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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 438

1871 - Zwickau : Zückler
438 glückliche, sondern oft mich für ganze Städte u. Landschaften, welche unter har- tein Drucke seufzten. Sie wandten mehr als einmal durch ihre Fürbitte bei feindliche Feldherren von ihren Städten die Verwüstungen ab, welche über dieselben verhängt waren. Sie allein wagten es oft, die Stimme der Wahr- heit hören zu lassen, wo alle andere aus Menschenfurcht schwiegen, u. selbst das Gewissen der Mächtigen zu wecken, welche von dem Glanze ihrer Macht geblendet u. von feilen Schmeichlern bethört waren. So hatte einst der Kaiser Theodosius I. in der Stadt Thessalouich ein fürchterliches Blutbad anrichten lassen. Als er darauf nach Mailand kam, hielt ihm der Bischof Ambrosius in einem Briefe seine Schuld u. das Beispiel des Buße thuenden Königs David vor. Wirklich ging der Kaiser in sich, mied 8 Monate lang die Versammlung der Gläubigen u. that dann öffentlich vor allein Volke Kirchenbuße. Und wie wohlthätig wirkte diese Zucht, welche die Geistlicheil jener Zeit gegen Hohe u. Niedrige ausübten! Denn damals war düs Recht des Einzelnen noch nicht so durch Gesetze geschützt, wie jetzt. Und wo hätte dainals ein kräftigerer Schutz gegen die Willkür ioeltlicher Macht haben gefunden werden können, als in der Kirche Jesu? Hätten nur die Diener derselben ihren Einfluß nicht auch in solchen Dingen gellend zu machen gcsiicht, welche in den Kreis ihrer Wirksam- keit nicht gehörten! Allein bald wollten sie nicht mehr blos Hirten, sondern Herren der ihilen anvertrauten Heerden seül. Und was das Schlimmste war — auch unter ihnen selbst wollte Einer mehr gelten, als der Andere. Die Bischöfe nahmen einen höheren Rang in Anspruch, als die Presbyter; über die Bischöfe erhoben sich die ersten Geistlichen in den größerir Städten u. naimten sich Erz- bischöfe ; über diese setzten sich die Bischöfe in den größten Städten u. nannten sich Patriarchen. Unter dcil letzteren aber maßten sich hie höchste Stelle an die Patriarchen von Aleyandria in Egypten, von Antivchia in Syrien, von Jerusalem, von Konstantinopel u. von Rom. Weil aber die :» zuerst genannten Städte frühzeitig in die Hände der Mohammedaner fielen: so blieben nur die 2 letzteren angesehen u. mächtig. Doch war die Macht des Patriarchen von Kon- stantinopel dadurch inehr beschränkt, daß er unter dein Einflüsse des kaiserlichen Hofes staiid. Dagegen trugen mancherlei Umstände dazu bei, das Ansehen des römischen Bischofes zri erhöhen. Innocenz I. (er starb 417) erklärte, daß den römischen Bischöfen die erste Stelle gebühre, weil Petrus der erste Bischof in Rom gewesen sei, dem Petrus aber Jesus Christus die erste Stelle unter den Aposteln angewiesen habe. Freilich läßt sich dies weder in der heiligen Schrift, noch in der Geschichte glaubwürdig nachweisen. Vorzüglich kam es den römischen Bischöfen zu Statten, daß die übrigen Bischöfe der abendländischen Kirche sich in Streitigkeiten auf ihre Entscheidung beriefen. Dies benutzte man in Rom dazu, zu immer größerem Einflüsse zu gelangen. Den Namen Papa d. i. Vater (Papst) eigneten sich die Bischöfe dieser Stadt vorzugsweise zu. Überdies waren sie besonders thätig für die Verbreitung des Christenthums unter den deutschen Völkerschaften u. Wichten dieselben mit ihrer Kirche innig zu ver- binden. Dies that namentlich Gregor I. Derselbe legte sich den demüthig lautenden Titel: „Knecht der Knechte Gottes" bei. Seine Vorschriften über den Gottesdienst, den er sehr glänzend einrichtete, erlangten fast in der ganzen abendländischen Kirche Geltung. Auch hat er zuerst die Lehre vom Fegefeuer vorgetragen, durch deren Benutzung die Geistlichkeit einen so bedeutenden Ein- fluß auf die Gemüther u. die Schätze des Volkes sich errang. Außerdem be- günstigte die Päpste vornämlich der Umstand, daß sie vom 6. bis 8. Jahrh, von weltlichen Herrschern fast gar nicht abhingen. Denn die christlichen Kaiser in Konstantinvpel hatten Italien zwar den Ostgothen wieder ab- genommen, aber den größeren Theil wieder an die Longobarden verloren. Den kaiserlichen Statthaltern versagten aber die römischen Bischöfe oft den Gehorsam u. riefen deshalb die Langobarden zu Hilfe; wurden ihnen aber diese zu mächtig: so unterwarfen sie sich zum Scheine wieder den Kaisern. Ebenso benutzten sie

