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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 173

1881 - Danzig : Boenig
173 Aber von Kapern«um, „die bis in den Himmel erhoben war," von Chorazin und Betsaida, den Städten, in welchen die „meisten seiner Thaten geschehen, und die sich doch nicht gebessert hatten," ist keine Spur mehr zu finden, als wären sie „bis in die Hölle hinunter gestoßen." Die Wälder- und Weingärten sind von den Hügeln verschwunden; Palmen-, Feigen- und Oliven- bäume stehen nur noch vereinzelt umher. Von dem Südende des Sees Tiberias beginnt das Jordan- thal, welches sich 25 Stunden weit bis zum toten Meere hin absenkt. Zu beiden Seiten wird es von felsigen Kalkgebirgen begleitet. Die hohen Wände des Thales drängen die Sonnen- hitze in ihm zusammen und wehren den kühlenden Westwinden den Zutritt. Das Wasser des Flusses wird trübe und geht in rascher aber geräuschloser Strömung. Im Sommer ist der Fluß seicht; aber im Frühling wächst er an Tiefe und reißender Schnelle. Seine Ufer sind dicht mit Buschwerk besetzt, mit Weiden, Pappeln, Schlingpflanzen, reiterhohem Schilfrohr. In diesem Dickicht Hausen Vögel, Hasen, wilde Schweine, Schakale, Luchse, Leoparden, vormals auch wohl Löwen. Der Jordan er- gießt sich in das tote Meer. Im alten Testamente wird es das Salzmeer genannt. Das Wasser hat einen schönen, grün- lichen Schein und ist ziemlich klar, hat aber einen widerlichen, salzigen Geschmack. Es hat eine außerordentliche Tragkraft, so daß man sich, auch ohne schwimmen zu können, mit Leichtigkeit auf der Oberfläche des Sees erhält. Die starke Ausdünstung aus dem Meere macht, daß seine Salze, besonders in der Sommer- zeit, an verschiedenen Teilen des Ufers sich ansetzen. Sand- bänke, Inseln und Ufersteine sind mit einer Salzkruste über- zogen. Jähe Kalksteinfelsen umschließen das Meer. Eine drückende Gewitterschwüle liegt über dem toten Meere; mindestens 200 Pieter unter dem Meeresspiegel gelegen, von Felsenketten fast rings umschlossen, ohne den Schatten einer Waldung, ohne den Zutritt kühlender Winde ist dieser See sieben bis acht Mo- nate lang den brennenden Strahlen einer unumwölkten Sonne ausgesetzt. _ Kein Fisch laßt sich in seiner Flut entdecken. Kein schiff, kein Wasfervogel durchrudert den See; keine Muschel liegt am Gestade; kein Gebüsch, kein Gras begrünt die Ufer und Felsen. Totenstille ruht auf der weiten Einöde; hier ist die Einsamkeit des Friedhofes! — Nach Bw-r.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 243

1880 - Sondershausen : Eupel
243 Jahreszeit sumpfig wird. In diesem Hausen zahlreiche Herden von Elephanten und Nashörnern, welche oft in die benachbarten Reisfelder einbrechen und sie verheeren. Auch Füchse, Eber, Bären und anderes Wild lebt hier in Menge. Der Abhang des Gebirges hat ebenfalls dichte Waldungen von Kastanien, Walnußbäumen, Lorbeeren, Birken und Nadelhölzern nebst vielen einheimischen Bäumen mit köstlich duftenden Rinden, Ölen und den schönsten Holzarten. Die Thäler sind schön und fruchtbar, stark bevölkert und gut bebaut, meist mit Reis und Baumwolle, aber auch mit Korn, Mais, Zuckerrohr und Reben. Aus den höchsten grünen Halden finden sich der Wachholderstrauch, die indische Birke, Alpenrosen und viele Berg- kräuter. Hier leben das Moschusthier und das wilde Schaf, und Reb- hühner und Fasanen brüten bis nahe unter die Schneegrenze. Viel höher noch, als