht nur in das hellgrüne Bogenthal der Schwarza, an die düster waldigen Wände der höheren Berge ringsum und auf die Hütten des Dörfchens an ihrem Fuße. Aber gerade in dieser Abgeschlossen- 12*

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 211

1880 - Sondershausen : Eupel
211 mancher Strecke kaum Hafer und Wicken gedeihen. Der Markgräfler, der beste Wein Hierselbst, wächst am Abhange des südwestlichen Bergstriches. Die durchschnittliche Höhe des Schwarzwaldes betrügt 600 bis 900 Meter, der höchste Punkt ist^der Feldberg, welcher 1450 Meter hoch ist. Eigentümlich in Sitte, Sprache und Gestalt, bewohnen verschiedene Völkerschaften die Rheinebene. Vor allem birgt der Schwarzwald ein kräf- tiges, gesundes, wackeres Volk von Hirten, Holzhauern, Flößern, Ackerbauern, das alte Sitte, alte Kühnheit erhalten hat. Riesenhohe Tannen und Fichten stößt der Schwarzwälder auf seinen Gebirgsbächen hinunter zum Neckar und Rhein, auf dem sie in große Flöße verbunden werden, so groß, daß oft vierzig Menschen auf denselben sind, um sie mit Rudern und Stangen zu regieren. Mit dem breitkrempigen Hute, der roten Weste und den weißen Hemdärmeln stehen diese kräftigen Gebirgssöhne in langer Reihe auf dem schwimmenden Walde und lassen ihn im taktmäßigen Ruderschlage nach den Niederlanden hinabgleiten, um reichen Städten feste Unterlage, schwellenden Segeln Stütze zu gewähren. Für Holz tauscht der Schwarzwälder das Brotkorn ein, das ihm sein Boden ans den Bcrgeshöhen verweigert. Seine Holzschnitzereien, Uhren, Stroh- hüte sind durch ganz Deutschland bekannt. Man findet überdies auch im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten, Pech- und Theersiedereien, be- sonders aber viele Sägemühlen. Die Wohnungen liegen in wild-schönen Thälern zerstreut umher, von Holz, mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Die Stuben zu ebener Erde sind schwarz getäfelt, mit vielen Fenstern ver- sehen^ ohne viel Licht zu haben, wegen der weit vorspringenden Dächer. Zu den Schlafgemächern führen Gänge von außen. Unter diesen Gängen, draußen im Hause, liegt der Holzvorrat. Auf der Hinterseite senkt sich das Dach bis auf den erhöhten Boden, so daß man wie über eine Brücke nach der Tenne der Scheune fährt und über denköpfen von Menschen und Thieren drischt. Keine Hütte ist ohne plätschernden Brunnen, und nicht selten steht eine kleine Kapelle daneben mit einem Glöckchen zum Morgen- und Abendgebet. Kntzner. 30. Des Knaben Berglied. 3. Der Berg, der ist mein Eigentum, da ziehn die Stürme rings herum; und heulen sie von Nord und Süd, so überschallt sie doch mein Lied: Ich bin der Knab’ vom Berge! •ich bin der Knab’ vom Berge! 4 j t 1. bin vom Berg der Hirten knab’, f-seh’ auf die Schlösser al herab; die Sonne strahlt am ersten hier, am längsten weilet sie bei mir; 2. Hier ist des Stromes Mutterhaus, ich trink’ ihn frisch vom Stein heraus; er braust vom Fels in wildem Lauf’, ich fang’ ihn mit den Armen auf; ich bin der Knab’ vom Berge! Sind Blitz und Donner unter mir, so steh’ ich hoch im Blauen hier; ich kenne sie und rufe zu: lasst meines Vaters Haus in Ruh’! Ich bin der Knab’ vom Berge. 5. Und wenn die Sturmglock’ einst erschallt, manch Feuer auf den Bergen wallt, dann steig’ ich nieder, tret’ ins Glied, und schwing’ mein Schwert und sing’ mein Lied; Ich bin der Knab’ vom Berge! 14* Tjhland.

9. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 44

1880 - Danzig : Axt
44 Ii. Teil. Erdbeschreibung. B. Süddeutschland. Iv. Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg Strelitz, 17 000 qkm, 700 000 E. — Rindvieh und Pferde von dort sind berühmt. Hauptstädte: Schwerin, am Schwerinersee. 28 000 Einw. Rostock, Universität. Wismar. Neustrelitz. V. Das Großherzogtum Oldenburg, 6400 qkm, 320 000 E., besteht a) aus dem eigentlichen Oldenburg mit der Hauptstadt Oldenburg, 17000e.; b) dem Fürstentum Lübeck im Holsteinischen, darin Eutin; o) dem Fürstentum Birkenfeld im Regierungs- Bezirk Trier. Vi. Das Herzogtum Braunschweig, über 3600 qkm, 327 000 evangelische Einw., besteht aus drei getrennt liegenden Stücken. Braunschweig, Hauptstadt an der Ocker, 66 000 Einw. Wo Isenbüttel. Blankenburg, am Harz; in der Nähe die Baumanns- und Bielshöhle. Holzminden, an der Weser. Vh. Das Herzogtum Anhalt, über 2300 qkm, 214 000 E., an der Elbe, Saale, Mulde und am Harz. Dessau an der Mulde, Hauptstadt. Köthen. Bernburg. Ballen- städt, am Harz, dabei das Selkethal. Zerbst. Viii. Das Fürstentum Waldeck, über 1100 qkm. Arolsen, Residenz. Pyrmont, Badeort. Ix. Die Fürstentümer Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe, über 1500 qkm, Detmold, in der Nähe das Herrmansdenkmal. Bückeburg. X. Die freien Reichsstädte: a) Hamburg, an der Elbe, 265 000 Einw., erste Handelsstadt Deutschlands. Cuxhaven an der Elbe. b) Bremen an der Weser, 103 000 Einw. Bremer Hafen an der Weser, Hafenstadt, v) Lübeck, 45 000 Einw. Hafenort Travemünde. B. Süddeutschland. 1) Das Königreich Bayern, über 75 800 qkm, 5 Mill. E., wovon ?/i<, katholisch sind, besteht aus dem Hauptlande und der Pfalz. Gebirge: Der Böhmerwald ist an den Abhängen dicht bewaldet; die höchsten Berge aber sind nackte Felsen. Der Schnee fällt hier zuweilen bereits vor der Ernte, und die Kartoffel blüht erst im Sep- tember. Die Bewohner beschäftigen sich namentlich mit Holzarbeit. Das Fichtelgebirge hat dichte Nadelwaldungen; der Winter dauert hier 6 Monate. Die mäßigen und fleißigen Bewohner bauen Roggen, Gerste, Hafer und Kartoffeln. Andere Gebirge sind: Das Rhön- gebirge, der Spessart, die Alpen. Flüsse: Donau, Isar. Produkte: Bier, Hopfen, Wein, Quecksilber rc. Der östliche Teil zerfällt in 7 Kreise oder Regierungsbezirke: Ober-Bayern, Nieder-Bayern, Ober-Pfalz und Regensburg, Schwaben und Neuburg, Mittel-, Ober- und Unter-Franken. Der westliche Teil besteht aus der Rheinpfalz. München an der Isar, 193 000 E., Hptst., Univ., Münze; die Stadt hat die präch- tigsten Bauten und Knnstschätze. Ingolstadt, Festung. Passau, an der Donau. Lands- hut, an der Isar. Regensburg, an der Donau, in der Nähe die Walhalla. Augsburg, am Lech. Lindau, auf einer Insel im Bodensee. Ansbach. Erlangen, Univ., Nürn- berg. Fürth. Bayreuth, am roten Main. Bamberg, an der Regnitz. Würz- burg,.am Main, Univ. Kissingen, Bad. Speier, in der Pfalz. Landau und Ger- mers heim, Festungen. Kaiserslautern. 2. Das Königreich Württemberg (Schwabenland), 19 500 qkm, fast 2 Mill. E. Gebirge: Die rauhe Alp und der Schwarzwald. — Die Donau, der Neckar. Kreise: Neckar-, Schwarzwald-, Donau- und Jaxt-Kreis. — Stuttgart, Hauptstadt, 107 000 E. Ludwigsburg. Residenz. Heilbronn, am Neckar. Reutlingen. Tübingen, am Neckar, Univ. Bad Wildbad, im Schwarzwalde, Ulm, an der Donau. Ellwangen. 3. Das Großherzogtum Baden, über 15 200 qkm, l1/« Mill. E. Gebirge: Der Schwarzwald führt seinen Namen von dem dunkelgrünen Nadelholze, mit welchem er bewachsen ist. Der südliche Teil (der obere oder eigentliche Schwarzwald) ist rauh und wild; in dem nördlichen und östlichen Hügellande gedeiht aber Korn, Obst und Wein. Die Gegenden im Rheinthale haben sanfte Rebenhügel und es gedeihen: Weizen, Spelz, Nuß- und Obstbäume, Mandeln und süße Kastanien. Im Schwarzwald selbst reifen aber die Kirschen erst im September, und auf manchen Strecken gedeiht kaum die Kartoffel. Die Bewohner verfertigen Uhren, Strohhüte und Holzwaren. — In Baden liegt auch der Odenwald. Flüsse: Rhein, Kinzig, Neckar. Produkte Badens: Wein und Obst, Fabriken in Holz (Holzuhren.) Karlsruhe, Hauptstadt, 43 000 E., Münze. Pforzheim. Rastatt, Festung. Baden-Baden, Bad. Freiburg, Univ. Münster. Konstanz oder Kostnitz am Bodensee. Donaueschingen im Schwarzwalde. Mannheim, am Rhein und Neckar. Heidelberg, am Neckar, Univ.

10. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 19

1880 - Danzig : Axt
19 Napoleons Feldzug nach Rußland. Der erste Freiheitskrieg. War er darauf, in seinem Lande Verbesserungen einzuführen, die seinen Unterthanen nützten. Die Erbunterthäniakeit der Bauern, welche für Benutzung van Grund und Boden ihrem Gutsherrn schwere Frondienste leisten mußten, hob er auf. Auf diese Weise wurden die Landleute freie Eigentümer ihrer Ackerländereien. Ein guter Ratgeber in Kriegsangelegenheiten war dem Könige der General Scharnhorst. Dieser machte den Vorschlag, jeder preußische Mann, sobald er nur gesund und stark sei, müsse Soldat werden. Hierauf führte der König die allgemeine Wehr- pflicht ein. Die Königin Luise. Die Gemahlin Friedrich Wilhelm Iii. war Luise, eine Tochter des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz. Die treueste Liebe verband das edle Königspaar. Daher tvar es ein niederschmetternder Schlag für bcn König, daß die Gefährtin seines bewegten Lebens chm so früh entrissen wurde. Das Unglück des Vaterlandes hatte sie sehr niedergebeugt; sie erkrankte und ahnte wohl ihr baldiges Ende. Schon in dem frühen Alter von 34 Jahren (am 19. Juli 1810) starb sie mitten in der Blüte ihrer Schönheit. Der König war untröstlich, und - sein Volk trauerte aufrichtig mit ihm. Zu Charlottenburg, in einem einfachen Marmortempel von Bäumen umschattet, bestattete man ihre Leiche. Noch heute aber steht der 19. Juli bei der königlichen Familie in ernstem Andenken. 37. Napoleons Feldzug nach Rußland. 1812. Zug nach Rußland. Nachdem Napoleon fast alle Völker Europas unterjocht hatte, wollte er auch Rußland unterwerfen. Im Sommer des Jahres 1812 sammelte er ein ungeheures Heer von Kriegern zu Fuß und zu Roß um sich. Sie waren wol geübt im Gebrauch der Waffen und fielen in Scharen in Rußland ein. Die Russen wehrten sich in einer Schlacht zwar tapfer, mußten aber weichen. Sie zogen sich darauf nach der alten Hauptstadt Moskau zurück, indem sie hinter sich alles verwüsteten. Napoleon setzte ihnen nach und erreichte am 14. September Moskau. Hier hoffte er mit seinem Heere Winter- quartier zu nehmen. Doch legten die Russen heimlich Feuer an, welches fast die ganze Stadt einäscherte und die ungebetenen Gäste vertrieb. Jetzt hätte Napoleon gern Friedensuuter- handlungen angeknüpft; doch Kaiser Alexander von Rußland verlachte ihn. Der Rückzug. Napoleon war daher gezwungen, den Rückzug anzutreten. Schon früh- zeitig aber stellte sich der Winter ein und so strenge, wie die Franzosen ihn nicht ertragen konnten. In den verheerten Gegenden war keine Nahrung und kein Obdach aufzusuchen, und so kamen denn Tausende vor Hunger und Kälte um. Dazu wurden sie von den russischen Kosaken verfolgt und diese metzelten nieder, was sie erreichen konnten. Napoleon verließ treulos seine Armee und jagte auf einem Schlittten allein nach Paris. Noch viele Tausende der Franzosen kamen bei dem Uebergange über die Beresina ums Leben, indem die Brücke einstürzte. Es erreichten vielleicht nur 30 000 von fast einer halben Million des Heeres die Heimat. 38. Der erste Freiheitskrieg. 1813 und 14. Vorbereitung zum Kampfe. Nachdemschrecklichenuntergangeder französischen Heere, durften die unterjochten Völker wohl stuf die Freiheit hoffen. Preußen schloß ein Bündnis mit Rußland, und das Volk stellte sich zu den Waffen. Viele tausend Jünglinge, ja selbst Männer von 50 Jahren kamen freiwillig. Reichliche Gaben zur Ausrüstung des Heeres flössen zusammen. Gold- und Silbergerät, ja selbst Trauringe wurden hingegeben. Irr kurzer Zeit lvar das Heer bereit. Schlacht bei Grotzgörschen und Bautzen. 1813. Napoleon sammelte nach seiner Rückkehr aus Rußland schleunig ein neues Heer, welches er den Preußen und Russen entgegenführte. Im Mai 1813wurden bei Großgörschenund Bautzen in Sachsen die ersten Schlachten geliefert. Trotz der heldenmütigen Tapferkeit der Preußen unter Anführung des kühnen Generals Blücher behaupteten die Franzosen doch zuletzt das Schlachtfeld. Schlacht au der Katzbach. 1813. Später (am 26. August) besiegte Blücher die Franzosen an der Katzbach, einem Flusse in Schlesien. „Vorwärts Kinder", rief er seinen Soldaten zu, und da in dem strömenden Regen an Schießen nicht zu denken war, hauten die Preußen mit Bayonnet und Kolben darein. Die Franzosen mußten Weichen, und es ertranken eine Menge von ihnen in der angeschwollenen Katzbach. Blücher aber hieß seit diesen: Tage „Marschall Vorwärts" bei seinem Heere, und der König ernannte ihn zum Feldmarschaü. 2*
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