2. Neuer Kinderfreund - S. 93

1871 - Einbeck : Ehlers
93 Zweiter Abschnitt. Einiges aus der Geschichte der christlichen Kirche. Es ist euch bekannt, liebe Kinder, dass jetzt 1864 Jahre seit der Geburt Jesus Christus, unsers Erlösers, verflossen sind. Die christliche Lehre fand anfangs bei Heiden und Juden großen Widerstand, und die Bekenner derselben hat- ten oft harte Drangsale zu bestehen. Die Verfolgungen von den Juden hörten zwar nach der Zerstörung Jerusalems und der gänzlichen Aufhebung des jüdischen Staats auf; aber die Nachstellungen von den Heiden dauerten noch drei ganze Jahrhunderte abwechselnd fort. Unter diesen äußerlichen Bedrückungen aber gedieh desto mehr der innere fromm-duldende, demüthige und men- schenfreundliche Sinn der Christen selbst. Als aber Kaiser Konstantin der Große, der Kon- stantinopel erbaute und es statt Rom zu seiner Residenz machte, im Jahre 312 das Christenthum öffentlich annahm; erhielten unter seiner Regierung die Christen Schutz und Ruhe. Nun breitete sich zwar die christliche Lehre schneller aus, und die Anzahl der äußerlichen Bekenner derselben nahm zu; aber die Unschuld und der lautere Sinn der Christen fingen allmählig an sich zu verlieren, und sie wurden jetzt sogar äußerst hart gegen Andersglaubende. Kaiser Konstan- tin, und mehre nach ihm, vermehrten das Ansehen der Lehrer und Bischöfe der Christen. Aber ihre erlangte Ehre machte sie stolz und herrschsüchtig. Am unerträglichsten wurde die Herrschsucht des Bischofs zu Rom, der jetzt Papst heißt. Sein Stolz, wozu die Schwäche verschiedener Fürsten bei- trug, wurde nach und nach so groß, dass er sich nicht nur für das Haupt aller Bischöfe und Lehrer der ganzen Christen- heit hielt, sondern auch, unter dem Namen eines Statt- halters Christi, sich zum ersten Herrn und Richter des gan- zen Erdbodens, in geistlichen und weltlichen Dingen, machte. Er übte diese, auf so mannigfaltige Art erhaltene, Gewalt zu Zeiten mit äußerster Härte, sogar an Kaisern, aus. Die große Unwissenheit, in der damals alle christlichen Völker versunken waren, und welche der Papst dadurch zu erhalten suchte, dass er den Weltlichen die Bibel ent-

3. Das sechste Schuljahr - S. 44

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
44 große Kirchenversammlungen. Seit 746 leitete er die Glieder seiner ausgebreiteten Gemeinden von Mainz aus und führte seinen Plan, die Kirche in Deutschland unter Roms Schutz zu stellen, mit Erfolg durch. Daher kommt es, daß die deutsche Kirche sich nicht selbständig weiter entwickelte wie manche andere, sondern ein Glied der römisch-katholischen Kirche blieb. 7. Wenn der evangelische Christ diese That des Bonisacius auch demselben zum Vorwurf machen muß, sein Verdienst um die Ausbreitung des Christentums steht doch unumstritten fest. Noch als Greis von mehr als 70 Jahren wollte er noch einmal zu den heidnischen Friesen ziehen, um dort zu predigen, wo er seinen Missionsberuf begonnen hatte. Bei Dokkum aber an der Borna wurde er von heidnischen Friesen, die in seinem Zelte Schätze vermuteten, überfallen und mit 52 seiner Begleiter er- schlagen. Er endete 755. Sein Leichnam wurde im Kloster zu Fulda beigesetzt. 7. Die ersten Päpste. 1. Bei dem Wachstum des Christentums konnte es nicht vermieden werden, daß verschiedene Leiter der Gemeinden an den verschiedenen Orten gewählt wurden; denn die große Menge der Gläubigen bedurfte der Führer. Es gab große und kleine Gemeinden in Dörfern und Städten im Morgen- und Abend- lande. Es konnte auch nicht anders kommen, als daß die Bischöfe in den großen Städten mehr an Ansehen gewannen, als die in den kleinen Gemeinden. Da nun Rom eine der größten Städte war und da man außerdem ganz allgemein annahm, daß die Gemeinde in Rom vom Apostel Petrus gegründet worden sei, so wurde der Bischof in Rom ganz allmählich das Haupt der christlichen Kirche. 2. Als erster Papst gilt Leo I., der Große, der von 440 an Bischof tu Rom war. Durch seine Persönlichkeit verstand er es, dem römischen Bischof eine solche mächtige Stellung zu geben, daß man ihn in allen Gemeinden der kirchlichen Gesetz- gebung und der kirchlichen Stätte als Schiedsrichter auffaßte. 3. 590 kam Gregor I., der Große, aus den päpstlichen Thron, der durch Umsicht und Thatkraft viel zum Ansehen des päpst- lichen Stuhles beitrug. Von ihm kommt die Idee des Meßopfers, wonach im Gottes- dienst das unblutige Opfer des Gottmenschen alltäglich zur
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