das Pflanzenleben geht, thürmen sich die majestätischen silber- reinen Schneegipfel empor, und zwischen ihnen liegen die ungeheuren Gletscher und Schneefelder, aus denen die indischen Flüsse kommen. Der Himmel ist hier meist rein, tief schwarzblau, und die Sterne leuchten nachts im hellsten Glanze. Indien ist ein wunderreiches Land! Wo die Luft feucht genug ist, wie z. B. auf Malabar, winken dem Wanderer aus der Ferne stundenlange, dunkle Wälder von Kokospalmen, deren schlanker Stamm an 26 Meter hoch wird. In den trockenen Gegenden wächst die aus Arabien eingeführte Dattelpalme. Die Sagopalme und der Brotbaum gewähren reichliche 'Nahrungsmittel. Muskatnüsse, Zimmt, Gewürznelken, Ingwer und Pfeffer kommen aus Indien. In den Schlammniederungen gewährt der Reis jährlich eine zwei- bis viermalige Ernte. Man findet Gräser, deren Halme an 15 Meter hoch werden (Bambus). Das Ebenholz Indiens war schon bei den Alten berühmt. — Reich ist auch die Thierwelt. In den Flüssen lauern Krokodile; in den Büschen schleichen giftige Schlangen; in den Wäldern hausen Löwen, Tiger, Panther, Elephanten, Nashörner und eine Menge prachtvoll gefärbter Vögel. — Die Erde bringt Gold, Diamanten und andere Edelsteine, und bei Ceylon werden Perlen gefunden. Die eingebornen Einwohner dieses schönen Landes, Hindus genannt, sind Heiden und suchen ihre Hilfe bei den stummen Götzen. Nun mühen sie sich mit allerlei selbsterfundenem Götzendienst und mit Quälereien ihrer Leiber ab, um Ruhe für ihre Seele zu finden, und alles ist doch umsonst. Dazu kommt allerlei Plage und Not von außen. Ihr Land ist in den Händen der Engländer, welche von dem Gute und der sauern Arbeit der Inder reich werden wollen. So sind sie durch eigene und fremde Schuld geistlich und leiblich verkommen, dennoch aber immer noch ein Volk mit reichen Anlagen. — Im Jahre 1705 wurden von Dänemark aus zwei Missionare, welche im Waisenhause zu Halle durch August Hermann Francke gebildet waren, nach Ostindien geschickt. Es waren Bartholomäus Ziegen balg und Plütschau; später folgte ihnen der treue Schwarz und mehrere andere. Aus den fünf ersten Hindus, welche 1707 in der Kirche zu Tranquebar auf der Küste Koromandel getauft wurden, sind jetzt viele Tausende geworden, welche aus der Finsternis zum Licht hindurch- gedrungen sind. Missionsgesellschaften in England, Schottland und Deutsch- land schicken fort und fort neue Sendboten nach Indien. Auf 200 Stationen wird gepredigt, und weit und breit durchreisen die Missionare das Land. Wie gering auch die Zahl der Bekehrten ist, wenn man sie mit den vielen 16*

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 257

1880 - Sondershausen : Eupel
257 der Orinoko, der Amazonenstrom und der La Plata. An allen diesen Flüssen ziehen sich unabsehbare Llanos oder Wiesenebenen hin. Die Orinokoebene ist größer als Deutschland, aber ohne Quellen und Bäume. In der trockenen Jahreszeit ist sie eine von der Sonne verbrannte, dürre Flüche; der Boden klafft in Spalten, und Staubwolken steigen in die brennend heiße Luft. In der Regenzeit dagegen bedeckt sie sich schnell mit dem prächtigsten Graswuchse. Tritt der Orinoko über die User, so ver- wandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel. Nur vereinzelte Hügel ragen empor. Hierher flüchten sich Pferde, Maulthiere und Rinder, die, von kühnen Hirten bewacht, frei umherstreifen. — Der Amazonen ström ist der größte Strom der Erde; in einer 40 Meilen breiten Mündung wälzt er seine Fluten in den atlantischen Ozean. So gewaltig fällt seine Wassermasse ins Meer, daß man die Kraft seiner Wogen noch 60 Meilen weit im Meere verspürt. In der Ebene des Amazonenstroms breitet sich ein zusammenhängendes Waldgcbiet ans, das 6 mal größer ist als Deutsch- land. Dieser Urwald ist für den Menschen meist unzugänglich, oder man muß sich den Weg mühsam durch das üppige Unterholz und durch das Gewirre von Schlinggewächsen mit der Apt bahnen. Der Hauptschmuck dieser Wälder sind die Farrenkräuter, die dort so groß werden wie die Bäume in unsern Fichtenwaldnngen, und die Palmen. Astlos erheben sich unzählige Säulen derselben, dicht an einander gedrängt; 20 bis 30 Meter über der Erde wird von ihren gewaltigen Blätterkronen ein dichtes, grünes Dach gebildet. Nur selten dringt ein Strahl der Sonne durch dasselbe hindurch, so daß selbst am Mittag der Wald in tiefes Dunkel gehüllt ist. — Auch am La Platastrom dehnen sich ungeheure, theils sumpfige, theils kalkige, dürre Flächen aus. Auf letzteren wachsen aber doch einzelne Bäume und Gesträucher; besonders gedeihen hohe Disteln und prachtvoll blühende Kaktuspflanzen, die durch ihre Stacheln dem Wanderer den Weg versperren. An den seichten Stellen der großen Flüsse Südamerikas liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, die nngeschlachten Körper der Krokodile. In den Lachen wälzen sich die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Den Schwanz um einen Baumstamm befestigt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die tigerflcckige Boaschlange. Schnell schießt sie auf den unter dem Baume hinlaufenden Stier oder aus das schwächere Wildbret; sie überzieht den Raub mit Geifer und zwängt ihn mühsam durch den stark anschwellenden Hals. Der Urwald widerhallt von dem Gebrüll der Jaguare und von dem dumpfen, Regen verkündenden Gebrüll bärtiger Affen. Die grün, blau und rot gefärbten Papageien erfüllen auf den Gipfeln der Bäume die Luft mit ihrem krächzenden Geschrei, während das Faulthier träge am Stamme hängt. Schlangen, noch schöner als die Blumen, winden sich im Grase und haschen nach Insekten und Vögeln. Bunte, mit den Regenbogenfarben wetteifernde Schmetterlinge umgaukeln die großen, prächtigen Blumen. Käfer leuchten wie Edelgestein in wunder- barem Glanze. Kolibris, deren Gefieder den Smaragden und Rubinen nichts nachgibt, flattern von Blume zu Blume. Zahllose Herden von ver- wilderten Pferden und Rindern schweifen in den Steppen umher; tausende von ihnen werden jährlich mit Schlingen gefangen. Häute und Hörner der Rinder werden in großer Menge nach Europa versendet, während man den größten Theil des Fleisches den Raubthieren überläßt, Helmrich, Vaterland. Lesebuch. 17

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 259

1880 - Sondershausen : Eupel
259 Magelhaens 1510 den Welttheil entdeckt hatte, waren es vornehmlich Holländer, welche später die Entdeckungen erweiterten. Aber erst seit 1770 sind durch den berühmten Weltumsegler Cook diese Inseln bekannter ge- worden, und noch immer entdecken Seefahrer in dem ungeheuren stillen Meere bisher unbekannte Inseln. Neu Holland, die größte Insel der Erde, ist nicht viel kleiner als Europa, aber in seinem Innern ein noch wenig bekanntes Land; an den Küsten erschweren Untiefen und heftige Brandungen das Landen. Nur die Ostküste, seit 1788 von den Engländern in Besitz genommen und Neu- südwales benannt, ist hinreichend bekannt durch ihre Verbrechercolonien und zahlreiche andere Niederlassungen. Dort sind seit 1851 große Goldlager entdeckt, und seitdem sind viele Europäer dorthin gezogen. Einförmig wie das Land ist auch die Pflanzen- und Thierwelt. Die Bäume sind niedrig, die Wälder von düsterem Ansehen; weite Flüchen von hohem Grase bedecken den Boden. Das größte Säugethier ist das Känguruh. Es ist an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich und hat sehr kurze Vorder- und sehr lange Hinterfüße, so daß es sehr weit springen kann. Die Vögel haben ein sehr schönes Gefieder, aber wenige sind Sing- vögel. Doch gedeihen europäische Getreidearten und Hausthiere sehr gut. Einige hundert Meilen weit nach Südosten liegt Neuseeland, eine Doppelinsel mit schönen Ufern, hohen Bergen, dichten Wäldern, rauschenden Wasserfällen und lieblichen Seen. In den Wäldern findet man eine Art Eiche, welche erst in einer Höhe von 30 Meter eine Krone bildet und einen Durchmesser von 4 Meter hat. Sie wird besonders zum Schiffsbau gebraucht. In dem Boden gedeihen alle Getreidearten und Feldfrüchte vortrefflich. Berühmt ist auch der neuseeländische Flachs, der in sumpfigen Gegenden wild wächst. Die Eingeborenen verfertigen daraus Kleider und Stricke, die alles übertreffen, was bei uns aus Hanf bereitet wird. Wilde Thiere und Schlangen gibt es nicht; aber die Wälder werden von Vögeln aller Gattungen durchflattert, deren Farbenspiel und Gesang gleich an- ziehend ist. Die übrigen Inseln sind meist von kleinem Umfange. Häufig liegen ihrer mehrere beisammen und haben dann einen gemeinschaftlichen Namen. So liegt etwa 300 Meilen nordöstlich von Neuseeland eine Anzahl Inseln, die unter dem Namen Gesellschaftsinseln sehr bekannt geworden sind. Die größte und berühmteste unter ihnen heißt Tahiti. Der Himmel ist dort fast immer blau und rein, die Luft gesund und angenehm, daß man kaum einer Strohhütte bedarf. Der Boden ist überaus fruchtbar. Es wachsen die schönsten Fruchtbäume, besonders der nützliche Brotfruchtbaum; Berg und Thal prangt in dem schönsten Blumenschmucke. Die Wälder sind voller Singvögel; Schweine und Hühner sind im Überfluß vorhanden; das Meer liefert Fische in Menge. Die Einwohner sind große, starke Leute, von brauner Farbe, mit dunklen Augen und glänzend schwarzen Haaren. Sie schienen den Fremden fröhlich und gutmütig zu sein, man sah sie häufig lachen und spielen, aber glücklich waren sie doch nicht; denn Diebstahl, Lüge, Wollust, Krieg und Mord war unter ihnen recht zu Hause. Als man in England von ihnen hörte, regte sich in vielen frommen Herzen der Wunsch, diesen armen Menschen das Evangelium zu senden. Reiche Geschenke flössen zusammen, so daß man ein eigenes Schiff aus- rüsten konnte. Im August 1796 segelte das Missionsschisf mit 30 Missionaren 17*

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 97

1877 - Essen : Bädeker
97 ^rn, das Geißblatt, der Epheu, der Ginster, das Heidekraut; die Erdbeere, der Waldmeister, das Farrenkraut, das Labkraut, der Storch- ichnabcl, die wilde Balsamine oder das Springkraut oder das Kräut- Rührmichnichtan, das Weidenröslein, die Klette, das Maiblümchen, Us Veilchen, der rothe Fingerhut, der gefleckte Schierling, der kletternde ^»chtschatten, das Bilsenkraut, die Tollkirsche, der Stechapfel; das ^oos, der Pilz oder der Schwamm; das Gras, das Schilf oder das ^ohr, die Segge oder das Riedgras, die Binse, der Schachtelhalm; Klee, das Gänseblümchen oder die Masliebe, der Ehrenpreis, das ^ergißmeinnicht, der Löwenzahn, der Hahnenfuß, die Dotterblume, der Wegerich, die Malve, die Bärenklaue, die Brennneflel, der Kalmus; 7~° der Hirsch, das Reh, der Hase, das Kaninchen, der Fuchs, der ^achs, das Eichhörnchen, das wilde Schwein, der Wolf, der Igel, Ratte, die Maus; die Nachtigall, der Gimpel oder Blutfink, der ^uchfink, der Stieglitz oder der Distelfink, der Hänfling, die Amsel, Rothkehlchen, das Rothschwänzchen, die Bachstelze, die Grasmücke, Kohlmeise, der Zaunkönig, der Goldammer, der Specht, der Kukuk, :*[e Taube, die Schnepfe, der Rabe, die Krähe, die Elster, der Eich !>aher, der Staar, die Drossel, die Wachholderdrossel oder der Kramets- ^ogel, der Kiebitz, der Habicht, der Sperber, der Reiher, der Storch, ^ Enlc; der Frosch, die Kröte, die Eidechse, die Blindschleiche; der Maikäfer, der Schmetterling, die Raupe, der Hirschkäfer, der Todten- 3säber, das Johanniswürmchen, die Heuschrecke, die Fliege, die Mücke, Biene, die Bremse, die Hummel, die Wespe, die Hornifle, die spinne, die Ameise; der Regenwurm, die Schnecke. u. Deschreitrung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Ci che. Wachsen, blühen, sich beblättern oder belauben, sich entblättern oder entlauben, tragen, welken, verdorren, beschatten, sich beugen, brechen, nutzen, schaden, stehen, fallen, krachen. Da? Wachsen, daö Wachsthum, der Wuchs; das Blühen, die Blüthe, die Blume u. s. w. Das Wachsen des Baumes, das Wachsthum der Pflanze, der Wuchs des Mannes u. s. w. Die Eiche ist hoch. Die Eichen sind hoch. Ist die Eiche hoch? Sind die Eichen hoch? U. s. w. Die Eiche ist ein Waldbaum. Die Eichen sind Waldbäume. J>'t die Eicbe ein Waldbaum? Sind die Eichen Waldbäume? U. si w. Die Eiche wächst. Die Eichen wachsen. Wächst die Eiche? Wachsen die Eichen? U. s. w. Die Eiche rst ein großer Baum. Die Eiche wächst im Walde 'w h^t daher ein Waldbaum. Sie hat sehr starke Wurzeln, ^^lche sich tn der Erde weit verbreiten. Ihr Stamm ist hoch fjk dick. An dem Stamme sitzen viele krumme Aste. An den Ästen ddn die Zweige, und an diesen die Blätter, Harster,' Lesebuch für Mitteln. l-th. völkisch. Blüthen und 7

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 250

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
250 großartiger Unternehmungsgeist. Alles, was die Amerikaner an öffentlichen Bau- werken schaffen, trägt den Stempel der Großartigkeit, vom Capitol in Washing- ton an bis zur Pacific-Eisen bahn, dieser größten Bahn der Erde, welche New-York mit San-Franzisko, den atlantischen mit dem großen Ocean verbindet. Der Osten der vereinigten Staaten und theilweise auch der Süden, die Küstenländer am atlantischen Ocean und am Golf von Mexiko sind schon lange dicht bevölkertes Land mit großen und volkreichen Städten. Anders verhält es sich mit dem Innern des Landes nach dem Missisippi und dem Felsen-Gebirge hin. Hier giebt es noch große unangebaute Strecken, bedeckt mit Urwald, dessen Riesenbäume wahrhaftes Staunen erregen. Hierhin, wo für wenig Geld noch große Flüchen Landes anzukaufen sind, zieht sich der Hauptstrom der europäi- schen Auswanderung. Die Axt räumt unter den Riesen des Waldes auf; ein Blockhaus wird gebaut, der Boden umher zur Saat zugerichtet, und die Farm (der Bauernhof) ist fertig. Durch die Niederlassung mehrerer Farmer entsteht eine Ortschaft, ein Dorf u. dgl. Hat die Ortschaft eine für Handel und Verkehr besonders günstige Lage, so ziehen Handwerker, Fabrikanten, Kaufleute und an- dere herbei; es entsteht eine Stadt, die oft so fabelhaft schnell wächst, daß in wenigen Jahrzehnten daraus eine Großstadt mit mehreren Hunderttausend Ein- wohnern hervorgeht. So sind z. B. die großen Städte St. Franzisko (160,000 E.), Chicago (300,000 E.) u. a. entstanden und angewachsen. 112. Die Urwälder Süd-Amerikas. Die Urwälder Süd-Amerikas, namentlich des unermesslichen Tieflan- des am Amazonenstrome, vermag grösstentheils des Menschen Fuss nicht einmal zu durchwandeln. Astlos erheben sich hier bis zur höchsten Höhe dicht gedrängt die unzähligen Säulen von Palmen der verschieden- sten Art. Deren gewaltige Blattkronen bilden ein dichtes, grünes, thurm- hohes Dach, oft mehr als 100 Fuss hoch über dem Haupte des Wanderers. Nur hie und da ist durch dasselbe ein Streifchen des blauen Himmels zu erblicken. Fast nirgends vermag die senkrecht darüber stehende Sonne ihre Strahlen hindurch zu senden. Selbst am Mittage ist daher alles in ein tiefes, abendliches Dunkel gehüllt. Mächtige Schlingpflanzen, oft mit den herrlichsten, schönduftenden Blüthen geziert, laufen die schlan- ken Stämme hinauf bis zur Blattkrone hin. Oft sind dieselben so unter- einander verschlungen, dass sie ein undurchdringliches Gewinde bilden. Zahllose Affen aller Art, buntgefiederte Papageien und andere Thiere erfüllen zu gewissen Tageszeiten die dunkle Wildniss mit betäubendem Geschrei, während zu andern Tageszeiten lautlose Stille herrscht, oder nur das Klopfen der Spechte sich hören lässt. Goldglänzende Koli- bris, prächtig gezeichnete Schmetterlinge und Käfer umfliegen die blühenden Schlingpflanzen; hoch oben auf den Blattkronen sammeln sich Schaaren von schneeweissen Fischreihern. Nirgends aber ist auch nur ein einziges grünes Rasenplätzchen aufzufinden, auf dem der Wanderer sich lagern könnte. Faulende Blätter, unzählige Arten bunter Pilze bedecken den meist schwammigen, vom Wasser durchdrungenen Boden. Dazwischen stehen nur rauhhaarige, sperrige und dornige Pflanzen. Gewürme und Schlangen aller Art haben hier ihren Aufenthalt, und grosse Ameisen richten ihre Baue auf. Schwärme stechender Insekten belästigen und peinigen den Wanderer bei Tage, und grosse Fledermäuse, Vam- pyre, saugen des Nachts dem Schlafenden das Blut aus den Zehen oder andern unbedeckten Körpertheilen. Grosse Heerden wilder Schweine, Pekaris genannt, zerstampfen und zerwühlen den Boden. Ein Schrecken aber aller Bewohner des Waldes ist der amerikanische Tiger, Jaguar genannt, welcher die Affen selbst auf die furchtbar stachligen Palmen- stämme verfolgt und die scheuen Rehe vor sich her treibt. Gefrässige Raubvögel bemächtigen sich der kleineren Affen, die ihnen nur schwer ent- rinnen können. Am Rande des Urwalds, am Ufer der Flüsse, liegen oft

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 252

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
252 Schnabelthier. langen Hinterfüßen, auf welchen es mei- stens in aufrechter Stellung forthüpft; das Schnabellhier, dessen Schnauze wie ein Entenschnabel gestaltet ist, und dessen Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden sind; ferner behaarte Vögel, wie der Kasuar, schwarze Schwäne, weiße Adker, Paradiesvögel u. s. w. Auch das Pflanzenreich hat sonderbare Erzeugnisse aufzuweisen, z. B. Bäume mit lederartigen Blättern, die nicht ihr Laub, wohl aber die Rmde wechseln; Kirschen, deren Stein an der Außenseite wächst rc. Die Bewohner des Festlandes von Australien und der größeren umliegen- den Inseln gleichen in ihrer Körperbildung und Hautfarbe den Negern, wes- halb man sic Austral-Neger nennt. Die Bewohner der im großen Ocean zerstreut liegenden Inseln sind schöner, aber von weit roherer Gemüthsart. Bei ihnen herrscht noch jetzt der Gebrauch, die gefangenen Feinde zu schlachten und zu essen. Nur wo das Christenthum eingeführt ist, hat dieser unter vie- len Heiden in allen Erdtheilen verbreitete Gräuel aufgehört. Unter keinem Volke hat aber das Christenthum so rasche Verbreitung gefunden, als unter den Südseeinsulanern. (Brotbaum.) 114. Tahiti. Die gepriesenste aller Südsee-Inseln, die Königin des stillen Oceans, ist Tahiti, auch Otaheiti genannt. Sie gehört zu den Gesellschafts- Inseln und ist vulkanischen Ursprungs. In ihrer Mitte starrt ein kegel- förmiges Felsengebirge gen Himmel, mit tiefen Schluchten und wilden Zacken. Ein dunkelgrüner Waldesmantel hüllt dasselbe vom Scheitel bis zum Fusse ein und breitet sich von da mit frischem Grün bis zur Küste aus, die das Gebirge mit einer schmalen Ebene umsäumt. Zahlreiche Flüsse mit krystallhellem Wasser und schäumenden Fällen strömen von den Bergabhängen nach allen Richtungen dem Meere zu. In den Thälern und auf der Küstenebene lebt ein schlanker, kräftiger Menschenschlag, von schönem Gliederbau und brauner Hautfarbe. Einzeln, über die Ebene zerstreut, liegen die Hütten, umgeben mit wohlriechendem Gebüsch. Ein einfaches Schirmdach von Palmblättern genügt, gegen Regen und Nacht- thau zu schützen. Keine Wand von Stein oder Holz ist nöthig, um sich gegen das Wetter zu sichern. Matten, welche durch Schnüre herab- und hinaufgelassen werden, reichen aus, die offenen Seiten bei einem Unwetter zu verschliessen. Der Fussboden der Wohnung ist mit Heu bedeckt, worüber Matten liegen, auf denen man bei Tage sitzt und des Nachts schläft. Nur bei Regenwetter hält man sich in der Wohnung auf; selbst die Mahlzeiten werden im Schatten des nächsten Baumes eingenommen, nach dem man nicht weit zu gehen braucht, da für jedes Haus nur eben so viele Bäume niedergeschlagen werden, als erforderlich sind, zu verhin- dern, dass die Tropfen von den zunächst stehenden Bäumen auf das Dach fallen und es in Gefahr bringen, zu verfaulen. Von einem Hause zum andern schlängeln sich Pfade im frischen, dunkeln Schatten der dicht- belaubten Bäume, und nichts kann angenehmer sein, als dieser Schatten, und nichts unmuthiger, als diese Laubgänge, durch welche die kühlende Seeluft ungehindert hindurch geht. Der Boden liefert die meisten Nah- rungsmittel fast ohne Arbeit, und mehr zum Ueberfluss, als zum Bedürf- niss, findet man vor der Wohnung ein kleines Feld eingezäunt, auf wel- chem die Besitzer die Yamswurzel, die süsse Batate u. dgl. bauen. Die Luft ist sehr gesund, und obgleich die Insel nur 17 Grad vom Aequa-

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 297

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
297 ist im Osten die portugiesische, im Westen die spanische. Sämtliche Staaten in Südamerika sind Republiken, das weitaus größte Land ist Brasilien. In dem heißen Klima gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Baumwolle und ganz besonders Kaffee. Man erntet in Brasilien fast allein so viel Kaffee als in allen andern Ländern der Welt zusammen. Die Wälder liefern Kautschuk, Vanille und kostbare Nutzhölzer wie Mahagoni, Jakaranda, Brasilholz u. s. w. Die Hauptstadt des Landes ist Rio de Janeiro (janern). In dem weiten Gebiet südlich vom La-Plata (3 mal so lang als der Rhein) herrschen die Westwinde vor. Die Wolken geben daher beit Regen meist an die Anden ab, und das Land im Osten ist zur endlosen Gras- steppe geworden. Hier weiden Millionen von Pferden, Rindern und Schafen. Nächst Australien liefert die Republik Argentinien die meiste Wolle auf den Welt- markt. In Fray-Bentos ist die berühmte Liebigsche Fleischextrakt-Fabrik. Die bedeutendsten Küstenstädte sind hier Montevideo und Buenos-Ayres (d. h. gute Lüfte). Die wichtigsten Staaten an der Westküste sind Chile (mit der Hauptstadt Santiago und der Hafenstadt Valparaiso, d. h. Paradiesthal) und Peru mit der Hauptstadt Lima. An der Küste von Peru liegen kleine, regenlose Inseln, die uns den Guano (— Vogelmist) liefern. Nach Rüge. 350. Australien. 1. Australien ist etwas kleiner als Europa. Es liegt teils in der heißen, teils in der südlichen gemäßigten Zone. Es ist das flachste aller Festländer. Das Innere besteht aus weiten, niedrigen Ebenen. An den Küsten steigt der Boden höher an. Die Ostküste trägt den höchsten Gebirgszug. Zu ihnen gehören die blauen Berge (6—800 m) und die Australalpen (2000—2200 in). Diese Lage des Gebirges ist für die klimatischen Verhältnisse sehr ungünstig. Die Berg- länder fangen nämlich den andauernden Südostwind ab. Die heranziehenden Regen- wolken regnen daher meistens in den Gebirgen ab, und das Innere geht fast ganz leer ans. Hier herrscht daher Regenarmut, die sich manchmal zur gänzlichen Regen- losigkeit steigert. Ans diesem Grunde besteht denn auch das Binnenland aus wüsten- artigen Wildnissen. 2. Die meisten Niederschläge weist der Süden und Südosten auf. Hier hat sich daher der einzige größere Fluß, der Murray (mörre), entwickelt. Da sich hier die Pflanzenwelt und Tierwelt am reichhaltigsten zeigt, so ist hier auch vor- wiegend das Kulturland Australiens. Förmliche Wälder finden sich nur selten; aber auf blumenreichem Grasboden stehen einzelne Bäume ohne Unterholz, nach Art eines lichten Parks. Da sieht man Grasbäume, Akazien und himmelhohe Gummibäume. Die Blätter vieler Bäume find immergrün und lederartig. Stellen- weise dehnen sich endlose Grassteppen aus. Die Tierwelt war bis vor etwa hundert Jahren hauptsächlich durch Beuteltiere (Känguruh, Dingo u. a.), weiße Adler, schwarze Schwäne, Papageien u. s. w. vertreten. Jetzt sind alle unsere Singvögel und Haustiere dort eingeführt. 3. Die Bewohner des Festlandes scheiden sich in Ureinwohner und Einwanderer. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Australneger. Es giebt deren etwa nur noch 50000. Sie wohnen in Höhlen und im Busch und ernähren sich von der Jagd und vom Fischfang. Auch Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verspeisen sie mit dem größten Appetit. Ta das Festland im englischen Besitz steht, so sind die Engländer unter den Einwanderern am zahlreichsten vertreten; doch findet man auch viele Teutsche und Franzosen, ja, sogar Chinesen. Die Bewohner treiben vielfach Viehzucht. In keinem Lande der Welt giebt es so große Schaf-
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